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Wörtertanz² mit einem Kunai - Zweiter Tanz

Os/Drabbel-Sammlung
von

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Adjektivtango - Harmlos (Hashirama, Madara)

Wieder wendete sich der Körper neben ihm, was Hashirama dazu brachte entnervt aufzuseufzen.

Er hatte gewusst das Reisen mit Madara einfach nur nervenaufreibend werden würde. Was er sich jedoch nicht vorgestellt hatte war, in welcher Art ihn die Gesellschaft des Uchiha die Nerven kostete.

Der Regen trommelte unablässig vor ihren Unterschlupf auf den Boden und ein kurzer Blick genügte dem jungen Oberhaupt der Senjus um zu wissen, dass die Nacht draußen noch immer das Land beherrschte.

Wieder drehte sich seine einzige Reisebegleitung unruhig neben ihm hin und her.

Nun reichte es.

Viel zu verschlafen für einen Shinobi richtete sich Hashirama ein wenig auf und blickte zu Seite, wo er augenblicklich in die roten Augen des anderen sah. Wie zwei übermäßig große Glühwürmchen glühte der unheimlich rote Schein in der Dunkelheit und auch wenn Hashirama die Furcht vor diesen Augen mit der Zeit beinahe gänzlich verloren hatte, kroch ihm ein Schauder über den Rücken.

Nur allmählich gewöhnten sich seine gewöhnlichen Augen an die Finsternis, welchen ihren behelfsmäßigen Unterstand ausfüllte. Madara lag weiterhin ausgestreckt neben ihn, wobei er seinen Kopf auf einen seiner Arme gebetet hatte und der Umhang, welcher als Decke fungierte, ihm bis unter die Brust gerutscht war.
 

„Was ist denn los?“, fragte Hashirama schlussendlich, nachdem er eine Weile schweigsam den Blickkontakt aufrecht erhalten hatte. Die Schlaftrunkenheit jedoch schaffte er nicht aus seiner Stimme zu bannen.

„Nichts“, war die unerwartet kurze Antwort. Der Senju runzelte die Stirn. Er hatte mit einem unfreundlichen Wort gerechnet, oder vielleicht auch nur einem Grunzen, welches ihm das Missfallen signalisierte, welches ihn Madara schon seit Tagen zu spüren ließ, weil er auf seiner Begleitung bestanden hatte.

„Für nichts bist du ziemlich unruhig, Madara.“

Durch die leichten Bewegungen der roten Iriden konnte Hashirama aus den Augenwinkeln ausmachen, wie diesmal der andere seine Gesichtsmuskeln im Schutze der Dunkelheit verzog. Ob er jedoch nun ein Lächeln nicht unterdrücken konnte oder ihm einfach seinen typisch abschätzigen Blick zuwarf, konnte er aber nicht sagen.

Die folgende Antwort gab ihm Klarheit.

„Ich amüsiere mich eben über einen leichtsinnigen Senju, welcher in seiner Arroganz wie auf dem Präsentierteller liegt und es somit zu einem Kinderspiel werden lässt, ihm das Lebenslicht auszublasen. Schade das ich nicht früher gewusst habe, wie verletzlich du dich zeigst, wenn du schläfst. Ich glaube, das ganze wäre dann ein wenig anderes verlaufen. Manchmal frage ich mich wirklich wie du es geschafft hast, mit einer solch lückenhaften Rückendeckung das zu werden, für was dich die Welt hält.“

Hinter den Worten lauerte nur zu hörbar ein beißender Spott, welcher bewirkte das Hashirama sich soweit aufrichtete, dass er saß. Sein Mantel, den er wie der Uchiha als Decke benutze, rutschte ihm ein wenig von den Schultern und mit Gänsehaut wurde sich der Senju der grässlich feuchten Luft bewusst. Augenblicklich zupfte er das Stück Stoff ein wenig höher, um nichts von der Wärme zu verlieren, welche sich einstweilen zwischen ihm und der provisorischen Decke gestaut hatte.

„Obwohl, wenn ich es mir recht überlege...“

Schemenhaft konnte Hashirama ausmachen wie sein Begleiter den Kopf leicht schief legte, „... ist es mir sogar lieber, wenn du am Eingang dieses Loches liegst, sollte in der Zwischenzeit jemand versuchen uns abzustechen habe ich Zeit, mich auf den Angriff vorzubereiten; und ich werde Zeuge deines Endes. Eine erfreuliche Vorstellung, weißt du?“

„Madara...“, begann der Ältere nach einer kurze Schweigepause, in welcher sein benebeltes Hirn versuchte die indirekten Vorwürfe sinnvoll zu ordnen. „Erstens, früher hätte ich dich nicht unter diesen Umständen neben mir schlafen lassen. Zweitens, was erwartest du bitte. Es herrscht Frieden in diesem Land, warum sollte ausgerechnet jetzt jemand versuchen uns niederzustechen? Kannst bitte für einmal deine Paranoia ignorieren? Zudem habe ich ein paar Vorkehrungen getroffen und das weißt du ganz genau.“

Mit einer Hand fuhr sich der Ältere über das Gesicht, um auch den Rest des vorhergegangenen Schlummers endgültig loszuwerden. Wenn das Gespräch so weiter ging, würden sie morgen übermüdet am Hof erscheinen.

Ein unvorteilhafter Zustand für die Verhandlungen zur Gründung eines Dorfes.

Wiederum konnte er nicht verhehlen, das er die letzten Tage auch mit dem schwierigen Gemüt des Uchihas genossen hatte. Sicher, Madara konnte ein recht bissiger und schwer umgänglicher Giftzwerg sein, mit einem fürchterlichen Gemüt, aber ohne die Anwesenheit eines anderen Uchihas oder Senjus glaubte Hashirama Stück für Stück einen alten Freund wieder zu gewinnen. Wenn nicht sogar mehr, wenn er an ihren Umgang dachte, kaum fühlten sie ihre Handlungen von der Nacht gedeckt und dem Blick der Außenwelt entzogen.
 

Der Senju ließ noch einen kurzen Moment vergehen bevor er dann mit einem Lächeln zum anderen näher rückte.

„Drittens erschien es mir die letzten Nächte nicht so als würdest du mich so schnell los werden wollen.“

Vorsichtig, eine eher heftige Reaktion erwartend, berührte er mit den Fingerspitzen die Haut des anderen.
 

Doch bis auf ein kurzes Zucken, welches er eindeutig über die Anspannung der Muskeln unter der Haut spürte, geschah nichts.

Ein seltsames Schwiegen etablierte sich zwischen ihnen. Immer noch erschien Hashirama die ganze Situation als irreal und bevor sich sein Verstand länger mit der Frage befasste, ob es richtig oder falsch war, hatte sein Hirn schon eine Entscheidung getroffen.

Mit einer für seinen jetzigen schläfrigen Zustand überraschend fließenden Bewegung zog er sich zu seiner Reisebegleitung und legte einem Arm um den kleineren Uchiha. Ungewöhnlich gehorsam ließ sich dieser wieder in eine liegende Position drücken, wobei ein halbherziges Knurren die einzige Gegenreaktion blieb. Als sich der Hashirama etwas stärker gegen den anderen drückte, schubste ihn dieser nicht weg, sondern ließ ihn gewähren, was den Senju zu einem Lächeln verleitete.

„Madara, tu mir bitte einmal einen Gefallen und schlaf einfach. Selbst du musst zugeben, das wir beide zusammen alles anderes als harmlos sind“, murmelte er dann noch, bevor er wieder in seinen leichten Schlaf überglitt, wissend, dass er den nächsten Morgen erleben würde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
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