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Heartbeat

von
Koautor:  -Luna-

Vorwort zu diesem Kapitel:
Gemeinschaftsprojekt von -Luna- & Miss
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Well then, here is the next Kap. :-)

Viel Freude beim Lesen und einen schönen Samstagabend oder Sonntag?
Wir werden sehen ^^

LG -Luna- & Miss Komplett anzeigen

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You & me - and the Sweetness of Pancakes


 

"Glaub' an die Wärme die dein Herz erfüllt,

glaub an die Stimme die dir sagt,

das die Phantasie und die Wirklichkeit durch die Liebe dann verschmilzt.

In einem wunderschönen Traum,

liegt das Geheimnis überdeckt durch Zeit und Raum.

Vielleicht kann uns're Liebe stark sein - für immer da sein.

Das sich der Traum dann eines Tages doch erfüllt."

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Ausgeruht und voller Elan erwachte Usagi am nächsten Morgen in dem großen, super weichen Doppelbett. Heute begann ihr erster richtiger Arbeitstag auf dem Anwesen der Familie Chiba. Sie neigte den Kopf etwas und ließ sich die Sonne direkt ins Gesicht scheinen. Genoss die warmen Sonnenstrahlen auf ihrer Haut. 

'Was ein herrlicher Tag', dachte sie vergnügt und schlug die Bettdecke zurück.
 

Mit ihrem Waschbeutel und frischer Unterwäsche unter den Arm geklemmt, führte ihr erster Weg geradewegs in das angrenzende, für ihre Verhältnisse riesige und luxuriöse Badezimmer, um dort eine heiße Dusche zu nehmen und sich für den Tag fertig zu machen.
 

Eine halbe Stunde später saß Usagi frisch frisiert und dezent geschminkt am Frühstückstisch bei Yukiko und Midori Chiba. Bevor sie das Esszimmer jedoch betreten hatte, war sie für einen Moment noch einmal gedanklich zu ihrem nächtlichen Zusammentreffen mit Mamoru Chiba abgedriftet. Ihr Herzschlag hatte sich sofort beschleunigt, sodass sie mehrfach tief ein- und wieder ausatmen musste, um sich wieder zu beruhigen. Seufzend strich sie schnell ihre rote Bluse, die sie zu ihrer schwarzen Bügelfaltenhose trug, glatt und trat dann in das sonnendurchflutete Zimmer.
 

Yukiko erblickte sie auf der Stelle und schenkte ihr ein warmherziges Lächeln.

»Guten Morgen, Usagi. Komm, setz dich doch zu uns.«

»Guten Morgen! Sehr gerne, vielen Dank.«, erwiderte Usagi und nickte den beiden älteren Frauen höflich zu, während sie wie den Abend zuvor direkt neben Yukiko Chiba Platz nahm.

»Heute gibt es im Übrigen das traditionelle Chiba Frühstück, bestehend aus gebratenem Fisch, einem Schälchen Reis, einer Miso-Suppe und frischem Nato. Wenn du aber irgendwelche speziellen Wünsche zum Frühstück hast, kannst du Noguchi jederzeit Bescheid geben. Er bereitet dir zu, was dein Herz begehrt, mein Kind«, entgegnete Yukiko und griff mit leicht zittrigen Händen nach ihrer Tasse Tee.

»Wirklich? Auch Pancakes?«, fragend blickte Usagi zu Noguchi hinüber, der gerade die Tasse von Midori Chiba mit Kaffee füllte.

Noguchi nickte leicht:

»Natürlich Miss, wenn sie es wünschen, bereite ich Ihnen gerne auch diese zu.«

Usagis Miene erhellte sich schlagartig. Sie liebte Pancakes zum Frühstück, besonders die selbstgemachten ihrer Mutter. Mit einem Lächeln auf den Lippen, bedankte sie sich schon im Voraus bei Noguchi und biss bereits in Gedanken genüsslich in einen der Pancakes hinein.
 

Bevor sich Noguchi jedoch auf den Weg zur Küche machen konnte, um den Wunsch Usagis in die Tat umzusetzen, hielt Midori Chiba ihn noch kurz zurück:

»Einen Moment bitte, Noguchi. Sie haben nicht zufälligerweise meinen Sohn gesehen, oder?«

Noguchi schüttelte leicht mit dem Kopf. »Nein, an diesen Morgen bisher noch gar nicht, Madame. Allerdings traf ich ihn in der Nacht in der Küche an, wobei ich zunächst an einen Einbrecher gedacht hatte, nachdem ich durch lautes Poltern aus dem Schlaf hochgeschreckt bin.«, antwortete er ihr wahrheitsgemäß und sah aus den Augenwinkel heraus, wie Usagi bei seinen letzten Worten unwillkürlich zusammengezuckt war.

»So? Hat er Ihnen vielleicht auch gesagt, warum er dort war? Normalerweise ist es nämlich nicht seine Art, nachts im Haus herum zu geistern.«
 

Erschrocken blickte Usagi zu ihm hinüber und lief abrupt ein wenig rot an, als sie erneut an die äußerst priekäre Situation in der Küche zurückdachte, in der Noguchi sie und Mamoru Chiba erwischt hatte. Bittend, ja fast schon flehend, blickte sie dem Bediensteten entgegen. Hoffte inständig, dass er das, was er in der Nacht in der Küche gesehen hatte, für sich behalten würde.

Schmunzelnd erwiderte dieser kurz ihren Blick und schüttelte kaum merklich den Kopf.

»Soweit ich das sehen konnte, hat Mister Chiba sich nur etwas zu trinken geholt.«
 

Erleichtert seufzte Usagi auf, als Noguchi sich kurz darauf, ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren, verbeugte und dann aus dem Esszimmer Richtung Küche verschwand, um ihr die gewünschten Pancakes zuzubereiten. Während sie auf ihr Frühstück wartete, dachte sie darüber nach, was wohl zwischen Mamoru Chiba und ihr passiert wäre, wenn Noguchi nicht so plötzlich in der Küche gestanden hätte. Sie selbst war sich nicht sicher, aber so nah wie sie beieinander gestanden waren, muss es für den Bediensteten so ausgesehen haben, als hätte Mamoru sie küssen wollen. Der bloße Gedanke daran trieb ihr erneut die Schamesröte ins Gesicht und ließ ihr Herz schneller schlagen.
 

In der Küche war Noguchi unterdessen dabei die Pancakes auf einen Teller zu drapieren, als Mamoru Chiba die Küche betrat.

»Guten Morgen Noguchi. Wären Sie so freundlich und würden mir Rührei zum Frühstück servieren?«, fragte er ihn und hielt abrupt neben ihm inne, als ihm der köstliche Duft der Pancakes in die Nase stieg.

»Guten Morgen, Mister Chiba! Aber natürlich! Zuvor müsste ich allerdings die von Miss Tsukino gewünschten Pancakes servieren, bevor sie noch kalt werden und Sie wissen ja.......«

»Warm schmecken sie immer noch am besten. Ich weiß...«, erwiderte Mamoru schmunzelnd und ging zur Kaffeemaschine hinüber.

»Wissen Sie was Noguchi? Ich werde das Frühstück von Miss Tsukino einfach gleich mitnehmen. Dann können Sie in Ruhe mein Frühstück vorbereiten und müssen nicht ständig hin und her laufen«, schlug er ihm vor, während er eine große Tasse aus dem Schrank heraus holte und diese anschließend mit Kaffee befüllte.

»Wenn es Ihnen keine Umstände macht?«

»Warum sollte es? Ich sollte mich jetzt ohnehin auf den Weg ins Esszimmer machen. Für meine Verhältnisse bin ich nämlich eh schon viel zu spät dran. Meine Mutter wird sich gewiss schon fragen, wo ich bleibe.«

»In der Tat, das tut sie« , bestätigte Noguchi und überreichte Mamoru widerstandslos den Teller mit den Pancakes.
 

Still hatte Usagi dem Gespräch von Yukiko und Midori gelauscht und dabei ihre Gabel in der Hand hin und her gedreht, als die Tür zur Küche aufsprang. Nicht im Geringsten hätte sie mit dem Anblick gerechnet, der sich ihr nun bot. Ein Anblick der erneut ihren Herzschlag beschleunigte und ihr Blut dermaßen in Wallung brachte, dass sie dachte, sie würde auf der Stelle verglühen.
 

»Guten Morgen, meine Damen«, entgegnete Mamoru mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
 

Oh mein Gott! Nicht nur, dass die Pancakes schon Verlockung genug wären... nein, auch derjenige, der den Teller mit den Pancakes in der Hand hielt, sah aus wie ein aus einem griechischen Mythos entsprungener junger Gott.

'Tief durchatmen, Usagi. Er bringt nur deine Pancakes, die du bei Noguchi bestellt hast', versuchte sich Usagi in Gedanken zu beruhigen. Doch leichter gesagt, als getan. Mit seinen blauen Augen fixierte er sie. Hielt den Blick weiter auf sie gerichtet, als er zu ihr lief und den Teller mit den köstlich duftenden Pancakes direkt vor ihr abstellte.

»Mit den besten Grüßen von Noguchi. Er hofft, dass sie Ihnen schmecken werden. Er hätte sie Ihnen natürlich gerne selbst serviert, aber er muss sich um die von mir gewünschten Rühreier kümmern«, merkte er kurz an, als er ihren leicht irritierten Blick registrierte und setzte sich dann ihr direkt gegenüber.
 

Usagi schluckte, denn noch immer fixierte der Schwarzhaarige sie mit seinen tiefblauen Augen, die sie so intensiv anfunkelten. Unruhig rutschte sie unter seinem durchdringenden Blick auf dem Stuhl hin und her. Auch wenn er eigentlich gar keine Frage gestellt hatte, so erwartete er vermutlich eine Antwort ihrerseits. Doch alles was sie in dem Moment zustande brachte, war lediglich ein kurzes Nicken.

Mit leicht zitternden Händen griff sie nach ihrem Besteck, bestrich einen der Pancakes mit Erdbeermarmelade und versuchte sich dann voll und ganz auf ihr Frühstück zu konzentrieren. Jedoch gelang es ihr mehr schlecht als recht, denn nach ihrem ersten Pancake sprach Mamoru sie bereits erneut an: 

»Sie sollten den Nächsten mal mit etwas Honig oder Ahornsirup bestreichen, anstatt mit Marmelade. Sie werden sicherlich feststellen, dass er damit noch um einiges vorzüglicher schmecken wird«, schlug er vor und war im Begriff, nach dem Ahornsirup zu greifen. Usagi aber schüttelte nur leicht mit dem Kopf und griff lächelnd nach dem vor ihr stehendem Nougat-Aufstrich.

»Vielen Dank für den Tipp Mister Chiba, aber Nougat mag ich auf meinen Pancakes um Einiges lieber«, erwiderte sie, während sie das Glas mit dem schokoladigen Inhalt öffnete und damit einige Sekunden später ihren nächsten Pancake bestrich.
 

Schmunzelnd beobachtete Mamoru Usagi dabei, wie sie die Pancakes nach und nach genüsslich verputze. Erstarrte regelrecht, als sie sich hinterher verführerisch über ihre sinnlichen Lippen leckte. 

'Welch süße Versuchung', dachte er und starrte gebannt auf ihre vollen Lippen, während er gedanklich selbst mit seiner Zunge zärtlich über diese fuhr, um ihren Mund so von der schokoladigen Sünde zu befreien.
 

»Wann geht eigentlich dein Flug, Mamoru?«, fragte Midori und riss ihn damit aus seiner Tagträumerei.

»Gegen 15:00 Uhr, okâsan. Warum fragst du?«

»Ich habe nachher um 11:30 Uhr noch ein wichtiges Geschäftsessen mit der neuen Schulärztin aus der Jubaan Grundschule, an dem ich dich bitten würde, teilzunehmen.«

Mamoru überlegte, sah dabei für einen kurzen Moment unauffällig zu Usagi hinüber. Ihm wurde schlagartig bewusst, dass, wenn er an dem Geschäftsessen teilnehmen würde, er sich dadurch bereits vorher von ihr und seiner Großmutter verabschieden musste. Aber aus einem ihm nicht erklärbaren Grund, hatte Mamoru das Gefühl, dass ihm der vorzeitige Abschied von Usagi wohl um einiges schwerer fallen würde, als der von seiner Großmutter. Seufzend wandte er sich wieder seiner Mutter zu und nickte.

»In Ordnung. Ich werde unserem Fahrer nach dem Essen einfach Bescheid geben, das er spätestens um 14:00 Uhr vor dem Restaurant stehen soll, damit er mich dann von dort aus direkt zum Flughafen fahren kann.«

»Ich kann dich auch fahren, wenn du möchtest«, entgegnete Midori, während sie sich selbst Kaffee nachschenkte.

Mamoru stutzte»Geht das überhaupt? Ich dachte, du hättest nach dem Geschäftsessen noch einen wichtigen Termin mit Yuzuhira Shimbun, zwecks der anstehenden Benefiz-Gala, die in gut einer Woche stattfindet?«

»Ja in der Tat. Allerdings bekam ich vorhin eine Mail, in der stand, dass Miss Shimbun erst heute Nachmittag, beziehungsweise erst am frühen Abend von ihrer Geschäftsreise zurückkehren wird, da ihr Flug gestern wegen eines Unwetters kurzfristig gecancelt wurde. Ich habe den Termin dann einfach auf morgen Mittag verlegen lassen.«, erwiderte Midori und wandte sich dann Noguchi zu, der soeben das Esszimmer betrat und im Begriff war ihrem Sohn sein Frühstück zu servieren.
 

»Apropos Gala. Sagen Sie Noguchi, sind sämtliche Einladungen mittlerweile raus?«

Noguchi nickte leicht, während er ihr im Anschluss die Tageszeitung reichte:

»Ja, bis auf die Einladung von Miss Aino, die ich nachher noch zur Post bringen werde, sind alle bereits verschickt.«

»Sehr schön. Danke, Sie können dann auch erst mal gehen und in Ruhe Frühstücken Noguchi. Falls wir noch etwas brauchen sollten, werden wir Sie selbstverständlich rufen.« 

Lächelnd wandte Midori sich daraufhin der Tageszeitung zu, erstarrte jedoch augenblicklich, als sie die Überschrift des Titelblattes las. Leicht verärgert und mit direktem Blickkontakt hielt sie ihrem Sohn die Zeitung vor das Gesicht, nachdem sie sich auch den darunter stehenden kleinen Artikel durchgelesen hatte.

»Wann hattest du eigentlich vor, mir hiervon zu erzählen, Mamoru?«

»Ich weiß nicht, was du meinst, okâsan!«, erwiderte dieser und nahm ihr die Tageszeitung aus der Hand. Sämtliche Gesichtszüge entglitten ihm, als er die Überschrift und den dazugehörigen Artikel las:
 


 

Hochzeit im Hause Chiba?

 Anfang Januar letzten Jahres bestätigte uns  Mamoru Chiba - Stellvertretender CEO der Chiba Corporation, sowie Oberarzt in der Akasaka International Clinic - schriftlich seine lang geheim gehaltene Verlobung mit 

Natsumi Ginga  - Tochter von Takeru Ginga, Leiter der Akasaka International Clinic.

Informationen zufolge steht wohl die bereits lang ersehnte Hochzeit kurz bevor.

Ein enger Vertrauter und gemeinsamen Freundes des Paares verriet exklusiv, dass die Trauung noch im Sommer diesen Jahres stattfinden soll. Den genauen Termin wollte man uns aus privaten Gründen allerdings nicht nennen.

'Heimlich und in trauter Zweisamkeit', lautet wohl auch dieses Mal die Devise.

K. T.

Wortlos und mit angespanntem Kiefer schmiss er die Zeitung auf den Tisch und erhob sich ruckartig. Das war ja wohl ein ganz schlechter Scherz, den man sich hier mit ihm erlaubte. Wer um alles in der Welt hatte sich diesen Mist aus den Fingern gesaugt? Derjenige, der für diesen Artikel verantwortlich war, würde dafür gerade stehen müssen, das stand fest.

»Das entspricht definitiv nicht den Tatsachen, dem kannst du dir sicher sein«, erwiderte Mamoru aufgebracht.
 

Usagi hatte, wie auch Yukiko, still die Szene beobachtet und konnte sich anfangs keinen Reim auf die Reaktion der Beiden machen. Leicht zuckte sie zusammen, als Mamoru die Zeitung wütend auf den Tisch geworfen hatte und verkrampfte, als sie keine Sekunde später den Titel des Artikels gelesen hatte. Ohne weiter auf die anwesenden Personen zu achten, vernebelte sich ihr Blickfeld und sie musste mehrfach schlucken. Nein, nein, nein! Er würde dieses Biest tatsächlich heiraten. Würde sie ehelichen, das Gelübde ablegen und ihr ein ewiges Versprechen geben und sich ewig an sie binden.

Ungewollt rutschte ihr erneut ein leises »Nein!« heraus und sie schlug sich die Hand vor den Mund. Konnte es noch schlimmer kommen? Sie wollte es einfach nicht wahrhaben, hatte sie doch in der Nacht zuvor die unglaubliche Anziehung zwischen sich und  Mamoru gespürt. Oder hatte sie sich das alles nur eingebildet?
 

Yukiko blickte nun fragend zu ihr. Vermutlich hatte sie ihr leises 'Nein' vernommen. »Ist alles okay bei dir, Usagi? Du siehst plötzlich so blass aus.«

»Bitte entschuldigen Sie mich kurz. Ich habe etwas auf meinem Zimmer vergessen.« Sie musste dringend hier raus, denn sie hatte das Gefühl, als würde ihr die Kehle zugeschnürt. Mit gesenktem Kopf erhob sie sich rasch von ihrem Platz und lief, ohne auf die anderen Anwesenden zu achten, aus dem Esszimmer.

Überrascht blickten Midori und Mamoru der Blondine hinterher, während Yukiko sich ihren Teil bereits dachte und erneut einen Schluck Tee nahm. »Gehe ich recht in der Annahme, dass du weder etwas von diesem Artikel, noch etwas von einer Hochzeit weißt, Mamoru?«

»Nein, ich weiß beim besten Willen nicht, woher diese Informationen stammen«, erwiderte Mamoru und presste wütend die Kiefer aufeinander, »Sei dir aber versichert, oba-saan, dass ich es herausfinden werde!«
 

Usagi hatte, nachdem sie in ihrem Zimmer angelangt war, die Fenster aufgerissen und ihren Kopf nach draußen gehalten. Tief atmete sie ein und wieder aus, nachdem sie kurz davor stand, zu hyperventilieren. Allein die Artikelüberschrift hatte ihr den Atem geraubt und ihr beinahe den Boden unter den Füßen gerissen. Doch warum? Warum schockierte es sie so? Sie kannte Mamoru Chiba gerade einmal zwei Tage, sofern man den heutigen Tag mit hinzuzählte. Und doch hatte er etwas in ihr berührt, etwas zutage geholt, was tief in ihr verborgen war - eben bis zu dem Zeitpunkt, wo sie auf ihn traf. Und dann ihr nächtliches Treffen in der Küche ... vermutlich hatte es sie gerade deswegen völlig aus der Bahn geworfen.
 

»Ruhig bleiben, Usagi. Vielleicht ist das nur eine Phase und geht wieder vorbei«, sprach sie zu sich selbst und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. Noch einmal nahm sie einen tiefen Atemzug der frischen Morgenluft, bevor sie die Fenster schloss und zur Tür ging. Kaum war sie aus der Tür und hatte sie hinter sich geschlossen, lief sie geradewegs in die Arme von Mamoru Chiba.
 

»Langsam, langsam! Willst du mich über den Haufen rennen? Oder dir wieder weh tun?«, fragend blickte er auf Usagi hinab und schmunzelte.

»Ich... ähm, tut mir wirklich leid!«, stotterte sie und wollte sich aus seinen Armen winden. Seine Nähe war schon wieder zu viel für sie. Doch leichter gesagt, als getan, denn er hielt sie am Arm fest.

»Usagi, warte! Kann ich dich etwas fragen?«

Sie schluckte schwer. Was um alles in der Welt wollte er von ihr?

»Natürlich...«, antwortete sie keine Sekunde später.

»Dein Vater arbeitet doch bei der Omari Shimbun. Meinst du, du könntest ihn fragen, wer den Artikel über mich und Natsumi verfasst hat? Ich wäre dir wirklich sehr dankbar!«

Überrascht blickte Usagi zu ihm auf.

»Mein Vater? Artikel? Achso, ja... ich denke, das dürfte kein Problem sein.«

»Danke, Usagi! Du hast was gut bei mir...« Mamoru wollte sich schon von ihr abwenden und weitergehen, als sie ihn zurückhielt.

»Darf ich... ähm, darf ich im Gegenzug auch etwas fragen?« 

Nervös knetete sie ihre Hände.

»Na klar, schieß los!«, antwortete er und schmunzelte ein weiteres Mal, als er ihre Nervosität bemerkte.

»Mir ist aufgefallen... hmmm, warum duzt du mich, wenn wir allein sind; und vor allen anderen siezt du mich?«

Plötzlich waren seine Gesichtszüge wieder eingefroren. Seine ganze Körperhaltung veränderte sich und sie merkte, wie er sich regelrecht distanzierte.

»Wenn es Ihnen nicht recht ist, Miss Tsukino, dann kann ich es natürlich lassen.«

»Oh nein, bitte versteh mich...... bitte verstehen SIE mich nicht falsch, ich möchte es einfach nur verstehen. Was ist so anders, wenn wir allein sind?«

Ohne Vorwarnung trat er einen Schritt auf Usagi zu und stand mit einem Mal wieder ganz nah vor ihr.

»Tut mir leid! Ich...«, er stockte und überlegte einen Moment, ehe er leise erwiderte: 

»Ich kann es dir nicht erklären, weil ich es selbst nicht verstehe..........«
 

Sekundenlang hatte sie zu ihm aufgeblickt. War in seinen blauen Augen versunken. Hatte seiner tiefen Stimme gelauscht und war an seinen Lippen hängen geblieben. Und dann hatte er ihr plötzlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht gestrichen und war wortlos an ihr vorbei getreten. Ehe sie überhaupt registrierte, was gerade geschehen war, war er auch schon in seinem Zimmer verschwunden. Sie hörte lediglich, wie die Tür sich schloss.
 

»Usagi? Könnten Sie bitte Yukiko nach draußen bringen? Sie wünscht etwas frische Luft«, riss Midori sie aus ihren Gedanken.

Erschrocken drehte sie sich zu ihr um.

»Oh, natürlich, Miss Chiba!«, antwortete sie schnell und eilte an ihr vorbei.
 

Midori selbst war noch einen Moment stehen geblieben und blickte ihr hinterher, ehe sie stirnrunzelnd einen kurzen Blick auf die geschlossene Tür zu Mamorus Zimmer warf. Sie wusste einfach nicht so recht, ob sie es gutheißen sollte, was da zwischen ihrem Sohn und Usagi passierte. Es war jedoch eindeutig, dass ihr Sohn sich scheinbar sehr zu der Blondine hingezogen fühlte. Verdenken konnte man es ihm eigentlich nicht, denn auch sie mochte Usagi auf Anhieb. Seufzend wandte sie sich ab und ging in ihr Büro, um die nötigen Unterlagen für den Geschäftstermin vorzubereiten.
 

»Geht es wieder einigermaßen, mein Kind?«, fragte Yukiko, während Usagi sie mit dem Rollstuhl nach draußen auf die Terrasse schob.

»Mmmh...«, murmelte Usagi, halb in Gedanken versunken.

»Mach dir nicht so viele Gedanken, es bringt alles die Zeit«, erwiderte die Grauhaarige lächelnd.

Irritiert blickte Usagi nun zu Yukiko. L»Was meint Ihr damit?«

»Vertraue auf das Schicksal. Manche Begegnungen sind einfach vorherbestimmt.«

»Ihr sprecht in Rätseln...« Usagi nahm auf einem Stuhl neben Yukiko Platz und blickte über den wunderschönen Garten. Ihr Blick blieb wieder einmal an der kleinen Brücke hängen, auf der sie gestern noch zusammen mit Mamoru gestanden hatte. Binnen diesen wenigen Stunden, die seither vergangen war und die sie bei den Chibas verbracht hatte, war so viel passiert, was sie bislang nicht so recht realisiert hatte. Ihre Welt stand plötzlich Kopf; ihre Gefühlswelt glich einem Chaos und schuld daran war nur ER. Mamoru Chiba.
 

»Ich weiß einfach nicht, wie ich mich in seiner Gegenwart verhalten soll«, plapperte Usagi plötzlich drauf los. »Er ist mal so, mal so...«

»Lass dich nicht verunsichern, Usagi. Er ist manchmal einfach ein wenig eigen.« Sie legte ihre Hand auf die der jungen Frau und lächelte sie aufmunternd an.
 

»Mutter, ich wollte euch nur eben Bescheid geben, dass wir jetzt losfahren.«, rief Midori von der Terrassentür aus.

»Ist gut, Midori. Kommt Mamoru sich noch verabschieden, bevor er nach eurem Geschäftsessen direkt weiter zum Flughafen fährt?«

»Ich glaube, er kommt gerade mit seinem Koffer.« Sie trat einen Schritt zur Seite, um Mamoru Platz zu machen, damit er nach draußen treten konnte.

Usagi blickte auf, als er gerade dabei war, das Jackett seines dunkelblauen Anzuges zu schließen, ehe er selbst den Blick hob und ihr direkt in die Augen sah. Doch schon im nächsten Moment hatte er den Blick wieder abgewandt und trat zu Yukiko, um ihr einen sanften Kuss auf die Wange zu geben.

»Bis in 3 Tagen, oba-saan. Ich bin mir sicher, Miss Tsukino wird sich wunderbar um dich kümmern und dir eine gute Gesellschaft sein.«

Kurz schielte er zu der Blondine, doch sie hatte den Kopf gesenkt.

»Oh, dass Usagi und ich werden eine tolle Zeit haben werden, steht völlig außer Frage, nicht wahr, meine Liebe?« Kurz tätschelte Yukiko erneut Usagis Hand.

»Aber nun wünsche ich dir einen guten Flug, Mamoru. Und pass auf dich auf!«

Mamoru nickte und wandte sich kurz an Usagi, die noch immer seinen Blick mied. »Könnte ich Sie noch einmal einen Augenblick sprechen?«

Überrascht hob diese den Kopf, als sie registrierte, dass er mit ihr sprach. »Natürlich...«, antwortete sie und erhob sich.
 

Sie liefen ein paar Schritte auf die Brücke zu.

»Ich werde jetzt ein paar Tage nicht da sein. Bitte kümmere dich gut um meine Großmutter.«

»Das wolltest du mir sagen?« Irritiert blickte Usagi den Schwarzhaarigen neben sich an.

»Nein, ich wollte dir meine Visitenkarte geben. Da steht meine Handynummer drauf. Ich möchte, dass du mir eine Nachricht schickst, wenn du mit deinem Vater gesprochen hast.«

Er hielt ihr ein kleines weißes Kärtchen hin, das sie entgegennahm und genauer betrachtete. Er hatte ihr tatsächlich seine Nummer gegeben.

»Ich werde aber erst heute Abend mit ihm sprechen können«, entgegnete Usagi und blickte nun ein wenig verhalten zu ihm auf.

Mamoru lächelte. »Das ist schon in Ordnung. Ich werde mein Handy im Flugzeug eh aus haben.«
 

Er wollte gerade mit ihr zurück zu Yukiko und Midori laufen, als Usagi ihn plötzlich zurückhielt.

»Mamoru?«

»Ja?«

»Danke, dass ich hier sein darf! Ich weiß, dass Midori es von deiner Entscheidung abhängig gemacht hat.«

»Usagi, ich...« Er wurde jäh unterbrochen, als seine Mutter nach ihm rief:

»Mamoru? Kommst du? Es wird Zeit!«

»Schreib mir!«, flüsterte er mit einem letzten Seitenblick auf Usagi, bevor er sich wegdrehte und schnellen Schrittes zurück zur Terrasse lief.
 

Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in ihr breit, als sie ihm hinterher blickte und ihr bewusst wurde, dass sie ihn aufgrund der Zeitverschiebung mindestens 3 Tage nicht sehen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  solty004
2014-10-06T08:44:05+00:00 06.10.2014 10:44

Hey,
Warn wieder echt super Kapiteln.

Ich hab am Wochenende die Kapiteln bis hier her gelesen und muss sagen es ist echt super. Da habt ihr euch was echt geniales aus gedacht und es regt echt die Phantasie an, nach dem lesen weiter aus zu malen wie es weiter gehen könnte.

Bin schon gespannt wie es weiter geht, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty

Antwort von:  -Luna-
09.10.2014 19:02
Hallo liebe Solty, vielen lieben Dank für dein Kommi! Wir haben uns sehr gefreut :)
Und du kannst dich freuen, dass nächste Kapitel kommt in den nächsten 2-3 Tagen
(...je nachdem wie schnell die Freischalter sind)

GLG von MissyX und -Luna-
Von:  Frechesbiest
2014-10-05T20:50:34+00:00 05.10.2014 22:50
Hallo,
wieder ein supiii Kapitel. Bin echt gespannt wie es weiter geht.
Liebe grüße
Biest
Antwort von:  -Luna-
09.10.2014 19:04
Hallo Frechesbiest, schön wieder von dir zu lesen und hab ganz lieben Dank für dein Kommi.
Du kannst dich in den nächsten paar Tagen auf jeden Fall auf das neue Kapitel freuen! :)

GLG von MissyX und -Luna-
Von:  badgril0811
2014-09-30T12:12:53+00:00 30.09.2014 14:12
Dein neues kapitel ist echt gut und ich freu mich jetzt schon auf das nächste kapitel.
GLG Maritta
Antwort von:  -Luna-
09.10.2014 19:06
Hallo Maritta, heute übernehme ich direkt mal und sage DANKESCHÖN für dein Kommi :)
MissSenshi und ich freuen uns sehr darüber, dass du bei unserem Gemeinschaftsprojekt hängen geblieben bist. Und du kannst dich definitiv in den nächsten Tagen auf das neue Kapitel freuen ^^

GLG von MissyX und -Luna-
Von:  Vienne
2014-09-28T17:39:26+00:00 28.09.2014 19:39
Ach Mädels...was soll ich noch schreiben?!

Ihr wisst, dass ich eure FF liebe ♡
Ich liebe Yukiko, die dieses feine Gespür hat und schon längst weiß, wie ihr Enkel und ihre Pflegerin empfinden. Wie sie versucht, alles in die richtigen Bahnen zu lenken.
Ich liebe Noguchi, der wie ein guter Geist über die Familie wacht und so diskret ist, dass es schon unheimlich ist.
Ich liebe Mamorus Mutter, die so aufbraust wegen der Annonce und so ihren eigentlichen Unmut zu der Verlobung zum Ausdruck bringt.
Ich liebe Usagi, die nicht weiß, was sie machen soll und sich nach ihm sehnt.
Ich liebe Mamoru, der ihr seine Nummer gibt und das nicht nur zwecks Antworten zu seinen Nachforschungen.
Und tatsächliche liebe ich auch Natsumi, von der meiner Meinung nach die Annonce (bzw die Idee dazu) stammt und die Mamoru somit unwissentlich immer weiter von sich schiebt und Usagi direkt in die Arme.

Ich hoffe, der Kommi motiviert euch zu einem schnellen und neuem Kapitel.

Dickes Bussi aus Wien
:*
:*
Eure Betaleserin :)

PS: Mir fiel gerade auf, dass scheinbar einige Korrekturen (Kommas etc) nicht geändert wurden. Lag am AOL-Server, der mich immer wieder rausschmiss. Sorry!!!
Antwort von:  -Luna-
09.10.2014 19:07
Ach du Liebe du <3
DANKE DANKE DANKE!


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