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Dein Blick hat sich nie geändert

von

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Ende einer Sake-Nacht - Dinge, die wir vergessen sollten

Fuu...
 

Verschlafen rieb ich mir die Augen und blickte auf. Vor allem, weil irgendwie meine Stirn schmerzte. Ich erstarrte. Ich lag in einem Bett, vermutlich im Gasthaus von gestern und auf meiner Stirn lag ein ausgestreckter Arm.
 

Ich schielte zur Seite und hoffte dabei inständig, dass ich nicht träumte und es nicht getan zu haben.
 

Ich vergas einen Moment zu Atmen. Neben mir lag Mugen, der nichtsahnend vor sich hin schnarchte.
 

Ein Bild von letzter Nacht tauchte vor meinem geistigen Auge auf. Ich lag unter Mugen, der mich angrinste, aber das Bild verschwand augenblicklich und hinterließ ein übles stechen an meinem Hinterkopf. Oh verdammt! Ich hatte es wirklich mit einem Piraten getrieben, auch wenn ich daran absolut keine Erinnerungen mehr hatte. Ich hatte doch tatsächlich freiwillig mit Mugen geschlafen! Meine Welt stand gerade ziemlich auf dem Kopf.
 

Mir kam ein Gedanke. Ein rettender Gedanke! Wenn er auch nur halb so viel von dem Zeug getrunken hatte wie ich, würde er sich sicher nicht erinnern! Und Etwas sagte mir, dass er mehr getrunken hatte, viel mehr. Aber sich daran erinnern zu wollen, was letzte Nacht geschehen war, war zwecklos. Es verursachte Kopfschmerzen.
 

Ich schob vorsichtig den Arm beiseite und kletterte aus dem Bett. Schnell zog ich mir meinen Kimono über und versuchte verzweifelt, meine Haare wieder herzurichten. Dann schlich ich möglichst lautlos aus dem Zimmer und stand auf einem ziemlich langen Gang voller Schiebetüren. Möglicherweise hatte ich hatte noch eine Chance, wie Mugen keinen Verdacht schöpfen würde. Gerade als ich loslaufen wollte, wurde mein Kopf von einem weiteren gnadenlosen Stechen heimgesucht. Na ganz toll. Kater war wirklich das letzte, was ich jetzt brauchte. Ich fühlte mich dreckig.
 

Mühsam öffnete ich die nächstbeste Tür und fand Franscheska, die Kellner-Tussi mir irgendeinem anderen Typen fröhlich vor sich hinschlummerte. Mürrisch stampfte ich zu ihr und stolperte dabei über ein anderes Mädchen, das nackt auf dem Boden schlief. Sie musste so um die siebzehn sein.
 

Ich seufzte. Sie würde reichen. Ehrlich gesagt hatte ich so meine Bedenken, ob Franscheska nicht losschrie, sollte ich sie wecken. Also rüttelte ich dem unbekannten Mädchen am Arm und als ihre Augenlieder halb geöffnet waren, zog ich sie auf die Beine und gleich hinter mir her in das Zimmer, indem Mugen immer noch schlief. Sie schien mich nur am Rande wahrzunehmen, denn als ich sie aufs Bett fallenließ, drehte sie sich um und schlief weiter.
 

Ich deckte sie zu und war mir ziemlich bewusst, wie sehr ich die Arme ausnutze. Aber wenn Mugen mitbekommen würde, was wir letzte Nacht getan hatten, würde ich ihm nie wieder in die Augen sehen können.
 

Ich beschloss mich auf die Suche nach Jin zu machen. Vermutlich war es ihm nicht besser ergangen, als uns beiden, zumal er auch getrunken hatte.
 

***
 

Ich sollte nicht Recht behalten. Ich fand Jin hinter der Herberge schlafend an einen Baum gelehnt. Ich ließ ihn dort. Sollte er sich ruhig ausschlafen. Ich würde mich auch noch ein bisschen aufs Ohr hauen.
 

Ich lief in den Zweiten Stock und zu meiner Verwunderung schien dieser von den Betrunkenen verschont geworden zu sein. Vermutlich war Treppen steigen schwierig, wenn man schwankte.
 

Ich öffnete eine Tür. Zu meinem Glück war das Gästezimmer dahinter tatsächlich leer. Ich ließ mich aufs Bett fallen. Mann, war es stickig hier! Ich ging zum Fenster und öffnete es. Ich erstarrte, wie schon öfter heute. Unter dem Haus lag ein spiegelglatter See, der das komplette Haus, samt der Fenster zeigte. In einem der Fenster sah ich Mugen und das unbekannte Mädchen von vorhin.
 

Leicht verwirrt musterte er sie. Das Mädchen selbst schien noch betrunken zu sein und schmiss sich an ihn. Er grinste und drückte sie zurück aufs Bett. Ich schaute weg. Es funktionierte, das war das Wichtigste. Mein Schädel meldete sich wieder und ich schloss die Augen. Dieser Tag konnte nicht mehr schlimmer werden. Vielleicht sollte ich im See schwimmen gehen.



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