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Deine kalten Augen

Anata no tsumetai me - Deine kalten Augen
von

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Cold Eyes

Neun Jahre später, auf einer Insel in der Nähe des Sabaody Archipels.
 

In einer Bar nahe des Stadtzentrums saß eine junge, schöne Frau. Mit einem gut gefülltem Weinglas in der Hand, welches sicher nicht ihr erstes war, sah sie sich in der Schenke um, sie wartete schon seit eniger Zeit auf eine Kontaktperson ihres Bosses, mit der sie sich hier treffen sollte. Seit neun Jahren arbeitete sie jetzt schon für Joker und genau so bereute sie es auch schon seit acht Jahren, sich ihm angeschlossen zu haben. Sie hatte damals aus reiner Dumm- und Blindheit gehandelt, für einen Jungen, der ihr versprochen hatte, für immer bei ihr zu bleiben. Sie bereute es immernoch, dass sie ihm damals so verfallen war und dennoch war sie ihm dankbar, denn er hatte ihr erst gezeigt, was Liebe war, auch wenn er sie verraten und fallen gelassen hatte. Sie hatte ihn geliebt.

Ihr Blick war kalt und berechnend, wanderte durch die Ansammlung von Menschen, konnte sie Kontaktperson aber immernoch nicht ausmachen, er hatte sich schon um zwei Stunden verspätet. Langsam erhob sie sich, ging zu der Gästetoilette, verschwand schnell darin und errriegele die Tür. Die Schwarzhaarige zog eine kleine Teleschnecke aus ihrer Tasche, das Katana, das sie immer bei sich trug, stellte sie neben der Tür ab. Schnell hatte sie eine Nummer eingegeben und musste auch nicht lange warten, bis man auf der anderen Seit abnahm.

»Passwort?« »Joker.«

»Ah, Sarana mein Schatz, was gibt es? Was hat die Kontaktperson dir berichtet?«

»Noch gar nichts, Boss. Er ist noch nicht aufgetaucht. Was soll ich tun, wenn er nicht mehr kommt?«

»Warte einfach, der kommt schon. Seine Informationen sind sehr wichtig für uns.« Damit schlief die Teleschecke wieder ein. Joker hatte einfach aufgelegt. Also hieß es wohl für sie weiterwarten. Toll.

Also ging sie zurück zur Bar und bestellte sich einen weiteren Rotwein.

Weitere drei Stunden vergingen, in denen der Kontaktmann nicht auftauchte, was Sarana kangsam ungeduldig werden ließ. Als sie bereits die zweite Weinflasche geleert hatte, entschloss sie sich schließlich dazu, den Mann zu suchen. Sie legte einige Berryscheine auf die Theke, schnallte sich ihr Katana wieder um und verließ die Schenke. Der Alkohol machte ihr keine sonderlichen Probleme, sie war bereits abgehärtet. Auf der Straße ging sie erst ein Stück, bevor sie eine Seitengasse abbog und ihr Observationshaki aktivierte. Sie wusste genau, nach welcher Präsenz sie suchen musste, hatte sich sich schon öfters mit diesem Knotaktmann treffen müssen. Als sie ihn schließlich einige Straßen weiter wahrmahm, rannte sie auch schon los. Sie hätte sich selbst ohrfeigen können, dafür, dass sie nicht schon eher nach ihm gesucht hatte, denn sie spürte, dass seine Existenz nur noch am seidenen Faden hing. Irgendjemand, wollte wohl, dass Joker keine neuen Informationen bekam und hatte dem Kontaktmann das Licht ausgeknipst. Als sie ihn schließlich in einer anderen Seitengasse fand stockte ihr der Atem. Überall war Blut. In der Lache aus roter Flüssigkeit entdeckte sie erst auf den zweiten Blick einen Mann, der sich in seinem eigenen Blud wälzte. Mit ein paar Schritten war sie bei ihm, drehte ihn auf den Rücken, sodasss sie ihn genauer ansehen konnte und blickte in vor Entsetzen geweitete Augen. Sarana besah sich seinen Körper genauer und bemerke die präziese gesetzten Schnitte an den Armen und Beinen. Der, der das dem Mann angetan hatte verstand sein Handwerk, die Schnitte waren genau so gesetzt, dass der Informant langsam und qualvoll verbluten musste und dennoch keine Chance hatte, zu überleben. Als sie ihn fragen wollte, was passiert war(er war ja noch bei Bewusstsein), entdeckte sie auch an seinem Hals kleine Einkerbungen und mit etwas genaueren Hinsehen erkannte sie, dass seine Stimmbänder sauber durchtrennt waren. Ohne Zweifel, hier war ein Arzt am Werk gewesen. Dennoch richtete sie ihr Wort an den Sterbenden. »Wer war das?«

Eine Hand des Mannes hob sich leicht bis zu der Hauswand, an der er lag, zog mit seinem Blut einen Kreis, zwei Punkte hinein, bis Sarana bemerkte, dass es ein Jolly Roger sein sollte. »Okey, es waren Piraten, aber welche? Ich muss es wissen!« Doch weit kam der Mann nicht mehr. Er schmierte dem Jolly Roger noch ein fieses Grinsen ins Gesicht, doch dann sank seine Hand und sein Blick war starr auf Sarana gerichtet. Er war tot. Schweren Herzens schloss sie ihm die Augen, dennoch überkam sie die Wut, schnell war sie aufgesprungen und schlug mit voller Wucht auf den nächsgelegende Wand ein. »VERDAMMT !« Das würde Ärger geben, wenn der Boss das erfuhr, war ihr einziger Gedanke. Um den Mann tat es ihr eigentlich nicht besonders leid, schließlich waren alle, die für Joker arbeiten mussten, arm dran (oder einfach nur genauso geistesgestört und böse wie er selbst) und Sarana wollte ihm schon oft am liebsten durch den Tod entfliehen.

Schließlich fasste sie dann den Entschluss, sich eine neue Kneipe zu suchen und sich zu betrinken, schließlich, nachdem der Kater abklungen war, den Boss zu informieren und anschließend in die neue Welt zurüch zukehren.
 

Schnell hatte sie eine neue Bar gefunden und bestellte sich (wie immer) eine Flasche Rotweit, und zusätzloch noch ein, zwei Wodka.

Als sie dann aber schon eine Weile saß, die Hälfe der Flasche und zwei Wodka vernichtet waren, wurde die Tür der Bar heftig aufgestoßen, jedoch saß Sarana mit dem Rücken zur Tür und konnte die Neuankömmlinge deshalb nicht erkennen, wollte sich aber auch nicht dazu herablassen, aus Neugierde nachzusehen. Als jedoch der Erste seine Stimme erhob, stockte ihr der Atem. »Mein Name ist Trafalgar Law und ich bin gerade auf der Suche nach Piraten mit einem Kopfgeld. Welche anwesend, oder muss ich erst nachsehen?«

Sarana hatte sich schnell wieder Gefangen. Das war sie. Die perfekte Chance, Rache zu nehmen.

»Wenn 66 Mios reichen?«

Sie hatte sich immernoch nicht zu ihm umgedreht und konnte dadurch seinen Gesichtsausdruck nicht sehen. Im ersten Moment war Law etwas erschrocken, dann für einen winzigen Augenblick, den niemand bemerkt hatte, schlich sich ein Anflug von Trauer und Beauern in seinen Blick, doch dann wurde er wieder kalt, seine Augen schienen regelrecht Eis zu sprühen. Er ließ ein dunkles, bedrohliches Lachen durch die Bar hallen, während ein alter Mann neben Sarana sich zu ihr beugte. »Hey, Kleine, weißt du denn nicht wie stark der Typ ist? Das ist schließlich der Chirurg des Todes! Lass dich auf so was doch nicht ein!« Angesprochene ließ nur ein Schnauben über ihre Lippen kommen. Sie hatte sich immernoch nicht zu Law umgedreht, trank in aller seelenruhe ihr drittes Glas Wodka aus, ließ ihn warten.

»Komm her Sarana, ich brauche dein Herz.«

Schließlich konnte sie sich dann doch dazu durchringen, sich zu erheben. Sie nahm ihr Katana, welches neben ihr an der Theke gelehnt hatte und drehte sich dann endlich um. Als ihre Blicke sich trafen, schaute feuriges Orange in eiskaltes Grau. Sarana konnte sich noch gut daran erinnern, wie dieselben Augen sie noch vor neun Jahren warm und liebevoll anschauten, doch das war nun vorbei. Diese Zeiten waren zu ende, Law hatte sie im Stich gelassen, verraten, er hatte sie einfach allein gelassen mit diesem Monster von Don Quichotte de Flamingo. Und das... würde sie ihm nie verzeihen. Sie wollte Rache.

»Denke aber nicht, dass ich mich so einfach geschlagen gebe, Law. Ich habe in den letzten Jahren viel trainiert.« Dies kommentierte er jedoch nur mit einem provozierendem Grinsen, drehte sich wieder um und verschwand nach draußen. Sarana bezahlte ihre Drinks und folgte ihm. Als sie aus der Kneipe trat, sah sie, dass er in Richtung Wald ging, seine Crew, die vorher noch an seiner Seite war, hatte er wegeschickt. Langsam ging sie ihm nach, immer darauf bedacht, ihm nicht zu nahe zu kommen. In ihr brodelte es. Zum einen vor Hass und unendlicher Wut, zum anderen vor ... ja, was eigentlich? Sie hatte ihn das letzte mal im großen Krieg bei Marine Ford gesehen, als er Monkey D. Ruffy gerettet hatte, das war jetzt circa sechs Monate her. Joker hatte sie dazu gezwungen, mit ihm dort hin zu gehen, freiwillig hätte sie nie gekämpft. Sie bedauerte den Tod von Feuerfaust Ace irgendwie, konnte es sich selbst nicht richtig erklären... Er hatte jemanden, der um ihn trauerte als er starb. Und da stellte sie sich eine Frage, die ihr schon lange im Kopf herumschwebte. Wer würde um sie trauern, wenn sie jetzt starb? Niemand. Es gab nie jemanden, dem sie wirklich etwas bedeutet hatte. Für Law war sie schließlich immer nur ein Spielzeug gewesen, ein Zeitertreib, an dem er sein ärztliches Wissen testen konnte. Er hatte ihr als erster Mensch Liebe geschnenkt, aber er hatte sie ihr auch wieder genommen. Seit dem war sie wieder allein, fristete ihr Dasein unter den Fittichen eines Mannes, der grausamer nicht sein könnte. Und Sarana bedauerte es, dass Law genauso geworden war, wie Don Flamingo.

Als Law schließlich inmitten einer Lichtung im Wald sehen blieb, schloss Sarana zu ihm auf und sah ihn genauso kalt an, wie er sie.

»Kannst du mir sagen, wie es so weit kommen konnte, Law? Warum bist du genauso geworden, wie er? Wie konntest du dich nur so verändern?«

»Don war nie das Problem, es lag immer an dir. Du hast genervt, deshalb bin ich auch gegangen. Und außerdem bist du nicht anders.«

»Wenn ich könnte, wäre ich anders, aber du hast mir keine andere Möglichkeit gegeben. Wieso konntest du mich nicht gleich von dir stoßen, bevor es so weit kommen konnte? Warum hast du mich ausgerechet bei diesem Monster gelassen?«

»Dann bist du doch unter deines Gleichen.« Sie hätte ihm sein schmieriges, bösartiges Grinsen am liebsten aus dem Gesicht geprügelt. Er wusste am besten, wie sehr es sie verletzte, wenn man sie aufgrund ihrer Augenfarbe als Monster oder ähnlichem bezeichnete.

»Schwein!« Völlig außer sich riss sie ihr Katana aus der Scheide und stürmte auf ihn zu. Law jedoch zuckte nichteinmal. In aller Seelenruhe zog er sein langes Katana, es folgte ein schneller Schlagabtausch. Sarana drosch unaufhörlich mit ihrem Schwert auf ihn ein, Law blockte jeden Schlag mit Leichtigkeit ab. »Du bist zu langssam. So kannst du mich niemals besiegen.« Mit einer gezielten Drehung seiner Klinge hatte er sie auch schon entwaffnet. Und sie gab sich geschlagen. Sarana hatte zwar gehofft, dass sie ihm wenigstens etwas länger hätte standhalten können, aber ihr war von Anfang an klar gewesen, dass sie sterben würde. Kerzengerade stand sie vor ihm, auf den Gnadenstoß wartend. Law hatte die Spitze seines Katanas an ihre Kehle gesetzt, was sie dazu zwang, ihn anzussehen. Sein Blick war genauso ausdruckslos, wie ihrer und doch rann eine stumme Träne über ihre Wange. Eiskalt blickten sie sich an. Die beiden, die sich einst so sehr geliebt hatten, nun getrennt durch Verrat und Lügen.

»Nun bring endlich das zu ende, was du vor acht Jahren begonnen hast. Töte mich.« In Gedanken fügte sie jedoch noch hinzu: 'Und bereite meinem Schmerz endlich ein Ende.' Er hatte sie so sehr verletzt. Er war der Einzige, dem sie je ihr Vertrauen geschenkt hatte, ihre Liebe, ihr Herz. Und wie dankte Law es ihr? Indem er vom einen auf den anderen Tag verschwunden war. Der Boss hatte ihr dann erklärt, dass er nur wegen ihr gegangen war, weil er genug von seinem 'Spielzeug' hatte. An diesem Tag hatte Sarana bis in die Nacht geweint. Sie fühlte sich hintergangen, alleingelassen, verraten. Sie hatte ihn so sehr geliebt und er hatte sie von Anfang an nur angelogen. Alles, seine Liebesgeständnisse, ihr Freundschaft, alles war gespielt. Und nun verfluchte sie sich dafür, jemals jemanden an sich heran gelassen zu haben. Es war besser, wenn man niemanden vertraute. Man konnte nur sich selbst vertrauen!
 

»Room.« Law erschuf einen bläulichen Raum um sich und Sarana, steckte sein Schwert weg und zog etwas anderes, kleines aus seiner Manteltasche. »Nun töte mich schon endlich!« Immer mehr Tränen liefen über ihre Wangen, obwohl sie sich geschworen hatte, nie wieder Schwäche zu zeigen.

Law kam einen Schritt auf sie zu, legte eine Hand auf ihren Rücken, in der anderen hatte er ein kleines Skalpell. »Komm mir bloß nicht zu nahe.«, knurrte Sarana leise. Ihr Gesicht immernoch eine Maske (abgesehen von den Tränen). Leise war seine Stimme neben ihrem Ohr: »Nein.« Die Hand mit dem Skalpell schnellte nach vorn und für einen Augenblick wurde Sarana schwarz vor Augen.
 

Die Erkenntnis traf sie wie ein Faustschlag, als sie ihre Augen wieder aufschlug. Law hatte von Anfang an nur ihr Herz gewollt. Er hatte es garade eben harausgeschnitten, um es der Marine mit 99 weiteren Herzen auszuliefern und somit zum Samurai der Meere ernannt zu werden. Nun stand er über ihr, ihr schlagendes Herz in der Hand, sie sahen sich in die Augen, jedoch hatte sich etwas verändert. Saranas Blick war weicher geworden, Laws ebenfalls.

»Ich werde es gut verwahren.« Ein Versprechen. Aber sie verstand es nicht wirklich. Er würde es doch der Marine übergeben? Doch viel Zeit, darüber nachzudenken, hatte sich nicht mehr, denn plötzlich zog ein glässlicher Schmerz durch ihre Brust. Law hatte seine Hand fest um ihr Herz gelegt, sein Blick jedoch ließ sie lächeln. Er war nicht mehr so kalt, wie vorher, er war weich, liebevoll, so wie früher, was aber nur einen Moment anhielt.

Wie früher...

Lächelnd ließ sie die Ohnmacht über sich hereinbrechen...
 

Was Sarana jedoch erst viel, viel später erfahren sollte, war, dass ihre zerstörte Liebe nur auf der Bosheit eines Mannes basierte, den sie und Law beide mehr als alles andere auf der Welt hassten...



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