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Life sounds like Booyakasha!

Einer für alle und alle auf einen!
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mikey 18 Jahre
Raph 20 Jahre
Donnie 22 Jahre
Leo 23 Jahre
Splinter 47 Jahre
Karai 24 Jahre
Shredder 48 Jahre Komplett anzeigen

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Showdown

Einen Monat später…
 

Die Nacht ist schwarz und düster – das einzige Licht scheint in den Kontrahenten, wie eine lodernde Flamme, zu bestehen. Heute wird es enden, hier und jetzt, da sind sie sich alle sicher. Noch halten sich die vier jungen Ninjas im schemenlosen Schatten auf. An ihrer Seite, der unverkennbare Schatten ihres Meisters und liebenden Vaters Hamato Yoshi, der der Konfrontation mit seinem alten Feind nicht mehr aus dem Weg gehen kann und will. Zu sehr hat seine Familie über all die vielen Jahre unter Shredder gelitten, von ganzen Stätten und Ländern mal abgesehen. Der Mond versteckt sich hinter dicken Wolken, aus denen unaufhörlich eiskalter Regen fällt. Donner grollt durch die dicken Wolkenberge und Blitze zucken gespenstisch über den Himmel. Das unschöne Wetter ruft in den vier Brüdern ein erdrückendes Déjà vu hervor, hat es doch bei ihrer letzten Begegnung mit Shredder ebenso gewittert. Die Anspannung der Hamato Familie ist fast schon greifbar angeschwollen. Überdeutlich können sie die Präsents ihrer Gegner spüren, die sich ebenfalls noch im Schatten verbergen.
 

Verborgen in der Dunkelheit und vollkommen bewegungslos, warten die Foot-Ninja auf ihren Befehl zum Angriff. Von einem Dach in der Nähe beobachtet die unverwechselbare Gestalt Shredders das, noch friedliche, Schlachtfeld. Er spürt die kraftvoll ausgeprägte Aura seines Widersachers Yoshi nur all zu deutlich. Doch Furcht empfindet er deswegen keinesfalls. Nein, es entlockt ihm ungeahnte Freude, sich ihm endlich entledigen zu können, mit samt der nutzlosen Brut, die er seine Schüler und Söhne schimpft. Er wird diese Göre zwingen, zu zusehen, wenn er ihrem Meister den Todesstoß versetzt und dann wird er sie einen nach dem anderen ausweiden! Ein leises, aber äußerst triumphales Lachen schleicht sich seine Kehle hinauf und hallt unheilvoll hinter seiner Maske wieder. Dann gibt er lautlos den Befehl zum Angriff.
 

Wie aus dem Nichts schießen die schwarzgekleideten Körper der Foot-Ninja aus ihren Verstecken in das Zentrum des verlassenen Industrieparks. Nun sind sie überdeutlich sichtbar unter den hellen Strahlen der unzähligen Laternen. Verheißungsvoll prasselt der Regen auf sie nieder und tränkt ihre Kampfanzüge. Feucht glänzen ihre messerscharfen Waffen im gelblichen Licht der Laternen. Nur den Bruchteil eines Augenblicks später, stürmen auch die Hamato Ninja aus ihrem Versteckt. Die Entschlossenheit steht ihnen ins Gesicht geschrieben und wird noch deutlicher, als sich das unheimliche Licht eines gewaltigen Blitzes über ihre Züge legt. Die Foot-Ninja gehen sofort zum Angriff über und stellen sich den Turtles entgegen. Shredder hat unterdes nur Augen für Yoshi. Wie ferngesteuert treten die Foot zur Seite und ermöglichen es Splinter so, ungehindert zu Saki zu gelangen.
 

Die beiden Meister stehen sich Auge in Auge gegenüber, wohl wissend, dass nur einer von ihnen dieses Schlachtfeld lebend verlassen wird. „Heute Nacht wird es enden, Yoshi! Heute Nacht wirst du für all die Demütigungen bezahlen, die du mir zugefügt hast!“, tönt Shredders blecherne Stimme über den Donner hinweg. Dies kann Splinter aber nur ein müdes Lächeln entlocken. „Das mag schon sein, aber vorher wirst du dafür bezahlen, was du meiner Familie angetan hast!“ „Versuchs doch! Und ich verspreche dir, ich werde es wieder tun und du darfst zu sehen!“, höhnt der Maskierte ihm entgegen und besiegelt damit das Schicksal, das seine Söhne empfangen werden, wenn es ihm nicht gelingt, Shredder zu Fall zu bringen. Angst und Wut versuchen von Yoshi Besitz zu ergreifen, doch er wäre kein Meister, wenn er sich von solchen Gefühlen beherrschen lassen würde. Daher sperrt er die Störenfriede in den hintersten Winkel seiner Gedanken und bringt sich in Position. Shredder lacht nur siegessicher und stürmt dann pfeilschnell auf ihn zu.
 

Derweilen sind die vier Brüder mit den Foot-Ninjas beschäftigt. Anfangs geht es ihnen noch leicht von der Hand. Einer nach dem anderen geht zu Boden. Aus dem Augenwinkel beobachtet Splinter immer wieder die Situation seiner Schüler. Ein tiefes Gefühl des Stolzes erwärmt sein Herz in diesen schweren Augenblicken, als er sieht, wie geschickt und stark die, einst so hilflosen und verstoßenen, Kinder geworden sind. Wie gern würde er jetzt sehen, dass seine Tochter Miwa hier auf dem Schlachtfeld genauso kämpfen kann, wie seine Jungs. Doch der herzlose Tyrann, der ihr und seiner geliebten Tang Shen das Leben nahm, steht nun hier vor ihm und versucht ihn auf die Knie zu zwingen. Viel länger kann er den Blick nicht mehr zu ihnen wenden und konzentriert sich daher wieder auf Shredder. So merkt Yoshi auch nicht, wie seine Söhne immer mehr in Bedrängnis geraten.
 

Für jeden Foot-Ninja, den die Turtles zu Boden zwingen, springen zwei Neue aus dem Schatten auf sie zu. Es wird immer schwieriger, dieser übergroßen Menge an Gegnern standzuhalten. Eng drängen sich die Vier zusammen, während die Foot einen bedrohlichen Kreis um sie errichten. Einzelne Ninja springen aus diesem Kreis auf sie zu und versuchen sie auseinander zu bringen. Es gelingt den Brüdern, dies zu verhindern, doch der Kreis wird immer enger. Bald fühlen sie sich wie die Ratte in der Falle. Erschöpfung macht ihnen auch noch zu schaffen und lässt sie damit unvorsichtig werden. Immer wieder wenden sie den Blick zu ihrem Sensei zu und versuchen herauszufinden, wie lange er Shredder noch standhalten kann. Doch noch sieht es so aus, als hätte Yoshi die Führung und setzt seinem Gegner ordentlich zu. Für einen Augenblick zeichnet sich Erleichterung auf den Gesichtern der vier Schildkrötenkrieger ab. Allerdings hält dieses Gefühl nur kurz an, da sie dann wieder von den Foot attackiert werden.
 

Von alledem bekommt die schwarzhaarige Konoichi nichts mit. Allein mit ihren Gefühlen, streift sie durch diese ungemütliche Nacht. Dass Shredder ausgezogen ist, um erneut gegen Yoshi und die Turtles anzutreten, bereitet ihr große Sorgen. Schwer seufzend steht sie auf einem Gebäude, ihre Zehenspitzen ragen schon über das Ende des Daches hinüber, dennoch fürchtet sie sich nicht, hinunter zu fallen. Sie fürchtet sich viel mehr, vor dem, was auf dem Schlachtfeld passieren könnte. Die Zeit ist ins Land gezogen, seit sie Leonardo das erste Mal gesehen hat. Seitdem hat sie sich immer wieder mit ihm getroffen. Oder vielmehr, hat er versucht, sich mit ihr zu treffen. Fast immer hat sie ihn aber vergebens warten lassen – hat ihn nur still beobachtet. Nicht selten konnte sie dabei eine gewisse Traurigkeit in seinen Augen ablesen. Je öfter sie sie gesehen hat, desto schwerer fiel es ihr, hinzusehen. Der blaue Ninja war stets hoffnungslos um sie bemüht und legte eine wahrlich bewundernswerte Ausdauer an den Tag. Nicht selten hat er die ganze Nacht gewartet, immer in der Hoffnung, dass sie doch noch auftauchen könnte.
 

Wie nah sie ihm dabei wirklich war, schien er nie zu bemerken und wenn doch, hat er es perfekt verschleiert. Nur ein paar Mal hat sie sich dazu hinreißen lassen, sich wirklich mit ihm zu treffen. Meist hat er dann nachdrücklich versucht, sie auf seine Seite zu bekommen, doch sie hat ihn immer abblitzen lassen – gab sich kühl und unnahbar, auch wenn es in ihr anders aussah. Doch seine Worte haben viel bei ihr bewirkt, dass sie sich nicht eingestehen wollte. Heute denkt sie anders darüber. Jeder Kampf, den Shredder seither bestritten hat und jede Niederlage, die sie nach Hause gebrachte, hat ihr mehr und mehr gezeigt, dass er genau das gefühllose Monster ist, vor dem Leo versucht, sie zu beschützen. Er war von Anfang an aufrichtig zu ihr und ehrlich in Sorge, obwohl sie auf unterschiedlichen Seiten stehen. Sie hätte ihn jeder Zeit töten können und auch er hatte mehr als eine Chance dazu. Stattdessen hegt er Gefühle für sie, die sie mehr als verwirrt haben.
 

Mittlerweile ist Karai aber zu dem Schluss gekommen, dass es ihr ganz ähnlich geht. Die vielen Stunden, die sie ihn beobachtet hat, während er verloren auf sie wartete, haben ihr bewiesen, dass er es ernst meint. Nacht für Nacht hat die Kriegerin auch die Nähe zu seinen Brüdern gesucht. Wenn die Vier den wenigen Frieden genossen haben und fröhlich über die Dächer New Yorks geturnt sind, hat sie immer mehr das Gefühl bekommen, dass ihr etwas Entscheidendes fehlt. Ein Gefühl, das Leo ihr nur zu gern geben möchte und das sie von Shredder nie erfahren hat – die Geborgenheit und Liebe einer Familie. Doch kann sie wirklich den Mann verraten, der sie vor dem sicheren Tod gerettet und aufgenommen hat? Unsicher schlägt sie die Augen nieder und blickt hinab auf die feuchten Straßen. Ja, er hat sie gerettet und aufgenommen, aber viel mehr hat sie ihm nicht zu verdanken. Yoshi tat das Gleiche für diese vier Jungs, doch er liebt sie mehr, als sein eigenes Leben.
 

Splinter würde alles für seine Söhne tun, ohne auch nur den kleinesten Augenblick zu zögern. Doch was ist mit Shredder? Karai kann sich nicht entsinnen, dass er sie jemals aus einer brenzligen Situation befreit hat. Sie musste sich immer selbst helfen, egal wie bedrohlich und aussichtslos es auch war. Sie musste immer perfekt sein, durfte sich keine Fehler leisten, ansonsten wurde sie bestraft. Leo hat zwar auch davon gesprochen, dass Splinter sie manchmal bestrafen würde, wenn sie es übertreiben, doch er hat sie dabei nie verletzt. Stattdessen straft er sie meist nur mit Worten oder schweren Trainingseinheiten. Karai kann sich nicht erinnern, dass sich Shredder jemals zu so einer billigen Strafe hinabgelassen hat. Schmerz schien das Einzige zu sein, was seiner Meinung nach wirkt – lernen durch Schmerz, im wahrsten Sinne des Wortes. Nie schien sie ein nettes Wort von ihm zu hören, kein Lob für gute Arbeit, nicht mal einen freundlichen Blick. Nur in der Öffentlichkeit konnte er von ihr schwärmen, als seine hochbegabte und perfekte Tochter. Doch hat er dieses Wort nie benutzt, wenn sie allein waren, hat ihr nie gezeigt, dass sie sein Kind ist.
 

Yoshi hingegen benutzt das Wort ‚Söhne‘ öfter, als wohl jedes andere und es liegt stets so viel Liebe und Gefühl darin, dass einem schlecht werden könnte. Dennoch wünscht sich Karai nichts sehnlicher, als ein einziges Mal von Shredder so angesprochen zu werden. Ihr Herz schmerzt bei dem Gedanken daran, doch der stetige Regen verbirgt die Tränen, die über ihre erhitzten Wangen rinnen. Kraftlos ballt sie ihre Hände zu Fäusten und blickt in Richtung des Industriegebiets, in das Shredder seine Gegner heute Nacht gelockt hat. Sie kann und will es einfach nicht zulassen, dass dieser Mann, der sich an einem Tag ihr Vater schimpft und nur Stunden später ihr Blut vergießt, den Menschen verletzt, der sich immer um sie gesorgt hat. Ihre Gefühle überschlagen sich fast. Als sie an Leonardo denkt, wird ihr ganz warm ums Herz. Ein kleines Lächeln legt sich auf ihre bebenden Lippen. Ja, er ist es, der sie befreit hat und nun wird es Zeit, dass sie ihn befreit!
 

Entschlossenheit funkelt in ihren Augen und lässt sie beinahe glühen. Geschickt springt sie von einem Dach zum nächsten und scheint dabei nicht einmal ins Schlingern zu kommen, obwohl die Ziegel durch den unaufhörlichen Regen zu einer rutschigen Falle geworden sind. Vielleicht hat sie Glück und kommt noch rechtzeitig. Vielleicht kann sie Shredder noch aufhalten, ehe es zu spät ist. Er ist nicht der Einzige, der von Rachegefühlen angetrieben wird! Trotz ihrer Geschicklichkeit dauert es eine ganze Weile, bis sie bei diesem schlechten Wetter das Schlachtfeld erreicht. Dennoch kommt sie gerade noch rechtzeitig zum großen Finale. Atemlos stoppt sie an genau derselben Stelle, von der Saki vor dem Kampf das Ganze beobachtet und dann seinen Foot-Ninjas den Befehl zum Angriff gegeben hat. Erschrocken weiten sich ihre Augen und sie kann kaum glauben, was sich dort unter ihr abspielt.
 

Die vier jungen Ninjas sind umkreist von unzähligen Foot-Soldaten. Die Erschöpfung der Turtles kann sie sogar von ihrem Standpunkt aus deutlich erkennen. Es sind einfach zu viele. Die Sais des roten Turtles stecken nicht weit entfernt in einer Hauswand und doch unerreichbar für ihren Träger. Unablässig tropft der Regen von den, grausig verbogenen, Gabeln nieder. Mit welcher Gewalt sie dem Rothaarigen aus den Händen gerissen worden sind, kann sie sich nur schwer vorstellen. Ein paar Nunchakus, die zweifelsohne Leos jüngstem Bruder gehören, liegen entzwei gerissen in einer Pfütze. Die Metallglieder glänzen im Schein der Laternen und scheinen überall verstreut zu sein, als wäre die Waffe von einer gewaltigen Kraft zerstört worden. Auch hier ist es für Karai nur schwer zu begreifen, mit welcher Grausamkeit die Foot vorgegangen sind, um die zu erreichen.
 

Die Kusarigama scheint ein ähnliches Schicksal zu teilen. Auch ihre Kette ist nicht mehr vollständig. Das eine Ende hängt von einer Metallstange hinab, die aus einem der Gebäude ragt und wahrscheinlich als Fahnenhalterung dient. Schwach pendelt sie im leichten Wind und erinnert dabei an einen Galgen, dessen Seil zerrissen ist. Bei diesem Gedanken läuft der Schwarzhaarigen ein eisiger Schauer über den Rücken. Auf dem Boden unter der Kette liegen die spärlichen Reste der Waffe. Die gekrümmte Klinge ist aus ihrer Verankerung gerissen, der Holzgriff zersplittert und befindet sich ein Stück weit entfernt von den anderen Teilen. Die Spitze der Klinge fehlt, als hätte man sie mit einer Metallschere bearbeiten. Allein die Kraft, die dafür nötig wäre, diese Klinge zu entzweien, liegt jenseits ihrer Vorstellungskraft.
 

Der Bo-Stab des hochgewachsenen Jungen ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Seine versteckte Klinge wurde in den Boden gerammt und nur ein kurzes Stück Holz daran, lässt einen erahnen, um welche Waffe es sich handeln könnte. Der Rest des Stabes ist in viele kleine Stücke zerbrochen, als hätte daraus jemand Kaminholz machen wollen. Das flexible Holz des Stabes zu zerbrechen, ist nicht unbedingt eine hohe Kunst, wenn man den richtigen Griff anwendet, allerdings erschreckt es sie schon beinahe, mit welcher Gründlichkeit diese Tat ausgeführt wurde. Zu Letzt erblickt sie die Katanaschwerter des Leaders. Die edlen und schönen Klingen liegen zerbrochen in einer Pfütze, als wären sie nur billiges Spielzeug. An ihren Griffen klebt das Blut ihres einstigen Besitzers. Die Konoichi wendet den Blick auf die vier Krieger. Eng zusammen gedrängt, versuchen sie sich mit Händen und Füßen zu verteidigen, doch sie haben keine Chance gegen die Unmengen an Foot-Ninjas. Brutal werden sie aus ihrer Formation gerissen. Heftig setzten sie sich zur Wehr, doch es bringt nichts.
 

Letztendlich zwingen sie die Kämpfer des Shredders auf die Knie. Gezeichnet von der schweren Auseinandersetzung mit dem Gegner, tropft das warme Blut der vier jungen Ninjas zu Boden. Doch es ist kaum zu sehen, zu schnell vermischt es sich mit dem kalten Regen und rinnt unbemerkt den Weg entlang. Karai entgehen aber die vielen kleinen und größeren Verletzungen der Turtles nicht. Schmerzlich zieht sich ihr Herz, bei diesem Anblick, zusammen. Sie ballt erneut die Fäuste und presst wütend die Zähne aufeinander. Zur selben Zeit gelingt es den Foot-Ninjas die vier Brüder zu Boden zu drücken und sie dort zu fixieren. Lautstark gebaren sich die Jungs über den ohrenbetäubenden Donner hinweg. Der Lohn für ihre Bemühungen besteht allerdings nur aus einem verachtenden Lachen seitens Shredder, der Yoshi einen weiteren Schlag verpasst.
 

Der Sensei taumelt nach hinten, kann aber noch sein Gleichgewicht wahren. Deutlich von den rasiermesserscharfen Klingen seines Gegenübers gezeichnet, bringt sich Splinter wieder in Position. Er atmet angestrengt und seine Sicht verschwimmt immer wieder für einen kurzen Augenblick. Langsam schüttelt der Schwarzhaarige den Kopf und versucht die aufkommende Ohnmacht zu vertreiben. ‚Ich darf jetzt keine Schwäche zeigen! Dass wäre mein Ende und das meiner geliebten Söhne…‘, geht es Yoshi durch den Kopf, während er versucht seine letzten Kräfte zu sammeln. Mit entschlossenem Blick stellt er sich erneut seinem alten Rivalen entgegen und landet einen Treffer. Allerdings nutzt ihm das nicht sonderlich viel, da Shredder die meiste Kraft des Angriffs abblockt und dann zurückschlägt. Getroffen geht Splinter zu Boden, unter den entsetzten Worten seiner gefangenen Söhne.
 

„Steh auf, du jämmerliche Ratte und sieh deinem Ende entgegen!“, höhnt der Mann mit der Metallmaske. Langsam kommt er auf den Jüngeren zu, während sein Lachen über den Donner hinweg schlägt. Mühevoll stützt sich der Schildkrötenmeister auf die Unterarme. Sein Atem geht viel zu schwer und jedes Luftholen jagt einen Schmerzimpuls durch seinen ganzen Körper. Er kann sein eigenes Blut schmecken. Quälend fängt er an zu husten und ein Schwall eben diesen Blutes erstürzt sich aus seinem Mund auf den regengetränkten Beton. „Was für einen erbärmlichen Anblick du doch abgibst, Yoshi!“, kommt es lachend von dem Foot-Clan-Führer. Er überwindet den letzten Meter, der ihn noch von seinem Rivalen trennt und packt den Sensei dann grob am Kragen. Mit erstaunlicher Leichtigkeit zerrt er den Unterlegenen nach oben und bringt ihn auf Augenhöhe. Unfähig sich dagegen zur Wehr zu setzten, lässt der angeschlagene Vater es geschehen.
 

Die verzweifelten Rufe seiner Söhne dringen nur noch schwach an sein Ohr. Sein Kopf ist leer und er fühlt nichts mehr als Schmerz. Sein Wille scheint gebrochen, der Kampf für ihn endgültig zu ende. „Vergebt mir, meine Söhne…“, presst er leise hervor, bevor die Ohnmacht letztendlich doch Besitz von ihm ergreift. Das blecherne Lachen des Shredders hallt über das Gelände. „Endlich! Der Sieg ist mein!“, triumphiert er ausgelassen. Mit bedrohlichem Glanz hebt das Oberhaupt des Foot-Clans seine krallenbesetzte Faust und holt aus. Erneut versuchen die Jungs sich zu befreien, um ihren Meister vor dem drohenden Ende zu bewahren, doch es ist vergebens. Jedes Mal, wenn sie sich bewegen, kommen nur noch mehr Foot-Ninja und drücken sie noch fester zu Boden. „Stirb, Hamato Yoshi!“, verkündet Shredder, ehe seine Klingen auf sein wehrloses Opfer zu rasen.
 

Als alles schon verloren zu seien scheint, ertönt auf einmal ein markerschütternder Schrei von einem der Dächer. Shredder lässt sich davon allerdings nicht beeindrucken und führt seinen Angriff ungehindert weiter aus. Hätte er den Blick in diesem Moment nach hinten gewandt, hätte er den unbekannten Angreifer vielleicht noch stoppen können. So sieht er aber nicht die dunkle Gestalt, die vom Dach direkt auf ihn zu springt. Die tödlich geschliffene Katanaklinge glänzt bedrohlich im feuchten Schein der Laternen auf, ehe sie sich, mit gewaltiger Wucht, durch die Naht der Rüstung auf Shredders Rücken bohrt. Wie ein heißes Eisen dringt die Klinge immer tiefer in den Spalt vor und frisst sich dann ungebremst in den darunter liegenden Körper vor. Von Schock und Schmerz durchfahren, lässt Shredder seinen alten Rivalen zu Boden fallen und versucht zu begreifen, was auf einmal passiert.
 

In diesen winzigen Momenten bohrt sich das leicht gebogene Schwert immer tiefer in seinen Körper. Auch jetzt noch liegt die Gestalt des unbekannten Rächers im Schatten, sodass die vier Turtles fassungslos und überwältigt zugleich ihren Blick auf sie heften. Die dunkle Gestalt hockt auf Shredders Schultern, wie eine überdimensionale Katze, während sie die Klinge Stück für Stück tiefer in den zitternden Mann hineintreibt. Das Schwert bohrt sich dabei fast senkrecht, knapp neben der Wirbelsäule, auf Höhe der Schultern in das Fleisch und bahnt sich präzise seinen Weg durch Knochen, Bänder, Sehnen und Nerven. Es durchtrennt wichtige Blutgefäße und reißt schließlich ein Loch in die Lunge. Es durchbohrt das Zwerchfell und endet mit seiner Vernichtungsfahrt tief vergraben in den Eingeweiden, während der Anschlag der Klinge gegen das obere Ende der Wirbelsäule prallt.
 

Seiner letzten Kraft beraubt, sinkt Shredder auf die Knie und die Gestalt erhebt sich hinter ihm. Ein gewaltiger Schwall Blut drückt sich aus dem Mund des Sterbenden, läuft an dessen Hals hinab. Dabei dringt es ans Licht und bahnt sich seinen Weg über die glänzende Rüstung. Diesen Anblick zu begreifen fällt schwer, erschien Shredder in seiner Rüstung doch immer so unverwundbar. Die unbekannte Gestalt streckt die Hand nach dem Katana aus und zieht es mit einer eleganten Bewegung aus dem zitternden Leib, als biete dieser keinerlei Wiederstand. Das dunkle Blut des vermeintlich Unbesiegbaren tropft, einer makaberen Ironie gleich, an der silbrigen Klinge hinab, zu Boden. Ein wässriges Gurgeln ertönt von dem Maskierten, ehe er, mit einem metallischen Poltern, mit dem Gesicht voran, auf den Beton aufschlägt. Fassungslos verfolgen die gefangenen Turtles und die Foot-Ninja das Szenario.
 

Als hätte er den Aufschlag gehört, erwacht auch Splinter wieder aus seiner Ohnmacht und blickt mit großen Augen auf die dunkle Gestalt und den leblosen Körper seines ewigen Rivalen. Allerdings scheint der Ninjameister zu wissen, wer sie hier gerettet hat. „Karai?“, kommt es von Yoshi noch etwas schwach, aber laut genug, dass alle Beteiligten es hören können. Ein Schreck zieht durch die Reihen. Niemand kann recht glauben, was Splinter dort gesagt hat. Doch als kurz darauf ein gewaltiger Blitz über den Himmel hinweg zieht, erscheint das Gesicht des unbekannten Rächers in einem neuen Licht. Mit tellergroßen Augen betrachten die vier Brüder die junge Frau, der sie ihr Leben verdanken. Leo hatte zwar immer wieder gesagt, dass Karai nicht von Grund auf böse ist, doch nicht einmal der Anführer selbst hätte ihr diese Tat zu getraut.
 

Karai schenkt dem blauen Ninja ein kraftloses Lächeln, das so viel Zufriedenheit ausstrahlt, wie es Leo nie zu vor gesehen hat. Der Leader erwidert ihr Lächeln schwach, unter den festen Griffen der Foot, während ihm unbemerkt Tränen über die Wangen laufen, die seinen Stolz und seine Erleichterung ausdrücken. Doch der Augenblick wert nur kurz, dann verfinstert sich Karai´s Miene so sehr, dass sie Shredder viel ähnlicher ist, als es ihr wohl lieb sein dürfte. Klirrend lässt sie ihr blutiges Katana zu Boden fallen und erhebt die Stimme zu den Foot. „Ich befehle euch, die Turtles auf der Stelle frei zu lassen!“ Ihre Stimme duldet keinen Wiederspruch, dennoch blicken sich die Foot-Ninjas einen Moment unschlüssig an. Shredder, ihr Meister, ist tot und nun tritt Karai automatisch seine Nachfolge an. An diesen Umstand müssen sich die maskierten Krieger erst noch gewöhnen, erst recht, da ihr neuer Meister ihren alten Meister getötet hat.
 

Die Schwarzhaarige gewährt ihren neuen Untergebenen diesen Moment des Nachdenkens und mustert sie nur mit festem Blick. Schließlich scheinen sich die Foot mit diesem Gedanken angefreundet zu haben und entfernen sich langsam von den Brüdern. Als sie einen angemessenen Abstand eingenommen haben, stellen sie sich in einer Reihe auf und verbeugen sich vor dem neuen Oberhaupt des Foot-Clans. Abschätzend mustert die junge Konoichi die vermummten Männer, ehe sie ihnen den Befehl gibt, sich zurück zu ziehen. Erst jetzt erheben sich die Turtles vom Boden. Leo wendet ihr den Blick zu, während seine drei Brüder sich daran machen, Splinter wieder auf die Beine zu helfen.
 

Leonardo setzt ein sanftes Lächeln auf, während er sich der Schwarzhaarigen nähert. Einige Augenblicke sehen sich die beiden einfach nur in die Augen, bevor der Leader den Mund öffnet. „Ich hab gewusst, dass du es schaffst!“, kommt es ganz leise von ihm. Etwas verlegen weicht Karai seinen Blicken aus. „Du hast ihn auf dem Gewissen, das ist dir schon klar?“, entgegnet sie ihm, ohne ihn anzuschauen. Leo lächelt wieder sanft, da er genau weiß, was sie meint. „Ich glaub, damit kann ich leben, solang du es kannst…“, kommt es keck als Antwort. Sie nähert sich ihm so weit, dass sich ihre Nasenspitzen fast berühren können. Bei dieser Nähe wird Leonardo schlagartig knallrot. Frech lächelt ihm die junge Frau entgegen, ehe sie für einen kurzen Augenblick ihre Lippen auf die seinigen drückt. „Ich denke schon…“, erwidert sie und wendet sich dann ihrer neuen Familie zu, während der furchtlose Anführer für einen Moment den Bezug zur Realität verliert. Er legt sich zwei Finger auf die Lippen, die eben noch von seiner Angebeteten in Besitz genommen waren und sieht ihr mit roten Wangen gedankenverloren hinterher.


Nachwort zu diesem Kapitel:
so, das war nun der alles entscheidende kampf! nun kommt nur noch das abschlusskapitel und dann starten die Spezials, die unteranderem von euch vorgeschlagen wurden. Anregungen diesbezüglich nehme ich auch weiterhin gern entgegen, also lasst mich wissen, was ihr lesen wollt und bis zum nächsten kapi ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  eien_no_Alucard
2020-11-01T09:59:25+00:00 01.11.2020 10:59
Endlich ist es soweit, der Kampf möge beginnen.

Ein Kampf unter Meistern, darf man niemals unterschätzen.

Selbst Karai ist als Zuschauer dabei ** - **

Und endlich erkennt da mal jemand, was man aus ihr machen wollte ^^ (Mini Schredder) *Lach*

Oh man, dass sieht nicht gut aus. Aber man, dass ist auch so „Fesselnd“.

Oh man, Familie. Behandelst du sie gut, wird sie immer für dich da sein. Behandelst du sie Schlecht...passiert oft unvorhergesehenes.

Uih. *Schnief* So was von Süß. Wehe du lässt es so enden! Ich will mehr! - gut dass noch mehr da ist. *ggg* .
Von:  Leucan
2014-09-14T18:00:42+00:00 14.09.2014 20:00
So schnell das Kommi schreiben bevor wieder das Internet auf dem Handy sagt, ich will mal wieder nicht gehen. *blödes Internet* war zwischen durch schon flöten gegangen voll Panik bekommen gehabt, wollte lesen 0.0

ALSO Yeah Shredder ist besiegt. Hatte aber angst um die Jungs und splinter, aber sind gesund mit ein paar blauen Flecken XD
Und irgendwie süß mit dem Kuss am Ende. Karai ist bei mir so ein Zwiespalt Charakter. Irgendwie mag ich sie und irgendwie nicht XD

Bin aber sehr auf das Abschlusskapitel gespannt. Freue mich schon riesig.*gespannt dasitzen* * währenddessen im neu angeschafften TMNT sticker Album stöbern und Tmnt gucken*

LG KC


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