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Anguifer Leo

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Räume und Neugierde

Harry seufzte angeschlagen.

Draußen prasselte der Regen unnachgiebig gegen die Fensterscheiben Hogwarts und von weitem hörte man es Donnern, Blitze hatte er bis jetzt noch keine gesehen. Wie auch? Er war viel zu nachdenklich um das Naturschauspiel bewundern zu wollen. Um genau zu sein, hatte er Angst. Angst um alles was er liebte. Voldemort war auf dem Vormarsch und sie hatten bis jetzt nichts, aber auch rein gar nichts erreicht. Der junge Potter raufte sich die Haare und entschloss einmal mehr Hogwarts zu durchstreifen, nicht das es etwas bringen würde, aber es entspannte ihn einigermaßen.

Also stand er auf, schritt an Ron und Hermine vorbei, welche ihn kurz ansahen, ihn aber in Ruhe ließen, scheinbar waren sie noch immer etwas eingeschnappt, weil er sie angefahren hatte. Aber Mal ernsthaft, war es so schwer ihn einfach Mal in Ruhe zu lassen? Und damit meinte er auch die ständig besorgten Blicke.

Im Schloss selber war natürlich nichts aufregendes. So glaubte Harry, jedoch hatte die Schule ihren eigenen Sinn für Überraschungen, oder war es ein uralter Zauber, der Harry vor dem Wandteppich stehen bleiben ließ? Er hing schon immer hier, zeigte einen stolzen Löwen auf rotem Grund, der Löwe selbst war golden. Der Gryffindor strich über die Mähne des Wappentieres seines Hauses, als er plötzlich eine Stimme vernahm, eine Stimme die nur er hörte. Verwirrt sah er sich um. Es war keiner, trotz, dass er sich wieder in Nähe des Eingangs der Gryffindors befand, in der Nähe, also wieso hörte er eine Stimme? Wieder flüsterte diese Stimme und er wiederholte leise die Worte, verwirrt und besorgt.

„Anguifer Leo.“

Es machte ein leises 'Klick' und ein Luftzug war zu spüren. Verwirrt schlug er den Wandteppich beiseite und sein Atem stockte. Eine Tür hatte sich hinter dem Wandteppich befunden und stand nun offen. Kurz sah sich Harry um, ehe er seinen Zauberstab hervorholte und den Raum betrat. Hinter ihm legte sich der Wandteppich wieder an seine vorige Stelle, während die Tür sich wieder schloss. Noch bevor er einen Zauberspruch sagen konnte, fingen die Kerzen in dem Raum von alleine an zu brennen, erhellten so den Raum. Rote Vorhänge verdeckten das Fenster und die zwei Türen verrieten, dass dieser versteckte Raum nicht nur ein Zimmer verbarg. Interessiert sah sich Harry um. Es sah so ähnlich aus wie der Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Die Farben waren alle Rot Gold, ein Kamin an der linken Wand ließ den gesamten Raum, der auch nicht besonders groß war, gemütlich wirken. Ein wuchtiger Schrank stand links neben der Tür und er war reichlich verziert. Löwen und Greife waren ins Holz geschnitzt. Dieselben Verzierungen hatte auch der Schreibtisch – welcher rechts in einer Ecke versteckt war - und die Regale an der gegenüberliegenden Wand. Um den Kamin herum befanden sich vier sehr gemütlich aussehende Sessel, auch sie waren mit rotem Stoff bezogen und das Holz enthielt ebenfalls Schnitzereien von Löwen und Greifen. Eine alte Standuhr war in der Ecke neben dem Schreibtisch. An sich wirkte der Raum sehr alt, genauso wie die Bücher in dem Regalen, die Schrift konnte er noch nicht Mal wirklich lesen. Vorsichtig durchschritt er den Raum, indem er sich einfach wohl fühlte, er wirkte warm und sicher. Als er die Vorhänge beiseite schob, sah er einen Blitz durch die Wolken schießen, aber es interessierte ihn nicht. Denn die Atmosphäre des Raumes hielt ihn gänzlich gefangen. Das Tageslicht war nicht so hell wie an einem Sonnigen Tag, aber es löschten sich von ganz allein ein paar Kerzen, als würde der Raum sich dem Licht anpassen, dass herein kam.

Nachdem er sich alles ganz genau angesehen hatte – die Blutflecken auf dem Steinboden, sowie auf dem Teppich und dem Schreibtisch fand er schon etwas beängstigend, aber er war sich nicht Mal sicher ob es wirklich Blut war – hatte er eine ungefähre Ahnung was er hier eigentlich gefunden hatte. Auf dem Schreibtisch hatten noch ein paar Dokumente gelegen, auch wenn Harry zu Nächst Probleme gehabt hatte die Schrift zu entziffern, so war ihm das Datum nicht entgangenen. Es waren die Anfangsjahre von Hogwarts. Konnte es sein, dass er die Gemächer Godric Gryffindors gefunden hatte?

Seine Gedanken von vorhin waren vergessen, jetzt musste seine Neugier befriedigt werden. Er betrat die Tür Rechts vom Eingang, sie war unscheinbar und es war auch nur das Badezimmer. Er hatte eigentlich so eine alte Toilette erwartet, aber das Bad war den Standard von Hogwarts angepasst, die Wanne sah vor allen Dingen bequem aus.

Sobald er sich auch hier alles genau angesehen hatte .- viel gab es nicht zu sehen -, durchschritt er wieder den Wohnbereich und öffnete die Tür auf der linken Seite. Das Schlafzimmer. Ein großes bequemes Bett war in der Mitte des Raumes, füllte das kleine Zimmer fast gänzlich aus. Ein wuchtiger Kleiderschrank zog zu erst den Blick auf sich. Er war auf der linken Seite des Raumes – von der Tür ausgesehen – und hatte dieselben Verzierungen wie die Möbel im Nebenraum. Der Wandteppich die das Emblem Gryffindors zeigten, bestätigten Harry, dass es sich zu Mindestens um einen Raum der Gryffindors handelte. Der Boden war zwar ebenfalls aus Stein, aber ein großer roter verzierter Teppich füllte fast den gesamten Boden. Auf der rechten Seite war ebenfalls ein Fenster, ein großes, vielleicht nicht so groß wie im Nebenraum, aber sobald er auch hier die Vorhänge beiseite strich, konnte er auf die Landschaft vor sich blicken. Erneut sah er sich um. Auf den einen Nachttisch lag ein Kerzenhalter mit herunter gebrannter Kerze, der Andere war leer. Doch seine Neugier lag nun wieder auf dem Kleiderschrank, weswegen er diesen öffnete. Verblüfft über die gut erhaltene Qualität der Kleidung – er hatte gedacht sie seien von Motten zerfressen oder zu Staub zerfallen -, holte er eine rote Robe hervor, die golden bestickt war und das Wappen Gryffindors trug. Vorsichtig legte er sie auf das Bett, strich sanft über den Stoff. Dann holte er eine ähnliche Robe raus, fand diesmal jedoch kein Gryffindorwappen, dafür aber ein so ähnliches. Der Löwe wirkte etwas Anders, und es war eigentlich auch nur der Kopf. Ob dies das Familienwappen der Gryffindors war? Er durchsuchte noch etwas das Kleidungsstück und fand tatsächlich den Namen des Gründers, welcher in der Innenseite bestickt worden war, als Zeichen, dass es ihm gehört hatte. Begeisterung machte sich in dem jungen Mann breit. Er hatte tatsächlich das Zimmer des Gründers seines Hauses und dieser Schule – die anderen Drei Mal vergessend – gefunden!

Scheinbar waren solche Roben Mode gewesen, denn er fand mehr davon, jedoch auch Hosen, Hemden – durfte man das Hemden nennen? -, ja sogar Schuhe und Handschuhe. Ordentlich legte er es weg und sah sich nun die Nachttische genauer an. Auch wenn das ein Eingriff in die Privatsphäre war, aber hey der Mann war seit 1000 Jahren tot.

In dem Nachttisch mit der Kerze drauf, fand er ein kleines Buch, dass vollgeschrieben war. Obwohl nein, nach einer Weile kamen nur noch weiße Seiten und die letzten beschrifteten Seiten hatten Flecken und waren irgendwie... unordentlicher geschrieben. Bei genauerem hinsehen, erkannte er, dass es ein Tagebuch war. Eigentlich hatte er schlechte Erfahrung gemacht - hatte ein Tagebuch ja dazu geführt, dass Ginny in die Kammer des Schreckens entführt worden war -, doch er war einfach zu neugierig.

Ein paar Stunden verbrachte der Dunkelhaarige damit die Schrift zu entziffern und zu verstehen was mit dem Gründer passiert war. Er war an einer Krankheit gestorben, hatte die ganze Zeit Sorgen um seine drei Freunde gehabt, besonders um Salazar. Warum schrieb Godric nicht, zum Schluss hatte er auch nur wichtige Fakten rein geschrieben, hatte kaum noch den Stift halten können. Der Gründer war verzweifelt gewesen, obwohl er wusste, dass sein Tod nicht aufzuhalten war. Aber er war nicht wegen sich verzweifelt gewesen, sondern um diejenigen die er zurückließ, unter Anderem auch Hogwarts. Und er hatte etwas getan. Zwar wusste Harry nicht was, aber Godric hatte einen Ring erwähnt, ein Ring der etwas verhindern sollte. Der Ring würde helfen, wenn er gebraucht werden würde. Das verstand Harry nicht so ganz, aber vielleicht würde er es noch verstehen. Sorgfältig legte er das Tagebuch wieder weg und verließ das Zimmer. Erschrocken stellte er fest, dass es schon weit nach Mitternacht war. Oho.

Nun, egal, war ja nicht so, dass er das erste Mal Nachts durch die Gänge von Hogwarts schlich.

Hilfe der besonderen Art

„Autsch!“

Fluchend richtete sich der Blonde hoch, beschimpfte den Brillenträger – der gerade seine Brille auf dem Boden suchte – munter vor sich hin und auch ziemlich verärgert.

Harry ließ Malfoy reden, hatte gerade keinen Bock sich zu streiten, sollte der doch meckern, tat er immer. Triumphierend hob er seine Brille hoch.

„Potter, wo sind wir?“

„Woher soll ich das wissen, Malfoy!?“, giftete er zurück.

Was erwartete der Slytherin eigentlich? Sie hatten sich – wie immer – gestritten und waren mit Hagrid im verbotenen Wald gewesen, weil beide eine Strafe absitzen mussten. Blöd war nur, dass sie irgendwann Hagrid aus den Augen verloren hatten – was bei einem Halbriesen wirklich eine Kunst war – und hatten sich noch mehr angiftetet. Dann hatte der Boden unter ihnen nachgegeben und sie waren im wahrsten Sinne des Worten vom Erdboden verschluckt worden.

„Lumus.“

Die Spitze seines Zauberstabes erhellte sich und nun konnten sie beide ihre Umgebung mustern.

„Das ist eine Gruft.“, stellte Malfoy schneller fest, Harry war viel zu fasziniert von den Steinmeißlung an einer Säule gewesen. Löwen und Greife.

Moment, Gruft, Löwen, Greife?

Harry sog scharf die Luft ein. Konnte es sein?

Er nährte sich den steinernen Sarg, der Deckel hatte die Gestalt eines Mannes.

„Malfoy hilf mir Mal!“

„Du willst dir ernsthaft ein Skelett ansehen? Potter willst du dich dazu gesellen? Dann helfe ich dir gern.“

Leise knirschte er mit den Zähnen, schob aber gemeinsam mit dem verhassten Slytherin die Steinplatte etwas runter und hielt seinen Zauberstab in die Öffnung. Das Skelett war noch erstaunlich gut erhalten und an den Fingern waren zwei Ringe.

Innerlich jubelte er, als er den einen erkannte. Das war ein Ring der das Oberhaupt einer Zaubererfamilie trug, das Wappen zeigte einen brüllenden Löwenkopf. Gryffindor! Ohne zu zögern entfernte er beide Ringe, der eine war sehr schlicht und das Gold war matter als das des Siegelringes.

„Ernsthaft, glaubst du so dein Reichtum vergrößern zu können, Potter?“

„Halt die Klappe Malfoy!“

An dem Siegelring konnte er nichts ungewöhnliches feststellen, der Andere hingegen war mit einem Zauber belegt, ein dunkler Zauber. Das irritierte den Jungen. Godric war doch gegen die Schwarze Magie gewesen, oder?

Er steckte die Ringe weg und sah sich nach einem Ausgang um, die Kommentare des Slytherins ignorierend, aber vorher schloss er den Sarg wieder. Es reichte schon, dass er ihm die Ringe genommen hatte und ein Slytherin gerade seine Ruhe störte.

Schließlich fanden sie nach draußen und fanden nach einiger Zeit Hagrid wieder, der echt erleichtert war die Zwei zu sehen, auch wenn er sich fragte, wieso sie Beide so unglaublich schmutzig waren.
 

„Hermine, Ron, los kommt her!“

Seine besten Freunde kamen sofort und sie setzten sich zu ihm in die Sitzecke. Sie waren im Raum der Wünsche, hier hatten sie erst einmal ihre Ruhe.

„Okay Harry, warum hast du uns hergebracht und wieso bist du so euphorisch seit du mit Malfoy aus dem Wald gekommen bist?“, fragte Ron, der den Namen des Blonden mit Absicht betonte.

Hermine nickte, war jedoch froh, dass Harry vorher geduscht hatte und sich frische Kleidung angezogen hatte. Nun war sie aber genauso neugierig wie Ron, denn Harrys Laune war wirklich... Seltsam.

„Ich habe vor einigen Tagen Godric Gryffindors private Gemächer gefunden.“

„Und du erzählst nichts?“

„Harry, hast du das den Lehrern erzählt? Das ist ein bedeutender Fund, noch keiner hat es geschafft die Räume der Gründer zu finden!“

Es war klar gewesen, dass Ron beleidigt war, dass er ihm nichts erzählt hatte, während Hermine da eher daran dachte, dass diese Räume großen geschichtlichen Wert hatten. Aber er hatte es einfach nicht übers Herz gebracht, noch mehr Leute in die Räume Gryffindors eindringen zu lassen.

„Nein Hermine, habe ich nicht. Und es tut mir Leid das ich nichts zu euch gesagt habe, aber das ist egal. Ich habe mich umgesehen und Godric schrieb in seinem Tagebuch -“

„Tagebuch?! Harry du hast sein Tagebuch gefunden? Weißt du wie viel das Wert ist?! Jeder Zauberer der Geschichte studiert, vor allem Hogwarts oder die der Gründer, würde sterben dafür!“

Und Hermine mit ihrem Wissensdurst auch.

„Jetzt lass ihn doch ausreden.“

„Danke Ron. In dem Tagebuch schrieb er, dass er seinen Ring verzaubert hatte, damit Hilfe da ist, wenn er gebraucht wird.“

„Und?“

Ron stand auf dem Schlauch, Hermine entgegen erkannte, was er zu sagen versuchte.

„Du meinst also, der Ring könnte vielleicht helfen etwas gegen Du-weißt-schon-Wen zu tun?“

Begeistert nickte Harry.

„Aber wir wissen doch nicht wo er ist.“

„Doch. Ich habe ihn heute mit Malfoy gefunden. Wir sind in Godrics Gruft gelandet und in seinem Sarg befanden sich zwei Ringe.“

„Moment Mal. Du warst in einer Gruft.“

„Ron, nicht irgendeiner Gruft, sondern Godric Gryffindors.“

„Ja aber da gab es bestimmt viele Spinnen!“

Während die beiden anfingen sich an zu zicken, kramte der Dunkelhaarige die zwei Ringe hervor und legte sie in die Mitte, ohne Umschweife fing er an zu erklären, was er inzwischen wusste.

„Der eine Ring muss wohl der Siegelring sein.“

„Früher trug das jedes Oberhaupt einer reinblütigen Familie, oder einer Adelsfamilie. Ist das etwa das Wappen Gryffindors?“, unterbrach Hermine ihn, was Harry jedoch nicht groß störte.

„Ja, ich habe es auch an seiner Kleidung gefunden. Allerdings habe ich noch keine Magie spüren können, du Hermine?“

Sie nahm den Ring ehrfürchtig in die Hand und drehte ihn hin und her, natürlich wäre es einfacher Dumbledore zu fragen, aber momentan war dieser unterwegs. Hermine schüttelte den Kopf, sodass ihre braunen Locken umherflogen.

„Nein, nichts.“

Harry nickte und sie legte den Ring zurück.

„Der Andere ist... Seltsam. Er scheint sehr schlicht, nicht wahr? Ich hab ihn Mal genauer angesehen, der Ring ist sehr wohl verziert, aber sehr fein, nur bei genauerem hinsehen kann man einen Löwen erkennen, der von einer Schlange umschlängelt wird, während seine Pfote am Hals der Schlange ist.“

„Als würden sich beide jeden Moment töten wollen.“

„Oder es können, aber sie vertrauen dem Anderen und tun es nicht.“, erwiderte Ron und Hermine war erstaunt darüber, dass er Mal sowas von sich gegeben hatte.

„An ihm kann ich dunkle Magie spüren... Es ist... so ähnlich wie... wie Toms Tagebuch.“

Verblüfft sahen die Zwei ihn an, ehe Hermine sich den Ring genauer unter die Lupe nahm.

„Okay, soweit so gut. Harry du weißt aber nicht, wie wir den Zauber auslösen können?“

„Nein...“

„Jungs, das heißt wir forschen in der Bibliothek!“

Von Beiden kam ein Stöhnen. Nicht doch.
 

Seit Tagen hatten sie die Bibliothek, sogar die verbotene Abteilung, durchforstet, aber nichts gefunden. Harry war noch einmal Godrics Tagebuch durchgegangen. Nichts.

Nachdenklich drehte er den Ring um den es sich drehte hin und her, begutachtete die Innenseite.

„Für immer.“, las er leise.

Ob der Ring die Freundschaft und gleichzeitig die Feindschaft zu Salazar ausdrücken sollte?

~Harry...~

Wieder diese Stimme. Er sah sich um, sah aber keinem. Er war gerade allein im Schlafsaal. Die Anderen genossen das herrliche Wetter draußen.

~Geh zu den Greifen. Finde sie. Überzeuge sie, dir ihr Wissen zu geben.~

Was? Nun die Stimme hatte ihm Godrics Passwort verraten, vielleicht war es also ganz gut ihrer Anweisung zu folgen. Aber Greife? Vermutlich die Hippogreife. Greife gab es nur noch in Afrika und ein paar vereinzelte in Griechenland. Die stolze Art war vom Aussterben bedroht. Oder musste er jetzt tatsächlich einen finden?

Schulterzuckend rappelte sich der junge Potter auf und schlich sich von allen unbemerkt in den verbotenen Wald, nun eigentlich nicht. Hermine und Ron holte er noch zu sich. Das war doch klar.

„Wie kommst du jetzt darauf, dass Greife die Lösung sind? Harry, Greife sind sehr selten und sie können nicht Mal die Sprache von uns.“

„Keine Ahnung. So ein Gefühl.“

Wenn er erzählte, dass er wieder anfing Stimmen zu hören, würden sie nur besorgt sein und das wollte er nicht. Doch statt zu den Hippogreifen, ging Harry in eine andere Richtung. Es ging steil bergauf.

„Harry, die Hippogreife sind genau entgegensetzt.“

„Ich weiß... Aber...“

Er holte den Ring hervor, der auf irgendwas reagierte. Die anderen Beiden bemerkten dies auch und folgten ihm ohne Widerwille, auch wenn Ron weiterhin etwas protestierte, da der Weg sehr anstrengend war. Als sie schließlich recht weit oben waren, konnte sie einen herrlichen Ausblick auf Hogwarts, dessen Ländereien und vor allem den See genießen. Es war wunderschön, doch dafür gab es später mehr Zeit. Sie folgten dem schmalen Weg und bogen ab. Abrupt blieb Harry stehen, sodass Ron und Hermine in ihn rein rannten und sie alle drei zu Boden stürzten. Sofort fixierten mehrere Augenpaare sie.

„Mensch Harry, warum -“

„Sei still Ron, sieh doch Mal!“, zischte Hermine und wich vorsichtig einen Schritt zurück, sodass die beiden jungen Männer sich aufrappeln konnten. Vor ihnen war ein Rudel Greife, echten, lebendigen, stolzen Greifen und sie wirkten nicht gerade... freundlich. Einer von ihnen ging auf sie zu, blieb dann aber stehen und hob die Flügel, eine drohende Geste. Sofort wichen die drei zurück, doch riss sich Harry zusammen. Vorsichtig ging er in die Knie, legte den Ring vor sich ab und wich wieder etwas nach hinten aus, blieb aber in der knienden Position. Der Greif nährte sich, schlug unruhig etwas mit den Flügeln, ehe er den Ring genauer musterte.

„Wir... wollen wissen, wie man den Zauber...“

Weiter sprach er nicht, denn da kreischte der Greif bereits auf. Er schluckte. Der Greif war groß. Selbst wenn er ein Kopf größer wäre, könnte er nicht über dessen Schulter gucken, Hippogreife waren ihm wirklich lieber. Plötzlich erhoben sich auch die Anderen, flogen in den Himmel hoch, ihr Anführer war scheinbar vor ihm, denn sie hatten es erst nach seinem Kreischen getan. Deutlich war Magie zu fühlen und dann erhob sich der Große vor ihm, direkt in die Wolken. Die Greife umkreisten sie, schienen sie manchmal packen zu wollen, doch es waren alles nur Scheinangriffe. Nervös hielten sie sich an den Händen, gaben sich gegenseitig Halt. Dann glühte der Boden ein paar Meter von ihnen entfernt. Es wirkte so, als würde dort Glut sein, die mehrere Wörter bildete.

Doch der Zauber hielt nicht lang und die Wörter waren verschwunden. Die Greife landeten wieder, diesmal direkt um sie herum. Der Größte, der auch vorhin schon auf sie zugekommen war, landete direkt vor ihnen und rechtzeitig, stolperte Harry nach hinten, zog seine Freunde mit und sie entgingen den scharfen Krallen. Seidenschnabels Hieb hatte damals schon viel bei Malfoys Arm angerichtet, er wollte nicht wissen wie ein Hieb von denen Schaden würde.

„Los, weg.“

Schnell hob Harry den Ring auf und sie machten sich eiligst, den Greifen jedoch nicht den Rücken kehrend, auf den Weg. Sobald sie jedoch um die Ecke waren, drehten sie sich um und beschleunigten ihre Schritte.

Aber sie mussten zugeben, so erschreckend und gefährlich diese magischen Wesen waren, so majestätisch und faszinierend waren sie auch.
 

„Harry! Das war... erschreckend aber... auch Wow...“

Ron fehlten die Worte, auch er schien beeindruckt zu sein. Hermine hingegen schrieb etwas auf einem Zettel. Sie waren ohne es wirklich abzusprechen gleich zum Raum der Wünsche und saßen wieder in der Sitzecke.

„Hermine?“

„Ich schreibe den Spruch auf.“

„Du hast ihn dir gemerkt?“

„Ron, das solltest du auch Mal tun.“

„Das waren mehr als zehn komische Wörter!“

„Dreizehn um genau zu sein. Hier.“

Sie hielt ihnen den Zettel unter die Nase und Harry versuchte es richtig auszusprechen, fand aber das es immer noch komisch klang, auch nach mehreren Versuchen.

„Meint ihr... das ist der Spruch?“

„Probieren wir es.“

Sie holten ihre Zauberstäbe hervor und versuchten es ein paar Mal, doch der Ring zeigte keinerlei Anzeichen von Veränderungen.

Fluchend ließ er sich zurückfallen. Sie waren soweit gekommen und jetzt scheiterten sie an der richtigen Ausführung. Moment Mal. Er richtete sich auf.

„Gibt Mal eure Hände.“

Verwirrt hielten die Beiden ihm ihre Hände hin und Harry wünschte sich ein Messer, mit welchem er die Beiden leicht in den Finger schnitt.

„Au! Harry!“

„Aua!“

Doch er sagte nichts, tat dasselbe bei sich und ließ ein paar ihrer Blutstropfen auf den Ring fallen. Dann stand er auf, sie taten es ihm gleich.

„Noch einmal.“

~Warte. Wünsche dir Godrics Blut, sein Blut hat schon oft Hogwarts berührt.“~

Er stoppte seine Freunde und konzentrierte sich auf den Wunsch. Ein Tropfen Blut erschien in der Luft und tropfte auf den Ring, welcher nun eine pulsierende Aura ausströmte.

Die drei sahen aneinander an, nickten und fingen an den Zauberspruch zu sagen, wiederholten ihn wie ein Mantra.

Immer deutliche wurde die Magie und die drei verfielen in eine Art Trance, sie merkten nicht wie Hogwarts Magie sich mit ihrer verband und in den Ring floss wie fließendes Wasser eines sanften Flusses. Der Ring fing an zu schweben, drehte sich, bevor er eine mächtige Energiewelle ausstieß, die alle Drei zurückstieß, sodass sie unsanft auf den Boden fielen.

Stöhnend rappelte sich der Goldjunge auf, richtete seine Brille und blinzelte. Auf den Kissen – welche die Sitzecke bildeten – lag ein Mann, vielleicht Anfang 30. Seine blonden Haare

waren etwa Schulterlang, außerdem hatte er einen kurzen Bart, während sein Gesicht feine Züge besaß. Der Körper war durchtrainiert, hatte aber auch Narben.

„Oh mein Gott, er ist nackt!“, quietschte Hermine auf und Harry musste kurz lachen, während Ron erheitert darüber, dass es geklappt hatte oder weil Hermine sich peinlich berührt weggedreht hatte, eine Decke über den Mann legte.

„Okay, ist das jetzt... Godric Gryffindor?“

„Sieht so aus.“

Harry trat näher auf Rons Frage, musterte das Gesicht des Fremden und prüfte den Puls, der ruhig und gleichmäßig schlug.

„Also leben tut er.“

Hermine traute sich nun auch näher.

„Also ich hab was Anderes erwartet... Man kann doch Tote nicht wiederauferstehen lassen...“

Der 'Tote' murrte leise, seine Lider flatterten und dann schlug er die Augen auf, weswegen die drei Freunde einen Schritt zurückwichen, um dem Mann Luft zu lassen. Dieser schaute irritiert, setzte sich auf, wobei sein Oberkörper wieder sichtbar wurde, da die Decke runter rutschte.

Er sah sich im Raum um und fixierte nun sie. Sein Blick war wachsam und klar. Seine Augen waren grün, nicht so wie Harrys, sie waren heller und nicht so gesättigt. Fast Mintgrün.

„Hallo.“, erfasste Harry das Wort, sich nicht sicher, ob der Mann sie verstehen würde.

Dieser musterte sie genauer, doch dann lächelte er freundlich.

„Ihr seid Schüler meines Hauses. Ich schätze Ihr habt den Horkrux aktiviert?“

Seine Stimme war warm und hatte einen angenehmen Klang, auf jeden Fall fand er ihn sympathisch.

„Horkrux?“

Godric – er schätzte einfach Mal, dass es tatsächlich der Gründer war – nickte wieder, wollte aufstehen, bemerkte aber, dass er nichts trug. Seufzend machte er eine kleine Handbewegung und schon trug er Kleidung, unter Anderem auch eine der roten Roben, weswegen Harry grinsen musste.

„Sie sind Godric Gryffindor?“

Hermine schien ihre Stimme wieder gefunden und musste zu dem Mann hoch sehen, der einen Kopf größer als Harry war.

Dieser hob kurz eine Augenbraue, scheinbar war er diese... Art der Sprache nicht gewöhnt.

„Ja, ich bin Godric Gryffindor, einer der Gründer Hogwarts.“

„Wow, wir haben einen der Schulgründer wieder erweckt.“

Ron war etwas blass, aber irgendwie auch Mega stolz, dass sah man ihn an. Godric schaute leicht verwirrt.

„Ihr seht erstaunt aus, wusstet Ihr nicht, was Ihr da tatet?“

„Wir wussten nur, dass der Ring helfen würde, wenn Hilfe benötigt wird.“

Nun wurde der Blick des Gryffindors ernst.

„Es gibt Probleme?“

Harry nickte und fing an zu erzählen. Sie hatten sich hingesetzt und nachdem Godric erst einmal gefragt hatte, wie viele Jahre denn ins Land gezogen waren – tausend Jahre hatten ihn echt beeindruckt -, hatte er still schweigend zugehört. Natürlich versuchten sie es erst Mal nur im Groben zu erzählen, die wichtigsten Fakten weiter zu geben und nach einer Weile fanden sie auch, dass sie das geschafft hatten.

„Okay, ich glaube ich habe soweit verstanden. Dieser Voldemort... bedroht die Welt der Zauberei und die der Muggel, das bedeutet also, diese Welten sind voneinander getrennt?“

„Nun die Muggel wissen nichts von uns, es ist auch verboten die Welt zu offenbaren, es sei denn natürlich, man hat Muggel als Eltern.“

Godric nickte.

„Okay und wer führt Beide an?“

„Die Muggel werden von der Königin regiert, jedenfalls hier im Land. Wobei das auch eher wer Anderes macht, aber sie hat auch Einfluss darauf. Bei uns hat das Ministerium das sagen.“

„Es gibt also keinen König dessen Wort Gesetz ist?“

„Ja.“

Der fassungslose Blick des Älteren war beinahe schon köstlich, doch nun schien Godric erst einmal sein Wissen etwas auffrischen zu wollen, was seine Schule anging. Er wollte wissen wer die Schule leitete - er schaute verdutzt als sie vom Schuldirektor erzählten, früher hatte er immerhin gemeinsam mit den anderen drei Hauslehrern die Schule geleitet. Dann wollte er wissen was für Schüler aufgenommen wurden, welchen Ruf die Schule hatte und was es für Fächer ab. Die letzte Frage jedoch verblüffte die Drei.

„Wird Hogwarts von außen beeinflusst? Hat das Ministerium hierüber Gewalt?“

„Ähm... ja?“

Daraufhin schnaubte der Blonde und schüttelte den Kopf.

„Genau das hatten wir nicht gewollt. Hogwarts soll kein Ort der Politik sein. Sobald sich die Politik aber einmischt, ist es so ein Ort. Nun, darüber werde ich später nachdenken. Was ist mit den anderen Gründern?“

Es war klar dass diese Frage kam.

„Sie alle drei sind Tod.“

„Auch Salazar?“, fragte Godric forsch, was die Drei verwirrte.

Nun eigentlich auch nicht. Salazar Slytherin war der größte Schwarzmagier seiner Zeit gewesen, wer wusste schon, was in seiner Macht stand, vielleicht hatte er auch geschafft eine Art Stein der Weisen zu erschaffen?

„Nun, nachdem er die Schule wegen eures Streites verlassen hat, hat man nichts mehr von ihm gehört.“

„Streit? Salazar war bis zu meinem Tod an meiner Seite.“

„Wie?“

Godric nickte, schaute plötzlich auf seine Hände und sah alarmiert auf.

„Ringe?“

„Woher?“

Harry lächelte nur und hielt sie ihm hin. Der 'Horkrux' war nicht zerstört sondern nur zu Boden gefallen. Dankbar nahm der Gründer sie an und steckte sie sich an die Hand, ehe er aufstand, sie folgten seinem Beispiel.

„Was ist das für ein Raum?“

„Sagen Sie bloß Sie kennen den Raum der Wünsche nicht?“

„Raum der Wünsche? Ach Helgas Raum, nein, bin noch nie drinnen gewesen. Sie wollte mich nie rein lassen und hat gesagt ich solle Warten.“

Gemeinsam verließen sie den Raum und Godric grinste plötzlich.

„Oh je. Hogwarts scheint alle bereits zu verwirren.“

Die Drei tauschten verwirrt Blicke aus, doch Godric erklärte von allein.

„Hogwarts reagiert ganz automatisch auf uns. Kehrt einer nach längerer Abwesenheit zurück 'begrüßt' es denjenigen, indem zum Beispiel die große Halle mit den Flaggen des Hauses geschmückt werden.

Daraufhin musste Harry grinsen. Es war Abends, die meisten aßen nun zu Abendbrot, man mussten die verwirrt sein.

„Professor Dumbledore hat das Aussehen bestimmt bereits geändert.“

„Nein, solche Macht hat er nicht. Nicht über Hogwarts. Nun, lasst uns was Essen.“

Sie kannten sich wenige Stunden, schienen aber alle gut klar zu kommen. Kein Wunder, sie alle hatten etwas gemeinsam. Das Haus und Godric präsentierte das Haus.

Kurz vor der Halle blieb Godric jedoch stehen.

„Ich speise in meinem Gemächern. Sagt keinem dass ich wieder da bin und... sagt eurem... Rektor, dass ihr nachher mit ihm sprechen wollt.“

Brav nickten sie und Godric verschwand von einer Sekunde zur Anderen.
 

Seufzend ließ er sich in seinem Sessel sinken. Jemand war hier gewesen, jemand den er nicht kannte. Obwohl... Doch. Harry Potter war hier gewesen, der Junge der eine schwere Last auf den Schulter zu tragen hatte. Hogwarts flüsterte unentwegt zu ihm. Ja es flüsterte. Hogwarts hatte eine Stimme, ein Bewusstsein. Dementsprechend fand Godric die Bezeichnung 'Ihr Kind' wirklich gut. Es war das Kind von den vier Gründern. Und jetzt war nur er hier. Müde sah er sich um, entdeckte die Blutflecken, die von ihm stammten. Dank seiner Krankheit hatte er viel Blut spucken müssen. Er machte eine Handbewegung mit seiner Hand und die Flecken verschwanden. Zauberstabslose Magie war in solchen Fällen praktisch. Wo war eigentlich sein Zauberstab? Als er seinen Willen ausstreckte und nach ihm rief erschien er in seiner Hand, was ihn lächeln ließ. Irgendwie fühlte er sich jetzt etwas wohler.

Langsam setzte er sich etwas gerader hin. Keine Zeit Trübsal zu blasen. Draußen lief ein Irrer herum der seine Schule bedrohte, das Ministerium musste seine Hände von Hogwarts lassen und er musste wissen wo Salazar war. Was mit ihm war und ob er nicht doch schon...

Godric schüttelte den Kopf. Andere Gedanken.

Das Gespräch mit diesem Dumbledore stand bald an und er musste seine Worte zurecht legen. Was wollte er verraten, was unbedingt verheimlichen? Der Gründer seufzte schwer, schloss die Augen. Woher sollte er wissen, wie es in dieser Zeit zu ging? Da würde er sich wohl auf sein Gefühl verlassen müssen. Am Besten verschwieg er alles was mit Salazar zusammen hing, auch würde er verschweigen, wieso er ausgerechnet einen Horkrux gemacht hatte und das Voldemort wirklich das geringste Problem war, sollte er die Bedrohung nicht abwenden können.

Eigentlich wäre es gut, wenn er sehen konnte, wie es in Hogwarts zuging und zwar ohne dass die Leute sich gleich versteiften, nur weil er Godric Gryffindor war. Außerdem würde er wahrscheinlich keine ruhige Minute mehr haben. Also würde er seine eigene Identität verschweigen. Andererseits könnte damit der Schulleiter – Godric empfand dieses Wort als sehr seltsam – ihn somit von der Schule verweisen, da er ja kein Lehrer war. Mhmh Lehrer...

Vielleicht sollte er zu Mindestens diesem Dumbledore sagen wer er war, somit brauchte er sich nicht rechtfertigen warum er in der Schule blieb. Wenn er hier unterrichten wollte, würde er ein Fach übernehmen müssen und das mitten im Schuljahr. Soweit er es wusste, waren alle Fächer besetzt. Er würde sich da gemeinsam mit Dumbledore was überlegen, denn so wenig es ihm auch gefiel, dieser Mann wusste im Moment mehr über die Schule, Schüler und Lehrer als er im Moment. Viellicht sollte er Mal schauen welche Geister aus seiner Zeit noch übrig waren, die musste er zum Schweigen bringen, denn Geister plapperten viel und gern.

Das Ganze würde sehr kompliziert werden und er würde viel in kurzer Zeit lernen müssen. Die Ausdrucksweise zum Beispiel und die Geschichte Hogwarts. Er war lange fort gewesen.

Bevor er zum Büro des Direktors ging, machte er sich auf dem Weg in den dritten Stock, genauer gesagt zu einer Toilette der Mädchen. Er kannte nur Zwei Eingänge und einer davon war in den Gemächern Salazars und da kam er ohne Weiteres nicht so einfach rein. Leise murmelte er etwas auf Parsel, er wusste zwar nicht was er da sagte, aber Salazar hatte es ihm Mal beigebracht. Die wenigen Wörter reichten aus um den ersten Eingang zur Kammer zu öffnen. Mit einem Satz sprang er rein und fand sich in der Kanalisation wieder. Kurz sah sich Gryffindor um, ehe er seinen Weg fortsetzte und schließlich erneut auf Parsel redete, um die Hauptkammer zu betreten.

Harry hatte sie 'Kammer des Schreckens' genannt, zu seiner Zeit war es lediglich Salazars Kammer gewesen. Als er das Skelett sah, musste er schlucken. Dies war sein Schwert gewesen.

Ein Zischen ließ ihn schnell zur Seite springen, er sah zum Angreifer und schloss schnell die Augen. Der Kamm sagte ihm, dass der Basilisk vor ihm vom männlichen Geschlecht war und anscheinend auch nicht zahm. Godric war bis jetzt nur einem Basilisken begegnet und dieser war die treue Seele Salazars gewesen, hatte ihm nie etwas getan. Weder sein Schwert, noch sein Zauberstab benutzte er jetzt, er war kein Feind der Basilisken, dies hier war Salazars Reich und wenn er nicht willkommen war, würde er gehen. Wenn er noch die Gelegenheit dazu haben würde.

//Ich darf hier nicht sterben!//

Erneut ein Zischen, ein Anderes und dann hörte er bereits mächtige Kiefer die zu schnappten. Er zuckte zusammen, doch er war nicht getroffen worden. Wieder ein Zischeln, diesmal sanfter und als er angestupst wurde, öffnete er vorsichtig die Augen.

„Sahlia?“

Die Basiliskendame stupste ihn erneut an, ihre Augen waren geschlossen und als er zum männlichen Basilisken sah, hatte dieser seine ebenfalls geschlossen.

Salazars treue Seele war groß geworden, größer als das Skelett was dort vorne lag und er atmete erleichtert auf, kraulte die große grüne Schlange.

„Ihr lebt! Bei Merlin, danke.“

Er hätte es sich nie verzeihen können. Sahlia hatte ihm Mal das Leben gerettet, so hatten er und Salazar sich überhaupt kennen gelernt.

„Und wie ich sehe habt Ihr jetzt einen Gefährten. Das war... eure Tochter, nicht wahr?“

Ein Nicken war die Antwort und Godric seufzte traurig.

„Verzeiht.“

Wieder ein Stupsen, scheinbar gab sie ihm keine Schuld, etwas was ihn erleichterte. Dann vernahm er wieder ein leises Zischen und schaute auf ein etwa 10 Meter großes Männchen, scheinbar hatte Sahlia noch ein Kind, diesmal einen Sohn, auch er hatte die Augen geschlossen. Eindeutig ihre Erziehung.

„Es freut mich, dass Ihr nicht all die tausend Jahre alleine gewesen seid.“

Sahlia konnte die menschliche Sprache, sie konnte ihm lediglich nicht antworten, jedenfalls nicht durch Sprache, aber wenn sie konnte nickte sie oder schüttelte den Kopf. Das Geräusch was von ihr kam, war ein Zeichen ihrer Freude, soweit wusste er.

„Ich komme später wieder, wenn Ihr erlaubt?“

Ein Nicken ihrerseits.

„Gut, jetzt werde ich mit dem... Schuldirektor reden müssen. Bis nachher.“

Und damit machte er sich wieder auf den Weg, aber vorher würde er sich wieder frisch machen müssen. Ja, er würde sich waschen, immerhin war dieser Ort nicht der angenehmste.

Gelbe Augen blickten ihm nach.

Emrys Madoc

Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore war ein Name dessen Aussprache allein schon mächtig klang und Godric war irgendwie froh, dass er nicht so viele Namen trug, obwohl es damals durchaus in Mode gewesen war.

Er schaute auf den Direktor der ihn skeptisch musterte, bislang hatte er selber nichts gesagt – außer natürlich die höfliche Begrüßung – und Harry hatte lediglich nur den Direktor gesagt, dass dieser Mann Wichtig wäre und gegen Voldemort helfen könnte.

„Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?“

„Natürlich dürft Ihr fragen. Mein Name ist Godric Gryffindor, ich bin einer der Gründer dieser Schule. Aber ich glaube, dass muss ich Euch nicht erklären.“

Der Gesichtsausdruck der scharfen Augen war köstlich. Der Rektor glaubte ihm nicht, starrte ihn aus einer Mischung aus Überraschung und Unglauben an. Er selber musterte den Mann. Er schien aus einem Bilderbuch dieser Zeit entsprungen, wo Zauberer immer alt und Weise wirkten, sein langer Bart war wirklich beachtlich und die Halbmondgläser auf seiner Nase – die aussah als wäre sie mehrmals gebrochen – gaben ihm einen Touch von einem alten schrulligen Mann, der jedoch sehr weise war und wusste was er tat. Gut Letzteres schien nicht so, jedenfalls im Moment.

„Professor Sie können ihm glauben. Wir... Wir haben ihn wiederbelebt.“, versuchte Harry nun Dumbledore zu überzeugen, welcher nun skeptisch den Goldjungen musterte.

Scheinbar versuchte er gerade heraus zu finden ob das nicht alles irgendwie ein Streich des Jungen war. Godric fand inzwischen einen Hut im Regal sehr interessant und als er ihn wieder erkannte, strahlte er über das ganze Gesicht.

„Den gibt es also immer noch!“

„Ja, er sucht jedes Jahr das passende Haus für jeden Schüler.“

Godric nickte auf Hermines Erklärung und holte den Hut hervor, welcher auch augenblicklich zu plappern beginn.

„Godric Gryffindor! Ich habe mich schon gefragt wann Ihr mich endlich bemerkt!“

„Verzeiht. Ihr habt Euch nicht verändert.“

Der Hut schien zu grinsen und summte leise vor sich hin.

„Singt er immer noch?“

„Ja.“

Godric legte den Hut wieder weg und stellte sich nun wieder vor dem Schreibtisch.

„Es ist mir gleich ob Ihr mir glaubt oder nicht. Ich weiß wer ich bin und ich weiß auch, dass ich diese Schule nach wie vor als meine betrachte. Allerdings ist viel in tausend Jahren passiert und ich würde mich gerne erst einmal zu Recht finden, bevor ich mich wirklich zu erkennen gebe.“

Albus schaute noch einmal skeptisch zu dem Hut und dann zu ihm.

„Könnt Ihr beweisen, dass ihr Godric Gryffindor seid?“

„Wenn der Hut noch nicht Beweis genug war.“

Godric hob seine Hand, Magie formte sich und sein Schwert erschien direkt in seiner ausgestreckten Schwert. Harry gab einen überraschten Laut von sich.

„Ein Gryffindor kann mein Schwert bei dringender Not aus dem Hut ziehen durch ihre magische Verbindung. Nur ich, Godric Gryffindor, kann es direkt in meiner Hand erscheinen lassen. Das sollten auch die Geschichtsbücher sagen.“

„In der Tat.“, murmelte der alte Mann, wenn auch noch nicht ganz überzeugt.

Godric befestigte sein Schwert wieder an seiner linken Hüfte, die Schwertscheide war von ganz allein an dieser Stelle erschienen. Seine Robe verdeckte es nun, als würde es nicht dort sein. War auch besser so, da er es am liebsten immer mit sich herum schleppte.

„Stimmt es, was der König der Kobolde sagt?“

Harry sah nun fragend zu ihm und Godric schnaubte kurz verächtlich. Immer dieselbe Geschichte, warum waren Kobolde nur so bescheuert?!

„Wenn Ihr meint, dass ich das Schwert gestohlen habe nein. Ich ging damals zu ihm und beauftragte ihn, das beste Schwert zu schmieden, dass dann mir gehören sollte. Er erklärte mir, dass alles was Kobolde schufen ihnen gehörte, doch ich bestand darauf und wir duellierten uns kurz, da er nicht nur ein begabter Schmied war, sondern auch ein guter Kämpfer. Ich gewann und er versprach mir, dass ich das Besitzerrecht an dem Schwert habe, weswegen er auch meinen Namen eingravierte und ich besitze auch eine Besitzurkunde dafür. Jedoch war er so von seinem Werk betört, dass er es mir nur widerwillig überreichte. Ich erinnerte ihn an unsere Abmachung und als man mir dennoch versuchte es abzunehmen drohte ich, denn wenn ich eins nicht ab kann, dann Versprechen die man bricht.“

Harry nickte und er wandte sich wieder Albus zu.

„Was wollen Sie?“, fragte dieser nun.

„Ich möchte unerkannt bleiben und in Hogwarts bleiben. Am Besten wäre eine Stelle als Lehrer, dies ist am Unauffälligsten, jedoch denke ich, dass alle Stellen besetzt sind.“

„Das ist Richtig. Warum offenbaren Sie sich nicht gleich?“

„Um mich erst einmal hieran zu gewöhnen. Wenn herauskommt, dass ich lebe, werde ich so schnell keine Ruhe bekommen und meine Unwissenheit über diese Zeit könnte mir schaden. Ich kann dies nicht zulassen, deswegen erst einmal die Tarnung. Ich nehme an, Euch allen ist das Aussehen von uns nicht bekannt.“

Albus nickte, er war noch immer skeptisch, aber das war Godric vollkommen egal, Hogwarts war auf seiner Seite und dieser Albus würde ihm nichts antun können, nicht solange Hogwarts auf seiner Seite war.

„Und dann?“

„Ich werde das tun, was auch damals meine Aufgabe war. Hogwarts und dessen Schüler schützen. Verzeiht wenn ich gleich so direkt bin, aber es gibt Dinge in Hogwarts, die hier nichts zu suchen haben, Dinge die wir niemals wollten und ich werde versuchen das wieder gerade zu biegen, aber erst wenn ich das nötige Wissen dazu habe.“

„Dinge die hier nicht rein gehören?“

Hermine musterte ihn skeptisch.

„Ja. Keine Sorge, es wird Schüler nicht betreffen.“

„Nennt mir ein Beispiel.“

Doch Godric schüttelte den Kopf.

„Nein, ich werde nicht alles sagen, noch nicht. Ich plane nichts Böses oder versuche Euch euren Platz zu nehmen, ich möchte auch keinem Lehrer die Stelle nehmen. Alles was ich möchte ist diese Schule das sein zu lassen was sie ist. Eine Schule an der jeder Schüler, egal welcher Abstammung hier her kommen kann, dasselbe lernt wie alle Anderen dieser Schule, wo alle gleich behandelt werden, wo sie sich sicher fühlen können und momentan ist genau dies nicht der Fall. Hogwarts hat Angst, die Schüler haben Angst.“

„Das ist auch kein großes Wunder.“

„Nein Harry. Es gab auch zu unserer Zeit mächtige Schwarzmagier, Salazar gehörte zu jenen, setzte seine Kräfte aber nur zum Wohle Anderer ein. Unsere Schüler hatten keine Angst vor denen die draußen waren. Es gab auch nur einen, der es wagte unsere Schule anzugreifen, doch davon bekamen sie nichts mit. Wir haben es nicht an die Schüler ran gelassen. Wir haben uns nie eingemischt in den Sachen von draußen, es sei denn der König hat nach mir gerufen und mir befohlen welche zu bekämpfen, sein Land zu verteidigen. Als jedoch dieser Magier unsere Schule angriff, haben wir ihn als Einheit in sein Verderben geschickt. Diese Sicherheit von damals existiert nicht mehr. Ihr hattet in euren ersten Schuljahr die Bedrohung innerhalb dieser Schule, genauso wie im zweiten Schuljahr. Im dritten kam die Bedrohung von außen und drang bis zu den Mauern dieser Schule. Im Vierten war der Schutz am miserabelsten und ein Schüler kam dabei um, in euren fünften Schuljahr, ward ihr es, die sich der Bedrohung stellten, ward ihr es, die gelernt und beigebracht haben, die Lehrer waren nutzlos, Hogwarts war nutzlos. Genau das darf nicht sein und ich werde nicht zu lassen, dass der Erbe Slytherins dieser Schule etwas antut, oder andere Zauberer.“

Seine Stimme war fest gewesen, ja sogar ein bisschen kalt. Er duldete nicht, dass seine Schule ein Zentrum der Angst wurde.

„Hogwarts ist der Sicherste Ort.“

„Hogwarts entwickelt sich zum Zentrum des Krieges. Das kann man nicht als sicher erachten, Professor!“

Seine Augen funkelten ihn bedrohlich an.

„Ihr werdet damit leben müssen, dass ich wieder da bin und mich nicht vertreiben lasse. Hört mir zu. Ich will nichts Böses und es wäre äußerst zuvorkommend, wenn Ihr mich unterstützt diese Schule sicherer werden zu lassen.“

Dumbledore seufzte, lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

„Kinder, es ist besser wenn ihr jetzt geht. Erzählt keinem, dass... Godric Gryffindor wieder lebt. Wir Beide haben einiges zu besprechen.“

Die Drei wirkten enttäuscht, zogen sich dann aber zurück.

„Also?“

„Wenn Sie wirklich der sind, für den Sie sich ausgeben...“

„Was muss ich tun, damit Ihr mir glaubt? Hogwarts umbauen?“

„Nein, aber Sie können mir zeigen wo die Gemächer Gründer sind.“

Godric murrte leise, nickte dann aber.

„Ich kann Euch die Eingänge zeigen, aber es ist mir nur gestattet mein eigenes Gemach zu betreten.“

Damit stand er auf und Dumbledore folgte ihm. Es ging zu Erst in den Kerker, wo sich Godric augenblicklich unruhig fühlte. Seine Beine trugen ihn von ganz allein zu dem geheimen Eingang des Gemaches der Schlange. Er legte eine Hand auf die Wand und die Tür wurde sichtbar.

„Salazar besaß immer mehrere Codewörter, die man in Parsel sagen musste. Wenn man Etwas von ihm wollte musste man wie bei den Anderen auch Klopfen und warten bis er einem öffnete.“

Damit drehte er sich um. Weg hier, hier konnte er nicht lange bleiben ohne zu versuchen nicht doch rein zu kommen.

Ihr Weg führte an die Räumlichkeiten der Hufflepuff vorbei und auch hier wurde an der Wand eine Tür sichtbar.

Godric erklärte, dass Helga einfach ihre Magie nutzte, damit die Tür sich öffnete. Die Tür hatte sich nur bei ihrer Magie, oder die ihrer Kinder geöffnet.

Rowenas Raum war ebenfalls in der Nähe ihres Hauses. Eine kleine Adlerstatue war hier derjenige der das Rätsel stellen würde, sollte man um Einlass bitten.

Schließlich kamen sie zu seinen Gemächern, er murmelte leise und ungehört das Passwort und die Tür öffnete sich. Als er den Wandteppich beiseite schob, sah Albus überrascht aus.

„Was habt Ihr erwartet? Ich kann in mein Gemach.“

Sie traten ein. Da es draußen schon dunkel war, gingen die Kerzen von alleine an und auch der Kamin entzündete sich selbst. Er deutete auf die Sessel und setzte sich in seinen eigenen.

„Glaubt Ihr mir jetzt, Professor?“

Albus nickte, sah ihn dann nachdenklich an.

„Ich denke, dass mit der Lehrerstelle bekommen wir hin. Zwei Lehrer klagen momentan mit Unwohlsein. Einmal Professor Trelawney und Professor Hagrid, Letzterer hat im Moment ziemlich viel Stress da die Tiere im Wald sehr unruhig sind und seine Konzentration im Unterricht lässt etwas nach.“

„Welche Fächer?“

„Wahrsagen und Pflege magischer Geschöpfe.“

„Ich könnte bei Beiden aushelfen. Früher unterrichtete ich beide Fächer.“

„Wirklich? Welche Fächer unterrichteten Sie noch?“

„Meine Hauptfächer waren Verteidigung gegen die dunklen Künste, Pflege magischer Geschöpfe, Wahrsagen und Schwertkunst.“

„Und die der Drei Anderen?“

Nun schien Dumbledore doch Wissensdurstig zu sein.

„Helga unterrichtete die Schüler in Kräuterkunde, Hauswirtschaft und Heilkunde. Rowena unterrichtete Alchemie, Astronomie und Zauberkunde. Salazar unterrichtete Zaubertränke, Verwandlung und ein paar Auserwählte in dunkle Künste.“

„Dunkle Künste?“

„Ich war auch nie wirklich damit einverstanden, aber Salazar nutzte diese Künste auch oft genug um Anderen damit zu helfen, weswegen wir ihn ließen.“

Er zuckte mit den Schultern.

„Gut. Wie haben die Kinder Sie wiederbelebt?“

„Durch einen Horkrux.“

Der Blick Albus' zeigte deutlich, dass er wusste, wovon er sprach.

„Es gibt zwei Arten. Ich vermutete Ihr kennt nur Erstere und am öftesten angewandte. Die Art von Horkrux die ich genutzt habe, rettete mir nicht das Leben. Ich war Krank und bin an jener Krankheit gestorben, erst mein Tod konnte diese Krankheit überwinden. Der normale Horkrux hätte mir nur ein Leben gegeben, dass geprägt durch diese Krankheit gewesen wäre. Deswegen nutzte ich die zweite Art. Sobald ich starb, versiegelte sich meine gesamte Seele in den Gegenstand, den ich ausgewählt habe, vereinte sich mit dem Teil, der dort bei der Anfertigung bereits gewartete hatte. Harry, Hermine und Ron erfuhren welcher Zauber von Nöten war um meine Seele freizusetzen und durch den Horkrux erlangte ich auch meinen Körper wieder und falls Ihr jetzt fragen solltet, warum ich dies getan habe, so werde ich diese Frage nicht beantworten. Ich habe Gründe für mein Verhalten, Ihr werdet es verstehen, wenn die Zeit bereit dafür ist.“

Albus schien zwar immer noch wissen zu wollen was seine Gründe waren, merkte jedoch, dass Godric wirklich nicht plaudern wollen. Also begnügte er sich damit Godric 'wissend' über seine Brillengläser hinweg anzusehen. Etwas was Schüler sicherlich unruhig werden ließ, doch ihn störte das nicht. Albus Dumbledore kannte ihn und seine Gründe nicht.

„Wie wollen Sie genannt werden?“

„Emrys Madoc.“
 

In den nächsten Tagen bereitete der Schuldirektor seine 'offizielle Ankunft' vor, da er natürlich erst die anderen Lehrer in Kenntnis setzen musste von seinem Vorhaben. Godric wusste, sie würden ihn skeptisch beäugen und ihm misstrauen. Besondere Snape, der Zaubertrank... Ach nee, der war ja im Moment Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste.

Schließlich war es soweit und Godric beäugte sich skeptisch im Spiegel. Er hatte seine Haare etwas in Form gebracht und trug nun Kleidung die mehr dieser Zeit entsprach. Damit fühlte er sich jedoch absolut unwohl. Seufzend schloss er kurz die Augen, ehe er sich dann doch auf dem Weg machte. Seine Befürchtung bestätigte sich. Die Lehrer nahmen ihn zwar in ihrer Mitte auf, waren ihm aber gegenüber misstrauisch. Sie kannten ihn nicht, er war ein Unbekanntes Gesicht und wer wusste schon, ob er nicht doch ein Todesser war.

Godric blieb höflich, selbst Snape gegenüber, obwohl dieser ihn ansah als würde er ihn jeden Moment ein Schwert in die Brust rammen wollen. Er nahm es mit Humor.

„Und sie arbeiten jetzt also als Aushilfskraft. Das hatten wir ja noch nie.“

McGonagall sah ihn verwundert an und sie schien mit die Einzige – abgesehen von der Hauslehrerin Hufflepuffs – zu sein, die ihn nicht ansah, als wäre er Morgana persönlich – okay schlechter Vergleich, mit einer Frau wollte er nicht verglichen werden, nein, nicht nach der Sache damals...

„Da habt I... haben Sie Recht. Jedoch sind die Zeiten düster und Hogwarts wird jeden gebrauchen können, der es verteidigt. Außerdem ist es ganz gut Mal etwas Zeit für sich zu haben, das beruhigt die Nerven.“

„Außerdem ist er auch hier um ein Auge auf Harry zu haben. Ich... vertraue Emrys.“

Die Hauslehrerin seines Hauses lächelte dann kurz und nickte. Sie war eine Frau, die deutlich aus dem Hause Gryffindor stammte, aber Godric erkannte auch das Ravenclaw-Potential. Nun Mal sehen wie er mit ihr klar kommen würde.

„Dann willkommen in Hogwarts.“

Professor Sprout war eine kleine rundliche Frau die recht sympathisch schien, aber nicht Ansatzweise die Ausstrahlung von Helga hatte. Natürlich war diese Lehrerin wohl gütig und freundlich, aber Helga war ein kleiner Wirbelwind gewesen, die wirklich alles und jedem mütterlich betrachten und einen umsorgen musste. Das war Helga eben. Rowena hingegen war immer ruhig und bedacht gewesen, hatte ihr Wissen gern mit Anderen geteilt und sobald sie mit Helga geredet hatte, waren er und der Slytherin lieber ganz schnell weg, Frauen sollte man beim Reden nicht stören, man bekam Dinge mit, die man dann doch lieber nicht wissen wollte. Deswegen fühlte er sich beim Ravenclaw Hauslehrer absolut nicht an Rowena erinnert, sie waren viel zu verschieden, nicht nur vom Geschlecht her.

Severus Snape hingegen erinnerte ihn schon ein bisschen an Salazar, der hatte auch erst jeden skeptisch und kritisch beäugt, war Lehrer in Zaubertränke gewesen und hätte wohl erst Mal jedem am Liebsten irgendein seltsamen Zaubertrank untergemischt, hauptsache man starb elendig daran. Salazar hatte natürlich auch seine guten Seiten gehabt. Sobald man sein Vertrauen hatte – oder gut mit Schlangen umgehen konnte – konnte man auf ihn zählen und ihre Streitereien waren jedes Mal recht belebend, wenn auch Nervenaufreibend gewesen. An sich, so stellte Godric gerade mit erschrecken fest, würde er sie alle drei schrecklich vermissen. Bei Salazar hatte er die Hoffnung das er noch lebte, jedoch waren die beiden Frauen Tod, schon seit tausend Jahren. Hogwarts würde nie wieder dasselbe sein, aber vermutlich, würde er sich daran gewöhnen. Hoffentlich.

„Haben Sie denn die Fähigkeit in die Zukunft zu sehen?“

Kurzzeitig hatte er sie mit einem Hauself verwechselt, als er so aus den Gedanken geschreckt wurde und starrte Trelawney erst Mal kurz perplex an. Wieso trug sie auch eine Brille, die ihre Augen so groß wie Teller erscheinen ließ? Das war gruselig.

„Nun, ich werde ihren Unterricht auf jeden Fall unterstützen können, sodass Sie sich entspannen können.“

„Haben Sie schon Mal eine Vision gehabt?“, harkte sie weiter nach und Godric hatte gerade das Gefühl in einem Verhör geraten zu sein, da auch alle Anderen ihn musterten.

„Ein Paar und bis jetzt ist jede Einzelne davon passiert.“

„Welche zum Beispiel?“

„Nun... Jemand den ich kannte...“ Bei Merlin er hasste es zu lügen, aber andererseits war das keine wirkliche Lüge, es war nur eine kleine Verdrehung der Wahrheit!: „ich sah wie derjenige an einer Krankheit starb und das ist auch geschehen. Um jetzt ein Beispiel zu nennen.“

Damit war Trelawney erst Mal zufrieden und sie schritten zur Großen Halle.

In der großen Halle hingegen wurde er neugierig von den Schülern beäugt, nur von drei Gryffindors nicht, die ihn einfach nur angrinsten. Er lächelte kurz zurück, ließ Albus seine Anwesenheit erklären.

Schließlich aßen sie alle und Godric formte wortlos einen Zauber, der Gifte im Essen aufspüren sollte. Da nichts war, konnte er ungestört speisen. Das Essen war nicht vergleichbar mit Helgas, welches selbst Salazar überzeugt hatte. Er seufzte und schob sein Essen wie so oft in letzter Zeit beiseite und beobachtete lieber die Schüler, welche aufgeregt miteinander schwatzten und ab und zu schien er das Gesprächsthema zu sein, da manchmal Blicke zu ihm wanderten.

„Sollten Sie zu Sie-wissen-schon-wen gehören, werde ich dafür sorgen, dass man Sie nach Askaban schickt.“, murmelte Snape leise zu ihm und Godric lächelte nur.

Sie saßen nebeneinander, so bekam auch kaum einer ihr Gespräch mit.

„Ich kann Sie beruhigen, meine Interessen liegen nicht bei diesem Wahnsinnigen, meine Ziele sind weit edlerer Absicht.“

Und damit war das Thema für ihn gegessen. Dies bemerkte auch Snape, schwieg also, auch wenn Godric spüren konnte, dass sein Misstrauen nur noch gewachsen war. Wie er wohl reagieren würde, wenn er verstehen würde, wer Emrys wirklich war? Nun irgendwo freute sich Godric jetzt schon darauf.

Als das Essen beendet war würde auch seine erste Stunde beginnen. Pflege magischer Geschöpfe. Somit trat er hinaus, wusste noch gar nicht was er eigentlich unterrichten wollte. Seine erste Stunde würde noch gemeinsam mit Hagrid sein, damit er sehen konnte, wo der Halbriese gerade im Unterricht war, allerdings bemerkte Godric die Nervosität des Anderen.

„Hagrid, macht Euch... machen Sie sich keine Sorgen, ich bin wirklich nur Aushilfe und will Ihnen lediglich etwas Luft verschaffen.“

„Das hat Dumbledore auch schon gesagt. Ein guter Mann wissen Sie, er weiß genau wann wir Hilfe benötigen.“

„Durchaus. Welches Wesen nehmen wir uns vor?“

Hagrid seufzte schwer.

„Ich bin die letzten Tage so beschäftigt gewesen, dass ich ehrlich gesagt... vor hatte eine Theoriestunde zu machen.“

Hieß also, er hatte kein lebendes Exemplar zum studieren. Godrics Augen funkelten und er sah zu den Halbriesen auf, strahlte ihn an.

„Wenn Ihr... Sie erlauben würde ich gerne ein Thema vorschlagen.“

„Welches?“

„Greife.“

„Greife? Nun für theoretischen Unterricht...“

Den Rest verstand er nicht, da Hagrid in seinem Bart irgendwas nuschelte, aber für Godric war das eh schon egal, denn er stieß innerlich einen Jubelschrei aus und rief nach der Gruppe die er angesiedelt hatte. Sie blieben schließlich auf einer Lichtung stehen, wo sie sich auf Holzbänken hinsetzten. Bei schönem Wetter wurde hier wohl immer dieses Fach unterrichtet.

„Gut Leute. Wie ihr sehen könnt, leiten Professor Madoc und ich heute die Stunde.“

„Ja scheinbar fängt man endlich an euch auszusortieren.“

„Malfoy!“

Harry wollte seinen großen Freund wohl verteidigen, aber Godric war schneller.

„Mister Malfoy wir können natürlich mit ihnen beginnen, wenn wir nur noch die Begabten unter euch unterrichten wollen. Wenn Sie noch einmal etwas gegen einen Lehrer Hogwarts in meiner Gegenwart sagen, können Sie den Unterricht gerne verlassen, natürlich würden sie für diese Stunde eine Sechs erhalten. Dies gilt auch für jeden Anderen.“

Hagrid schaute ihn erstaunt an, weswegen er entschuldigend zu ihm hinauf sah. Malfoy hingegen schnaubte, schwieg aber. Sein Blick jedoch verriet, dass er mit dieser Aussage wohl keinen guten Draht mehr zu dem Jungen aufbauen konnte

„Verzeiht, ich hab damit Eure Autorität untergraben, oder?“

Diese Anredeformen musste er sich echt Mal angewöhnen... Verdammt.

„Nein, nein schon in Ordnung.“

Er räusperte sich und Godric hörte Hagrid dabei zu, wie dieser anfing von Greifen zu erzählen, der Blick seiner 'Lebensretter' war dabei herrlich, doch ein Kreischen unterbrach Hagrid und kurz darauf landete einer der Greife auf der Lichtung, hielt Abstand und war sichtlich nervös. Alle starrten zu ihm, manche überrascht, andere ängstlich, Hagrid fasziniert.

„Wie kann das sein...?“

„Nun, wie wäre es, wenn Sie weiter die Fakten erzählen und ich unser Exemplar Mal etwas zur Ruhe kommen lasse.“

Der Blick der ihm vom Halbriesen zugeworfen wurde, war mehr als skeptisch und wohl jeder sog scharf die Luft ein, als er sich einfach nährte. Nach ein paar Metern kniete er in einer flüssigen Bewegung nieder. Es war still, lediglich ein paar Vögel zwitscherten vor sich hin. Godric brauchte auch nicht lange warten. Greife vergaßen nicht. Auch wenn es Generationen her waren, so wussten sie, wer er war. Der Greif nickte kurz, anders als Hippogreife verbeugten sie sich nicht. Das Nicken war ein Zeichen für 'Ich akzeptiere dich in meiner Nähe.', es war keine Erlaubnis nun alles mit ihm tun zu dürfen und diese Erlaubnis könnte der Greif auch jeden Moment wieder zurückziehen. Langsam richtete er sich auf, schritt zu dem stolzen Geschöpf und streckte die Hand aus, ein kleiner Schritt des Greifen war ein weiteres Zeichen der Erlaubnis und er durfte ihn streicheln.

„Und normalerweise sind Greife alles Andere als zahm.“, schloss Hagrid derweil ab, dessen Stimme voller Unglauben war.

„Es gibt wenige Menschen die von Greifen geduldet werden. Und noch weniger gab es, die auf ihnen reiten durften. Ich gehöre zu jenen, die sich ihnen nähern dürfen. Scheinbar hat dieser hier gemerkt, dass ich seine Artgenossen aus Griechenland kenne.“

Er strich über die Federn, dann über das Fell. Der Übergang war nahtlos, ein Zeichen der guten Gesundheit. Es war ein Weibchen und noch nicht geschlechtsreif.

„Sie ist noch recht jung, wird erst in zwei Jahren geschlechtsreif und -“

Seine Hände glitten das linke Vorderbein herab. Brav hob sie die Klaue, ließ sich begutachten.

„ist bei bester Gesundheit. Sie ist ein ausgezeichnet schönes Exemplar.“

Das magische Wesen gab ein halb schnurrendes Geräusch von sich, scheinbar mochte sie seine Worte.

Hagrid schien nun weiteres einzufallen.

„Greife sind in der Lage menschliche Sprache zu verstehen, sprechen sie zwar nicht, aber reagieren auf unsere Worte.“

„Da hat euer Lehrer vollkommen Recht. Greife sind ausgesprochen klug, aber auch unberechenbar, da sie so stolz sind. Beleidigt niemals einen Greif, er wird euch das niemals verzeihen und sein Rudel genauso wenig, selbst über Generationen hinweg, werden sie euch das Übel nehmen. Solange ihr Respekt zeigt und die Körpersprache richtig interpretiert sind sie aber recht umgänglich und können auch sehr treue Freunde werden.“

Er kraulte sie weiter und sah zu den Schülern.

„Könnt ihr Namen nennen von Menschen nennen die es geschafft haben ein solches Bündnis mit Greifen zu schließen?“

Es waren natürlich Harry, Ron und Hermine die sich meldeten, aber auch eine Ravenclaw hob zögerlich die Hand.

„Ja?“

„Kostas Ravadis? Er war jedenfalls ein bedeutender Forscher was das Verhalten der Greife angeht.“

Godric sah aus den Augenwinkeln zu Hagrid welcher nickte.

„Ja, aber er erforschte sie lediglich mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen.“

„Mr. Weasly?“

„Godric Gryffindor, Sir?“

„War das eine Frage, Mr. Weasly?“

„Nun sicher bin ich mir nicht. Ist nur... ein Bauchgefühl.“

Lächelnd nickte er dann.

„Gutes Bauchgefühl. Gryffindor war tatsächlich in der Lage sich Greifen zu nähern und sie sogar zu reiten. Aber dieser Fakt ist nur wenigen bekannt.“

Es war ausgerechnet Malfoy der sich nun meldete und er rief ihn auch auf.

„Ich würde sagen, Sie gehören auch dazu Professor.“

„Gut beobachtet Mr. Weasly und wenn hier jemand es ausprobieren möchte, werde ich versuchen es demjenigen beizubringen.“

„Versuchen?“, Hermines Stimme verriet ihre Skepsis und vor allem das Misstrauen.

„Natürlich. Ein Greif ist nicht mit einem Hippogreif zu vergleichen. Ein Hippogreif achtet nur auf Etikette, für ein Greif braucht man besonders Gespür. Keine Sorge, Hagrid und ich werden nicht zu lassen, dass ihr Schaden nehmt, nicht wahr Professor?“

Hagrid nickte zustimmend, während die Schüler leise tuschelten. Es war Harry der nach Vorne trat, in seinem Blick lag etwas und Godric war sich sicher, dass der junge Potter das Talent dazu hatte. Immerhin hatten die Greife ihm den Spruch gegeben. Harry hatte damals instinktiv richtig gehandelt. Godric vernahm ein leises 'War ja klar.' heraus. Was seine Mitschüler wohl meinten? Egal.

„Gut. Nähern Sie sich langsam, aber auch selbstbewusst. Bleiben Sie nach drei Schritten stehen. Gut so. Nun kniet nieder wie ich es getan habe.“

Der Greif kreischte unruhig, als Harry beinahe dabei hingefallen wäre, doch er hielt sie zurück. Von den Slytherins kam höhnisches Lachen.

„Ruhig. Zeig keine Angst, sei stolz und erhaben, aber Respektvoll und demütig. Zeig ihr, dass du findest, dass sie etwas Besonderes ist.“

Harrys Haltung wurde straffer, die Atmung kontrollierter und gleichzeitig wirkte der 16-Jährige auch entspannter.

Aus den Augenwinkeln bemerkte er das zögerliche Nicken des Greifs.

„Sehr gut, langsam aufrichten, komm langsam her. Achte auf die Körpersprache. Wenn du merkst, dass sie sich anspannt bleib stehen und geh ein Schritt zurück, gehe dann leicht in eine Verbeugung.“

Tatsächlich, als Harry nur einen Meter von ihr entfernt war, spannte sich das Geschöpf neben ihm an, breitete die Schwingen aus. Brav wich Harry ruhig nach hinten aus und verbeugte sich dabei. Zufrieden entspannte sie sich wieder, nickte erneut und Harry wartete kurz, ehe er sich erneut nährte. Perfekt, er hatte gewartet ohne das er was sagen musste.

Schließlich blieb Harry stehen, lediglich 10 bis 20 Zentimeter trennten ihn von den Greif.

„Prima. Strecke deine Hand aus, als würdest du Futter anbieten, wenn sie auf dich zu kommt, darfst du sie streicheln.“

Es dauerte ein bisschen, bis sie einen Schritt auf den Kleinen zu ging, aber danach durfte er sie streicheln, jedoch gab Godric ein paar Anweisungen, da er genau wusste, wie Greife es am liebsten mochten. Bei den Federn durfte man beispielsweise nur kraulen oder mit dem Strom streicheln. Beim Fell hingegen mochten sie kreisende Bewegungen, am Rücken sogar gegen den Strich, aber erst wenn man ihr Vertrauen gewonnen hatte.

„Und wie fühlt es sich an?“

„Das ist toll. Federn und Fell sind ganz seidig, wobei Ersteres etwas kitzelt.“

Zufrieden lächelte er. Also hatte er sich nicht getäuscht und als Harry zu ihm sah, mit der strahlenden Miene sah er sich irgendwie selbst.

„Gut. Geh wieder zu den Anderen zurück, wage es aber erst bei zwei Metern ihr den Rücken zu zuwenden, am besten verbeuge dich noch davor, als Zeichen des Abschieds.“

Sein Schüler wirkte enttäuscht, tat aber wie befohlen.

„Sehr gut gemacht Harry.“

Es gab einen kleinen Beifall, den Hagrid begonnen hatte. Der Halbriese war sichtlich stolz auf den Jungen.

„Ich will es versuchen.“

Überrascht schaute Godric auf, der gerade den Greif für sein zahmes Verhalten gelobt hatte. Draco Malfoy trat nach vorne und sah ihn entschlossen an.

„Dann probieren wir es natürlich.“

Unbekannte Seiten

„Das ist nicht Euer Ernst.“

„Doch ist es. Na los kommt, so schlimm wird es nicht. Vertraut mir.“

„Euch vertrauen?“

Silberne Augen blickten skeptisch zu ihm, doch das interessierte ihn nicht. Warum auch? Die Sache war doch vollkommen sicher, er wusste schon was er da tat. Wusste er immer.

„Godric, jedes Mal wenn Ihr mir etwas zeigen wolltet, mussten wir um unser Leben fürchten. Ich erinnere Euch an das Letzte Mal, wo wir das letzte Mal einer recht mies gelaunten Hydra begegneten und bevor ich mit ihr reden konnte, habt Ihr andauernd 'heldenhaft' ihre Köpfe durchtrennt hat, sodass wir letztendlich 50 Köpfe gegen uns hatten und ich Mühe hatte mit allen zu sprechen.“

„Ach Salazar, das dort eine Hydra war konnte ich doch nicht wissen.“

„Aber Ihr kanntet die Gerüchte!“

„Und? Das ist keine Bestätigung.“

Der Ritter verstand das Problem des Schwarzmagiers nicht, immerhin konnte er jetzt eine fünfzigköpfige Hydra als Wache für sein Manor sein Eigen nennen. Außerdem war das ein verdammt gutes Training gewesen, blöd war nur, dass die Hydra ihn nicht leiden konnte und auch sehr nachtragend war. Er verstand nicht warum, immerhin hatte er sie doch gar nicht getötet und jetzt konnte sie sich mit vielen anderen Ichs austauschen.

Allerdings war er sich durchaus bewusst, dass das gefährliche Funkeln in den Augen Salazars – dessen Pupillen inzwischen die einer Schlange glichen – kein gutes Zeichen waren. Also blieb er stehen, sah ihn mit einem Lächeln an und machte deutlich, dass er entspannt war. Doch Salazars Augen wurden nur noch schmaler, musterten ihn so misstrauisch.

„Bei Merlin, Salazar! Ich war schon oft genug da, da gibt es keine Ungeheuer, gegen die ich mein Schwert erheben würde.“

„Eine Hydra ist auch kein Ungeheuer!“, zischte der Slytherin bedrohlich und er hob schnell abwehrend die Hände.

„Lasst es mich so ausdrücken, dort gibt es nichts, was ich bekämpfen würde.“

Und damit ging er weiter, Salazar würde ihm schon folgen. Wie immer. Zwar sträubte sich sein bester Freund dagegen, aber bis jetzt hatte er es doch immer geschafft ihn dazu zu bewegen mit zu kommen. Godric vermutete, dass auch der Slytherin sowas wie Neugierde besaß.

„Das kann nicht Euer Ernst sein.“

„Ihr wiederholt Euch.“

Mächtige Flügel spreizten sich und wachsame Augen blickten zu ihnen, doch Godric grinste, kniete kurz nieder und der Alpha nickte zustimmend, sodass er sich ihm nährte und ihn streichelte, sobald er seine Hand ausgestreckte und der Greif auf ihn zugekommen war.

„Sind Sie nicht wundervoll?! Ich darf sogar auf Ihnen reiten. Wollen wir zusammen Mal fliegen?“

„Godric, das sind garstige Biester, die ohne Vorwarnung Euren Kopf abreißen, ich werde ganz bestimmt nicht auf solch einem Vieh fliegen.“

Oho.

Das wütende Gebrüll und Gekreische der Greife ließ Godric zusammen zucken, doch noch konnte er die Herde zurückhalten, indem er weiterhin beruhigend den Alpha kraulte.

„Salazar, nimmt das zurück! Das sind stolze, wundervolle Wesen!“

Beinahe flehend sah er zu Salazar, doch dieser zischte nur bedrohlich wie eine Schlange,

„Außerdem werde ich mich nicht einer solchen Kreatur unterwerfen! Als wenn ich jemals so tief sinken würde.“

Toll, damit hatte Salazar das Fass zum Überlaufen gebracht. Aus dem gemeinsamen Flug wurde jetzt wohl nichts mehr...
 

„Sehr gut, du darfst sie streicheln.“

Godric war wirklich überrascht. Positiv überrascht. Er hatte noch keinen Slytherin gesehen, der sich einem Greif – die mit Löwen die Eigenschaften der Gryffindor mit am besten vertraten – nähern und streicheln konnte, ohne nicht gleich von jenem gebissen, gekratzt oder sonst was wurde.

Draco streichelte vollkommen fasziniert die hübsche Greifin, die dies auch brav mit sich machen ließ.

„Sie ist wirklich wunderschön.“, flüsterte der junge Malfoy leise und Godric nickte, sprach ebenso leise.

„Sie weiß dass I... du sehr stolz bist und rechnet es dir deswegen auch hoch an, dass du deinen Stolz praktisch unter ihren gestellt hast.“

Malfoys Gesichtszüge verhärteten sich kurz, doch das Funkeln in den Augen blieb.

Als auch er wieder zu seinen Klassenkameraden ging, applaudierte Hagrid wieder und die Anderen stimmten zu.

„Ich bin überrascht, dass gleich Zwei anscheinend das Talent haben sich Greifen zu nähern.“

Normalerweise lag der Durchschnitt fast bei Null, nur hier war es Mal eine Ausnahme. Eigentlich wollte es Godric für heute sein lassen, aber noch ein Slytherin meldete sich, also ließ er es ihn versuchen. Diesmal blieb der Greif nicht ruhig, sie kreischte auf und scharte unruhig mit den Krallen, während sie wild mit den Flügeln schlug.

„Stopp!“

Sofort blieb der Junge stehen, er war nicht Mal zum Niederknien gekommen.

„Wenn sie schon solche Abneigung zeigt, wird sie dir es nicht erlauben.“

Mies gelaunt ging der Schüler wieder zurück. Nun wollte es Ron mal versuchen. Er kniete sich auch etwas geschickter hin als Harry erst, jedoch stimmte die Dame neben ihm nicht zu.

„Okay, steh wieder auf und zieh dich zurück. Entweder will sie heute nicht mehr...“

Was aber sehr wahrscheinlicher war, war, dass sie die Anderen nicht akzeptieren wollte. Dennoch wollte Godric ihr Ruhe geben, weswegen er - dank einer Hauselfe - ihr Fleisch zu warf und sich wieder neben Hagrid stellte.

„Was halten Sie davon, wenn die Schüler bis zur nächsten Stunde einen Bericht anfertigen sollen, erst erzählen sie etwas über den Greif im Allgemeinen und danach sollen sie noch ihre persönliche Einstellung, ihre Gedanken zum Greifen aufschreiben.“

„Nun ich tue sowas immer ungern.“

„So werden sie sich aber noch Gedanken machen müssen. Und das ist bei einer solchen missverstandenen bedrohten Art von Nöten.“

Hagrid nickte schließlich.

„Also gut Kinder. Ich... oder eher wir möchten, dass ihr bis zur nächsten Stunde einen Aufsatz schreibt. Ihr werdet zu Erst Fakten und Allgemeines zu Greifen schreiben, danach eure persönliche Meinung über sie. Und...“

Damit sah er zu Godric, was dieser dankend annahm, immerhin waren das die letzten Worte vor Unterrichtsschluss.

„Durchstöbert ruhig die Bibliothek über diese inzwischen bedrohte Art. Seitenanzahl ist egal, wir möchten nur sehen, dass ihr euch damit auch beschäftigt habt. Ihr könnt gehen.“
 

Godric Gryffindor war ein guter Aushilfslehrer. So empfand es zu Mindestens Harry, aber auch seine Freunde waren dieser Meinung. Er hatte zwar die Führung übernommen, aber immer wieder darauf hingewiesen, dass Hagrid sie aufzuklären hatte. Noch immer kribbelte seine Hand, als würde er über die Federn streicheln.

„Ich finde es toll, dass wir Mal einen Aufsatz in diesem Fach schreiben, besonders das mit der persönlichen Meinung. So bringt uns Go... Professor Madoc wirklich dazu, uns mit ihnen auseinander zu setzen.“

„Ja, solange man es mag lange Berichte zu schreiben.“

Hermine seufzte und sah Ron tadelnd an und schon entbrannte eine Diskussion darüber, ob Aufsätze schreiben einen Sinn machte. Ron war lese- und schreibfaul. Harry eigentlich auch, aber er musste zugeben, dass er sich auf jeden Fall über diese Geschöpfe informieren würde.

„Ist euch eigentlich aufgefallen, dass er uns eigentlich noch eine Aufgabe gegeben hat?“, unterbrach er seine Freunde, sodass diese ihn verdutzt ansahen.

„Was meinst du Harry?“

Hermine sah nun verwundert zu ihm, die Diskussion mit Ron vollkommen vergessend.

„Seine letzten Worte waren, dass wir uns über diese bedrohte Art informieren sollen. Er hat im Grunde genommen angesprochen, dass wir uns auch damit auseinander setzen sollen. Das sie bedroht sind. Wahrscheinlich mit dem Warum und ob man nicht etwas dagegen tun sollte.“

„Stimmt. Vermutlich tut das jetzt jeder, da sie darüber stolpern werden und wenn er es auch noch extra gesagt hat.“

„Er ist wirklich gut.“

„Danke, ich weiß.“

Sie drehten sich erschrocken zu dem Gryffindor um, welcher grinsend hinter ihm standen.

„Professor! Haben wir recht mit unseren Vermutungen?“

„Ja habt ihr. Ich finde es schade, dass meine Herde die letzte hier in England ist. Früher gab es sie zwar auch schon selten, aber man konnte sie hier auch noch antreffen.“

Gemeinsam gingen sie mit dem Gründer zurück zur Schule. Sie hatten sich zurück fallen lassen und waren somit die Letzten und ungestört.

Vor ihnen liefen Malfoy und seine ständigen Begleiter, sie lachten und schienen sich über Wen lustig zu machen. Wahrscheinlich war Draco gerade richtig gut drauf, immerhin hatte er es geschafft einen Greif zu streicheln. Das Gefühl war berauschend.

„Haben Sie schon früher dieses Fach unterrichtet Lord Gryffindor?“

Rons Frage riss ihn aus seinen Gedanken und auch er blickte interessiert zu dem Blonden hoch, welcher sich kurz über seinen Dreitagebart fuhr.

„Ja habe ich. Als Hogwarts gegründet wurde, gab es dieses Fach erst noch nicht, aber es kam bereits nach zwei Jahren dazu.“

„Was unterrichteten Sie denn noch?“, nun war Hermines Neugierde geweckt.

„Ihr nennt es heute 'Verteidigung der dunklen Künste', das war mit Schwertkampf mit die ersten Fächer die ich damals unterrichtet habe. Nach vier Jahren kam auch noch Wahrsagen dazu.,“

Godric blieb stehen und lachte, als er ihre Gesichter bemerkte. Er stand ein paar Meter vor ihnen, da sie im Gegensatz zu ihm abrupt stehen geblieben waren.

„Deswegen die Aushilfe dort?“

„Ja und wenn ihr mich fragt, bin ich schon gespannt wie das verläuft. Ich habe damals nur diejenigen unterrichtet, die auch das Talent dazu zeigten.“

„Das heißt, ihr könnt die Zukunft Voraussagen?“

„Ja und nein Harry. Ich weiß wie es funktioniert, aber ich sehe selten wirklich was. Ich habe Visionen meist nur wenn ich schlafe. Und wenn ich was sehe, braucht es immer erst, bis ich sie richtig deuten kann, oder mir fällt es erst auf, wenn es passiert ist.“

Er winkte sie zu sich und sie überquerten die Brücke um nach Hogwarts zu gelangen.

„Ich habe meinen Tod vorausgesehen. War kein schönes Erlebnis.“

„Habt ihr gewusst, dass es kein Traum war?“

„Ja, aber ich habe es nicht gewagt es den Anderen zu erzählen, ich wusste, sie würden versuchen es zu ändern, doch ich wusste, es gab kein Entrinnen für mich und ich wollte es ihnen erst sagen, wenn sie es auch verstehen würden.“

Godrics Stimme war etwas gedämpft und leise, scheinbar redete er nicht gern darüber, weshalb er lieber das vorige Thema aufgriff.

„Was wurde noch so alles unterrichtet?“

„Eine Menge. Am Anfang mussten wir einigen Schülern noch Lesen und Schreiben beibringen. Die Anfangsjahre waren völlig chaotisch.“

„Was unterrichtete denn Rowena Ravenclaw?“

Hermine verlangsamte ihr Tempo und die anderen Beiden taten es ihr gerne gleich, einfach weil sie länger mit Godric reden konnten. Sie wollten so viel wie möglich wissen. Selbst Ron, wie Harry bemerkte.

„Zauberkunde, Alchemie und Astronomie.“

„Helga Hufflepuff?“

„Hauswirtschaft und Heilkunde, sowie Kräuterkunde. Salazar unterrichtete Verwandlung, Zaubertränke und dunkle Künste, aber das auch nur mit wenigen Schülern. Also Letzteres und ja, damals war das erlaubt, so halbwegs, gern gesehen waren diese Künste noch nie. Ich glaube Salazar hätte mich auch nie in seinem letzten Fach unterrichtet. Obwohl er Mal meinte, dass ich durchaus mehr Potential darin hätte, als in Zaubertränke.“

„Zaubertränke?“

„Oh ihr wollt mich niemals einen Zaubertrank brauen lassen. Ich bekam nur durch Salazars strikte Anweisung einen einfachen hin und selbst der war nur ausreichend. Ich hab nie Talent dafür gehabt. Auch wenn er wirklich Geduld mit mir hatte.“

Harry bemerkte das Funkeln in den grünen Augen, was er seltsam fand, schließlich waren Salazar und er doch nie gut miteinander ausgekommen.

„Er hat Sie in Zaubertränke gelehrt?“

„Er hat es versucht, irgendwann aber aufgeben. Ich glaube es war für uns Beide einfach genug Folter.“

„Hat er nie versucht euch zu vergiften?“

Der Blick wurde kälter, das Funkeln war verschwunden.

„Nein, wie kommt ihr darauf? Er drohte zwar regelmäßig damit, aber selbst Salazar tat das nicht bei seinen Freunden.“

Harry schwieg nun lieber und auch seine Freunde empfanden es für besser, allgemein weil sie nun näher anderen Gruppen kamen.

„Viel Spaß mit dem Aufsatz.“

Und damit war Godric Gryffindor alias Emrys Madoc verschwunden. Schweigend gingen sie zur Bibliothek und setzten sich. Es hatte noch Zeit bis sie Zaubertränke hatten. Ein Fach, indem Harry momentan glänzte, das aber auch nur dank des Buches.

„Schon seltsam. Das er so... fröhlich über Salazar spricht, man könnte glatt meinen, der wäre gar nicht so schlimm.“

„Ron, vielleicht war er auch ein guter Mensch, abgesehen von seiner Einstellung zu Muggeln, Muggelgeborenen und Halbblütern. Oder würdest du mit jemanden eine Schule aufbauen, den du nicht leiden kannst, Malfoy zum Beispiel.“

Da hatte Hermine nicht ganz Unrecht, dennoch erschien es so unwirklich. Dieser Mann hatte einen Basilisken hier hausen lassen um jene die es in seinen Augen nicht wert waren, beiseite zu räumen. Solch ein Mensch konnte nichts Gutes in sich getragen haben.
 

Er blieb stehen, wie jede Nacht seit er wieder lebte.

Seine Hand berührte sachte die Wand und die geheime Tür offenbarte sich, würde sich aber nicht öffnen, egal wie laut oder wie oft er gegen die Tür hämmern würde. Seufzend fuhr er sich kurz durchs Haar, seine Hand rutschte runter, blieb an seinem Hals hängen, als würde er seinen Puls prüfen, als würde er nachschauen, ob sein Herz wirklich noch schlug, dass er lebte. Gequält schloss Godric die Augen, wandte sich um und ging wieder. Es war spät, er sollte schlafen, oder weiter arbeiten, immerhin musste er noch eine Menge über die tausend Jahre lernen, die er nicht miterlebt hatte. Wenn er die Schule verbessern wollte, musste er erst die Welt da draußen verstehen, immerhin sollte Hogwarts sie auf das vorbereiten, was da draußen war. Außerdem wollte er selber wissen, was passiert war, warum das Ministerium entstanden war, der König abgeschafft worden war. Er fand das so oder so total schwachsinnig. Ein König war viel besser. Wegen dem Ministerium gab es keine Ritter mehr, alles wofür er gekämpft hatte, irgendwie hatte Godric das Gefühl, es war umsonst gewesen.

Seufzend blieb er erneut stehen, blickte zurück in den Gang, der Gang der Slytherins, denn hier lagen nicht nur ihre Räumlichkeiten, sondern auch die seine. Salazars Gemächer. Wütend auf sich selbst wandte er sich wieder ab und ging wieder nach Oben, Richtung seiner Gemächer.

„Godric.“

Wieder blieb er stehen, drehte sich um und seine Miene wurde trauriger.

„Lady Helena.“

Er verbeugte sich in typischer Manier. Die Tochter Rowenas nährte sich ihm vorsichtig, machte einen höflichen Knicks. Auch als Geist verlernte man die Etikette nicht. Jedoch wusste er nicht, ob ihn das jetzt freuen sollte die junge Frau – welche er damals nur als Kind kannte, aber sofort erkannt hatte – zu sehen. Sie war ein Geist, hieß sie hatte Angst vor dem Tod, war unzufrieden in ihrem Leben gewesen und fand keine Ruhe.

„Wie geht es Euch? Als ich noch gelebt habe, wart ihr noch Schülerin Hogwarts.“

„Die Frage wie es mir geht, könnt Ihr Euch denken. Die Frage ist, wie es Euch geht? Und wieso Ihr wieder lebt.“

Godric senkte den Blick, ja wie es ihm ging. Seufzend nickte er ihr zu und sie gingen weiter, stumm schwebte sie neben ihm, bis sie sein Gemach betraten. Dort sah sie sich kurz interessiert um. Geister, selbst ein Poltergeist, konnten nicht in die Gemächer der Gründer, solange sie keine Erlaubnis besaßen und sobald sie das Gemach verließen, würden sie erneut die Erlaubnis brauchen um eintreten zu können.

„Zu Eurer Frage, ich fühle mich ruhelos, unwohl und unzufrieden. Ich bin in Hogwarts, aber irgendwie auch nicht, es ist so vollkommen Anders.“

„Es sind viele Dinge verändert worden, viele Dinge, die nicht in euren Sinne standen. Mutter wäre bei vielem enttäuscht.“

„Das bin ich auch. Ich hatte schon genug Zeit um mir Hogwarts genauer anzusehen. Aber die Hauptaufgabe von Hogwarts ist erfüllt. Schüler einem Platz zum Lernen zu bieten und ich bin stolz zu sehen, wie belebt es hier ist.“

„Dennoch, ihr hättet alle nicht zugelassen, dass es so ist wie jetzt.“

„Helena, seht nicht nur das Negative. Ich bin hier und kann die Nachteile beheben, aber in Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Auch wenn mich die fehlende Sicherheit stört.“

„Ihr hättet die ganze Zeit hier sein müssen, hier sein sollen.“

Er zuckte zusammen, ihre Stimme hatte was anklagendes. Und sie hatte Recht. Es war seine Schuld, eigentlich hätte er nicht so früh sterben sollen, dass hatte ihre Planung vollkommen durcheinander gebracht.

„Helena, warum seid ihr zu mir gekommen? Ich habe gehört, der Hausgeist Ravenclaws sei sehr scheu.“

Sie schwieg für eine lange Weile und Godric wartete geduldig, obwohl er es immer ungern tat. Geduld gehörte nicht zu seinen Stärken, dementsprechend war das doch unangenehm für ihn.

„Ich wollte wenigstens einen sehen und... Euch sagen, dass ich froh bin Euch zu sehen, selbst als Geist tue ich noch immer Fehler.“

Helena bedrückte viel, sie bereute viel, aber Geister konnten sich nicht ändern, nun eigentlich schon, aber es war ein langwieriger und schwerer Prozess.

„Ihr ward damals eine kluge, hübsche junge Hexe, warum solltet Ihr solch schwere Fehler begangen haben?“

Ein kaltes Lachen ihrerseits.

„Nicht so Intelligent wie meine Mutter.“

„Helena, ich habe euch nur selten mit eurer Mutter verglichen, Rowena kann von Niemanden ersetzt werden, jeder ist Einzigartig. Ihr ward klug, nur aus dem Schatten eines Gründers zu treten ist schwer. Nicht nur Ihr hattet damit Schwierigkeiten. Helgas Sohn wird zum Beispiel meines Wissens nach nie erwähnt.“

„Wie jeder Nachkomme von den Gründern. Es wird nur erwähnt, dass ihre Blutlinie fortgesetzt worden waren. Im Gegensatz zu die Eure.“

„Ich habe halt nie eine Frau gefunden, mit der ich mein Leben verbringen und Kinder bekommen wollte.“

Daraufhin hatte er sie kurz zum Lächeln gebracht.

„Könnt Ihr mir verraten, was nach meinem Tod geschah?“

So gern er ihr helfen wollte, aber im Moment hatte er keine Geduld die festgefahrene Meinung eines Geistes zu ändern. Nein, es gab da Dinge, die ihn brennender interessierten.

„Ich weiß es nicht. Mutter hielt mich da raus und meine Erinnerungen daran sind sehr verschwommen. Das Leben verblasst nach einer Zeit, nur Gefühle bleiben. Ich weiß nur, dass sie an jenem Tag zu mir kam, völlig aufgelöst und meinte, Ihr seid Tod, sie wolle nun versuchen den Schaden so gering wie möglich zu halten.“

„Hat sie...?“

„Nein. Das konnte sie nicht, nur Ihr seid in der Lage dazu.“

Irgendwo machte sein Herz ein Hüpfer.

„Wo?“

„Hat sie nie gesagt. Sie sagte nur, Hogwarts würde die nächsten Generationen verschont bleiben, vorerst. Nach ein paar Jahren starb sie. Und mehr will ich nicht sagen.“

Damit verließ die graue Dame ihn wieder und Godric wusste nicht wie er fühlen sollte. Einerseits war da Freude Pur, Andererseits schmerzte es ihn zu wissen, wie sehr sie alle wegen ihm gelitten hatten. Es war seine Schuld, dass die Gründer sich lösten.

Helena wusste zu wenig, sie wusste nur die Fakten, aber nie das Warum. Also konnte er sie nicht weiter ausfragen, außerdem interessierte sie das nicht wirklich. Sahlia wusste mehr, aber er konnte nur sehr wenig Parsel, gerade genug um ein bisschen was zu verstehen, wie die Frage 'Wie geht es Euch?', aber das war es dann auch schon.

Erschöpft schloss er die Augen...
 

Funken sprühten, bunte Lichter krachten aneinander, versuchten sich gegenseitig zu verdrängen. Der Druck ging bis in seinen Zauberstab, gleichzeitig parierte er einen Schlag mit seinem Schwert, drehte sich dem nächsten Angriff weg, zerschnitt Luft, dann Fleisch und Knochen. Sein Zauber gewann die Oberhand und ließ den Anderen erstarren, ein kurzer kleiner Zauber und sein Gegner kippte um. Blut und Schweiß, Schwefel und Tod lag in der Luft, welche magisch so geladen war, dass sie zu flimmern schien. Sein keuchenden Atem ignorierend wand er sich dem nächsten Feind zu, entwaffnete ihn und gab auch ihm einen schnellen Tod. Er war im Rausch, ignorierte seine Wunden die er davon getragen hatte und kämpfte weiter, sah aus den Augenwinkeln Kameraden und Freunde sterben.

Er schrie wütend auf, entfesselte seine Macht, spürte die gewaltige Magie und sprach mehrere stumme Zauber, rezitierte andere Sprüche nebenbei, seine Augen glühten leicht. Die gesamten Zauber flogen über das Schlachtfeld, vernichteten oder schwächten die Feinde des Königs. Godric wirbelte herum, schwang sein Schwert und lief brüllend auf den nächsten zu.

Als sein Rausch verebbte spürte er die Erschöpfung, das Blut, seines und das der Kämpfer gegen die er gekämpft hatte, seinen Körper entlang rinnen. Langsam wagte er sich umzusehen, sah nur noch wenige stehen. Schon wieder so viele. Das musste enden. Er musste dafür sorgen, dass man nicht mehr so ahnungslos in den Krieg zog.

„Professor!“

Emrys drehte sich erschrocken um, starrte in die dunklen Augen Severus', welcher ihn richtig misstrauisch musterte. Sie saßen am Mittagstisch und speisten gemeinsam, deutlich war der Blick der anderen Lehrer zu fühlen, vor allem der von Albus. Aber dennoch waren die Blicke der Toten deutlicher zu fühlen...

„Ja?“

„Ihr scheint schlecht zu schlafen. Vielleicht sollten Sie Slughorn fragen, ob er euch einen Schlaftrank braut.“

„Nein danke.“

Er vertraute nur einem Tränkemeister und der war vor tausend Jahren aktiv gewesen.

„Sind Sie sich sicher? Zwar berichten alle Schüler, dass ihr gut als Aushilfslehrer seid, aber wenn ihr am Mittagstisch schon halb einschläft, wage ich das zu bezweifeln.“

Godric lachte hell auf, dass nun auch die Schüler zu ihm schauten, war ihm egal. Es war nur Fassade, alles war Fassade.

„Sobald der Unterricht beginnt bin ich wach. Ich studiere nur momentan oft sehr lang noch was Geschichte angeht. Vor allem die von Hogwarts.“

„Ihr interessiert euch für Geschichte?“

Nun war Professor Flitwick interessiert und er rang sich ein freundliches Lächeln ab.

„Nun, wenn ich wo bin, will ich nun Mal viel wissen.“

„Wo seid ihr eigentlich zur Schule gegangen? Wärt ihr hier gewesen, wären Sie sicherlich ein Ravenclaw mit solch einen Wissensdrang.“

„Nein, ich wäre ein Gryffindor. Mut ist es, sich Dingen zu stellen, obwohl man die Stärke desjenigen kennt und sich seiner eigenen Schwächen bewusst ist. Es ist mutig sich trotz der Gefahren die man kennt, weiter zu gehen, weiter zu machen, weiter zu kämpfen. Sich blindlings in ein Abenteuer zu stürzen, ist zwar auch Mal ganz witzig, aber das nennt man Übermut.“

Von dem er auch recht viel hatte, aber das gehörte nicht hierher. Langsam schob er seinen Teller zurück, welcher augenblicklich verschwand.

„Wenn Sie mich nun entschuldigen. Ich will mich noch ein bisschen auf Wahrsagen vorbeireiten,. Bis nachher Sybill.“

Die Wahrsagerin nickte etwas verwirrt – warum sagte man nie zu ihr was, wenn sie in ihre eigene Welt abdriftete? - und er verließ den Saal, eilte mit schnellen Schritten in sein Zimmer. Sein Atem rasselte, die Bilder in seinem Kopf, die Gesichter der Toten, die er auf dem Gewissen hatte. Er würde es immer wieder tun, aber dennoch vergaß er niemals ein Gesicht und an manchen Tagen kam es hoch, fühlte sich so unglaublich echt an.

Wimmernd ging der sonst so stolze Gryffindor auf die Knie. Man konnte nicht immer stark sein und falls doch, so hatte er nie herausgefunden wie man das tat. Seine Hände krallten sich an seinen Haaren fest, drückten sich gegen seine Schädeldecke. Ein Schrei entkam seinen Lippen, als alles auf ihn eindreschte. Seit Tagen unterdrückte er bestimmte Regungen, Gefühle seines Geistes, seiner Magie, seines Körpers, doch nun kam es hoch und es schmerzte. Es schmerzte und war einfach nur eine Tortour.

„Sal... hilf mir...“

Zwar hasste er es, auch vor ihm Schwäche zu zeigen, aber Salazar war die einzige Person gewesen, dem er auch seine verletzliche Seite gezeigt hatte, wenn auch nur selten und auch nur wenig. Zitternd legte er sich nun auf dem roten Teppich, spürte die Tränen in seinen Augen und versuchte sie zu verdrängen. Die Vergangenheit nagte an ihm, zerriss ihn förmlich und auch die Gegenwart machte es nicht besser.

Langsam schloss er die Augen, umarmte sich irgendwie selbst. Einsamkeit... sie kroch in ihm hoch, zeigte ihm nur zu deutlich, wie sehr er sie alle vermisste, Rowena, Helga, Salazar. Er saß nicht nur wegen des Lernens immer Nachts wach. Nein, er starrte meist nur seine kalten Wände an – jedenfalls wirkten sie im Moment auf ihn kalt – und versuchte jedes Gefühl in sich zu verbannen, da ihm die Einsamkeit schwach werden ließ und diese Gefühle ihn zu verschlucken drohten. Sie rissen ihn in einen endlosen Strudel. Stark sein, er musste es. Man erwartete es von ihm. Godric Gryffindor, der beste Krieger seiner Zeit, Stolz, Mut und Tapferkeit wurden in seinem Haus gefordert, da hatte Schwäche keinen Platz. Klar, er sagte seinen Schülern – jedenfalls damals -, dass Schwächen in Ordnung waren, denn nur mit ihnen konnte man sich verbessern, konnte man Mut zeigen, indem man sich seinen Schwächen und Ängsten stellte, aber er konnte es bei sich selbst nicht zugeben, denn er war das Vorbild, er durfte sowas einfach nicht zeigen, auch nicht als Ritter des Königs.

Als er die Augen aufschlug war alles ruhig und leer, da er keine Geräusche mehr von sich gab und leise ein und aus atmete, ruhig und gleichmäßig. Keine Zeit für das. Voldemort bedrohte seine Schule, allein schon wegen den Anderen war es seine Pflicht alles in seiner Macht stehende zu tun um es zu verteidigen. Und er würde es, auch vor der noch größeren Bedrohung.

„Merlin, hilf mir diese Einsamkeit durch zu stehen.“

Denn keiner konnte seine Freunde ersetzen.

Das Bestmögliche

„Professor! Professor Madoc!“

Endlich blieb der Mann stehen, blickte zu ihm und hob eine Augenbraue.

„Harry, was gibt es?“

Der Junge der lebt nährte sich Emrys im schnellen Schritt und grinste ihn fröhlich an. Ihm war aufgefallen, dass Godric meist recht verschlossen drein blickte, sobald er sich unbeobachtet fühlte und er konnte sich den Grund dafür vorstellen. Der Gryffindor wollte nicht zeigen, dass diese Zeit ihm so unbekannt war. Also hatten er und seine beiden Freunde sich was ausgedacht.

„Nun, es ist ja Wochenende... Und wir dachten, wir könnten ja Mal mit Ihnen einen Ausflug machen. In die Winkelgasse zum Beispiel.“

„Ist die Winkelgasse nicht in London?“

„Ja, deswegen müssten Sie mit uns apparieren , aber so sehen sie auch Mal was, statt nur über diese Zeit zu lesen.“

Kurz sah er Skepsis in Godrics Blick, doch dann nickte er und lächelte.

„Jetzt bin ich wohl Mal Schüler, nicht wahr?“

Harry musste lachen und nickte fröhlich. Ein Ausflug mit dem Gründer Hogwarts und Gryffindor konnte doch nur interessant werden und er hoffte auch, mehr über diesen zu erfahren. Er wollte seine Fähigkeiten sehen und erfahren, warum Godric bis lang nichts gegen Voldemort unternommen hatte, immerhin hatte er bestimmt die Macht dazu, oder? Irgendwo war dieser Wahnsinnige da draußen und -

„Woran denkst du?“

Die Stimme des Hausgründers Gryffindors holte ihn zurück und er öffnete den Mund, schloss ihn wieder, ehe er ihn wieder öffnete und ihn wieder schloss. Sollte er es ansprechen?

„Harry, rede mit mir, nur dann kann ich dir Antworten geben.“

„Warum ziehen Sie nicht los und vernichten ihn?“

„Weil mein Hauptaugenmerk Hogwarts ist.“

Verwirrt legte Harry den Kopf schief, sah ihn fragend an, sodass der Aushilfslehrer anfing genauer zu erzählen.

„Weißt du Harry es ist erschreckend wie wenig ihr über Schwarzmagier wisst. Voldemort ist nur einer von Vielen und wenn ich jedes Mal los ziehen würde, würde ein Zweiter es wagen Hogwarts anzugreifen. Gefahren lauern immer da draußen, es gibt immer irgendwen der das Leben Anderer gefährdet und das wird auch in Zukunft so sein. Ich gründete diese Schule, damit junge Leute lernen ihre Kräfte vernünftig zur Selbstverteidigung einzusetzen, oder um andere beschützen zu können. Ihr alle müsst lernen euch den Gefahren selbst stellen zu können. Es sterben so viele junge Leute einfach nur, weil sie keinerlei Erfahrung in Kämpfen haben, dies kann man vermeiden und so sterben weniger als ohne. Ich kann euch nicht vor der Welt da draußen schützen. Ich kann euch eine Zeit lang schützen, ja, aber nicht euer Leben lang. Ich kann euch nur vorbereiten.“

„Ja aber Sie-wissen-schon-Wer...“

„Harry, er ist einer von Vielen. Ich weiß was man dir für Druck gibt und ich hab auch nicht vor dich das alleine durchstehen zu lassen. Ich werde dich besonders vorbereiten Harry, ich beschütze dich, aber im Moment werde ich Voldemort nicht angreifen, dass hat alles seine Gründe, vertrau mir, ich weiß was ich tue.“

Er war nicht ganz überzeugt, aber Godric Gryffindor wusste schon was er tat.

„Also werden Sie ihn nicht töten?“

„Ich werde ihn töten, wenn er vor den Toren Hogwarts steht und meine Schule und dessen Schüler bedroht.“

Harry nickte langsam, doch dann lächelte er. Genug Voldemort, Zeit Godric endlich Mal zu zeigen, wie sehr sich das Leben verändert hatte. Also lief er mit ihm zu Ron und Hermine, welche bereits auf ihn warteten.

„Sie haben ja gesagt?“

„Nun es kann nichts Schlimmeres passieren als damals, wenn ich mit Helga auf dem Markt war.“

„Seien Sie sich da Mal nicht so sicher.“

Harry grinste und sie berührten alle Godrics Arm, welcher sie unverzüglich nach London brachte, in eine enge Gasse um genau zu sein. Sie waren noch zu Weit von der Winkelgasse entfernt, weswegen Harry sich entschloss mit der U-Bahn in der Nähe zu fahren. Dies stellte sich für Godric natürlich als überraschend heraus.

„Was ist das?“

„Ein von Muggel benutztes Transportmittel. Das ist ein Zug, genauer gesagt eine U-Bahn. Also ein Zug unter der Erde.“

„Aber es sieht Anders aus als der Hogwartsexpress.“

„Der Hogwartsexpress ist ein altes Modell und dazu auch kein Zug unter der Erde.“, erklärte Hermine geduldig.

Sie holten sich ein paar Karten, wobei sie auch hier wieder Godric erklärten wofür diese waren und stiegen in die Bahn.

„So ähnlich wie eine Kutsche nur mit weniger Erschütterungen.“

„Wenn Sie wollen, machen wir noch einen kleinen Ausflug in die Bereiche der Muggelstadt.“

„Machen wir das nicht gerade?“

„Touché.“

Godric lachte leise und Harry musste grinsen. Na wenigsten hatten sie anscheinend Godric gute Laune gebracht. Der Gryffindor musterte alles ganz interessiert, scheinbar konnte er sich mit Arthur Weasly zusammen tun, denn seine Begeisterung über das Muggelzeug schien fast genauso. Aber vielleicht lag es auch daran, dass Godric sowas einfach nur noch nie gesehen hatte.

Schließlich waren sie in der Winkelgasse angekommen und ließen alles erst einmal auf ihren Professor wirken.

„Hier kauft man also alles für Hogwarts ein?“

„Ja die Winkelgasse ist mit das am meisten besuchte Geschäftsviertel für alle Zauberer und Hexen in ganz England.“, bestätigte Ron.

Der Blonde nickte und zog mit ihnen los, er zeigte keinerlei Angst vor Neuen Dingen, verglich viele Dinge mit den damaligen Standard. Früher gab es einen Markt für sowas, meist ein bisschen abgelegener und mit Zaubern vor Muggeln geschützt – wobei dies nicht immer der Fall gewesen war, weswegen Muggel oft verletzt worden waren.

„Ich muss zugeben, dass ist um einiges angenehmer als früher, wenn auch das Gedränge zugenommen hat.“

Das Trio lachte fröhlich auf und sie erklärten ihm, dass hier am meisten wohl los war, wenn das neue Schuljahr begann. Godric meinte nur, dass er dann hier niemals einkaufen würde, aber ihm kam die Idee Gringotts zu besuchen.

„Sir, sind Sie sich sicher? Die Kobolde haben was gegen Sie.“

„Ich weiß, aber es gab schon einmal eine Bank die von ihnen geführt worden war. Um genau zu sein, war es eigentlich nur ein Ort, an dem viele Magische Menschen ihr Geld horteten. Und Gringotts liegt genau darüber. Sowie ich sie kenne, haben sie meine gleich mitübernommen.“

Harry zuckt mit den Schultern und sie gingen rein, wobei sie bereits skeptisch von den Angestellten angesehen wurden.

„Ich würde gern in mein Verlies.“

„Name?“

„Sir Godric Gryffindor.“

Der Kobold nickte langsam, schob ein Pergament vor.

„Zu ihrem Verlies gibt es einen Schlüssel, bevor wir diesen aber an Ihnen weiter geben, müssen Sie sich dennoch ausweisen Sir Gryffindor.“

Fasziniert sah Harry dabei zu, wie Godric einfach seine Hand mit dem Ring seines Wappens hob und das Papier berührte, es kräuselte sich, rote Magie war kurz sichtbar gewesen.

„Hier der Schlüssel und nun folgen Sie mir bitte.“

„Was war das?“

„Ein magisches Papier was nur auf meine Magie reagieren würde, dadurch konnten Sie sicherstellen, dass ich es wirklich bin.“

„Und warum 'Sir Gryffindor'?'“

„Nun man könnte mich auch Lord nennen, aber da ich Ritter bin, wird für meinen Namen weder Lord noch Herr verwendet sondern Sir. Genauso wie Sir Lancelot und so.“

Sie stiegen in den Karren, der sie zum Verlies bringen würde, jedoch hatte Harry nicht gedacht, dass das so eine Achterbahnfahrt werden würde. Es ging ziemlich tief und nach einer Weile hatte er jegliche Orientierung verloren und dazu dauerte die Fahrt länger als das was er bisher gehabt hatte. Schließlich mussten sie an zwei Drachen vorbei, welche von Magie abgeblockt wurden, die Godric verwendet hatte. Nach ein paar weiteren Überwindungen der Sicherheitsvorkehrungen gelangten sie schließlich an eine massive goldene Tür, deutlich mit den Wappen Gryffindors ausgestattet und ein paar Löwen waren eingraviert.

Doch anstatt den Schlüssel zu nehmen, legte Godric eine Fingerspitze an den Griff, bevor er den Schlüssel betätigte.

„Ihr müsst wissen, ein Schlüssel allein kann die Tür nicht öffnen. Nur wer aus meiner Blutlinie stammt, besteht den Bluttest. Sobald man den Griff berührt, sticht eine Nadel in den Finger und testet das Blut, gleichzeitig auch, wessen Magie es ist. Ist es nicht meine, wird Gift injiziert. Tödliches Gift. Das Gift eines Basilisken.“

„Eines Basilisken?“

„Jap, das Gift gab mir einst Salazar und meinte, ich solle meine Schätze gut hüten.“

Man hörte das erste Klicken, weitere folgten, ehe die Tür aufschwang und Harry, sowie Ron und Hermine blieben die Spucke weg. Der Raum der sich hinter der Tür zeigte war riesig und voller Gold.

„Sie bleiben hier draußen und warten auf unsere Rückkehr, verstanden?“

„Natürlich Sir Gryffindor.“

Sie traten hinein und hinter ihnen schloss sich die Tür. Erst jetzt erkannte man die vollen Ausmaße des Raumes. Es war eher eine riesige Halle, oder wohl doch eher eine riesige Höhle, die auch eine sehr hohe Decke hatte, was auch sein musste, denn das Gold ging fast bis zur Decke.

„Und das gehört alles Euch?“

„Nun bei den Abenteuern kann sich viel ansammeln und vom König wurde ich auch immer reichlich bezahlt. Allerdings kann es wirklich sein, dass es mehr geworden ist... Ach ich bin zu selten hier gewesen.“

Harry sah sich um, an den Felswänden waren die Banner Gryffindors, sowohl des Hauses, als auch die der Familie. Abgesehen von dem Goldberg, tummelten sich viele weitere Schätze in dem Raum, sie waren überallhin verstreut, hier etwas zu finden konnte sich als sehr schwer erweisen.

Erst jetzt bemerkte er die vielen Seitentüren, die vermutlich in weitere Kammern des Verlieses führten.

„Wo führen die Türen hin?“

„Nun ich konnte nicht immer alles in Hogwarts haben. In den rechten Türen sind bis auf die letzte alles Besitzurkunden und weitere Urkunden für meine Titel, meinen Leistungen und Pläne von meinem Manor, sowie Hogwarts. Die letzte Tür ist eine Futterkammer für die Mantikor die hier hausen.“

„Mantikor?“

„Ja, aber im Moment würden sie euch nicht verletzen, weil ich euch rein gelassen habe. Vermutlich sind sie auch gerade dort. Nun und links sind die ersten Beiden Türen für verzauberte Kleidung, die drei weiteren Türen sind magische Gegenstände, die Tür danach sind persönliche mir sehr wichtige Besitztümer und die Beiden links und rechts vor uns sind Verliese für meine Waffen, die Tür in der Mitte ist für mein Schwert. Es liegt immer dort, wenn es nicht bei mir ist, oder von irgendwen gerufen wurde.

„Es war doch aber in Dumbledores Büro.“

„Ich weiß. Der Zauber hätte es auch erst nach sieben Jahre hier her gebracht.“

„Was machen wir hier?“

Ron sah fragend zu dem Blonden und Harry musste sich eingestehen, dass auch er keine Ahnung hatte.

„Ganz einfach Mr. Weasly. Zum einkaufen braucht man Geld und nebenbei kann ich Mal schauen, ob wir nicht was Nützliches finden.“

„Nützliches?“

„Jap.“

Und damit war der Gryffindor in eine der Türen für die magischen Gegenstände verschwunden.
 

Magie durchzuckte die Luft, traf aufeinander. Es war ein kurzes Spiel der macht, bevor Godric den Zauber leicht zurückdrängte und Harry einmal durch die Luft wirbelte und stöhnend auf dem Boden liegen blieb.

„Potter steh auf und kämpft weiter. Voldemort wird darauf auch keine Rücksicht nehmen, genauso wenig wie jeder andere Gegner da draußen.“

Sie waren im verbotenen Wald auf einer schönen Lichtung und Godric hatte mehrere Schutzzauber hierum ausgesprochen, damit sie nicht gestört wurden. Godric hatte sich dazu entschlossen den Jüngeren etwas zu trainieren, da er ja das Fach eigentlich nicht unterrichtete. Der junge Potter hatte Talent zum Kämpfen, aber war eindeutig nicht gut genug ausgebildet. Er stand zwei Jahre zurück, in seinem Alter war er bereits ein Ritter mit hohem Ansehen gewesen.

Langsam rappelte Harry sich auf, griff erneut an und gelangweilt blockte er ab.

„Harry schon wieder Expelliarmus? Lass dir was Neues einfallen. Entwickle Strategien. Überraschung ist das Beste was du haben kannst. Du bist noch recht jung und hast vermutlich nicht so viel Erfahrung, also musst du dir was einfallen lassen.“

„Stupor!“

Eine Handbewegung seinerseits und der Zauber prallte gegen einen Baum, langsam nährte er sich den jungen Potter, richtete einen Zauber gegen ihn, den er nicht aussprach.

Harry blockte erneut mit einem Expelliarmus ab.

„Harry...“

„Wenn sie stumme Zauber nutzen, wie soll ich da vernünftig reagieren?!“

„Lerne deinem Instinkt zu vertrauen.“

„Incarcius!“

Überrascht bemerkte er die Fesseln, murmelte leise jedoch etwas und befreite sich.

„Sehr gut, weiter?“

Verschiedene Zauber sandte er nun aus, zwang Harry dazu sich zu bewegen, indem er nur ausweichen konnte. Dann jedoch musste er erneut einen Zauber seitens Harry blocken, doch dann schleuderte er den Jungen der Lebte durch die Luft, sodass er gegen ein paar Bäume krachte. Diesmal rappelte Harry sich jedoch gleich wieder auf und wollte gerade einen Zauber auf ihn loslassen, als Godric ihn bereits entwaffnet hatte. Ohne Zauber. Er hatte es ihm einfach aus der Hand geschlagen.

„Nächste Lektion. Zauberer sind gerade in der heutigen Zeit sehr anfällig auf... körperliche Angriffe. Heißt also ohne Magie. Dementsprechend kannst du sie durch körperliche Angriffe schnell überraschen und zu Fall bringen. Sorge dafür, dass der Zauberstab nicht mehr bei ihnen ist.“

Er zeigte ihm ein paar Techniken, die einen Menschen ohne Kraftaufwand schnell zu Fall brachten. Danach blieb Harry erneut liegen.

„Lord Gryffindor bitte. Wir trainieren seit Stunden, ich kann nicht mehr.“

Seufzend schüttelte Godric den Kopf.

„Also gut. Trink dies, das sollte deine Wunden einigermaßen verheilen lassen.“

Brav nahm der junge Potter es an und sie liefen wieder zurück, wobei Godric ihn nach einer Weile doch auf schulterte, da Harry kurz vor dem Einschlafen war. Auf den Weg zurück dachte Godric darüber nach was er in den letzten Monaten erreicht hatte. Er war jetzt drei Monate hier, es war inzwischen Mitte Januar und irgendwo hatte er das Gefühl, dass er nicht viel geschafft hatte. Abgesehen davon, dass er inzwischen Hagrid abgelöst hatte. Es hatte ihm Leid getan, aber Hagrid hatte auch eingesehen, dass Godric an sich der bessere Lehrer sei. Was Wahrsagen anging so kam er gut mit Sybill klar, jedoch war der Unterricht anstrengend, für ihn und die Schüler. Außerdem waren ihm bereits viele Mängel in den anderen Unterrichtsfächern aufgefallen. Snape mochte es zwar die Gryffindor etwas Punkte ab zu ziehen, aber an sich leistete er jedenfalls einigermaßen vernünftigen Unterricht, jedoch glaube Godric, dass er wirklich besser in Zaubertrank wäre, was aber wohl daran lag, dass der Lehrstil mehr nach Salazar kam, abgesehen davon sah er ja, welche... Ausbildung die Schüler genossen und gerade dieses Fach war wichtig um sich draußen verteidigen zu können. Professor Slughorn war vollkommen in Ordnung nur irgendwie hatte Godric das Gefühl der Professor nutzte bestimmte Schüler aus um an Ansehen zu gewinnen. McGonagall unterrichtete gerecht aber streng, sie vermittelte ihr Wissen ganz gut, genau wie Snape, auch wenn sie ihm da persönlich sympathischer war. Dann war da Professor Binns, den er schleunigst austauschen sollte. Es war erschreckend, dass er innerhalb drei Monate mehr über die Gesichtete wusste, als die im fünften Jahrgang oder gar dem sechsten Jahrgang. Eigentlich schliefen die Schüler dort nur, so konnte das nicht weiter gehen. Warum hatte Dumbledore ihn noch nicht in den Ruhestand versetzt?!

„Professor!“

Schnell sah er auf, seufzte angeschlagen. Na toll, das hatte ihm noch gefehlt. Seine Kollegen waren im Flur gewesen, hatten sich unterhalten und nun den etwas... zerzausten Harry gesehen, der schlapp auf seinem Rücken hing und noch immer ein paar Blessuren hatte.

„Was ist passiert?“

Wie ein aufgescheuchtes Huhn kam McGonagall zu ihm.

„Nichts Ernstes nur eine kleine Lehrstunde.“

„Und mit welcher Art von magischen Kreaturen?“

„Eher welche Art von magische Angriffs – und Verteidigungszaubern Professor Snape. Im Ernst was wurde in den letzten Jahren in Hogwarts in diesem Fach eigentlich gelehrt? Der junge Potter hat ja so wenig Kenntnisse wie eine Haselmaus.“

Das Gesicht des Hauslehrers wurde rot vor Zorn.

„Ich meine auch wenn der Posten seltsamerweise jedes Jahr neu besetzt wird, sollten gewisse Kenntnisse in diesem Alter sein, vor allem da er ja Sie-wissen-schon-Wer besiegen soll.“

Das war für Godric noch fragwürdiger. Manchmal hatte er das Gefühl, dass diese Lehrer gar nicht wollten dass Harry überlebte.

„Was wissen Sie schon, Professor Madoc!“, zischte Snape, doch das beeindruckte den Gryffindor überhaupt nicht.

Salazar war um einiges bedrohlicher.

Sein Herz schlug ihm so heftig gegen die Brust, dass Godric Sorge hatte, dass Salazar es bemerken würde. Gerade Mal so konnte er verhindern zu schlucken oder sonst irgendeine nervöse Geste zu machen. Tapfer und grinsend sah er in die silbernen Augen seines besten Freundes, obwohl dieser ihn an der Wand fixiert hatte, indem er dicht vor ihm stand und beide Arme neben seinen Kopf an die Wand platziert hatte.

„Godric Gryffindor, wenn Euch Euer lächerliches, kümmerliches, einsames Leben etwas Wert ist, solltet Ihr mich nicht noch einmal reizen und mich nicht zum Gespött der ganzen Schule machen.“

Diese Worte trafen Godric mehr als er zeigte, mehr als jeder Fluch den man auf ihn hätte abfeuern können. Dabei war das nicht Mal mit Absicht gewesen! Also dass er Salazar lächerlich gemacht hatte. Sie hatten sich gestritten, in kindlicher Manier und irgendwann war es raus gerutscht.

„Sal... Ich... verzeiht mir, ich habe nicht nachgedacht...“

„Ihr denkt niemals nach! Ihr seid ein vollkommener Trottel und nur auf Ehre und Kampf aus. Glaubt mir, tut Ihr dies noch einmal, bin ich Euer letzter Gegner und am Besten tue ich es vor eurem verehrten König, sodass Ihr in Schande stirbt!“

Mehrere Messerstiche direkt in sein schlagendes Organ.

„Soll das eine Herausforderung Slytherin? Vergesst nicht, von uns Beiden habe ich mehr Kampferfahrung.“

„Vergesst nicht, ich bin ein Schwarzmagier und Hinterlistig.“

Damit wand sich Salazar ab und ging rasch den Gang runter. Godric wartete bis der in grün gekleidete Mann weit genug entfernt war und ließ sich die Wand herab sinken.

„Sal es tut mir doch Leid...“

Er hasste es, wenn Salazar ihn ansah als würde er ihn verachten, als würde er wissen wie krank Godric war und ihn deswegen so sehr missachten. Sah man es ihm wirklich an? Oder lieferte er dem Slytherin jetzt schon genug Gründe ihn so zu hassen?

„Eine Menge. Ich brauch mir die Schüler nur anzusehen und euch beobachten um einige Fehler zu bemerken. Jetzt Mal ernsthaft, fasst Ihr euch alle nie an die eigenen Nase? Severus ich sage nicht dass Ihr Unterricht schlecht ist, ich sage nur, dass die Kenntnisse der Schüler unter jeglichem Niveau sind. Da draußen läuft nun Mal wieder so ein Irrer herum der gut organisiert ist, besser als manch andere Schwarzmagier und gerade dann sollte man den Schülern besonders beibringen sich zu verteidigen. Sie wollten das Fach unbedingt, also sorgen sie auch dafür, dass es einen akzeptablen Lehrwert hat und Sie, Slughorn brauchen nicht so verwirrt drein schauen. Kümmern Sie sich gefälligst um alle Schüler und nicht nur um welche die ihnen kostenlose Karten oder sonst was einbringen könnten. Und bei Merlin sorgt dafür, dass der Geschichtsunterricht modernisiert wird oder ich mache das, obwohl ich zugeben muss, mich nur mit Hogwarts Geschichte zu beschäftigen!“

Eigentlich hatte er noch nicht solche Sachen ansprechen wollen, aber ihm war gerade einfach der Kragen geplatzt, zu lange trug er das mit sich herum. Godric war jemand der ehrlich war und seine Meinung offen verkündete. Natürlich hatte er viele Geheimnisse, die hatte jeder, aber seine Geheimnisse betrafen meist andere Personen und so viel es ihm leichter solche Dinge nicht zu erwähnen.

Die Lehrer sahen ihn etwas geschockt, ja teilweise sogar wütend an. Es war Sybill die seltsamerweise zu Erst ihre Stimme wiederfand.

„Emrys, so kenne ich Sie ja gar nicht.“

Seufzend schloss Godric die Augen.

„Verzeiht, aber das musste Mal gesagt werden. Wenn ihr mich entschuldigt. Harry muss ins Bett.“

„In einer halben Stunde bei Dumbledore, Madoc.“

Snape war eindeutig... angefressen, doch er sagte nichts, nickte nur und brachte seinen Schüler in den Gryffindorturm, wo er ihn vorsichtig ins Bett ließ. Natürlich kam er dort rein, zum einem er war Lehrer, zum einem war das seine Schule, zum Anderem war das sein Haus.

„Nein... nicht... Bitte!“

Verwirrt und besorgt sah er zu Harry, welcher leise im Schlaf redete, sogar ins Parsel verfiel. Beruhigend strich er ihm über die Stirn. Die Last auf seinen Schultern machten Harry zu schaffen. Godric konnte es irgendwo nach vollziehen, aber er war es gewöhnt viel Druck auf sich zu haben, früher hatte man auch vieles auf die jungen Leute abgewälzt, aber damals wurden auch nur Zauberer um die 80 Jahre. Inzwischen konnten magische Menschen um die 150 werden, wenn nicht sogar älter. Also doppelt so alt.

Leise murmelte er einen Zauber, der Harrys Unterbewusstsein Sicherheit versprach und dann wurde der Junge auch ruhiger. Das Harry Parsel konnte war ihm Neu. Ob er Sahlia so fragen könnte was passiert war? Nein, es reichte schon, wenn Harry um eine Bedrohung wusste.
 

„Sie wollten mich also hier treffen?“

Albus blickte auf, als Godric einfach im Raum stand, keiner hatte ihn vorher bemerkt und die ganzen Lehrer hatten ihm wahrscheinlich von dem... Ausbruch seitens Emrys erzählt. Gerade Snape war aufgebracht, aber auch Binns war ausnahmsweise Mal nicht ruhig wie immer. Jetzt wo er so lässig im Raum stand, schien bei Snape langsam aber sicher der Kragen zu platzen, dazu brauchte Godric den Mann nicht Mal zu kennen.

„Emrys, man berichtete mir von... der Begegnung vorhin.“

Genervt blickte er aus seinen grünen Augen zu dem Schuldirektor. Was bekam der alte Mann überhaupt mit? Er unterrichtete nicht und hockte die ganze Zeit hier herum.

„Hören Sie, ich ziehe meine Worte nicht zurück, denn sie entsprechen der Wahrheit. Seit ich hier bin, habe ich mir das alles genau angesehen und bin erschrocken. Man erzählt, diese Schule sei mit die Beste, aber ich sehe nur schlechte Sicherheitsvorkehrungen, die Slytherins werden immer mehr ausgegrenzt, weil alle glauben sie sind nun alle Mitglieder vom dunklen Lord, der Unterricht bildet die Schüler nicht vernünftig, wie zum Beispiel in Verteidigung gegen die dunklen Künste oder Geschichte, bei Letzterem Fach schlafen sie sogar alle. Soll ich herum gehen und allen auf den Schultern klopfen und sagen, dass sie ihren Unterricht nicht besser machen könnten? Professor Dumbledore diese Schule ist meines Wissens von den Gründern errichtet worden um den Schülern die bestmögliche Ausbildung anbieten zu können, die es geben kann. Und das ist hier bei Weitem nicht gegeben. Warum gehen wir nicht gleich zu Voldemort und sagen ihm 'Du kannst die Schule in Ruhe lassen, sobald die Schüler draußen sind, sind sie auch nicht schlauer als vorher.'?!“

Die Kälte in Godrics Stimme war erschreckend und er erkannte, dass Albus davon überrascht war, wenn auch die Augen zeigten, dass er wohl fand, dass er sich zu viel raus nahm.

„Was erwarten Sie?“

„Vernünftigen Unterricht Sir. Als ich hier angefangen haben, habe ich gesagt ich will keinen von seinem Posten verdrängen. Jetzt habe ich Hagrids Platz eingenommen, allein schon weil im verbotenen Wald die Unruhe immer größer wird und wir ihn dort mehr gebrauchen können. Der Geschichtsunterricht sollte besser gestaltet werden. Gerade heraus, entweder ändert Professor Binns seinen Unterrichtsstil oder er geht in den Ruhestand - den er sich inzwischen auch Mal verdient hat – und jemand Neues wird eingestellt. Da ich bezweifle das Geister innerhalb kurzer Zeit sich selbst ändern können, gegebenenfalls ihre Einstellung, würde ich Zweiteres bevorzugen.“

Er interessierte sich ja eigentlich auch nicht wirklich für Geschichte, dass tat er gerade nur um die heutige Welt zu verstehen, deswegen konnte er verstehen, wieso die Kenntnisse der Schüler so schlecht waren.

„Jetzt hören Sie mal auf, sie spielen sich ja auf, als wären sie hier der Direktor!“

McGonagall schien langsam auch wütend auf ihn zu werden, war ihm aber egal, lediglich Sybill sah ihn verwirrt und enttäuscht an. Albus hingegen wirkte ebenfalls etwas... erzürnt, wenn auch nachdenklich.

„Viele von Ihnen haben sich über Umbridges Unterrichtsmethoden aufgeregt. Zu Recht. Ich glaube nicht, dass ich diese Frau hätte leiden können, doch hätte ich sie nur auf ihren Unterrichtsstil ebenso hingewiesen wie ich es bei euch tue. Von daher solltet ihr das Ganze nicht als persönliche Kritik sehen. Ich will das bestmögliche für die Schüler, es geht mir allein darum. Und wenn ihr mich jetzt entschuldigt.“

Damit wandte er sich ab und verließ den Raum, hörte noch Snape etwas zischen, doch blickte er nicht noch einmal zurück und schritt in sein Gemach. Unterwegs wurde er jedoch abgefangen. Helena.

„Lady Helena?“

Doch sie schwieg und schwebte weiter, wartete auf ihn. Seufzend folgte Godric ihr. Sie kamen in den Raum der Wünsche, wo er nach kurzer Zeit schließlich am Ziel angekommen war. Der Raum der Wünsche war gerade ein Ort, an dem jeglicher Krempel herumlag, umso überraschter war er, als er Rowenas Diadem fand.

„Ich stahl es meiner Mutter aus Neid und lief fort. Ein Schüler von Slytherin, namens Tom Riddle, brachte mich dazu ihm zu verraten wo es ist. Er beschmutzte es mit dunkler Magie!“

Als Godric sanft das Diadem berührte spürte er diese sofort und zuckte zurück. Er kannte diese Magie.

„Er versteckte es hier in diesem Raum, jetzt kann ich es immer spüren. Das es meine Schuld ist.“

„Helena... Was passierte aus dem Schüler?“

Godric konnte nicht verhindern dass seine Stimme zitterte. Eigentlich wusste er es schon. Harry hatte es ihm ja erzählt...

„Man nennt ihn heute nicht mehr beim Namen.“

Sofort drehte er sich um und lief zurück, blieb noch einmal stehen und sah sie an.

„Helena, habt Dank. Ich kann euch versichern, ihr macht nicht nur Fehler. Mir dies hier zu zeigen... Könnte Hogwarts retten.“

Denn ein Horkrux bewirkte, dass man nicht starb. Aber warum ausgerechnet Rowenas Diadem? Wieso nicht die Besitztümer der anderen Gründer? Und wo befanden sie sich?

Er eilte zurück in den Raum von Albus Dumbledore, traf zum Glück nur ihn an.

„Lord Gryffindor.“

„Horkrux!“

„Was?“

„Tom Riddle ist Voldemort und er hat einen Horkrux von sich erschaffen.“

„Sogar mehr als einen. Wie viele jedoch er genau erschaffen hat, weiß ich nicht.“

„Von welchen wissen Sie?“

„Sein Tagebuch, dieser Ring hier... Und weitere muss ich noch finden. Aber woher wissen Sie davon?“

„Hogwarts vertraut sich mir mehr an, als es dies bei Euch jemals tun würde. Der Ring ist noch aktiv...“

„Ja.“

Godric überlegte kurz, erinnerte sich daran was Harry erzählt hatte. Toms Tagebuch war Mithilfe eines Basiliskenzahn zerstört worden, der Basilisk wiederum durch sein Schwert und zwar indem Harry es der Schlange direkt in die Kehle geschlagen hatte. Sein Schwert nahm all das auf, was es stärkte unter anderem auch das Gift... Somit zog er sein Schwert, lächelte und schlug zu.

Geschichte, Felix und schwarze Magie

Verdutzt schauten sowohl Dumbledore als auch Godric den schwarzen Stein an, was wohl mit das Einzige war, was von dem plumpen Goldring übrig geblieben war.

Dumbledore nahm den Stein und murmelte leise etwas vor sich hin, Godric war das recht egal. Ihm war es gerade einfach nur gruselig vorgekommen was die Zerstörung ausgelöst hatte. Wenn das der sterbende Teil Voldemorts Seele war, dann alter Falter, der Typ hatte echt 'nen Schaden.

Er rappelte sich auf, klopfte sich den nicht vorhandenen Staub von seiner Kleidung. Er wollte seine alte Kleidung wieder. Roben gefielen ihm um einiges besser...

„Okay, wie finden wir heraus wie viele er hat? Solange mindestens ein Horkrux existiert, kann man ihn nicht endgültig töten.“

„Ich habe die Hoffnung, das Professor Slughorn etwas weiß. Das Problem ist, er gibt es nicht Preis. Ich komme an seine Erinnerung nicht heran. Deswegen habe ich auch Harry auf ihn angesetzt, aber bis jetzt ist der Junge nicht sehr weit gekommen.“

Klar, weil Harry schon genug zu tun hatte.

„Sind sie im Besitz eines Denkariums?“

„Ja.“

„Das erklärt auch warum sie nur die Erinnerungen wollen, statt dass er es ihnen erzählt.“

Godric wandte sich ab und wollte das Büro des Schuldirektors gerade verlassen, als jener ihn zurück hielt.

„Was sollte das vorhin?“

„Das war ein kleiner Vorgeschmack auf die Veränderungen die bald eintreten, wenn sie nicht von alleine darauf kommen.“

Und damit ging er raus, war ihm doch egal, was Dumbledore davon hielt, Hogwarts war seine Schule, egal ob er jetzt tausend Jahre Tod war oder nicht. Und von dieser Meinung konnte ihn keiner abhalten. Gedankenverloren strich er sich über den Hals, fühlte seinen eigenen Puls. Wenn es sein musste, würde er auch Dumbledore von Hogwarts verweisen. Natürlich, er war ein mächtiger Zauberer und auch er dachte wohl an das Wohl aller, aber er mischte sich in Dinge ein, die Hogwarts nichts angingen und ein Oberhaupt Hogwarts hatte nur dafür zu Sorgen, dass diese Schule sicher war. Nun, bevor er das übernehmen würde, würde er noch etwas aufräumen und sich um eine Bedrohung kümmern, die persönlich war und vor allem die Schule bedrohen würde. Aber zuerst musste er Harry helfen diese Erinnerungen zu bekommen.

Aber wie? Wie brachte man einen solchen Lehrer wie Horace dazu? Da brauchte man echt verdammt viel Glück. Salazar hätte das bestimmt raus bekommen, entweder wäre er mit Gewalt in die Gedanken eingedrungen – und das so, dass jener es nicht Mal bemerkt hätte -, oder hätte irgendwas zusammen gebraut, damit dieser freiwillig die Erinnerung hergab. Ja Salazar hätte sofort eine Lösung gehabt und Godric vermisste seine zynischen Bemerkungen darüber, dass er Mal wieder nicht so schnell darauf kam. Aber wirklich böse waren die Kommentare nie gemeint gewesen. Helga hatte ja auch nicht gleich alles gewusst, obwohl sie immer erschreckend schnell über Geschehnisse innerhalb Hogwarts informiert gewesen war. Das war wirklich immer recht gruselig gewesen. Es gab nur eine Einzige Sache, die Helga erst später erfahren hatte. Seufzend fuhr er sich über den Hals, murrte. Scheinbar wurde das eine neue Angewohnheit. Nicht gut. Und mit diesen Gedanken entschloss er sich, sich für heute zurück zu ziehen. Morgen war auch noch ein Tag. Auf dem Weg zu seinem Gemach bemerkte er den jungen Slytherin, der so aussah, als würde er nicht gesehen werden wollen, wohin er jedoch ging konnte Godric nicht sagen. In dieser Richtung lag vieles, außer der Keller. Viel zu müde – die Müdigkeit war plötzlich über ihn hereingebrochen wie ein Lethifold – um jetzt noch neugierig zu sein, verschwand er in seine Gemächer. Jedoch kam er nach ein paar Minuten in seinem warmen, recht einsamen, Bett auf die Idee einfach Mal seine Macht als Gründer zu nutzen. Das leise Flüstern Hogwarts umgab ihm zu jeglicher Sekunde, weswegen er manchmal inzwischen vergaß, dass er Hogwarts auch einfach befragen konnte, da es ihm wie das Getuschel der Schüler vorkam.

Die Frage musste er nicht laut aussprechen, Hogwarts wusste immer zu jeder Zeit, wann er etwas wollte und somit kam die summende Antwort. Was wollte Malfoy im Raum der Wünsche? Nun, war eigentlich auch egal. Der Raum erschien nur wenn Hilfe benötigt wurde, also von daher.

Sich zu fragen wobei Draco den Hilfe gebrauchen könnte, kam nicht in den Gedanken des müden Gründers vor, da er bereits einschlief.
 

„Uff.“

„Und wieder am Boden. Mensch Harry, so schwer ist das jetzt nicht.“

„Sie sind viel zu kampferfahren, Sir! Und mir tut bereits alles weh.“

Gryffindor stöhnte entsetzt auf und setzte sich zu Harry auf den Waldboden, den Schnee ignorierend. Wie konnte man nur jetzt schon erschöpft sein? Sie trainierten doch erst seit drei Stunden. Und das ohne Zauber oder so. Nein einfach nur einfache körperliche Angriffe und Abblockungen. Harry schien das jedoch zu viel zu sein und wieder war Godric geschockt über den Wissenstand und des körperlichen Zustands der Schüler im Allgemeinen. Die wussten ja rein gar nichts.

„Ernsthaft, was hast du 'Dumbledores Armee' beigebracht?“

Der junge Potter blies die Backen auf, wie ein beleidigtes Kind, was Godric schmunzeln ließ und er wuschelte ihm kurz durchs Haar.

„Schon gut Harry, du kannst nichts dafür, dass die Lehrer euch nichts beibringen. Das was heute die Siebtklässler lernen, konnten bei uns schon Dritt- und Viertklässler. Andererseits gibt es bei euch auch viele mir unbekannte Zauber.“

„Aber Sie lernen diese schnell.“

„Ich bin es gewöhnt schnell Dinge zu erlernen. Wenn ich so langsam wäre wie die Menschen heutzutage lernen, hätte ich Hogwarts nicht mal gründen können.“

„Wie ist das eigentlich passiert?“

„Was?“

„Nun die Gründung Hogwarts?“

„Steht das nicht in euren Geschichtsbüchern? Ist ja nicht so, dass wir dies geheim gehalten hätten.“

„Ähm...“

„Dumme Frage meinerseits, verzeih hab kurzzeitig vergessen, dass es zwar laut Stundenplan das Fach gibt, aber der Unterricht eine Schlafstunde ist.“

Leises Lachen seitens Harrys.

„Und allgemein ist die Geschichte Hogwarts in den Gründerjahren recht falsch niedergeschrieben worden. Seltsam, dabei wollte Rowena immer alles festhalten.“

„Also, sind sie bereit mir das 'Geheimnis' zu erzählen?“

„Es gab einst ein kleines Dorf in welchem Helga lebte. Überhaupt haben wir uns alle wegen Lady Hufflepuff kennen gelernt. Sie war die jüngste Tochter der Familie und hatte Glück die Aufmerksamkeit ihres Mannes zu erhaschen, sie sollte eigentlich wen Anderes heiraten, aber ich schweife ab. Helga lebte mit ihrem Mann als ich sie kennen lernte eher in ärmlicheren Verhältnissen, dank der Muggel, doch sie und ihr Mann fanden im jenem Dorf Zuflucht, dass nicht so gegen Zauberer und Hexen war. Im Gegenteil, man schätzte Helgas Kräuterwissen sehr. Jedenfalls hat sie es mit ihren Kochkünsten geschafft, Salazar etwas handzahm werden zu lassen, hieß also er lebte irgendwie schon fast dort. Wir trafen uns oft bei Helga und manchmal gingen wir zu Viert in das dortige Wirtshaus um zu trinken und einfach etwas zu schwatzen. Helga hatte zu Hause einfach immer irgendwas zu erledigen. Nun eines Abend wo wir recht... angeheitert waren wie ihr es heute nennt, kamen wir auf das Thema, dass junge Hexen und Zauberer einen unterschiedlichen Wissenstand hatten. So konnte Helgas Kind zwar bereits ein paar Zaubersprüche, aber hatte von vielen Verteidigungszaubern keine Ahnung und wenn Salazar nicht gewesen wäre, wohl nicht Mal einen Zaubertrank gewusst. Jeder von uns hat Dinge aufgezählt, aber allgemein war uns aufgefallen, dass viele von uns einfach durch Unwissenheit starben und die Muggel durch... Unfälle jener Unwissenden oft in Panik vor uns gerieten, uns deshalb nicht gerne sahen. Klar, Familien brachten das bei was man konnte, aber eine Familie kann einem nicht alles beibringen. Und irgendwann meinte ich wohl, dass man einen Ort bräuchte, an welchem man ihnen beibringen könnte das zu Lernen was man für das Leben braucht und irgendwann holte ich ein Pergament heraus, auf dem mein letzter Auftrag des Königs stand und wir fingen an die erste... Bauskizze Hogwarts auf dessen Rückseite zu zeichnen. Die Skizze gibt es heute noch. Ich glaube Rowena hatte sie zum Schluss. Immer wenn ich sie nüchtern betrachte erkenne ich gar nichts. Im angetrunkenen Zustand erkenne ich dann jedoch etwas.... Egal. Jedenfalls waren wir recht lustig drauf gewesen und am nächsten Tag hatte mich die Idee einfach nicht los gelassen, also habe ich die Drei solange bequatscht bis sie auch im nüchternen Zustand begeistert davon waren, ich kaufte also das Grundstück hier und wir erbauten dann Hogwarts. Da war ich... 21 Jahre.“

„21 Jahre!?“, platzte es aus Harry heraus, der ihn einfach nur ungläubig anstarrte und Godric nickte nur bestätigend, verwirrt, warum Harry das so erstaunlich fand.

„Ja, 21. Was ist daran so schlimm?“

„Waren Sie nicht schon vor Hogwarts als mächtigster Zauberer Ihrer Zeit berühmt?“

„Nun, der mächtigste vielleicht nicht, war ich auch nie. Ich war nur in meinen Fachgebieten am Besten. Also was Kämpfe, Strategien und sowas anging. Salazar war halt der größte Zaubertrankmeister und... Schwarzmagier seiner Zeit, jedenfalls wurde ihm dies nachgesagt und Lady Helga und Rowena galten in ihren Gebieten auch als die Besten.“

„Wann war Hogwarts fertig?“

„Als ich 23 Jahre alt war. Also so nach zwei Jahren. Da kamen dann auch die ersten Schüler.“

„Sir... wann sie Sie gestorben?“

„Als ich 31 Jahre alt war.“

„Das heißt sie waren nicht Mal ein Jahrzehnt Lehrer?“

„Ja... Ich bin gerade Mal 31 geworden, als ich verstarb. Die Krankheit hat mich mit 30 erwischt und innerhalb weniger Monate konnte ich nicht Mal mehr unterrichten. Ich bat die Anderen nichts davon zu erzählen, bis zu meinem Tod hieß es in Hogwarts, ich sei nicht da.“

Ihm behagte dieses Thema nicht, wer sprach auch schon gern von seinem Tod? Zum Glück wechselte Harry das Thema.

„Sie sagten, Sie haben alle durch Helga kennen gelernt?“

„Bei Merlins Barte Harry. Ich glaube ich sollte irgendwann Mal Hogwarts Geschichte der ganzen Schule erzählen, oder?“

„Ja sollten Sie. Aber ich will es jetzt schon hören.“, stimmte Harry zu, klang zum Schluss aber wie ein beleidigtes, bettelndes Kind.

„Also schön. Eigentlich lernte ich zu Erst Sahlia kennen.“

„Sahlia?“

„Die treue Begleiterin Salazars. Sie rettete mir das Leben. Ich hatte gerade einen Kampf gegen einen Schwarzmagier hinter mir und ritt eine Schlucht entlang, als mein Pferd plötzlich durchging und ich so geschwächt war, dass ich einfach runter fiel. Sahlia reagierte jedoch schnell genug und fing mich auf. Es dauerte eine Weile bis Salazar irgendwann Mal in die Schlucht starrte und uns da hängen sah. Und er hat auch erst Mal eine Weile gezögert und sich überreden lassen, bis er Sahlia drum bat mich doch wieder hochzuziehen.“

Ja das war damals recht peinlich gewesen. Salazar hatte ihn damit noch Monatelang aufgezogen. Aber zum Glück hatte er damals nicht Mal gewusst wer Godric eigentlich gewesen war. Salazar hatte sich nie etwas aus anderen Menschen gemacht. Wozu auch? Die Einzigen die er je gemocht hatte waren Helgas Familie, sowie Rowena und Helena gewesen. Und natürlich sein Kind, die Beziehung zu seiner Frau war eher eine Zweckgemeinschaft gewesen, laut ihm jedenfalls.

„Nun er begleitete mich jedenfalls ins Dorf wo wir auf Helga trafen. Da ich mich ausruhen wollte und Helga mir einen Platz bei sich anbot, lernte ich sie auch näher kennen. Immer dann wenn ich Zeit hatte, kehrte ich also immer in dieses Dorf zurück und da Rowena auch des Öfteren ihre Freundin besuchte kam es halt oft vor, dass wir zusammen über dies und jenes sprachen oder uns gegenseitig unsere Zauber zeigten.“

„Wo haben Sie denn damals vor Hogwarts gelebt?“

„In meinem Manor oder im Schloss des Königs, wenn ich für ein paar Tage dort bleiben sollte.“

„Sie haben ein Manor?“

„Das hatten wir alle und sie sollten auch noch existieren. Aber nun Mal was Anderes.“

Neugierig schaute Harry zu ihm und der Blonde fuhr sich durchs Haar.

„Ich hab gehört, du versuchst von Slughorn eine Erinnerung zu bekommen?“

„Ja, aber bis jetzt noch kein Glück gehabt. Woher wissen Sie das?“

„Weil ich es weiß, Harry.“

Der Gryffindor seufzte tief und schaute nachdenklich zu Boden.

„Mit viel Glück bekommt man alles hin, man braucht nur den richtigen Moment und allein schon den nicht zu verpassen ist schon reines Glück.“

„Professor! Das ist es!“

„Was?“

„Na Glück!“

Harry sprang auf, von wegen Erschöpfung, der wollte nur seinem Training entgehen! Doch als Harry wieder stöhnend zu Boden ging, verwarf er den Gedanken schnell wieder. Vorsichtig hob er ihn wieder hoch.

„Ich hab doch den Zaubertrank... Felix...“

Felix, aha. Wer auch immer Felix war...

„Ruh dich aus Harry. Wolltest du nicht eigentlich Hermine und Ron mitbringen?“

„Wollte ich, aber... seit Ron was mit Lavender hat... reden die Zwei nicht mehr miteinander.“

Das Spiel war vor vier Tagen gewesen, seitdem hatte Godric den Weasly nicht mehr ohne dieses Mädchen gesehen und sie küssten sich so oft, dass dem Gryffindor beinahe schon schlecht wurde. Ernsthaft, sowas sollte man nicht dauernd in der Öffentlichkeit tun, vielleicht ein paar Mal, aber andauernd? Scheinbar war er da doch etwas zu altmodisch. Zu seiner Zeit, hatten selbst Ehepaare, selten solche... Berührungen in der Öffentlichkeit ausgetauscht.
 

Harry schrie entsetzt auf, als Godric einen gewaltigen Zauber losließ. Es war nicht so, dass dieser Zauber ihm galt, nein, es war einfach so weil er panische Angst hatte. Der junge Potter versteckte sich halb hinter der wehenden roten Robe, die in der Dunkelheit das Einzig farbliche war. Es gab einen gewaltigen Knall, dann ein Fauchen. Godric zitterte leicht, Harry konnte es spüren und er versuchte kurzzeitig den Gründer sogar zu stützen.

„Wieder eine Finte. Immer diese ganzen Schwarzmagier!“

Harry ließ ihn los, sah in die grünen Augen, welche wütend funkelten. Klar, er konnte diese Wut verstehen, aber im Moment machte er sich lieber Sorgen wie sie hier wegkommen sollten. Sie waren in einer Höhle, eingeschlossen um genauer zu sein. Was im Erdreich auf sie lauerte konnte Harry nicht sagen, er wusste nur, dass sie ohne Godrics Schwebezauber schon längst auseinander gerissen worden wären, wie ihr heimlicher Verfolger vorhin. Der Mann war ihnen warum auch immer gefolgt und nachdem der Eingang zugeschüttet war, war er panisch zu ihnen gelaufen, jedenfalls hatte der Mann es versucht. Harry hatte die Panik in seinen Augen gesehen, die zerlumpte Kleidung war ihm vollkommen egal gewesen, doch Godric hatte Harry einfach hinter sich gezogen, hatte einen Stupor losgelassen, da er das Wesen hinter dem Mann hatte kommen sehen. Das Zweite jedoch hatte ihn auseinander gerissen und ins Erdreich gezogen. Da die Höhle nicht besonders hoch war und die Viecher selbst durch Fels wandeln konnten, da sie auch von der Decke aus angriffen, musste der Gryffindor regelmäßig mächtige Zauber aussprechen, die diese zurückschrecken ließen.

„Was sind das?“

„Schwarzmagische Kreaturen. Sie leben nicht, sie sind einfach Magie die Form angenommen hat. Leider ähnelt diese Magie der von Horkruxen.“

„Und was wollte der Mann hier?“

„Das war ein Todesser gewesen, siehst du doch an seinem Arm.“

Dem Schwarzhaarigen wurde schlecht, als er dank Godric zu einem der ausgerissenen Arme sah, wo deutlich das dunkle Mal zu sehen war.

Wieder erhellte sich die Höhle durch einen Zauber seitens Godrics und erneut schrie Harry kurz erschrocken auf, als einer der Klauen nur wenige Zentimeter an seiner Nase vorbeirauschte.

Das war wirklich bisher die schlimmste Schwarze Magie die er gesehen hatte. Seit sie dank Professor Slughorn wussten, dass es sechs Horkruxe gab, suchte er regelmäßig mit Godric nach jenen Gegenständen. Eigentlich hatte der Ältere dies alleine tun wollen, aber er hatte darauf bestanden, immerhin war Voldemort ja eigentlich seine Sache.

„Schließ die Augen Harry. Lumos Totalem.“

Auch mit geschlossenen Augen blendetet ihn das Licht, er hörte seltsame Geräusche, ähnlich wie Schreie, dann wurde es still und das Licht wurde etwas dumpfer. Dann spürte er den Boden unter sich, was ihn zusammen zucken ließ.

„Kannst wieder aufmachen.“

Brav tat er wie Godric sagte und war recht erstaunt. Das Licht hatte keine Quelle, es war einfach da, in der Luft, in den Felsen, im Boden, an der Decke und sie mittendrin.

„Was?“

„Ich kann den Zauber nicht lange halten, er gehört zu den mächtigsten der Weißmagie, da er Schwarze Magie meist vollständig abblocken kann.“

„Eine Art Schutzschild?“

„Nein. Wo Licht ist, ist auch Schatten, aber der Schatten ist hinter dem Licht und nicht da drin. Es ist kein Schutzschild, es ist vielmehr... Keine Ahnung wie ich das erklären soll. Der Spruch funktioniert auch nur an sehr... schwarzmagischen Orten.“

Godric schien nicht weiter darüber reden zu wollen, also beließ er das Thema und sah sich um. In der Dunkelheit hatte er gar nicht das Podest bemerkt.

„Professor, sehen Sie!“

Er deutete auf das Buch, das sehr alt wirkte und sie nährten sich vorsichtig. Es schien geschützt zu sein, denn Godric verhinderte, dass er das Buch berührte. Erst jetzt bemerkte er, dass das Licht hier nicht mehr war, das Buch schien zwar von dem Licht umgeben, aber war kein Teil davon.

„Ist es?“

„Nein, kein Horkrux. Die Magie dafür ist zu schwach, aber... Es sieht aus wie die Bücher, die Schwarzmagier schreiben.“

„Sehr gut erkannt, Godric Gryffindor.“

Sie wirbelten herum, sahen eine der Kreaturen, die im Licht sich langsam zu verflüchtigen schien.

„Sie können reden?“

„Nein, das ist die Stimme des Magiers, der diese Magie entfesselte.“

Wie konnte? Ach, er fragte jetzt nicht nach. Nein, das wollte er sich nicht antun. Ganz sicherlich nicht.

„Was führt dich zu mir, Gryffindor?“

„Ihr existiert nicht mehr, ich bin nicht wegen Euch hier.“

„Schade.“

„Schade“

„Schade.“

Die Stimme schien von überall zu kommen und immer wieder bemerkte Harry, wie manche Kreaturen auftauchten um zu verschwinden, aus allen Richtungen.

Das Licht begann zu flackern.

„Warum dieses Buch mit einem Zauber schützen, der Euren Tod als Opfer forderte?“

„Das Buch.“

„Das Buch!“

„Es beinhaltet großes Wissen.“

„Großes Wissen über...“

„Mich, jene die schwarze Magie beherrschen.“

„Ode jene, die es beherrschten.“

„Du wirst auch genannt.“

„Ja, Horkrux erschaffen. Der große Weißmagier setzte kurz vor dem Tod diese mächtige schwarze Magie ein.“

„Aber auch davor...“

„Davor!“

„Davor...“

Diese Stimmen um einen herum, machten Harry nervös und die Worte ergaben für ihn zu erst keinen Sinn, erst wenige Augenblicke später.

„Ist.... Voldemort auch darin enthalten?“

„Natürlich. Jede Schwarze Magie wird in dem Buch verzeichnet.“

„Verzeichnet.“

„Er ist da drin!“

„Verzeichnet...“

„Ausgesprochen viele Seiten hat er schon.“

„Mehr als Grindelwald schon.“

„Grindelwald.“

„Er war hier.“

„Ja hier.“

„Fragte nach, ja.“

„Ja, fragte nach!“

„Ihr unterhaltet Euch gerne mit Euch selbst, oder?“

Ein irres Lachen folgte Godrics Kommentar und es hallte in der Höhle wieder, dröhnte durch die anderen Stimmen noch mehr. Er verkniff es sich, sich die Ohren zu zuhalten. Einfach weil er alles mitbekommen wollte.

„Was steht da genau drin?“

„Über uns. Unsere Zauber die wir sprachen, über unseren Zustand.“

„Zustand.“

„Geistig.“

„Körperlich.“

„Zustand!“

„Alles!“

„Willst du lesen Weißmagier?“

„Weißmagier!“

„Mit der schwarzen Magie~“

„Weißmagier mit der schwarzen Magie.“

„Er hat uns so die Möglichkeit gegeben ihn zurückzuholen!“, fauchte Harry, weil er das Gefühl hatte, dass man Godric deswegen verhöhnte.

„Ich weiß Potter.“

„Potter?“

„Potter!“

Das Licht wurde immer schwächer, die Kreaturen bewegten sich im Schatten schneller, nährten sich langsam. Die Angst kroch in Harry hoch. Wenn Godric den Zauber nicht mehr lange halten konnte, würde diese Wesen, nein, diese Magie sie auseinanderreißen. Darauf warteten sie doch nur. Sie spielten auf Zeit. Plötzlich riss Godric ihm vom Buch weg, eine Klaue war aus dessen Schatten erschienen und hatte ihn greifen wollen. Harry zitterte.

„Slytherin ist auch vermerkt.“

„Ja vermerkt.“

„Slytherin.“

„Alles.“

„All seine schwarzmagischen Geheimnisse!“

„Geheimnisse.“

„Zustand.“

Er bemerkte die Anspannung seitens Godric, das leichte Beben seiner Unterlippe und der kurze Blick zum Buch.

„Nur wir können lesen.“

„Wir.“

„Lesen. Schwarzmagier.“

„Können es lesen!“

„Bist du einer?“

„Einer von uns?“

„Slytherin.“

Das Licht flackerte erneut, bevor es gänzlich verschwand. Harry schrie.
 

„Harry!“

Zitternd klammerte er sich an Ginny, bemerkte nur nebenbei, wie auch Hermine und Ron zu ihm eilten. Lavender selbst kam langsam näher getrottet. Neville kam auch besorgt näher, Dean und Seamus folgten ihm. Die restlichen Gryffindor sahen verwirrt zu ihm.

„Nicht hier...“, murmelte er leise, als die Anderen anfingen ihn mit Fragen zu bombardieren. Kurz sahen sich seine Freunde an, ehe Hermine Harry packte, Ron mit einem Blick klar machte, dass er gefälligst mitzukommen hatte und zog Harry wieder aus dem Gryffindorturm raus. Sie liefen zum Raum der Wünsche. Sobald dort eine gemütliche Sitzecke entstanden war, setzte sie ihn dorthin und setzte sich dann neben ihm. Ron setzte sich ebenfalls neben ihm, sodass er zwischen ihnen saß.

„Was ist passiert?“

„Mensch Harry du bist total blass.“

Hermine drückte besorgt seine Hand und Ron wirkte nicht minder besorgt. Harry war froh, dass seine Freunde für ihn ihren Streit beiseite legten und für ihn da waren. Das waren wirklich echte Freunde.

„Ich war mit Godric unterwegs. Wegen den Horkruxen.“

„Und? Habt ihr Glück gehabt?“

„Nein. Aber wir haben was Anderes entdeckt. Die Höhle in der Godric schwarze Magie aufgespürt hat, beinhaltete ein schwarzmagisches Buch. Es wurde bewacht von... nun eben solcher Magie, die das Aussehen von Kreaturen angenommen hat. Ein Todesser folgte uns und war von diesen zerrissen worden. Erst nachdem Godric ein Zauber ausgesprochen hatte, der alles ins Licht tauchte bemerkten wir das Buch. Die Viecher fingen an mit uns zu reden, erzählten, dass alle Schwarzmagier in diesem Buch verzeichnet sind, auch jene, die nur einmal einen Spruch dieser Art benutzt hätten, selbst Godric. Dann ging das Licht zurück und... Ich weiß nicht wie er es geschafft hat uns da Lebend raus zu holen. Ich dachte das war's.“

Das war schlimmer als dem Basilisk entgegen zu treten, vielleicht sogar schlimmer als Dementoren, da nicht Mal der Patronus was gegen sie hatte anrichten können.

Ron und Hermine schwiegen, damit er sich beruhigen konnte. Nach mehreren Minuten hörte er auch endlich auf zu zittern. Hier war er in Sicherheit. In Hogwarts gab es sowas nicht. Nein, sonst wären sie alle bereits Tod.

„Harry, meinst du, dort steht auch drin was für Gegenstände die Horkruxe von... du-weiß-schon-wem sind?“

„Kann sein. Es wurde gesagt es stände alles drin. Zustand, geistlicher wie körperlicher und so... Zum Schluss hat es auch Slytherin erwähnt. Godric hat sich dort sehr seltsam benommen. Er hatte keinerlei Anzeichen gemacht das Buch lesen zu wollen, als aber er genannt wurde, wurde er deutlich nervöser und wirkte doch neugierig.“

„Wo ist er jetzt?“, fragte Hermine nach und Harry zuckte mit den Schultern.

„Er setzte mich vor dem Gryffindorturm ab und ging dann nicht zu seinem Gemächern, vielleicht zu den Greifen.“

Das tat Godric gern, wenn er etwas Luft für sich haben wollte, jedenfalls hatte das Mal Hermine aus ihn heraus bekommen.

„Er ist allgemein sehr komisch, wenn Slytherin erwähnt wird, ist euch das schon Mal aufgefallen?“

„Es ist nicht zu übersehen, Ron.“

„Die Frage ist nur warum? Er bestreitet, dass er sich mit ihm so heftig gestritten hat, dass Slytherin Hogwarts verließ, andererseits versucht er dem Thema oft auszuweichen.“, merkte der junge Potter an und seine Freunde wirkten ebenso nachdenklich.

„Und wenn er doch von ihm redet, dann recht fröhlich gestimmt.“

„Ja als er das mit den Zaubertränken erzählt hat wirkte er recht gut gelaunt, aber das Thema hat ihm trotzdem nicht ganz gefallen. Man sah es an seinen Augen.“

„Wirklich?“

„Ja Ron!“

Bevor die Beiden wieder einander gerieten, mischte sich Harry lieber ein.

„Er hat mir erzählt wie Hogwarts entstanden ist. Also die Idee und wie er die Anderen kennen gelernt hat. Bei Helga und Rowena wirkte er recht offen, bei Salazar beinahe schon leicht nervös. Aber vielleicht hab ich mir das auch nur eingebildet...“

„Auf jeden Fall steckt mehr hinter Salazar Slytherin, als Godric bisher zugegeben hat, oder Bücher darüber erzählen. Nur was? Wieso ist Godric immer so seltsam?“

„Nun vielleicht will er nur nicht, dass das Haus Slytherins weiter einen schlechten Ruf hat.“

„Nun, dann hätte er doch eher darauf bestanden, dass Salazar Slytherin keinen Einfluss mehr hätte. Nein ich vermute, dass Godric nicht weiß ob er Tod ist und vielleicht sucht er nach ihm.“

„Was?!“

Entsetzt sahen die Beiden Harry an. Kein Wunder, die Vorstellung, dass der Slytherin am Leben war, ließ auch ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen.

„Kann doch sein. Er fragte am ersten Tag, ob Salazar wirklich Tod sei. Er war wohl versucht in dem Buch lesen zu wollen, als Salazar erwähnt wurde und weicht dem Thema liebend gern aus.“

Denn immer wenn sie wirklich konkrete Fragen über Salazar stellten, lenkte Godric ein anderes Thema ein.

„Das sind keine wirklichen Beweise für diese These Harry.“

„Es ist auch nur eine Vermutung.“
 

Das leise Zischeln schien ihn beruhigen zu wollen, aber das tat es nicht. Im Moment war er zu aufgewühlt um sich zu beruhigen. Glatte und doch raue Schuppen rieben sich an ihm. Die Schuppen der Basilisken war recht seltsam. Mit zunehmenden Alter wurden die Schuppen am oberen Körper rauer, während die Unterseite, weiterhin glatt blieben. Vermutlich um besseren Schutz zu gewähren, ohne dass die härteren Schuppen bei der Fortbewegung stören konnten. Junge Basilisken hatten diese raue Schuppen noch nicht so stark ausgebildet.

»Godric.«

Er verstand nicht allzu viel in Parsel, seinen Namen jedoch schon. Also blickte er auf, streichelte Sahlia über die Schnauze. Die Königin der Schlagen hatte sich etwas um ihn herum geschlängelt und ihr Kopf war fast auf seiner Augenhöhe. Als sie kurz züngelte berührte die Zunge beinahe sein Gesicht.

Er hatte ihr bereits alles erzählt was vorgefallen war und auch sie war etwas unruhig. Sie vermisste Salazar, dazu brauchte er kein Parsel. Er wusste auch so wie sie sich fühlte.

»Salazar, schlaf.«

„Ich soll schlafen?“

Die Schlange schüttelte leicht mit dem Kopf und Godric überlegte kurz.

„Er... schläft?“

Geduld ist eine Tugend

Wie war das geschehen? Er hatte keine Ahnung, allgemein war ihm gerade nach Schlafen zu Mute, aber er hatte keine Lust im Schlaf zu sterben, also zwang er sich wach zu bleiben und zu überlegen was passiert war. Da war sein neues Pferd. Recht treu eigentlich, er hörte es sogar, wie es über ihm in der Nähe stand und ab und zu Mal zu ihm rüber linste, nervös umher tänzelte. Dieses Pferd hatte sich aus irgendeinem Grunde erschreckt. Vermutlich vor einer Schlange. Und da er selber so dumm gewesen war und seine Aufmerksamkeit vernachlässigt hatte war er, einer der angesehensten Ritter des Königs, vom Pferd gefallen. Echt blöd nur, wenn man direkt neben einer Schlucht daherritt. Ernsthaft, er würde es verstehen, wenn er in einer Schlacht starb, oder gar an einer Vergiftung, aber Tod durch den Sturz vom Pferd? Das war nun wirklich nicht der Tod, den sich Godric Gryffindor vor gestellt hatte. Wirklich nicht.

Missmutig und doch dankbar sah er jene Schlange an, die vermutlich sein Ross erschreckt hatte. Sie war grün, die Augen seltsamerweise geschlossen. Vielleicht gehörte das zur Schlangenart dazu, so genau kannte er sich mit diesen Tieren nicht aus. Sie war recht groß, um die drei Meter oder sogar vier. Ihr Körper war dicker als die Beine seines Pferdes. Ein paar Schuppen am Kopf wirkten wie leichte Hörner.

Die Schlange hatte schneller reagiert als Godric selbst, sie war ihm praktisch nach gesprungen und hielt sich mit dem Ende ihres Körpers an einem Baum fest, der an der Felswand der Schlucht wuchs. Der restliche Teil ihres Körpers hatte ihn fest umschlängelt, schnürte ihm jedoch nicht die Luft ab. Das war etwas was ihn verwirrte. Was wollte die Schlange? Sie hielt ihn einfach fest, brachte ihn nicht um, allgemein bewegte sie sich kaum. Würde sie sich etwas hochziehen, könnte er sich ja wieder rauf ziehen und somit nicht mehr die Schlucht hinunterbaumeln. Aber nein, das grün geschuppte Tier machte keinerlei Anstalten.

Dann hörte er ein Zischen, obwohl nein, das war kein gewöhnliches Zischen, da waren Wörter, aber sie ergaben für Godric keinerlei Sinn und es hörte sich auch recht... bedrohlich an. Verdammt er kam weder an seiner Zauberstab, noch an sein Schwert. Klar, er beherrschte etwas Zauberstabslose Magie, aber darin übte er sich noch. Die Müdigkeit war von ihm gewichen, aber plötzlich hob die Schlange ihren Kopf, zischte vor sich hin. Es waren keine Worte aber irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass sie antwortete.

Dann hörte er auch schon sein Pferd auf wiehern.

„Ach sei ruhig!“

Die Stimme hatte etwas Zischendes an sich und dann blieb sein Tier ruhig. Hatte dieser Mann – laut Stimme war es keine Frau und außerdem würde sich keine Frau hier alleine rum treiben – seinem Pferd etwas getan? Godric sah angestrengt nach Oben und dann tauchte da auch schon ein Gesicht auf, welches von rabenschwarzem Haar umrahmt wurde. Die Haut war blass und die Augen schienen ein flüssiges Silber zu sein, aber so scharf wie ein Adler. Der Mann hob eine seiner feinen schwarzen Augenbrauen und schien etwas amüsiert, wenn auch etwas verwundert. Er sprach wieder in dieser Sprache und erneut gab die Schlange einen Laut von sich, nur diesmal schien der Mann vollkommen amüsiert zu sein, obwohl seine Mundwinkel nicht Mal ein Lächeln andeuteten.

„Ähm, verzeiht, aber könntet Ihr mir vielleicht helfen?“

„Warum sollte ich?“

Godric wusste jetzt schon, diesen Mann konnte er nicht leiden.
 

Der Frühling war da. Godric konnte es nicht fassen. Seit seinem 'Ausbruch' vor der Lehrerschaft hatte sich nichts verändert. Wollten ihn denn alle auf den Arm nehmen? So langsam verlor er die Geduld und er hatte noch nie viel Geduld gehabt. Wirklich nicht.

Seine Laune war dank seiner Träume in letzter Zeit eh im Keller. Zum Einen, hatte er nicht raus finden können was mit Helgas Trinkpokal geschehen ist – er hatte stark die Vermutung das Voldemort auch diesen besudelt hatte -, zum Anderen hatte er auch keinen Horkrux gefunden. Das Einzige was er wusste, war dass Draco Albus umbringen wollte. Ein Schüler wollte einen Lehrer – okay, den Schuldirektor, Dumbledore unterrichtete ja nicht – umbringen! Was war bloß mit Hogwarts geschehen? Das war wirklich...grauenhaft.

Also in seiner Zeit wäre das niemals geschehen, wirklich nicht. Da kam es vielleicht Mal vor, dass Salazar einen Schüler umbringen wollte, oder einen Lehrer – und zwar ihn -, aber er hatte das natürlich nie in die Tat umgesetzt. Klar, er hatte einen Mordspaß dabei gehabt Schüler ihre ruinierten Zaubertränke kosten zulassen, aber nur dann, wenn er wusste, dass es sie nicht umbringen würde.

Jetzt dachte er schon wieder an ihn! Leise fluchend nahm er die Hand vom Hals, es war tatsächlich eine Angewohnheit geworden, aber so langsam wurde er wahnsinnig. Das Gefühl zerrte ihn langsam aus und er verkniff es sich, diese Höhle erneut aufzusuchen, immerhin konnte darin stehen WO Salazar denn schlief. Denn das hatte Sahlia ihm leider nicht sagen können.

Aber er musste es wissen, Salazar war vermutlich nicht bei... bester Laune, wenn er aufwachen würde. Wirklich nicht und Godric hatte Sorge, dass Salazar nicht ganz bei Sinnen sein würde.

Aber nun würde er sich erst einmal den Schulproblemen widmen. Wenn der Zustand noch immer so bleiben würde und Salazar das sehen würde, der würde ja gleich alle Lehrer in Todesangst versetzen.

Frustriert fuhr er sich kurz durch das Haar. Momentan war er vielleicht wirklich zu aggressiv. Nicht nur die Lehrer regten ihn auf, auch die Schüler, das Ministerium und sogar das 'goldene Trio', die ihn inzwischen immer mehr Fragen zu Salazar stellten. Godric war nicht bereit auf diese Fragen zu antworten. Es war was Anderes über alle zu sprechen, als nur über ihn. Das konnte er einfach nicht.

Somit wich er seit Neuestem den Dreien aus, es sei denn er trainierte sie. Seit Ron vergiftet worden war und in der Krankenstation Hermines Namen gemurmelt hatte, war zwischen den Beiden alles in Ordnung, weswegen sie nun mit Harry gemeinsam an seinen Lehrstunden teilnahmen. Die Lehrer hatten das natürlich bemerkt und versuchten dies hin und wieder zu verhindern. Er war immerhin nur der Lehrer in Pflege magischer Geschöpfe. Allgemein war er nicht mehr allzu beliebt. Sybill war die Einzige die noch einigermaßen zu ihm hielt. Jedenfalls grüßte sie ihn normal und ließ ihn in ihrem Unterricht auch weiterhin mitwirken. McGonagall war distanziert, warf ihm jedoch nicht solche verhassten Blicke zu wie Snape. Ja Snape hasste ihn inzwischen wirklich. Binns ging ihm aus dem Weg, unterrichtete jedoch weiter in seiner einschläfernden Art und Weise. Sprout und Flitwick gingen ihm einfach aus dem Weg. Slughorn war ihm gegenüber ebenfalls recht verschlossen worden und strafte ihn mit empörten Blicken. Albus hingegen lächelte ihm hin und wieder Mal zu, hatte aber wie gesagt nichts getan. Als Godric ihn Mal darauf angesprochen hatte, dass Malfoy ihn umbringen wollte, hatte der alte Mann nur gelächelt und erklärt, dass er dies sehr wohl wüsste. Inzwischen wusste Godric auch warum ihn das nicht beunruhigte. Severus war Doppelagent und musste sich beim dunklen Lord einschleimen und würde Albus umbringen wenn der richtige Zeitpunkt da sein würde, damit der dunkle Lord ihm voll und ganz vertraute. Leider hatte der Gryffindor vor eben genau das zu verhindern. Er konnte nicht zulassen, dass in Hogwarts jemand starb und auch wenn da so ein seltsamer Fluch auf Albus lastete, so sollte er es nicht in der Schule klären. Wie genau er dies verhindern würde? Das würde er spontan tun. Im Moment vergnügte er sich damit, Malfoy im Auge zu behalten und da es nun Mal seine Schule war, war dies auch kein Problem. Er wusste von dem Verschwindekabinett, er wusste was Malfoy plante.

Aber darum sorgte er sich gerade nicht. Im Moment betrat er mit wallenden roten Roben die große Halle. Er hatte genug und er würde jetzt wirklich härtere Maßnahmen ergreifen.

„Albus!“

Seine Stimme donnerte durch die Halle und Hogwarts reagierte auf seine Stimmung, der Himmel an der Decke bildete Gewitterwolken, welche leise zu grollen begannen. Es war still in der Halle. Jeder sah zu ihm. Die Schüler verwirrt, die Lehrer ebenso, wenn auch etwas verärgert. Lediglich Dumbledore hob fragend eine Augenbraue.

„Muss ich eigentlich noch deutlicher werden? Wie lange wollt Ihr noch warten?!“

Godric hatte keine Lust jetzt noch zu Siezen, wenn er wütend war, verfiel er in alte Gewohnheiten. Inzwischen hatte er die Stufen erreicht, war kurz vor dem Tisch der Lehrer. Vor Dumbledore angelangt blieb er stehen,. Sah ihn zornig an.

„Glaubt Ihr wirklich ich rege mich nur über den schlechten Zustand Hogwarts auf, ohne etwas daran zu ändern? Ja? Verzeiht mir, aber das kann und werde ich nicht länger dulden.“

„Jetzt ist aber Mal genug!“, brauste McGonagall auf, doch Godric hatte nicht den Nerv noch zu ihr höflich zu sein. Gryffindor hin und her.

„An Eurer Stelle würde ich jetzt Schweigen, Professor! Dumbledore sollte sich selbst verteidigen können.“

„Ich weiß nicht wo das Problem liegt.“

Ein Blitz zuckte bedrohlich hinter Godric auf und die Schüler zuckten zusammen. Das kümmerte ihn jedoch nicht, er atmetet kontrolliert einmal tief ein und wieder aus, um ruhig zu bleiben. Sein Temperament kam langsam aber sicher durch.

„Ach, Ihr wisst es nicht? Gut, dann spreche ich jeden Punkt noch einmal an, Harry schweig!“

Der junge Gryffindor schloss verdattert den Mund.

„Schon an meinem ersten Tag hier, erfuhr ich, wie wenig Schutz Hogwarts bietet.“

„Das ist Unsinn, Hogwarts ist der sicherste Ort.“

„Das mag sein, ich weiß nicht wie gut, die anderen Orte gesichert sind, aber ich kann ihnen mit Sicherheit sagen, dass das Gryffindor-Manor um einiges sicherer ist, Minerva. Wie konnte es passieren, dass einst Voldemort vor wenigen Jahren hier herumgeschlichen ist und lediglich Snape eine ungefähre Ahnung hatte, das etwas nicht stimmte? Ihr habt es zugelassen Dumbledore! Denn ich habe die starke Vermutung, dass Ihr es ebenfalls wusstet. Ein Jahr später war es einem schwarzmagischen Gegenstand möglich ihm erneut auf eine andere Art und Weise hier einzuschleusen und es war ihm möglich einen unschuldigen Basilisken auf die Schüler zu hetzen. Hätte sich der nicht irgendwie gegen den Befehl gewehrt, wären die Schüler nicht nur versteinert worden. Wenn ein Basilisk wirklich töten will, dann tötet er, glaubt mir! Von den Dementoren die das Schulleben drastisch eingeschränkt, ja gar behindert hatten will ich erst gar nicht anfangen. Vor zwei Jahren war erneut ein Todesser hier in Hogwarts und siehe da, der Plan hat funktioniert. Letztes Jahr hat sich das Ministerium so sehr in Hogwarts eingemischt, dass die Schüler selbst sich etwas beigebracht haben, weil die Lehrer nicht mehr in der Lage dazu waren. Dieses Jahr versuchen sie erneut in die Schule rein zu kommen und IHR sitzt nur hier herum und tut rein gar nichts! Ihr lasst zu, dass Hogwarts sich zu einem Schlachtfeld verwandeln wird!“

Lediglich das Donnergrollen der Decke war noch zu hören. Keiner wagte es zu sprechen. Dumbledore sah nicht begeistert drein, aber andererseits hatte es keinen Zweck was dagegen zu sagen. Godric hatte Recht. Kein Grund der Welt entschuldigte in Gryffindors Augen diese Sicherheitslücken und Dumbledore schien dies zu wissen. Die restlichen Lehrer hingegen waren sprachlos.

„Das war die Sicherheit. Kommen wir nun zum Unterricht. Da sie nicht unterrichten Albus, glaube ich so langsam, haben sie keinerlei Gefühl mehr, wie der Unterricht hier abläuft und wie er ablaufen sollte.“

Godric wirbelte herum, schritt zu Sybill, die heute ausnahmsweise am Tisch saß. Sie zuckte zurück und schaute ihn eingeschüchtert an, da sie ihm nicht in die Augen sehen konnte, sah sie an ihm herunter und ihr Blick blieb am Zeichen seiner Robe hängen und sie japste nach Luft.

„Das habe ich schon einmal gesehen...“, flüsterte sie zittrig.

Er hatte das Zeichen seiner Familie genommen, nicht seines Hauses.

„Mag sein Sybill. Ich bin ehrlich zu Euch. Euer Unterricht ist nur für wenige Schüler interessant und noch weniger sind begabt. Sucht diejenigen raus, die das Talent haben, wo Ihr es wirklich fühlt und der Rest sollte etwas Anderes lernen, wo sie vielleicht mehr Talent haben. So könnt Ihr Euch auch mehr auf die einzelnen Schüler konzentrieren. Die halbe Klasse hört nie zu und haben sogar keinen Respekt vor Euch. Dabei ist das sehr wichtig. Respekt vor dem Lehrer, ansonsten kann man ihnen nichts beibringen.“

Er schritt weiter, blieb hier und da stehen und zählte die Fehler auf, seine Stimme blieb jedoch immer ruhig, bisher waren die Lehrer auch noch zu eingeschüchtert um sich gegen ihn aufzulehnen. Dumbledore schwieg ebenfalls die ganze Zeit über.

„Filius.“

Der Hauslehrer von Ravenclaw sah ihn verärgert an.

„Ihr Unterricht ist belehrend und Ihr habt die Aufmerksamkeit der Schüler, vor allem in den ersten Jahrgängen. Jedoch rate ich das Tempo etwas zu erhöhen, es kann nicht sein, dass man im ersten Lehrjahr so wenig lernt. Glaubt mir, die Schüler schaffen weitaus mehr als das, was sie bisher in der Abschlussprüfungen leisten müssen. Das habe ich bereits mit 14 oder 15 gekonnt. Wenn nicht sogar schon früher.“

„Schon Mal drüber nachgedacht, dass Sie an einer anderen Schule waren?! Das nicht alle so talentiert sind wie sie?“

„Schon Mal darüber nachgedacht, dann eben jene Schüler mehr zu fördern? Sowohl die talentierten, als auch diejenigen die mehrere Anläufe brauchen? Ihr seid Lehrer, Ihr habt Euch darum zu kümmern ihnen den bestmöglichen Unterricht zu geben und Schüler sind nun Mal einzelne Individuen und es sollte sich um jeden Einzelnen gekümmert werden. Und nein, ich war nie Schüler Hogwarts, ich war nie Schüler an irgendeiner Schule. Alles was ich weiß brachte ich mir meist selbst bei, oder lernte von Bekannten oder von meinen drei besten Freunden.“

Filius Flitwick sah ihn geschockt an.

„Da wo ich aufgewachsen bin, war dies vollkommen normal.“

Nun sah er zu McGonagall, die ihn streng ansah.

„Und was bemängeln sie an meinem Unterricht, Professor Madoc?!“

„Ihr unterrichtet die Klasse streng, aber gerecht. Ich rate Euch jedoch, dasselbe wie Filius.“

Bei Beiden war der Unterricht einigermaßen korrekt.

Als er schließlich Slughorn begegnete, sah dieser ihn schon empört an und Godric fragte sich, ob der Blick noch gesteigert werden konnte.

„Ich habe Euch schon einmal gesagt, dass Euer Unterricht keine Trophäensammlung ist, sondern schlicht und ergreifend Unterricht. Konzentriert Euch auf alle Schüler, auch auf die weniger begabten und lasst sie nicht einfach im Stich! Lehrer sollten unparteiisch sein. Und nun zu Ihnen Professor Binns. Ich habe zu Erst nichts gesagt, da ich zwei Vorschläge genannt habe und hatte geglaubt Ihr versucht Ersteres. Aber wie ich erwartet habe, kann ein Geist innerhalb kürzester Zeit sein Verhalten und dementsprechend seine Unterrichtsweise nicht einfach ändern. Die Schüler haben nicht so viel zeit wie Ihr, dementsprechend sehe ich mich gezwungen, dass die zweite Möglichkeit bald eintreffen wird. Wenn es sein muss, übernehme ich Euer Fach, solange bis wir geeigneten Ersatz gefunden haben.“

Binns starrte ihn fassungslos an.

„Wie können Sie es wagen?! Als wenn Sie hier etwas zu sagen hätten.“

Doch er ging nicht darauf ein, sondern schaute in die hasserfüllten Augen Snapes und er brauchte sich nicht umdrehen um zu wissen, dass die meisten Schüler den Atem anhielten.

„Ich glaube Ihr seid das beste Beispiel für Partei ergreifen. Bei den Slytherins drückt Ihr ein Auge zu, bei Gryffindor hingegen scheint Ihr nur nach Mängeln und Fehler zu suchen. Ravenclaw und Hufflepuff scheinen Euch hingegen beinahe egal zu sein.“

„Wie ich meinen Unterricht leite, ist ganz allein meine Sache.“

„Falsch. Wenn Ihr Euren Unterricht nicht so gestaltet, dass er in Hogwarts Sinne ist, dann ist es sehr wohl meine Sache. Wie bereits gesagt. Hogwarts soll den bestmöglichen Unterricht für die Schüler bieten können und der ist nicht gegeben. Allein schon weil Ihr parteiisch seid – streitet es erst gar nicht ab -, ist dies nicht gewährleistet.“

„Ich warne Sie, Madoc...!“

Doch Godric schnaubte nur abfällig.

„Es ist mir gleich, was Ihr mir nun erzählen würdet. Nur weil Ihr in Eurer Schulzeit Probleme mit Gryffindors hattet, müsst Ihr das nicht an dieser Generation auslassen.“

Snape stand auf, wütend funkelte er ihn an.

„Es reicht!“

„Nein tut es nicht, ich bin noch nicht fertig mit Euch.“

Er brauchte keinen Zauber, nur seine Magie, die den Schwarzhaarigen auf den Stuhl drückte.

„Das Unterrichtsfach ist allgemein in einem miserablen Zustand. Ich habe vor Monaten begonnen Harry Potter, sowie Hermine Granger und Ron Weasley ein paar Kampffertigkeiten beizubringen und bin geschockt über ihren Wissenstand. Ihr könnt nichts dafür, schließlich unterrichtet Ihr erst dieses Jahr, aber um Himmels Willen, gerade dann würde ich mich bemühen den Schülern so viel es geht bei zu bringen. Eigentlich...“

Langsam wandte er sich wieder Dumbledore zu.

„Ist dies Aufgabe des Schulleiters, die Leistungen der Unterrichtsfächer zu überschauen und dafür zu Sorgen, dass ein gewisser Standard erhalten bleibt.“

„Emrys, nun setzen Sie Mal einen Punkt!“

Nun war es Minerva, die sich wieder einmischte, doch 'Emrys' schüttelte nur den Kopf.

„Nein, ich habe das schon viel zu lange vor mich hergeschoben. Mein Herz blutet, wenn ich Hogwarts so sehe.“

Leises Lachen vom Slytherintisch, weswegen er sich rasch umdrehte, seine Stimme wieder donnernd erhob, sodass Hogwarts erneut durch Blitze zustimmte.

„Und nun zu Euch! Meines Wissens nach wurde Hogwarts gegründet um jungen Hexen und Zauberern das Überleben zu sichern. Ihr solltet hier lernen mit euren Kräften weise umzugehen, euch zu verteidigen und euer Wissen zu teilen. Die Häuser wurden gegründet um bestimmte Eigenschaft zu fördern. Sei es Treue, Gerechtigkeit und Fleiß wie in Hufflepuff, Mut und Tapferkeit in Gryffindor, Gelehrsamkeit und Weisheit in Ravenclaw, oder List und Tücke in Slytherin. Die Häuser sollten Eure Familien sein, aber ihr solltet euch niemals so sehr bekriegen wie ich es nun bei Gryffindor und Slytherin sehe. Rivalität in Ehren, aber manches geht zu Weit. Für jeden Gryffindor heißt es: 'Alle Slytherins sind bösartig, traue keinem!', aber das in Slytherin Menschen sind, die genauso treu sind wie ein Hufflepuff, oder gar hilfsbereit sein können, dass denkt natürlich keiner. Genauso wie es in Gryffindor jemand geben kann, der gerne lernt und sehr wissbegierig ist. Die Gründer arbeiteten Hand in Hand und vertrauten einander. Sie waren enge Freunde, niemals Feinde. Und Ihr macht dies durch euer einfältiges Denken zu Nichte. Niemand sieht hinter die Maskerade. Das ist mehr als nur traurig.“

„Und Sie spielen sich nicht so auf! Vermutlich sind sie auch noch ein Schlammblut!“

Damit riss der Geduldsfaden, Malfoy schrie entsetzt, als er plötzlich in die Luft gehoben wurde und direkt in der Mitte landete, Godric langsam auf ihn zugehend.

„Ich sagte bereits, dass ich solche Wörter nicht hören möchte und ich spiele mich nicht auf Draco Malfoy. Dies hier ist immer noch meine Schule!“

Er hob seinen Zauberstab.

„Steh auf.“

Draco tat dies sofort, zückte seinen Zauberstab.

„Emrys! Hören Sie auf.“

McGonagall war aufgesprungen, sowie andere Lehrer, doch Godric dachte gar nicht daran, er lächelte nur und im nächsten Moment entwaffnete er den junge Malfoy durch einen einfachen Expelliarmus.

„Ich rate Euch, mich nicht noch einmal herauszufordern.“

„Dann sagt nicht sowas, dass die Schule Ihnen gehört!“

„Sie gehört mir. Hogwarts gehorcht meinem Willen, es reagiert auf meine Magie, denn meine Magie fließt zu jeder Sekunde seit es steht durch Hogwarts, ich kann es flüstern hören, spüre sein Bewusstsein.“

Er bemerkte wie die Lehrer sich ihm nährten, lediglich Dumbledore war sitzen geblieben. Also wandte er sich um.

„Es reicht nun. Sie sind übergeschnappt.“

„Wenn ich es wäre, warum sagt dann Dumbledore nichts gegen mich.“

Minerva blieb stehen.

„Er weiß dass 'Emrys Madoc' nur mein Deckname ist. Wäre ich gleich mit meinem wahren Namen gekommen, hätte ich nicht die Gelegenheit gehabt euch alle näher kennen zu lernen.“

Godric tippte mit dem Fuß einmal kurz auf den Boden, sofort reagierte Hogwarts. Die Decke beruhigte sich wieder, zeigte das Wetter von außen, während die Halle dennoch anfing sich in seinen Farben zu schmücken.

„Aber ich glaube nun ist es Zeit mich zu offenbaren.“

Er hob die Hände, schwenkte seinen Zauberstab und alle Lehrer wurden wieder auf ihre Plätze dirigiert. Es war kein Imperius, es war lediglich Magie, die sie dort hindrängte und sie setzten sich mehr oder minder freiwillig.

„Ich bin Godric Gryffindor, Mitgründer Hogwarts, Gründer des Hauses Gryffindor, hoher Ritter des Königs und noch so einiges mehr. Warum ich wieder lebe kann ich so erklären, dass es drei Schülern gelungen ist, einen Zauber meinerseits zu beenden, der mich wiederbelebt hat, da ich nie richtig gestorben bin.“

Teilweise eine Lüge, aber er wollte nicht von einem Horkrux erzählen. Reichte schon, dass Voldemort so etwas hatte. Wenn auch die andere Art von dem was Godric getan hatte.

„Und falls Ihr mir nicht glaubt, so fragt Dumbledore, ich habe ihn überzeugt und wenn Ihr dem immer noch nicht glauben könnt, geht zu den Kobolden, ich war vor wenigen Monaten erst in meinem Verlies in Gringotts.“

„Und wir bezeugen das auch.“

Es war Harry der gesprochen hatte und Godric sah kurz lächelnd zu ihm.

Es war still in der Halle. Scheinbar wusste man gerade nicht, ob man sich über ihn lustig machen sollte, oder nicht. Schließlich war es Dumbledore, der seufzend aufstand und ihm fest in die Augen sah.

„Sie hätten mich vorwarnen sollen, Sir Gryffindor.“

„Dazu bin ich nicht verpflichtet.“

Mochte ja sein, dass Albus Dumbledore einer der größten Zauberer seiner Zeit war, aber in Godrics Augen hatte er viele Fehler begangen, was Hogwarts betraf und deswegen würde er Albus Dumbledore nicht in seine Pläne einweihen. Eine Tatsache, die Dumbledore nicht gewöhnt war, scheinbar vertraute sich ihm jeder an. Um genau zu sein, tat Godric etwas, was Dumbledore nicht passte und er wusste es. Wer mochte es schon, wenn einem die Zügel aus der Hand genommen wurden?

„Wie auch immer.“

„Albus, ist es wahr?“

„Ja, Minerva. Dieser Mann vor uns ist niemand Anderes als Godric Gryffindor. Hogwarts selbst beweist es, ich habe ihm zu Erst auch nicht glauben wollen, doch er konnte mir genau zeigen, wo sich die Privaträume der Gründer befanden und ließ mich in seine Gemächer eintreten.“

„Außerdem kann ich es auch bezeugen. Denn ich lebte in seiner Zeit.“

„Lady Helena.“

Godric schaute zu der grauen Dame, die bis jetzt ganz scheu in der Nähe der Ravenclaws gewesen war und nun zu ihm rüber schwebte.

„Dies kann ich ebenfalls. Sir Gryffindor unterrichtete zwar nur noch kurz, als ich in Hogwarts zur Schule ging, aber ich erkenne ihn wieder.“

Helena schien sich leicht hinter Godric verstecken zu wollen, als der blutige Baron gesprochen hatte.

„Wow, einer der Schulgründer!“

Peeves kam angeflitzt, schwebte fröhlich und fies lächelnd um ihn herum.

„Ah Peeves, falls sie mir immer noch nicht glauben, meint Ihr, Euer Rauswurf würde es beweisen?“

Der Poltergeist wurde blasser – falls das bei einem seiner Art überhaupt ging – und erstarrte, bevor er schnell davon sauste. Anscheinend wusste Peeves, dass die Gründer die Macht hatten, Hogwarts von ihm zu befreien und er wollte sich keinen Ärger mit ihm einhandeln. Besser so. Seine Laune war nicht gerade besser geworden.

„Das Zeichen! Das Zeichen ist das Familienwappen nicht wahr? Ich hab gesehen dass es hier auftauchen wird. Vor einem Jahr, aber dachte mir nichts dabei.“

Godric lächelte nun zu Sybill und nickte.

„Ja, das ist mein Familienwappen.“

Sybill sprang auf, anscheinend nun vollends überzeugt und lief zu ihm, schüttelte ihm ehrfürchtig die Hand.

„Es ist eine Ehre mit Euch gemeinsam zu unterrichten!“, hauchte sie enthusiastisch und er berief sich auf sein Benehmen, verbeugte sich leicht und gab ihr kurz einem Handkuss.

„Werdet Ihr meine Tipps berücksichtigen?“

„Natürlich.“

Sie wandte sich um und schwebte schon beinahe wieder zurück zum Tisch. Die anderen Lehrer sahen sie verdattert an und irgendwo besserte sich doch seine Laune. Diese unterschiedlichen Gesichtsausdrücke der Lehrer, sowie der Schüler, waren einfach nur amüsant. Da war völlige Verwirrtheit, Unglauben, Unsicherheit, Misstrauen, aber auch Begeisterung zu sehen. Dumbledore setzte sich hin, blickte als Einziger nachdenklich drein.

»Godric.«

Alarmiert von der Stimme wandte er sich um.

„Verzeiht, aber ich ziehe mich erst einmal zurück, ihr braucht Zeit das zu verarbeiten.“

Und damit machte er sich auf den Weg zu Sahlia, die ihm etwas berichten musste. Harrys verwirrten Blick ignorierend.
 

„Albus, warum haben Sie nichts gesagt?“

McGonagall war noch immer geschockt darüber, dass Emrys Madoc tatsächlich einer der Mitgründer war, der Gründer ihres Hauses.

Godric hatte sich erneut ins Zimmer des Schulleiters geschlichen, lehnte lässig an der Wand und hörte erst einmal nur zu. Eigentlich war er ganz normal rein gekommen, aber sie hatten ihn bisher noch nicht einmal bemerkt.

„Weil er es so wollte Minerva. Als er zu mir kam, war er gerade Mal wenige Stunden wieder am Leben und er meinte, er wolle sich erst einmal an diese Zeit eingewöhnen, sehen was aus Hogwarts geworden ist. Ich hab nicht damit gerechnet, dass er so unzufrieden sein würde.“

„Seine Meinung überrascht mich etwas.“, meinte Snape in seinem typischen Tonfall und Sprout sah zu ihm.

„Also mich hat sein Aussehen ja mehr umgehauen. Hätte man mir gesagt, dass Godric Gryffindor in Hogwarts ist, ich hätte nicht nach so einem jungen... nun recht attraktiven Mann geschaut.“

Dumbledore lächelte kurz und Godric tat es auch. Sprout hatte keinerlei Interesse an ihm, aber das hieß nicht, dass sie ihn ja nicht als 'attraktiv' empfinden konnte und keiner schien etwas dagegen sagen zu wollen, das Schweigen nahm Godric also als Zustimmung hin.

„Er sieht aus wie Mitte Zwanzig. Albus, wissen wir wie alt die Gründer waren?“

„Nein, das wird nirgendwo genannt.“

„Wie auch immer. Werden Sie seinen... Vorschlägen etwa zustimmen?“

Binns war durch seinen Namen etwas ängstlicher geworden, denn es bedeutete, dass Godric die Macht dazu hatte ihn tatsächlich raus zu schmeißen. Dumbledore schwieg, seufzte schließlich.

„Letztendlich... hat er die Macht. Wir können Ihn nicht aus der Schule verweisen. Er hat Recht. Hogwarts gehorcht ihm und erkennt ihn. Wisst ihr denn nicht mehr, den Tag an dem die Halle genauso aussah wie heute? Damals kam er wenige Stunden danach zu mir.“

„Würden Sie Ihre Stelle einfach aufgeben, wenn er es sagen würde?“

„Ich würde versuchen auf jeden Fall nochmal mit ihm zu sprechen. Ich kann seine Argumente jedoch sehr gut nachvollziehen.“

„Die Schüler sollen noch mehr lernen?“, Minerva klang etwas bestürzt.

„Klingt mehr nach Ravenclaw, als Gryffindor.“

Pah, Rowena hätte schon längst geschrien und wäre sofort los geeilt um ihr Wissen den Kindern weiter zu geben. Sie hätte nicht so lange gewartet wie er. Tze, tze. Behaupteten er wäre wie Rowena ohne sie zu kennen. Vielleicht sollte er Snape Mal durch das Denkarium einen richtigen Einblick über sie Vier verschaffen. Blödmann.

„Heißt das... ich soll einfach... aufhören zu unterrichten?“

Die anderen Lehrer sahen Binns mitfühlend an, aber Dumbledore hatte Recht. Sie hatten nicht die Macht dazu etwas einem Gründer entgegen zu setzen, dies war eine Tatsache. Andererseits, was sollte Binns schon tun? Godric war am Überlegen, ob man Geistern doch noch den Tod geben konnte, wenn sie denn wollten.

„Ja, genau das heißt es.“

Alle wandten sich zu ihm geschockt, ehrfürchtig. Vermutlich hatten die wenigen Stunden geholfen ihre Wut einigermaßen zu Bremsen und zu kapieren, wer er war.

„Es ist ja nicht so, dass dies ein leichter Entschluss ist, aber ich denke da an die Schüler und jetzt Mal ehrlich, entweder sie lernen was im Unterricht oder nicht. Vielleicht waren sie... lebend nicht so schlimm wie heute, aber man merkt, dass sie den Job bereits zu lange tun. Zu lange in ihrer jetzigen Lebensweise. “

Er ging langsam zu dem Geist rüber, sah ihm fest in die Augen.

„Veränderungen sind für die Lebenden mal positiv, mal negativ. Wie es für Sie ist, weiß ich nicht. Ich verweise sie nicht aus Hogwarts, meinetwegen können Sie auch gern weiterhin den Unterricht besuchen, aber sie werden nicht unterrichten. Sie können den Schülern bei Fragen weiterhelfen und mit einigen Leuten eine Chronik schreiben, über das was in Hogwarts geschieht, seit sie hier sind. Allgemein finde ich es schade, dass sowas nur im Groben existiert.“

Binns überlegte, nickte dann zögernd. Geister waren zum Glück Wesen, mit denen man dennoch reden konnte.

„So und Sie wollen jetzt also auch noch Geschichte übernehmen, ja?“, meinte McGonagall und sah ihn etwas skeptisch an.

Im Gegensatz zu Sybill brach sie nicht in Euphorie aus, aber Godric wusste, sie würde sich an ihn gewöhnen und ihn akzeptieren. Sie war eine Gryffindor.

„Solange bis wir Ersatz haben. Hagrid wird mir sicherlich helfen, sollten sich die Pflege magischer Geschöpfe und Geschichte der Zauberei überschneiden.“

„Natürlich mache ich das.“

Hagrid nickte ihm freundlich zu, er war zwar nicht mehr offiziell Lehrer, aber sie verstanden sich dennoch prächtig und er gehörte unter das Kollegium: Godric hatte das damals durchgesetzt. Sie teilten ihre Vorliebe für gefährliche Kreaturen, wenn auch aus anderen Gründen. Der Gryffindor schätzte die Herausforderung und das damit verbundene Abenteuer, Hagrid sympathisierte einfach mit diesen 'total missverstandenen' Kreaturen.

„Entschuldige, wenn ich das Mal so anmerke. Aber... Lord Gryffindor.“

„'Sir'.“

„Mh?“

„Da ich Ritter bin, werde ich mit 'Sir' angesprochen. Wir können uns aber auch einfach bei Nachnamen nennen, oder Vornamen, ist mir recht gleich.“

Flitwick nickte und sprach dann weiter.

„Nun, jedenfalls waren sie tausend Jahre tot. Glauben Sie, Sie können eine geeignete Vertretung sein?“

„Ich habe mich sehr mit den letzten Jahren beschäftigt und ich hatte vor, mich noch mit Binns zu beraten, damit ich die Fakten der Themen von den Prüfungen kenne. Außerdem wollte ich allen dann von damals erzählen. Die Gründung Hogwarts.“

Stille. Alle Lehrer sahen ihn neugierig an und Godric bemerkte beinahe, wie ihre Blicke versuchten ihm sein Wissen auszusaugen, fast wie der Kuss eines Dementors, nur... Anders. Unangenehm war es trotzdem.

„Wisst ihr was. Ich nehme einen Samstag dafür und gebe den Leuten ein paar Freistunden. Dann brauche ich das nicht wiederholen und erkläre ihnen dann das alles in der großen Halle.“

Seine Erlaubnis, dass die Lehrer sich dazu gesellen durften. Oh je, na da hatte er sich ja was eingebrockt.

„Aber nun zu einer... schlechten Nachricht.“

„Und die wäre?“

„Ich habe inzwischen herausgefunden, dass Salazar Slytherin noch lebt. Wo er sich befindet weiß ich leider nicht. Ich weiß nur, dass er schläft und versiegelt ist. Jedoch... wird das Siegel nicht mehr lange halten und wenn er dadurch aufwacht wird sein Zustand sehr kritisch sein, er wird im Wahn sein. Und damit meine ich, dass er alles um sich herum töten wird, alles zerstören. Er wird weder Freund noch Feind auseinanderhalten können. Ich weiß wie ich den Zustand zwar beheben könnte, jedoch weiß ich nicht ob ich erfolgreich sein werde. Falls nicht, wird ihn niemand mehr aufhalten können.“

„Niemand?“

Er nickte und sah fest in die Augen Dumbledores. Keiner würde Salazar töten können, der Slytherin war dazu viel zu mächtig. Würde Godric versagen, würde dies der Untergang Hogwarts sein, denn sein Instinkt würde ihn hier her treiben...

Der Alptraum in dir

Es war eine klare, herrliche Nacht. Der Vollmond und die Sterne funkelten am wolkenlosen Nachthimmel und erhellten die Landschaft unter sich, die so einsam und verlassen wirkte. Es war keine Nacht, in welcher man Böses vermuten würde, denn es gab kaum die typischen Klischees wie in den Büchern, die Unheilvolles ankündigten. Das Jaulen der Wölfe war lediglich etwas, dass einen hätte warnen können, denn bei Vollmond wusste man nie, ob es wirklich normale Wölfe waren, denn Werwölfe konnten überall lauern.

Aber davor hatte er keine Angst. Der Mann-dessen-Name-nicht-genannt-werden-durfte fürchtete sich nicht vor dem, was in dieser einsamen Gegend lauern könnte. Warum auch? Er war der mächtigste dunkle Zauberer seiner Zeit und er war kurz davor noch mehr Macht zu erlangen, denn er hatte etwas herausgefunden. In dieser so unscheinbaren einsamen Gegend ruhte etwas, das ihm den Sieg versprach, etwas, dass es leichter machte. Der dichte Wald war früher einst eine große Sumpflandschaft gewesen und im Herbst war dieser Ort auch halb Unterwasser.

Die vermummten Gestalten nährten sich dem Einzigen Bauwerk in dieser Landschaft. Nur ein paar Steine verrieten den Bau. Es musste einst ein kleiner Turm gewesen sein, doch heute war es nur noch eine Ruine. Jedenfalls oberflächlich. Deutlich war Magie zu spüren, Magie, die versuchte sie davon abzubringen sich dem Ort weiter zu nähern. Doch der dunkle Lord ließ sich davon nicht abbringen und er zerschmetterte die Magie, die zu eng mit der Magie dahinter verbunden war. Die Magie, welche seine Macht eingedämmt hatte. Er grinste Irre, als die Macht pulsierend erwachte.
 

Schreiend wachte Harry auf, er zitterte. Was war das denn gewesen? Schon wieder Voldemort. Zitternd sah er sich um. Ron neben ihm murrte, aber keiner seiner Freunde wachte auf. Vorsichtig stand er auf, fasste sich an seine Narbe, die höllisch brannte. Nur dunkel erinnerte er sich an seinen Alptraum, Voldemort hatte irgendwas entfesseln wollen und scheinbar hatte er es geschafft.

Er kleidete sich an und huschte aus dem Schlafsaal, an Schlaf war nicht mehr zu denken. Aber was sollte er tun? Er schaute auf die Karte des Rumtreibers. Snape und Filch waren unterwegs, aber sie waren zu weit weg, als das sie ihn erwischen würden.

„Mensch, es ist mitten in der Nacht...“, beschwerte sich die fette Dame, doch Harry ignorierte sie und verließ den Gryffindorturm.

Er musste jetzt einfach durch das Schloss wandern, das beruhigte ihn immer. Doch diesmal hatte es nicht den gewünschten Effekt, nach wie vor war er ruhelos und seine Unruhe brachte ihn dazu, mit jemanden darüber reden zu wollen. Normalerweise hätte er jetzt Sirius geschrieben, aber Sirius war tot. Zu wem könnte er noch gehen? Dumbledore? Nein, nicht jetzt.

Wie von allein blieb er vor dem Wandteppich stehen, der den stolzen Löwen abbildete. Ob er es wagen konnte den Gründer zu wecken? Godric hatte ja Mal gemeint er könne immer zu ihm kommen, egal ob jetzt jeder wissen würde wer er war. Das war vor einer Woche gewesen. Seit einer Woche war bekannt, wer Emrys Madoc in Wirklichkeit war, natürlich war jetzt jeder – außer die meisten Slytherins – erpicht darauf sich gut mit Godric zu verstehen und sich bei ihm einzuschmeicheln. Selbst nach tausend von Jahren versprach Godric Macht und er hatte Letztens von Luna gehört, dass viele Familien bereits versuchten Godric mit ihren Töchtern zu vermählen. Bis lang war er aber nicht dazu gekommen den Gründer danach zu fragen. Allgemein konnte er seitdem weniger mit ihm sprechen, da sie nur dann alleine waren, wenn sie trainierten. Viele Schüler waren neidisch und Malfoy hatte sich natürlich gleich darüber 'lustig' gemacht. So nachdem Motto, dass es klar war, dass Potter die ganze Aufmerksamkeit bekam. Aber Harry glaubte nicht an Dracos Worte. Er konnte beobachten, wie Godric versuchte jedem aus dem Hause Gryffindor etwas seiner Zeit zu schenken und auch bei den anderen Häusern war er immer Mal wieder. Im Unterricht bevorzugte er auch nie sein Haus, sowie Snape. Allerdings hatte Godric inzwischen so ein bisschen Probleme die Slytherins ruhig zu halten, da die meisten der Ansicht waren auf Gryffindor nicht hören zu müssen, was Godric wohl etwas gereizt reagieren ließ.

„Anguifer Leo.“, flüsterte Harry leise.

Solange der Gründer ihn nicht rein ließ, würde das Passwort nur so eine Art Anklopfen sein, umso überraschter war er, dass sich die Tür kurz darauf öffnete und der Wandteppich beiseite schwang. Zögerlich trat der-Junge-der-lebte ein und fand Godric in einem der Sessel vor dem Kamin vor. Er war also noch wach? Die rote Robe die im Feuerschein leicht schimmerte wirkte nur drüber geworfen und die Haaren standen ihm recht wirr vom Kopf. Scheinbar war er erst aufgewacht.

„Habe ich Sie geweckt?“

„Nein. Komm her Harry, setz dich.“

Die lindgrünen Augen sahen zu ihm herüber, wirkten nicht verschlafen, sondern hellwach und wachsam, sogar etwas unruhig. Wenn Godric gerade nicht darauf achtete seine Maske aufzubehalten, verrieten seine Augen ihn oft. Auf den Wink hin, setzte Harry sich besorgt und noch immer etwas nervös.

„Was führt dich in einer solchen ruhigen Nacht zu mir?“

„Es wundert Sie nicht, dass ein Schüler Mal so in der Nacht zu ihnen kommt?“

Godric zuckte mit den Schultern.

„Es wird seine Gründe haben, also?“

„Nun, also... ich habe immer wieder Träume... von... dem was Lord Voldemort vermutlich tut...“

„Weil ihr verbunden seid?“

„Ja... Ich weiß nicht, ob er mir nur etwas zeigen wollte um mich zu sich zu locken... wie damals... mit Sirius...“

Ihm stockte der Atem und er musste gegen seine Tränen ankämpfen, als er an seinen geliebten Paten dachte. Godric tat nichts, sah ihn einfach nur ruhig an und irgendwie half es ihm, weiter zu sprechen und so Sirius etwas nach hinten zu schieben.

„Oder ob er sich dem gerade nicht bewusst war. Ich hab wieder etwas geträumt... Er war in einem Wald, das wohl Mal ein Moor gewesen war... Und... da war so eine Ruine die umgeben von Magie war. Voldemort... hat diese Magie zersplittern lassen. Er wollte eine Macht entfesseln und sich diese aneignen.“

Godrics Augen waren eine Spur unruhiger geworden, er war sogar etwas blasser als sonst.

„Harry, bist du dir sicher, dass das ein Erlebnis von Voldemort war?“

„Nicht ganz. Er kann manchmal in meinem Geist mit Absicht eindringen und mir... Visionen schicken. Aber ich glaube, diesmal war es ihm nicht bewusst.“

„Wie sah die Ruine aus?“

„Es... nun ich glaube es stellte mal einen kleinen Turm da. Also klein, im Sinne von nicht sehr hoch, aber recht großer Durchmesser.“

Der Gründer stand auf, schritt zum Fenster und blickte zum See hinaus.

„Hast du dort irgendwelche Symbole gesehen?“

Auf diese Frage hin musste er erst einmal überlegen. Details... an die konnte er sich meist immer am wenigsten erinnern.

„Auf einem der Felsbrocken war eine Schlange abgebildet... Sie sah fast aus wie ein 'S'.“

„Verdammt!“

Überrascht schaute er zu Godric, welcher bei dem kurzen Fluchen seine Faust gegen die Wand geschlagen hatte.

„Harry, ich glaube... wir stecken in großen Schwierigkeiten.“

„Wie meinen Sie das? Wissen Sie etwa, was das für eine Macht ist?“

„Ich bin mir nicht sicher... Aber es könnte sich um Salazar selbst handeln.“
 

Blut bedeckte den Boden, benetzte die Ruine. Die wenigen Todesser die noch lebten wichen ängstlich zurück, jeglicher Zauber prallte ab von dem Wesen, welches in der Mitte stand, aber dennoch kaum zu sehen war, da sie im Schatten lauerte und wenn sie hervor kam, starb einer, wenn nicht sogar mehrere von ihnen. Voldemort hingegen lachte fröhlich auf, diese Macht war überwältigend, aber er musste sich bemühen den Mann im Schatten mit seiner Magie zu bändigen. Die Magie des Anderen war unkontrolliert, wild und mächtig zugleich. Von einem Verstand war nichts zu entdecken, der diese Magie steuern konnte. Also gab es erst einmal keinen Verstand, den er sich hörig machen konnte, also versuchte er das gesamte Wesen erst einmal zu beruhigen und dann zu unterwerfen. Gelbe Augen glühten ihm wild entgegen, es wirkte nicht wie ein Mensch, sondern wie ein Raubtier, dass nur gerade etwas in Schach gehalten wurde, aber eigentlich nur darauf lauerte wieder die Erde mit Blut tränken zu können. Voldemorts Augen verschmälerten sich. Sein Vorfahr hatte keinen Zauberstab bei sich und dennoch konnte er ihm nichts anhaben, seine Magie prallte an seiner ab, er kam nicht durch. Aber irgendwo musste an sich ein Verstand sein. Salazar Slytherin war bekannt für seine Tücken, seiner List und seiner Raffinesse, aber der Mann vor ihm zeigte nichts von alldem.

Plötzlich pulsierte die Magie erneut und das heller werden seiner Augen warnte Voldemort noch in letzter Sekunde. Er disapparierte, die wenigen zurück gebliebenen, die es im nicht sofort nachmachten, wurden zu Boden gerissen. Ihre Schreie hallten nur kurz im Wald wieder und selbst die Werwölfe in der Nähe suchten ihr Heil in der Flucht, denn Salazar war darauf aus alles und jeden zu töten.

Aber der dunkle Lord war nicht dumm. Vielleicht konnte er Salazar noch nicht kontrollieren, aber er konnte ihn in seinem Wahn zu seinen Feinden lenken, keiner würde seinem Vorfahren etwas anhaben können, keiner, nicht Mal Dumbledore.
 

Es dauerte ein paar Tage, bis Godric mit einem seiner Greife schließlich vor der 'Schlangengrube' landete. Er brauchte nur einen kurzen Blick zu den Überresten der Leichen werfen um zu wissen was passiert war. Salazar war also tatsächlich erwacht. Er schluckte, fühlte seinen angestiegenen Puls an seinem Hals. Schlecht, ganz schlecht. Aber es hatte einfach zu lange gedauert, bis er diesen Ort ausfindig machen konnte. Harrys Traum war also wahr gewesen und sein Gefühl, was ihn in dieser Nacht geweckt hatte, hatte sich auch nicht getäuscht.

„Bei Merlin, Sal... Stell nicht so viel Unsinn an, ja? Du wirst es später nur bereuen.“

Falls er es hinbekam ihn wieder zu beruhigen.

Er stieg von dem Greif ab und untersuchte die Leichen nun genauer. Viel war dank der wilden Tiere nicht übrig geblieben, einiges hatte Salazar sicherlich auch dazu beigetragen, aber die Wunden die todbringend waren ließen keinen Zweifel daran fallen, dass es tatsächlich Salazars Werk war. Seufzend deutete er dem Greif an, sich auf einem der Bäume auszuruhen. Er wusste nicht wo Sal sich gerade befand, aber er würde vermutlich nicht auf Bäumen nach Lebewesen zum Abschlachten suchen. Allerdings glaubte Godric nicht daran, dass der Slytherin noch in der Nähe war. Er betrat die Ruine und sah sich um, bis er das Loch fand, aus dem Salazar wohl gekommen war. Es war immerhin eine Schlangengrube, also ging es runter, nicht hoch. Ohne zu Zögern sprang er durch das Loch und landete auf einer Treppe, die noch recht intakt war.

„Lumos.“, murmelte er leise und sein Zauberstab erhellte das eigentliche Bauwerk.

Eigentlich war die Schlangengrube ein Turm, nur die Ruinen Oben, waren lediglich die Spitze gewesen. Salazar hatte die Grube vor Hogwarts errichtet. Er hatte sie nie gesehen, sondern lediglich Mal Helga davon quatschen hören. Der Turm war mit Absicht dort gebaut worden, wo er ohne magisches Zutun in die Erde versinken würde. Warum Salazar dies gebaut hatte, wusste Godric nicht wirklich, aber es war gut, dass er hier versiegelt und schlafen gelegt worden war. Abgesehen von Voldemort gab es kaum jemand, der solch einen Ort aufsuchen würde und somit 'ausversehen' den Mitgründer Hogwarts aufweckte. Solange man Oben herumlief und ein Zauber nicht zerstört hätte, hätte Sal womöglich auch weiter geschlafen, auch wenn das Siegel mit den Jahren deutlich schwächer geworden war. Selbst jetzt konnte er Rowenas Magie spüren, die sich noch nicht ganz verflüchtigt hatte. Es stimmte ihn traurig zu wissen, was aus ihnen allen geworden war. Natürlich hatte er sich über die Familien der Anderen erkundet. Das Blut der Ravenclaws war mit Rowena und Helena gestorben, während die Familie Hufflepuff noch in dieses Zeitalter überlebt, aber auch ausgestorben war. Hepzibah Smith war die letzte Nachfahrin und war in den 40ern gestorben. Er selber hatte nie einen Nachkommen gehabt, einfach, weil er niemals verheiratet oder eine Affäre mit einer Frau gehabt hätte, die ihm hätte ein Kind schenken können. Dabei hatte Godric eigentlich immer eine Familie gewollt. Aber immer nur eine Familie, in der Liebe und Geborgenheit an Oberster Stelle stand. Als hoher Ritter kamen da schon nur sehr wenige Frauen in Frage und diese wenigen, die vielleicht wirklich hätten Interesse an ihm hätten haben können, hatten nie Gefühle in ihm geweckt und so war er bis zu seinem Tod ohne Familie geblieben. Jedenfalls Familie die Blutsverwandt mit ihm gewesen waren. Er hatte angefangen seine besten Freunde als Familie zu sehen, Hogwarts als seine Familie anzusehen, vor allem sein Haus hatte ihm dieses Gefühl übermittelt. Die Schüler waren wie eigenen Kinder gewesen, denn er hätte seinen eigenen sicherlich dasselbe beigebracht. Außerdem hatte Godric sich damit abgefunden niemals eine Frau an seiner Seite zu haben, die er liebte und die auch ihn lieben würde, sowie eigenen Kinder zu haben. Mit der Zeit fand man sich damit ab und war glücklich über das, was man hatte. Nur leider war er jetzt hier, klar Hogwarts war nach wie vor seine Familie, aber ohne Helga, Rowena und Salazar war es einfach nicht dasselbe.

Schließlich endete die Treppe und er war in einem kreisrunden Raum – was anderes hätte er in einem runden Turm auch nicht erwartet -, welcher voller Teppiche war, ein Bett, das nebenbei völlig zertrümmert war, stand in der Mitte des Raumes. Wandteppiche hingen von den Wänden. Alles war recht verstaubt und herunter gekommen. Aber die Wandteppiche die in Fetzen lagen, oder eben das zerstörte Bett sahen aus, als wären sie erst kürzlich in diesen Zustand versetzt worden. Seufzend schwang er seinen Zauberstab. Kerzen flammten auf, die Teppiche flickten sich von allein und auch das Bett wirkte nach wenigen Sekunden so, als wäre er es niemals zerstört gewesen. Ein Zauber, den er von Helga gelernt hatte. In seinem Alltag hatte er ihn eigentlich nie gebraucht, jetzt war er Helga dankbar dafür.

Seufzend setzte er sich die weiche Matratze und krallte sich ins Laken, unterdrückte ein Zittern. Die ganzen Eindrücke nahmen ihn mit. Wie musste es für Salazar gewesen sein, als er hier geschlafen hatte? Ob er seine Umgebung wahr genommen hatte? Und wie war es wohl für ihn aufzuwachen? Er musste sich hier eingesperrt gefühlt haben, seine Zerstörungswut hatte sich ja gezeigt, bevor er die Treppe hoch gelaufen sein musste und sich dann schließlich an die Oberfläche gekämpft hatte, wo ihn ein wahnsinniger Zauberer aufgelauert hatte, der ihn vermutlich versucht hatte zu unterwerfen. Denn Voldemorts Leiche war nicht dabei gewesen, also war er entkommen. Eine Tatsache die für den Nachfahren Salazars sprach.

Godric legte sich hin, zog die Dunkelgrüne Decke über sich und schloss die Augen. Er atmete den Geruch desjenigen ein, der tausend Jahre lang hier geschlafen hatte. Eigentlich müsste man meinen, dass die Decke stinken musste, aber durch den Schlafzauber Rowenas, roch die Decke lediglich nur nach Salazar und zwar angenehm, so als hätte er gerade Mal eine Woche darin geschlafen und vorher wäre sie frisch gewaschen gewesen. Denn frisch roch sie noch, aber auch der Geruch des Schlangenkönigs war deutlich zu erschnuppern. Wohlig seufzend kugelte sich der Gryffindor ein und nahm seit langem seine andere Gestalt an. Aus seiner Kehle kam ein tiefes Schnurren. In seiner Löwengestalt ließ sich das schwer unterdrücken. Ob die beiden Frauen jemals Animagi gewesen waren, konnte Godric nicht sagen, Salazar hingegen hatte genau wie er die Gestalt seines Wappen annehmen können. Welche Schlangenart genau Salazar gewesen war konnte er zwar nicht sagen, aber er konnte sich noch genau jede Zeichnung der grünen Schuppen beschreiben und die Augen waren wie seine in Salazars menschlichen Augenfarbe. Silber. Die Augen waren wie flüssigen Silber gewesen, die Godric meist gleichgültig angesehen hatten. Er selber hatte als Löwe auffällig grüne Augen. Einfach weil Grün zu seiner Tiergestalt eigentlich nicht dazu gehörten. Er war auch größer als normale Löwen, aber ansonsten gab es keine weiteren besonderen Merkmale.

Sobald er in diese Gestalt wechselte benahm er sich mehr wie eine Katze, schnurrte zufrieden vor sich hin – wobei es oft wie ein Knurren klang, da Großkatzen eigentlich nicht so schnurren konnten wie Hauskatzen -, hatte einen Jagdtrieb, oder schlief für gewöhnlich liebend gern im warmen Sonnenlicht auf einem warmen Stein oder schönem Gras. Außerdem hatte er es geliebt sich von den anderen Gründern streicheln zu lassen. So hatte er auch immer Rowena beruhigen können, wenn sie Mal ihr damenhaftes Benehmen vergessen hatte. Er hatte sich einfach neben ihren Stuhl gesetzt und seinen Kopf auf die Lehne gelegt und sie hatte wie von selbst durch seine Mähne gekrault, was sie immer hatte ruhig werden lassen. Helga hingegen, hatte immer großen Spaß gehabt mit ihm auf der Wiese zu sitzen und sich gegen seinen Körper zu lehnen um Wolken zu bestaunen, nebenbei hatte sie ihn immer über das samtige Fell gestrichen oder sich in seine Mähen vergraben, Letzteres hatte Salazar gerne in seiner Schlangengestalt getan. Wenn der große Slytherin zu faul gewesen war sich von einem Ort zum anderen zu schlängeln, hatte er sich immer um ihn geschlängelt und sich dabei halb in seine Mähne verkrochen.

Bei diesen Erinnerungen lächelte Godric innerlich, während er äußerlich sich nur weiter in der Decke verfing und einfach den vertrauten Geruch auf sich wirken ließ. Eigentlich war Salazar als Schlange recht anhänglich gewesen. Zwar hatte er immer behauptet er sei einfach nur zu faul sich von A nach B zu schlängeln, weil das viel anstrengender gewesen wäre, als sich um anderer Leute Hals zu schlängeln, so dass man ihn halb als Schal missbrauchen konnte. Rowena und Helga hatten sich höchstens darüber beschwert, dass eine Schlange seiner Größe recht schwer wäre, hatten ihn aber gelassen, wenn er sich auf ihren Schultern ausgeruht hatte. Er selber hatte sich nur beschwert, wenn Sal sich nur halbherzig um ihn geschlängelt hatte, da er in seiner Löwengestalt schnell über den langen Körper hätte stolpern können. Der Gryffindor vermutete, dass auch Salazar gerne nur Nähe von Anderen genoss, sein Stolz und vielleicht auch die damalige Vorstellung, dass man sich Frauen oder allgemein anderen nicht wirklich berühren sollte, ihn nur davon abgehalten hatte Nähe zu suchen. Godric hatte auch gemerkt, dass es viel einfacher war, diese Nähe als Tier zu suchen, es hatten auch nur wenige gewusst, dass es die zwei Gründer waren. Vermutet hatte man es schon, aber es hatte nie Beweise gegeben und heute stand nicht Mal was in den Büchern darüber.

Langsam befreite sich der Löwe aus der Decke und sprang die Treppen wieder rauf.

Es war langsam Zeit Salazar zu suchen, aber vorher musste er die Lehrer warnen und Hogwarts sichern. Außerdem musste er überlegen, wie er es am Besten anstellte.

Mit einem gekonnten Sprung, schaffte er es nach draußen und schüttelte sich kurz, gewöhnte sich ans Sonnenlicht und verwandelte sich zurück. Er pfiff kurz und der Greif landete vor ihm.

„Danke fürs Warten.“

Er kraulte den Greif dankend und stieg dann wieder auf.

„Na dann zurück nach Hogwarts.“

Eigentlich konnte es gar nicht so schwer werden Salazar ausfindig zu machen. Er musste nur der Blutspur folgen und den Leichen, die seinen Weg bepflastern würden...
 

„Hey Potter!“

Nicht schon wieder. Harry seufzte missmutig und starrte rüber zu dem Slytherin, welcher sich ihm grinsend nährte. Sie saßen gerade in der großen Halle und wollten anfangen zu essen. Ron starrte sofort missmutig und voller Hass zu dem Blonden, Hermine schaute genervt und er selber sah seufzend zu ihm.

„Was gibt es Malfoy?“

„Gryffindor sagt wir sollen zum Unterrichtsplatz.“

Verwirrt hob er eine Augenbraue, stand dann jedoch auf.

„Nur wir Beide, Wiesel und Granger sollen hier bleiben.“

Das beunruhigte Harry, aber er versicherte seinen Freunden, dass alles schon seine Richtigkeit hatte. Godric würde seine Gründe haben. Aber was war, wenn Draco ihn entführen wollte? Schwachsinn. Andererseits, bestimmt wollte Draco etwas Dumbledore antun, er war sicherlich bereits ein Todesser. Da war sich Harry sicher.

Sie liefen langsam aus Hogwarts heraus und dann Richtung Lichtung, wo Godric draußen zu unterrichten pflegte. Harry spürte Erleichterung, als er dort auch den Gründer sah, die drei Greife ließen ihn jedoch schlucken. Einer der Greife lag entspannt auf dem Boden, die anderen Beiden suchten in den Federn des Anderen nach Ungeziefer.

„Ah gut, dass es so schnell ging.“

Godric – welcher bisher neben dem liegenden Greif gesessen hatte stand auf und sofort fixierten die drei Greife die beiden Schüler. In gebührendem Abstand blieben sie stehen.

„Das hier wird eine kleine Lehrstunde. Da die anderen sich den Greifen nicht nähern konnten, habe ich diesen Unterrichtsteil weggelassen.“

„Jetzt?“, kam es prompt von Draco, aber Godric ließ sich davon nicht ablenken.

„Harry, da ich weiß, dass du weißt wer das Alphatier ist, überlasse ich erst Draco die Annäherung. Draco, du musst herausfinden, welcher der drei hier das Alphatier ist. Eine Aufgabe, die du spielend hinbekommen wirst. Dann musst du ihm jedoch beweisen, dass du dich dem Rudel nähernd darfst. Erst wenn dich das Alphatier duldet, werden die anderen es ebenfalls dulden.“

Draco nickte und Harry trat zurück. Kurz sah sich der Malfoy um, fixierte die zwei Tiere, welche bereits drohend ihre Flügel angehoben hatten, ehe er auf den liegenden Greif sah, der bisher sein eigenes Gefieder putzte. Er ging einen Schritt auf das magische Wesen zu und sofort richtete sich der Liegende auf, zeigte somit seine volle Große und Harry hatte das Gefühl, dass der Blonde kurz zurück weichen wollte. Doch dann ging er noch drei Schritte auf das Alphatier zu und ging flüssig in die Knie, den Blick leicht zu dem Greif gerichtet. Harry kannte ihn bereits, war ihm auf dem Nistplatz der Greife begegnet. Der Greif stellte sich auf seine Hinterpfoten, kreischte einmal laut auf, hob drohend seine Flügel und Harry unterdrückte ein Zucken. Godric hatte ihm Unterricht gesagt, dass jegliche ängstliche Blöße die Greife davon überzeugten, dass sie es nicht wert sein, ihre Nähe genießen zu dürfen. Malfoy schien sich auch daran zu erinnern, oder sein Stolz verbot es ihm, denn auch er regte sich nicht, schaute aber dennoch weiterhin zu Boden und nur leicht zum Alpha um seine Reaktion beobachten zu können. Der große Greif ließ sich wieder auf die Vorderkrallen fallen und nährte sich dem Blonden, inspizierte ihn wachsame, ehe er ganz knapp nickte.

„Gut gemacht. Erwarte nicht dass er sich berühren lässt. Willst du speziell was von ihm, müsstest du erneut auf ihn zukommen und dieselbe Prozedur tun, jedoch ist das heute nicht Teil des Unterrichtes.“

„Muss ich mich vor den Anderen ebenfalls niederknien?“

„Das kommt auf jedes einzelne Tier an. Diese Beiden sind recht offen und sogar recht neugierig. Vielleicht erkennst du unser Anschauungstier.“

Draco nickte und nährte sich dem Beiden. Das Weibchen kam einen Schritt auf ihn zu, sodass Draco ohne Umschweife über das Gefieder streicheln konnte, Harry konnte sogar ein leichtes Lächeln entdecken.

„Gut. Harry jetzt bist du dran.“

Er bemerkte den neugierigen Blick Malfoys, der vermutlich nur darauf wartetet ihn bloß zu stellen. Aber der Blonde tat nichts und auch der Alpha akzeptierte ihn, sogar etwas schneller.

„Er erinnert sich an dich.“

„Wirklich?“

„Ja. Sonst hätte er solange wie bei Draco gezögert.“

Harry nährte sich dem jüngeren Männchen, welcher kurz ein bisschen skeptisch wirkte, dann jedoch auf seine ausgestreckte Hand mit einem Nicken reagierte und sich die Streicheleinheiten gefallen ließ. Aber dafür hatte Godric sie sicherlich nicht herbestellt.

Als er zu Godric sah, bemerkte er, wie er sich schwungvoll auf den Greif brachte und dieser langsam auf sie zuschritt. Draco und er sahen den Gryffindor überrascht an.

„Gut. Harry, das Männchen bei dir ist noch frisch im Umgang mit Menschen, du musst ihm erst zeigen, dass er dir vertrauen kann. Draco, da du sie gewählt hast, mache ich den nächsten Schritt erst einmal nur mit dir. Ist eh besser, da ich so nur auf einen von Euch ein Auge haben muss. Komm mit. Harry du schaffst das allein?“

Harry nickte brav und sah den Vieren kurz nach. Godric konnte tatsächlich auf den Greifen reiten, ob er es ihnen nun beibrachte?
 

„Godric!“

Er wandte sich um, lächelte fröhlich, als er die Blonde auf sich zukommen sah. Helga Hufflepuff war eine kleine, etwas rundliche Frau. Er würde aber niemals darauf kommen sie als dick zu bezeichnen, sie hatte einfach nur ein bisschen mehr Figur, als viele andere Ladys, die kaum was auf den Rippen hatten und irgendwie passte es auch einfach zu Helgas Art. Sie umarmte ihn, eine Sache die Ladys normalerweise nicht taten, aber das war er gewohnt. Sobald sie losließ ging er auf die Knie und gab ihr höflich einen Handkuss.

„Helga, schön Euch zu sehen.“

„Ihr wart länger fort als wir dachten.“

„Ja verzeiht. Aber der Auftrag hat länger gedauert als eigentlich gedacht.“

Sie nickte und ging mit ihm zur Halle.

„Wo sind die Schüler?“

„Godric es ist heute ein Tag der Feier, was erwartet Ihr? Sie bereiten sich alle auf das Fest heute Abend vor.“

„Oh... Ist es schon soweit?“

„Ihr habt jegliches Zeitgefühl verloren, nicht wahr?“

„Ja und riesen Hunger.“

Sie lachte herzlich, was Godric wieder lächeln ließ. Ja hier war wirklich sein Zuhause. Nicht auf dem Schloss des Königs und auch nicht in seinem Manor. Nein, Hogwarts war es. Denn hier waren die Personen die er liebte. Seine engsten Freunde.

„Essen gibt es erst auf dem Fest. Ihr solltet Euch noch etwas ausruhen und Euch dann fertig machen. Ich muss zurück in die Küche. Bis nachher.“

Der Gryffindor winkte der Hufflepuff kurz, wartete brav, da er ein vertrautes Zischen wahrgenommen hatte. Kurz darauf spürte er wie ein schlanker, kräftiger Körper sich um sein Bein schlängelte und von dort aus bis zu seinen Schultern hochkletterte. Der Kopf der großen Schlange berührte leicht seine Wange.

„Salazar!“, freute er sich und strich dem Tier kurz über den schuppigen Kopf, was die Schlange ruhig in Kauf nahm, sich besser platzierte, sodass ihm keine Luft abgeschnürt wurde, das Tier aber nicht einfach runter fiel.

Er machte sich auf den Weg zu seinen Gemächern, während er nebenbei in seiner Gürteltasche nach etwas suchte.

„Rowena wird sauer sein, wenn sie hört, dass ich beinahe das Fest vergessen hätte. Helga wird es ihr sicherlich erzählen. Oh je. Nun, ich werd mich schon mit meinem Abenteuer raus reden können. Ihr glaubt gar nicht was sich dieser Idiot von einem Zauberer ausgedacht hat um vor mir zu entkommen. An sich war das Ganze unterhaltsam, auch wenn die Wesen nun wirklich nicht neu waren, oder die Zauber. Ganz ehrlich da sind unsere Trainingsstunden spannender. Aber amüsiert habe ich mich trotzdem.“

Kurz war er der Meinung, dass Salazar die Augen verdrehte, aber konnten Schlangen das überhaupt? Doch dann wandte sich das Interesse des Slytherins seinem Beutel zu und züngelte leicht. Godric grinste triumphierend auf und holte ein Stück Stoff hervor, indem etwas eingewickelt war. Durch einen Wärmezauber war die Temperatur innerhalb des Stoffes schön warm und gleichbleibend. Brav blieb er stehen, sodass die Schlange sich halb von ihm runter fallen ließ und sich schließlich in einen groß gewachsenen Mann mit langen schwarzen Haaren zurückverwandelt hatte. Godric hatte seine Haare erst Letztens gekürzt, sie waren nur noch schulterlang, was viele recht verwirrt hatte aussehen lassen. Aber er hatte gemeint, dass die Länge die er vorher getragen hatte, einfach nur störend gewesen war. So ließ sich seine Mähne einfach besser bändigen. Der Schwarzhaarige trug sie wie immer offen, lediglich beim Brauen trug er einen Zopf – der meist nur mit einem Band halbherzig zusammen gebunden war – und bei Festen trug er auch einen, nur war dieser ordentlicher und mit einem edlen dunkelgrünen Band festgebunden.

„Godric was habt Ihr diesmal mitgebracht?“

„Ein Ei.“

„Soweit war ich auch schon.“

Voller Vorfreude hielt er dem Schlankeren – Godric war muskulöser und damit automatisch breiter als der Slytherin, der lediglich zauberte und Tränke braute – den Bündel Stoff hin und dieser nahm es zögerlich an sich, brachte das Ei zutage.

„Das ist doch... Woher habt Ihr das? Diese Art von Schlangen sind sehr selten und schwer zu bändigen.“

„Ich weiß, aber ihr seid ein Parselmund und der Mächtigste den ich kenne und dementsprechend bezweifle ich nicht, dass Ihr es nicht unter eurer Kontrolle haben wird und ich hätte es Schade gefunden, wenn die Schlange bei einem seltsamen Kauz ausgeschlüpft wäre, wie der Händler, oder dem anderen Interessent, der auch ein recht seltsamen Eindruck gemacht hatte.“

„Godric... wie viel muss ich Euch zahlen?“

Salatzar schien einerseits erfreut darüber, aber gleichzeitig sah er den skeptischen Blick, frei nach dem Motto, dass er das Geld lieber für was Anderes ausgegeben hätte. Seufzend schloss Godric kurz die Augen, lächelte dann jedoch wieder und öffnete seine Augen, welche schelmisch funkelten, während er sich vorbeugte um nah an Salazars Ohr zu sein.

„Das ist mein Geburtstagsgeschenk an Euch Sal. Herzlichen Glückwunsch.“

Und damit ging er weiter zu seinem Gemächern. Als wenn er jemals den Geburtstag seines besten Freundes vergessen würde. Nein, für diesen Tag würde er sogar den Befehl des Königs für einen Tag ignorieren.
 

Die Stadt brannte, ein Zauber war mächtig daneben gegangen. Menschen schrien und versuchten weg zu kommen, doch keiner würde die kleine Stadt noch lebend verlassen. Das was sie jagte und tötete war zu schnell und mächtige Zauber hinderten sie ebenfalls daran zu entkommen. Viele Muggel verstanden nicht was hier passierte und die wenigen Zauberer sahen sich gezwungen sich zu offenbaren um ihre eigenen Haut zu retten, doch auch sie würden im Blut baden, kurz bevor sie starben. Er würde nicht ruhen. Nein, man hatte ihm etwas entrissen und er würde solange danach suchen, bis er es wieder fand und er suchte es in jedem Lebewesen, das Blut lockte ihm und weckte in ihm die Gier nach mehr. Und doch wollte er eigentlich nur eins.

Die gelben Augen sahen sich kurz um, bevor er die menschenleere Stadt verließ und weiter nach Leben suchte.

Sorge

Weißt du noch wie wir uns begegneten? Weißt du noch, wie wir zum ersten Mal miteinander sprachen? Weißt du noch was der Grund für unseren ersten Streit war? Was unsere ersten gewechselten Worte waren? Erinnerst du dich daran wie wir Freunde wurden? Erinnerst du dich daran, wann wir zum ersten Mal unsere Gefühle für den Anderen entdeckten? Erinnerst du dich daran, wie wir uns näher kamen? Welche Schwierigkeiten wir damit hatten und wir nur ahnen konnten, was für ein Weg vor uns liegen würde? Kannst du dich daran erinnern wie wir damals Probleme hatten voneinander fern zu bleiben und es reine Folter war soweit weg von dem Anderen zu sein, obwohl es doch nur drei Meter waren? Ich erinnere mich daran... Und ich muss sagen, es ist nichts im Vergleich zu dem... was wir jetzt durchstehen müssen. Erinnerst du dich überhaupt noch an mich? Dumme Frage, natürlich tust du das... Aber ich bezweifle dass du mich erkennen wirst, nicht weil ich mich verändert habe, sondern einfach, weil dein ganzes Sein hinter eine Fratze des Wahnsinns ist, der dich vor weiteren Schmerzen zu schützen versucht, aber so auch deine Heilung übersieht, weil du nichts mehr an dich heran lässt. Nicht Mal mich. Sag mir... kannst du es noch fühlen? Das Herz, was nur für dich schlägt und gerade vor Angst zittert? Ich habe Angst dich endgültig zu verlieren, sowie du mich einst verloren hast...
 

Leise gähnte Harry, Ron sah ihn skeptisch an.

„Harry so spät war das jetzt gar nicht. Und du bist todmüde ins Bett gefallen. Was hat Godric dir und Malfoy denn beigebracht?“

„Wie man Greife dazu bringen kann einem zu vertrauen. Außerdem hat er uns gezeigt, dass er wirklich in der Lage ist mit ihnen fliegen zu dürfen. Wir haben stundenlang damit verbracht den Greif den wir hatten kennen zu lernen und danach hat Godric mir noch einen Zauber versucht beizubringen der verflixt kräfteraubend ist. Hat nicht ganz geklappt. Frag mich später was das für einer war.“

Im Moment waren Harrys Erinnerungen noch zu müde um wirklich lebhaft vor seinem inneren Auge aufzutauchen und er wusste nur verschwommen was gestern passiert war.

„Mir macht Godric eher Sorgen.“, kam es von Hermine, woraufhin die Beiden fragend zu ihr sahen.

„Na gestern war er nicht einmal beim Essen. Dabei lässt er es eigentlich nie sausen.“

Langsam wurde Harry mulmig zu Mute, er erinnerte sich nun doch daran warum Godric ihm den Zauber hatte beibringen wollen.

„Es ist ein Zauber der dich und ein paar wenige Menschen die stark mit deinem Herzen verbunden sind kurzweilig vor allem Schützen kann. Außer vor dem Todesfluch, aber ansonsten würde alles abprallen. Harry nutze den Zauber ja nicht um Zeit für Angriffe zu gewinnen, sondern nur um zu flüchten. Und mit flüchten meine ich jegliche Art der Flucht, am Besten natürlich apparieren, aber das kannst du ja noch nicht...“

Er konnte sich denken was Godric so beunruhigt hatte, warum er nicht da gewesen war. Er war unterwegs gewesen, auf der Suche zu dieser seltsamen Stelle von der er geträumt hatte um zu sehen, ob Salazar wirklich wieder da sei. Aber es erklärte nicht, warum Godric wieder nicht zum Frühstück aufgetaucht war. Besorgt sah er zu dem leeren Stuhl am Lehrertisch und auch die Anderen tuschelten darüber.

„Ich wette mit euch, der hat einfach die Nase voll von Hogwarts. Es ist ja nicht so wie er sich das vorgestellt hat.“, höhnte es vom Slytherintisch zu ihnen herüber und Harry sah wütend zu Malfoy.

„Sei still! Er hat einfach nur wichtige Dinge zu erledigen.“

„Ah ich verstehe, die Dinge sind so wichtig, dass er das nur seinem Haus anvertraut, nicht Mal seinen Kollegen.“

„Sir Gryffindor würde es niemals wagen einfach zu verschwinden! Er stellt sich jeglicher Herausforderung im Gegensatz zu dir!“, fauchte Ron zurück.

Es war Hermine, die nur meinte sie sollten die Slytherins ignorieren, da auch die Anderen anfingen über Godric herzuziehen.

„Beachtet sie einfach nicht. Sie kennen ihn gar nicht.“

Wer tat das eigentlich? Eigentlich gab es keinem der wirklich was über den Gründer wusste, Godric plauderte zwar Mal ganz gerne, aber er machte es irgendwie immer so, dass man dennoch nicht viel schlauer aus ihm geworden war. Harry fasste zusammen. Godric Gryffindor war 31 Jahre gewesen als er starb. Mit 21 Jahren gründete er Hogwarts, zwei Jahre später waren die ersten Schüler dort gewesen. Godric unterrichtete Verteidigung gegen die dunklen Künste, Pflege magischer Geschöpfe, Wahrsagen und Schwertkunst. Neben der Schule war er dem König untertan gewesen und hatte den Rang eines hohen Ritters eingenommen. Doch wann war er dies geworden? Wie war es dazu gekommen? Wie hatte Godric herausgefunden wie man mit Greifen klar kam? Wie alt war er gewesen, als er Salazar und Helga, sowie Rowena kennen gelernt hatte? Was war sein Lieblingsessen? Was bereitete ihn immer wieder Sorge? Und was für schwarze Magie hatte er einst angewandt? Zeigte Godric ihnen wirklich sein wahres Ich oder trug er immer eine Maske?

Schon seltsam, er hatte begonnen in Godric eine Vertrauensperson zu sehen, fast so wie ein lieber netter Onkel den er nie gehabt hatte. Sirius war der erste Mensch gewesen, den Harry als Vaterersatz angesehen hatte und langsam kam Godric diesem auch nah. Er war immer für ihn da gewesen, war mit ihm losgezogen, hatte ihn nie im Stich gelassen. Aber jetzt war er weg und was war, wenn Godric nie wieder auftauchen würde? Der Gedanke hinterließ einen Krampf im Magen und ihm wurde schlecht.

„Seht Mal!“

Seamus hatte gerade von einer Eule – Harry war so tief in Gedanken versunken gewesen, dass er die Eulenpost nicht Mal bemerkt hatte – einen Tagespropheten bekommen. Neugierig lugten sie zu ihm rüber. Er konnte ein Bild von einer abgebrannten Stadt sehen, es wirkte gruselig, aber die Rauchfahnen zeigten deutlich, dass der Brand nicht lange her gewesen sein musste.

„Erneut fand man innerhalb weniger Stunden eine Stadt vollkommen zerstört vor, diesmal betrifft es Little Colston, nur wenige Stunden vom letzten Tatort entfernt. Wieder gibt es keine Überlebenden die vom Vorfall berichten können, lediglich die vor Schreck geweiteten Augen, ob von Muggeln oder Zauberern und Hexen können uns verraten, dass etwas Schreckliches ihren Tod herbeigeführt hat. Man weiß noch immer nicht, ob es sich dabei um ein Zauberer, ein Tier oder magisches Wesen handelt.“

Harry erschauderte bei den vorgelesen Artikel von Seamus und er dachte noch einmal an seinen Traum und an Godrics Worte.

„Es könnte sich um Salazar selbst handeln.“

War Slytherin zu so Etwas in der Lage? Wie gerne würde er Godric jetzt danach fragen.

„Kann ich die Zeitung haben, Seamus?“, fragte Hermine freundlich nach und er reichte ihr nickend den Tagespropheten weiter.

Es war still in der Halle geworden, viele hatten ebenfalls zugehört und es waren nicht wenige Schüler, die auf einmal keinen Hunger mehr verspürten. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie die Lehrer leise miteinander redeten, ebenfalls den Tagespropheten bei sich und sie sahen nicht minder besorgt aus. Ob Godric sie von Salazar in Kenntnis gesetzt hatte?

„Harry! Ron!“

Er sah zu Hermine und sie sah ihn leichenblass an, Ron sah sie fragend an.

„Es ist auf dem Weg hierher.“

„Was?!“, zischten sie leise, wollten sie ja keine Panik ausbrechen lassen.

„Hier stehen auch die anderen Orte. Wenn man jetzt die Route nachzeichnen würde auf einer Landkarte, würde man sehen, dass es fast in einer geraden Linie direkt auf Hogwarts zugeht.“

Harry schluckte. Hogwarts war voller Menschen die man töten konnte.

„Aber Hogwarts ist doch geschützt, oder? Hier kommt man nicht ohne weiteres rein.“, warf Ron ein und Hermine seufzte.

„Aber selbst die Lehrer wirken zutiefst besorgt und Godric ist weg. Es kann sein, dass sie das bereits erkannt haben und Godric es aufhalten will. Hogwarts mag noch sicher sein, aber was immer es ist, es ist Mächtig und in der Lage eine ganze Stadt zu zerstören und jeden Bewohner zu töten und das alles innerhalb kürzester Zeit.“

„Hermine Hogwarts ist sicher. Godric ist vermutlich gerade nur auf dem Außengelände und erneuert ein paar Schutzzauber.“

Wirklich überzeugt war Hermine nicht und Harry genauso wenig. Wenn sein Traum wahr war... dann würde Salazar einen Weg ins Schloss finden. Aber warum? Warum mordete er so viel? Was trieb ihn bloß dazu? Ob Voldemort dahinter steckte?

Gedankenverloren nahm er Hermine den Tagespropheten ab und blätterte durch. Bei einem Artikel blieb er hängen.

'Greif gesichtet worden! Laut mehreren Augenzeugen soll ein Greif wieder Englands Himmel durchstreifen. Greife sind seit sechs Jahrhunderten aus unserer Tierwelt ausgestorben und nur noch wenige Exemplare leben zurückgezogen in Afrika und Griechenland. Sie haben einen ausgezeichneten Orientierungssinn was die Theorie, er könne sich verflogen haben zu Nichte macht. Handelt es sich um einen Nachfahren jener Greife die Mal im Vereinigten Königreich gelebt hatten und sucht er nach neuen Nistplätzen? Experten vermuten, dass es sich um einen großen Hippogreif – eine noch hier anzutreffende verwandte Art des Greifs – gehandelt habe und man aus der Entfernung die Zwei zu leicht verwechseln kann.'

Harry wusste sofort, dass die Augenzeugen Recht hatten. Greife lebten noch immer hier. Godric könnte mit einem unterwegs gewesen sein.

„Hermine.“

„Ja?“

„Sag Mal, kann ich mir deinen Bericht über Greife ausleihen?“

„Warum?“

„Weil Godric mir die Hausaufgabe gegeben hat mich näher mit ihnen zu befassen um besser das Vertrauen gewinnen zu können und du hast mit Abstand den besten Bericht verfasst.“

Normalerweise mochte Hermine es nicht, wenn man für Hausaufgaben ihre Sachen benutzte, also abschreiben wollte, jetzt nickte sie aber, da er sich nur erkundigen wollte.
 

„Wo willst du hin, Potter?“

Nicht er.

Genervt drehte er sich um, funkelte aus grünen Augen wütend zu Draco, welcher ausnahmsweise Mal ohne seine zwei Bodyguards unterwegs war.

„Den Greif von Gestern besuchen.“

„Was denn, willst du dich einschmeicheln?“

Malfoys Grinsen wurde hinterhältiger, doch Harry wandte sich einfach um und stapfte weiter Richtung verbotenen Wald.

„Du weißt doch gar nicht wo er ist.“

„Doch, ich kenne ihren Nistplatz und jetzt lass mich in Ruhe Malfoy.“

„Nun, dann will ich mich auch mehr mit meinem beschäftigen.“

So, wie Draco klang wollte er einfach nur nicht verpassen, wie Harry sich zum Affen machte, was gut möglich war, denn er hatte etwas vor.

„Ach und warum?“

„Weil ich zugeben muss, dass Greife sehr interessant sind.“

„Seit wann interessierst du dich noch für was Anderes außer dir selbst?“

„Oh da gibt es so einige Dinge Potter.“

„Und die wären?“

„Geht dich nichts an.“

„Auch gut.“

Durfte Draco eigentlich den Nistplatz kennen? Er blieb stehen.

„Glaubst du wirklich ich zeige dir, wo der Nistplatz ist?“

„Musst du wohl, ich werde dir nämlich nicht von der Seite weichen.“

Was recht merkwürdig war, da Draco seit diesem Jahr irgendwie mit was anderem beschäftigt gewesen war.

Harry überlegte, versucht den Greif irgendwie zu rufen, aber natürlich reagierte er nicht. Ach Notfalls würde er Godric bitten einen Vergessenszauber auf Draco aussprechen zu lassen.

Im Gegensatz zu Ron beschwerte sich Draco nicht sonderlich über den steilen Weg, sondern lief schweigend neben ihm her.

„Du hast keine Ahnung wo Gryffindor steckt, nicht wahr?“

Die Frage die plötzlich gestellt worden war, warf ihn etwas aus der Bahn und so sah er ihn für einen kurzen Moment perplex an. Das genügte um Draco wissen zu lassen, dass er Recht hatte. Wütend über sich selbst, stapfte er weiter, bis sie endlich auf den schmalen Pfad angekommen waren. Kurz verschnauften sie Beide, ehe sie um die Ecke bogen. Mehrere Augen fixierten sie. Das Alphatier stand auf, ging langsam etwas näher, ehe er stehen blieb und sie ruhig musterte.

„Okay, dann Mal los.“, murmelte Harry eher zu sich selbst, ehe er sich vorsichtig nährte.

Die Greife beobachteten ihn kritisch und er unterdrückte nur schwer seine Angst, kniete sich flüssig zu Boden, neigte den Kopf nach unten und wartete. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, ehe der Alpha nickte. Erleichtert stand er auf, sah sich kurz um und lächelte zu dem jungen Männchen, was in der Nähe lag und scheinbar bemerkte er, dass er was von ihm wollte, denn er nickte schließlich und langsam nährte er sich ihm, streckte die Hand aus. Zwar stand der Greif nicht auf, doch streckte er seinen Kopf, sodass der Schwarzhaarige lediglich drei Schritte tun musste, damit der Greif seinen Schnabel gegen seine Hand drücken konnte. Dann sah er hinüber zu Draco, der nun doch etwas blass war. Scheinbar hatte er nicht damit gerechnet ein ganzes Rudel vor sich zu haben. Doch dann straffte er die Schultern und kniete vor dem Alpha nieder, welcher kurz den Kopf schief legte und wieder nickte. Zufrieden stand Draco auf, musterte jeden Greif.

„Sieh Mal, die Jungtiere dort.“

Er folgte seinem Blick und sah Wesen, die er auf gewisse Art und Weise süß und doch hässlich fand. Die Jungtiere mussten bereits ein paar Monate alt sein, da sie so groß wie ein Löwenjunges waren. Frisch geschlüpfte waren so groß wie etwas kleinere Hauskatzen. Statt solche Federn wie die Eltern, hatten sie weiße Daunenfedern, unter denen man noch etwas Haut erkennen konnte. Ihre Flügel wirkten eher wie weiße Stummel, während das Hinterteil beige gefleckt war wie junge Löwenkätzchen. Sie waren noch recht wackelig auf den Beinen, knickten auf den Vorderbeinen ein, da diese noch nicht stark genug waren sie zu tragen, während die Hinterbeine sie weiterhin vorwärts bewegen wollten. Sie wirkten unbeholfen und tollpatschig, was sie so süß machte, da sie dennoch versuchten trotzig normal laufen zu können. Ihre Mütter jedoch stupsten sie nun an, oder trugen sie gleich zu den Nestern, die recht gut in den Felsen geschützt waren. Scheinbar versuchten sie die Jungen von ihnen weg zu bringen. Ein älteres Junges – es besaß bereits mehr Farbe wie die Großen und hatte auch schon eindeutig das Federkleid eines adulten Tieres, da es bereits Schwungfedern besaß, auch wenn die Färbung noch immer heller war – sträubte sich jedoch gegen die Mutter und näherte sich nun neugierig den beiden Menschen. Ein Greif kam von Oben herab, packte es mit seinen Klauen und trug es in ein erhöhtes Nest. Empört schlug der kleine Greif mit seinen Flügeln und versuchte im Nest wieder abzuheben, erfolglos.

Kurz lächelte Harry und widmete sich wieder dem Greif, der ein leises schnurrendes Geräusch von sich gab, jedenfalls sowas in der Art. Auch Draco hatte sich nun dem Weibchen aus dem Unterricht zugewandt und sie hatte genug Vertrauen um ihn ohne zu Zögern die Erlaubnis zu geben.

„Ich brauche dringend deine Hilfe.“

Die intelligenten braunen Augen ruhten auf ihm und Harry schaffte es den Greif zu überreden aufzustehen. Er war so groß wie Seidenschnabel, viel Harry auf, als er sich langsam vor tastete mit dem Kraulen.

„Ich muss zu Godric, meinst du, du kannst mich zu ihm bringen?“

„Das klingt ja so, als würdest du ihn reiten wollen Potter.“

Draco war neben ihm, das junge Weibchen war dem Slytherin gefolgt. Seufzend sah er zu ihm, nickte entschlossen.

„Ja, will ich. Es gibt Dinge die ich unbedingt mit ihm besprechen muss. Diese... Dinge die da draußen geschehen, ich glaube er braucht da Hilfe. Wenn ich ihn finde kann ich ihn sicherlich überzeugen darum auch zu bitten.“

Dumbledore und auch die anderen Lehrer würden sicherlich alles tun um Hogwarts zu schützen.

Überrascht bemerkte er, dass Malfoy nickte.

„Gut, Potter. Ich komme mit.“

„Was?!“

„Na hör Mal, wenn du es schaffst auf einem Greif zu fliegen, schaffe ich das schon lange. Außerdem... wäre es Schade Gryffindor wegen so etwas zu verlieren.“

Den letzten Satz brachte Draco nur mit Mühe hervor und hatte auch leiser gesprochen als sonst. Ungläubig starrte er den Blonden an. Konnte es sein, dass Malfoy Godric eigentlich mochte und ihn als Lehrer gut fand? Und er einfach nur so tat als würde er ihn verachten?

„Aber wehe du stehst mir im Weg.“

„Sicherlich nicht.“

Und somit wandten sie Beide sich wieder ihrem jeweiligen Greif zu, kraulten weiter beruhigend. Langsam machte er dieselben Bewegungen wie Godric damals, es waren die richtigen Handgriffe um einen Greif zu bitten auf ihn reiten zu dürfen. Deutlich spürte er wie sich die Muskeln des Tieres unter seinen Händen anspannten und sah dann direkt in die Augen des Greifs, der seinen Kopf leicht zu ihm gedreht hatte.

„Bitte.“, formte er tonlos mit seinen Lippen und dann senkte der Greif tatsächlich seinen Flügel, die Erlaubnis auf ihn rauf klettern zu dürfen.

Er knickte sogar leicht mit einem Vorderbein ein um es ihm leichter zu machen. Freudig strahlte er ihn an, ehe er vorsichtig und ja darauf achtend ihm nicht weh zu tun auf den Greif stieg. Oben angekommen setzte er sich bequem hin, bemerkte, dass es gänzlich anders war, als auf einem Thestral oder Hippogreif. Beides waren Pferde-ähnliche Wesen, ein Löwe hatte einen ganz anderen Rücken als jene Geschöpfe, aber es war dennoch bequem. Er sah zu Draco, dessen Greif ein bisschen bissiger reagierte als seiner, doch nach fast einer Viertelstunde überlegte sie es sich Anders und ließ ihn auf sich reiten.

„Godric wäre sicherlich stolz auf uns, was?“

Harry vermutete, dass das Weibchen sich von seinem Greif hatte überreden lassen, da dieser ständig Laute von sich gegeben hatte.

„Ja kann sein. Also Potter, wie willst du ihn finden?“

„Ich hab gelesen, dass Greife einen verdammt guten Orientierungssinn haben und so lange sie jemanden kennen so zuverlässig sind denjenigen zu finden wie eine Posteule. Also führen uns die Beiden zu ihm.“

Er tätschelte seinen Greif, hoffte dass diese Fähigkeit bereits bei ihm vorhanden war, da Hermine – die hier genauso wenig wusste wie Ron – nirgendwo geschrieben hatte, wann sich dieser Sinn entwickelte.

„Also, kannst du mich zu Godric Gryffindor hinbringen?“

Der Greif kreischte und lief los, breitete die Schwingen aus und schlug mehrmals kräftig mit ihnen, bevor er abhob. Kurz darauf ertönte ein Kreischen neben ihm und Draco hatte zu ihm aufgeschlossen. Ein paar weitere Greife flogen nebenher, sichtlich aufgeregt und anscheinend nicht begeistert davon, dass die beiden Jüngeren Menschen auf sich reiten ließen. Doch nach einer Weile drehten sie ab und sie flogen über die Kronen der Bäume des verbotenen Waldes, Richtung Süden, wie Harry feststellte.
 

Da sie früh am Morgen losgeflogen waren und die Sonne sich bereits langsam wieder den Horizont nährte, wussten sie Beide, dass sie bereits den ganzen Tag unterwegs waren. Die Greife hatten ab und zu die Richtung gewechselt.

„Er muss in Bewegung sein, anders kann ich mir diese Richtungswechsel nicht erklären.“, versuchte Harry Draco zu überzeugen, als sie erneut leicht drehten und nun in südwestlicher Richtung flogen.

Draco schien zwar inzwischen zu glauben, dass die Greife keine Ahnung hatten, aber er war klug genug das nicht zu sagen. Der Stolz eines Greifen war immerhin leicht verletzbar und dann reagierten sie meist mit purer Mordlust.

Unter ihnen tat sich eine Schlucht auf und beide Greife legten leicht die Flügel an und sausten im Affenzahn herab. Erschrocken schrie Harry kurz auf, klammerte sich an den Hals seines Tieres und hatte Mühe sich zu halten. Dann breitete der Greif seine Flügel wieder aus und gleitete durch die Schlucht. Der Wind war hier deutlich spürbarer und sie schienen instinktiv gewusst zu haben, dass sie hier Energie sparen konnten.

„Draco?“

„Was denn Potter?“

„Lass uns eine Pause machen. Ich will nicht...“

Ob die Zwei beleidigt wären, wenn er meinte, dass sie noch nicht so viel Ausdauer hatten wie ein älterer?

„Ich will nicht, dass ich ausversehen einschlafe...“

Malfoy schien kurz was spöttisches sagen zu wollen, doch dann nickte er lediglich und gab seinem Greif zu verstehen, dass sie landen sollten. Nach weiteren zehn Minuten landeten sie in der Nähe der Schlucht an einem kleinen Bach. Als sie abstiegen bemerkte Harry, dass er leicht komisch lief, was wohl daran lag, dass sie den ganzen Tag geflogen waren. Er holte seine kleine Tasche hervor in denen er ein paar Kleinigkeiten zu essen rein gepackt hatte. Mürrisch teilte er mit Draco, welcher sich natürlich nicht bedankte, aber es gab auch keinen komischen Kommentar von sich, sondern half ihm ein kleines Lagerfeuer zu entfachen. Sie tranken aus dem klaren Wasser des Baches, genauso wie die Greife, welche kurz darauf auch auf die Jagd gingen.

Nachdem sie zurück waren und sich einige Stunden ausgeruht hatten, ging die Reise weiter, diesmal zickte das Weibchen nicht herum und ließ Draco gleich aufsteigen. Diesmal hatte aber das Wetter etwas gegen sie. Etwa eine halbe Stunde nach ihrem Aufbruch flogen sie direkt in eine Regenfront hinein. Es war ein kalter harter Regen, der sie komplett durchweichte. Bibbernd drückte Harry sich ins Gefieder, was anscheinend wasserabweisend war, da der Greif weiter flog als wäre es nichts. Das Wasser beschlug seine Brille, sodass er am Liebstem seinen Zauberstab hervorgeholt hätte um leise den Zauber zu sprechen, der dagegen half. Hermine hatte ihm diesen beigebracht. Viel sehen könnte er jedoch dadurch auch nicht, es war einfach zu dunkel. Langsam sah er nach unten, erkannte aber nur tiefe Schwärze. Es war fast so als würden sie im Nichts fliegen und gäbe es keine Schwerkraft, würde Harry auch bezweifeln, dass unter ihm irgendwann ein Boden kommen würde.

Eben jener Schwerkraft wurde er sich bewusst, als plötzlich eine Eule an ihnen vorbeirauschte, sein Greif ausweichen wollte und mit seinem Flügel gegen Widerstand traf, ein Windrad, wie er feststellte. Aber was es auch war, war eigentlich egal, er hörte das Kreischen des Greifs, ehe er wild in der Luft ruderte und dann einfach fiel. Entsetzt schrie er auf, sah hilflos zu, wie das junge Männchen verzweifelt versuchte mit nur einem Flügel zu fliegen, oder versuchte den verletzten auszuspannen um wenigsten gleiten zu können. Wie in Zeitlupe sah er die Felswand einer Klippe neben sich, die im Regen und der Dunkelheit wie ein Ungetüm wirkte und dann sah er doch den Boden, der alles andere als weich aussah, mehrere Felsen wölbten sie wie Ungeheuer aus der Erde die nur wenig bewachsen war.

„Harry!“

Der Schrei riss ihn aus der Zeitlupe, ruckartig wurde er gepackt und er spürte nur noch, wie er hochgezogen wurde, sah, wie die Klauen von Dracos Greif, versuchten seinen festzuhalten, doch sie sackten weiter in die Tiefe. Doch plötzlich biss sein Greif nur noch in die Klauen, sodass dem Weibchen nichts übrig blieb als loszulassen.

„NEIN!“

Er selber streckte seine Hand nach dem Wesen aus, dass weiter abstürzte, während sie langsam wieder an Höhe gewannen.

Kurz bevor er auf den Boden knallte, wurde jedoch der Greif vom einem weiteren, weit aus Größerem gepackt und mit kräftigen Flügelschlägen nach Oben gezogen. Der ausgewachsene Greif sah die Zwei scharf an, ehe er dann doch landete und sie ebenfalls. Vorsichtig nährte sich Harry, wollte wissen wie es seinem neuen Freund ging, der am ganzen Körper zitterte. Doch das bedrohliche Verhalten des Retters ließ Harry innehalten. Draco war neben ihm, während die junge Dame sich ihrem Rudelmitglied nährte und ihn abstützte. Sie lahmte leicht, da ihre eine Vorderkralle stark blutete.

Zittrig kniete der junge Potter nieder und erst nach mehreren Drohgebärden ließ der Große ihn näher kommen. Auch Malfoy durfte sich nähern und gemeinsam betrachteten sie deutlich den gebrochenen Flügel.

„Er muss sofort nach Hogwarts, da kann man ihn besser verarzten.“

Harry nickte dumpf, streichelte durch das nasse Fell.

„Es tut mir so Leid.“

Doch sein verletzter Freund stupste ihn aufmunternd an. Fast so als würde er sich entschuldigen wollen.

„Komm schon Potter. Wir sollten so schnell wie möglich zurück.“

Malfoy zog ihn wieder auf die Beine und führte ihn zu dem Weibchen, kletterte drauf und hielt ihm die Hand hin. Wäre er nicht so vollkommen neben der Spur und säße der Schock nicht mehr so tief, ihm wäre diese Hilfsbereitschaft von Draco komisch vorgekommen und er hätte ihm misstraut, so jedoch nahm er die Hand ohne zu Zögern an und setzte sich hinter den Blonden, musste sich an ihm festhalten, um nicht runter zu fallen, als es wieder in die Luft ging. Sie folgten den anderen beiden Greifen. Zum Glück blieb sein Freund ruhig und versuchte nicht selbst zu fliegen, sondern blieb brav in den Klauen des Älteren.
 

Als die Sonne gerade wieder aufging erblickten sie Hogwarts am Horizont. Es wirkte ruhig und unberührt.

„Ich schätze, das ist der Greif mit dem Gryffindor unterwegs war.“

„Das hieß also wir waren wohl in der Nähe von Godric.“

„Mag sein Potter, oder aber der Greif war wieder auf dem Rückweg.“

„Oder jagen.“

Und schon war er wieder Potter. Sie hatten auf dem restlichen Weg hierher eigentlich geschwiegen und es war das Schweigen gewesen, dass Harry wieder einigermaßen beruhigt hatte und sein Denken sich auch Mal wieder gemeldet hatte. Draco hatte ihn gerettet und ihn beim Vornamen genannt, was sehr selten vorkam. Allgemein, so hatte Harry bemerkt, war der junge Malfoy um einiges Umgänglicher, wenn sie mit Greifen zu tun hatten und kein Slytherin oder so in der Nähe war. Aber das änderte nichts daran, dass er dennoch ein eingebildetes sadistisches Arschloch war. Aber es machte ihn dennoch erträglicher.

„Wir sollten versuchen den Greif dazu zu bringen Madame Pomfrey sich die Verletzung ansehen zu lassen. Ansonsten wird er nie wieder fliegen können.“

Da hatte Malfoy recht. Nur... Wie?

Sie versuchten es den gesamten Weg hin und erst als sie beide traurig erwähnten, dass er dann wohl nie wieder fliegen würde können, schienen sie den Großen umgestimmt zu haben. Er landete vorsichtig in der Nähe von Hagrids Hütte und blieb schützend neben den Verletzten stehen. Sie selber landeten ganz in der Nähe, stiegen eiligst ab, bedankten sich beide – ja Harry war überrascht dass Draco einem Greif dankte – und liefen zum Krankenflügel.

„Madame Pomfrey!“

„Meine Güte, wo seid ihr denn gewesen? Ihr seht ja völlig unterkühlt aus.“

Ihre Umhänge waren zwar wieder trocken, aber sie waren blass, die Lippen leicht bläulich und bibberten noch immer vor Kälte.

„Sie müssen dringend einen gebrochen Flügel heilen, Madame!“, sprudelte es aus Harry heraus, doch sie achtete nicht darauf, sondern versuchte sie jeweils auf ein Bett zu dirigieren.

„Die Eule kann warten.“

„Keine Eule, ein Greif verdammt!“, brauste Malfoy auf und nun starrte die Krankenpflegerin sie verdattert an.

„Ein... Greif?“

„Ja, er hat sich den Flügel gebrochen und wenn wir uns nicht beeilen, überlegt sich der andere Greif es sicher Anders und lässt uns nicht mehr zu ihm. Jetzt kommen Sie schon!“

Ungeduldig zog Harry an ihre Hand und zog sie gemeinsam mit dem Slytherin Richtung Tür.

„Wartet! Dann brauch ich noch die richtige Ausrüstung. Aber danach lässt ihr euch brav von mir untersuchen, verstanden!?“
 

Am Ende hatten Draco und Harry geholfen den Flügel zu verarzten und zu schienen. Zum Glück gehörten Greife zu den intelligenten Wesen, denn sie hatten ihm beibringen können, dass dies wichtig war und er nicht versuchen sollte die Schiene zu lösen. In einer Woche würden sie ihn wieder untersuchen müssen, wenn alles gut ging, könnte er in zwei Wochen jedoch wieder normal fliegen können. Madame Pomfrey war recht nervös gewesen unter dem strengen Blick des ausgewachsenen Greifs, doch das hatte man ihr später nicht mehr angemerkt, als sie die Beiden untersucht und mit ganz vielen Wärmflaschen ins Bett beordert hatte.

Es war inzwischen fast vier Tage her. Von zerstörten Städten hatte man nur noch einmal gehört, von Godric fehlte immer noch jede Spur.

Hermine und Draco waren natürlich eingeschnappt gewesen, dass er mit Malfoy sich auf die Suche nach Godric gemacht hatte, statt mit ihnen. Harry hatte erklären müssen, dass er eigentlich erst nicht vorhatte irgendwen mitzunehmen. Ron und Hermine hatte er nicht fragen können, denn sie hatten es nie geschafft sich einem Greif nähern zu dürfen und deswegen hatte er auch nichts erzählt. Sie wären dagegen gewesen. Inzwischen hatten sie ihm verziehen und sie machten sich lieber Sorgen um den Schulgründer. Hatte er versucht Salazar aufzuhalten und war dabei umgekommen? Das konnte nicht sein.

Godric und gegen Salazar verlieren? Nein, daran wollte Harry nicht denken, aber er verlor ja am laufenden Band all jene die ihm wichtig waren.

Seufzend stocherte er in seinem Essen herum.

„Hast du Mal versucht ihm zu schreiben?“

Besorgt sah Hermine zu ihm, ehe sie zu dem Stuhl Godrics sah. Inzwischen waren viele Theorien entstanden, warum der Gryffindor verschwunden war und es war das Hauptthema Nummer Eins.

„Nein...“

„Dann machen wir das heute gleich nach dem Essen.“

„Ron, wir haben gleich Unterricht.“

„Okay, danach.“

Harry war nicht wohl dabei, aber er nickte. Ihm war schon die ganze Zeit schlecht. Der Gedanke, Godric könnte was zugestoßen sein, ließ ihn einfach nicht los. Warum sonst sollte der Greif damals da gewesen sein und war dann ohne zu zögern mit ihnen nach Hogwarts zurück geflogen? War Godric bereits tot gewesen und der Greif hatte sich bereits damit abgefunden gehabt?

Ein Knall schreckte ihn auf und am Eingang der Halle flatterten kurz grüne und rote Roben. Harrys Augen weiteten sich, sein Herz blieb stehen.

Ein hochgewachsener junger Mann mit langen schwarzen Haaren, die sein blassen Gesicht einrahmten und recht unordentlich wirkten, hob langsam den Kopf. Er hockte angespannt auf den Boden, seine silberne Augen, welche einen starken gelben Stich hatten, ruhten auf einen Mann in seinen Arm, der ungeheuer blass war. Die rote Robe war zerfetzt, überall war Blut und die Haut wirkte fahl und schlapp.

Harry wollte schlucken, doch seine Kehle war zu trocken um diesen Verlangen nachzukommen.

Das Wappen auf der grünen Robe war eine silberne Schlange, eindeutig war dieser Mann Salazar Slytherin, das war Harry sofort klar, denn keiner außer die Gründer konnte ins Schloss apparieren und wer sonst sollte das Wappen tragen? Doch das war nicht, was Harrys Herz zum Stillstand gebracht hatte, sondern der leblose Körper in den Armen Slytherins. Es war niemand Anderer als Godric Gryffindor.

Nach dem Tod

Sein Schädel dröhnte und dennoch empfand er es für besser langsam seine Augen zu öffnen. Kerzenlicht erfüllte den Raum, doch es war nur ein dämmriges Licht, weshalb es ihn nicht blendete. Godric erkannte gleich den Raum in welchem er sich befand. Es war nicht sein Gemach, wie auch? Im bewusstlosen Zustand hätte er wohl kaum die Erlaubnis geben können diesen zu betreten nicht wahr?

Die Decke hatte mehrere Balken, die sonst von Schlangen bewohnt waren, doch diesmal waren sie schrecklich leer. Spinnweben erkannte er jedoch auch nicht. Ein Zeichen dafür, dass dieser Raum nach wie vor von einem Zauber Helgas gereinigt worden war. Langsam wandte er seinen Kopf nach rechts und ein schwaches Lächeln schlich sich auf seine Lippen. An der Wand, nur ein paar Meter weit von dem großen Bett indem er lag entfernt, stand ein großgewachsener schlanker Mann. Er lehnte sich gegen den Wandteppich, der einen Löwen abbildete und seine grüne Robe stach dank dem Rot im Hintergrund hervor. Flüssiges Silber sah ihn aufmerksam und besorgt an. Die Haare waren so schwarz und ordentlich wie immer, rahmten das hübsche markante Gesicht ein und flossen über die Schultern des Mannes direkt auf den Rücken. Er hatte die Arme verschränkt, wirkte angespannt. Übel nehmen konnte Godric ihm diese Haltung nicht. Denn er merkte genau in welchem Zustand er selber war und der war nicht gerade fit. Nein, er hatte eine Menge Blut verloren gehabt, es hätte nicht viel gefehlt und er wäre erneut gestorben. Seine Magie floss unruhig in ihm und auch davon hatte er nur noch wenig, sein Körper fühlte sich schlapp.

Plötzlich wandte sich Salazar von ihm ab und verließ den Raum, Godric sagte nichts, kuschelte sich lieber in die dunkelgrüne Decke, die neben ihm lag und hatte seine rote vom Bett geworfen. Deutlich spürte er, wie Slytherin den Raum wieder betrat, spürte seine mächtige Magie näher kommen. Ihn hören konnte er nicht, das konnte man wirklich nur, wenn dieser laut stampfend bedrohlich auf ein zu kam um einem eine Standpauke zu halten.

„Trinkt.“

Er wandte sich wieder um, setzte sich langsam auf und nahm dem Schwarzhaarigen den Trank ab. Die Frage was das war brauchte er nicht. Salazar würde ihm etwas geben, was ihm half schneller fit zu werden. Also trank er brav ohne etwas zu sagen, nun er würgte es mehr runter als zu trinken, denn es schmeckte fürchterlich trocken und bitter. Kurz schüttelte er sich und reichte dem anderen Gründer das leere Glas, sodass dieser erneut den Raum verließ um es weg zu bringen. Innerlich lachte der Gryffindor darüber.

„Bei Merlin Salazar! Habt Ihr verlernt zu zaubern?“

Seine Stimme klang kratzig und war leiser als er gedacht hatte, aber er war sich sicher, dass jener ihn gehört hatte.

Langsam kam dieser wieder rein, schloss die Tür mit einem Wink und stellte sich wieder an die Wand, verschränkte erneut seine Arme und sah ihn kühl an. Godric durchschaute das aber alles. Salazar machte sich Sorgen um ihn und hatte Angst, versteckte dies jedoch hinter eine Maske. Das tat er immer und er hatte ein paar Jahre gebraucht, bis er diese durchschauen konnte.

„Sal, mir geht es gut.“

„Lügt nicht.“

„Okay, ich fühle mich extrem Schwach, aber ansonsten geht es mir gut. Ihr seid hier, das bessert meine Laune. Ich wusste nicht, ob ich es schaffen würde Euch wieder beruhigen zu können.“

„Ihr hättet auch beinahe versagt.“

Schuldbewusst senkte Godric den Blick, verkrampfte sich leicht und starrte auf die Decke. Wenn er versagt hätte, dann hätte Sal erneut seinen Tod mitansehen müssen.

„Verzeiht mir... Es tut mir so Leid.“

Ein Seufzen kam von dem Schwarzhaarigen.

„Ihr ward schon immer einer, der lieber einen fairen Kampf wollte und dementsprechend immer erst von vorne angriff.“

„Ich wollte Euch nicht wehtun.“

„Godric!“

Er zuckte zusammen, sah noch immer auf die Decke.

„In diesem Zustand hätte der Schmerz mich nicht Mal erreicht, ich wäre wohl nur dann sofort aufmerksam geworden.“

„Und wütender.“

„War ich so oder so.“

„Es tut mir trotzdem Leid. Das alles war meine Schuld... Weil ich so schwach damals war...“

„Für Eure Krankheit konntet Ihr nichts.“

„Für Euren Zustand schon.“

„Ric...“

Die Stimme war beruhigend und einfühlsam geworden und das nur bei diesem einem Namen. Langsam sah der Blonde auf, musterte den Mann vor sich erneut. Das flüssige Silber seiner Augen wirkte warm und genauso einfühlsam wie seine Stimme.

„Ich habe Euch niemals einen Vorwurf deswegen gemacht, ich konnte es nachvollziehen. Ich bin derjenige der sich entschuldigen sollte. Wenn ich mich besser hätte unter Kontrolle halten können... Es sind so viele meinetwegen gestorben.“

„Es liegt in Eurer Natur.“

„Ich habe Helga getötet.“

Godric japste leicht, schaute Salazar fragend an, sah genau, wie Salazars Blick traurig und verbittert wurde. Nur ihm gegenüber ließ der Slytherin ab und zu seine Maske fallen. Sofort stand Godric auf, wankte gefährlich, weshalb Salazar ihn sofort wieder ins Bett drückte.

„Nicht aufstehen.“

„Aber -“

„Nein Ric.“

Erneut nahm Salazar wieder Abstand und diesmal konnte Godric nicht verhindern, dass es ihm weh tat, dass Salazar anscheinend keine Nähe haben wollte. Er kannte den Grund, doch Schmerzen tat es trotzdem. Es fiel ihm schwer den Drang zu unterdrücken seine Hand nach ihm auszustrecken. Salazar würde dieser Geste ohnehin nicht nachkommen. Also tat er einfach etwas um es ihnen beiden leichter zu machen.

„Helga wusste was passieren würde, würde sie sich in Eurer Nähe aufhalten. Macht euch keine Vorwürfe. Reden wir später weiter. Ich glaube, ihr solltet zu Sahlia gehen, sie hat euch vermisst.“

Und Salazar würde sich jedenfalls über etwas freuen können. Langsam nickte Salazar, sah ihn noch einmal scharf an und verließ den Raum.

Seufzend vergrub Godric sich in die Decke, schloss gequält die Augen. Was hatte er erwartet? Das Salazar sich freute ihn zu sehen? Irgendwie schon. Aber natürlich überwog die Angst ihm weh zu tun. Salazars Inneres schrie danach und er konnte nur mit Mühe diesen Drang widerstehen und es fiel ihm leichter, wenn er Abstand hielt. Ric hatte auch Angst. Angst, dass Sal sich erneut im Wahn verlor. Sein Zustand war labil und er machte sich eine Menge Vorwürfe: Er hatte ihn damals nicht retten können, Helga, die Leben seit er aufgewacht war und vermutlich hatte er schon eine Ahnung, eine Ahnung, das jemand tot war, der einen festen Platz im Herzen des Schlangenkönigs hatte. Sahlia hatte es ihm nach ein paar Fragen diesbezüglich verraten und natürlich würde sie Salazar auch die Wahrheit sagen... Die Wahrheit darüber, dass seine Tochter, die sehr nach nach ihrem Vater kam und dementsprechend die Jahrhunderte hätte überdauern können, Tod war, ermordet von denjenigen, den sie geliebt hatte. Godric konnte ihm weder die Wahrheit verwehren noch den Schmerz nehmen. Wieder einmal war er vollkommen hilflos. Ob die Nachricht ihn wieder in den Wahn trieb? Vermutlich...
 

Seine Sinne waren sofort auf Hochtouren, sobald er die Berührung bemerkte, die so zart wie ein leichter Windhauch gewesen war. Doch blieb er entspannt, nur Salazar kam in diese Gemächer und nur Salazar würde ihm so hauchzart durchs Haar fahren.

„Na wieder wach?“

Diesmal klang der Slytherin amüsiert, weshalb Godric nun doch seine Augen öffnete und ihn verschlafen ansah.

„Seit wann seid Ihr hier?“

„Seid einer Stunde, Sahlias Gefährte häutet sich, da wollte ich nicht all zu lange bleiben.“

Das Lächeln weilte nur kurz auf Salazars Lippen und er wollte sich wieder entfernen, doch diesmal war Godric schneller, sein Körper war um einiges ausgeruhter, der Trank und die Magie hatten alles getan um ihn wieder fit werden zulassen.

„Nicht.“

Er hatte sein Handgelenk gepackt und sah ihn beinahe schon flehend an, doch Salazar sah nicht zu ihm.

„Godric.. Ich hab mich kaum unter Kontrolle.“

„Glaubt Ihr, es wird besser, wenn Ihr euch von mir fern haltet? Euer größter Instinkt ist es, doch mich zu schützen, oder?“

Gelbe Augen sahen zu ihm, doch dann wechselte es wieder zu Silber und langsam nickte der Slytherin.

„Der größte Instinkt ist es aber zu überleben.“

„Dann esst was.“

„Sehr witzig.“

„Salazar!“

Der Angesprochene stöhnte genervt, grummelte leise vor sich hin und befreite sich aus seinem Griff.

„Was erwartet Ihr Godric? Glaubt Ihr es sei alles in Ordnung? Glaubt Ihr es bringt uns Frieden, wie es ist?!“

„Nein! Natürlich tut es das nicht. Wir sind plötzlich im 20. Jahrhundert, alles ist Anders, wir haben eine Menge Fehler gemacht, aber wir haben halt nur noch uns! Und auch wenn ich verstehen kann, dass Ihr Angst habt mir weh zu tun, so kann ich meine eigenen Gefühle auch nicht einfach ignorieren!“

Nun sah Salazar etwas verdutzt drein, seufzte und setzte sich auf die Bettkante, schloss kurz die Augen.

„Also gut, reden wir. Aber wenn ich merke, dass ich Abstand brauche, verwehrt mir diesen nicht.“

„In Ordnung. Euer Tempo.“

„Gut.“, murmelte Salazar, öffnete langsam wieder seine Augen und sah ihn nun mit leichter Neugier an.

„Wieso bei Merlin lebt Ihr eigentlich wieder? Versteht mich nicht falsch, es ist schön Euch lebend zu sehen...“

„Keine Sorge, ich weiß, dass Ihr euch freut und diese Freude nur von vielen anderen Gefühlen überdeckt wird. Also das war so. Ihr kennt doch... Horkruxe nicht war?“

„Dann hättet Ihr nicht sterben können.“

„Das ist die erste und bekannteste Variante davon. Es gibt aber noch eine Andere. Ein anderer Schwarzmagier hatte sie angewandt, weil er wusste, dass ich ihn töten würde. Aber ich fand heraus, dass er einen gemacht hatte und hab ihn danach zerstört. Diese Variante trennt die Seele nur so lange, bis man stirbt. Sobald man gestorben ist, wird die restliche Seele in jenen Gegenstand gesogen und kann nicht entkommen, außer durch Hilfe von außen. Meine Seele ist also wieder im ganzen Stück. Der Vorteil davon war halt, dass ich meine todkranke Hülle zurücklassen konnte. Bei meiner Wiederbelebung würde ich meine alte, jedoch gesunde, Hülle wiederbekommen. Ich hab in meinem Tagebuch Andeutungen gemacht und geglaubt, dass Rowena darauf stößt, aber scheinbar war sie wohl doch zu sehr in Trauer um darauf zu kommen. Ein Schüler entdeckte jedoch mein Gemach.“

„Er konnte unmöglich hinein.“

„Nach meinem Tod genügte eigentlich nur noch das Passwort.“

„Aber das kannten nur wir Gründer.“

„Und Sahlia.“

Salazar starrte ihn an.

„Ja an dieser Schule gibt es einen Gryffindor, der Parsel verstehen und sogar sprechen kann.“

„Der Junge der Sahlias Tochter getötet hat.“

„Jaaaaa... Nun jedenfalls hat er mein Tagebuch gelesen. Keine Sorge es stand nichts gefährliches drinnen.“, meinte er schnell hastig, als er den Blick des Anderen sah.

„Er und seine Freunde fanden dank Sahlia und den Greifen -“

„Greife... Sagt bloß nicht, die Viecher gibt es immer noch.“

„Bei Merlin unterbrecht mich nicht andauernd!“

„Verzeiht.“

Es ärgerte ihn, dass Salazar nach wie vor nichts von Greifen hielt, aber diese würden ihn eh niemals akzeptieren, also ignorierte er das Kommentar einfach. Auf die Diskussion konnte er jetzt wahrlich verzichten.

„Sie fanden heraus, wie man den Zauber benutzt und auch den Ring.“

„Euren Ring? Welchen?“

Leicht verlegen hob er die Hand und deutete auf den Schlichten und kurz war er der Meinung ein sanftes Lächeln auf Salazars Lippen zu sehen.

„Der, den ihr mir geschenkt habt... Ich habe ihn zu meinem Horkrux werden lassen. Jedenfalls schafften sie es dank Hogwarts. Ich war damals etwas irritiert, vor allem weil die Drei mir gleich von einer Bedrohung erzählten. Aber dazu später mehr. So das war die Sache weshalb ich wieder lebe.“

„Gut, wie lange ist das her?“

„Ein halbes Jahr? Wenn nicht sogar etwas länger. Salazar... ich wusste erst überhaupt nicht was mit Euch war, ich hab nur immer wieder das Gefühl gehabt... Bis Sahlia mir endlich klar machen konnte, das ihr nur schlafen würdet. Ich war... so erleichtert... Ich hatte schon Angst... Zwar hab ich mir immer gesagt, dass es keiner schaffen könnte, aber...“

Erneut sah er auf seine Decke, spürte wie Salazar sich regte und im nächsten Moment saß der Slytherin neben ihm und umarmte ihn.

„Unwissenheit ist manchmal sogar schlimmer als die Gewissheit, da man sich so immer noch Hoffnung machen kann, die jeden Moment zerplatzen könnte. Ihr müsst Euch schrecklich einsam gefühlt haben.“

Die Nähe schwemmte alles fort, die Angst, den Kloß im Hals, die Sorge, das schlechte Gewissen, den Selbsthass. Im Moment fühlte er sich einfach nur leicht, beschützt und sorglos. Leise seufzend lehnte er sich näher an Salazar, spürte wie dieser sich leicht verspannte und wollte wieder Abstand nehmen, doch Salazar ließ ihn nicht.

„Schon gut. Verzeiht. Ich glaube es geht aber...“

„Was ist nach meinem Tod geschehen? Helena konnte mir nur sehr wenig erzählen.“

„Lady Helena? Rowenas Tochter?“

„Sie ist ein Geist...“

„Oh... Mhmh... Viel kann ich nicht sagen. Ich weiß nur dass ich mehrere Stunden neben Eurem Bett gehockt habe, nicht Mal weinen konnte ich... Dann kam Helga rein, legte mir eine Decke über die Schultern und wollte mich weg bringen. Ich... Ich wollte das nicht und das war der Moment wo der Wahn Besitz von mir ergriff und ich einfach auf sie los ging. Als ich wieder einigermaßen klar denken konnte sah ich sie leblos auf den Boden liegen, alles war voller Blut. Ich hab da einfach nur sterben wollen...“

Godric legte seine Arme um Salazar, sagte nichts und strich stattdessen vorsichtig leicht über den Rücken des zitternden Körpers. Es tat ihm so verdammt Leid. Das alles war nur geschehen weil er zu schwach gewesen war. Zu deutlich erinnerte er sich an die Tränen Salazars und diesen verzweifelten Blick, kurz vor seinem Tod. Danach schien Sal wohl keine Tränen mehr gehabt zu haben, die er hätte vergießen können.

„Rowena kam rein, als ich verzweifelt versucht habe mich selbst umzubringen. Sie handelte schnell, rief ein paar Hauselfen um Helga weg zu bringen, ehe sie mich einfach mitnahm. Sie und Helga wollten mich in den Schlaf versetzen, sie wussten, sie konnten mich nicht töten und mich nicht beruhigen, genauso wenig wie ich dies selber nicht tun konnte. Was danach geschah, kann ich nicht sagen.“

Ein paar Minuten herrschte einfach nur Stille, langsam hörte das Zittern auf und Salazar nahm wieder Abstand, setzte sich auf seinen vorigen Platz. Auf einmal war Godric kalt, aber er ließ sich das nicht anmerken.

„Nun, was geschehen ist, ist geschehen. Wir können es nicht ändern Sal und... ich glaube nicht, dass sie sauer auf uns Beide waren.“

„Und was ist mit meinen letzten Opfern?“

„Es ist geschehen Sal. Kommt schon, damals hattet Ihr auch nicht so ein schlechtes Gewissen deswegen.“

„Damals hatte ich kein Gewissen.“

„Ihr wart im Wahn, erfüllt von Trauer und Schmerz, ein Idiot wollte wohl Kontrolle über Euch, damals habt Ihr aus Spaß gemordet.“

„Touché... Moment. Woher wisst Ihr was über diesen Mann?“

„Er ist ein entfernter Nachfahre von Euch, aus direkter Linie, aber er ist Wahnsinnig, hat mehrere Horkruxe von sich erschaffen, erstere Variante und versucht die Macht an sich zu reißen. Viele Zauberer und Hexen wagen es nicht Mal seinen Namen auszusprechen.“

„Das Halbblut soll mein Nachfahre sein?!“

Oh je.

„Ja.“

„Und dann wagt dieses Halbblut mich allen Ernstes Untertan machen zu wollen?!“

„Sal beruhigt Euch!“

Die Augen waren wieder gelb, doch als Godric zu ihm krabbelte, halb zur Seite kippte – dank der einen Decke, die plötzlich nachgegeben hatte – kam die Sorge durch und die Augen wurden wieder Silber.

„Blöde Decke.“

„So tollpatschig könnt auch nur Ihr sein Ric.“

„Ihr mich auch...“

„Okay, wechseln wir das Thema. Ihr habt Recht, ich sollte Ruhig bleiben. Gut, erzählt Mal. Was habt Ihr seit eurer Wiedergeburt getrieben?“

Und Godric fing an zu erzählen. Erst davon, wie er Dumbledore überzeugen musste, dann was ein Schuldirektor war und das es Hauslehrer gab. Dann erzählte er, dass er erst nur Aushilfslehrer geworden war und unter 'Emrys Madoc' unterrichtet hatte. Begeistert erzählte er darüber, dass es in der sechsten Klassenstufe einem Slytherin und einem Gryffindor gelungen war, einen Greif streicheln zu dürfen. Salazar murmelte leise irgendwas, doch er ignorierte dies gekonnt, berichtete über Sybills Wahrsagenunterricht, worüber beide amüsiert waren, als er die Professorin beschrieb. Danach kam er zu den anderen Lehrern und deren Unterrichtsmethoden. Als er erwähnte, dass Snape bei jeder Gelegenheit – ob das nun gerecht war oder nicht – Gryffindor immer Punkte abzog und Slytherin bevorzugte, musste er erst einmal das mit den Hauspunkten erklären, zu ihrer Zeit hatte es das ja nicht gegeben. Salazar wusste nicht recht was er von Snape halten sollte. Er fand es nicht in Ordnung, dass er so offensichtlich Gryffindor fertig machte und seinem Haus zu viel durchgehen ließ, fand jedoch die Strenge und den Rest in Ordnung. Sobald die Lehrer abgeklappert waren – Salazar hatte zum Glück nicht zu Binns gesagt, da Godric meinte, dass dieser Lehrer eigentlich nicht mehr Lehrer war, da er dagegen bereits was gemacht hatte – kam Godric zu der Rivalität zwischen den Häusern und dem Zusammenhalt der Häuser. Sie waren sich einig, dass die Häuser selber zwar tatsächlich wie Familien geworden waren, aber die Rivalität zu viel des Guten waren. Danach erzählte der Gryffindor ausgiebig von seiner Offenbarung, die Salazar mehr als nur amüsierte und sie überlegten schon, wie Sal sich allen offiziell vorstellen wollte. Hogwarts hatte ihnen berichtet, dass alle bereits vermuteten, dass es der große Slytherin war und das alle wirklich beunruhigt waren. Auch fürchteten ein paar, das Godric tot war.

„Im Ernst Sal, was habt Ihr gemacht?“

Doch sein Gesprächspartner zuckte nur mit den Schultern.

„Als ich wieder klar wurde, lagt Ihr in meinem Arm, habt schwach gelächelt und seid bewusstlos geworden. Ich wusste, dass ich nach Hause musste und hab uns hierher appariert und hab nicht groß nachgedacht.“

„Hört hört.“

„Ich bin in der Halle aufgetaucht, aufgestanden und hab euch hergetragen, ohne was zu sagen, hab Euch versorgt und gewartet. Den Rest kennt Ihr.“

Godric stöhnte leise.

„Oh Man. Kein Wunder, dass alle heillos verwirrt und besorgt sind. Sobald ich wieder aufstehen kann, werde ich sie beruhigen und Ihr Salazar ruht Euch erst einmal aus. Wie ihr gemerkt habt, gibt es Vieles, was noch verbessert werden muss in Hogwarts und ich will nicht, dass Ihr Euch im Moment unnötig aufregt.“

„Ach mich aber runter zu Sahlia zu schicken war in Ordnung? Wo sie mir doch kleinlaut den Tod meiner Tochter erzählt hat?“

„Ich...“

„Schon gut Godric. Ihr könnt für ihren Tod nichts und Ihr hattet Recht, es hat mich gefreut zu sehen, dass Sahlia so groß und wunderschön ist. Außerdem hat sie einen Gefährten, einen Sohn und ein Ei.“

„Ein Ei?“

Salazar nickte begeistert und seine Augen funkelten, ein Funkeln was nur sehr selten zu sehen war. Es ließ Godric lächeln.

„Wisst Ihr schon was es wird?“

„Nein, das weiß man erst wenn es schlüpft. Erylas – Sahlias Gefährte – wünscht sich aber noch einen Jungen.“

Godric lachte hell auf und kuschelte sich nun doch mehr in die Decke, leider roch sie nicht mehr wirklich nach Salazar. Aber er würde sich gedulden müssen, bis Salazars Zustand einigermaßen stabil war und er selber wieder fit.
 

Godric lag noch eine Woche flach. Ernsthaft, er hatte schon Mal schlimmeres gehabt, aber Salazars Sorge ließ ihn ruhig liegen bleiben, bei Helga hatte er immer versucht noch zu entkommen. Heute jedoch durfte er endlich aufstehen. In der letzten Woche hatten sich Sal und er weniger über persönliche Dinge unterhalten, sondern meist darüber wie sie Hogwarts gestalten würden und ob Salazar wieder unterrichten würde, sobald er geistig wieder vollkommen er selbst war. Der Slytherin wollte wieder im kleinen Kreis schwarze Magie unterrichten und Godric war dagegen, vorerst.

„Überlegt doch Mal, die ganze Schule, ja die ganze Hexen und Zauberer da draußen haben Angst vor einem schwarzen Magier und das Ministerium hat noch zu viel Einfluss auf Hogwarts. Wenn wir anfangen schwarze Magie zu unterrichten schafft das wenig Vertrauen.“, sagte er immer wieder innerhalb dieser Woche.

Salazar gefiel das nicht, aber er hatte sich nach einer Weile geschlagen gegeben. Erst mussten sie Voldemort aus dem Weg räumen, dann konnten sie das Vorurteil 'Dunkle Magie sei böse und nur für Schmerz und Leid zu gebrauchen' aus der Welt schaffen.

Die Frage war da nur: Was würde Salazar sonst unterrichten? Geschichte konnte er lediglich Hogwarts Gründung, da er sich das restliche Wissen noch aneignen müsste und Godric gefiel es nach wie vor nicht, die Lehrer einfach raus zu schmeißen um selber wieder zu unterrichten. Gerade solche wie Minerva, die ihren Unterricht an sich gut bewerkstelligten.

Salazar wollte abwarten und sich die erste Zeit erst einmal darum widmen auf den neusten Stand zu kommen – er fand die neue Anredeform seltsam und bescheuert – und wollte Pläne schmieden wie sie Hogwarts vom Zaubereiministeriums lösen konnten.

Scherzhaft hatten sie schon gemeint irgendwo Hogwarts neu aufzubauen, aber das würden sie niemals tun.

Als Godric diesen Morgen erwachte, spürte er bereits das Gefühl und seine Hand wanderte automatisch wieder zu seinem Hals. Super, er würde es wieder aushalten müssen. Er bemerkte wie Salazar rein kam, wieder mit dem Trank, den er momentan immer morgens kurz nach dem Aufwachen trinken sollte. Er bemerkte natürlich die Hand auf Rics Hals, weswegen er sich lieber schnell aufsetzte und ihn anlächelte.

„Morgen.“

Eigentlich war Godric dafür gewesen, dass Salazar im Bett schlief und er das Sofa nahm, doch Salazar meinte ein Verletzter sollte in einem Bett nächtigen. Godric hätte auch nichts dagegen gehabt sein Bett mit dem Slytherin zu teilen, es war groß genug, doch er hatte geschwiegen, wie damals auch immer. Damals hatte die Angst in ihm geherrscht, dass Salazar ihn hassen und verstoßen würde, wenn er wissen würde, wie krank Godric eigentlich war.

„Denkt Ihr schon wieder daran?“

Die Stimme nah an seinem Ohr ließ ihn zusammen zucken. Verflixt, er sollte wieder aufmerksamer werden.

„Sieht man mir das immer so an?“

„Wenn ich eins in dieser Woche herausgefunden habe, dann, dass es inzwischen nicht mehr als Krankheit gilt und eigentlich akzeptiert wird, viele sowas aber dennoch nicht gerne sehen.“

Die silbernen Augen sahen ihn ruhig an, dennoch senkte er den Blick.

„Ich weiß...“

„Nehmt Euren Zauberstab... Bitte.“

Godric sah ihn wieder an, skeptisch, aber dann rief er seinen Zauberstab und dieser erschien in seiner Hand. Salazar zögerte, nährte sich ihm langsam, ehe er in seinen Hals biss. Godric schloss entspannt die Augen, schnurrte leise. Es tat ihm nicht weh, es war eher wie eine Liebkosung für ihn und gleichzeitig, als würde man ihm eine Anspannung nehmen, einfach weil dieses Gefühl nichts weiter war, als der Drang gebissen zu werden, einfach weil es ihm zu sagen versuchte, dass Salazar Blut brauchte. Würde einer sie sehen, würde man glauben Salazar sei ein Vampir, hatte er auch erst gedacht, weil diese sich ja auch von Blut ernährten, aber Salazar war weitaus etwas Mächtigeres.

„Uh...“

Er schmiegte sich leicht an Salazar, doch dieser ließ wieder von ihm ab, leckte sanft über die Wunde und sie verheilte in Sekundenschnelle.

„Ihr müsstet mehr trinken...“

„Und Ihr seid noch nicht ganz fit.“

„Mein Körper hat eben Bescheid gegeben, dass ich genug Blut zum Teilen habe.“

„Vorsicht ist besser als Nachsicht.“

„Wenn Ihr gesättigt seid, seid Ihr kontrollierter.“

„Wäret Ihr tot würde ich gar keine Nahrung haben.“

Er gab ein Murren von sich, beließ es aber dabei.

„Ihr wollt Euch partout nicht streiten, oder? Weder wenn es um Greife geht, noch um dieses Thema.“

„Ich bin einfach nur froh Euch wieder zu haben.“

„Ich auch.“

Salazar streichelte kurz über seine Hand, sein Blick war warm, doch dann entfernte er sich wieder von ihm. Aber allein, dass er getrunken und diese kleine Berührung ausgetauscht hatte, gab Godric die Zuversicht, dass alles gut werden könnte. Sie hatten alle Zeit der Welt. Salazar war ein Wesen, dass die Welt nur noch als 'Dämon' bezeichnete, der wahre Name war schon lange vor ihrer Zeit verloren gegangen.

Dämonen waren sozusagen die Vorfahren von Vampiren, nur waren sie keine Untote und pflanzten sich vollkommen normal fort. Sie waren nicht zu töten. Jedenfalls nur sehr schwer. Physische Angriffe machten ihnen nichts aus, Zauber waren zu schwach, selbst der Avada würde sie nur kurz schocken und danach waren sie stinkwütend. Es gab jedoch nur noch sehr wenige von ihnen. Sie töteten sich oft gegenseitig, sehr gesellig waren sie nämlich nicht. Desto älter sie wurden, desto resistenter waren sie gegen den Tod und die Zeit machte ihnen nichts aus. Sie konnten entscheiden ob sie alterten oder nicht. Jedoch erst mit 25 Jahren, denn ab da an waren sie volljährig und waren vorher noch zu töten. Es gab Dämonenjäger und das Ministerium erwähnte sie zwar nicht, doch die Jagd auf sie war sofort erlaubt und es war auch egal ob dieser Dämon sich sehr menschlich benahm, oder nicht. Natürlich, Salazar hatte sich in jungen Jahren wie viele seiner Art verhalten: Er war mordend durch die Städte gezogen, erst Helga hatte seine menschliche Seite hervorgebracht. Seine Tochter war ein Halbblut gewesen, aber selbst diese hatten genug Magie um ab 25 Jahren nur noch schwer zu töten zu sein. Godric hatte die Macht Salazar zu töten, brachte es aber nicht übers Herz.

Doch über Salazars Rasse wollte er sich jetzt keine Gedanken machen, er trank brav den Trank, machte sich fertig und huschte zum Frühstück in die große Halle.
 

„Professor!“

Harry war so erleichtert gewesen als Godric, der so getan hatte, als ob er nie weg gewesen wäre, beim Frühstuck erschienen war. Jetzt wo er wieder aus der Halle schritt, musste er unbedingt mit ihm reden. Gemeinsam mit Ron und Hermine und noch ein paar anderen Gryffindors folgte er ihm aus der großen Halle. Godric blieb stehen, sah fragend zu Harry, ehe er die restliche Meute musterte.

„Ja?“

Der-Junge-der-lebte blieb vor Gryffindor stehen, wollte gerade anfangen zu reden, als die Anderen anfingen auf diesen einzureden.

„Wo sind sie gewesen?“

„Was ist passiert?“

„Geht es Ihnen gut?“

„War das Salazar Slytherin vor einer Woche?“

„Ist er noch im Schloss?“

„Ich will ein Kind von Ihnen!“

„War das Ihr Blut gewesen?“

„Wann beginnt der Geschichtsunterricht?“

„Halt Mal Stopp! Nicht alle auf einmal. Also... Mir geht es gut, ich hatte nur etwas zu erledigen und wie das im Kampf manchmal so ist, hab ich einiges abbekommen und Salazar hat mich hergebracht und ja er ist in Hogwarts und tut keiner Seele was zu Leide. Der Geschichtsunterricht ist nächste Woche Samstag und nein, ich habe nicht vor hier irgendwen zu schwängern.“

Allgemeines Lachen, Harry fand es genial wie irritiert Godric bei diesem einen Satz ausgesehen hatte, aber wie locker er damit umging.

„So, gibt es sonst noch Fragen?“

„Ja, wohin gehen Sie jetzt?“

„In den Unterricht, wo ihr alle auch hin solltet.“

Und damit scheuchte er sie alle auseinander, Harry fiel ein, dass er jetzt mit Godric Wahrsagen hatte, also warteten die Drei, bis Godric sich wieder auf den Weg machte.

„Ihr habt noch Fragen, nicht wahr?“

„Wir haben uns Sorgen gemacht.“

Godric blieb stehen, schaute sie an und seufzte.

„Verzeiht. Aber ich hab keinem sagen können, dass ich... Salazar suchen würde und versuchen würde diese Morde aufzuhalten. Hat Beides geklappt.“

„Heißt, das.... Monster ist erledigt?“

„Hermine, wenn ich sage, es hat geklappt brauchst du doch nicht weiter nachfragen, oder?“

Harry sagte nichts. Warum auch? Godric schien nicht sagen zu wollen, dass es wohl Salazar gewesen war. Es war aber Ron, der leider so taktlos war.

„Aber sie sagten doch, dass Salazar hier sei und recht lebendig.“

„Was soll das heißen?“

„Nun, Salazar war das doch, der das alles getan hat.“

„Wie kommst du darauf?“

Die Stimme des Gryffindors war kälter geworden und Hermine war kurz davor Ron wohl auf die Füße zu treten, doch anscheinend war sie auch neugierig, er selbst wusste nicht, ob er seinen Freund zum Schweigen bringen sollte oder nicht.

„Harry hat uns erzählt, dass Voldemort wohl Salazar erweckt hat.“

„Und? Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Es ist vorbei und ich sagte bereits. Von Salazar geht keinerlei Bedrohung aus. Er ist ein Gründer, genau wie ich und kein Monster, verstanden?!“

„Ja Sir...“, erwiderte Ron kleinlaut und sah dabei zu, wie Godric weiter die Stufen ging.

Die drei sahen einander an, ehe sie ihm langsam folgten. Godric hatte Salazar bisher immer verteidigt, aber... er konnte nicht gut sein. Er war immerhin Slytherin, der Slytherin. Besorgt sah Harry hoch. Hatte Salazar einen Imperius angewandt? Nein, Godric schien vollkommen er selbst und wirkte nicht wie einer, der sich davon unterwerfen ließ.
 

Godric war beim Mittagessen immer noch sauer auf Ron und Hermine, ebenso wie auf Harry, der zwar nichts gesagt hatte, aber allen Anschein nach der selben Meinung war. Wie konnten sie es wagen Salazar mit den Morden in Verbindung zu bringen - gut er hatte Harry, sowie den Lehrern gesagt, dass Salazar eine weitaus größere Bedrohung war als Voldemort -, aber an sich verdächtigten sie ihn doch nur so schnell, wegen den ganzen Vorurteilen. Pah! Die würde er alle am nächsten Samstag Mal ganz schnell aus der Welt schaffen!

Er sah auf, als er die Magie Salazars fühlte, der sich die Halle nährte. Seufzend stand er auf, schritt an Dumbledore vorbei und umrundete den Tisch. Genau in den Moment trat Salazar ein, so gut wie jeder hörte auf zu speisen.

/Was tut Ihr hier?/

/Merkt Ihr es nicht?/

Er trat zu ihm, sie trafen sich ca. in der Mitte der Halle. Hogwarts summte vor ich hin, die Halle wirkte heller als sonst, die Magie unruhig, fast in freudiger Erwartung. Godric sah sich verwirrt um.

„Seid Ihr das?“

„Nein. Deswegen komme ich ja zu Euch, Hogwarts verhält sich seltsam.“

Die Aufregung von Hogwarts nahm zu, als würde es sich noch nicht ganz sicher sein, aber die Hoffnung keimte in ihm auf, Magie wurde stärker, wilder.

„Es benimmt sich fast so, als wärt Ihr von einer Schlacht heim gekehrt, sogar noch übertriebener...“

„Stimmt.“

Doch es gab keine Personen über die sich Hogwarts freuen würde, jedenfalls kannten sie keinen. Musste wohl irgendein Schüler sein, der viel Einfluss auf ihre Schule gehabt hatte, aber eigentlich gab es keinen. Beunruhigt sah er zu Salazar, dieser zischelte leise und eine Schlange kam aus seinem Ärmel, sie war klein und verwandelte sich in seinen Zauberstab. Auch Godric rief misstrauisch seinen Zauberstab, doch waren beide klug genug, sie einigermaßen verdeckt zu halten. Und dann machte Hogwarts deutlich, wer da kam.

Zuhause

Müde schwenkte er seinen Zauberstab und das Heu schwebte langsam zu seinem Platz herüber. Dankend schnaubte sein edles Ross und kaute auf ein paar der Halme herum. Godric sah sich noch einmal um. Sein Pferd hatte Wasser, einen sauberen Stall, Futter und war geputzt. Alles war erledigt. Jetzt war er dran.

Genüsslich streckte sich der blonde Ritter, ehe ehe er aus der kleinen Scheune trat, die neben Helgas Hütte stand. Sie hatte ihre Scheune - wo sie Kräuter aufhing, da nicht alles in die Hütte passte – extra für ihn erweitert, damit sein Tier bei schlechtem Wetter ein Dach überm Kopf hatte. Heute war es eine sternenklare warme Nacht, normalerweise würde er sein Pferd einfach draußen anbinden – an einem langen Seil natürlich -, aber in letzter Zeit kam es immer wieder zu Pferdediebstählen in dieser Gegend. Er schloss mit einem gemurmelten Zauber die Scheune ab und ging an der Hütte seiner Freundin vorbei. Drinnen konnte er Helga hören, wie sie gerade den Abwasch machte und gleichzeitig vor sich hinsummte.

Helga lebte am Rande des Dorfes und direkt nach ihrer Hütte grenzte schon der Wald an, sodass er kurz darauf kaum noch etwas sehen konnte, da das Mondlicht kaum durch die Baumwipfel brach. Erneut gähnte Godric. Der Auftrag in den letzten Tagen hatte einiges von ihm abverlangt und er war noch nicht Mal wirklich dazu gekommen es sich bei Helga gemütlich zu machen. Er hatte von draußen auf sich aufmerksam gemacht und die junge Frau sofort hinaus geeilt um ihn zu umarmen sobald er vom Pferd gestiegen war. Kurz hatte er ihr erzählen müssen, dass er gerade einen Auftrag erledigt hatte und sie hatte sich sofort in die Küche gesetzt um noch einmal eine Kleinigkeit für ihn zu kochen. Ihr Mann hatte ihm seine Eule gegeben, sodass Godrics Antwort so schnell wie möglich beim König ankam. Bevor er jetzt aber was aß, wollte er baden und zwar in dem nahegelegen See, einfach weil er zu faul war jetzt Wasser zu holen. Um die Uhrzeit war dort eh keiner mehr, die Dorfbewohner wagten sich nachts nicht in den Wald und der See war immer so klar und verlockend. Bei dem Wetter war es eh viel angenehmer. Sich die Augen reibend trat er auf die Lichtung und konnte – sobald er seine Hände wieder hatte sinken lassen – die glitzernde Wasseroberfläche betrachten. Sein Blick schweifte umher und blieb schließlich gefesselt an etwas hängen. Allgemein war er wie erstarrt und ihm wurde heiß. Verdammt, er hatte ganz vergessen, dass es sehr wohl jemanden gab, der sich nachts noch hier her wagte. Salazar Slytherin.

Und genau dieser stand gerade mitten im Wasser und schaute den Mond an. Das Wasser reichte ihm bis zur Hüfte, Wassertropfen perlten von seiner blassen Haut und seine langen schwarzen Haare klebten an seinem Körper, der eigentlich recht gut gebaut war. Godric hatte immer geglaubt, dass Salazar – der ja meist nur Tränke braute und kaum... körperliche Arbeit tätigte – nicht muskulös war, aber das stimmte nicht. Er war vielleicht nicht so durchtrainiert wie er selbst, aber deutlich erkannte man zum Beispiel die Bauchmuskeln. Er war einfach nur weniger breit gebaut als Godric. Himmel, das erklärte warum der Schwarzhaarige schwerste Arbeiten ohne große Mühe bewältigen konnte, wenn er denn sowas Mal doch tun musste. Unter normalen Umständen würde er sich ja jetzt einfach umdrehen und weggehen, oder sogar einfach ebenfalls ins Wasser kommen, aber irgendwie bewegte sich sein Körper keinen Zentimeter und den Blick konnte er auch nicht abwenden. Verdammt, er starrte gerade seinen besten Freund an und war sogar rot! Das verriet ihm nämlich die plötzliche Hitze in seinen Wangen.

Als Salazar seinen Kopf zu ihm wandte, schaffte es Godric endlich den Blick abzuwenden und sich etwas zu drehen, damit er nicht Gefahr geriet ihn wieder anzustarren.

Auch Mal wieder hier?“

Ich lebe nun Mal nicht in der Nähe wie Ihr, Salazar.“

Freut mich, dass Ihr wieder her gefunden habt.“

Innerlich verfluchte er sich gerade für diese Nervosität, die ihn gerade befiel. Warum war das so? Salazar war keine Frau und er hatte auch schon andere nackte Männer gesehen, das war als Ritter halt unvermeidbar. Das hatte ihm seltsamerweise nichts ausgemacht. Es war auch nicht mit der Nervosität vergleichbar, als eine Frau ihn versucht hatte zu verführen, indem sie sich einfach vor seinen Augen entkleidet und ihn dann zur Wand hatte drängen wollen. Da war er einfach nur peinlich berührt gewesen, weil er das gar nicht gewollt hatte und er hatte die Frau auch nicht beschämen wollen, indem er ihr sagte, dass er keinerlei Interesse hatte. Wie er damals aus der Situationen gekommen war, wusste er nicht mehr so genau.

Godric?“

Das Wasser plätscherte leicht, ein Zeichen dafür, dass Salazar näher kam. Bei Merlin, jetzt musste er sich aber Mal zusammen reißen! Stur drehte er sich nicht um, zog sich einfach langsam die Kleidung aus. Salazar war inzwischen stehen geblieben und als Godric wieder zu ihm sah – was er unweigerlich tun musste um ins Wasser zu kommen -, sah dieser ihn direkt in die Augen und darüber war Godric froh, stand er immerhin vollkommen nackt am Ufer. Er beeilte sich ins Wasser zu kommen, zitterte kurz, da das Wasser etwas kalt war, aber daran gewöhnte er sich schnell.

Wie lange werdet Ihr bleiben?“

Kommt auf die Rückantwort des Königs an. Aber sicherlich ein paar Tage.“

Salazar nickte und wartete dass er näher kam.

Lust einmal ans andere Ufer zu schwimmen?“

Entspannt oder ein Wettrennen?“

Wie es Euch beliebt.“

Entspannt, ich bin total fertig.“

Slytherin lächelte kurz ehe er sich einfach nach hinten fallen ließ. Godric gab einen erschrockenen Laut von sich, als er nassgespritzt wurde, da er ja nur bis zur Hüfte an sich ans Wasser gewöhnt hatte. Sein Freund lachte fröhlich darüber und schwamm schon Mal voraus.

Idiot!“, rief er kurz etwas sauer, musste dann aber grinsen und schwamm ihm nach.

Nachdem sie einmal hin und wieder zurück geschwommen waren, zogen sie sich ihre Roben kurz über und legten sich ans Ufer, sahen zu den Sternen hinauf.

Sal?“

Mh?“

Kann ich Euch was anvertrauen?“

Das müsst Ihr selbst entscheiden, denn dazu müsst Ihr mir vertrauen.“

Mhmh... Manchmal frage ich mich, ob es irgendwann Mal eine Zeit geben wird, wo nicht ständig gekämpft wird. Eine Zeit in der Frieden herrscht.“

Er bemerkte, wie Salazar sich leicht bewegte um sich auf die Seite zu rollen, damit er ihn ansehen konnte. Er selber machte sich nicht solche Mühe, sondern wandte einfach seinen Kopf nach links und sah in die silbernen Augen, die ihn gerade an die Sterne erinnerten.

Ihr habt doch Spaß daran nach Abenteuern zu suchen. Habt Ihr Angst vor einer solchen Zeit?“

Nein, ich wünsche mir sowas... Immer wenn ich hier bin, habe ich das Gefühl eine kleine Welt des Friedens gefunden zu haben und ich habe jedes Mal die Sorge, dass diese kleine Welt vom Krieg gefunden wird. Und das wird unweigerlich passieren, einfach weil jeder Frieden ausradiert wird... in dieser Welt.“

Er schloss traurig seine Augen. Das war gerade ein solcher Moment des Friedens. Solche Momente hatte er bislang wirklich nur hier gehabt. In seinem Heimatdorf war der Krieg immer spürbar gewesen, die Angst der Menschen hatte angefangen sie misstrauisch werden zu lassen und Godric hatte dies als Kind immer wieder zu spüren bekommen. Beim König selbst war er immer zum Aufbruch bereit, denn am Hofe versuchte man zwar Frieden vorzutäuschen, aber jeder der einigermaßen aufmerksam war, spürte, dass es gespielter Frieden war und man musste immer wieder hinaus in die Schlachtfelder ziehen. Godric hatte dies nie etwas ausgemacht, jetzt inzwischen sehnte er sich danach.

Frieden ist etwas, was immer nur kurz andauert, einfach weil Menschen verschiedene Meinungen haben. Solange wir also eigene Meinungen haben, solange wird es auch Konflikte und Krieg geben. Einfach weil die wenigsten Menschen fähig sind, einen Kompromiss zu finden. Es scheitert ja schon daran, dass nur wenige anderen zuhören können. Aber es ist gut, dass selbst Ihr Frieden sucht und es ist gut, dass Ihr ihn hier gefunden habt. Frieden ist kein Ort Godric, sondern in Eurem Herzen.“

Und warum spüre ich ihn dann nur hier?“

Salazar lächelte.

Vermutlich, weil hier Menschen sind, die euch das Gefühl von... Ruhe und Zufriedenheit geben können. Keiner von uns würde Euch jemals das Gefühl geben wollen, dass Ihr jeden Moment wieder in die Schlacht ziehen sollt.“

Da habt Ihr wohl Recht... Hier... fühle ich mich zum ersten Mal sicher und geborgen...“

Ihm fielen die Augen zu und langsam driftete er ab. Er hörte noch wie Salazar etwas erwiderte, aber dann glitt er ins Land der Träume. Somit bemerkte Godric nicht, wie Salazar verstummte, kurz lächelte und ihm eine nasse Strähne aus dem Gesicht wischte.

Zum ersten Mal also... Da haben wir was gemeinsam.“
 

Die große Halle veränderte die Decke von allein, ohne dass irgendjemand was dazu beitrug. Gelbschwarze und Blaubronzene Flaggen schmückten nun die Halle und Salazar und Godric starrten diese einfach nur verblüfft, ja beinahe schon fassungslos an.

Eigentlich konnte das nur eins bedeuten, aber das war unmöglich. Die beiden Gründer sahen einander kurz an, ehe sie gemeinsam die Halle verließen. Sie hörten das Gemurmel der Schüler oder der Lehrer, aber sie konnten ihnen keine Antwort geben, dazu waren sie selbst viel zu sehr verwirrt.

„Was meint Ihr, hat unsere Ankunft Hogwarts so in Euphorie gebracht, dass es jetzt auf Wunschdenken reagiert?“

„Ich bin mir nicht Mal sicher, ob es sowas kann.“

„Aber... Helga und Rowena können nicht hier sein. Sie sind... Tod.“

„Wart Ihr auch.“

„Ja, aber ich hatte einen Horkrux und ich glaube nicht, dass die Beiden so etwas... getan haben.“

Salazar nickte und eilte mit ihm zum Ausgang. Dort blieben sie stehen und sahen sich aufmerksam um. Im Schloss waren die Beiden nämlich nicht, soweit hatte Hogwarts es ihnen jedenfalls verraten. Es war seltsam auf etwas, oder eher jemanden zu warten, an dessen Rückkehr man nicht glaubte. Das war einfach unmöglich. Das musste einfach Wunschdenken sein.

Doch dann wurde Godric eines Besseren gelehrt. Aus dem verbotenen Wald tauchten zwei Frauen auf und selbst aus der Entfernung konnte er sie erkennen. Vollkommen überrascht setzte er sich in Bewegung und eilte auf sie zu. Die beiden Frauen blieben verdutzt stehen und als er sie erreichte, gab die Blonde einen fröhlichen Laut von sich und er spürte auch schon ihre feste Umarmung.

„Bei Merlin! Godric Ihr lebt!“

„Ja... und Ihr auch...“

Helga ließ ihn los und er verbeugte sich erst einmal, gab ihr einen Handkuss. Auf die selbe Art und Weise begrüßte er auch Rowena, welche ihn lieb anlächelte. Als Beide an ihm vorbei sahen, wusste er, dass Salazar auch angekommen war.

„Salazar. Ihr seid schon wach?“

„Ja. Freut mich.“

Auch er begrüßte die Zwei wie Godric, auch wenn Helga es sich nicht nehmen ließ und ihn umarmte. Ja Helga war schon immer etwas seltsam gewesen. Aber Godric ließ das nur Lächeln. Das war ein Traum, so schön konnte nie und nimmer die Realität sein.

„Das hier ist gerade kein Traum, oder?“

„Natürlich ist das kein Traum Salazar. Rowena und ich haben einen Zeitzauber ausgelöst um hier her zu kommen. Es sind jetzt 1000 Jahre um, oder?“

„So ungefähr. Einen Zeitzauber?“

„Im Ernst, Sal. Glaubt Ihr ich lasse Euch schlafen und würde dann Hogwarts einfach so unwissend zurück lassen? Nachdem Helga und ich keine Lösung bei uns gefunden hatten, habe ich mich an einen Zeitzauber gesetzt, damit wir hier nach einer Lösung suchen konnten, oder zu Mindestens versuchen könnten die Schule zu schützen. Aber anscheinend war das gar nicht notwendig.“

„Ihr ward nicht in meinem Gemach, oder? Die Lösung stand in meinem Tagebuch.“

„Tagebuch?“

„Ja. Ich hab ein Horkrux gemacht. Drei Schüler haben mich wieder aufgeweckt und Salazar ist jetzt seit einer Woche wieder hier und wie ihr seht, ganz friedlich.“

„Ja, weil ich vorher ein paar Dörfer ein Ende bereitet habe.“

„Man hat Euch aufgeweckt.“

„Na und?“

„Ihr habt immer schlechte Laune, wenn man euch aus den Schlaf reißt.“

Die beiden Frauen grinsten und schüttelten den Kopf.

„Nun, dann müssen wir uns ja keine Sorgen mehr machen, oder?“

„Nur die üblichen. Oh und wir müssen Hogwarts wieder in Ordnung bringen. Bleibt ihr Zwei hier?“

„Nein, wir segeln über das Meer. Natürlich bleiben wir. Es gibt keinen Zauber der uns zurück bringen könnte und da erwartet man uns so oder so nicht mehr.“

„Außerdem sind wir ja jetzt wieder alle zusammen.“, bemerkte Helga lächelnd und Godric nickte begeistert.

Bei Merlin, das war wirklich zu schön um wahr zu sein. Sie alle wieder vereint. Das war mehr als er jemals erhofft hatte und zum ersten Mal seit langem fühlte er sich wirklich wieder Zuhause. Er fühlte den Frieden, den er nur bei ihnen bekam. Seinen inneren Frieden, die innere Ruhe.

„Wir sollten ins Schloss. Ehrlich gesagt sind Helga und ich sehr erschöpft und ein warmes prasselndes Feuer in einem Kamin klingt verlockend.“

Natürlich verstanden Salazar und er diesen Wunsch und gemeinsam betraten sie Hogwarts, für welches wohl gerade alle Feiertage an einem Tag gelegt worden waren. Es summte vor Freude, die Magie floss erquickt, statt wie sonst im sanften Strom, weswegen sie kurz ihre Magie nutzten um wenigstens es soweit zu beruhigen, dass es nicht alles den Anderen zeigte.

Sie entschlossen sich für Helgas Gemächer, immerhin war ihr sonstiger Raum nicht mehr der, der er einst war. Nun waltete dort der Schuldirektor.

Sobald sie im Gemach Hufflepuffs waren, gab diese einen erschrockenen Laut von sich.

„Wo sind meine Kräuter?!“

Godric bemerkte, wie Salazar erschrocken einen Schritt zurückwich und auch Rowena schien plötzlich unwohl in der Nähe der kleinen Frau zu sein, die gerade doch recht bedrohlich wirkte. Er selber verkniff es sich in Verteidigungsposition zu gehen. Helga Hufflepuff und ihre Kräuter. Das war so, als hätte man Salazar seine seltensten Zutaten gestohlen und auch wenn Helga die liebste Frau war die Godric kannte, so konnte auch sie sehr... furchteinflößend werden.

„Helga, erinnert euch. Selbst getrocknete Kräuter überstehen keine tausend Jahre.“

Die Schwarzhaarige hatte Leise gesprochen, doch das schien die Blonde etwas ruhiger werden zu lassen. Sie seufzte deprimiert und ließ die Hände sinken, die sie vorher in ihre Hüfte gestemmt hatte.

„Das heißt, ich darf sie vermutlich alle neu sammeln. Nun, dann kann ich ja mein Wissen erweitern. Ich schätze inzwischen gibt es viele Neue.“

„Ja, da habt Ihr Recht. Es gibt für uns alle wieder viel zu lernen.“

Der Ritter setzte sich niedergeschlagen in einen der Sessel. Selbst er hatte noch nicht alles des letzten Jahrtausends erfasst.

Die Räume der Gründer waren individuell eingerichtet und auch aufgebaut, aber sie alle hatten einen großen Wohnbereich, in welchem immer vier Sessel standen. Einfach damit jeder von ihnen Platz nehmen konnte.

Sobald alle auf ihren Lieblingssesseln saßen, wandten sich alle Blicke an Godric, welcher sich auch denken konnte warum. Er lebte bisher am Längsten in dieser Zeit.

„Also Godric, ich vermute Mal, Ihr seid am längsten jetzt hier?“

„Ja, aber bevor ich euch alle von allem erzähle, möchte ich gerne noch etwas wissen.“

„Und das wäre?“

„Helga, wie habt Ihr damals überlebt?“

Kurz schielte er zu Salazar herüber, dessen Blick verschlossener war als sonst, aber auch ihm brannte diese Frage auf der Zunge, er wusste es einfach.

„Nun, ich war schwer verletzt und bewusstlos. Ihr Salazar wart damals wohl zu aufgewühlt um dies zu erkennen. Rowena beauftragte die Hauselfen mich am Leben zu erhalten und nachdem sie Euch versiegelte, kam sie sofort zu mir und half mir wieder auf die Beine.“

„Verstehe... Also gut. Godric dann erzählt was Ihr mir erzählt habt.“

Godric seufzte. Ja, das würde Stunden dauern. Also ging er einfach an, wie er wiederbelebt wurde und dass er eine andere Identität angenommen hatte. Dann fing er an über Hogwarts Zustand zu sprechen, über die Politik die hier stark vertreten war. Auch Helga und Rowena waren damit alles Andere als einverstanden. Sie hörten ihm zu, ab und zu unterbrach Godric sich selbst um fremde Begriffe zu erklären und manchmal regte er sich etwas über ein paar Dinge auf, sodass Salazar ihn mit einem 'Gryffindor' wieder beruhigen musste.

Sobald er geendet hatte – zwischendurch hatten die Hauselfen ihnen was zu Essen gebracht -, war es auch Rowena die zu Erst die Sprache wieder fand, während sie nebenbei den Nachtisch probierte. Salazar hingegen hatte nichts angerührt.

„Ich freue mich, dass andere Länder unserem Beispiel folgten, weniger erfreulich finde ich Hogwarts Entwicklung. Es wird viele Bildungslücken geben, erst Recht wenn Ihr euch schon darüber aufregt.“

„Genau! Moment, was soll das heißen?!“

Jedoch ignorierte Rowena ihn einfach. Unverschämtheit! Neben ihm schien Salazar zu schmunzeln.

„Die Frage ist, was tun wir nun? Stehen wir als Berater zur Verfügung oder mischen wir uns wirklich aktiv ein?“

„Nun, Godric würde so oder so niemals nur als Berater fungieren können.“

„Hey! Salazar lasst solche Bemerkungen, ich war als hoher Ritter auch so was wie ein Berater des Königs!“

„Er hat Euch zwar nach Eurer Meinung gefragt, aber Ihr wart kein Berater.“

Grummelnd ließ er sich tiefer in seinen Sessel sinken und schaute seinen Freund bitterböse an. Wieso musste er ihn immer ärgern? Es war fast so, als würde der Slytherin Streit mit ihm suchen wollen. Pah! Der konnte ihn Mal!

„Um wieder auf das eigentliche Thema zu kommen. Was tun wir jetzt?“

„Ich glaube, dass sollten wir entschließen, nachdem wir uns ein Bild gemacht haben. Godric hat uns zwar schon ein recht genaues Bild gegeben, aber ich persönlich würde mir selber gerne ein paar Einheiten des Unterrichts ansehen.“

Helga hatte sich inzwischen Slytherins Teller genommen, werkelte daran etwas herum, während sie sprach. Es war nicht unhöflich. Helga hatte schon immer nebenbei 'gekocht' während sie mit ihnen geredet hatte. Jedenfalls in der Zeit vor Hogwarts.

Sie stellte den Teller wieder vor Salazar hin, der diesmal doch etwas probierte, scheinbar nun doch einigermaßen zufrieden damit, begann er zu essen.

„Also ich finde die Idee ganz gut, die Frage ist, wie wir das anstellen. Salazar könnte sich ja als Schlange tarnen, nur wir haben keine Animagusgestalt.“, merkte Rowena an und der Slytherin zuckte mit den Schultern.

„Wir werden eine Möglichkeit finden, damit ihr unbemerkt den Unterricht beiwohnen könnt.“
 

Die Möglichkeit hatte Godric schließlich ein paar Tage später heraus gefunden. Es war mehr Zufall als geplant gewesen, dass er gerade in diesem Gang gewesen war, in welchem sich auch gerade Harry befand, den Godric jedoch nicht gesehen hatte. Harry ihn auch nicht, da er gerade angestrengt in eine Richtung gestarrt hatte. Es kam wie es kommen musste. Gryffindor rempelte den Jüngeren an, sodass dieser fiel und sein Tarnumhang verrutschte. Godric erschrak sich fürchterlich, als er nur den Kopf Potters sah. Zum Glück konnte er es sich jedoch verkneifen irgendwie zu reagieren. Stattdessen starrte er ihn einfach nur an.

„Professor.“

„Harry?“

Zögerlich schälte sich der Schüler aus den Umhang und interessiert musterte er diesen kurz, doch dann besann sich Godric eines Besseren und fixierte die grünen Augen des Anderen.

„Was hast du hier mit einem... Unsichtbar machenden Umhang zu suchen?“

„Ich... also...“

„Raus mit der Sprache Harry.“

„Nun ja also... Ich... hab wem nach spioniert... Hatte es jedenfalls vor.“

„Wen?“

„Malfoy...“

„Warum?“

„Weil... ich glaube, dass er was vorhat. Etwas was nicht gut ist, Sir.“

Ach die Sache. Seufzend schüttelte er den Kopf und half Harry wieder auf die Beine. Wie sollte er denn erklären, dass Draco versuchen würde Dumbledore zu töten, er sich aber keine Sorgen machen musste? Überhaupt würde er sich diesem Problem auch noch widmen müssen... Am Besten besprach er auch dies mit den Anderen Gründern.

„Ich weiß Harry. Tu mir den Gefallen und spioniere ihm nicht nach. Ich werde mich darum kümmern.

„Ähm Sir?“

„Ja?“

„Was hat er vor?“

„Nichts was nicht verhindern werden könnte.“

„Und... was ist nun mit... Salazar?“

Godric seufzte tief.

„Ich sagte doch bereits, von ihm geht keinerlei Bedrohung aus.“

„Was war das vorgestern?“

„Es... ist etwas passiert und ihr werdet es alle noch früh genug erfahren. Vermutlich am Samstag, ganz sicher bin ich mir jedoch noch nicht.“

Stimmt, das musste er den Anderen ja auch noch erzählen. Er hatte zwar von Binns erzählt, aber nicht, dass er ihn bereits verwiesen hatte und dass er Samstag von der Gründung erzählen wollte.

„Oh und du kannst mir dabei helfen.“

„Hä?“

Sehr kluge Antwort war das zwar nicht, doch Godric ignorierte dies einfach.

„Nun, kannst du mir vielleicht den Umhang leihen? Samstag erfährst du auch warum.“

„Ähm... okay.“

„Ich danke dir. Du bekommst ihn dann auch wieder.“

Zögerlich gab Harry seinen Umhang und verabschiedete sich. Glücklich darüber eine Lösung gefunden zu haben, huschte Godric zu Salazars Gemächern. Es wäre eh Zeit...

Sobald er klopfte kam ein gezischtes Herein. Wie lange war es her, dass er diese Gemächer betreten hatte? Viel zu lange.

„Hogwarts hat mir erzählt, dass Ihr oft runter gewandert seid und vor meiner Tür standet.“

„Sehnsucht treibt einen dazu viele seltsame Dinge zu tun.“

Godric hatte die Tür wieder hinter sich geschlossen, trat zu Salazar herüber. Dieser lagerte gerade ein paar Zutaten in seinem dafür vorgesehenen Regal ein. Sobald er nah genug war, wandte sich der Schwarzhaarige zu ihm, stellte das letzte Einlegeglas weg und zog ihn näher zu sich. Eine einfache Geste, die jedoch so selten zwischen ihnen vorkam, dass Godric jetzt schon erschauderte und die Stellen wo er Salazar spürte, kribbelten angenehm.

„Sehnsucht also, ja? Der große Godric Gryffindor sucht einen verlassen Ort auf, weil er Sehnsucht verspürt?“, meinte Salazar belustigt und Godric schaute zur Seite.

Wenn er ihm erzählte, was er in der Schlangengrube getan hatte, würde dieser ihn wohl auslachen. Oh nein, das wollte er vermeiden. Auch wenn er es sehr wohl mochte, wenn dieser lachte.

„Warum sucht Ihr mich jetzt auf? Etwa wieder Sehnsucht?“

„Ach haltet Eure freche silberne Zunge besser im Zaum, Slytherin! Ich bin hier, weil ich eine Lösung für Rowenas und Helgas Problem gefunden habe – wir können ja heute hier die weitere Vorgehensweise besprechen – und ihr Mal wieder trinken solltet.“

„Also doch Sehnsucht.“

„Das auch, also jetzt beißt endlich!“

„Godric.. Ich bin mir nicht sicher ob -“

„Salazar Slytherin! Normalerweise trinkt Ihr mehrmals am Tag und Ihr braucht es auch. Es sind jetzt sogar schon wieder mehrere Tage um seit dem letzten Mal.“

„Aber...“

„Verdammt! Es quält Euch, weil Ihr den Durst verspürt und es quält mich, weil ich den Drang habe endlich gebissen zu werden. Ihr wisst doch, es ist wie eine Sucht.“

Salazar seufzte und Godric schaute in teils wütend, teils flehend an. Der Biss von Salazar war sowas wie seine Droge geworden. Und der Andere wusste dies!

Seufzend beugte sich Sal schließlich zu ihm runter und ganz automatisch legte er den Kopf schief, gab dem Zauberer somit mehr Fläche zum Beißen, was jener dann auch tat. Spitze Zähne durchbohrten seine Haut, schlugen in seine Pulsader ein. Ein Schnurren entkam seiner Kehle und er krallte sich leicht an Salazar fest, welcher diesmal auch ganz brav die richtige Menge trank. Schließlich leckte er ihm über die Wunde, sodass sie sich verschloss und blickte ihn ruhig an.

„Ihr seid so unglaublich stur, Ric.“

„Wäre ich das nicht, wärt Ihr vermutlich bereits verhungert, starrsinnig seid Ihr nämlich auch.“

Slytherin seufzte, küsste ihn schließlich und Godric blieb gar nichts Anderes übrig als zu erwidern und es zu genießen. Er war froh, dass Salazar die Nähe wieder einigermaßen zu ließ, sicherer mit seiner Kontrolle wurde.

Als es klopfte schreckten beide Männer zurück und entfernten sich wieder voneinander, wobei Salazar die beiden Frauen herein bat und sie sich schließlich setzten.
 

Helga und Rowena hatten den Tarnumhang – Rowena hatte ihn als solchen erkannt und meinte, sie hätte erst gestern was darüber gelesen – gut genutzt und waren Freitagabend mit Salazar in Godrics Gemächern. Sie alle drei stimmten mit Godric überein, dass der Unterricht nicht ihren Vorstellungen entsprach und etwas geändert werden musste. Sie stimmten Godrics vorige Taten zu und fanden, dass er richtig gehandelt hatte – Salazar hatte natürlich anmerken müssen, dass Godric ihn da überrascht hatte – und sie darauf aufbauen wollten.

„Also gut. Wir sollten auf jeden Fall erst einmal mit den größten Problem beginnen, danach können wir uns kleineren Dingen widmen.“

Rowena hatte sich ein Notizblock geschnappt und tunkte ihre Adlerfeder ins Tintenglas.

„Was ist das größte Problem?“, merkte Helga nachdenklich an.

„Der Einfluss vom Ministerium?“

„Die schlechte Küche?“

„Salazar...“

„Helga, Ihr müsst wieder persönlich kochen...“

„Das ist nicht das größte Problem! Vielleicht die mangelnde Ausbildung der Schüler?“

„Das Hogwarts absolut nicht mehr geschützt ist?“

Sie verstummten und schauten Godric verblüfft an, welcher Mal nicht saß, sondern vor seinem Fenster stand und interessiert die Regentropfen beobachtete.

„Inwiefern?“

„Da draußen ist ein dunkler Lord, der es besonders auf einen Schüler abgesehen hat. Der es auf Hogwarts selbst abgesehen hat, weil der Schuldirektor praktisch der Anführer des Widerstandes ist. Die letzten Jahre hat er immer wieder versucht hier rein zu kommen, oft sogar mit Erfolg. Jetzt bringt er einen Schüler dazu, den Mord an eben jenen Rektor auszuüben. Entschuldigt bitte, aber sowas sollte in Hogwarts gar nicht möglich sein.“

„Ich stimme da Ric vollkommen zu. Es kann nicht sein, dass innerhalb Hogwarts Morde geschehen. Desto mehr wir diesem Mann gewähren lassen, desto mehr Einfluss gewinnt er. Ich empfinde es als eine Schande, dass mein Haus als seine zukünftigen Gefolgsleute gelten, nur weil sie Slytherin sind.“

„Das stimmt. Wir müssen auf jeden Fall die Einstellungen der Häuser untereinander verändern und verbessern. Man könnte glatt meinen zwischen euren Häusern herrscht Krieg und das obwohl Ihr Beide...“

Helga verstummte, lächelte süß und Godric fand die Tropfen wirklich sehr interessant. Wirklich. Der eine Tropfen zum Beispiel verbündete sich gerade mit einem anderen, oder eher, der Große verschlang den Kleinen einfach. Wie Salazar reagierte, konnte er nicht sehen, obwohl sich vieles im Fenster widerspiegelte.

„Bevor wir aber solche Dinge tun, sollten wir uns erst einmal um den Unterricht kümmern. Hogwarts ist dafür da um die Kinder vernünftig auszubilden. Wenn wir dort anpacken, können wir nebenbei die Sicherheit verstärken und uns dann langsam vorarbeiten.“

Wie Salazar trotz Helgas Kommentar so ruhig und sachlich reden konnte, war Godric ein Rätsel.

„Und wie packen wir es an?“, fragte Rowena nun und Godric zwang sich Helgas Kommentar beiseite zu schieben und wieder am Gespräch teil zu nehmen.

„Nun ich würde sagen, wir verbessern die Lehrmethoden der Lehrer, sehen uns an was gelehrt wurde und was unbedingt noch gelehrt werden muss.“

Hieß also, sie würden dasselbe machen wie damals Professor Umbridge. Ron hatte Mal zu ihm gemeint, dass es gut war, dass Godric sie nie persönlich kennen gelernt hatte, sie wäre schrecklich gewesen. Jedoch würden sie nicht darauf bedacht sein, dass die Schüler nichts lernten.

„Guter Vorschlag, aber was machen wir mit Albus Dumbledore?“

Samstag

Es war Samstag und Harry, Hermine und Ron waren schon sehr gespannt auf die Geschichtsstunde. Es war das erste Mal, fiel Harry auf, das er sich auf eine Geschichtsstunde freute. Früh waren sie alle aufgestanden, hatten gefrühstückt und warteten nun darauf wieder in die Halle zurück zu kehren.

Sie standen in der Nähe der Großen Halle und unterhielten sich genauso geschwätzig wie die vielen Schüler um sie herum. Es war sofort anzumerken, dass viele Schüler neugierig waren und sogar etwas in freudiger Erwartung. Harry musste grinsen. Er kannte den groben Teil der Geschichte schon, Godric hatte sie ihm ja Mal erzählt.

„Was meint ihr, wird Salazar Slytherin auch dabei sein?“

Neville wurde bei Ginnys Frage ganz blass. Scheinbar war er von den zwei Auftritten Slytherins zu der felsenfesten Überzeugung gekommen, dass dieser schlimmer als Snape war. Übel nehmen konnte man es Neville nicht. Salazar wirkte wirklich alles Andere als freundlich, sowie Godric.

„Wahrscheinlich. Godric scheint fiel von ihm zu halten.“

„Aber sie haben sich doch furchtbar gestritten.“

„Laut Godric eben nicht. Wir werden uns einfach die Geschichte anhören müssen. Und beruhige dich Neville, ich glaube nicht, dass Professor Gryffindor zulassen wird, das er dir was antut.“

„Und wer behauptet, dass er es verhindern kann?“

Malfoy war zu ihnen getreten, wie immer flankiert von seinen Gorillafreunden.

„Ich.“

„Ja du Potter. Aber du bist auch so dumm zu glauben, dass euer Hausgründer alles hinbekommt.“

Im Ernst, dieser blonde Idiot hatte ihn einst davor gerettet mit einem Greif abzustürzen?! Für ihn war das immer unglaubwürdiger.

Doch noch bevor er was erwidern konnte, schwangen die Flügeltüren zur großen Halle auf. Aufgeregtes Murmeln war zu hören und man setzte sich in Bewegung.

Harry und seine Freunde stießen noch auf Luna und sie setzten sich mit ihr gemeinsam recht weit nach Vorne, auch wenn Neville am liebsten die Flucht ergriffen hätte, als er Salazar Slytherin neben Godric stehen sah.

Die große Halle war mit gemütlichen Sitzkissen ausgelegt worden, kleine Tische standen davor mit Pergament und Federn, falls man – wie Hermine – mitschreiben wollte.

Seltsamerweise standen neben den beiden Männern noch zwei Damen, welche in kunstvollen altertümlichen Kleidern dastanden. Die Eine erinnerte Harry an Mrs. Weasley, da sie eine solch freundliche Ausstrahlung hatte und auch etwas klein und mollig wirkte. Sie hatte blonde Haare zu einer kunstvollen Frisur hochgesteckt und ihre Augen funkelten vergnügt. Harry fand sie auf ihre Art und Weise hübsch. Die Frau neben ihr war größer, schlank und wohl das was man als 'kalte' Schönheit bezeichnen würde. Ihre langen schwarzen Haare waren zwar nicht hochgesteckt, doch auch sie hatte ein paar Strähnen kunstvoll geflochten und nach hinten geklemmt. Ihre Haare flossen wie Seide ihre Schultern herab.

Sobald sich alle gesetzt hatten, trat Godric nach Vorne, lächelte sie alle munter an.

„Liebe Schüler und auch liebe Kollegen. Willkommen zur Geschichtsstunde von Hogwarts Gründung, sowie dessen Anfangsjahren. Und damit meine ich der wahren Geschichte. Doch bevor wir anfangen, möchte ich euch noch darauf hinweisen, das durch einen Zeitzauber, Lady Rowena Ravenclaw und Lady Helga Hufflepuff wieder in Hogwarts verweilen.“

Er deutete jeweils auf die beiden Damen. Durch die Halle ging ein Raunen und es wurde leise getuschelt. Godric wartete etwas, bis sie sich wieder beruhigt hatten.

„Lord Salazar Slytherin kennt ihr ja auch alle bereits. Sie werden meine Lücken mit ihrer Sicht füllen. Ist ja schon etwas länger her.“

Erneut grinste Gryffindor vor sich hin.

„Ihr meint, wir werden Eure fehlenden Lücken, die durch den vielen Alkohol entstanden sind, ausfüllen.“

Sofort wirbelte der Blonde herum, fixierte den anderen Gründer welcher ihn ruhig und kühl musterte. Helga hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte, während Rowena lediglich kurz ein Lächeln zeigte.

„Ich wusste jedenfalls am Morgen noch, das wir diese Idee hatten.“

„Da hat er Recht Salazar. Wir waren alle etwas angeheitert und nur Godric wusste am nächsten Morgen noch, was wir geplant hatten.“

Salazar murmelte leise etwas von 'Verrückte Leute merken sich verrückte Ideen', jedenfalls kam Harry es so vor.

Er sah erwartungsvoll zu den vier Gründern, die absolut nicht feindselig gegenüber einander waren. Also war Salazar wirklich nicht schlimm?

„Wie auch immer. Gut, wo wollten wir noch einmal anfangen?“

„Ihr solltet erst einmal verstehen, wie es damals gewesen ist.“, erklärte Rowena ruhig und Godric war ein Schritt beiseite getreten, sodass Lady Ravenclaw volle Aufmerksamkeit bekam.

„Zu unserer Zeit wurde jede Hexe und jeder Zauberer von ihren Eltern unterrichtet. Manchmal leisteten sich Familien auch extra einen anderen Zauberer, sollte das Kind ihre Macht übersteigen. Dies war jedoch nur in Ausnahmefällen. Meine Wenigkeit wurde von meiner Mutter und meiner Tante erzogen und unterrichtet. Ich lernte früh das Lesen und Schreiben, meine Magie überstieg schon mit 8 Jahren den meiner gesamten Familie. Ich lernte durch Bücher meine Fähigkeiten zu erweitern.“

„Meine Eltern waren zwar genauso reinblütig wie Lady Rowenas Eltern, doch war ihr Wissen in Sachen Magie eher weniger, ich lernte entweder bei Ihr – ja wir kennen uns schon seit Kindertagen -, oder aber ich las aus Büchern. Mich interessierte aber eher Magie im alltäglichen Bereich, sowie die Kräuterkunde. Als ich von Zuhause fortlief und den Mann meines Lebens heiratete, lernte ich durch Praxis und hatte das Glück, dass die Bewohner in meinem Dorf meine Heilfähigkeit zu schätzen wussten.“

Harry bemerkte wie Godric leicht unruhig wurde. Er schaute zwischen den Schülern hin und her und trat manchmal von einen Fuß auf den Anderen.

„Ich würde von einem Bekannten meiner Familie unterrichtet.“

Kurz und knapp, fand Harry.

„Lesen und Schreiben lernte ich zugegeben erst sehr spät. Meine Familie verstarb, als ich noch sehr jung war und ich bin wohl eines der wenigen Talente damals gewesen, der nur aus Praxis lernte mit der Magie umzugehen. Den Rest lernte ich am Hofe des Königs.“

„Wie Ihr erkennt, wurde uns allen das Grundwissen von unserer Familie weitergeben. Doch was ist mit jenen, deren Familien nicht über viel Grundwissen verfügten, oder wie in Godrics Fall verstarben, bevor sie das Wissen weiter reichen konnten? Auch wenn die Hexenjagd in England erst später zum Höhepunkt kam, so war es schon in unserer Zeit so, dass man aufpassen musste. Viele Menschen sahen in uns eine Gefahr. Zu Recht auch. Magier deren Kräfte nicht kontrolliert sind können großen Schaden anrichten.“

Er schaute zu Godric, welcher sehr ernst dreinblickte. Irgendwie fühlte er gerade sowas wie Verständnis. Ohne Eltern aufzuwachsen war hart, aber Godric schien nicht Mal mehr Familie gehabt zu haben. Wie er wohl gelebt hatte, bevor er zu Hofe kam? Vor allem hatte er wohl jeden Tag damit rechnen müssen, auf dem Scheiterhaufen zu landen...

„Während wir in einer Schenke einen Tag beendet haben, kamen wir auf dieses Thema. Wir empfanden alle, das dies nicht der richtige Weg sei. Jeder sollte die Möglichkeit haben so viel Wissen und Erfahrung ansammeln zu können, ganz gleich welches Wissen die Familie hat. Jeder sollte die Chance haben seine Kräfte vernünftig einsetzen zu können.“

„Soweit ich mich erinnere, war es Salazar der Rowena fragte, ob sie nicht gleich ihr Wissen teilen wolle.“

„Ja und Godric kam so auf die Idee das wir das doch alle tun sollten, da wir alle Spezialisten auf unserem Gebiet waren.“

Godric lächelte selig, als ob er sich gerade daran erinnern würde und auch die drei Anderen lächelten leicht, auch wenn Salazar lediglich nur nicht kalt drein schaute.

„Wir malten uns aus, wie es wohl wäre ein paar Schüler zu haben, fanden die Idee eigentlich gar nicht so schlecht. Aber wo würde dies geschehen? Wir konnten schlecht die Schüler von einem Manor ins Andere schicken. Also bräuchte man einen gemeinsamen Ort. Und wir kamen auf die Idee, das wir einen solchen ja gründen könnten. Einen Ort wo die Schüler nicht nur lernen, aber auch leben konnten.“

„Ich meine mich zu erinnern das unser Wirt uns damals amüsiert eine Feder mit Tinte reichte, während Godric ein Pergament hervorholte.“

„War nur ein Befehl des Königs, den ich schon beendet hatte. Haben wir unser Werk eigentlich noch?“

Rowena trat nach Vorne, holte ein eingerolltes Stück Papier hervor. Es war sehr vergilbt und es schien was drauf geschrieben zu sein. Sie entfaltete das alte Pergament und Godric musterte es skeptisch.

„Ich glaube... ich war nie ein guter Zeichner.“

„Das Einzige was Ihr könnt, Godric, ist Euer Schwert zu schwingen.“

„Ach darin seid Ihr auch gut.“

„Godric, ich habe nie ein Schwert besessen?“

„Oh wirklich? Komisch, ich bin da anderer Meinung.“

„Kurz sah Salazar ihn skeptisch an, doch dann trat Erkenntnis in seinen Augen und Godric wich lachend einer beißenden Schlange aus, während die beiden Frauen ihre Gesichter verbargen, aber amüsiert schienen.

Sobald sich Ric einigermaßen sicheren Abstand bekommen hatte, grinste er fröhlich zu ihnen herunter.

Harry schaute komplett verwirrt, tat es dann aber als Insider zwischen den Gründern ab.

„So wo wir die Sache geklärt haben.“

„Meint Ihr Lord Slytherins Zauberstab?“, fragte eine Slytherin etwas skeptisch, woraufhin Gryffindor nur noch breiter grinste.

„Ja, den meine ich. So, nun, wie ihr alle seht, erkennt man nur Linien. Ich glaube würden wir etwas... 'angeheitert' sein, könnten zu Mindestens wir was erkennen. Irgendwo muss ein Turm sein. Ich wollte schon damals immer einen Turm.“

Das Stück Pergament flog langsam die Reihen herab. Er musste zugeben, da wirklich nichts darauf zu erkennen, es war nur ein wildes Wirrwarr aus Linien und ein paar Tintenklecksen.

Godric wartete bis die ursprüngliche Zeichnung von Hogwarts wieder bei ihnen angekommen war und während Rowena sie wieder einrollte, erzählte er weiter.

„Am nächsten Morgen hatte mich die Idee nicht losgelassen und ich eilte gleich zu Helga, welche schon das Frühstück machte.“

„Ihr müsst wissen, dass wir uns meist bei mir trafen, das war für alle am Nächsten.“

„Ja und Ihr habt mich abgewürgt.“

„Ja, ich hatte ein kleinen Jungen an meiner Seite der nicht hören wollte Godric, da hatte ich gerade kein zweites Kind gebraucht.“

„Ich bin doch kein Kind!“

„Daran zweifel ich noch heute.“

„Salazar!“

„Ja?“

Godric gab einen wütenden Aufschrei von sich und raufte sich durchs Haar, ein paar Schüler mussten Lachen und auch Harry musste grinsen. Jetzt hatte Godric wirklich eine Mähne.

„Nachdem Godric also von Helga fortgeschickt wurde und er bei Rowena nicht einfach rein platzen konnte, musste ich mir also seine Gedanken darüber anhören.“

„Aber erst nachdem ich es durch die tausend Schlangen geschafft habe.“

„Es waren 27 und sehr schöne Exemplare.“

„Mag sein, hab sie nie gezählt. Wie auch immer. Nachdem ich es geschafft hatte alle wieder an unsere Idee zu erinnern.“

„Um genau zu sein war es der der Wirt, der uns später die Skizze gab, da wir sie dort hatten liegen lassen.“

„Salazar jetzt lasst mich doch ausreden!“

„Wie Ihr wünscht mein Freund.“

Es schien Salazars Hauptbeschäftigung zu sein Gryffindor zu ärgern und irgendwie gingen sie alle sehr vertraut miteinander um. Als wäre nie ein Streit gewesen und auch keine tausend Jahre in denen sie alle getrennt gewesen waren. Irgendwie freute es Harry für Godric. Dieser hatte es verdient.

„Sobald wir uns also wieder alle einig waren, das diese Idee gut sei, sah ich mich nach einem geeigneten Ort um und wie ihr alle unschwer erkennen könnt, empfanden wir diesen Ort als sehr geeignet. Es dauerte einige Tage, die wir nur damit verbrachten einen Grundriss zu planen, ehe wir den ersten Grundstein legten.“

„Wir brauchten drei Jahre, ehe wir Hogwarts soweit aufgebaut haben, bis wir endlich Schüler aufnehmen konnten. Doch der König war beunruhigt. Godric als hoher Ritter wusste dies und beriet sich mit uns. Wir wollten, dass jedes Kind was wir unterrichten würden gleich mit seinen Mitschülern ist. Wir wollten keines bevorzugen und keines vernachlässigen. Aber ohne Frage würden die Familien versuchen Einfluss auf uns zu nehmen, auf das ihr Kind die intensivste Aufmerksamkeit bekäme. Die Kinder untereinander würden mit ihrem Rang her prahlen.“

„Doch wir wollten Schüler, die gemeinsam lernten, die sich gegenseitig halfen und respektierten. Also mussten wir ihnen ihren Rang nehmen, wenn sie nach Hogwarts kämen. Sie alle würden gleich behandelt werden, kein Einfluss von draußen. Hier in Hogwarts ist man gleich, egal ob man Lord, Lady, Ritter, oder gar vom königlichen Geblüt wäre.“, sprach nun Helga nach Rowenas Worten.

„Also baten wir Godric darum, dem König unsere Bitte zu überbringen, dass wir ohne jeglichen Einfluss unterrichten wollten. Er schwor mit seinem Leben, dass Hogwarts niemals dazu genutzt werden würde ihn, die Macht die unser Land regierte, zu stürzen. Was die Kinder nach ihrer Ausbildung taten, würden sie selbst entscheiden, aber wir würden nur dafür Sorge tragen, dass sie überleben konnten. Der König willigte ein, es war auch in seinem Interesse, dass die zukünftige Generation von uns helfen würde, seinem Land zu dienen.“

„Dies war nur dadurch möglich, dass der damalige König jemand war, der Zauberer und Hexen nicht verabscheute. Er war wie alle in seiner Familie davor ebenfalls ein Zauberer. Kein besonders Mächtiger, aber kluger. Würde sich ein Schüler später gegen ihn stellen, so wäre sein Wissen ungefähr auf dem selben Stand wie jene, die zu ihm stehen würden. Deswegen nahm er meinen Eid ernst und versprach, Hogwarts möge keinerlei Einfluss von Politik bekommen.“

Dann blickte er zu Salazar, welcher anscheinend an der Reihe war, auch Mal was bei zu steuern. Neben sich konnte Harry hören, wie Hermine mit ihrer Feder schrieb.

„Sobald wir das geklärt hatten, kam uns jedoch die Frage auf, wie wir denn die Schüler auswählen sollten. Wir alle hatten da so unsere eigenen Vorstellungen, weshalb wir schließlich auf die Häuser kamen. Wir wollten dadurch diese Charaktereigenschaften stärken. Wegen Rowenas Vorschlag mussten wir zwar Hogwarts noch kurz etwas... umbauen, aber schließlich durften die ersten Schüler nach Hogwarts.“

„Das erste Jahre war ziemlich chaotisch. Wir haben zwar die Grenze der Erstklässler auf 11 gesetzt, doch da viele einen so unterschiedlichen Wissenstand hatten und wir auch welche aufgenommen hatte, die über diesem Alter lagen, konnten die Klassen die heute bestehen erst viel später umgesetzt werden.“, erklärte Godric, während er nach wie vor etwas Abstand zu Salazar suchte.

Es war bis auf die Stimmen der Gründer Mucksmäuschenstill. Jeder lauschte wie gebannt den Gründern. Sie fingen an von ihren ersten Jahren zu erzählen, von den größeren Problemen und ihren Lösungen. Als einer der Schüler dann zaghaft die Hand erhob, wurde das Thema erst beendet, bevor sie die Kleine Hufflepuff dran nahmen.

„Dürfte ich fragen, wie alt sie damals waren? Also in welchem Alter sie Hogwarts gegründet hatten?“

„Rowena und ich waren 23. Salazar 22 Jahre und Godric 21.“

„Moment.“, kam es dann von einem Gryffindor.

Es handelte sich dabei um Cormac McLaggen.

„Heißt das jetzt, dass Godric der Jüngste von Euch ist?“

Als Harry Salazars kalten Blick bemerkte, hätte er am liebsten seinen Zauberstab gezogen...

„Ja, ich bin der Jüngste von uns, aber an sich ist das doch jetzt kein großes Thema.“

„Vielleicht gefällt es Euren Schüler nicht, weil meist die Jüngeren als die Schwächsten angesehen wurden?“

Godric zuckte mit den Schultern, lächelte Salazar kurz an und erklärte einfach weiter als wäre nichts gewesen.

Zum Schluss erzählten jedoch nur die beiden Frauen, da bis dorthin Godric und Salazar nicht mehr an der Schule waren. Harry fiel auf, dass sie diesen Teil der Geschichte bewusst umschrieben. Sie hatten lediglich gesagt, dass Godric nach 10 Jahren des ersten Hogwartsgespräch verstorben war und Salazar kurz darauf nicht mehr in der Lage gewesen war zu unterrichten.

Als sie geendet hatten fragten noch einige Schüler verdutzt nach dem Kampf mit Salazar, woraufhin Godric recht wütend reagierte, doch Salazar hielt ihn davon ab irgendwas zu tun, indem er einfach seine Hand leicht auf den Arm Gryffindors legte. Eine einfache leichte Geste, die dennoch völlig reichte. Es war Helga, die nun erklärte, das dies nie geschehen war.

„Alle Fragen diesbezüglich kann ich nur eine Antwort geben. Klar, gab es häufig die Diskussion wegen Muggelstämmigen, Salazar trug die Sorge, dass die Familien uns verraten würden. Dennoch artete es nie zu einem Kampf, oder gar verlassen der Schule aus. Es war Godrics Tod, der uns das erste Mal auseinander riss. Ich bitte euch, vergesst dieses Märchen. Es erfüllt uns mit Grauen, solche Lügen über uns zu hören.“

„Aber was ist mit der Kammer des Schreckens.“

Der Auserwählte zuckte zusammen. Nicht doch...

„Eigentlich heißt sie Slytherins Kammer. Sie wurde schon während der Gründung eingerichtet. Salazar selbst errichtete sie, ließ uns da keinen Platz. Wir ließen ihn. Immerhin ist es klar, das ein Basilisk Platz brauchen würde. Salazar bat sie, die Schüler zu schützen, sollte es eine Bedrohung geben.“

„Ja, Muggelstämmige!“

Salazars Blick verhärtete sich, diesmal hielt er Godric nicht zurück.

„Dies war nicht seine Vertraute, sondern deren Tochter! Und sie wurde gelenkt! Ein Basilisk gehorcht jenen, die Parsel sprechen können. Und wenn der Basilisk hätte wirklich töten wollen, dann hätte es mehr als nur eine Tote gegeben. Glaubt ihr wirklich, dass es so viele Zufälle auf einmal gibt? Und ich betone es noch einmal. Weder Salazar, noch ein Basilisk dieser Schule würde einen Schüler angreifen. Noch Mal solche Anschuldigungen und ihr werdet Strafen bekommen, verstanden?!“

Es war wieder ruhig in der Halle.

„Wo das nun geklärt ist. Die Geschichtsstunde ist hiermit beendet.“, meinte Salazar daraufhin nur kühl.
 

Wütend ging Godric den Flur entlang.

„Ric. Regt euch nicht auf. Es sind unwissende Schüler, die noch voller falscher Wissen sind.“

Er blieb stehen, sah zu dem Herr der Schlangen, welcher langsam aufholte.

Dieser nahm seine Hand und drückte sie kurz, ließ dann jedoch wieder los. Aber alleine diese Geste beruhigte Godric etwas. Sie zeigte, dass Salazar ihn nicht alleine ließ.

„Ich sollte mich darüber aufregen, nicht Ihr mein Freund.“

„Aber -“

„Ich weiß. Aber wenn ich mich nicht darüber aufrege, so braucht Ihr das auch nicht. Nun reagiert Euch ab, wir haben nun das mit Dumbledore zu klären.“

Der Blonde seufzte. Sein Freund hatte Recht. Es wurde Zeit. Kurz senkte er den Blick, schloss die Augen und beruhigte sich langsam. Als er sie wieder öffnete hörte er wie die beiden Damen aufholten.

„So, wollen wir dann?“

Er nickte und gemeinsam schritten sie zu dem goldenen Wasserspeier.

„Ein Adler, nicht schlecht.“

Das war so klar gewesen. Er verdrehte kaum merklich die Augen, murmelte das Passwort und sie kamen schließlich ins Büro des Schuldirektors rein. Alle bis auf Godric sahen sich interessiert um, auch wenn Salazar es weniger auffälliger tat, als die beiden Frauen.

„Wie kann ich Ihnen helfen?“

Sobald er die Stimme Dumbledores vernahm, wandte er sich zu dem alten Mann hin, der so eben sein Büro betreten hatte. Kurz sahen die Gründer einander an.

Albus sah kurz hin und her, beschwor dann ein paar Stühle und wollte sich gerade setzen, als Salazar schon seine rechte Hand festhielt und sich die Schwärze genauer ansah.

„Ich vermute Ihr kennt kein Gegenmittel dagegen?“

„Nein.“

„Das wundert mich nicht. Sonst hättet Ihr schon längst was dagegen getan. Nun, setzt Euch Professor Dumbledore.“

Verdutzt tat der Schulleiter was von ihm verlangt wurde und sobald sich alle gesetzt hatten, fing Albus auch schon an zu erzählen wie interessant er doch ihre Geschichtsstunde doch gefunden hätte und bat ihnen nebenbei seltsame Süßigkeiten an. Doch sie alle verneinten, ließen den Schulleiter ausreden.

„Aber ich gehe Recht mit der Annahme, das dies sicherlich nicht der Grund dafür ist, das ihr mich aufsucht?“

„Da habt Ihr Recht. Seht Professor. Wir haben die letzten Tage damit verbracht Lösungen zu finden.“

„Lösungen?“

„Wir haben vieles gefunden was wir bemängeln und nun verbessern wollen. Godric hat bereits damit angefangen.“, meinte Rowena nun leise, ließ Salazar dann jedoch weiter reden.

„Das Problem ist unter Anderem auch die Sicherheit. Wir wissen, das Voldemort einen Schüler auftrug Euch zu töten. Er will Euch beseitigen um Zugriff auf Hogwarts zu bekommen und gleichzeitig dem Phönixorden den Anführer zu nehmen. Wir alle stimmen darin überein, das wir das nicht zulassen können.“

„Voldemort ist nun Mal eine große Bedrohung. Also wollt ihr ihn vernichten?“

„Wir wollen die Schule schützen. Sie hat Vorrang. Wir wollen nicht, das diese Schule zum Mittelpunkt des Krieges wird, das wird sie unmittelbar zerstören. Hogwarts soll ein Ort des Wissens sein. Kein Stützpunkt für irgendeine Seite des Krieges.“

Dumbledores Augen verschmälerten sich leicht, doch dann fixierte er ihn, das hatte sich Godric schon gedacht und bevor der alte Mann was sagen konnte, erhob er nun lieber das Wort.

„Es gab auch zu meiner Zeit Krieg und wenn der König mich rief, so kämpfte ich für ihn. Doch ich versuchte Hogwarts und Krieg zu trennen. Es gibt kein König mehr, der mich rufen würde, ich werde mich also nur Hogwarts widmen und dafür sorgen, dass meine Schüler für das Leben da draußen gewappnet sind. Sollte Voldemort dennoch angreifen, so werde ich ihm zeigen, dass er sich nicht mit uns anzulegen hat.“

„Um genau zu sein. Wir bewundern Euren Mut es gegen diesem Mann aufzunehmen, aber dann tut es außerhalb von Hogwarts. Sowie die Dinge stehen, wird ein 'Schulleiter' so oder so nicht mehr benötigt.“

Salazar war jemand, der gerne Leuten direkt sagte, was er sagen wollte. Wenn er jemanden leiden konnte, wusste er mit Worten zu spielen. Hier war es jedoch offensichtlich, dass er etwas gegen Albus hatte.

„Versteht dies nicht falsch, Ihr habt dieser Schule große Dienste erwiesen, aber da wir nun da sind -“

„Ich weiße Sie darauf hin, Lady Hufflepuff, das sie keine Ahnung haben, wie es in der heutigen Zeit einhergeht.“

„Das Leben wird sich niemals ändern. Wir brauchen Nahrung, Wasser, einen Platz zum Schlafen und Mittel uns zu verteidigen. Godric ist jetzt fast ein Jahr hier und wir werden unser fehlendes Wissen schnell wieder auffüllen. Außerdem wissen wir, wie man Hogwarts zu leiten hat und es wird vorerst keine Lücke im Unterricht geben, da Ihr so oder so nicht mehr unterrichtet habt.“

Oho, Helga wurde etwas wütend. Godric wusste aus eigener Erfahrung, dass man sie dann nicht weiter reizte.

„Nun, vielleicht wissen Sie nicht, dass es nur dem Schulrat allein obliegt einen Schuldirektor von Hogwarts zu entlassen.“

„Mag sein, aber es unterliegt uns Gründern Stellen zu streichen.“, konterte Rowena gelassen.

„Unerhört!“

Godric fixierte das Portrait eines ehemaligen Schuldirektors und er war sofort still. Allgemein war es nun still in den Raum. Dumbledore schwieg, sah sie alle ruhig und ernst an.

„Wenn Ihr es für das Beste haltet. Ihr hab mehr Recht auf Hogwarts und ich hoffe, das euer Eintreffen hier, Hogwarts nur weiterhilft.“

Langsam stand der so eben entlassene Schuldirektor auf.

„Aber ihr solltet wissen, das wenn man mich in Hogwarts braucht.“

„Ja, ja wissen wir! Sie werden sofort da sein. Übrigens Eure Hilfe damals im zweiten Schuljahr war zwar dieser Singvogel da drüben, aber es war Godrics Schwert. Sollten wir jedoch Euren Rat brauchen, werden wir Euch schon kontaktieren.“

Das war jetzt nicht die feine englische Art, aber Salazar schien einfach keine Lust mehr zu haben weiteren weisen Worten eines alten Mannes zu lauschen.

„Ach bevor ich es vergesse. Ich kenne den Trank gegen den Fluch. Wenn Ihr wollt, braue ich Euch diesen Trank als Dankeschön, für Eure Dienste an dieser Schule.“

Dumbledore klappte der Mund auf.

„Wenn Ihr den Wunsch hegt, schickt eine Eule.“

Damit stand Slytherin auf und sie taten es ihm gleich. Höflich verabschiedeten sie sich von Albus und verließen gemeinsam wieder das Büro.

„Sal, Ihr könnt ihn nicht leiden oder?“

„Sagen wir, ich teile nicht viele seiner Meinungen. Am liebsten hätte er uns jetzt dieser Schule verwiesen. Außer Euch, wahrscheinlich weil er hofft Ihr könntet mein Erbe aufhalten.“

„Und gleichzeitig setzt er wie jeder Andere auch auf Harry.“

„Zu unserer Zeit.“

„Leute.“

„Mh?“

„Unsere Zeit war vor tausenden von Jahren. Damals wuchs man Anders auf. Ihr könnt von den Kindern nicht erwarten, dass sie soweit sind wie wir damals. Die leben alle länger und sind deswegen auch länger 'Kind'.“

„Wie Ihr meint.“

„Gut, erstes Problem in Angriff genommen. Sonntag dann die Bekanntmachung und Montag dann die Praxis?“

„Sieht wohl so aus.“, stimmte er Rowena zu und sie alle trennten sich auf den Weg zu ihren Gemächern.

Kurz sah er sich noch einmal nach Salazar um, doch der war bereits die Treppe runter verschwunden. Nachdenklich sah er ihm nach, machte sich dann auch auf den Weg in sein Gemach. Es war zwar noch nicht Abend, aber es gab eine Menge zu tun. Außerdem wollte er sich noch ein paar Information über diesen Koboldkrieg beschaffen. Seufzend strich er sich durchs Haar.

„Anguifer Leo.“

Sofort sprang seine Tür auf und er schritt in das gemütliche Gemach, wo der Kamin anging. Ob es jemals Frieden geben würde? Sicherlich nicht.

Ein leises Klopfen und er ließ die Person rein.

„Ah Harry, ich hoffe dir hat der Unterricht gefallen.“

„Nicht nur mir. Aber ich glaube die größte Überraschung waren die beiden Damen.“

Godric lachte amüsiert und nickte, deutete auf einen der Sessel und setzte sich auf seinen. Sobald Harry sich gesetzt hatte wurde dessen Miene ernster.

„Professor? Werden Sie was gegen Voldemort unternehmen?“

„Nur wenn er meine Schule und meine Schüler bedroht. Weißt du Harry, würde ich ihn einfach so angreifen, würde dieser erst Recht die Schule angreifen. Hogwarts darf aber nicht zum Schlachtfeld werden. Das wollen weder ich, noch die Anderen. Unser Hauptziel ist es erst einmal die Schule sicherer zu machen.“

„Aber was ist mit den Schülern, die bereits bei ihm sind? Durch ihre Eltern?“

Der Gryffindor senkte den Blick.

„Was ihr nach eurer Schulzeit tut, geht nur euch was an, natürlich können wir nur hoffen, dass ihr den richtigen Weg einschlagt. Das war schon immer so und wird auch immer bleiben.“

„Aber was war das denn, wenn 'Hogwarts Hilfe braucht'?!“

„Ich bin doch hier und die Schule braucht Hilfe. Aber Voldemort ist keine Bedrohung für die Schule, sondern für die ganze Zaubereigesellschaft. Harry, Dumbledore hat den Phönixorden, das Ministerium ein Haufen von 'Auroren'. Glaub mir, würde Voldemort nur einen Schüler drohen – und damit meine ich nicht die Sache, dass er dich andauernd töten will, solange du hier bist, bist du sicher -, würde einer meiner Schüler bei ihm sein und um sein Leben fürchten müssen, dann werde ich alles tun um ihn zu retten und Voldemort zeigen, dass man sich nicht mit uns anzulegen hat. Im Falle der Gefahr sind wir ein unschlagbares Team gewesen und das wird auch heute noch so sein.“

Kurz schwieg er, betrachtete Harrys Gesicht, das wütend aber auch verzweifelt war. Der Junge hatte den Kopf gesenkt und zitterte. Seufzend richtete Godric sich auf, ging vor Harry in die Hocke und nahm seine Hand in die seine.

„Harry. Ich bereite dich darauf vor dich zu verteidigen. Du musst aber nicht gegen diesen Idioten antreten. Um genau zu sein, brauchst du eigentlich nur warten, bis der Kerl Salazar reizt.“

„Wieso?“

„Weil Salazar sich über ihn jetzt schon aufregt, allein weil er ihn geweckt und einen Basilisken getötet hat. Wenn der jetzt wagt Hogwarts anzugreifen, glaub mir... Salazar ist gut darin Mittel und Wege zu finden jemanden ganz... nennen wir es 'dezent' umzubringen.“

Aufmunternd lächelte er.

„Aber man sagt, dass...“

„Du der Auserwählte bist. Ja mag sein. Aber laut einer Prophezeiung ist dies nur ein Weg von vielen. Die Zukunft ist nicht vorherbestimmt. Jede Entscheidung verändert sie. Das ist doch das Interessante. Man weiß nie was einen erwartet und deswegen sollte man die Zeit die man jetzt hat genießen.“

„Aber Sie wussten auch, dass es kein Heilmittel gegen Ihre Krankheit gibt.“

„Das war was Anderes. Eine Krankheit kann nicht durch Entscheidungen beeinflusst werden. Du bestimmst dein Leben. Du entscheidest, ob du kämpfen willst. Nicht die Anderen, nicht eine Prophezeiung. Keiner entscheidet das. Nur du.“

„Aber... Die anderen sterben wenn ich nicht -“

Godric zog Harry vom Sessel und umarmte ihn einfach. Der Dunkelhaarige zitterte stärker, krallte sich an ihm und ließ dann doch seine Tränen freien Lauf. Es war einfach viel zu viel für ihn. Und irgendwie machte es Godric wütend, dass alle diese Bürde auf ihn abwälzten.
 

„Herr?“

„Was gibt’s“, hauchte die Stimme bedrohlich.

Im Dunkeln verbeugte sich ein Mann so tief es ihm nur möglich war. Ein bedrohliches Zischen war zu hören.

„Es ist alles vorbereitet Sir. Außerdem wurde mir berichtet, dass Albus Dumbledore die Schule verlassen hat.“

Es war eine kurze Stille zu hören, bis die andere Stimme wieder erklang.

„Verlassen?“

„Es gibt keinen Schuldirektor mehr. Nur noch... die Gründer.“

Unruhe

Ein Schrei. An sich nichts Merkwürdiges auf einem Schlachtfeld, aber dieser war lauter als die Rufe aller Krieger zusammen und klang einerseits menschlich, andererseits wie das eines gefährlichen Raubtiers, das man zu sehr gereizt hatte.

Aber es war eigentlich schon fast egal, obwohl er neugierig war, wem ein solcher Schrei denn gehörte. Doch seine Glieder waren so schwer, das es ihm sogar schwer fiel die Augen aufzubehalten. Ein Schwert raste auf ihn zu und er überredete seinen Körper gerade noch rechtzeitig sich zur Seite zu rollen. Auch wenn sein Körper nicht mehr fähig war sich noch hoch zu raffen, seine Sinne langsam schwanden, so ließ seine Magie ihn nicht im Stich und da er zu denen gehörte die Zauberstabslose und stumme Magie beherrschten, schaffte er es den gegnerischen Ritter von sich zu schleudern.

Doch da kam schon der Nächste. Godric bemerkte wie derjenige von einem mächtigen Zauber getroffen wurde, er wollte etwas sagen, aber sein Körper war so verdammt schwer. Seine Kraft war inzwischen kaum noch vorhanden. Irgendwas Grünes huschte um ihn her, schien ihn zu schützen. Grün... Nein, das konnte nicht sein. Er hatte nichts auf einem Schlachtfeld... verloren.
 

„Im Ernst? Mehr kann er nicht?“

Sehr aufmunternd, wirklich sehr aufmunternd! Sauer starrte Harry zu den Schwarzhaarigen, welcher heute sein Gegner war und mühelos bisher jeden Zauber abgewehrt hatte. Harry hingegen hatte gerade Mal zwei Zauber Salazars blocken können und er hatte das Gefühl jetzt schon völlig fertig zu sein.

„Ich fand es auch sehr überraschend.“

Und Godric stimmte ihm auch noch zu! Dabei hatte er ihn doch schon trainiert! Hatte sich Godric zurück gehalten, oder war Salazar sogar der eigentliche Kämpfer von Beiden?

„Harry, erinnere dich an das, was ich dir beigebracht habe. Salazar ist ein Schwarzmagier, also ein guter Trainingspartner.“

„Wenn er auch nur ansatzweise was von Euch gelernt hat, müsste er eigentlich besser sein Godric.“

Wütend ließ Harry diesmal ein Zauber los – einen stummen verstand sich – und diesmal traf er Salazar, der ein paar Meter über den Boden flog, sich aber erstaunlich schnell drehte und auf den Füßen landete. Die silbernen Augen hatten ihn fixiert, als wäre er eine Gefahr, doch dann schien der wilde Blick wieder kühl zu werden.

„Ein blindes Huhn findet auch Mal ein Korn.“

„Und ein Hahn, blind oder nicht, kann trotzdem einen Basilisken töten!“

„Nicht wenn ich ihm vorher die Stimmbänder verfluche!“

„Dann nehme ich sein Krähen auf, bevor Sie zum Verfluchen kommen und schick ihm den Basilisk per Heuler!“

Plötzlich erschallte ein Lachen auf der Waldlichtung und die beiden 'Streithähne' blickten irritiert zu Godric, welcher sich bereits den Bauch hielt vor Lachen. Harry musste zugeben, dass Godric ein schönes und angenehmes Lachen hatte, das einen dazu veranlasste selber mitlachen zu wollen, gegen ein Lächeln konnte man sich sogar gar nicht mehr wehren. Da er zu Godric sah, konnte er nicht sehen, dass sogar über Salazars blasse Gesichtszüge ein Lächeln huschte und die Augen kurz wärmer erschienen. Aber, wann hatte Godric auch so herzlich gelacht? Ihm fiel kein wirklicher Moment ein, vielleicht mal ein Glucksen oder ein unterdrücktes Lachen, aber ansonsten... Nein. Schade eigentlich. Godric könnte damit so manchen entwaffnen.

„Ric...“

Salazars Stimme war ein leises Zischeln, doch es kam Harry nicht aggressiv vor.

Es kam ihm aber dennoch seltsam vor. Ric? Wieso Ric? Nun, es wäre ein Spitzname für Godric, aber es klang dennoch seltsam. Die Zwei gaben sich Spitznamen? Das klang so als wären sie sehr vertraut. Nun, waren sie auch, sie waren Freunde!

Dennoch...

Inzwischen hatte der blonde Ritter aufgehört zu lachen, saß nun im Schneidersitz und sah die Zwei fröhlich an.

„Ach Sal, lass mich. So, können wir fortfahren? Wir wollten ja eigentlich Harrys Angriffe und Verteidigung trainieren.“

Salazar schüttelte den Kopf, hob aber wieder den Zauberstab und Harry tat es ihm gleich. Er würde sich keine Schwäche mehr erlauben! Oh nein, er würde es Salazar zeigen!

Erneut flog er durch die Luft, krachte diesmal gegen einen Baum und ging keuchend zu Boden.

Soviel dazu...

Schnell rappelte Harry sich auf, wo war seine Brille?

Wieder traf ein Fluch ihn, er stürzte zum gefühlten hundertsten Mal Mal zu Boden und innerlich bat er stumm darum nur noch von Godric allein unterrichtet zu werden. Der kannte wenigstens Gnade!

„Voldemort aber nicht! Steh auf!“

Salazars kalte Stimme riss ihn aus seiner Starre, nur durch Zufall konnte Harry seine – recht kaputte – Brille wieder finden und stand flink wieder auf seinen zwei Beinen.

„EXPE -“

Der Zauber des in grün gekleideten Zauberers traf ihn bevor er seinen vollenden konnte.

„Wir üben stumme Zauber Potter.“

Er mochte Salazar nicht. Der war durch und durch Slytherin! Okay, er war auch der Hausgründer dieses verdammten Hauses!

„Godric er mag mein Haus nicht.“

„Und Euer Haus mag meines nicht, also beschwert Euch nicht.“

„HÖREN SIE AUF MEINE GEDANKEN ZU LESEN!!!“, brauste er auf, konnte es nicht fassen, dass Salazar seine Gedanken las.

„Jeder, der diese Fähigkeit nutzen kann, wird dies auch tun. Verschließe deine Gedanken. Meines Wissens kennst du die Grundprinzipien.“

„Das ist nicht so einfach!“

„Godric kann es auch.“

Harry sah überrascht zu Godric, welcher ruhig auf den Boden saß und sie beobachtete.

„Sie beherrschen Okklumentik?“

„Natürlich. Das ist wichtig, gerade im Kampf. Wenn dein Gegner sehen kann, was du als nächstes vor hast, bist du klar im Nachteil.“

Harry sah betreten zu Boden.

„Du hattest sowas schon Mal, nicht wahr?“

„Ja, mit Snape.“

Im Gegensatz zu Dumbledore verbesserten sie ihn nicht.

Dumbledore. Er war geschockt gewesen, als man am Sonntag vor zwei Wochen erzählt hatte, der Schulleiter sei fort, da diese Stelle nicht mehr nötig wäre. Kurz war Harry der Gedanke gekommen, dass Hogwarts nun schutzlos war, immerhin fürchtete Voldemort nur den ehemaligen Schulleiter. Aber dann war ihm in den Sinn gekommen, dass die Gründer zusammen wohl Dumbledore übertrafen und Godric sich ja so über den mangelnden Schutz beschwert hatte. Die Gründer würden alles tun um Hogwarts und seine Schüler zu schützen.

Um genau zu sein, brauchst du eigentlich nur warten, bis der Kerl Salazar reizt.“

„Wieso?“

„Weil Salazar sich über ihn jetzt schon aufregt, allein weil er ihn geweckt und einen Basilisken getötet hat. Wenn der jetzt wagt Hogwarts anzugreifen, glaub mir... Salazar ist gut darin Mittel und Wege zu finden jemanden ganz... nennen wir es 'dezent' umzubringen.“

„Herzzerreißend. Godric, wann wollt Ihr ihn adoptieren?“

Und schon traf ein mächtiger Zauber Salazar, sodass dieser Mal gegen einen Baum geschmettert wurde. Im Geiste jubelte Harry laut auf.

„Ich bin nur für meine Schüler da!“

„Keiner Eurer Schüler war jemals in Euer Gemach und wurde von Euch so herzerwärmend in die Arm genommen.“, meinte Salazar ruhig und klopfte sich den Staub und Dreck von den Umhang.

„Keiner meiner Schüler musste sowas auch durch machen und ich erinnere Euch daran, das ich ohne Harry nicht hier wäre!“

Die Schlange lächelte lediglich, stellte sich wieder Harry gegenüber und hob erneut den Zauberstab.

„Na los Potter. Zeig mir, was du von Godric Gryffindor gelernt hast.“
 

Schmerzen durchzuckten ihn. Sein Körper fühlte sich an wie Blei und als hätte ein Troll auf ihn eingedroschen. Oder ein Riese war auf ihn getreten. Jedenfalls stellte er sich das so vor.

Das Erste was ihm danach auffiel, war das etwas fehlte. Der typische Geruch des Blutes und des Todes fehlten, was ihn immer begleitete, wenn er nach einem Kampf einfach auf dem Schlachtfeld kurz das Bewusstsein verloren hatte und dann wieder aufwachte.

Aber diesmal war er nicht nach den Kampf zusammen gebrochen. Jedenfalls erinnerte er sich nicht daran, dass die Schlacht zu Ende gewesen war. Nur an einen nicht menschlichen Schrei und etwas Grünem.

Etwas Kaltes legte sich auf seine Stirn, es war feucht. Ein nasses Tuch?

Wo war er? Und vor allem wo war sein Zauberstab und sein Schwert? Träge versuchte er seine Umgebung wahr zu nehmen. Nur langsam identifizierte er das Rauschen im Hintergrund als Regen und das Knistern als ein Feuer. Da er nicht nass wurde, musste er in einem Unterschlupf sein. Eine Hütte war es nicht. Vielleicht ein Zelt?

Nun er würde es nicht heraus finden, wenn er nicht langsam die Augen öffnete. Notfalls würde er sich mit stabloser Magie verteidigen können, auch wenn er innerlich wusste, das er kaum noch Magie in sich trug.

Langsam öffnete er seine hellgrünen Augen, sah sich um. Es war tatsächlich ein Zelt. Eine kleine Feuerstelle war in der Mitte des Zeltes, der Rauch konnte durch den Luftzug Oben entweichen. Godric selbst lag auf eine Anlage von Stoffen, wie sie nun Mal üblich waren. Er musste sich im Lager befinden, da es sein Zelt war.

Seine Augen fixierten ungläubig den Mann, welcher über einen Kessel gebeugt war. Der Kessel selbst schwebte über die Feuerstelle. Lange schwarze Haare waren zu einem Zopf gebunden, damit sie nicht unnötig ins Gesicht fielen, während die silbernen Augen konzentriert auf den Trank schauten.

Salazar?

Vermutlich träumte er das nur.

Der Blick Slytherins glitt zu ihm und dann war Salazar auch schon zu ihm getreten.

Wie geht es Euch?“

Godric wollte etwas sagen, aber es kam nur ein Krächzen hervor, weshalb er erst einmal einen Krug Wasser bekam. Das Wasser war klar, ein Indiz das es vorher mit einem Zauber gereinigt worden war. Sobald seine Kehle einigermaßen befeuchtet war, schaute er wieder zu ihm.

Ich glaube... ein Riese ist auf mich getreten.“

Nein, Ihr seid nur knapp den Tod entronnen.“

Salazar klang bei diesen Worten seltsam schwach. Hatte er Angst um ihn gehabt? Nun, man machte sich doch Sorgen um einen Freund, nicht wahr?

Sal... Ich.. was tut Ihr hier eigentlich?“

Ich war zufällig auf Zutatensuche und habe die Schlacht bemerkt. Ich sah Euch zu Boden gehen. Ihr... Es sah so aus, als seid Ihr...“

Slytherin brach ab, seine Stimme schien versagt zu haben und er widmete sich wieder seinen Trank. Godric tat es weh ihn so zu sehen. Der Ältere war blass gewesen, als er davon berichtet hatte. Er musste wirklich geglaubt haben, er wäre gestorben.

Sal... Ich würde es niemals wagen Euch zu verlassen.“

Kaum hatten die Worte seine Lippen verlassen blickte er wieder auf, hatte ihn mit den typischen Blick fixiert. Der Blick war stechend, berechnend, analysierend.

Oh bei Merlins Barte, was sagte er denn da? Deutlich spürte er die Röte auf dem Gesicht, verfluchte sich innerlich dafür und schaute beschämt zur Seite.

Also... Ich meine natürlich... Euch, Lady Helga, Lady Rowena und natürlich Hogwarts... U-und natürlich den König!“, versuchte er sich zu erklären, hatte aber das Gefühl es nur noch schlimmer zu machen.

Tut dies nicht noch Mal.“

Er schaute auf, direkt in die silbernen Augen, war sofort in ihnen verloren und konnte sich nicht im geringsten dagegen wehren. Verdammt, wieso musste er auch so krank sein?! Wieso musste er sich in einen Mann verlieben und warum... musste es ausgerechnet Salazar sein?

Sal...“

Jetzt benahm er sich schon wie ein verliebtes Weib! Beim Barte Merlins!

Ich... das war doch keine Absicht. Nur ich hab auch meine Grenzen.“

Ich würde es nicht ertragen Euch zu verlieren Godric.“

Die Stimme war fest und doch anklagend und irgendwie flehend. Flucht kam im in den Sinn. Er musste weg von ihm, weg, sonst würde er seine Krankheit nicht länger zügeln können.
 

Als Godric diesen Abend in die große Halle kam, war er erschöpft. Salazar und er hatten Harry vor wenigen Stunden entlassen, hatten dann aber selbst noch einmal trainiert und wer glaubte, er sei Salazar im Kampf überlegen, irrte sich. Godric mochte zwar der beste Krieger damals gewesen sein, aber viele hatten Salazar auch nie kämpfen sehen, weil er es doch lieber auf einfache hinterlistige Art und Weise erledigte. Jedoch kannte Salazar seinen Kampfstil und wusste dementsprechend darauf zu reagieren. Leider.

Aber die Trainingskämpfe machten Spaß und hielten sie Beide fit. Und zum Schluss lag einer von ihnen meist auf den Boden, feixte etwas, bis der Andere ihn hochzog und kurz küsste.

Godric war froh nicht zu den Leuten zu gehören, die bei solchen Gedanken ständig rot wurden. Inzwischen jedenfalls. Nein, der Gedanke an einen Kuss ließ ihn nicht mehr rot werden. Eher andere Dinge... An die er jetzt nicht dachte!

Sein Blick schweifte zum Tisch der Slytherin. Er hatte sich das angewöhnt, da Malfoy seit Dumbledore weg war, merkwürdig blass geworden war. Der Blonde war unruhiger, schien Panik zu haben. Doch jetzt fehlte er. Godric ging weiterhin zum Lehrertisch, fragte gedanklich Hogwarts nach Draco Malfoy, doch er war nicht innerhalb des Schulgebäudes. Ob er bei den Greifen war?

Als er bei seinen Freunden und den restlichen Lehrern ankam, setzte er sich gleich, fing aber nicht an zu Essen, sondern besah sich die große Halle.

Natürlich waren nicht alle Schüler anwesend, manche hatten kein Hunger, andere waren eventuell schnell gesättigt gewesen und schon davon geeilt, oder Andere würden erst bald eintrudeln. Aber heute beunruhigte Godric jeder nicht anwesende Schüler. Das Problem war, dass Godric sich auf dieses Gefühl verlassen konnte. Es hatte ihn noch nie getäuscht und das machte ihn nur unruhiger.

„Godric?“

Helga sah besorgt zu ihm, doch er schüttelte nur den Kopf. Nicht hier, nicht jetzt.

/Was ist los?/

Als Salazars sanfte Stimme in seinem Kopf war, sah er aus den Augenwinkeln zu dem hochgewachsenen Mann, welcher in Ruhe sein Essen aß, jeden Bissen genoss. Kein Wunder, inzwischen war Helga ja wieder für die Küche zuständig.

/Mich beunruhigt die Abwesenheit mancher Schüler./

/Godric, nicht jeder ist jetzt am essen./

/Ich weiß. Die Unruhe bleibt./

Kurzzeitig hatte Godric den Wunsch, das Salazar ihn beruhigte, seine Hand drückte, oder wenigstens 'zufällig' berührte, doch nichts dergleichen geschah. Es waren zu Viele anwesend, als das einer von Beiden so etwas tun würde.

Um sich von diesen dummen Gedanken abzulenken, widmete er sich nun sein Essen, beobachtete jedoch wer ein und aus ging.

Godric zuckte zusammen, als er etwas an seinem Hosenbein spürte, entspannte sich jedoch, als er dieses Etwas als Schlange erkannte, die anscheinend auf sein Schoß wollte. Er sah zu ihr herunter, blickte auf eine rot-gelb-schwarze Schlange. Anhand der Farbgebung erkannte er sie als eine Korallenotter, eine giftige Schlange. Wäre sie rot-schwarz-gelb gewesen, wäre sie eine Königsnatter gewesen und damit ungiftig. Dennoch hatte er keine Angst. Warum auch? Die Schlange war von Salazar und würde ihm nichts tun. Stattdessen aß er weiter, während die Schlange sich zusammenrollte und vollkommen entspannte.

Sobald er mit Essen fertig war, schlängelte sich das Reptil von ihm runter, sodass er aufstehen und die Halle verlassen konnte. Beunruhigt war er noch immer. Er konnte nicht sagen, was nicht stimmte, er konnte nur sagen, das etwas hier falsch lief. Nur was?

Mit diesem Gefühl lief er in seinem Gemach auf und ab, als er ein gezischtes 'Anguifer Leo' vernahm. Gedanklich erteilte er die Erlaubnis ohne inne zu halten. Erst als Salazar ihn fest hielt, blieb er stehen.

„Seit wann habt Ihr dieses Gefühl?“

Godric starrte auf die Hand, die seine hielt. Ein warmes Kribbeln kroch an dieser Stelle zu ihm hoch.

„Erst als ich in die Halle kam... Ich weiß nicht Sal, vielleicht ist es ja auch nur da, weil ich es gewöhnt bin, vom König aus in irgendwelche Schlachten zu ziehen. Eine solange Zeit war ich noch nie ohne Auftrag seinerseits.“

„Ric...“

Wieder zwang Sals Stimme ihn, diesem in die silbernen Augen zu sehen. Sie zeigten keine Kälte, wie es die Schüler von ihm gewöhnt waren, nein, Wärme und Verständnis, aber auch Sorge. Diesen Blick bekam meist nur er zu sehen. Vielleicht auch Mal Helga und Rowena, aber wenn, dann ganz selten.

„Dieses Gefühl kommt sicherlich nicht daher. Wir werden die Sicherheit verschärfen.“

Der Blonde fing an zu zittern. Ihm wurde langsam etwas bewusst.

„Es ist zu spät Sal...“
 

Warum? Ich bin nicht Helga von deren Essen Ihr abhängig seid.“

Euer Verlust wäre weitaus größer für mich, als nie mehr ihr Essen schmecken zu können.“

Es kam ihm fast so vor, als wäre Salazar ihm näher gekommen, doch es war nur ein kleiner dummer Gedanke, während er sich immer weiter in dem flüssigen Silber Salazars Augen verlor.

Godric wollte was sagen, aber dann spürte er kühle Lippen auf seinen, die ihn den Atem raubten und all seine Sinne trübten und doch verschärften. Der leichte Druck auf seinen Lippen, verleitete ihn dazu kurz seine grünen Augen zu weiten, doch dann schloss er sie. Wenn das ein Traum war, so wollte er nie mehr aufwachen und wenn dies die Wirklichkeit war, so sollte dieser Moment nie mehr aufhören. Nicht wirklich wissend wie, erwiderte er zaghaft den scheuen Küss, merkte wie seine Wangen rot wurden. Bei Merlins Barte! Er war doch kein schüchternes Weib! Dennoch, hatte Salazar scheinbar weniger Probleme hiermit, zeigte ihm wie es ging. Nun Salazar hatte auch eine Frau, wo er sicherlich schon Erfahrung gesammelt hatte, allein weil er ja auch ein Kind hatte.

Als Salazar den Kuss löste, wurden Godric diese Gedanken schrecklich bewusst. Salazar war verheiratet, hatte eine süße Tochter. Nicht schon schlimm genug, dass er hier einen Mann geküsst hatte – und diesen Mann begehrte! -, nein dieser war natürlich vergeben, sodass Godric gerade mehr als nur eine Sünde auf einmal beging.

Andererseits waren diese Lippen, dieser Mann an sich, die Sünde selbst. Außerdem hatte Salazar angefangen! Nicht er! Aber er hatte mitgemacht, das machte ihn also genauso schuldig. Sein Weib würde ihn garantiert umbringen, sollte sie dies je erfahren.

Salazar schien seine Gedanken zu erahnen - oder zu Mindestens zu bemerken, dass er sich gerade innerlich selbst schallt - weshalb er ihn einfach erneut küsste. Diesmal nicht zart, vorsichtig oder schüchtern, sondern hart, leidenschaftlich und hungrig nach mehr.

Der Ritter ließ sich auf seine Schlafstätte drücken, vergaß erneut die Zweifel und erwiderte genauso, vor allem sehnsüchtig. Er wollte dies, auch wenn er es niemals von alleine gewagt hätte. Okay doch, aber vermutlich niemals weil er dazu den Entschluss gefasst hätte. Nein, dazu hatte er viel zu viel Angst. Angst vor Salazars Reaktion, die Reaktion Anderer, sollten sie es aus Versehen mitbekommen.

Sie lösten sich voneinander, sahen sich tief in die Augen und diesmal war es Godric, der die Lippen des Anderen suchte, auch wenn er wahrhaft zögerlicher war als Slytherin.

Ein leises Keuchen entkam seinen Lippen, als sein bester Freund kurz über seine Seite strich, eine Berührung die Godric noch nie gehabt hatte und dementsprechend war er auch empfindlich.

Lächelnd löste sich der Schwarzhaarige wieder, strich ihm sanft über die Wange, jedoch wurde sein Blick wieder ernster und schon beinahe flehend.

Bitte Ric. Macht mir nicht noch einmal solche Angst. Ich meine es ernst, wenn ich sage, ich könnte es nicht ertragen Euch zu verlieren.“

Ich werde es versuchen, versprechen kann ich jedoch nichts.“

Ich weiß.“

Salazar richtete sich wieder auf, ging dann zu seinem Zaubertrank und tat ein paar Zutaten hinzu. Eine Weile beobachtete er den Tränkemeister dabei. Vielleicht war Salazar kein Ritter, der konzentriert mit einem Gegner kämpfte – aber er konnte durchaus konzentriert in einem Kampf sein -, aber sobald er an einem Trank saß, ließ er sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Es sei denn man kam hereingeplatzt und schmiss den Kessel um. Aber dann lebte man auch nicht mehr sehr lange.

Wir... hätten das nicht tun sollen.“

Kurz kam es ihm vor, als hätte Salazar inne gehalten, während er die nächsten Wurzeln in das brodelnde Wasser warf. Aber von einer solch simplen Aussage ließ er sich doch nicht aus seiner Ruhe bringen.

Nein hätten wir nicht, taten wir aber. Wenn Ihr es wünscht, werde ich Euch nicht noch Mal so Nahe kommen.“

Seine Stimme war kühl und distanziert. Wenn er jetzt was falsches sagte, würde er immer so mit ihm reden, immer auf Distanz bleiben, ihm nie wieder Nahe kommen.

Moment. Wenn Salazar so klang, dann passte ihm die Situation meist nicht, hieß also, er wollte ihm Nahe sein? Nun er hatte ihn geküsst, also konnte es doch sein, dass Salazar ihn eventuell...? Also nur so... vielleicht?

Würde ich mir dies wünschen, so hätte ich Anders reagiert.“

Ihr könnt aber zu dem Schluss gekommen sein, dass es besser ist, es zu lassen.“

Was besser ist und was nicht hat mich noch nie interessiert.“

Stimmt, man sollte niemals einen Greif vertrauen und Ihr tut es trotzdem.“

Sofort kam ihm eine Erwiderung in den Sinn, aber das würde eine Diskussion auslösen, diese wiederum einen Streit und sie hätten dieses Thema auf ewig vergraben.

Seht Ihr? Also... Nein, ich will das nicht... lassen.“

Nun sah Salazar auf, musterte ihn.

Ihr wisst, was Ihr da sagt?“

Wenn Ihr meint, dass ich gerade ausgesagt habe, dass ich Eure Nähe gerne öfters in dem Sinne hätte, das wir uns unzüchtig küssen oder... berühren, dann ja.“

Das Silber funkelte in einem leichten Gelb, das bildete er sich nicht nur ein. Oder er war wirklich noch zu erschöpft.

Langsam richtete der Tränkemeister sich in seiner vollen Größe auf, warf die anscheinend letzte Zutat rein und kam dann auf ihn zu. Godric setzte sich vorsichtig auf, sein Körper protestierte, aber es war ihm gleich. Es ignorierend sah er zu ihm auf.

Warum?“

Eine Frage die ihn kurz überlegen ließ, aber dann schallt er sich selbst. Verdammt er war Godric Gryffindor, der sich jubelnd in die Schlacht mit mehreren Hydras warf oder sonst was für Kreaturen, dessen gegründetes Haus seiner Schule die Tapferen und Mutigen ehrte! Also sollte er sich Mal endlich zusammen reißen und das sagen, was er empfand!

Weil ich Euch liebe Salazar Slytherin, deshalb. Tag ein Tag aus fühlte ich mich wie Lady Hufflepuff, die seit einer Woche oder länger ihren Mann nicht gesehen hatte und das alles wegen Euch!“

Ihr fühlt Euch wie Helga?“, gluckste Salazar und Godric sah beleidigt zur Seite.

Das-war-nicht-lustig!

Er vernahm ein Seufzen, ehe sein Kopf in die Richtung des Schwarzhaarigen gedreht wurde und erneut fühlte er die kühlen Lippen auf seinen eigenen.

Ich Euch auch, Godric Gryffindor. Deswegen will ich Euch niemals verlieren, deshalb, würde ich es nicht ertragen können.“
 

„Was ist zu spät?“

„Liebe Schüler und Schülerinnen von Hogwarts, liebe Lehrer und Lehrerinnen und natürlich liebe Gründer und Gründerinnen.“

Godric fühlte wie sich seine Nackenhaare aufstellten und er bei der geisterhaften Stimme eine Gänsehaut bekam. Beinahe schon panisch krallte er sich an Salazar fest, welcher irgendeinen Punkt hinter ihm fixierte, ihm jedoch Halt gab. Das Gefühl das etwas nicht stimmte war so eben auf seinen Höhepunkt gekommen, wenn das so weiter ging würde er sich noch übergeben.

„Ich habe ein paar eurer Schüler bei mir Aufenthalt geschenkt. Sicherlich ist dem Einem oder Anderem ihr fehlen bereits aufgefallen. Könnt ihr mir ihre Namen nennen?“

Zu deutlich nahm er das unterdrückte Zittern Salazars wahr. Ein Zeichen seiner Wut. Jedoch war Godric nicht dazu in der Lage ihm in die Augen zu sehen, zu sehr kämpfte er gegen das Gefühl der Übelkeit an. Noch nie hatte er diese Stimme vernommen und doch wusste er sofort, dass es sich hier um Salazars Erben, Tom Marvolo Riddle handelte, besser bekannt als Lord Voldemort. Wäre die Situation nicht so verdammt beunruhigend, hätte Godric gefragt, wie man sich nur so einen blöden albernen Namen zulegen konnte.

„Ich gebe euch Zeit heraus zu finden, wer alles vermisst wird. In einer Stunde werde ich mich erneut melden.“

Die Stimme verstummte und doch stand er da, lauschte angestrengt, als würde er erwarten, dass die Stimme jeden Moment wieder auftauchen würde.

„Godric.“

Salazars kühle Stimme brachte ihn dazu sich wieder etwas aufzurichten, diesen los zu lassen.

„Zählt die Schüler Eures Hauses.“

Godric blinzelte, dann nickte er, hatte sich wieder gefasst und eilte gemeinsam mit ihm raus.

Er hoffte, dass die Schüler alle in ihrem Haus waren, wenn nicht würde die Stunde sehr chaotisch werden.

„Sagt jedem Schüler, er solle unverzüglich in sein Haus. Die Lehrer sollen im Lehrerzimmer auf uns Gründer warten.“

Das Portrait des bärtigen Mannes nickte und gab es sofort weiter. Salazar bog nach rechts ab um zu den Kerkern zu gelangen, er selber kam kurzerhand beim Gryffindorturm an. Die fette Dame sah ihm angsterfüllt an, schwang sich ohne Passwort beiseite. Natürlich, seine Magie beherrschte sie, solange sie Teil des Schlosses war.

Im Gemeinschaftsraum war heilloses Durcheinander.

„Ruhe! Erstklässler in die Ecke, Zweitklässler daneben und immer so weiter. Na los!“

Verschüchtert befolgte man seinem Befehl. Godric stellte entsetzt fest, dass mehr als die Hälfte der Erstklässler fehlte. Drei Zweitklässler, ein Drittklässler, zwei Fünftklässler, sieben Sechstklässler und 1 Siebtklässler. Unter den sieben fehlenden der Sechsten, waren auch Harry, Hermine und Ron.

„Sir!“

Erleichtert drehte er sich um, als Harry, gefolgt von seinen Freunden und anderen Gryffindors durch das Portal kamen.

Jetzt fehlten drei Erstklässler - Amelia Sugerfill, Daniel Cleff und Thomas Phill -, ein Zweitklässler namens Calcam Thornton und eine Fünftklässlerin – Ginnerva Weasely.

„Gut. Gesellt euch zu euren Jahrgangsstufen.“

„Professor? Was ist mit den Anderen?“

„Hoffen wir, dass sie innerhalb einer halben Stunde eintreffen.“

Doch keiner der Vermissten tauchte auf. Innerlich musste er wieder gegen die Übelkeit ankämpfen, doch äußerlich bewahrte er seine Maske der Ruhe und blieb Ernst. Die Schüler waren verängstigt, brauchten jemanden, der ihnen trotz der Lage Halt und Sicherheit gab.

„Gut, die Wartezeit ist um. Keiner von Euch verlässt den Turm, ich vertraue da auf jeden von euch, dass er darauf achtet, dass keiner eine Dummheit begeht. Verstanden?!“

Einstimmiges Nicken, lediglich Harry schien etwas noch sagen zu wollen, doch Godric sah ihn nur streng an und war sich sicher, dass dieser brav im Turm warten würde.

Schnell rauschte er aus den Turm Richtung Lehrerzimmer. Er traf zeitgleich mit Helga ein, welche recht blass aussah, aber auch ernst entschlossen Voldemort den Hals umzudrehen, sollte er einem Schüler ein Haar gekrümmt haben.

„Wenn Dumbledore noch hier wär', wär' das nicht passiert! Die Schule is' nicht mehr sicher!“, kam es polternd von Hagrid, während Rowena mit regloser Mine zu ihm aufsah, elegant und würdevoll wie immer.

Er selber jedoch suchte den Raum kurz nach Salazar ab. Was interessierte es, dass Slughorn schwitzte wie ein Walross, McGonagall bestürzt einfach nur da saß, Sprout versuchte einen Beruhigungstee zu machen, dabei aber alles daneben schüttete und Snape einfach nur da saß und selber geschockt wirkte.

Sein Freund saß am Ende des langen Tisches, trank ein Glas Wein wie es aussah und wirkte entspannt. Sofort wusste er, dass Salazar gerade allen was vormachte. Sie sahen sich kurz beide in die Augen und Godric wusste, dass in seinem Haus kaum Vermisste gab und Sal sich bei seinem Anblick etwas beruhigte.

„Hagrid!“, brauste Helga nun auf, trabte auf ihn zu – sie wirkte vor ihm noch viel Kleiner, so als würde Flitwick vor Snape stehen – und funkelte wütend zu ihm auf.

Ihre Ausstrahlung zeigte deutlich, dass mit ihr nicht mehr zu spaßen war.

„Dumbledore hat hiermit nichts zu tun und wenn Ihr es genau wissen wollt, hat er eigentlich geplant noch vor diesen Sommer zu sterben! Und das alles wegen einen dummen Fluch der sich beheben lässt! Jedenfalls wenn Salazar sich daran setzt! Und jetzt kein Wort mehr über das 'Was wäre wenn'! In meinem Haus werden 4 Schüler vermisst. Wie sieht es bei Euch aus?“

„Bei mir sind es Drei.“

„Welche?“

Die Beiden zählten Namen auf, die Godric schrecklich bekannt vor kamen. Luna Lovegood und ihre ein sehr begabter Junge Pflege magischer Geschöpfe der dritten Klasse. Helga vermisste zwei Siebtklässler, ein Viertklässler und ein Erstklässler.

„Mein Haus vermisst Draco Malfoy.“

Das hatte Godric bereits geahnt.

Nun erzählte er von seinen Vermissten.

„Es wundert mich, dass er nicht gleich Harry geschnappt hat.“

„Harry war die meiste Zeit bei uns.“, kam es ruhig von Salazar, jedoch hörte jeder der ihn gut kannte die Wut hinter der Maske: „Wir wissen nicht seit wann sie fehlen. Malfoy wurde zu Letzt heute Morgen gesehen.“

„Ich weiß, dass Luna noch zu Mittag da gewesen ist, sie hat mich etwas gefragt.“

„Gut, also muss es zwischen Mittag und Abendbrot gewesen sein.“, schlussfolgerte er nachdenklich, lief auf und ab.

„Was tun wir jetzt?“

Das ausgerechnet Snape diese Frage stellte. Doch Salazar war schneller mit der Antwort, als die Frage beendet war.

„Abwarten. Noch wissen wir seine Forderungen nicht. Uns auf Mutmaßungen zu schmeißen bringt nichts. Die Zeit ist eh gleich um.“

So warteten sie. Still, jeder in seinen Gedanken. Irgendwann hatte Salazar ihn mit einem stummen Zauber dazu gebracht sich hinzusetzen. Helga seufzte und stand auf.

„Lasst uns alle Schüler zur großen Halle bringen. Ich will bei ihnen sein, wenn er sich wieder meldet.“

Ob das so eine gute Idee war? Sie würden vor den Schülern ausdiskutieren was sie zu tun hatten. Oder sie Vier gingen raus, während die Lehrer die Schüler beruhigten. Nickend stimmte er ihr zu.
 

Nachdem sie alle Schüler in die große Halle verlegt hatten, schien jeder die Sekunden zu zählen. Kurz dachte Godric darüber nach, was er tun sollte sobald Voldemort wieder zu ihnen sprach. Immerhin konnte er sich schlecht an seinen Liebsten klammern wie vorhin.

/Euer Gefühl ist schlimmer geworden?/

/Im Moment ist es gleichbleibend. Wie geht es Euch?/

/Ihr wisst es./

In der Tat.

/Er wird dafür zahlen Godric, davor schützt ihn nicht einmal seine Verwandtschaft zu mir./

Oh ja. Salazar kannte da keine Gnade. Niemand vergriff sich an die Schüler Hogwarts, egal aus welchem Haus sie kamen.

„Ich nehme an, ihr wisst, wen ich hier Momentan bei mir habe, nicht wahr?“

Voldemort klang belustigt, seine Stimme klang wie ein gruseliger Hauch und hatte etwas zischendes.

„Was ich will, fragt ihr euch? Nun, gebt mir Harry Potter und ich werde sie gehen lassen. Alle unversehrt. Weigert ihr euch, werde ich Fenrir Greyback eines der Kinder zum Spielen geben. Weigert ihr euch dann immer noch... Nun, das werdet ihr dann erfahren. Ich erwarte dich Harry Potter. Ich erlaube dir, einen Weggefährten mit zu nehmen. Aber nur einen! Einen, der dann dein Leid mitansehen darf.“

Die Stimme erstarb erneut und die einkehrende Stille war fast wie der Moment der Stille, bevor es zu einem Massaker kam.

„Wir dürfn' Harry nicht hergeben!“

Hagrid sprach als Erster und dann wurde es Laut. Von den Gryffindors kam zustimmende Worte, die Slytherin hingegen wollten ihn ausliefern.

„RUHE!“

Schweigen. Helga schrie nie, umso verblüffender fanden es wohl alle. Er sah wie Harry nach Vorne trat, ihn ernst anblickte und dann alle Anderen.

„Ich werde gehen. Keiner soll leiden, nur weil er mich will.“

„Harry, nein!“

„Gut.“

Zu deutlich spürte er die entsetzten Blicke seiner Freunde auf sich ruhen, doch Godric sah Harry einfach ruhig an, welcher ihm dankbar entgegen blickte. Noch.

„Godric! Ihr könnt nicht einfach -“

„Jedoch werde ich dich begleiten Harry. Und vergesst es, ich lasse mich nicht umstimmen. Ich habe geschworen die Schule und ihre Schüler zu verteidigen. Jeden Einzelnen. Wenn ich mit Harry gehe, lässt er die Anderen und ich kann ihn verteidigen.“

„Nein!“

Salazars Stimme überschlug sich halb und er wusste genau, dass Salazar gerade kurz vor einem Ausbruch war.

„Godric ich lasse Euch da sicherlich nicht mitgehen!“

Er verdrehte die Augen, schritt Richtung Ausgang und eine kleine Handbewegung machte deutlich, dass die anderen Drei ihm folgten. Kaum schloss sich die schwere Tür wurde er prompt von zwei aufgebrachten Frauen und einem wütenden Mann belagert, die versuchten auf ihn einzureden.

„Freunde! Hört mir zu! Mir geht es nicht darum, dass ich Ruhm ernte, oder meinen Mut beweise! Mir geht es Einzig darum, dass keinem Schüler Leid zugefügt wird. Wenn einer von Euch mitgeht, vor allem Ihr Salazar, werdet ihr von Harry getrennt.“

„Was sagt Euch, dass er Euch nicht von ihm trennt?“

„Ich bin Gryffindor.“

„Was?“

„Es wird ihm Spaß machen, gerade mich dabei zusehen zu lassen, wie er leidet. Da tickt er wie Ihr Salazar, in seinem Blut fließt immerhin Slytherinblut! Helga, Rowena, Euch würde er vermutlich auf seine Seite ziehen wollen. Das Risiko besteht – und nein ich zweifel nicht ein bisschen daran, dass ihr auf unserer Seite bleibt! Außerdem werdet ihr alle woanders gebraucht.“

„Ach und wo?“

„Helga, ihr müsst hier bleiben, weil ihr am Besten die Schule ruhig halten könnt, außerdem könnt ihr im Notfall Verletzte heilen und könnt mit Rowena gemeinsam die Schule verteidigen. Rowena, ihr müsst Salazar helfen, aber auch hier bleiben. Voldemort lässt sich nicht töten, nicht solange wir nicht seine Horkruxe haben, versteht ihr?“

„Ich soll sie suchen?“

„Genau. Rowena unterstützt Euch. Meines Wissens nach müssten es Euer Medaillon, Helgas Trinkpokal, ein Ring der auch schon zerstört wurde, die Schlange -“

„Die Schlange?“

„Ja, er hat seine Schlange wohl zum Horkrux gemacht. Tagebuch ist schon down, also noch Rowenas Diadem.“

„Mein Diadem?“

„Ja Eure Tochter hat es ihm gesagt wo es ist und er hat es zum Horkrux gemacht. An mein Schwert kam er nicht ran.“

„Also noch Mal. Tagebuch und Ring, welche schon erledigt sind. Dann mein Medaillion, Diadem, Trinkpokal, und Schlange.“

„Genau. Aber ich befürchte, dass Harry...“

„Ja, ich hab es auch schon gespürt. Es gibt ein schwarzmagisches Ritual, dass die Seele aus den Gegenstand heraus zieht ohne es zu beschädigen. Müsste auch mit ihm klappen.“

Salazar seufzte, musterte ihn nun wieder genauer. Es gefiel ihm immer noch nicht, aber Godric wusste, er hatte ihn überzeugt.

„Godric...“

„Salazar! Wir haben nicht viel Zeit. Wenn einer das Ganze überlebt dann ich. Außerdem... beeilt Ihr Euch doch dann erst Recht, nicht wahr?“

Helga grinste bei seinen Worten und selbst Rowena schien zu lächeln. Salazar fauchte.

„Wehe Ihr sterbt!“

„Gut, Rowena kommt Ihr noch kurz mit rein, bevor Ihr Euch verschanzt?“

„Natürlich.“

Die beiden Frauen gingen wieder herein und sobald dies geschehen war, spürte Godric die kalte Steinwand hinter sich und die sündhaften Lippen auf die seinen. Wenn jetzt einer raus kam, wären sie geliefert, aber das waren sie auch damals schon und das hatte sie nie hiervon abgehalten. Also erwiderte er, drückte den Größeren auch näher an sich.

/Ihr solltet etwas trinken./, übermittelte er ihm.

Solch eine geistige Verbindung war echt praktisch. Man konnte sonst was tun und sich dennoch dabei unterhalten, so lange man die nötige Konzentration dazu hatte.

Salazar löste den Küss, wanderte mit den Kopf etwas tiefer und biss in seinen Hals. Die spitzen Zähne durchdrangen die Haut sofort. Ein süßlicher Schmerz überkam ihn und er gab ein zufriedenen Seufzer von sich. Nach einer Weile hörte es jedoch auf und eine Zunge glitt über die Stelle sodass die Bissspuren sich sofort verschlossen und nichts mehr zu sehen war.

„Wehe Euch passiert was.“

„Ich passe auf mich auf.“

„Aber Ihr werdet mehr auf Harry aufpassen.“

„Natürlich, aber ich glaub ich bin alt genug um auf uns Beide aufzupassen. Außerdem werdet Ihr doch Mal der edle Ritter sein, der uns rettet.“

„Ach und Ihr seid die 'holde Prinzessin' in Not? Zieht Ihr dann auch wieder ein Kleid an?“

Sofort erinnerte sich Godric und wurde leicht rot, während er seinem Freund eine Kopfnuss gab.

„Salazar! Ganz bestimmt nicht!“

Der Schwarzhaarige lachte leicht, stahl ihm erneut einen kurzen Kuss, ehe sie in die Halle zurückkehrten.

Pff, er und ein Kleid! Nein! Sicherlich nicht!

Jetzt jedoch, sollte er nicht weiter darüber nachdenken, sondern auf die Situation. Also nickte er Harry zu und sie verließen die Halle. Noch immer protestierten viele, umso dankbarer war er, dass die anderen Gründer die Meute zurückhielten und ihnen somit den Rücken stärkten.
 

Harry schielte rüber zu Godric, welcher soeben sein Schwert in sein Gemach gebracht hatte. Warum nahm er es nicht mit? Es wäre doch um einiges praktischer, oder nicht? Ein Schwert diente doch der Verteidigung und für Angriffe. Also warum ließ er es hier?

„Weil sie uns die Waffen wegnehmen werden. Schwert – als auch Zauberstäbe.“

„Woher?“

„Dein skeptischer Blick sagt mehr als tausend Worte. Und bevor du fragst weshalb ich mitkomme: Wie bereits erwähnt, werde ich keinen Schüler leiden lasse. Ich bin hier um dich zu schützen und um die anderen Schüler zu retten. Außerdem wird so Salazar nur noch verbissener die Horkruxe suchen.“

Wieso verbissener? Er suchte sie? War es wirklich gut Salazar diese Aufgabe anzuvertrauen? Bestimmt suchte auch Dumbledore nach ihnen und wenn er schon kaum Erfolg zu verbuchen hatte...

„Er ist Slytherin, Voldemorts Vorfahre. Wenn Tom befiehlt dich nicht zu töten, dann weil er es selbst tun will. Salazar würde auch nicht zulassen das mich jemand Anderes tötet außer ihm selbst.“

„Er will Sie töten?“

„Nein. Jedenfalls nicht immer. Aber wir haben inzwischen eine Recht... eigenartige Beziehung, in der wir uns regelmäßig... beißen wollen.“

Er schob diese seltsame Formulierung Mal auf ein Sprichwort, das früher gebräuchlich war, aber heute gänzlich Unbekannt. Beißen... vielleicht war es gleichzusetzen mit 'an die Gurgel gehen wollen' oder so. Ja das musste es sein.

„Sir, wenn sie unsere Zauberstäbe nehmen...“

„Ach ja, gib mir Mal deinen Harry.“

Schnell kramte er in seine Tasche und zog seinen Zauberstab, reichte ihn an den Blonden weiter.

„Dieser murmelte leise etwas, tippte mit seinen Zauberstab drauf und kurz leuchtete sein Zauberstab auf. Als Godric ihm diesen wieder reichte, spürte er jedoch keine Veränderung. Godrics hingegen verlor plötzlich die feste Struktur, wurde Gummiartig und legte sich wie ein Armreif um dessen Handgelenk. Ende und Anfang verschmolzen zu einem Löwenkopf und dessen Schwanz, in welchem der Kopf hinein biss.

„Was zum?“

„Denk einfach daran, dass du ihn verbergen, aber bei dir tragen willst.“

Verwirrt betrachtete er nun seinen eigenen, dachte an die Worte und schon pulsierte Magie. Statt jedoch ein Löwe zu werden, wurde der Kopf zu einem Hirschen. Das Geweih war nicht all zu prächtig, aber dadurch störte es auch nicht.

„Der Zauberstab nimmt in dieser Haltung oft die Gestalt des eigenen Patronus an.“

„Kann er zum Beispiel auch zu einer Uhr werden?“

„Habe ich nie ausprobiert. Wäre aber möglich. Aber ich glaube, da muss man noch extra eine Zauberformel hinzu fügen.“

Inzwischen waren sie aus Hogwarts raus, nährten sich dem Tor.

„Können Sie Ihr Schwert nicht auch verändern?“

„Wozu? Es wird zu mir kommen, sollte ich es brauchen. Und dazu brauche ich keinen sprechenden Hut. Es ist meines und wird meinem Ruf immer folgen. Ich will nur nicht, dass man es mir nimmt und eventuell Banne darauf spricht, das würde den Aufruf verzögern. Aber nun still jetzt.“

Sie hatten die Sicherheit des Geländes verlassen und nur nach wenigen Schritten von Todessern umgeben. Gerade Mal so unterdrückte er den Impuls seinen Zauberstab zu zucken. Zweifelnd sah er zu Godric, welcher lächelnd da stand und somit die Todesser verunsicherte.

„Bringt uns zu euren Herren. Im Gegenzug verlangen wir die Freigabe der Schüler.“

Ob sie wirklich Godrics Mitkommen dulden würden?

Teil der Wahrheit

Dichte Wolken verhangen den eigentlich wunderschönen Vollmond, doch dafür hätte er so oder so keinen Blick für gehabt.

Seine Schritte führten ihn schnell durch das Land, viele bemerkten nicht einmal sein vorbei kommen. Muggel waren eh blind und Zauberer rechneten nicht damit, das jemand so schnell war wie er es eben war. Menschen...

Eigentlich müsste er in eine ganz andere Richtung. Die Horkruxe tauchten ja nicht von allein auf, aber bevor er Godrics Plan in die Tat umsetzte, würde er sicherstellen, dass eben jenem nichts passierte. Sein Instinkt verleitete ihn hierzu. Gut, das sein Erbe nicht schon vorher angegriffen hatte, wer wusste schon, wie er sich vor Wochen verhalten hätte. Sicherlich nicht so ruhig wie heute.

Der dicke Ast zerbrach, als er mit Schwung wieder absprang, doch noch bevor das Holz den Boden berührt hatte, war er schon über den Fluss und hörte den Aufprall nicht mehr.

Nach einer Weile jedoch musste Salazar sein Tempo verlangsamen. Stimmen erreichten sein empfindliches Gehör und er entschied sich ihnen zu folgen. Sie führten ihn zu einer ausgerissenen Wurzel, die wohl einst einem mächtigen Baum gehört hatte.

»Was versetzt euch in Angst und Schrecken?«, zischte er leise, ging in die Hocke und bemerkte wie Schuppen sich ängstlich tiefer ins Erdreich zurückzogen.

»Wer bist du, dass du unsere Sprache kennst?«

»Ich bin Salazar Slytherin, Herr über Sahlia, Königin der Schlangen.«

Alle Basilisken galten als Könige, die Schlangen würden wissen, dass er also über einen gebot.

»Wir verstecken uns vor Eurem Erbe, Schlangenfürst.«

Ah, sein Name war also noch immer in Schlangenmündern.

»Warum?«

»Er redet uns gut zu, aber am Ende sind wir doch nur seine Sklaven. Einzig allein Nagini mag er.«

»Nagini, seine Vertraute. Sie frisst uns, wenn wir nicht aufpassen, auch wenn sie Menschen lieber mag.«

»Ihr Beide könnt mit mir kommen. Ich versklave keine Schlangen.«

Langsam streckten die beiden Kreuzottern den Kopf heraus, sie züngelten unruhig, doch dann glitt eine hinaus, direkt auf seine ausgestreckte Hand zu. Salazar lächelte zufrieden, als die Schlange sich ohne Angst um seinen Arm schlängelte. Die zweite Schlange zögerte kurz, tat es dann aber auch.

»Wir wissen, dass du ein Freund aller Schlangen bist«

Er ließ die Schlangen sich einen bequemen Platz unter seiner Kleidung suchen, dann stand er auf und sah in die Richtung seines Ziels. Sein Erbe..

Kurz wechselten seine Augen ins Gelbe, doch dann huschte er auch schon weiter. Sollte dieser Idiot von seinem Erben es gewagt haben Godric etwas anzutun, würde er ihn mit Freuden zerreißen. Hier und da begegnete er einigen Todessern und verkniff es sich, sie umzubringen. Immer wenn er an einem vorbei lief, sah sich dieser irritiert um. Sie spürten, dass er da gewesen war, aber ihre Sinne waren zu schwach um zu verstehen, dass er längst wieder weg war.

Schließlich landete er nach einem großen Sprung auf die Rasenfläche eines großen Gartens, der jedoch recht verwildert schien. Salazar konnte nur mit den Kopf schütteln. Reinblüter sollten auf ihre Gärten achten.

»Was wollt ihr bei ihm?«

»Ihm etwas ausrichten«

Erneut bewegte er sich schnell und lautlos, doch selbst er kam damit bei Schutzzaubern nicht weit, also blieb er vor der Haustür stehen und klopfte. Es dauerte kurz etwas und dann öffnete ihm ein Hauself, sichtlich irritiert.

„Was kann Wickerd für Sie tun, Sir?“

Doch er ignorierte ihn, trat ins Haus ein, der Hauself quietschte, doch er gebot ihn mit einem einzigen eiskalten Blick zu schweigen. Godric war nicht hier, sein Erbe schon.

„Hol den dunklen Lord, oder ich sorge dafür, dass du den wenigen Wert den du besitzt vollständig verliest!“, knurrte er boshaft und zitternd war der Hauself verschwunden.

Die Eingangshalle war dunkel und wirkte kalt, unfreundlich. Verschwendung. Scheinbar gehörte es jetzt dazu eine solche Kälte zu zeigen, wenn man den Stand eines Reinbluts hatte.

Es dauerte nicht lange, da kam jemand die Treppen herab. Er erinnerte sich an das schlangenartige Gesicht, den roten Augen und diese Gier darin. Schon einmal war er im begegnet, als er aufgeweckt worden war.

„Salazar Slytherin, was verschafft mir die Ehre?“

Voldemort trat langsam auf ihn zu, blieb aber im sicheren Abstand stehen. In seiner Hand war ein Zauberstab, anscheinend zur Selbstverteidigung. Neben ihm rollte sich eine große Schlange zusammen. Nagini.

„Ihr habt meine Schüler bis auf Einen frei gegeben.“

„Ah, Malfoy, nehme ich an? Er blieb freiwillig hier.“

„Rückt ihn raus!“

Wieder glich seiner Stimme mehr einem Zischen, als menschlicher Sprache. Erbost zischte Nagini, doch sie machte ihm keine Angst. Sahlia könnte gruselig werden aber nicht diese lächerliche Schlange.

Sein Erbe seufzte gespielt, gab den Hauself den Befehl Malfoy zu holen, was dieser auch tat. Sie schwiegen sich an, fixierten aneinander. Anscheinend überlegte er, wie er ihn locken konnte, ihn dazu bringen konnte, auf seiner Seite zu kämpfen.

Als Malfoy ankam witterte er dessen Angst und als er ihn ansah merkte er, wie dieser schuldbewusst den Blick senkte.

„Der junge Malfoy hier, ist sehr stolz auf meiner Seite zu kämpfen. Er ist stolz darauf, die Leute daran erinnern zu können, dass es die Reinblüter sind, die allein die Macht haben dürfen. Muggel oder Schlammblüter sind es nicht wert auf unserer Stufe zu stehen -“

„Spart Euch die Worte. Mein Interesse gilt allein Hogwarts und Ihr habt den Fehler begangen Schüler zu entführen und bedroht nun das Leben eines weiteren. Doch was mich weitaus wütender werden lassen könnte...“

Salazar trat einen Schritt auf den bleichen Mann zu, dessen langen dürren Finger sich um seinen Zauberstab schlossen, wie an einem Rettungsanker.

„ist der Gedanke, dass Ihr jemanden Bestimmten etwas antun könntet. Ich bin hier um den Jungen mit zu nehmen und Euch zu drohen.“

„Drohen?“

„Tut Gryffindor etwas an und ich werde einen Weg finden Euch zu vernichten, aber langsam und qualvoll. Gryffindor ist allein meine Angelegenheit, nur ich allein habe das Recht dazu.“

Nur würde er niemals mit Absicht seinem Freund weh tun. Niemals.

„Ich verstehe nicht, warum Ihr Euch so sträubt auf meiner Seite zu kämpfen. Ich bin Euer Erbe und wir gemeinsam können der Zaubereigemeinschaft helfen das zu werden, was uns zu steht. Hogwarts würde nicht mehr von Schlammblütern heimgesucht werden.“

Nur mit Mühe unterdrückte er den Drang dem Kerl anzugreifen.

„Weil wir nicht dieselben Ziele teilen und auch wenn ihr ein direkter Nachfahre meinerseits seid, so seid Ihr nichts weiter als ein wertloses Halbblut, dessen Verstand sich schon lange verabschiedet hat. Ihr habt einen Basilisken in den Tod getrieben, Ihr habt meine Schule bedroht und angegriffen. Ihr nehmt Euch zu viel heraus.“

In den roten Augen loderte Zorn auf, doch Salazar fauchte nur drohend, packte Draco und zog ihn raus.

„Professor!“, keuchte Draco erschrocken, doch da apparierte er bereits.
 

Godric öffnete seine Augen. Nachdem man ihn und Harry abgeholt hatte, hatte man sie bewusstlos geschlagen. Vermutlich hatte man sie durchsucht, doch der Armreif an seinem Arm sagte ihm, sie hatten nichts von Bedeutung gefunden.

Langsam richtete er sich auf, sah dass Harry neben ihm lag, scheinbar ohne Bewusstsein. Sie waren in einem kalten Verlies, die Luft roch modrig, irgendwo im Hintergrund hörte er Wasser, welches langsam vor sich hin tropfte. Schritte verrieten ihm, warum er wach geworden worden. Lautlos schuf er einen Schild um Harry, wohl wissend, dass nur Voldemort den Jungen etwas an tun durfte. Aber trotzdem, er vertraute keinem. Männer mit Totenmasken tauchten auf, ihre Gestalt gänzlich in schwarzen Umhängen gehüllt.

Der Ritter musterte sie wachsam, saß weiterhin neben dem Jungen-der-überlebt-hat, als wäre dies hier Strandurlaub. Eine von den Gestalten trat hervor, die Bewegung zeugte von einer Frau – oder von einem furchtbar seltsamen Typen, den man heutzutage schwul nennen würde – und als sie/es den Zauberstab hob, verkniff er es sich, seinen zu erheben.

„Ich schätze, unser Gastgeber hat keine Zeit uns zu empfangen und nun sollt ihr uns begrüßen?“

Fragend legte er den Kopf schief und lächelte munter. Godric hatte keine Angst, war auch nicht lebensmüde, aber er glaubte nicht, dass der dunkle Lord ihn jetzt schon tot sehen wollte.

„Crucio!“

Ein ihm bis dato vollkommen unbekannter Schmerz durchzuckte seinen Körper, er zuckte stark zusammen, keuchte, doch zwang er seinen Körper zur Ruhe, schloss lediglich gequält die Augen. Ah, das war also der Folterfluch. Hatte was. Aber er kannte andere Folterungen und hatte sie überstanden, das hier dementsprechend auch.

Dennoch schnappte er keuchend nach Luft, als der Fluch von ihm fiel.

„Bellatrix, wir müssen uns beeilen, der Lord erwartet sie.“

„Sag mir nicht was ich zu tun habe, Lucius!“

„Ihr seid der Vater von Draco?“

Es fiel ihm schwer seine Stimme normal klingen zu lassen, als würde er Smalltalk führen. Der Fluch steckte noch immer in seinen Gliedern. Aber von sowas ließ er sich nicht unterkriegen.

Lucius hingegen sagte nichts, er wirkte viel zu verschüchtert, seine Magie war unruhig. Er hatte Angst und war besorgt.

„Na los! Steht auf!“

„Mylady, bleibt ruhig. Solch ein Benehmen ziert sich nicht für eine Lady aus reinblütigem Hause.“

Einer der Todessern hinter dieser Bellatrix schien sich ein Lachen verkneifen zu müssen. Godric wusste nicht warum. Es war doch so. Er wandte sich zu Harry um und weckte ihn sanft, ignorierte Bellatrix' Gekeife.

„Harry wach auf. Unser lieber netter Gastgeber erwartet uns.“

„Sie haben wahrlich keinen Verstand, Gryffindor!“, kam es leise lachend von einem der Anderen, doch auch dies ignorierte Godric.

Das Benehmen was er jetzt an den Tag legte, lag daran, dass er sich überlegen fühlte. Er hatte wissen über Voldemort, was dieser nicht Preis geben wollte, geschweige denn, dass er Slytherin einfach nur sehr gut kannte und glaubte die Grundeigenschaften seien noch immer in Tom vorhanden.

Harry blinzelte, seine grünen Augen sahen ihn kurz besorgt an, doch dann wirkte er ruhig. Sehr gut. Die Lektion hatte er also verinnerlicht. Vor einem Gegner durfte man niemals Angst zeigen, eher musste man Ruhe zeigen.

Man führte sie durch das Anwesen, es war aus schwarzem Marmor errichtet worden, hier und da gab es Schlangenverzierungen oder ein bisschen Grün und Silber. Godric schnaubte. Salazars Manor sah gänzlich Anders aus. Es wirkte allein schon freundlicher und heller als das hier. In Salazars Manor gab es auch viele Terrarien, die in den Wänden mit eingebaut worden waren. Nun, es war ja nicht Slytherin-Manor.

Sie betraten einen Saal, wo mehrere Todesser standen, sie alle sahen zu ihnen. Man führte sie in den Kreis hinein, ihnen Gegenüber stand ein seltsamer Mann. Sein Gesicht ähnelte einer Schlange und war bleich, die Nase schien verschwunden, lediglich die Nasenlöcher waren wie schlitzartige Nüstern zu sehen. Im Großen und Ganzen erinnerte er ihn an einen Narren.

Und den sollte er Ernst nehmen? Das sollte Salazars Erbe sein? Im Ernst, was war aus den guten Genen seines Freundes geworden?

Voldemort sah sie an, lächelte.

„Harry Potter und Godric Gryffindor, welch eine Ehre euch hier begrüßen zu dürfen.“

Die kalte hohle Stimme schien den Raum einzunehmen und er merkte, wie Harry neben ihm unruhig wurde. Er hoffte inständig, dass Harry nicht der Versuchung erlag seinen Zauberstab zu ziehen. Doch er behielt Tom im Blick, musterte ihn ruhig und doch mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Würde ich sagen, die Freude ist auf meiner Seite, den Erben Slytherins kennen zu lernen, so würde ich lügen. Ihr habt es gewagt Schüler von Hogwarts zu entführen. Euer Blut schützt Euch nicht vor der Wut der Gründer.“

„Ah, Salazar meinte schon sowas ähnliches.“

Godric blinzelte.

„Salazar... war bei Euch?“

„Ja, er suchte mich in einem anderen Manor auf um den jungen Malfoy persönlich abzuholen. Wie es scheint, muss er erst wach gerüttelt werden. Scheinbar erinnert er sich nicht an euren Streit.“

Godric fing an zu lachen.

„Wie soll er sich an etwas erinnern was nie statt gefunden hat? Salazar verließ Hogwarts niemals, Rowena musste ihn nur bannen, weil er sich selbst nicht mehr unter Kontrolle halten konnte. Ihr wollt nur die Wahrheit nicht akzeptieren, Salazar ist alles Andere als Stolz auf Euch. Ihr seid die Schande seines Blutes.“

„CRUCIO!“

Der Schmerz war diesmal heftiger und er konnte sich einen leisen Schrei nicht verkneifen, als er zu Boden ging. Er hörte wie Harry seinen Namen rief, spürte Wut, die nicht seine Eigene war und sofort trennte er die Verbindung zu Salazar, ließ seine Magie implodieren. Die Druckwelle schleuderte die Todesser zu Boden. Langsam rappelte er sich auf, zitterte noch leicht.

„Hört gut zu, Tom. Ich bin Godric Gryffindor, ein einfacher Folterfluch wird mich nicht brechen, er erzürnt mich nur. Vergesst nicht, ich habe immer Zugriff auf meine Magie, ich bin ein Meister in stummer und Zauberstabslose Magie.“

Die Magie um ihn herum war so stark, dass sie sichtbar wurde, rote Fäden des Lichts schwebten um ihn herum, ab und zu schienen sie golden aufzuleuchten.

„Und wenn Salazar bei Euch war, dann wird er vermutlich auch gesagt haben, dass er allein über mich bestimmen darf, dass ich allein seine Sache bin. Es ist dumm von Euch ihn wütend zu machen.“

„Und es ist dumm von dir, mich wütend zu machen!“

Diesmal krachte Toms Zauber gegen seinen Schild, Godric fauchte erbost, stärkte jedoch seine Barriere. Harry zuckte, doch er hielt sein Handgelenk fest, ein Zeichen, dass er seinen Zauberstab nicht benutzen sollte. Dann bemerkte er eine Bewegung seitlich hinter sich, schubste seinen Schüler beiseite, wirbelte gleichzeitig herum und verwandelte sich. Gerade noch rechtzeitig. Das Gewicht des Mannes drückte ihn mit dem Rücken zu Boden, doch biss er schneller zu, als der Mann es selbst konnte. Eindeutig Werwolf. Godric wollte nicht wissen, was passierte wäre, hätte der Mann zu Erst beißen können. Fauchend drehte er sich, landete auf seinen Pfoten und ließ den leblosen Körper los. Er brüllte erzürnt auf, seine Magie reagierte auf seine Wut und mehrere Schockzauber krachten gegen die Schilde der Todesser, viele brachen und sie wurden gegen die Wand geschleudert.

„Genug! Hör auf!“

Der Löwe sah zur Seite, fauchte und sein Fell sträubte sich. Bellatrix hatte Harry ein Messer an die Kehle gelegt. Sie würde Harry nicht umbringen, aber sie konnte ihn verletzen und Godric hatte dies nicht im Sinn. Er verwandelte sich zurück sah sie wütend an. Kurz hatte er nicht aufgepasst.

„Ihr werdet getrennt.“

Voldemort schien sauer, vermutlich weil er nicht damit gerechnet hatte, dass Godric es wagte sich zu wehren. Seine Stimme bebte vor Zorn, doch versuchte er es in seiner Stimme zu verbergen.

„Davon träumt Ihr Nachts Tom! Ich habe geschworen auf meine Schüler aufzupassen und das werde ich auch tun!“

Diese Worte schienen den dunklen Lord nur noch mehr zu erzürnen, erneut traf ihn der Cruciatus Fluch, erneut ging er zu Boden. Kaum endete er, schrie auch Harry auf. Voldemort konzentrierte sich jetzt auf ihn. Die grünen Augen verschmälerten sich.

„Protego perme.“

Das Schild was sich um Harry legte, schaffte es den Fluch aufzuhalten, doch ging er auf ihn selbst über. Godric schloss die Augen, zitterte, doch unterdrückte er die Schmerzen so gut es ging.

Voldemort war verwirrt, ließ den Fluch abschwächen und schließlich hörte er auf.

„Bringt sie zurück!“
 

Es war warm und roch angenehm, aber irgendwas lag auch schwer auf ihm drauf, als er erwachte. Gryffindor wusste sofort was es war, inzwischen hatte er sich daran gewöhnt aufzuwachen und ein paar Schlangen auf sich liegen zu haben. Das war eben so, wenn man sich mit Salazar Slytherin ab und an das Bett teilte.

Verschlafen blinzelte er und streckte sich, dabei rutschten die Schlangen etwas an ihm herunter. Doch Godric interessierte das nicht, war viel zu sehr damit beschäftigt zusammen zu zucken und innerlich zu fluchen. Er konnte froh sein, dass Wochenende war und damit kein Unterricht für die Schüler. Grummelnd griff er nach seinem Zauberstab und murmelte ein paar Wörter. Gut in Heilzauber war er noch nie gewesen, aber das was er konnte half den Schmerz etwas erträglicher zu machen.

Ihr seht jedes Mal wie ein verschlafener Löwe aus, vor allem mit Eurer Mähne.“

Hä?“

Mit einem absolut 'intelligenten' Gesichtsausdruck, sah er zur Tür, erblickte Salazar, wie dieser ihn warm anlächelte und näher trat. Der Schwarzhaarige trug ein Tablett mit Essen drauf und stellte es auf dem Nachttisch, ein leises Zischen von ihm und die Schlangen verließen das Bett ihres Herrn.

Guten Morgen.“

Morgen? Godric, es ist inzwischen Mittags.“

Ich war erschöpft darf ich mich nicht ausruhen?“

Also gestern Nacht wirktet Ihr recht munter, aber anscheinend habe ich Euch dann doch ziemlich viel abverlangt.“

Röte schlich sich in Godrics Wangen und er senkte beschämt den Kopf. Salazar schmunzelte, hob sein Kinn an und küsste ihn. Sofort spürte er wieder Wärme und das Kribbeln in seinem Bauch. Aber er widerte auch sofort, inzwischen hatte er weniger Scheu davor. Inzwischen gingen sie auch viel weiter als dies. Ein Grund weshalb er solange geschlafen hatte.

Ich hoffe ich war nicht zu grob?“

Nein, alles in Ordnung Salazar, außerdem habe ich doch auch nach immer mehr verlangt.“

Ihr habt nicht danach verlangt, Ihr habt darum gefleht und gebettelt.“

Stimmt doch gar nicht!“

Die Röte verstärkte sich und Sal lachte leise. Er tat es so selten, dass es der Ritter ihm nicht Übel nahm, sogar lächelte. Wie von selbst bewegten sich seine Arme, legten sich um Salazars Nacken und zogen ihn zu sich. Dabei ließ sich der Blonde nach hinten fallen und zog damit seinen Freund einfach mit sich, direkt wieder ins Bett. Ihre Lippen trafen sich erneut, bevor Godric sein Gesicht einfach in dessen Halsbeuge vergrub und zufrieden dessen Duft einatmete. Die Nähe zu ihm tat gut, war wunderschön und er wollte sie nicht missen. Niemals. Jede Minuten mit ihm war kostbar.

Uh...“

Er schloss die Augen, als er die Hand Salazar an seinen Innenschenkeln spürte. Im Gegensatz zu seinem Freund schützte ihn nicht Mal Kleidung vor dieser Berührung und dementsprechend intensiv spürte er es. Sein ganzer Körper erbebte, war er Berührungen solcher Art an sich nicht gewöhnt. Nur Salazar berührte ihn so und das nicht Mal sehr oft. Meist kamen sie nur dazu, ein paar Küsse auszutauschen, vielleicht Mal an den Seiten entlang zu streicheln, aber das hier war wirklich selten und es war auch gar nicht so lange her, dass sie bereit waren soweit zu gehen. Sie waren jetzt seit etwa mehr als einem Jahr zusammen. Heimlich verstand sich. Beinahe hätte Helga sie Mal erwischt, aber sie hatten sich noch gut raus reden können. Zum Glück...

Doch dann ließ Salazar von ihm ab, löste sich von ihm und stand auf. Beinahe enttäuscht sah er zu Slytherin hoch, welcher einen Punkt fixiert hatte, den Godric nicht sehen konnte.

Zieht Euch an. Meine Frau ist so eben eingetroffen.“

Eure... Frau?“

Ja, meine Frau.“
 

Godric zitterte.

Voldemort war immer wieder rein gekommen um Harry zu foltern, doch die Schmerzen waren immer wieder auf Godric übergegangen. Er hatte ihm erklärt, dass er so tun sollte, als hätte er Schmerzen. Harry gefiel das nicht. Der Gründer war inzwischen geschwächt durch die Folterung, aber zum Glück hatte Voldemort bisher keinen Versuch gestartet ihn umzubringen. Sie saßen getrennt voneinander im Kerker fest, jeder eine Zelle für sich. Sie konnten aneinander sehen, da ihre Zellen direkt gegenüber lagen.

„Sir Gryffindor? Was passiert, wenn er... den Todesfluch nutzt?“

Erneut bekam er keine Antwort und dies machte ihm mehr Angst, als wenn Godric etwas gesagt hätte.

„Er wird es nicht machen Harry.“, kam es dann jedoch nach ein paar Minuten und überrascht sah der Dunkelhaarige zu ihm.

Der Blonde wirkte müde, sah ihn jedoch aufmerksam an. Ein Blick, den er wohl immer hatte. Godric war immer aufmerksam, ganz selten hatte er diesen Ausdruck nicht in den grünen Augen gesehen.

„Warum? Was macht Sie da so sicher?“

„Weil er weiß, dass ich es verhindern werde und er unterschätzt mich nicht. Er weiß, dass ich mächtig bin. Und er will mich nicht töten, denn so verliert er die Chance, dass sich Salazar ihm anschließt. Dumm von ihm zu glauben, er würde sich ihm anschließen...“

Der Ältere strich sich über Gesicht, seine Hand wanderte wieder zu seinem Hals, eine Bewegung die er öfters tat. Sie waren nun seit drei Tagen hier und Godric machte diese Bewegung immer öfter. Auch früher hatte er das öfters getan. Wenn er sich recht entsann, war diese Gewohnheit verschwunden, nachdem Salazar aufgetaucht war.

„Salazar ist allein schlecht auf ihn zu sprechen, weil er ihn geweckt hat, weil er mich dadurch beinahe getötet hätte.“

„Wieso... war er eigentlich so ihm Wahn, Professor?“

„Er konnte nichts dafür Harry.“

„Das ist aber nicht menschlich. Natürlich ist jeder mies gelaunt, wenn man nach tausend Jahren von Lord Voldemort aufgeweckt wird, aber er ist mordend durch die Gegend gegangen, wie ein Monster, er -“

„Er ist kein Monster!“

Erschrocken zuckte er zusammen, überrascht über seinen Ausbruch. Wobei Godric immer so heftig reagierte...

Er ist ein Gründer, genau wie ich und kein Monster, verstanden?!“

Damals als Ron ihn so bezeichnet hatte.

„Was ist er dann?“

Irritiert sah Godric ihn an.

„Er kann kein Mensch sein.“, meinte Harry ernst, er wusste nicht Mal woher das plötzlich kam und war sich nicht Mal sicher, ob das wahr war, was er gerade sagte: „Sie sagten bereits, dass Salazar geschlafen hat. Tausend Jahre! Selbst durch einen Zauber ist das doch unmöglich. Dann hätten Rowena und Helga das doch auch machen können. Außerdem haben Sie von Anfang an gefragt, ob Salazar tot sei. Sie wussten da noch gar nicht, ob er schlief. Er kann also so alt werden, aber das kann kein Mensch.“

„Mit dem Stein der Weisen...“

„Hat er einen?“

„Nein...“

„Sehen Sie? Erklären Sie es mir. Was ist Salazar Slytherin?!“

Godric musterte ihn, schüttelte dann nur den Kopf und sah beiseite. Harry fixierte ihn genauer, der Ritter schien in sich zusammen gesunken zu sein.

„Was hätten Sie getan, wenn er tot gewesen wäre?“

„Hogwarts geschützt und wahnsinnig geworden...“

„Warum?“

„...“

Wieder keine Antwort. Wieso drückte sich Godric auch nie aus?! Vor allem wenn es um Salazar ging? Wieso?!

Ein bisschen wütend sah er ihn an, beobachte ihn, sah ihn mehrmals seufzend und sehnsüchtig nach draußen sehen.
 

Sie war hübsch, ohne Frage. Eine genauso kühle Schönheit wie Rowena – gut Letztere war seiner Meinung nach hübscher.

Fiona Mary Slytherin war hochmütig, sehr traditionell und war vor allem für Reinblüter. Sie sah es nicht gern, dass ihr Mann hier war, statt bei Frau und Kind, andererseits wollte sie nicht herziehen, immerhin wollte sie noch sowas wie eine Gesellschaft haben. Eingebildete...

Godric mochte sie nicht. Er hatte sie noch nie gemocht. Vor allem jetzt, weil er Salazar mit ihr teilen musste.

Nachdem sie gemeinsam mit ihr gespeist hatten, hatte Godric sich um sein Ross kümmern wollen und Salazars Tochter Katharina hatte unbedingt mitkommen wollen. Also war die Familie Slytherin mit zu den Ställen gekommen. Er überließ es Sal sein Ross zu führen, während dessen Tochter fröhlich auf dem Hengst saß. Sie zu beobachten erfüllte ihn mit Freude. Katharina war bald elf Jahre alt und würde nach Hogwarts kommen, dennoch war jede Minute die Salazar mit ihr verbringen konnte kostbar, weswegen Godric sie nur von weitem beobachtete. Neben ihm stand Fiona und rümpfte die Nase.

Sie sollte aufhören wie ein Mann zu reiten.“

Mein Ross wäre diese Art zu reiten nicht gewöhnt.“, antwortete er ruhig, ließ die Zwei nicht aus den Augen.

Dann sollte sie es nicht reiten. Eine Frau muss alles erdulden.“

Ist dem so?“

Natürlich, auch wenn sie weiß, dass ihr Mann ein Spielzeug hat.“

Nun sah Godric sie doch irritiert an.

Ein Spielzeug, dass sein Bett wärmt, weil ich es nicht für ihn tun kann.“

Ihm wurde schlecht. Sie wusste es! Panik kam in ihm auf und er merkte nicht, wie Salazar zu ihnen zurück sah.

Salazar hat keinen in seinem Bett.“

Oh doch. Ich war eben in seinem Gemächern und habe blondes Haar gefunden.“

Die Übelkeit stieg in ihm hoch und Unruhe machte sich in ihm breit. Wenn sie davon wusste. Bei Merlin, keiner durfte von ihrer Krankheit erfahren! Das wäre ihrer beide Ende!

Nun, ich rege mich nicht darüber auf. Im Gegenteil, es amüsiert mich. Vermutlich glaubt das kleine Bettspielzeug auch noch, Salazar würde was empfinden.“

Sie lächelte kalt und Godric bemerkte, wie er leicht zitterte, versuchte es sofort zu unterdrücken.

Dabei sind diese Liebesversprechen doch nur Mittel zum Zweck. Ich bin seine Frau, die Mutter seiner Tochter. Das Andere ist doch nur da um das Bett warm zu halten und ihn zu befriedigen.“

Lady Slytherin....“

Er wusste nicht was er sagen wollte, was er zur Verteidigung aufbringen konnte. Er war kein Spielzeug! Oder doch? War er nur gut genug um als... Bettwärmer zu dienen? Aber all diese Zärtlichkeiten... Wobei Salazar gut darin war zu schauspielern.

Ich weiß, Ihr wundert Euch wieso ich das so einfach erzähle, nicht wahr? Nun es ist nicht ungewöhnlich. Jeder Mann holt sich irgendwann jemanden ins Bett wenn seine Frau es lange Zeit nicht kann. Wie steht es eigentlich mit Euch? Ihr seid noch immer nicht verheiratet und das in Eurem Alter, Sir Gryffindor.“

Er wollte ihr sagen, dass er nicht so wäre. Das er nicht fremd gehen würde, treu war. Doch er schlief mit einem Mann, der verheiratet war. Das war genauso schlimm und verächtlich.

Ihr Themawechsel half ihm zu Mindestens etwas zu sagen, ohne dumm rüber zu kommen.

Ich habe noch keine gefunden die ich lieben könnte. Außerdem lerne ich hier kaum welche kennen.“

Das solltet Ihr ändern, oder wollt Ihr das Geschlecht der Gryffindor etwa aussterben lassen?“

Sie sah ihn neugierig an und er sah weg, betrachtete wieder Salazar mit seiner Tochter. Nein, er könnte niemals eine Frau heiraten die er nicht liebte und mit ihr Kinder zeugen die er so lieben konnte, wie Salazar seine Tochter.

Ich kann in jeder Schlacht sterben, ich habe viele Feinde. Mein Geschlecht könnte immer aussterben, denn man würde eh mein Weib und Kind jagen, sollte ich sterben.“

Und damit ging er, ließ die perfekte Familie allein.

Im Schloss angekommen flüchtete er in seinen Gemächern. Vielleicht wusste sie nicht, mit wem Salazar fremd ging, vielleicht aber doch. Sie war seine Frau, sie kannte ihren Mann. Godric lehnte sich gegen die Wand und sah einen der Wandteppiche an.

War er wirklich... nur ein Spielzeug?

Ric?“

Er hatte nicht bemerkt wie Salazar rein gekommen war, nicht bemerkt, dass er selber auf dem Boden saß und einfach nur den Boden anstarrte. Verblüfft sah er auf, lächelte dann aber. Jedoch sah er sofort, dass Salazar ihn durchschaut hatte, er hatte gesehen, dass er traurig war.

Das Ihr abhaut und mich Euer Ross versorgen lässt ist ungewöhnlich, ich bin sofort her geeilt. Was ist los?“

Ist nicht wichtig. Ihr solltet Zeit mit Eurer Familie verbringen.“

Ihr wollt mich ernsthaft mit meiner Frau alleine lassen?“

Sie ist Eure Frau.“

Salazar musterte ihn.

Was hat sie Euch gesagt?!“

Die Augen hatten einen gelblichen Stich bekommen. Ungewöhnlich...

Nichts...“

Godric!“

Ich... sie... Sie weiß davon... von uns... Also nicht direkt von uns. Glaub ich.“

Ric...!“

Seufzend erzählte er dann alles, zitierte sie einfach und sah ihn dabei nicht an. Doch dann merkte er die Arme Salazars, die sich um ihn legten und ihn mit einer Kraft zu sich zogen, die man nicht erwartete.

Verdammt Ric, dann weiß sie eben, dass ich lieber das Bett mit jemanden teile, als zu ihr zu reisen. Ist doch egal. Inzwischen will ich sie eh tot sehen. Sobald Katharina hier ist, sorge ich auch dafür.“

Aber...“

Ich liebe sie nicht, tat ich auch nie. Ich ehelichte sie aus Trotz meinen Eltern gegenüber und weil sie einigermaßen kochen konnte. Leider war ja Helga nicht mehr frei...“

Salazar!“

Godric musste lächeln. Ja Salazars Sucht nach Helgas Essen.

Ihr seid kein Spielzeug Godric, Ihr seid für mich, neben meiner Tochter, die wichtigste Person auf der ganzen Welt.“

Nun sah er ihn doch an, blickte in das flüssige Silber, welches ihn warm ansah. Es tat gut diese Worte zu hören und sie nahmen ihm das Gefühl, dass er bis eben gehabt hatte. Ihre Lippen trafen aufeinander, liebkosten sich eine Weile.

Kommt, ich will Euch was zeigen.“, meinte Slytherin dann jedoch und stand auf, zog ihn hoch.

Gemeinsam verließen sie das Gemach und gingen weiter runter. Nachdem sie die Hälfte des Weges zu Salazars Gemach hinter sich hatten, blieb der Schwarzhaarige stehen und Godric folgte seinem Beispiel. Salazar legte seine Hand an die Wand und eine Tür wurde sichtbar. Eine Tür die er nicht kannte. Skeptisch betrachtete er seinen Freund, welcher ihn anlächelte und dann durch die Tür trat.

Kommt schon und schließt die Tür hinter Euch.“

Er tat wie geheißen und dann wurde alles dunkel, als Salazar ihm einfach die Hände auf die Augen legte, sich hinter ihm stellte und ihn weiter hineinführte. Es war angenehm warm, er konnte ein Kaminfeuer hören und als Salazar seine Hände senkte fand er sich in einem gemütlichen Wohnraum wieder, welches vorwiegend in Rot und Grün gehalten war, aber es gab auch silberne und goldene Ornamente. Über ihnen war ein Holzgebälk wo sich ein paar Schlangen tummelten.

Salazar...“

Wisst Ihr Ric. Ich dachte, ein gemeinsames Gemach, würde uns die ewige Diskussion ersparen wer bei wem schläft und wenn wir Mal etwas Freiraum brauchen, haben wir immer noch unsere eigenen Gemächer.“

Das sie manchmal Freiraum brauchten, kam öfter Mal vor, da sie immer ihre kleinen Kabbeleien hatten.

Das... ist eine ausgezeichnet gute Idee, Sal.“

Gefällt es Euch?“

Er drehte sich zu um ihm, küsste ihn, ehe er nickend bejahte.

Es ist wundervoll Sal. Allein schon, dass das Ganze so harmoniert.“

Tun wir doch auch.“

Er wurde wieder von hinten umarmt und diesmal lehnte er sich an den Größeren, genoss die Nähe. Ein gemeinsames Gemach. Das war sehr intim.

Ric...?“

Ja?“

Ich habe noch etwas für Euch.“

Er drehte sich um und Salazar trat einen Schritt zurück. Zum ersten Mal sah er Slytherin in einem nervösen Zustand. Es sah niedlich aus, doch verkniff er es sich, dies zu sagen. Salazar würde ihn dafür nur umbringen wollen. Dann nahm Salazar seine Hand und gab ihm etwas. Als er in seine Hand sah, erblickte er einen silbernen einfachen Ring und Salazar öffnete seine neben der seinen und auch in dessen Handfläche befand sich ein solcher Ring.

Verblüfft sah er das Schmuckstück an, erkannte dass der 'einfache' Ring, verziert war, wenn auch nicht sehr offensichtlich. Ein Löwe war darauf abgebildet, seine Pranke auf die Kehle einer Schlange, die sich um den Löwen schlängelte und jederzeit zudrücken konnte, genauso wie der Löwe nur seine Krallen auszufahren brauchte. Dennoch wirkten beide Tiere entspannt und vertraut.

Ich weiß, dass wir niemals offiziell zusammen sein dürfen und auch niemals werden verheiratet sein, aber ich will, dass wir es symbolisch sind. Wenn wir diese Ringe tragen, sind wir es... irgendwie...“

Godric sah auf, sah seinen Geliebten liebevoll und voller Zuneigung an.

Ich werde ihn immer tragen Sal...“

Es gab selten Momente wo sie miteinander schliefen und es gab noch seltener solche Momente, wo sie sich so zeigten, wie gern sie aneinander hatten.

Ich liebe Euch, Godric Gryffindor.“

Und ich liebe Euch, Salazar Slytherin, für immer.“
 

„Ihr seid zusammen. Ihr seid ein Paar.“

Der stolze Gryffindor zuckte deutlich zusammen, riss die Augen auf. Harry hatte seine Maske mit einer Feststellung, mit nur zwei Sätzen komplett vernichtet.

„Natürlich, es ist doch so offensichtlich. Sie haben ihn immer verteidigt, haben sich unwohl gefühlt, wenn wir mehr über ihn wissen wollten. Der Ring... Der Ring mit dem Löwe und der Schlange. Ich hab das erst als eine Art freundschaftliches Symbol gesehen. Aber es war der Beweis für eure Beziehung! Eine Beziehung, die damals nie sein durfte...“

Godric schluckte, sah Harry noch immer geschockt an. Bisher hatten es wirklich nur noch Helga, Rowena und deren Kinder gewusst.

Nein... Jetzt war es aus, Harry würde ihn verachten und es wohl möglich sogar ausplaudern. Es würde nichts bringen seine Erinnerungen daran zu löschen. Er würde erneut darauf kommen.

„Das erklärt einiges. Deswegen wird Salazar alles tun Sie zu retten. Er liebt Sie.“

Ergeben seufzte er.

„Ja...“

„Und... was ist er?“

Sollte er es sagen? Nun vielleicht würde er es verstehen...

„Salazar ist ein Dämon. Man sagt seine Art seien die Vorfahren der Vampire. Er ernährt sich von Blut und ist unsterblich, selbst der Avada könnte ihn nicht töten, noch würde er sterben, wenn ein Schwert sein Herz durchbohren würde. Und ich... ich bin sein Gefährte.“

Viel mehr als das

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Genug ist genug

Was immer Godric getan hatte, Lord Voldemort war wütend.

Es hatte ihn ja schon gewundert, als Godric einfach wieder zurück gekehrt war, ohne jegliche Begleitung und es sich in seine Zelle wieder gemütlich gemacht hatte. Doch noch bevor er hatte fragen können waren Todesser aufgetaucht, hatten sie Beide – nun eigentlich nur Godric dank dieses verdammten Zaubers – gefoltert und waren wieder gegangen. Hilflos hatte er warten müssen, bis der Ritter wieder aufgewacht war.

„Was ist passiert?“

„Ach nur eine nette Unterhaltung mit Tom. Er wollte wissen wie Salazar zu mir steht, da er ihn bereits besucht hat.“

„Und?“

„Es hat ihm nicht gefallen, dass ich seine Abstammung kenne. Als das Gespräch vorbei war, bin ich eben wieder hergekommen. Wir müssen warten bis Salazar uns abholt.“

Wollte er ihm damit sagen, dass sie hier eigentlich die ganze Zeit raus konnten?! Scheinbar.

„Ah, ich schulde dir ja noch eine Erklärung was denn nun ein Gefährte ist.“

Wie konnte man bloß so entspannt sein, wenn der dunkle Lord in der Nähe war und darüber nachdachte, wie man einen am besten qualvoll töten konnte?! Aber nun gut, wenn Godric ihn darüber aufklären wollte.

„Ein Gefährte ist durch die Magie gebundene Partner eines magischen Wesens, in meinem Fall eines Dämons. Salazar und ich können fühlen, wenn der jeweils Andere in Gefahr gerät, wir können starke Empfindungen wahr nehmen, als wären es unsere. Es ist ist uns auch möglich unsere ganzen Gefühle dem Anderen zu öffnen. Wäre das nicht gewesen, hätte Salazar mich tatsächlich umgebracht, nachdem er aufgewacht ist. Dank unserer magischen Bindung können wir gedanklich immer in Kontakt treten, es sei denn starke Magie um uns herum schwächt diese Fähigkeit.“

Wow. Ja, das konnten Ehepartner nicht von sich behaupten. Wirklich nicht.

„Durch Salazars Magie bin ich wie bereits erwähnt Zeitlos und resistenter gegenüber Giften und Krankheiten geworden und mein Körper robuster. Salazar muss sich von meinem Blut ernähren, ein Anderes kann er gar nicht mehr trinken.“

„Aber braucht ein Dämon nicht... mehr Blut als Menschen geben können? Ich meine regelmäßig?“

„Mein Körper weiß das und produziert mehr Blut als nötig ist. Sobald genug Blut da ist und Salazar wieder trinken kann merke ich das... Außerdem macht es einen irgendwie süchtig, weil der Biss... sagen wir sehr angenehm für den Gefährten ist.“

Harry hob die Augenbraue, aber als Godric kurz den Blick abwandte blinzelte er. So gut? Muss ja schon wie ein leichtes Vorspiel sein. Nun, er sollte Mal die Klappe darüber halten, er hatte keine Ahnung wie es war.

„Also haben Sie das Verlangen gebissen zu werden?“

„Ja, wobei nur Salazars Biss dieses Verlangen... stillen kann. Es hilft auch nicht, wenn ich mich selbst verletze um das Blut weniger werden zulassen. Habe ich ausprobiert, bevor Sal da war.“

„Das heißt, es war eine ziemliche Qual für sie, nachdem sie wieder aufgewacht waren.“

Der Ritter verzog kurz das Gesicht und nickte.

„Dadurch wusste ich aber auch, dass Salazar nicht tot war. Da er ja geschlafen hat, hatte ich kaum eine Verbindung zu ihm. Nun wie auch immer. Da Dämonen nur einmal lieben können würden sie eigentlich einen Teufel tun und dem Partner nicht fremd gehen, aber seltsamerweise bewirkt der Bund eben dies. Er kann nicht fremd gehen, sobald er einen Gefährten hat.“

„Und Sie?“

„Theoretisch? Ja, ich könnte fremd gehen, aber praktisch habe ich es nie getan und ich werde es auch niemals tun.“

So hatte er auch Godric eingeschätzt.

„Es hat jedoch für den Dämon einen großen Nachteil ein sterbliches Wesen als Gefährten zu wählen. Sollte der Partner aus welchem Grunde auch immer dennoch sterben... verfällt der Dämon in einem Zustand des Wahnsinns. Er verliert komplett den Verstand durch seine Trauer und dem Verlust, dass er beginnt nur noch durch Instinkte geleitet auf Wanderschaft zu gehen. Dabei tötet er alles was in seinem Weg kommt. Salazar hat gesagt, dass der Verstand noch da ist, aber so vernebelt, dass er nicht Mal wahrnimmt, was er da eigentlich tut. Er wusste nur, dass er seinen Gefährten sucht, obwohl er wusste, dass dieser tot ist.“

„Also war er es wirklich der die Städte?“

„Ja. Sobald ich davon gehört habe, wusste ich was los war und bin der Spur gefolgt. Irgendwie musste ich meinen Gefährten wieder zu Verstand bringen. Er bereut auch, dass er so viele Leben ausgelöscht hat, aber es liegt in der Natur eines Dämons, wenn er den Gefährten verliert.“

„Hat vielleicht deswegen der Gefährte die Macht den Dämon zu töten?“

„Ich weiß es nicht. Könnte einer der Gründe sein. Ich wusste ja, dass ich sterben würde, ich hätte ihm dieses Leid ersparen können, aber...“

Godric stockte und senkte schuldbewusst den Blick. Er hatte das starke Bedürfnis zu ihm zu gehen und ihn zu trösten, aber sie waren in verschiedenen Zellen.

„Sie konnten es nicht. Sie können Salazar nicht töten, das bringen Sie einfach nicht übers Herz.“

Ein leichtes Nicken des Anderen.

„Sehen Sie es Mal so. So haben Sie beide eine zweite Chance bekommen.“

Die Worte schienen Gryffindor etwas aufzumuntern, worüber Harry recht froh war. Es war nicht schön ihn so deprimiert zu sehen. So... Schuldbewusst.

Ein gewaltiges Krachen schreckte den Dunkelhaarigen hoch.
 

Auch Godric blickte in die Richtung und als er fühlte, dass jemand nach ihm suchte, öffnete er etwas ihre Verbindung. Sofort wurde er von Salazars Gefühlen überrollt. Da war Sorge, Wut und pure Erleichterung. Damit er nicht mehr so besorgt war, ließ er Sal fühlen, dass es ihm gut ging – wenn man die Foltern jetzt Mal außer Acht ließ. An sich war er einfach nur müde und wollte sich an seinem Gefährten kuscheln und natürlich gebissen werden.

Ein erneutes Krachen und die Tür der Kerker flogen an ihnen vorbei. Harry sah überrascht der Tür hinterher, während er versuchte wieder aufzustehen. Es klappte sogar.

„Salazar ich werde alt. Mir tun die Knochen weh.“

Im nächsten Moment tauchte Salazar auch schon auf, musterte ihn und er konnte den leicht gelben Stich erkennen. Er war also noch immer besorgt.

„Mir geht es gut und Harry auch.“

„Sie haben die ganze Folter auf sich genommen!“, kam es von Harry zurück und Godric nahm das leise Fauchen einfach zur Kenntnis.

Okay, Salazar würde ihn später noch zusammenfahren, aber hey, er tat eben alles um seine Schüler zu schützen. Eigentlich sollte Salazar das auch wissen.

„Euer Nachfahre hat übrigens einen grausigen Geschmack was Innenarchitektur betrifft und wenn Ihr mich fragt, sollte er auch Mal was mit seinem Gesicht machen. Gesund sieht das jedenfalls nicht aus.“

Nun zierte doch ein Lächeln die Lippen seines Gefährten und er trat an ihm vorbei in den Gang. Mit einer einfachen Bewegung des Zauberstabs öffnete sich auch Harrys Zellentür und der Kleine kam sofort aus dem ungemütlichen Loch heraus.

„Ich weiß. Aber ich denke, dafür wird er nicht mehr die Zeit dazu haben. So zersplittert wie seine Seele ist, wird er wohl kaum noch vernünftig ins Jenseits kommen, sobald er tot ist.“

Woah es drehte sich alles. Kurz musste er sich also an eine der Wände abstützen.

/Ric...?/

/Es geht. Ich habe schon Schlimmeres überstanden. Harry weiß übrigens von uns./

„Was?!“

„Das habt Ihr laut gesagt.“

„Eure Verbindung in allen Ehren, aber ist es nicht unhöflich sich gedanklich miteinander zu unterhalten, wenn jemand Drittes daneben steht?“

„Wieso weiß er davon?!“

„Oh, darüber habt ihr geredet.“

Müde wandte sich Godric seinen Gefährten zu, welcher Harry wütend anfunkelte.

„Er ist von alleine darauf gekommen und ich hab ihn dann halt aufgeklärt. Sal seid nicht böse. Bitte. Harry hätte eh solange nachgeforscht, bis er was herausgefunden hätte. Können wir jetzt?“

„Was weiß er alles?“

„Das wir zusammen und Gefährten sind und was Ihr seid. Und was Gefährten denn nun eigentlich sind.“

„Ric...!“

Salazars Stimme war nur ein Zischen.

„Ach jetzt küsst euch doch einfach!“

Verdattert sahen Beide zu Harry, wobei er selber etwas runter gucken musste, da sie gerade die Treppe hoch liefen. Salazar stand neben Harry, musste aber allein wegen des Größenunterschieds nach Unten gucken.

„Was? Ich hab nichts gegen eure Beziehung, noch habe ich kein Problem was Salazar ist. Wäre er böse, hätte er Hogwarts sonst was angetan und nein, ich werde nichts davon jemanden erzählen, auch nicht meinen Freunden. Das ist allein eure Sache. Aber Mal im Ernst, ihr habt euch tagelang nicht gesehen und gibt es zu! Ihr habt einander vermisst!“

Das ausgerechnet ein Schüler sie so...

„Bewahre mich einer vor dieser aufbrausenden Art der Gryffindors.“, stöhnte Salazar leise, doch dann trat er einfach neben ihm und küsste ihn tatsächlich.

Völlig überrumpelt erstarrte er kurz, erwiderte dann aber zaghaft. Sie küssten sich ja nicht Mal so wirklich vor Helga und Rowena, aber jetzt vor einem Schüler?

Salazar schien dies egal, er küsste ihn mit einer Härte und einer Sehnsucht, die ihm beinahe den Verstand raubte.

Den Kuss löste er seiner Meinung nach trotzdem zu schnell.

„Na wenn er schon alles weiß...“, raunte sein Gefährte leise und er wusste sofort, was jener wollte, weshalb er den Hals etwas freilegte und sich beißen lies.

Nur schwer konnte er ein leises Keuchen unterdrücken. Himmel, er hasste es, das es immer so intensiv war, wenn Salazar nur in großen Abstand trinken konnte.

Als Salazar sich wieder von ihm löste, sah er wie Harry kurz zufrieden grinste. Scheinbar verachtete ihn dieser wirklich nicht.

„Ihr seid ein niedliches Paar.“

„Was?!“

Potter lachte vergnügt, während Salazar ihn kurz tödlich ansah und dann leise knurrend weiter die Treppe hinaufging.

Godric selbst war ganz froh, dass es hier recht dunkel war, so sah man diese verräterische Röte auf seinen Wangen nicht.

„Wie viele sind noch übrig?“

„Die Schlange und Harry.“

„Hä?“

„Also stimmt es.“

„Ja. Das erklärt nämlich so Einiges. Wir brauchen einen Raum, wo ich den Zauber durchführen kann. Die Schlange töten wir aber.“

„Worum geht es eigentlich?!“

„Darum, Mr. Potter, dass bereits alle Horkruxe vernichtet sind, bis auf Zwei und du bist einer.“

„Ich bin...“

Harry blieb wie vom Donner gerührt stehen.

„Natürlich. Deswegen hast du auch so eine Bindung zu meinen Nachfahren oder kannst Parsel. Keine Sorge. Man muss die Gegenstände – in deinem Falle dein Leben – nicht vernichten. Es gibt ein Zauber, der die Seele aus einem herauszieht, ohne das Gefäß dabei zu schaden. Kann nur schmerzhaft werden.“

„Salazar!“

„Was? Ich bin doch nur ehrlich.“

Besorgt sah Godric kurz zu Harry, der etwas blass war. Natürlich, man erfuhr er auch nicht alle Tage, dass man das Gefäß eines Geisteskranken war. Aber Harry nickte schließlich und aufmunternd drückte er ihm kurz die Schulter.

Sobald sie die Treppe verlassen hatten, standen sie Todessern gegenüber und waren sofort in einem Wirrwarr aus Zaubern. Es war gut, dass er sein Schild mit Salazars verbunden hatte, denn so war es keine große Sache die Zauber abzuwehren.

„Ach Harry, das wäre ein guter Zeitpunkt für dein Zauberstab.“

Und schon erwiderten sie die Flüche mit Gegenflüchen und es machte Godric ja irgendwo Spaß, wo er doch richtige Schlachten gewöhnt war.

Die armen Gefolgsleute Voldemorts hatten gegen ihre vereinten Kräfte keine Chance, weshalb sie kurz darauf schon nach einem geeigneten Raum suchten. Hier und da mussten sie ein paar Todesser ausschalten, aber nach einer Weile hatten sie einen Salon entdeckt, der scheinbar Salazars Wünschen entsprach.

„Sal der Raum hat drei Türen...“

„Aber Platz.“

Seufzend ergab er sich der Entscheidung seines Freundes und begann ein Zauber zu murmeln, die dafür sorgen sollten, dass die Türen nicht so leicht zu durchbrechen waren. Er hoffte einfach nur, dass Salazar die Konzentration behielt, denn er bezweifelte, dass seine Zauber ewig den Ansturm würden aufhalten können. Wenn das passierte, würde er kämpfen müssen und Salazar würde sich nicht einmischen dürfen. Jegliche Störung oder Abweichung könnte Harry das Leben kosten.

„Harry stell dich dorthin und bleib da. Ric?“

„Ich passe auf. Konzentriert Euch nur auf das hier.“

Salazar nickte und begann schließlich.

Seine Banne halfen erstaunlich lange, doch dann brachen zwei gleichzeitig. Innerlich fluchend schleuderte er Zauber auf die einen Seite und auf der Anderen Seite, blockte er die Welle der Todesser mit seinem Schwert ab. Es war wahrlich gut, dass er bereits Erfahrung darin hatte an zwei Fronten gleichzeitig zu kämpfen. Jedoch hatte er davor noch nie solche Folterungen durchmachen müssen. Das erschwerte das Ganze zusätzlich, aber zum Glück floss genug Adrenalin durch seinen Körper.

Plötzlich spürte er eine dunkle Macht hinter sich, die nicht von Salazar kam und wusste, dass es sich dabei um den Seelenteil handeln musste. Ein ohrenbetäubendes Kreischen und eine Druckwelle die ihn von den Füßen riss, raubten ihm kurz die Sinne.

Als er wieder einigermaßen klar sehen konnte, sah er Salazar vor sich der ihm besorgt über die Wange strich.

„Alles gut. Wie geht es Harry?“

„Ungefähr so als hätte der Hogwartsexpress mich als Gleis benutzt.“, kam die Antwort von weiter hinten.

„Kommt, wir sollten nicht länger hier bleiben.“

Salazar half ihm beim Aufstehen und als er Harry sah, wuschelte er ihm kurz durchs Haar. Ja er war stolz auf ihn.

„Also nur noch Nagini?“

„Ja.“

Sie wollten gerade aus dem Raum raus, als auch schon das nächste Rudel von Todessern angetanzt kam. Seufzend sah er zu Salazar, welcher nun kurz grinste und sich einfach auf die Feinde stürzte. Überraschte Schreie und schließlich gegen die Wand krachende Menschen waren das Ergebnis.

Na wenigstens sein Gefährte hatte hier seinen Spaß.

Die Schlangen die hier hausten wiesen ihnen den Weg und schließlich kamen sie in einen weiteren Salon, wo scheinbar der innere Kreis saß. Die lange Tafel war leer, während die Todesser stocksteif da saßen. Diese Haltung blieb aber nicht lange. Manche zuckten zurück, andere sprangen auf und wollten bereits los zaubern, als Voldemorts kalte Stimme bereits erklang.

„Halt!“

Godric nahm sich vor das hier Salazar zu überlassen und stellte sich lieber etwas schützend vor Harry. Außerdem scannte er den Raum nach Nagini ab. Die Schlange hielt sich neben ihrem Herrn auf, es würde schwierig an sie heran zu kommen.
 

Godric wurde dadurch geweckt, dass ein stechender Schmerz durch seinen Körper raste. Wimmernd kuschelte er sich sofort an Salazar, welcher leise keuchend die Arme um ihn schlang und ihn dichter zu sich zog. Der Schmerz verebbte sofort, doch die Frage blieb, woher er kam und wieso Salazars Nähe diesen verschwinden ließ.

Bei meinem Zauberstab, dass kann nicht wahr sein!“, fauchte sein Geliebter leise und er sah ihn verwirrt an.

Was war das?“

Nun, ich hab davon gehört, dass es Gefährten am Anfang nicht möglich ist, sich zu trennen, ich habe aber nie daran geglaubt, dass es so schlimm ist. Scheinbar müssen wir erst einmal Körperkontakt halten.“

Was?!“

Godric schreckte auf, flüchtete aber gleich darauf wieder in die Arme des Größeren.

So konnten sie unmöglich unterrichten, oder sich irgendwo zeigen. Wie sollten sie denn das hinbekommen?!

Keine Sorge Ric. Mit der Zeit gewöhnen wir uns wieder Abstand halten zu können.“

Ja aber wie lange? Wenn wir Beide krank spielen, ist das ein bisschen auffällig.“

Salazar überlegte, kraulte ihm nebenher durchs Haar, was Godric zufrieden schnurren ließ. Er hatte wirklich nichts gegen diese Nähe auszusetzen, aber er war auch jemand, der nicht so leicht seine Pflichten vergaß.

Ihr könntet sagen, dass Ihr wieder irgendwas hoch Spannendes gefunden habt und um den nach zu gehen, benötigt Ihr meine Hilfe.“

Es war eine Lüge. Wobei. Ja er hatte etwas hoch Spannendes nach zu gehen und das lag neben ihm. Und Salazars Hilfe wurde dafür auch benötigt.

Also gut.“

Außerdem was sollten sie sonst tun? Die Wahrheit sagen? Aber die Angst war zu groß. Vielleicht würden Helga und Rowena ihre Krankheit akzeptieren, aber die Wahrscheinlichkeit war äußerst gering.

Über Hogwarts überbrachte er den beiden Frauen die Nachricht. Es war gut, dass sie plötzliche Aufbrüche seinerseits gewöhnt waren.

Aber wie lange würde sie das hinhalten? Etwas beunruhigt schmiegte er sich an den Anderen, welcher nach einer Weile an seinem Hals knabberte. Oh stimmt ja. Er brauchte Blut.

Beißt einfach.“

Sicher?“

Ja.“

Es war faszinierend wie er sich entspannte, sobald die spitzen Zähne seine Haut durchbohrten und er spürte wie sein Gefährte begann sein Blut zu trinken. Sollte er nicht eigentlich in Panik verfallen, weil dieser ein Dämon war? An sich hatte er das ja recht ruhig hingenommen.

Aber vermutlich, weil er Greife als beste Freunde hatte, mit einem Basilisk kuschelte und die Gefahr jeden Tag suchte. Da war eine Beziehung zu einem Dämon, die unter anderem eben Sex beinhaltete, nicht weiter schlimm.

Oh bei der heiligen Magie er musste echt wahnsinnig geworden sein! Aber nun, es erleichterte das Zusammenleben mit ihm.

Mhmh fühlt sich gut an.“

Das tat es wirklich. Es war berauschend. Schnurrend küsste er den Hals Salazars, nachdem dieser einmal über die Wunde geleckt hatte. Scheinbar heilte es die Wunde, da er dort rein gar nichts mehr spürte.

Dann sah Salazar ihn lächelnd an und Godric war froh, mit diesem Mann sein Leben verbringen zu können. Und dieses Leben war nun Zeitlos wie es schien. Zufrieden gab er ihn einen Kuss. Die nächste Zeit würde zwar problematisch werden, aber im Moment hatte er rein gar nichts dagegen diese Nähe haben zu müssen.

Wozu eigentlich?“

Wozu was?“

Wozu diese Nähe? Warum müssen sich Gefährten erst daran gewöhnen wieder Abstand zu halten?“

Salazar schien eine Weile zu überlegen.

Dämonen lieben nur einmal Ric. Wenn sie sich an jemanden binden, dann binden sie ihr ganzes Sein an diese Person. Mein Herz, meine Seele, meine Magie und auch mein Körper. Diese Bindung jedoch zu festigen ohne das bei beiden Schäden aufkommen verlangt Zeit. Die Magie kann nicht innerhalb weniger Stunden eine solch feste Bindung aufbauen. Versteht Ihr?“

Godric nickte und kraulte dem Fürst der Schlangen über den Rücken. An sich wies der Gefährtenbund viele Schwachstellen auf, aber es verwunderte den Ritter auch nicht besonders. Liebe schwächte und stärkte einen immer. Man würde alles für den Partner tun und dabei sogar sich selbst vergessen. Es war also wirklich nicht verwunderlich, dass Dämonen alles für ihren Partner, ihrem Gefährten gaben.

Es wird uns also leichter fallen uns wieder voneinander zu lösen, wenn die Magie diese Bindung abgeschlossen hat?“

Ja.“

Mhmh, dann lass uns die Zeit genießen. Wir werden vom Tag noch früh genug eingeholt.“

Ein leises Lachen seitens des Schwarzhaarigen.
 

Die Spannung im Raum war förmlich zu greifen. Voldemort starrte sie alle an und sie wiederum starrten zu ihm. Obwohl nein, Godric sah sich um, wie er bemerkte. Dann hatte der Blonde kurz die Schlange fixiert.

Natürlich. Der letzte Horkrux. Vermutlich würde Salazar sich um seinen Erben kümmern und Godric würde sich um die Schlange widmen. Und er? Nun irgendwie fühlte Harry sich gerade nutzlos. Aber er würde einfach so viel helfen wie er konnte.

War das hier nun das Ende? Konnte es das wirklich sein? Oder würden sie einfach nur wieder verschwinden? Nein, Salazar meinte, Voldemort würde nicht mehr genug Zeit haben. Sein Erbe hatte Hogwarts geschadet und somit die Wut der Gründer auf sich gezogen. Irgendwo war Harry froh darüber. Diese Last, dass er der Auserwählte war, lastete nicht mehr so stark auf seinen Schultern wie früher. Es war gut, dass er Godric wieder erweckt hatte. Sonst hätten sie auch niemals Salazar auf ihrer Seite gehabt. Und Godric war eine weitere Vaterfigur in seinem Leben geworden, irgendwie.

Kurz musste Harry lächeln, als er an Salazars Satz dachte, wann Godric ihn denn adoptieren wollte.

„Sieh an, Ihr seid also hier um Gryffindor zu retten.“

„An sich hätte er es auch alleine raus geschafft, jedoch hält er sein Wort und es gehörte alles zum Plan.“

„Zum Plan?“

Voldemort sah skeptisch zu Salazar, dessen Gesicht Harry nicht sehen konnte, da er hinter ihm stand. Schade, aber seine Haltung verriet, dass Salazar Voldemort verhöhnte. Er wirkte entspannt und arrogant zugleich.

„Ihr habt Hogwarts angegriffen. Glaubt Ihr wirklich, dass die Gründer das einfach so in Kauf nehmen? Das wir das ungestraft lassen?“

Slytherin trat einen Schritt nach Vorne und das schien zwischen ihm und Ric ein Zeichen zu sein.

Rote Blitze flogen durch den Raum und der innere Kreis wurde entweder gegen Wände geschleudert oder blockten die Zauber ab. Danach war wieder ein Wirrwarr aus Zaubern im Raum und Harry hatte nun nicht mehr die Konzentration den Kampf zwischen Salazar und Voldemort zu sehen, die sich nun ebenfalls verschiedene Flüche entgegen warfen.

Godric blieb in seiner Nähe und deckte ihn, einfach weil er viel zu überrascht gewesen war.

„Harry, nimm mein Schwert und erschlage damit Nagini. Ich decke dich.“

Schluckend zog er Godrics Schwert, duckte sich und begann damit sich vor zu kämpfen. Es war gut, dass Salazar die Aufmerksamkeit des dunklen Lords hatte, so bemerkte dieser nicht, was sie eigentlich vor hatten. Und Godric machte so viele verschiedene Zauber, dass er an sich nur wenige Flüche abzublocken hatte.

Nagini hatte sich verärgert zusammen gerollt und blickte zu ihm. Sie schien zu ahnen, dass er sie töten wollte, aber sie schien auch dasselbe mit ihm machen zu wollen. Und fähig zu töten war sie. Erschaudernd erinnerte er sich an Rons Vater, der nur knapp davon gekommen war, weil er rechtzeitig hatte Bescheid geben können.

Egal! Harry atmete tief durch. Konzentration. Godric hatte nicht nur Zauber und Körper trainiert, sondern auch, wie man ein Schwert führte. Er hatte ohne dieses Wissen – und viel Glück! - einen Basilisken töten können, da sollte Nagini doch zu schaffen sein.

Ein gewaltiger Knall ertönte, als eine der Wände durch einen Zauber ein riesiges Loch bekam. Kurz sah er hin, bemerkte aus den Augenwinkeln die Bewegung Naginis. Sie presste den Kopf nach hinten und sofort schwang er das Schwert. Eine Sekunde zu spät und sie hätte ihn erwischt, so jedoch glitt die Klinge wie durch Butter, als sie durch das geöffnete Maul schnitt und somit den Unterkiefer vom Oberkiefer trennte. Oder hatte er sie doch so halb geköpft? Harry wusste es nicht so genau, aber es war ihm egal, da die Macht Voldemorts sich entfaltete und er von der dunklen Macht getroffen wurde. Er schrie auf, ließ das Schwert fallen und alles wirkte für einen Moment verschwommen und fern.

„HARRY!“

Der Fluch Voldemorts hätte ihn beinahe getroffen, doch Godric hatte sich vor ihm geworfen. Auf einmal sah er alles wieder klar, der Schrei Salazars klingelte beinahe in seinen Ohren. Dann brach Chaos aus, als der Dämon vollkommen ausrastete und mit einem unmenschlichen Schrei auf Voldemort zustürmte, während der innere Kreis – der sich durch die Panik schon halb aufgelöst hatte, plötzlich auf Gryffindor und ihn zustürmte.

Keuchend krabbelte er zu Godric, welcher stöhnend am Boden kauerte und am ganzen Körper zitterte. Oh Nein, diesmal würde er ihn schützen! Godric hatte ihn genug beschützt!

Kurz atmete der Dunkelhaarige einmal tief ein und wieder aus, ehe er begann mehrere Flüche zu rezitieren, die er von Godric gehört und gesehen hatte. Einige kannte er dank dem Unterricht bei ihm. Die Magie verließ ihn erschreckend schnell und auch Erschöpfung befiel ihn, aber durch die Menge der verschiedenen – und teilweise sehr effektiven und komplizierten – Zauber hielt er die Todesser davon ab ihnen etwas anzutun.

Eine Hand legte sich auf seinen Arm, riss ihn aus der Konzentration. Müde und dennoch voller Adrenalin sah er zu den mintgrünen Augen herab. Wieso? Wieso sollte er aufhören?

Ein plötzliches Kreischen, Glas zersprang, Menschen schrien. Alarmiert sah er auf und erblickte drei Greife, welche sich kreischend aufbauten und den ersten sofort mit den Krallen zerfetzten.

„Godric, schaff deine Mistviecher hier weg!“

„Oh nee...“, murmelte Angesprochener leise, da Salazar die Greife Mal wieder beleidigt hatte. Machte Slytherin das eigentlich absichtlich? Wieso er ausgerechnet jetzt darüber nachdachte, ob Salazar vielleicht eifersüchtig auf die Greife war, würde Harry sich wohl später fragen.

Die Theorie wurde jedoch nach hinten geschoben, während er beobachtete, wie Salazar durch einen Fluch Voldemort gegen die Wand geschmettert hatte, die Greife hatten die restlichen Todesser gnadenlos niedergemetzelt, somit waren sie nun die Einzigen. Die Einzigen die sehen würden, wie der dunkle Lord sterben würde. Ein Frösteln überkam ihn. Voldemort würde sterben und er würde es nicht sein.

„Aber weißt du was dein schlimmster Fehler war Tom? Nicht, dass du Hogwarts bedroht hast...“

Der Dämon schritt langsam auf ihn zu, den Arm mit dem Zauberstab in der Hand zu ihm ausgestreckt.

„Dein größter Fehler...“, die Stimme grollte und war doch nur ein leises Zischen: „war, dass du Godric gefoltert hast und tot sehen wolltest. Ich lass nicht zu, dass man meinem Gefährten sowas antun und dann auch noch davonkommst!“

„Lord Slytherin.“

Salazar stoppte, die gelben Augen huschte kurz zu ihm, blieben dann jedoch auf Voldemort hängen, der sich gegen Salazars Zauber zu wehren versuchte. Aber es war egal, ob er ihn ansah oder nicht. Langsam stand er auf und trat näher an die beiden Zauberer.

„Ich will das machen.“

„Harry...“

Godrics Stimme war leise, doch er schüttelte nur mit dem Kopf. Bis vor wenigen Momenten hatte es ihn erleichtert zu wissen, dass er es nicht tun musste. Er hatte noch keinen Menschen je getötet – und ja Tom Marvolo Riddle war ein Mensch! -, aber wie viele Menschen hatten sich für ihn geopfert? Sie alle waren gestorben, in der Hoffnung, er möge es schaffen und irgendwie wollte er nicht, dass diese Opfer sinnlos waren.

„Das... ist mein Kampf.“

Direkt und auffordernd sah er zu Salazar, welcher wieder kurz zu ihm blickte, aber dann wandte der Schwarzhaarige sich ab, löste den Zauber und schritt zu Godric.

Die Greife scharrten unruhig mit ihren Krallen.

„AVADA KEDAVRA!“

Der Fluch war nicht auf ihn gerichtet, sondern auf Godric und Salazar. Aber er ließ es nicht zu. Rote Funken stoben aus seinem Zauberstab, dann krachten die Zauber aufeinander. Seine Magie war fast aufgebraucht, aber auch Voldemort hatte durch Salazar einiges schon einstecken müssen.

Entschlossen hielt er an dem Zauber und glaubte an seinen Zauberstab. Tom benutzte seinen eigenen, somit entstand erneut ein Priori Incantatem. Genau darauf hatte er gesetzt. Langsam und sich vollkommen bewusst was er da tat, trat er immer näher an den Mann heran, der ihm und allen die er kannte so Schreckliches angetan hatte. Genug war genug.

Kurz vor ihm löste er die Verbindung – Voldemort war so verbissen und wütend, dass er nicht selber auf die Idee gekommen war.

„Accio Schwert!“

Godrics Schwert gehorchte und es sauste sofort zu ihm. Brüllend stürzte er den letzten halben Meter nach Vorne, hörte den Anfang eines Fluches, doch dann das Röcheln Voldemorts. Seine grünen Augen funkelten wütend in die weit aufgerissen roten Seelenspiegeln. Dann brach der Körper vor ihm zusammen und riss ihn mit sich.

Harry keuchte, zog das Schwert aus der Brust des leblosen Körpers, welcher begann sich aufzulösen. Natürlich. Der Körper war magisch entstanden.

Schwer atmend blieb er auf den Knien und starrte auf das Blut am Boden. Es war... vorbei. Was ein Schwert für eine Veränderung bringen konnte. Voldemort hatte mit allem gerechnet, da war ein Schutzwall gegen magische Angriffe gewesen, aber einem körperlichen Angriff hatte er nicht vorhergesehen.

Zauberer sind gerade in der heutigen Zeit sehr anfällig auf... körperliche Angriffe. Heißt also ohne Magie. Dementsprechend kannst du sie durch körperliche Angriffe schnell überraschen und zu Fall bringen.“

Ja, das waren Godrics Worte gewesen und er hatte es erfolgreich umgesetzt.

Der Junge der überlebt hat fing an zu lachen, während Tränen seine Augen verließen. So viele Gefühle. Erleichterung, Unglauben, pures Glück, Sorge, Angst, Euphorie. Das war echt zu viel für ihn.

Erst als sich eine Hand auf seine Schulter legte, stoppte er im Lachen, versuchte sich allein auf das Atmen zu konzentrieren und blickte zu Godric, welcher neben ihm hockte und schließlich in seine Arme zog.

„Ich bin stolz auf dich.“

Die Wärme und die Umarmung Gryffindors beruhigten ihn und die Erschöpfung kam hoch.

„Sir?“

„Mh?“

„Lass uns nach Hause gehen. Nach Hogwarts.“

Der Ball

„Erinnerst du dich?“

Die sanfte Stimme ließ seinen Geliebten aufhorchen und Godric musste lächeln, als er sah wie Salazar zu ihm blickte. Spiegel waren praktisch. Dadurch musste er sich nicht umdrehen um zu sehen was der Andere gerade tat.

„Ich erinnere mich an viele Dinge, insbesondere wenn sie dich betreffen.“

Godric lächelte sanfter, wusste, dass Salazar es durch den Spiegel sehen konnte.

„Als ich die erste Zeit ohne dich war, habe ich mich oft an Dinge erinnert die uns betroffen haben. Daran, als ich dir das erste Mal die Greife gezeigt habe. Es war seltsam wie klar die Erinnerung war. Ich habe mich auch daran erinnert wie wir Nachts im See geschwommen sind, oder an deine Drohungen deinerseits.“

„Drohungen?“

„Ja, zum Beispiel wo du meintest, du würdest mich vor dem König entehren, weil ich dich aus Versehen vor Hogwarts lächerlich gemacht habe...“

„Ric... das bereue ich zu tiefst.“

„Nein, tust du nicht. Du würdest mir selbst jetzt noch drohen.“

Die silbernen Augen blitzten belustigt auf.

„Auch wieder wahr, aber ich würde dir nie etwas Schlimmes tun. Es wären... leere Worte, die wahren Strafen würden Privat folgen.“

Ein Lachen verließ die Kehle des stolzen Löwen, während er sich umentschied und einen anderen Umhang wählte. Doch dann verstummte er und sah wieder auf Salazars Spiegelbild.

„Damals glaubte ich, du würdest mich hassen und ich fragte mich wie sehr du mich hassen würdest, wenn du wissen würdest was ich wirklich für dich empfinde.“

„Du hast es dir nicht anmerken lassen Godric. Was das angeht, so bist du ein guter Schauspieler, du verbirgst mehr als alle glauben. Ich habe Seiten von dir kennen gelernt, nur weil du mir erlaubt hast sie kennen lernen zu dürfen. Damals war ich wütend auf dich und du hast mich auch noch blöd herausgefordert. Aber ich wollte dir nichts tun, deswegen drohte ich nur.“

Aber Salazars Worte waren wie tausend Schwerter, die ihn sanft zu einem Spiel auffordern konnten, die ihn beschützen, aber auch stark verletzen konnten.

„Natürlich musste ich mich auch daran erinnern wie wir uns kennen gelernt haben.“

Diesmal war es an Salazar leise zu lachen.

„Oh ja. So ein Kennenlernen ist unvergesslich, nicht wahr?“

Der Schwarzhaarige stand auf und trat näher zu ihm, half ihm beim Anlegen der Kleidung. Allein diese Nähe ließ ihn wohlig Seufzen, was Salazar natürlich lächeln ließ.

Doch dann drehte Godric sich und umarmte den Anderen, schmiegte sich an ihm. Der Geruch, die Nähe, das alles tat so unbeschreiblich gut.

„Ich hab Euch so vermisst Sal...“

Ja ab und an rutschte er wieder in die alte Sprachweise, vor allem, wenn er einfach etwas aussprach worüber er nicht großartig nachdachte. Deutlich spürte er, wie Salazar ihn an sich drückte. Zufrieden schloss er die Augen.

„Ich weiß. Lass uns nicht mehr darüber nachdenken was einmal war, wir haben wieder eine gemeinsame Zukunft und ich denke, wir haben erst den ersten Schritt gemacht. Jetzt müssen wir Hogwarts unter Kontrolle bringen.“

„Ja, aber erst müssen wir den Ball überleben.“

„Oh Godric, du magst doch Bälle?“

„Ich mag es zu feiern, ja, aber ich habe es immer gehasst Frauen auffordern zu müssen, die dadurch gehofft haben mich heiraten zu dürfen.“

„Keine Sorge Ric, ich glaube, heute werden das kaum welche vorhaben. Die meisten sind Eltern.“

„Wieso sind überhaupt welche vom Ministerium da?“

Salazar ließ ihn los, was Godric mit einem Murren quittierte. Er mochte die Nähe des Anderen, wieso ging dieser also weg von ihm? Das war nicht fair.

„Tom hat auch sie bedroht Ric. Sie wollen sich bei Harry und wohl auch bei uns bedanken. Die Presse ist auch da.“

„Okay, ich bleibe hier.“

„Oh Nein Godric, wir stellen uns gemeinsam der Presse, nicht zu Dritt, sondern zu Viert.“

Seufzend gab er sich geschlagen. Außerdem war er jetzt eh in seiner festlichen Gewandung, also von daher.

„Gut zu Viert. Aber bevor wir uns diesen Leuten stellen, solltest du trinken.“

„Wieso? Bist du so ungeduldig Godric?“

„Ich glaube nicht dass wir genug Zeit haben werden und außerdem hasse ich das Gefühl, wenn du nicht beißt. Es ist ein Zeichen, dass du trinken kannst.“

„Na gut. Dann sorge ich Mal dafür, dass du ein Vorgeschmack hast, auf das was dich nach dem Ball erwarten wird.“

Warte, was?

Doch da spürte er bereits die Zähne an seinem Hals und als sie sich durch seine Haut bohrten, keuchte er genüsslich auf. Verdammt, wieso war das jedes Mal so... anregend? Und warum musste Salazar das gesagt haben? Das war nun wirklich gemein, immerhin würde er jetzt die ganze Zeit auf die Uhr schauen und sich fragen, ab wann man denn den Ball verlassen könnte ohne unhöflich dabei zu wirken.

Der süßliche Schmerz verschwand, sobald die Wunde sich durch das Lecken Salazars verschloss.

„Komm.“
 

„Es wird nicht so schlimm werden wie letztes Mal Harry.“

Ja, die Beiden hatten nun auch sich als Ballpartner. Er selber hatte keine. Er war in der letzten Woche so damit beschäftigt gewesen sich vor den Anderen zu verstecken, dass er niemanden hatte fragen können. Man brauchte nicht zwingend einen Ballpartner, allerdings... war alleine hinzugehen wirklich... peinlich.

Gerade für ihn. Er war Harry Potter, der-Junge-der-gesiegt-hat und der-Junge-der-absolut-keinen-Tanzpartner-hatte.

Seufzend betraten sie die große Halle, die nun zum Ballsaal umdekoriert worden war. Offiziell war dies ein einfacher Ball, sowie ihn damals die Gründer wohl veranstaltet hatten. Godric hatte ihm erzählt, dass es dafür da gewesen war, dass besorgte Eltern beruhigt werden würden, Helga hingegen hatte immer gesagt, dass es eigentlich so eine Art Freischuss auf Godric gewesen war. Viele Eltern hatten versucht ihre Töchter mit Godric zu verheiraten. Inoffiziell war dieser Ball nur wegen den Sieg über Voldemort.

Deswegen würde auch die Presse da sein und ein paar hohe Tiere aus dem Ministerium, sowie der Schulbeirat. Soweit er wusste waren die Gründer davon nicht begeistert. Aber die Gründer schienen eh alles nicht zu mögen, was irgendwie Politisch war oder glaubte ihnen etwas sagen zu können. Wie hatte Godric es einst gesagt? Es gab nur dem König dem er zu dienen geschworen hatte und er würde niemals einem Minister folgen. Für Harry war Godric ein König. Jedoch würde dieser sowas nicht hören wollen, er war Ritter, nicht mehr und nicht weniger. Diese Einstellung musste der Dunkelhaarige ihm anrechnen. Godric lebte seinen Rang und auch wenn dieser Rang heute nichts mehr zu sagen hatte, so war es diesem egal.

Es waren schon viele Schüler im Raum, auch Lehrer waren zu sehen. Sie alle hatten keine neumodische Kleidung an, nein, irgendwie war es dazu gekommen, dass alle sich der Zeit der Gründer angepasst hatten. Viele Geister waren davon begeistert, jedenfalls jene die auch zu der Zeit oder etwas später gelebt hatten.

Rowena und Helga hatten geholfen was die Kleiderwahl anging und somit gab es wirklich kein Kleid zwei Mal. Die Zauberer hingegen trugen alle Roben, theoretisch schienen diese sich nicht einmal in tausend Jahren geändert zu haben, aber es gab feine Unterschiede, die man jedoch erst beim Tragen merken konnte.

„Mr. Potter! Mr. Potter!“

Oh Nein... Er wollte keine Fragen für die Reporter beantworten. Sofort verspannte er sich. Doch dann blieben diese Aasgeier stehen und im nächsten Moment spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Sofort wusste Harry, dass diese Geste von Godric kam und dann traten die Gründer vor, alle Vier, vereint als wäre es nie Anders gewesen.

Die Paparazzi schienen gerade einen Orgasmus ihrer Körpersprache zu erleben, so überglücklich die Gründer zu sehen, aber nicht wissend wen sie denn nun ansprechen sollten. Harry hätte beinahe darüber gelacht, aber er verstand auch, was Godric ihm hatte sagen wollen, also zog er seine Freunde lieber schnell weiter, weg von den Reportern.

Erst nachdem er genug Abstand hatte, sah er wieder zurück. Die Gründer waren bei den Reportern und schienen Fragen zu beantworten, ihm fiel auch auf, dass die Kleider der Gründerinnen wohl die prachtvollsten waren und doch schienen sie schlicht. Scheinbar hatten die Gründer sich gegenseitig als Tanzpartner, da Helga bei Salazar und Rowena bei Godric eingeharkt waren.

Machten die eine Art Kalt-Warm-Kontrast?

Dann begann die Musik zu spielen und die Gründer verließen die Aasgeier und stellten sich auf die Tanzfläche. Ja, eindeutig, sie hatten sich gegenseitig als Tanzpartner. Schade, dass Salazar und Godric niemals zusammen tanzen würden.

Er hätte nie gedacht, dass man zu einem solchen Lied tanzen konnte, die Musik war nämlich keine von denen zu denen er Tanzen gelernt hatte und es war ein ihm fremder Tanz. Aber es war ein schöner. Erst langsam und dann im Takt der Musik wurde er schneller, Salazar und Godric wechselten gekonnt ihre Partnerinnen ab, nur zwei Schritte und statt Helga hatte Salazar dann zum Beispiel Rowena.

Es war wirklich schade, dass die Gefährten nicht miteinander tanzen konnten. Harry hatte ja keine Ahnung.

„Harry wir gehen Tanzen, in Ordnung?“

„Ja, viel Spaß.“

Seine beiden Freunde gingen nun ebenfalls auf die Tanzfläche und er genehmigte sich einen Kürbissaft. Immer mehr füllte sich die Tanzfläche mit Pärchen und man sah nur noch ein Rauschen von bunten Farben.

Kopfschüttelnd wandte er sich dem Buffet zu, es war ein Wunder, dass Slytherin sich noch nicht drauf gestürzt und alles als 'seins' bezeichnet hatte. Bei der Vorstellung schmunzelte er leicht.

„Was amüsiert dich, Potter?“

Aufgeschreckt sah er zu Draco auf, welcher sich neben ihm gestellt hatte, scheinbar hatte auch er keine Tanzpartnerin, jedenfalls sah er keine. Er hätte gewettet, er wäre mit Pansy hier und die würde die ganze Zeit an seiner Seite kleben.

„Malfoy.“, begrüßte er ihn erst, bevor er zu Slytherin nickte.

„Ich musste mir nur vorstellen, wie er das ganze Essen bunkert.“

Das Schmunzeln Dracos überraschte Harry. Nie hätte er gedacht den Anderen zu einer solchen Regung zu bringen, ohne, dass der andere sich über ihn amüsierte. Wow, Wunder passierten scheinbar doch.

„Wird vielleicht noch passieren, so genau weiß man das bei ihm nicht. Hast du keine Partnerin, Potter?“

Der Blonde hatte nicht Mal einen herablassenden Ton und kurz fragte er sich, wieso Draco so nicht öfter sein konnte. So kam man gleich viel besser mit ihm klar.

„Nein, ich hatte so Vieles im Kopf, dass ich das wohl verschlafen habe. Und du?“

Scheinbar gelang es ihnen wie bei den Greifen normal miteinander umgehen zu können. Tja, das Abenteuer hatte sie wohl irgendwie miteinander verbunden.

„Mir war nicht danach.“

„Kann ich verstehen.“

Draco nickte und sie hatten sich Beide was auf ihren Teller getan, ehe der Blonde wieder in Richtung der Slytherins verschwand. Harry sah ihm noch einmal kurz hinterher. Schade, jetzt würde er ohne Gesprächspartner dastehen.

Sein Blick wanderte wieder zu den tanzenden Gründern.
 

Es war einer der vielen Bälle die sie veranstalteten, aber dennoch war jeder einzelne so unglaublich wichtig. Salazar verstand es nicht. Wirklich nicht.

Es waren doch nur irgendwelche Eltern hier, die mit ihren Kindern einen Abend verbrachten. Das manche von diesen Eltern rein zufällig aus wichtigen Familien kamen – war bei Reinblütern immer der Fall – mussten sie so tun als wäre es das wichtigste Ereignis des Jahres.

An sich kam er damit klar, er war gut darin Menschen Honig ums Maul zu schmieren, aber es überraschte ihn jedes Mal, wenn er Godric unter diesen wichtigen Familien sah. Gryffindor war temperamentvoll, ab und ein totaler Idiot und ein wandelndes Chaos, aber sobald er auf so einem Fest war, war er das was man von einem hohen Ritter wohl erwartete. Er war außerordentlich Zuvorkommend und dass ohne wirklich zu schleimen. Er blieb höflich und wandelte selbstbewusst wie ein stolzer Löwe durch die Reihen. Jedes Mal aufs Neue war er davon fasziniert.

Aber heute verhielt Godric sich Anders. Stark verunsichert und verschüchtert. Übel nehmen konnte er es ihm nicht. Dank dem Trank mit der Godric aus Versehen in Berührung gekommen war, war dieser nun nicht mehr wirklich er selbst. Sein Körper war der einer Frau geworden.

Würde er das Gegenmittel dazu kennen wäre er einfach nur amüsiert darüber, allerdings kannte er es nicht. Auch wenn Godric als Frau durchaus sehr hübsch anzusehen war und seine Reize, so wünschte er sich doch den alten Godric wieder. Den Mann, der ihm gerne Mal Paroli bot, der Mann, der manchmal auch Mal oben ohne über den Trainingsplatz lief und komplett dreckig war, weil er so hart trainierte. Godric war zwar Godric, auch als Frau, aber es gab gewisse Umstände die sich Gryffindor nun Mal anzupassen hatte und sie verfälschten das Bild von ihm.

Allerdings würde er ein Gegenmittel dazu schon finden und solange genoss er es einfach Mal Godric als Ballpartner zu haben. Außerdem konnte man ihn gerade einfach wunderbar ärgern.

Godric hatte sich die wilde lange Haarmähne hochgesteckt, weiß seine Mutter wie er das angestellt hatte, aber es sah gut aus und dennoch Anders, als die anderen Frisuren. Seine Haare waren nicht so streng zusammengesteckt, einzelne Strähnen waren frei und gaben ihm etwas Wildes, Ungezähmtes. Das Kleid war grün, einfach weil Godric immer Rot trug und es war vielleicht besser es nicht ganz so auffällig zu machen, denn die Gesichtszüge waren nur weicher geworden, an sich könnte man meinen, er führe Rics Zwillingsschwester aus. Deswegen würde Godric sich auch den beiden Gründerinnen nicht unbedingt nähern, oder allgemein den Menschen aus den Weg gehen.

Wartet kurz hier.“

Er schritt zu seinen Freundinnen herüber, welche ihn neugierig ansahen.

Wer ist diese Frau?“

Eine gute Freundin meiner Frau. Da sie selber verhindert ist, habe ich Lady Cecilia gebeten mich zu begleiten.“

Sie scheint hübsch zu sein.“

Ja und leider auch etwas Menschenscheu.“

Helga lächelte sanft und nickte verstehend, dann wandte sie sich ihrem Mann zu, der mit zwei Trinkkelchen zu ihr zurück kehrte. Rowena und er unterhielten sich noch kurz, ehe sie begann nach ihrer Tochter zu suchen.

Er selber schritt wieder hinüber zu Godric, der brav den Blick gesenkt hielt und erst aufblickte, als er vor ihm stand.

Die Augen waren gleich geblieben, eine solche Augenfarbe hatte er noch nie gesehen und er als Dämon war schon viel herum gekommen. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen, als er in diese Augen blicken konnte.

Wir haben gestern so schön geübt, das wollen wir doch nutzen, nicht wahr?“

Ein Seufzen kam aus Godrics Kehle, aber er nickte und ließ sich zur Tanzfläche führen.

Ich bin eindeutig nicht für die Rolle einer Frau geschaffen.“

Sicher, aber tanzen könnt Ihr als Frau sehr gut.“

Die Wangen färbten sich rot und Salazar konnte nicht sagen, ob es vor Verlegenheit war, oder vor Wut. Die Augen funkelten ihn auch kurz böse an, aber sie wussten Beide, dass Ric nicht besonders sauer war.

Sie verführten eine Drehung und kurz zog er ihn näher an sich heran, als nötig war, aber es fiel ihm allgemein schwer Abstand zu halten. Es lag nicht daran, dass Godric als Frau interessanter war, nein, es lag daran, dass er einen größeren Beschützerinstinkt in ihm weckte und gleichzeitig schien es auf einmal noch einfacher ihn zu beißen.

Das Godric sich jedoch wehren konnte, war ihm durchaus bewusst. Denn die Magie hatte sich nicht verändert und er beherrschte mächtige Zauber die ihm notfalls schützen würden, aber gegen einen Dämon... Nun, da hatte Godric als Mann auch keine Chance.

Er sollte aufhören so zu denken und lieber genießen, dass er mit ihm tanzen konnte. Als Mann war das nämlich unmöglich, es würde den Löwen nur verschrecken, würde er es versuchen. Sowas lag nun wirklich nicht in seiner Absicht, denn er mochte die Nähe zu ihm. Mehr als Gut war, für sie Beide, aber für seine Gefühle konnte er nichts und unter Dämonen war daran eigentlich auch nichts verboten. Bei Menschen jedoch galt die Liebe zum gleichen Geschlecht als eine Krankheit die man entweder zu heilen hatte, oder die Person zu töten hatte. Als er Mal versucht hatte Godrics Einstellung darüber zu erfahren, hatte er lediglich nur gemeint, dass dies eine Krankheit sei, er aber kein Heiler und somit keine Ahnung hatte was man dagegen tun konnte.

Sal?“

Er blickte in die Augen und verfluchte den Anderen. Er hasste es, wenn er ihn von unten so fragend ansah. Die Augen hatten dann immer was von einem Welpen und meist waren auch die Lippen leicht geöffnet, was in ihm das Verlangen weckte ihn hier und jetzt einfach zu küssen, aber das ging nun wirklich nicht, selbst jetzt nicht, auch wenn Godric im Moment körperlich eine Frau war.

Innerlich knurrend, drückte er Ric von sich, ließ ihn sich drehen und zog ihn wieder zu sich. Es war eine Abweichung des eigentlichen Tanzes gewesen und somit hatte er Gryffindor aus dem Konzept gebracht. Genau das hatte er auch vorgehabt.

Auf einmal wünschte er sich, der Tag wäre zu Ende, hier konnte er nicht einfach unauffällig verschwinden, denn Ric hier alleine zu lassen wäre dessen Todesurteil.

Was sollte das?“

Ich habe Euch doch gesagt, lasst Euch einfach von mir führen.“, meinte er leise zu ihm und ein leises Murren kam von seinem Gegenüber.

Sie wussten Beide, dass Ric sich führen ließ, sonst wäre dieser soeben wohl aus dem Gleichgewicht gekommen, es aber noch Mal anzusprechen schien gegen den Stolz Gryffindors zu gehen. Salazar amüsierte dies.

Es gefällt mir mit Euch zu tanzen, auch wenn ich gerade als Frau herumlaufen muss.“

Überrascht sah er ihn an. Das Godric das zugab, hatte dieser Fieber?

Er sah in die ehrlichen mintgrünen Augen und konnte ein Lächeln einfach nicht verhindern.

Mir gefällt es ebenfalls.“
 

Nach ein paar Tänzen konnten sie endlich von der Tanzfläche. Es war nicht so, dass er tanzen nicht mochte, aber im Moment war ihm einfach nicht danach. Überhaupt nicht.

Er würde lieber mit Salazar im Gemach sein und Dinge tun die nicht ganz jugendfrei waren. Gut, Kuscheln war auch noch okay. Allerdings hatte er ganz das Ministerium vergessen. Sobald er sich etwas zu trinken genommen hatte und Harry ihn begrüßt hatte, kam da auch schon so ein seltsamer Mann zu ihm. Aus dem Tagespropheten wusste er, dass dieser Mann kein Anderer als der Minister war. Rufus Scrimgeour soweit er sich erinnerte. Der Mann hatte immer wieder versucht Harry auf seine Seite zu ziehen und auch er hatte schon einige Briefe bekommen, jedoch jedes Mal abgelehnt.

„Guten Abend die Herren.“

„Guten Abend Minister.“, antwortete Harry brav, er selbst auch, wenn auch ohne das Minister.

Godric konnte der neuen Regierungsform nichts abgewinnen, auch wenn der Gedanke 'das Volk wählt' vielleicht ganz nett war, aber er war eben ein Ritter der Krone gewesen und somit war er der Monarchie loyal, nicht irgendeinem Kerl der es schaffte durch Lügen an die Macht zu kommen.

„Ich wollte ihnen im Namen aller Zauberer und Hexen danken. Die Zaubereigesellschaft kann dank ihnen endlich aufatmen, jetzt wo Sie-wissen-schon-Wer.“

„Voldemort.“

„Tom Riddle.“

Beide sahen sich kurz an und Godric zuckte mit den Schultern. Gut, Voldemort, auch wenn der Name lächerlich war und sie ihm dadurch die Macht gaben, da er sich diesen Namen ausgedacht hatte.

„Nun, jedenfalls jetzt wo er tot ist.“

„Er bedrohte Hogwarts, es war klar, dass er keine Chance gegen die Gründer hat, ich war nur zufällig... da.“

„Zufällig? Der Kerl hat dich extra eingeladen Harry. Nun Hochmut kommt vor dem Fall, nicht wahr?“

Konnte Scrimgeour jetzt nicht endlich abhauen? Dieser Mann nervte ihn. Aber inzwischen hatte sich auch ein paar von der Presse zu ihnen gesellt.

„Wie genau ist Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf getötet worden?“

Nur mit Mühe verkniff er es sich die Augen zu verdrehen. Aber dann bemerkte er aus den Augenwinkeln eine Bewegung und schon war Salazar neben ihm. Er sah wie Scrimgeour leicht zurück wich und auch die Presse schien geistig einen Meter zurück zu weichen. Wieso hatten sie so eine Angst vor Salazar?

„Guten Abend Harry.“

„Guten Abend, Lord Slytherin.“

Sie hatten sich darauf geeinigt, dass die Gründer zwar vom Beruf her Professor waren, aber da Lord oder Sir die höhere Anrede war, die Schüler sie damit ansprachen.

Salazar nahm sich ein paar Kleinigkeiten vom Buffet und sah dann leicht fragend in die Runde. Scheinbar tat er so, als hätte er das 'ängstliche' Verhalten der Leute nicht bemerkt. Godric liebte ihn dafür.

„Sagt Salazar, erinnert Ihr Euch noch daran, wie Tom gestorben ist?“

Auf Salazars Lippen schlich sich ein kurzes Lächeln.

„Ihr habt die Todesser umgehauen, ich hab ihn abgelenkt und zum Schluss hat Harry ihn mit Eurem Zahnstocher erstochen.“

„Zahnstocher?!“

Slytherin nickte und Godric seufzte nur theatralisch auf.

„Schwert, es ist ein Schwert!“

„Zahnstocher.“

„Dieser 'Zahnstocher' hat den größten Schwarzmagier dieser Zeit erledigt.“, meinte Harry trocken, woraufhin Salazar murrend nickte.

„Ein ziemlich scharfer Zahnstocher. Godric, tut mir den Gefallen und verletzt Euch damit nicht.“

„Keine Sorge, das werde ich nicht.“

„Na das hoffe ich doch, ich will nicht meine Kleidung mit Eurem Blut besudeln, weil ich erste Hilfe anwenden muss oder so.“

Wieso musste er sowas eigentlich immer machen, sobald sie in der Öffentlichkeit waren? Wieso?

„Ich will Helga und Rowena keine Sorgen bereiten, also wird es nicht geschehen.“

„Na dann...“

„Dann müssen wir auch Ihnen danken, Lord Slytherin.“

Salazar musste Scrimgeour kurz abschätzig, ehe er sich wieder Godric widmete.

„Kommt Ihr mit? Nachher fühlen sich die Damen noch vernachlässigt.“

„Gern. Harry willst du mitkommen?“

Er sah wie Harry kurz zu den Journalisten sah, ehe er nickte und sie begleitete. Natürlich folgte man ihnen, aber er fühlte sich wohl zwischen den Gründern um einiges sicherer, dem war sich Ric bewusst.

Ihnen wurden Fragen gestellt, warum sie nicht früher eingegriffen hatten und was ihre Pläne für die Zukunft waren. Salazar übernahm das Reden, ab und an auch Rowena. Der Fürst der Schlangen war gut darin mit Worten umzugehen ohne allzu viel Preis zu geben. Godric war gut darin mit hoch gestellten Personen umzugehen, er wusste was sie von ihm erwarteten, dennoch fielen ihm solche Fragerunden recht schwer, weil er viel zu schnell genervt davon war.

Irgendwann jedoch schien auch Salazars Geduldsfaden zu reißen.

„Wenn das alle Fragen wären, wir würden uns gern auch den Eltern unserer Schüler widmen.“

Godric hatte die Fragerunde bereits genutzt um Harry fort zu schicken, der Dunkelhaarige hatte sich in eine Ecke zurück gezogen und saß nun neben Hagrid.

Zum Glück schienen die Journalisten genug zu haben, denn sie ließen nun Harry, als auch sie in Ruhe. Besser so, Salazars Stimmung verriet, dass er mehr als angefressen war.

„Wie kann man 10 Mal dieselbe Frage innerhalb einer Viertelstunde stellen?“

„Nun, ihre Formulierungen waren jedes Mal Anders.“, antwortete Rowena Salazar und Godric lachte leise, ließ Rowena bei sich einharken und gemeinsam schritten sie zu den Weasleys.

Es war die Familie die Harry jahrelang Halt gegeben hatte und dafür war er ihnen dankbar.

Aber wie so viele schienen sie Salazar zu misstrauen. Absolut unverständlich. Sie beachteten ihn nicht großartig und redeten größtenteils nur mit ihm. Helga und Rowena konnten sich zwar ins Gespräch eingliedern, aber Salazar wurde nicht ein einziges Mal wirklich angesprochen.

„Ron und Ginny haben uns von der Geschichte von Hogwarts Gründung erzählt. Sehr interessant.“

„Nun, wir wollten Dinge auch damit richtig stellen.“

„Wie zum Beispiel, dass es nie einen Streit zwischen Ihnen und Lord Slytherin gegeben hat?“

Molly sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an und er merkte, wie er sich innerlich anspannte. Immer dasselbe. Langsam reagierte er echt allergisch auf das Thema.

„Nein, ich habe Hogwarts nicht vor Godrics Tod verlassen, noch hatten wir einen so derart heftigen Streit.“

Weder Molly noch Arthur sahen überzeugt aus, eher skeptischer, als Salazar dies meinte.

„Ich kann diesen Worten nur zustimmen.“, presste Godric hervor und versuchte die Wut hinter den Worten zu verbergen.

Helga und Rowena nickten bestätigend und die Familie schien es nun endlich Mal zu akzeptieren. Besser so.

Familie Malfoy hingegen schien total in Salazar vernarrt zu sein und als diese eine Bemerkung machten, dass Godric Schüler wissentlich in Gefahr brachte war es an Salazar darauf hinzuweisen, dass er ohne mit der Wimper zu zucken seine Schüler ihre versauten Tränke probieren lasse. Dies sei wiederum um einiges gefährlicher als Godrics Methoden, der durchaus in der Lage war sich rechtzeitig einzumischen um seine Schüler vor Verletzungen zu bewahren.

Lucius Malfoy sah aus, als hätte Salazar ihm ein Klammerfluch verpasst, so versteift stand er dort und die Gründer waren so dermaßen darüber amüsiert, dass sie sich höflich für das Gespräch bedankten und schnell weiter gingen um nicht lauthals los zu lachen.
 

„Und dir geht es wirklich gut Harry?“

„Ja Hagrid. Mir geht es super.“

Hagrid sah ihn noch kurz besorgt an, dann nickte er und klopfte ihm auf den Rücken, was Harry beinahe dazu gebracht hätte nach Vorne zu kippen.

Aber nun, so war Hagrid eben.

Nach einer Weile löste er sich jedoch wieder von der Ecke, da er sich ein Butterbier holen wollte. Ron und Hermine tanzten noch immer. Inzwischen war die Musik nicht mehr die klassische sondern eher moderner und dementsprechend hatten sich viele Lehrer wieder damit vergnügt sich nur zu unterhalten, statt zu tanzen.

Godric unterhielt sich gerade mit Nevilles Großmutter, wobei Gryffindor scheinbar von diesem Hut fasziniert war und Rowena sah so aus als würde sie diesen Hut auf der Stelle in irgendwas Schönes verwandeln wollen, aber sie unterhielten sich alle höflich mit der alten Dame.

„Wieso ist der eigentlich hier, wenn er eh nur in eine Ecke hockt.“

Harry seufzte und sah zu Draco, welcher sich wieder was auf seinem Teller lud. Scheinbar musste das irgendwie an den Namen 'Slytherin' liegen, dass alle so versessen auf Helgas Essen waren.

„Ich hocke auch nur in einer Ecke.“

„Ich versteh nicht wieso du freiwillig bei dem hocken kannst, Potter.“

„Und ich verstehe dich nicht Draco. Kommt es nicht auf den Charakter an, dass man mit jemanden klar kommt?“

Überrascht sahen die grauen Augen ihn an und Harry spürte sowas wie Genugtuung.

„Ach jetzt guck nicht so geschockt, wir haben schon viel miteinander erlebt, also können wir auch damit anfangen uns beim Vornamen zu nennen. Außerdem hast du es schon Mal getan, erinnerst du dich?“

„Ja...“

Na also. Er gab es zu. Lächelnd beugte er sich leicht zu Draco herüber.

„Also Draco... wie wäre es, wenn wir unsere Feindschaft hier und jetzt begraben?“

„Willst du jetzt doch mit mir befreundet sein?“

„Ich will nicht dein Feind sein, denn ich sehe in dir keinen Feind.“

„Hast du einst.“

„Ja, aber da hielt ich dich auch nur für einen reichen, arroganten, verwöhnten Schnösel.“

„Und was hältst du jetzt von mir?“

„Das du ein reicher, arroganter, verwöhnter Schnösel bist, der aber durchaus hält was er verspricht und einen nicht im Stich lässt wenn es hart auf hart kommt. Du rennst nicht weg und das muss ich dir hoch anrechnen.“

Malfoy sah skeptisch drein, doch dann lächelte er wieder. Heute musste echt ein sehr seltsamer Abend sein.

„Gut, begraben wir diese Feindschaft Harry.“

Ihm wurde ganz Anders, als er seinen Namen von ihm hörte. Es war so absolut ungewohnt, aber es war durchaus in Ordnung so von ihm angesprochen zu werden.

„Dann auf eine angenehme Bekanntschaft.“

„Auf eine angenehme Bekanntschaft.“

Sie prosteten sich zu und tranken ein paar Schlücke.

„Oh was haben wir denn hier?“

Harry erschrak sobald er Peeves' Stimme vernahmen. Er blickte zur Decke und sah den Poltergeist seine Kreise drehen.

„Peeves! Raus hier, aber sofort.“

„Aber aber Gryffindor, solange ich nichts tue, ist es doch nicht verboten hier zu sein. Die anderen dürfen das auch.“

Mit den Anderen waren wohl die anderen Geister gemeint.

Godric seufzte und nickte.

„Aber wehe du spielst irgendwelche Streiche.“

„Natürlich nicht, Ihr würdet mich rausschmeißen, wenn ich Eure Befehle ignoriere.“

Ein zufriedenes Nicken seitens Godric und Peeves schien in eine Redelaune zu verfallen.

„Aber ich muss mir doch dieses Fest ansehen. Seid die Gründer da sind gibt es so viel zu sehen. Rowena die von Büchern begraben ist, Helga die fast mehr kocht als die gesamten Hauselfen, Godric der mit Greifen kuschelt, Salazar der mit Godric kuschelt. Oh... Ups.“

Absolute Stille.

Als Nächstes folgte ein goldener Zauber, der den Poltergeist traf und ihn durch die Wand schleuderte. Godric senkte wieder den Zauberstab, seine Augen funkelten wütend. Harrys Blick wanderte schnell über die Menge. Ausnahmslos jeder sah zu den Gründern, wahrlich geschockt. Auch die Gründerinnen wirkten überrascht, nur Salazar schien nach wie vor die Ruhe selbst.

„Da hat sich Peeves aber einen guten Scherz erlaubt...“, kam es schließlich von irgendwem aus der Menge und er sah dabei zu, wie Godric recht angefressen zu Boden sah, einmal tief ein und wieder ausatmete.

„Nein, er hat lediglich die Wahrheit gesagt.“

Nun war es an Harry den Mund aufzuklappen und auch Gryffindor sah geschockt zu Salazar, welcher nach wie vor gelassen drein schaute und nun seinen Gefährten ansah. Hatte Salazar gerade zugegeben, dass er mit Godric kuschelte?!

„Ric, es ist nicht verboten, keine Krankheit und wird einigermaßen in Groß Britannien akzeptiert. Ihr hasst es zu Lügen und mir missfällt unsere Beziehung dauernd verstecken zu müssen und es abzustreiten.“

Erneut kehrte Stille ein und nach einer gefühlten Ewigkeit seufzte der blonde Gründer und nickte einfach nur.

„Gut, dann können wir ja jetzt Mal gemeinsam tanzen.“

„Was?“, kam es prompt von Godric, doch da zog Salazar ihn bereits einfach auf die Tanzfläche, wobei der Ritter mehr hinterher stolperte, als wirklich zu laufen.

Harry lachte leise und schüttelte den Kopf.

„Na also, geht doch.“

Jetzt konnten sie endlich Mal zusammen tanzen.

„Findest du es nicht... komisch?“

„Wieso? Sie lieben sich, ist doch nichts dabei.“

„Du wusstest es.“, meinte Draco, während die Musik wieder spielte und die zwei Gründer zu tanzen begannen.

Unterstützt wurden sie von Rowena und Helga, die nun ebenfalls zu Zweit tanzten, als gute Freundinnen wohl. Nun an ein Tanz war auch nichts dabei.

Als er zu der Presse sah, sah er nur noch Blitzgewitter und Federn rauchen. Natürlich, dies war das gefundene Fressen für die.

„Ja, ich habe es herausgefunden, als ich mit Godric bei Voldemort gefangen war.“

Seine grünen Augen suchten die grauen von Draco, welcher ihn einfach nur musterte, dann zu den beiden Tanzenden sah.

„Sie werden aber bei den Reinblütern an Respekt verlieren. Manche werden ihre Kinder vielleicht gar nicht hierher schicken wollen.“

„Weil sie jemanden haben, den sie lieben? Das ist albern.“

„Ja.“

„Und was ist mit dir?“

„Sie haben meinen Respekt, dass sie es jetzt zeigen. Ich habe nichts... gegen Homosexualität.“

„Wow, das aus deinem Mund.“

„Tja Harry, es gibt Vieles was du nicht von mir weißt.“

„Wer weiß, vielleicht finde ich ja bald mehr heraus.“

„Vielleicht und ich wohl über dich.“

„Ja, aber glaub nichts was die Presse schreibt.“

Draco lachte und nickte, während sie Beide wieder zu Salazar und Godric sahen, welche über die Tanzfläche fegten.

Ganz normaler Unterricht, oder?

Es hatte sich doch noch einiges geändert gehabt, fand Godric.

Nach dem Ball hatten sie beschlossen viele Veränderungen bereits im nächsten Schuljahr durch zu setzen und das hatten sie dann auch getan.

Einige Lehrer hatten darum gebeten in den Ruhestand zu gehen, so waren Snape, Sprout und Flitwick schließlich gegangen. Ihrer Meinung nach hatten sie alle schon lange in Hogwarts unterrichtet und wollten nun den Gründern Platz lassen. Snape hatte wohl wegen Differenzen zu Salazar und ihm die Schule verlassen, oder vielleicht auch um sich endlich von seiner Vergangenheit zu erholen, wer wusste das schon.

Auch Slughorn war gegangen, er war ja auch nur wiedergekommen, weil er Harry in seiner Sammlung gewollt hatte. Idiot, aber bitte. Salazar hatte sich jedenfalls gefreut, denn so konnte er ganz normal Zaubertränke unterrichten. Er selber hatte Verteidigung gegen die dunklen Künste übernommen, Helga hatte Kräuterkunde und Rowena hatte Zauberkunst übernommen. Somit hatte es diesbezüglich keinerlei Probleme gegeben.

Im Moment hockten die Slytherins und Gryffindors bei ihm. Der siebte Jahrgang. Sie hatten noch eine Menge zu lernen und dementsprechend hatte er das Tempo auch erhöhen müssen, aber dennoch achtete er auf jeden Schüler. Versuchte er zu Mindestens, aber manchmal gab es solche Idioten in der Klasse, die noch grün hinter den Ohren waren. Ihm war aber auch aufgefallen, dass weder Harry noch Draco sich irgendwie ankeiften, was sehr positiv war.

In Allem war er recht zufrieden. Es war ein Anfang und Hogwarts würde wieder das werden was es auch sein sollte. Eine Schule, die ihren Schülern die bestmögliche Ausbildung gab.

„Sir Gryffindor?“

„Ja, Mister Longbottom?“

„Könnten Sie mir den Zauber noch einmal zeigen? Irgendwie kriege ich es nicht ganz hin.“

Godric nickte und kam zu dem Jungen hin, erklärte ihm noch einmal geduldig wie es funktionierte. Der Zauber war kompliziert, dementsprechend gab es viele die nachfragten. Neville konnte den Anfang schon ganz gut.

/Ric?/

Äußerlich ließ er sich nichts anmerken, innerlich war er erschrocken zusammen gezuckt. Es gab bei der Gedankenübertragung eben keine Vorwarnung und an sich nutzten sie diese meist nie im Unterricht.

/Salazar, was gibt es?/

/Nun, ich hatte gerade eine interessante Unterhaltung mit einem Ravenclaw. Erinnerst du dich an dem Trank der dich zur Frau machte?/

Innerlich knurrte der Löwe, ließ Neville nun wieder üben und lehnte sich an eine der Wände, seine Schüler nicht aus den Augen lassend.

/Ja... Das kann ich nicht vergessen, dafür sorgst du ja./

/Nun, jedenfalls scheint er weiter entwickelt worden zu sein. Inzwischen gibt es eine Variante davon, die dafür sorgt, dass ein Mann zeitweise... nun sagen wir weibliche Organe bekommt, die für das Kinder kriegen zuständig sind. Ich fand das erst amüsant und dann erzählte mir der Schüler, dass ein entfernter Bekannter mit diesem Trank schwanger geworden war, obwohl es ein Mann ist./

Was?! Sowas war inzwischen möglich? Die Welt war verrückt, aber das hatte er schon damals geahnt.

/Fand ich interessant, aber dann kam eine Frage, die mich wirklich überraschte./

Salazar klang amüsiert und Godric ahnte es bereits.

/Er fragte, ob wir jemals den Trank probieren würden./

/Und was hast du ihm geantwortet?/


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wenn das TK gefrustet ist, weil es keine Geschichten mehr findet damit es ein Pairing suchten kann...
Schreibt es einfach darüber!
Ist zwar nicht gerade das was ich sollte, anhand meiner vielen Ideen, mangelnder Zeit, massiver Faulheit und noch ein patzen Geschichten die weiter geschrieben werden wollen, aber ich will Mal dazu beitragen, dass es mehr Salazar Godric gibt
Ja das wird eine solche Geschichte xD
Und das Gute ist, wirklich viel brauch ich nicht denken, das meiste ist in einem Rollenspiel mit NoNo und mir entstanden
Ich benutzte die grobe Hauptstory und der Rest ist von mir.
Bei uns gibt es zum Beispiel kein Harry, kein Voldi. Ja ja
Hier schon
Und ich entschuldige mich jetzt schon für meinen Unwissenheit und meinem Schreibstil.
Ist meine erste Harry Potter FF und ich kann nicht aus Harrys Sicht schreiben ><
Und die Kapitel werden wohl nicht so lang wie meine... anderen Projekte :D
Jedenfalls versuche ich es Mal *
Prologe sind immer kurz.
Also bis denn

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Godric Gryffindor ist erwacht.
Da haben Ron, Hermine und Harry aber wirklich etwas geniales hinbekommen :)
Die Sache warum Godric sterben konnte, obwohl er einen Horkrux hatte, wird noch aufgeklärt.
Und alles weitere auch noch xD
Hoffe es gefällt bis jetzt.
Lustigerweise fällt es mir leichter über Godrics Sichtweise zu schreiben als über Harrys.
Vermutlich weil ich mir da mehr zusammenreimen kann.
Nun bis zum nächsten Kapitel.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Das zweite Kapitel.
Godric mag Greife
Im Gegensatz zu manch Anderen...
Hihi
Nun dieser Forscher bei den Greifen ist frei erfunden, wird aber auch nicht mehr erwähnt werden x3
Ich hab mir gedacht, dass Dumbledore natürlich erst einmal skeptisch ist, der Mann weiß vieles, aber nicht alles. Godric... ähm Emrys wird sicherlich noch viel Spaß mit den Lehrern Hogwarts haben. Haha
Gaaanz zufrieden bin ich hiermit ja nicht, aber egal.
Hoffe es hat euch gefallen.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, Malfoy kann Greif streicheln. Meiner Meinung nach ist er im sechsten Schuljahr um einiges reifer als im dritten. Und auch er wird schnell bemerken, dass ein Greif kein Schmusetier ist.
Eigentlich wollte ich erst viel später diese Seite von Ric zeigen, aber ich denke, es ist vielleicht ganz passend.
Auch der große Gryffindor kann nicht immer strahlen.
Natürlich würde er es niemals wagen dies vor Anderen zu zeigen.
Wie wohl Harry darauf reagieren? Das Godric Gryffindor (der hier wohl langsam Harrys Vorbild wird) auch seine Schwächen hat?
Vielen lieben Dank übrigens für eure Kommentare, ich freue mich riesig über jedes Einzelne.
Danke!

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Tschuldigung, irgendwie ist mir das Kapitel nicht so ganz gelungen...
Nun das Interessante kommt ja noch.
Außerdem weiß Godric jetzt schon ein bisschen mehr ^^
Und muss sich natürlich gleich mit der Lehrerschaft anlegen, also wirklich...
Hoffentlich rächt sich das nicht irgendwie :D
Was meint ihr? Hat sich Godric da zu viel raus genommen?
Oder hat er vollkommen Recht?
Hoffe es hat euch gefallen, bis zu,m nächsten Mal *wink*

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Diesmal kein Flashback.
Aber dafür hat Godric jedenfalls eine Ahnung, wo er etwas heraus finden kann über Salazar.
Und man erfuhr etwas über Hogwarts Entstehung haha :D
Ich muss immer noch grinsen bei der Vorstellung wie sie da alle besoffen hockten und auf der Rückseite des Pergamentes kritzeln, wo der Auftrag des Königs drauf stand.
Ich glaube der Wirt war ganz stolz, wenn er erzählen durfte, dass Hogwarts Grundgedanke in seinem Haus entstanden ist *lach*
Nun hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen.
Und vielen Dank für die Reviews, hab mich wieder richtig gefreut^^

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Boom!
Godrics Identität ist geklärt.
Und so langsam nähern wir uns anscheinend Salazar =D
Ich wusste zwar, dass Godric sich in diesem Kapitel offenbart, hatte aber keine Ahnung was das denn... episch genug macht. Ich war am Überlegen, ob es ihm raus rutscht, oder ob ihn irgendjemand verrät. Hab mich dann aber dafür entschieden, dass er sich bewusst dafür entschieden hat, wenn auch mit einem kleinen Ausraster, dank Draco xD
Ich mag ja das Kennenlernen von Salazar und Godric. Das muss man sich Mal vorstellen, da hängt so ein 16-Järhiger an einem Basilisk und schaut voll eingeschnappt zu einem recht listigen und vielleicht auch etwas sadistischen Typen hoch, der vermutlich Mal ein Jahr älter ist als er selbst. Ach ja, ich mag die Zwei ^^
Ich wurde übrigens von meiner Betaleserin darauf hingewiesen, dass sich ja das Wetter in der Halle, dem draußen anpasst.
Hab mich dafür entschieden es jedoch so zu lassen, da die Gründer denke ich, diesen Zauber beeinflussen können. Immerhin gibt es einen Raum in Hogwarts der Mal da und Mal nicht da ist, da werden sie das wohl auch hinbekommen xD
Nun Mal sehen wie sich das entwickelt, wie die Lehrer anfangen damit klar zu kommen, dass Emrys Ric ist und vor allem auch die Schüler.
Hoffe es hat euch gefallen.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Das was ich für das Kapitel zur Story her geplant hatte ist nach den ersten drei Seiten schon geschehen, der Rest fiel mir zum Glück spontan ein.
Am meisten mag ich ja die Szene, wo Godric sich als Löwe in die Decke einwickelt, sowie die Rückblende. Das war Zucker für mich xD
Und ich hoffe für euch auch ;)
Und es ist passiert. Salazar ist erwacht und wie man sieht ist er wirklich nicht gut gelaunt.
Also ich wäre auch wirklich angepisst, wenn mich jemand einfach aus meinem Schlaf reißt und meint mich dann auch noch mit seiner Magie unterwerfen zu wollen. Tze tze.
Vor allem wenn man wie Salazar denkt, ein Halbblut ohne Nase.
Pff...
Daran hätte Voldemort Mal denken sollen.
Hoffe euch hat Salazars erster Auftritt gefallen und allgemein auch das Kapitel.
Eure TK

TK was here Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Uff, das mit den Greifen ist mir irgendwie schwer gefallen, so bei drei jungen Männern und einer jungen Frau xD
Diesmal war nur der erste obere Teil, der lediglich Godrics Gedanken beschrieb (vielleicht war es auch ein Eintrag in seinem Tagebuch?) der halt von Godric handelte.
Der Rest war wieder Harrys Sicht, der mir auch etwas schwerer gefallen ist, Mal wieder...
Draco kommt hier so... nett rüber...
Aber ich glaube das liegt mit daran, dass er eigentlich Godric mag, da dieser ihm ab und zu ein paar Mal geholfen hat, was ich bisher nicht mit einbringen konnte.
Aber auch ein Malfoy kann Mal nett sein, oder? :)
Ich hatte kurzzeitig sogar stehen gehabt, dass der Greif wirklich abgestürzt ist, mich dann aber umentschieden.
Hoffe es hat euch gefallen.

TK was here Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Meine Freundin hat mich verunsichert was das anging. Sie war dafür, dass ich gar keine Andeutung mache und Salazar sich so verhält, dass er sich lediglich Sorgen um Ric macht
Aber ich habe das ja schreiben wollen, damit es mehr vom Pairing gibt und ich dachte mir, ihr würdet es mir nicht verzeihen, wenn ich euch nicht etwas Zucker gebe (und ich mir selber nicht)
Und ich hoffe ihr findet das mit Salazar nicht ZU übertrieben.
Aber das was er ist, ist für den Verlauf der Story noch recht wichtig, da es eine entscheidende Rolle in Godrics Leben spielt.
Ich war am Überlegen, ob ich dieses Wissen bereits hier Preis gebe, ich hätte noch eine andere Stelle gehabt, aber ich fand es so dann doch besser ;)
Übrigens: Es gibt einen Orden, der zwar auf Befehl des Ministeriums handelt, aber an sich eigenständig arbeitet. Dies ist der sogenannte 'Jägerorden' ein Orden der früher nur darauf spezialisiert war solche wie Sal zu jagen und zu töten, ihre Methoden sind selbst für diese Wesen tödlich. Inzwischen jagen sie aber auch andere Rassen, die als gefährlich gelten, wie gewöhnliche Vampire, Werwölfe usw. Jedoch meist erst mit Genehmigung. Sie verfolgen ihre Opfer um die gesamte Welt. Der Orden ist um die gesamte Welt verteilt und hat dadurch einen besseren Zusammenhalt, als das Ministerium mit anderen Regierungen.
Aber an sich sind sie in der Story nicht wirklich geplant, deswegen erwähne ich sie hier. Ich mag es nicht zu übertreiben und bei Salazar kommt es Recht so rüber.
Ich freu mich über eure Meinung bezüglich dieses Thema, mit ängstlicher Erwartung xD
Die Schwächen werden später noch bekannt gegeben.
Aber wie gesagt, es ist für die Story unheimlich wichtig.
(Und wenn andere die ständig zu magischen Wesen machen können, darf ich das auch. Es gibt ja auch erschreckend viele Luzifer Storys O_o … xD)
Übrigens hab ich mit Absicht bisher nicht erwähnt wessen Gemach das genau ist x3

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Nachwort zu diesem Kapitel:
ES TUT MIR SO LEID!
Im Ernst, aber in letzter Zeit hatte ich viel Stress und mein Computer musste neu gemacht werden...
Aber jetzt ist es da!
Das 10. Kapitel hihi.
Ich frage mich aber gerade wie ich Kapitel 11 schreiben soll *zu Notizen schiel*
Nun, dieses Kapitel finde ich seltsam, vielleicht weil ich es hasse mehr als zwei Personen an einem Gespräch teilnehmen zu lassen. Ich finde dann wird mein Schreibstil sehr seltsam. Aber nun wie auch immer.
Hauptsache ich kann endlich wieder regelmäßig schreiben^^
Wegen der langen Wartezeit wurde ich auch schon angeschrieben und der Text war so süß.
Ich hab schon begonnen meine externe Festplatte in die Schule zu nehmen um da bei jeder freien Minute weiter schreiben zu können xD
Auf der Arbeit geht das leider nicht ._.
Nun wie findet ihr es, dass Helga und Rowena wieder da sind?
Übrigens bin ich richtig froh, Godric und Salazar erst ins sechste Schuljahr rein gesetzt zu haben. Ich meine, habt ihr eine Vorstellung wie Godric auf Umbridge reagiert hätte?
Ich lese gerade den fünften Band und bin so in Godric Laune dabei, dass ich echt Probleme habe das Buch zu lesen, weil ich mich so über diese... pinke Kröte aufrege! Hach, lesen macht Spaß~
Wie auch immer, bis zum nächsten Kapitel

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hiermit ist die Geschichte zu 65 % abgeschlossen.
Nur noch 35 % Leute.
Ich hoffe euch hat der Unterricht gefallen. Mir vor allem entlockten die kleinen Kabbeleien immer in Lächeln.
Eigentlich war in diesem Kapitel 'Kampf gegen die Gründer' geplant, aber leider war mein Hirn nicht mehr fähig sich was daraus zusammen zu reimen. Gegebenenfalls einen vernünftigen Sinn dahinter zusammen zu spinnen. Also hab ich die Geschichtsstunde einfach gemacht. Die war nämlich nicht geplant gewesen haha.
Die Szene mit Dumbledore gefällt mir nicht ganz, aber nun besser habe ich es nicht hinbekommen.
Ich freue mich sehr auf die nächsten Kapitel, langsam wird es... lustig xD
Ach und übrigens DANKE an alle meinen fleißigen Kommischreiber auf Fanfiktion.
Auf Mexx hab ich zwar Favoriten, aber bisher nur Kommentare meiner lieben Beta *sie flausch*
Schade eigentlich, aber dementsprechend umso mehr danke an Euch <3

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Wozu Zugfahren alles gut sein kann.
Hab endlich das Kapitel fertig. Hihi
Ich hoffe ja es hat euch gefallen.
Mir persönlich gefiel ja der Flashback *_*
Wobei ich da übrigens kurz versucht war Mal in Salazars Sicht zu schreiben, habe es dann jedoch wieder in Godrics Sicht gemacht.
Allerdings mag ich es auch, wie sich Ric halt suchend an Salazar klammert.
Hach ja...
Bis zum nächsten Chapter.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir soooo leid!
Aber dieses Kapitel machte mich wahnsinnig! Ich kam kaum voran, weil ich solch hohen Erwartungen hatte, dann war ich im Urlaub und dann war da Arbeit und...
Ey Leute ich könnt ein Buch schreiben über das was ich erlebe auf Arbeit xDDDDD
Nun auch egal.
Zum Kapitel selbst:
Ich bin jetzt doch einigermaßen zufrieden. Auch wenn mir das Gespräch mit Fiona nicht gefällt *grummel*
War am überlegen ob das hier ein Kapitel mit Adult Inhalt wird, aber da dies unweigerlich im nächsten Kapitel vorkommt, habe ich mich dagegen entschieden und nur umschrieben, was die Zwei so tun *hust*
Das Ende des Flashbacks ist so kitsch! Aber manchmal muss das sein.
Außerdem ist das Pairing süß! Da muss es auch süße Momente geben! Aber hier, Zahnpasta gegen Karies! Jap, jap.
Katharina ist der Charakter einer Freundin von mir. Ab und zu stirbt sie bei uns, ab und zu überlebt sie und wird verkuppelt :D
Nun wie auch immer. Harry hat manchmal Eingebungen und Godric hasst diese Eingebungen gerade haha.
Ich hoffe ich schaffe es, so schnell wie möglich weiter zu schreiben. Habe die Stelle ab dem, das Godric aufwacht an einem Tag durch geschrieben. O_o Wieso zur Hölle habe ich so lange für das bisschen gebraucht! Gnarf
Nun, ich hoffe ihr mögt es.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
In diesem Kapitel passiert viel auf einmal und es ist... energiegeladen. Ich hoffe dennoch, dass es mir gelungen ist alles vernünftig in Szene zu setzen. Mir kam Voldemorts Abgang durch Salazar so... unbedeutend und unepisch vor und Harry hat jeden Grund es selbst zu tun.
Außerdem wären mir dann beide Gründer zu übermächtig vorgekommen – sie sind ja jetzt schon... krass drauf – und auch wenn sie die Hauptcharaktere der Story sind, so ist Harry nach wie vor Protagonist dieses Universums und sollte seine Aufgabe schon selber hinbekommen. Godric sagte ja auch, er bereite ihn nur vor.
Nun, es folgt jetzt noch ein Kapitel und danach der Epilog.
Einerseits freue ich mich, andererseits will ich nicht Q_Q

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Worte des Autors

Ja ich weiß, absolut nichts Spannendes, aber ich wollte einfach noch zeigen was so danach kommt.
Der Epilog kommt auch bald.
Was den Flashback angeht, so gibt es eine Vorgeschichte, die bald hier:
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/205659/349229/
zu finden sein wird.
Ob sie vor oder nach dem Epilog kommt, kann ich leider nicht sagen, meine Muse entscheidet. :D
Und ja, es gibt nur noch einen kleinen Epilog T_T
Ich hoffe den lest ihr auch noch! ò_Ó
Bei Draco und Harry war ich am Überlegen ob ich da eine Andeutung mache und habe mich dann so entschieden, dass es jeder so sehen darf wie er will. Ob es nur Bekannte bleiben, Freundschaft oder eventuell sogar mehr? Jedem dem Seine.
Übrigens frage ich jetzt schon und ich werde auch noch Mal im Epilog fragen:
Seid ihr an einer Fortsetzung interessiert?
Ich hätte da schon eine Grundidee und vor allen Dingen würde ich da auch ein paar Dinge einbringen können, die ich hier leider nicht einbringen konnte. Zum Beispiel die Distanzierung zum Zaubereiministerium und all sowas.
Für Ideen diesbezüglich bin ich übrigens offen.
Nebenbei. In dem Link Oben findet ihr immer wieder Mal kleine Kurzgeschichten, manchmal nur Drabbles oder etwas längere. Manche Geschichten sind an Anguifer Leo angelehnt, heißt sie haben nur nicht in die Story gepasst. Andere Sachen sind oft 'Was wäre wenn'-Gedanken meinerseits. Hauptsächlich geht es da natürlich um Godric und Salazar, kann aber auch andere Charaktere betreffen.
Nun, hab euch lieb und danke fürs bis hierhin begleiten. Wir sehen uns im Epilog ;)

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Der Epilog ist Anders als ich mir vorgestellt habe.
Aber an sich bin ich damit ganz zufrieden.
So Leute, seid ihr immer noch für eine Fortsetzung? Jetzt wo ich DAS gebracht habe? XD
So nebenbei, was meint ihr? Würden die Beiden diesen Trank nutzen?
Noch einmal vielen lieben Dank für all die lieben Kommentare, das hat mich echt motiviert und ich hab mich gefreut wie ein Schnitzel sobald ich bemerkt habe, dass es ein neues Review gab.
Auf Fanfiktion haben wir sogar die 50er Grenze geknackt! Vielen Dank!
Und nun noch Mal alle die hier geschrieben haben.
Auf Fanfiktion:
astrofee, DarinCean, Domselfe, Ellia, Feeodora, Harry Elrond, Kariny, Lady Glucose, Lindwurm, LordGryffindorPotter, loveSomerhalder, MinaRaven (anonymer Benutzer), Morgenlicht, Myra van Fley, NeeleSnapeBlack, Nina911, Salric, silberfeuer, snoopy 77, Taleri (anonymer Benutzer), Verona-mira, wuschel02, Yolia.
Auf Animexx:
dolce-veleno, Roxi_13, Vegetasan
Besonderer Dank geht an:
Chaos_NoNo, du hast den Charakter Salazars geprägt und 'dein Salazar' war Vorlage und meist musstest du auch alles was ihn betraf absegnen. Thank You <3
dolce_veleno, da du Kapitel 5 bis Kapitel 11 Beta gelesen hast. Danke!
Silberfeuer, weißt du eigentlich, dass du mit insgesamt 13 Kommentaren die meisten Kommentare geschrieben hast? Das sind in etwa 24,53% aller Fanfiktion Reviews! Danke dafür! Und auch danke für die süße Mail du mir Mal geschrieben hast -^.^-
NeeleSnapeBlack, auch dir danke! Du bist mit 10 Kommentaren knapp hinter silberfeuer und hast mich eigentlich von Anfang an begleitet. Danke schön~
Hab eine Strichliste geführt, wer wissen will wie viel er Mal geschrieben hat, einfach rein schreiben :D
An alle die jetzt besonders hervorgehoben sind, die dürfen wenn sie wollen sich ein Kurzgeschichte zu Harry Potter wünschen.
Und auch ein danke an alle die meine Geschichte favorisiert haben! (FF.de: 233! *_* Mexx: 46!)
Noch einmal Danke an euch alle! Ihr seid die Besten!

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Kommentare zu dieser Fanfic (25)
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Von:  Tosho
2017-01-27T13:05:17+00:00 27.01.2017 14:05
Die Geschichte ist echt mega toll!
(Bin eher durch Zufall drauf gestoßen, hatte eigentlich was anderes gesucht o.O )

Manchmal reden die Gründer ziemlich umgangssprachlich... ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass ein Ritter “...und so...“ sagen würde... xD

Sonst aber ist die Idee echt großartig und toll umgesetzt!

Liebe Grüße,
Tosho
Von:  Omama63
2015-07-14T09:04:47+00:00 14.07.2015 11:04
Oh, ja, ich will auf alle Fälle eine Fortsetzung.
Ich denke mal, dass Godric vorsichtig sein würde, wenn es um den Trank geht, aber wenn er sich ausreichen informiert hätte, dann würde er ihn vielleicht nehme, denn er möchte bestimmt, dass seine Linie nicht ausstirbt.
Ich fände es schön, wenn Draco und Harry in der Fortsetzung zusammen kommen würde. Da wäre Lucius bestimmt geschockt.
Mir hat deine FF sehr gut gefallen.
Klasse geschrieben.

Lg
Omama63
Antwort von:  TKTsunami
14.07.2015 16:56
Vielen Dank fürs Kommentar
Godric würde es nicht hauptsächlich aus dem Grund tun, das seine Linie nicht ausstirbt. Das sie das nämlich tut war ihm klar, als er merkte, dass er Salazar liebt und er somit niemals Kinder haben würde. Er wünscht sich gerne Kinder, weil er gern eine richtige Familie hätte.
Allein wegen der Tatsache dass Lucius geschockt wäre, würde ich es tun |D
Und vielen Dank dass es dir gefallen hat, das freut mich sehr.

TK was here
Von:  Omama63
2015-07-14T08:49:58+00:00 14.07.2015 10:49
Natürlich will ich eine Fortsetzung.
Ich stelle mir vor, wie Draco Harry nahe kommt und sie ein Paar werden.
Endlich ist es raus und sie brauchen sich nicht mehr verstecken.
Was ist eigentlich aus Dumbledore geworden? Lebt der noch?

Lg
Omama63

Antwort von:  TKTsunami
14.07.2015 16:53
Und wieder eine Stimme für eine Fortsetzung :D
Ich glaube, du bist die erste die bezüglich der Beiden etwas sagt (abgesehen von einem das es jeden selbst überlassen ist), ob die Zwei ein Paar werden ist noch nicht entschieden hehe
Ein Versteckspiel ist glaub ich auch in der heutigen Zeit schwerer als damals, gerade weil die Gründer gerne im Vordergrund stehen (und es gewisse Käfer gibt *hust*)
Theoretisch lebt Dumbledore noch. Die Frage ist nur, ob er Salazar auch um den Trank gebeten hat, sollte er das getan haben, dann ja, dann lebt er noch. Wenn nicht, soweit ich weiß hatte er dann ein Jahr noch Zeit, oder? Ich bin ehrlich, darüber habe ich mir keine wirklichen Gedanken gemacht xD

TK was here
Von:  Omama63
2015-07-14T07:22:29+00:00 14.07.2015 09:22
Ein super Endkampf.
Harry wollte Voldi selber vernichten. Für was hat ihn Godric auch trainiert, wenn nicht für die Vernichtung Voldemorts? Das meint Harry, aber Godric hat ihn nur trainiert, dass er sich im Notfall verteidigen kann.
Ich muss Harry recht geben, die Beiden sind ein süßes Paar.
Bin schon gespannt, was noch so alles passiert.

Lg
Omama63
Antwort von:  TKTsunami
14.07.2015 16:49
Moin
Schön, dass dir der Endkampf gefallen hat, bei solchen Sachen tue ich mich immer schwer
Und ja die zwei sind Süß (aber psst, sie mögen es nicht das zu hören)

TK was here
Von:  Omama63
2015-07-13T19:58:13+00:00 13.07.2015 21:58
Das war knapp. Da hätte Voldi beinahe Godric getötet. Ich wusste, dass Voldi nicht alle Tassen im Schrank hat und die Drohung von Salazar ignoriert.
Wenn Salazar mit bekommt wie schwach Godric schon ist, dann wird er Hackfleisch aus Voldi machen.
Der Rückblick hat mir sehr gut gefallen. Du hast die Bindung sehr schön geschrieben.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.

Lg
Omama63
Von:  Omama63
2015-07-13T11:03:12+00:00 13.07.2015 13:03
Ein super Kapitel.
Fiona ist ganz so, wie ich mir eine Reinblütlerin vorstelle. Sie hat Salazar nie geliebt.
Salazar wollte Voldi warnen, aber Voldi ist ein Vollidiot und wird die Warnung nicht erst nehmen.
Godric will Harry um jeden Preis schützen, aber wie lange wird er das noch aushalten?
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.

Lg
Omama63
Von:  Omama63
2015-07-12T19:05:23+00:00 12.07.2015 21:05
Ob es nicht besser gewesen wäre, wenn Salazar mit gegangen wäre? Den kann Voldi doch nicht töten und Salazar hat ganze Dörfer ausgerottet, das hätte er bestimmt auch die Todesser geschafft.
Der Flashback hat auch mir sehr gut gefallen.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht und wie es Harry und Godric bei Voldi ergeht.

Lg
Omama63
Von:  Omama63
2015-07-12T10:08:54+00:00 12.07.2015 12:08
Sie haben Dumbledore einfach entlassen. Ob das gut war, wird sich noch zeigen. Auf alle Fälle kann ihn Draco, oder Snape nicht mehr töten.
Wenn Voldi denkt, dass es jetzt leichter wird, wenn er die Schule angreift, dann hat er sich getäuscht. Die vier Gründer sind ein Jeder stärker, als Dumbledore.
Bin schon gespannt, was Voldi macht und wie sie ihn aufhalten.

Lg
Omama63

Antwort von:  TKTsunami
12.07.2015 12:36
Nun,an sich war es die einzige logische Folge.
Dumbledore leitet die Schule (und stellt jeden Deppen ein), aber unterrichtet nicht mehr. Jetzt wo die Gründer da sind, übernehmen sie wieder das Zepter also hat Dumbledore nichts mehr zu sagen und folglich wird er nicht mehr in Hogwarts gebraucht.
Und Voldi ist ein kleiner Idiot. Aber das wissen wir alle, nicht wahr? :D

TK was here
Von:  Omama63
2015-07-12T08:57:00+00:00 12.07.2015 10:57
Ich finde, dass dir das Kapitel sehr gut gelungen ist.
Jetzt sind alle vier wieder zusamen und ich fand das Gespräch zwischen den Vieren sehr gut geschrieben. Du brauchst dir deshalb keinen Kopf machen. Die pinke Kröte hasse ich auch. Ich musste so lachen, als sie im Film, von den Zentauren, weg geschleppt wurde.
Da haben die Gründer sehr viel Arbeit vor sich.
Sie sollten das Verschwindekabinett zerstören, oder Draco dazu bringen, dass er die Todesser nicht rein lässt, dann wäre auch Dubledores Leben nicht in Gefahr.
Bin schon gespannt, wie du das gelöst hast und wie die Anderen auf die vier Gründer reagieren.

Lg
Omama63


Antwort von:  TKTsunami
12.07.2015 11:10
Vielen Dank, dass du das Kapitel gut gelungen findest :3
Ich hatte erst Sorge ob es nicht etwas übertrieben rüber kommt, aber ich dachte mir, sie hätten auch Mal Glück verdient.
Ja die pinke Kröte. Helga hätte nicht Mal Froschschenkel mit der machen wollen und Salazar wäre sehr schnell bei der ausgerastet.
Die nächsten Schritte der Gründer sind erst Mal werden für viele Lehrer und Schüler wohl ein kleiner Schock sein. xD

TK was here
Von:  Omama63
2015-07-11T20:39:17+00:00 11.07.2015 22:39
Wer kommt da nur? Es könnte Voldi sein, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Hogwarts auf die Rückkehr von Voldi freut.
Mir hat es sehr gut gefallen, dass du mehr auf Salazar und Godric eingegangen bist und ich hoffe, dass da noch mehr kommt.

Lg
Omama63
Antwort von:  TKTsunami
12.07.2015 11:08
Wie alle immer an Voldi denken :D
Vielleicht freut sich Hogwarts immer über Besuch, nur kann es die erst jetzt richtig zeigen, da die Gründer wieder da sind.
Ich war auch voll happy über das Kapitel, da ich endlich Mal den Umgang der Beiden miteinander näher beschreiben konnte.

TK was here


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