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Crescent - Wenn der Mond erblüht

von

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Mondphase 4 - Neumond

Hey ihr lieben Leser!

Viel Spaß beim lesen!
 

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Einige Sekunden lang rührte Cat sich nicht. Stand sie hier gerade wirklich im Wald? Irgendwo mitten in der Pampa?

...Wo zum Teufel war sie?!

Sie wurde aus ihren Überlegungen gerissen, als sie erneut ein Brüllen hinter sich wahrnahm.

Das Vieh! Verdammt!

Es kraxelte gerade wirklich über den Brunnenrand und sah Cat aus seinen glühenden Augen an. Aus beiden! Die Wunde, die ihr Schuss hinterlassen hatte, war schon wieder verheilt!

"Das ist doch..." Weiter kam Cat nicht, denn das Vieh holte mit dem Arm aus, schneller als die Polizistin reagieren konnte, und fuhr mit seinen Krallen einmal über ihren Körper. Sie wurde zurück geschleudert und knallte gegen einen Baum, an dessen Stamm sie nun benommen lehnte und sich bemühte, ihren auseinandergefegten Verstand wieder zusammenzupuzzeln. Stück für Stück erholte sich ihr Verstand wieder und ihre Gedankengänge gewannen an Tempo.

Zunächst spürte sie nichts, obwohl ihr Kopf ihr sagte, dass sie nach dem Angriff mit messerscharfen definitiv etwas fühlen sollte. Beinahe sofort machte sich von ihrem Brustbein abwärts bis zu ihrer Hüfte ein brennender Schmerz bemerkbar.

Hustend sah sie auf ihren Oberkörper. Ihr Oberteil sah nass und matschig aus und war an vier Stellen durch lange Risse entstellt. Darunter konnte Cat die Ursache für ihre Schmerzen sehen: vier lange, tiefe, blutende Striemen; die längste verlief von der Hüfte bis zu ihrem Brustbein.

"Du riechst gut! Jetzt lass mich dich fressen!" Cat sah auf und sah direkt in das Gesicht des riesigen Viehs...

Na super.
 

---Inuyasha und Kagome---

Der Halbdämon blieb so plötzlich stehen, dass Kagome beinahe von seinem Rücken gerutscht wäre.

"Inuyasha!", empörte sie sich, die Hände Halt suchend in seinen Haori gekrallt. Doch dieser reckte nur seine Nase in die Luft und schnupperte.

"Diesen Geruch kenne ich.", murmelte er. Nun bemerkte Kagome, dass etwas passiert sein musste.

"Inuyasha, was ist? Sag schon!"

"Ich kenne diesen Geruch! Der Dämon mit den Juwelensplittern ist beim Brunnen!" Kagome stieß einen überraschten Laut aus.

"Was? Aber wie kommt er da hin? Dann hätten wir ihn doch schon früher entdeckt, weil er die Juwelensplitter hat! Die hätte ich doch dann gespürt! ... Oder..." Kagome und Inuyasha sahen sich an.

"Oder er hat sich in deiner Zeit vor uns versteckt und den kleinen Schlangendämon im Schuppen als Ablenkung genutzt!", beendete Inuyasha mit grimmiger Miene ihren Satz. Er packte Kagome fester und drehte mit einem Ruck um. Dann rannte er zurück...
 

---Cat---

"Scheiße!", stöhnte Cat. Sie blieb stehen und lehnte sich schweratmend gegen einen Baum. Ihre linke Hand hatte sie fest auf ihren Bauch gepresst, wo die Wunden am tiefsten waren, und hoffte, so die Blutung zu stillen, was aber leider nicht funktionierte. Immer mehr Blut sickerte zwischen ihren Fingern durch, tränkte ihr Top und den Boden. Mit der anderen Hand hielt Cat ihre Pistole fest umklammert; ihr gesamter Körper war angespannt, in Alarmbereitschaft.

Warum zum Teufel musste sie so ein verdammtes Pech haben? Sie sehnte sich in die friedlichen Momente ihres Jobs zurück, ohne Schießen, ohne seltsame Viecher, Dämonen und Juwelensplitter! Sie würde jetzt sogar Schreibtischarbeit ihrer derzeitigen Situation vorziehen!

Mit einem Stöhnen unterbrochen Cat ihre vor Selbstmitleid triefenden Gedanken, richtete sich wieder auf und zwang sich, weiter zu laufen. Sie konnte sich keine Pause leisten! Nicht mit Riesenviechern im Rücken, die sie verfolgten!

Am Brunnen hatte sich in letzter Sekunde ihr Verstand eingeschaltet und sie hatte dem Vieh eine Kugel in seine hässliche Visage verpasst, als es noch vor wenigen Minuten so dicht vor ihr gestanden hatte, dass Cat seinen fauligen Atem riechen konnte. Daraufhin war es dann doch zusammengesackt und auf dem Boden gelandet. Wenigstens etwas.

Aber da es sich ja von Cats erstem Schuss ins Auge so schnell erholt hatte, hatte sie noch fünf weitere Ladungen Metall hinterher geschossen. Auch in den Kopf. Nur zur Sicherheit. Man konnte ja nie wissen, wie schnell es sich von einem weiteren Schuss in Kopf erholte, nicht?

Und nun wankte sie durch den Wald, der fast ganz und gar in einem Kreis um den Brunnen gewachsen war, mit der verzweifelten Hoffnung ganz schnell ganz viel Raum zwischen sich und das Vieh bringen zu können, auch wenn das in ihrem Zustand etwas schwierig war. Aber immerhin wollte sie nicht als Viehfutter enden, nein, darauf konnte sie getrost verzichten...

Als hätte es nur darauf gewartet, konnte Cat nun das Brüllen eben jenen Viehs hören, das sich lautstark seinen Weg durchs Unterholz bahnte.

"BLEIB GEFÄLLIGST STEHEN, DU NIEDERE KREATUR! ICH HABE HUNGER!!!"

"Ach und das interessiert mich jetzt, oder was?! Von wegen niedere Kreatur. Wer von uns ist denn hier minderbemittelt.", murmelte Cat. Okay, vielleicht war jetzt nicht gerade der beste Zeitpunkt für Sarkasmus, aber irgendwie musste sie ja die langsam aufkeimende Angst ersticken, richtig? Klappte nur leider kaum, um nicht zu sagen gar nicht. Tja, wenigstens hatte sie es versucht...

"HAB ICH DICH!!!"

Cat schrie auf, als sie plötzlich von hinten an ihrer Taille gepackt und in die Höhe gerissen wurde. Und sie schrie gleich noch mal, als ihre Wunden anfingen zu brennen, da das hässliche Ding natürlich genau da seine Drecksgriffeln hinpacken musste! Außerdem: täuschte sie sich oder war das Ding noch größer geworden?!

"UND JETZT SEI EIN BRAVER MENSCH UND LASS MICH DICH FRESSEN!" Das Vieh begann, Cat in seiner Hand zu schütteln, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen. Nach ein paar Sekunden lösten sich ihre verkrampften Finger vom Griff der Pistole und die Waffe flog ihr aus der Hand. Mist! Erstaunlicherweise hatte das Vieh anscheinend so viel Grips, es genau darauf abzusehen, denn sobald die Waffe im Gras lag, hörte das Schütteln auf.

Benommen sah Cat auf und dem Monster direkt in seine glühenden Augen.

"Scheiße...", fluchte sie mit rauer Stimme...
 

---Inuyasha und Kagome---

Inuyashas Nase zuckte, als er plötzlich den Geruch von Blut wahrnahm. Menschlichem Blut! In der Ferne konnte er nun auch das Brüllen des Dämons hören.

Aber dieser Geruch... Dieser Geruch von Blut, an dem er auch die persönliche Duftnote des Menschen festmachen konnte... Er kannte den Geruch! Da war er sich ganz sicher, er hatte ihn definitiv schon mal gerochen! Bloß wo...

"Weißt du, Inuyasha, ich hoffe, die Polizistin ist wieder gegangen, wie ich es ihr gesagt habe. Nicht, dass der Dämon sie noch ange-..." Kagome wurde rüde von Inuyashas Einwurf unterbrochen.

"Die Poll- ....Poli- sis-tin....was auch immer. Sie ist es! Ich wusste, dass ich diesen Geruch kenne!", rief er aus. Kagome fiel fast aus allen Wolken.

"Was?! Sie ist hier? Aber wie..."

"Der Dämon muss sie mitgenommen haben. Er kann ja mithilfe der Juwelensplitter durch die Zeit reisen!", meinte Inuyasha grimmig und legte noch einen Zahn zu.

"Ich kann ihr Blut riechen."

Besorgt sah Kagome in die Richtung, in die Inuyasha lief. Das war nicht gut, gar nicht gut!

"Sie hat doch gegen den Dämon keine Chance...", murmelte sie...
 

---Cat---

Was jetzt, was jetzt, was jetzt, WAS JETZT?!

Fieberhaft suchte Cat nach einer Lösung, wie sie aus dieser Situation wieder rauskommen könnte, doch ihr fiel nichts ein. Ihr war kotzübel von dem Schütteln, die gesamte Vorderseite ihres Oberkörpers brannte und schmerzte höllisch und ihre Pistole lag unter ihr, mehrere Meter entfernt. Kurz: Ihre Chancen standen gleich null, das hier zu überstehen!

Auf einmal ging ein Ruck durch ihren Körper, als das Vieh sie in Richtung Maul schob. Cat ruckelte im Griff des Monsters hin und her, versuchte, sich dadurch und durch mit-den-Füßen-strampeln zu befreien, leider ohne Erfolg.

"Lass mich runter!", schrie sie verzweifelt und trommelte mit ihrer rechten Hand gegen die Haut des Monsters. Der Sarkasmus, der eigentlich gegen die Angst in ihr ankämpfen sollte, hatte sich verkrümelt und ließ zu, dass Cat eiskalt wurde, während das Monster sie ignorierte. Keine Reaktion. Nur ihr Körper wurde weiter Richtung Maul des Viehs dirigiert.

"NEIN!!!" Ein Schrei der Verzweiflung.

Und plötzlich tat sich etwas. Ein Kribbeln breitete sich aus, von ihrer Hüfte aufwärts, bis zu ihrer Schulter. Was war...

Mit einem Ruck flog Cats Kopf zu ihrem Waffengurt herum. Die Crescent! Die Pistole ihrer Mutter! Sie hing doch auch dort!

Eine neue Welle Adrenalin schoss in ihre Venen und sofort griff Cat mit ihrer freien Hand nach der Pistole. Dummerweise saß der Waffengurt so schlecht, dass die Hand des Viehs genau so lag, dass der Gurt zwar nicht von ihr eingeklemmt war, Cat aber nicht an die Crescent ran kam!

Cat nahm ihre andere Hand zur Hilfe, deren zugehöriger Arm zwar durch den Griff des Viehs blockiert, die Hand jedoch frei war! Mit drei Griffen hatte sie den Waffengurt geöffnet und ließ ihn ein paar Zentimeter tiefer rutschen.

Da! Sie kam an!

Schnell zog Cat die Pistole aus dem Holster, ließ den Gurt danach achtlos fallen. Als sie gerade den Arm wieder hochnahm, kam ihr eine Welle stinkende Luft entgegen und sie würgte. Sie sah nach unten und riss die Augen auf, als sie die zwei Reihen hübscher, weißer, SCHARFER Zähne unter sich bemerkte. Das Vieh würde sie jeden Moment fressen!

Cats Hand zitterte, als sie die Crescent an ihren Mund führte, um sie behelfsmäßig mithilfe ihrer Zähne durch zu laden.

Dann spannte sie den Hahn, richtete die Pistole mit zittern der Hand auf das Monster und schoss.......
 

---Inuyasha und Kagome---

(wenige Sekunden zuvor...)

Nach ein paar Minuten hatten Inuyasha und Kagome endlich das Waldstück erreicht, in dem der Dämon und die Polizistin waren und Kagome konnte beide zwischen den Bäumen sehen.

"OH MEIN GOTT, INUYASHA! Tu' was, er FRISST SIE GLEICH!!!", rief Kagome entsetzt, als sie die Polizistin direkt vor dem Maul des Dämons hilflos zappeln sah.

"Ich seh's auch!", murrte Inuyasha und legte noch mal an Tempo zu. Auf einmal bemerkte er jedoch, wie etwas silbernes in der Hand der Frau aufblitzte.

Im nächsten Moment ertönte ein ohrenbetäubendes Krachen und der Halbdämon und die Miko zuckten zusammen. Für einen Moment war es still; Inuyasha war vor Schreck stehen geblieben.

Dann drang aus der Richtung der Frau plötzlich eine enorme Druckwelle hervor.

Sie erfasste Inuyasha und Kagome, warf sie zurück, erfasste die Bäume im Umkreis von sechs Metern, zerrte an ihnen, erfasste den Dämon und selbst im kleinen Dorf am Rand des Waldes konnte man den plötzlichen schneidenden und starken Wind spüren, der die Blätter von den Bäumen riss.

Alles, was Inuyasha durch seine zusammengekniffenen Augenlider hindurch sehen konnte, war ein weißes Licht, dann herrschte wieder Stille. Nicht ein Windhauch wehte.

Vorsichtig richtete Inuyasha sich auf und entließ Kagome aus seiner schützenden Umarmung, in die er sie vor ein paar Sekunden reflexartig gezogen hatte. Beide sahen sich an und traten dann näher an den Mittelpunkt des eben Geschehenen heran.

Von dem Dämon war nicht fiel übrig geblieben, nur einzelne Fleischbrocken, viel Blut und das kleine, verkorkte Gefäß mit Kagomes Juwelensplittern, kaum wiedererkennbar.

In einem Umkreis von zwei Metern waren Bäume entwurzelt worden, in einem Umkreis von vier Metern hatten die Bäume einen Großteil ihrer Äste einbüßen müssen.

Unten im Dorf sah die alte Kaede nachdenklich in den Wald hinein.

Und dort lag die junge Frau, bewusstlos. Über die gesamte Vorderseite ihres Oberkörpers verliefen vier tiefe, stark blutende Striemen, die sehr nach Krallenspuren aussahen. Ihre Klamotten waren durchtränkt von Blut.

In ihrer rechten Hand hielt sie eine silberne Pistole, wie Kagome erkannte; sie hatte ihre Finger fest um den Griff verkrampft.

Und über ihr in der Luft flimmerten immer noch leicht die Umrisse eines silbernen Halbmonds in einem schmalen Kreis aus Licht...
 

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Ich freue mich auf eure Kommentare!!!

Gruß, Talviaika



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