Erkundungstour mit Folgen !
Kapitel 26
Erkundungstour mit Folgen !
Er war so aufgeregt. Der Blonde war endlich aus dem Krankenhaus raus und wusste, dass er sich um Sasuke keine Sorgen mehr machen musste. Somit konnte er sich ja
endlich seinem neuen Tätigkeitsfeld widmen. Bevor er von Shizune erklärt bekam, was er als neuer Hokage so zu tun hatte und wie das alles so ablief wollte er noch ein wenig Spaß haben und sich allein ein wenig umsehen. Das konnte ja nicht so schlimm sein, nicht wahr? Und so begab er sich auf Erkundungstour. Er schaute sich überall genau um und
untersuchte, so neugierig wie er war alles ganz genau. Dann stand er plötzlich vor einer Tür mit der Aufschrift „Archiv“. Er grinste breit.
„Hey, da finde ich bestimmt interessante Infos. Vielleicht sogar über meine Eltern.“
Und schon war der Uzumaki darin verschwunden. Doch ziemlich schnell musste er
feststellen, dass es nicht so einfach werden würde.
„Puh, der Raum ist ja riesig. Wie soll ich denn da was finden?“
Er sah sich eine ganze Weile um. Hier und da schaute er mal in einige Schriftrollen,
Akten und Büchern rein. Hier tauchten Namen auf, die er nicht kannte. Aber gut, dieses Archiv existierte ja schon seit der Gründung Konohas. Dann fiel ihm ein ganz bestimmtes Buch ins Auge. Es lag aber recht weit oben. Also holte er sich die Leiter herbei, die es hier selbstverständlich auch gab. Er stieg sie hoch, nahm sich das Buch, las ein wenig darin und legte es dann wieder zurück. Doch beim Abstieg machte er einen falschen Tritt und rutschte ab. Beim Versuch das Gleichgewicht wieder zu finden kippte die Leiter. Er
versuchte noch sich am Regal festzuhalten. Jedoch brachte es nichts. Er stürzte mitsamt der Leiter, dem Regal und allen sich darin befindlichen Schriftrollen, Akten und Büchern um.
„Aua. Mist! Oh Scheiße. Das hat ganz schön krach gemacht. Na hoffentlich hat das
niemand gehört. Obwohl, ich bin doch Hokage. Rein theoretisch darf ich doch hier drin sein, oder?“
Er war sich da nicht sicher. Naruto lauschte eine ganze Weile und wartete. Aber es tat sich nichts. Scheinbar war niemand in der Nähe gewesen, der was hätte mitbekommen können. Umso besser. Er stand wieder auf und besah sich den ganzen Schlamassel. Wie sollte er das nur wieder auf die Schnelle hinbekommen? Nun gut, irgendwie anfangen musste er ja. Also los. Er ging in die Knie um mit der Aufräumaktion zu starten. Doch dann fiel ihm etwas auf. Ein kleines Stück an der Wand sah komisch aus. So als ob… Er sah es sich genauer an. Ja, da war eine „Klappe“ in der Wand eingelassen, wie eine kleine Tür. Das machte ihn jetzt neugierig. Er öffnete sie. Und dahinter war eine kleine, geheime Nische. Er griff hinein und tastete ob er was erfühlen konnte. Zettel, dort waren jede Menge Zettel. Als er sie herausholte und sich genauer besah, stellte er fest, dass es keine Zettel, sondern eher Briefe waren. Doch wieso wurden sie versteckt und wer hatte das getan? Vielleicht
bekam er eine Antwort darauf, wenn er sie sich durchlas. Sowas machte man eigentlich nicht, dass war ihm klar. Doch er war jetzt einfach zu neugierig. Immerhin versteckte man doch nur brisante Dinge, oder?
„Werter Hokage,
vielen Dank, dass mir die Gelegenheit gegeben wurde, wenigstens meinen Bruder zu retten. Ich bin euch sehr zu Dank verpflichtet. Und bitte sorgt wie versprochen dafür, dass es meinem Bruder gut geht und Sasuke nie die Wahrheit erfährt.“
Jetzt war er verwirrt. Bruder? Sasuke? Also kamen diese Zeilen von Itachi! Aber was zum Teufel bedeutete das? Gelegenheit und Wahrheit? Waren die restlichen Briefe auch von Itachi? Viel zu viele Fragen. Er beschloss, sich die anderen auch durchzulesen. Vielleicht bekam er dadurch ja eine Antwort.
„Nein werter Hokage. Ich werde meine Meinung nicht ändern. Sasuke darf es nicht
erfahren. Sie wissen selbst zu gut, wie die Situation ist. Es geht nicht anders. Zumindest sehe ich aktuell keine Möglichkeit. Ich möchte ihn da nicht mit reinziehen. Wenigstens nicht noch mehr, als bisher eh schon. Er soll mich ruhig weiter hassen und für den Bösen halten. Solange er dadurch gerettet werden kann ist es mir Recht. Und sterben müsste ich
sowieso. Ob durch Sasukes Hand oder meine Erkrankung. Meine Sehkraft lässt auch
immer mehr und mehr nach. Ich bin schon fast komplett blind. Meine Augen bluten jetzt schon immer häufiger. Sie schmerzen auch öfter und heftiger. Und da ist es mir um einiges lieber, wenn er mich tötet. So kann der beschmutzte Ruf der Uchiha in der Öffentlichkeit wenigstens noch wieder gut gemacht werden.“
Er verstand kein Wort mehr. Itachi war sterbenskrank? Das war ja mal ein Ding. Krass, das Itachi fast blind sein soll. Er musste die nächsten Briefe lesen.
„Der Leader ist ziemlich vorsichtig. Er verrät nur gerade so viel wie nötig. Er ist sehr misstrauisch. Sein Vertrauen zu gewinnen ist nicht so einfach wie ich dachte. Sobald ich was erfahre melde ich mich wieder.“
Krass. Das klang ja jetzt so, als ob er Akatsuki ausspionieren wollte. Was zum Teufel ging da nur vor sich.
„Werter Hokage. Nach langer Zeit kann ich mich endlich mal wieder melden. Wir haben wieder zwei Bijuu einfangen können. Langsam wird es knapp. Lange kann es nicht mehr dauern, bis wir uns Konoha zuwenden. Genaueres steht da allerdings nicht fest. Sobald ich neue Infos habe, werde ich mich wieder melden.“
„Durch meine Krähen habe ich Sasuke die ganze Zeit über im Blick. Es freut mich zu
sehen, wie stark mein kleiner Bruder geworden ist. Es ist beeindruckend. Er hat sich
gemacht. Ich bin sehr sehr stolz auf ihn. Und wie versprochen habt ihr Wort gehalten und ihm bisher nichts gesagt. Nochmal danke dafür. Ich freue mich auch zu sehen, dass er langsam scheinbar einen Freund gefunden hat. Und dass es dann auch noch ausgerechnet der Uzumaki-Junge ist freut mich besonders. Die freundschaftliche Verbindung unserer
Familien scheint damit ja weiter zu gehen. Das hätte unsere Eltern und Narutos Eltern sicher sehr gefreut. Besonders unsere Mutter. Naruto scheint auch einen positiven Einfluss auf Sasuke zu haben. Vielleicht wird er ja dank Naruto mal über alles hinwegkommen und ein normales Leben führen können. Bald ist ja auch die Chunin-Prüfung. Ich drücke
meinem Bruder dafür sehr die Daumen und werde sie natürlich auch durch meine
Krähen beobachten. Ich freue mich da schon sehr drauf.“
„Koharu und Homura. Ich habe die Chunin-Prüfung ganz genau beobachtet und weiß bestens Bescheid über die aktuelle Situation. Und auch das ihr in den letzten Jahren mit diesem Abschaum Danzō sympathisiert habt und euch von ihm um den Finger wickeln lasst. Ich möchte euch ausdrücklich warnen. Tut nichts was ihr später bereuen würdet. Solltet ihr Sasuke die Wahrheit sagen, die Uchiha-Geschichte in irgendeiner Art und Weise an die Öffentlichkeit bringen, Hand an Sasuke legen oder Konoha anderweitig schaden
werdet ihr es bereuen. Das ist ein Versprechen. Diese Warnung könnt ihr auch gerne Danzō weitergeben. Der ehrenwerte Dritte Hokage ist tot, und das ändert einiges für mich. Er war einer der wenigen, denen ich bedenkenlos vertrauen konnte. Ihr wisst wozu ich
fähig bin. Denkt ganz genau darüber nach was ihr jetzt tut. Ich hoffe, dass ihr so viel Verstand besitzt um zu wissen das ihr nun am besten die Füße stillhaltet. Das ist ein gut gemeinter Rat. Glaubt mir, ihr möchtet mich nicht als euren wirklichen Feind haben.“
Es gab zwischendurch zwar noch einige andere Briefe, doch die waren nicht so
interessant für den Uzumaki. Das hatte er beim Überfliegen der Briefe gemerkt. Und
dieser war der letzte gewesen. Aber was genau jetzt los war, wusste er immer noch nicht. Allerdings stand fest, dass irgendetwas nicht stimmte. Scheinbar war das, was man bisher wusste nicht die Wahrheit. Und der Alte und diese beiden Weisen schienen die
einzigen zu sein, die die Wahrheit wussten. Doch wieso sollte er sich als den Bösen
darstellen, wenn er es nicht war?
«Hm…Was soll ich jetzt am besten machen? Die beiden alten Säcke befragen? Aber ob die was sagen? Das bezweifle ich. Dafür haben sie zu viel Angst vor dem Uchiha. Itachi ausfindig machen und befragen? Nein, das steht mir nicht zu. Sasuke verdient eine
Aussprache, und nicht ich. Aber…Sollte er Sasuke davon erzählen? Itachi schien ja nicht zu wollen, dass sein kleiner Bruder etwas erfuhr. Doch vielleicht konnte man so einiges
bereinigen und die beiden Brüder wieder zusammenführen. Es wäre schön, wenn beide zusammen eine schöne, ruhige und gemeinsame Zukunft haben könnten. Immer
vorausgesetzt, es stimmt alles, was sich gerade hier offenbart hat. Vor allem jetzt, wo Sasuke eine Freundin hat.»
Die Entscheidung von Naruto stand fest. Und so machte er sich mit den Briefen auf den Weg nach Sasuke. Ob er ihm glauben würde? Das blieb abzuwarten.
