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In saecula saeculorum

in alle Ewigkeit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen,

da bin ich wieder und erst mal zu den Kommies:

@Bluedragon1992: Nana, keine Selbstjustiz. ;) Sonst muss sich Severus auch noch eine Strafe für dich ausdenken. Die Angreifer haben ihre Strafen bekommen und damit ist die Sache erledigt.
Ich bin normal auch ein Typ, der Charas schnell verkuppelt, deswegen war diese Geschichte eine Herausforderung. Es geht alles gaaaanz langsam. ;)

@Brandzess: Ja, der Urlaub hat ihnen wirklich gut getan. Aber mal sehen wie lange sie diese Form aufrecht erhalten können bevor der Alltag es wieder zerstört.
Du kennst doch Harry, wenn etwas nicht gleich beim ersten Mal perfekt funktioniert, ist er sich sicher, dass er alles falsch gemacht hat. Von "Übung macht den Meister" hat er wahrscheinlich noch nie was gehört. ;)
Die Angreifer. Ich habe lange überlegt ob es nicht wirklich zu hart war aber sehen wir es mal so, die haben einen Zwölfjährigen angegriffen, zu dritt und mit dem Zauberstab. Der Junge hatte nicht die kleinste Chance und wird für immer entstellende Narben zurückbehalten. Ich finde, da ist eine sehr harte Strafe schon angemessen.
Ob sein Leben wirklich besser ist, kann dir nur Severus sagen aber es ist auf alle Fälle nicht mehr langweilig. ;) Mit einem jugendlichen Partner gibt es schließlich genug Probleme, damit einem nicht langweilig wird.
Wir werden sehen was Harry ihm mitteilen will und vor allem, was Severus daraus macht.

@Omama63: Naja, manche Menschen können ohne ihren Teddy nicht schlafen, und Harry halt ohne seinen Partner. ;) (Severus würde mich killen wenn er wüsste, dass ich ihn mit einem Teddy vergleiche o.O)
Da werden sich nicht nur viele sondern alle gewundert haben. Und vor allem, dass Albus ihm die Bestrafung überlässt. Sowas hätte wohl kein Schüler gedacht und auch, dass Albus die Strafen nicht abmildert. Aber er hatte ja seine Gründe denn ja, Severus hätte seinen Partner eingepackt und wäre gegangen.

@Lawkid: Vielen Dank und ich eile zum nächsten Kapitel. :)

@sweet_tod: Hey, ich liebe Cliffhanger. ;) Voldemort muss sich ja auch erst mal stärken bevor er wieder auf der Bildfläche erscheint. Aber jetzt ist er da und er wird auch nicht mehr gehen.
Ich habe bei den Strafen lange überlegt, wegen der Härte und so aber doch, ich glaube, es ist gerechtfertigt. Das war schließlich ein zwölfjähriger, hilfloser Junge.

@Legoory: Ich mag Cliffhanger. ;) Der Hintergrund wegen des Nicht-Schlafen-Können ist ganz einfach, die Verbindung sorgt für Ruhe und Frieden im Inneren und je weiter die Partner entfernt sind, umso schwächer ist es. Und um zu schlafen, braucht man besonders viel Ruhe und Frieden. Und die hat Harry nicht wenn er nicht im selben Raum schläft wie Severus, zudem kann man da auch gleich das Schlaf-Ritual alias Händchen halten vollziehen. ;)
Haare sind schon was fieses, vor allem wenn sie so widerspenstig sind. Da muss man seinem Partner schon mal helfen. ;)
Ich bin mir sicher, dass Severus seine Möbel vor einem Totalschaden bewahren wird. Oder er verlegt die nächste Übungsstunde einfach nach draußen.

So, und weiter geht's.... Komplett anzeigen

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Kapitel 18

Das Erste, was Severus auffiel, war, dass sein Bindungspartner völlig durcheinander war. Er brauchte mehrere Minuten um in das Chaos, welches Harry ihm geschickt hatte, einigermaßen Ordnung zu bringen und dann war er auch nicht schlauer. Harry war völlig am Ende, zumindest was den Zustand seiner Gefühle anging. Er spürte Schuld, wahrscheinlich wegen dem Ministeriumsvorfall und was absoluter Schwachsinn war. Da war Freude, dass es den meisten Eltern seiner Freunde gut ging. Angst, Wut und Hass, alle hatten irgendwie mit IHM zu tun. Doch der größte Teil von Harrys Gefühlen drehte sich erstaunlicherweise um ihn selbst. Genau hier lag Harrys Problem, er war sich nicht sicher was er fühlte, was er fühlen durfte und was er dagegen unternehmen konnte. Severus schüttelte innerlich den Kopf, der Junge machte sich das Leben selber schwer und das konnten sie im Moment wirklich nicht gebrauchen. Er überdachte kurz seine Möglichkeiten. Das warme Gefühl, welches ihm bei jeder Magievereinigung förmlich entgegen sprang, deutete auf sehr viel stärkere Gefühle seitens Harry hin als nur reine Freundschaft und genau das machte Harry Angst. Wenn diese Angst überhand nehmen würde, könnten sie das Ritual vergessen. Er durfte keine Angst vor ihm oder seinen eigenen Gefühlen haben und so stand Severus' Entschluss fest. Langsam schob er Harrys Magie wieder zurück und löste schließlich die Verbindung.

„Und?“, fragte Harry leise, „kannst du was damit anfangen?“

„Ja, kann ich.“

„Echt? Und...?“

Severus ließ seine Hand los und ließ die magische Lampe auf seiner Seite zum Leben erwachen. „Nichts und.“

„Ach nee?“

„Nein, Harry, was du spürst, ist die Verbindung und nichts weiter“, sagte Severus ernst. Er wurde fragend und ungläubig angesehen. „Du hast nicht plötzlich irgendwelche Gefühle für mich entwickelt, die über Freundschaft hinaus gehen. Was du spürst, ist die Verbindung. Sie ist dazu gedacht, dass sich die zwei Partner in der Gegenwart des Anderen so wohl wie möglich fühlen und manchmal wird dieses Gefühl verwechselt. Meistens mit Zuneigung oder sogar Liebe aber das ist es nicht. Harry, du bist nicht plötzlich schwul oder bi geworden, das ist einzig und allein die Verbindung“, erklärte Severus ruhig.

„Aber du bist dir doch mit deinen Gefühlen auch nicht sicher“, fuhr Harry auf, „ich habe es doch selber gespürt. Du bist dir selbst nicht sicher ob du mich mehr magst als normal.“

„Falsch, ich war mir nicht sicher was genau ich fühle und ich habe mich kundig gemacht. Auch bei mir liegt es an der Verbindung, ich habe es nur am Anfang nicht erkannt.“

„Also magst du mich nicht?“

„Doch, ich mag dich aber wie einen Freund, nicht wie einen potenziellen Partner. Und wenn du deine Gefühle mal in aller Ruhe sortierst, wirst du feststellen, dass es dir genauso geht. Also keine Angst, du stehst nicht plötzlich auf Kerle.“

Harry sah ihn etwas ungläubig an, nickte aber irgendwann vorsichtig.

„Bist du sicher?“, fragte Severus.

„Ja, ich denke schon. Es hat mir nur Angst gemacht.“

„Naja, so schlimm ist es ja nun auch nicht.“

„Ähm...“

„Harry, es ist kein Weltuntergang wenn man aufs gleiche Geschlecht steht auch nicht für den zukünftigen Retter der Zaubererwelt. Du kannst genauso einen Partner finden.“

„Aber ich könnte keine Familie gründen.“

„Doch, kannst du. Nur müsste sich dein Partner damit abfinden, dass ich das Sorgerecht von einem adoptierten Kind hätte. Aber ich würde mich nicht einmische, genauso, wie ich das von dir erwarte“, sagte Severus.

„Wie meinst du das?“

„Ich möchte vielleicht auch irgendwann eine Familie, oder hast du erwartet, dass ich mein restliches Leben alleine verbringe? So alt bin ich nun auch noch nicht.“

„Du hast bis jetzt alleine gelebt.“

„Und warum? Als Doppelspion eine Beziehung zu führen, ist nicht unbedingt ratsam und selbst jetzt ist es noch zu gefährlich. Aber ich hatte schon vor in Zukunft wieder eine Beziehung zu führen und da gehören für mich irgendwann auch Kinder dazu. Da wir verbunden sind, läuft eine Adoption nur über dich und ich erwarte in diesem Fall, dass du dich aus der Erziehung raus hältst. Das Kind würde zu mir und meinem Partner gehören, nicht zu dir. Gleiches Recht für Beide“, erklärte Severus sehr ernst.

Harry, der nicht genau wusste, was er davon halten sollte, nickte einfach nur.

„Noch Fragen?“

„Wie wäre die Situation wenn ich ein Kind mit einer Frau habe? Hat das Auswirkungen auf dich?“

„Nein. Das Kind gehört zu den leiblichen Eltern, nur bei einer Adoption hat unsere Bindung eine Auswirkung und natürlich könnt ihr nicht heiraten aber das weißt du ja schon. Aber ihr habt dieselben Rechte an dem Kind, egal ob verheiratet oder nicht. Wollen wir dieses Thema wirklich jetzt besprechen? Es ist mitten in der Nacht. Du hast keine Gefühle mir mich und Schluss, das ist einzig und alleine die Verbindung“, sagte Severus.

„Dann bin ich erleichtert“, seufzte Harry leise.

„Gut, dann gute Nacht.“

„Gute Nacht, Severus.“

Mit einem leisen Murren machte Severus das Licht wieder aus und legte sich hin. Er hoffte einfach, dass ihm sein Bindungspartner seine Lüge abkaufen würde. Wenn er sich lang genug einredete, dass er nicht mehr als freundschaftliche Gefühle für Harry hat, würde er es irgendwann sogar selber glauben.
 

Das Verhältnis zwischen den Schülern hatte sich zwar nicht gebessert aber die Slytherins konnten wieder ungefährdet durch die Korridore gehen ohne sich ständig umdrehen zu müssen. Auch Harry hatte sich beruhigt, er wusste mittlerweile, dass Theos Vater zwar schwer verletzt worden war aber es überleben würde. Pansys Eltern waren unverletzt davon gekommen, sie hatten sich nur nicht gleich melden können. Zudem hatte er Severus' Erklärung, zu dessen Erleichterung, wirklich geschluckt und seitdem ging das Training wesentlich besser voran. Harry hatte keine Angst mehr plötzlich schwul zu sein und auch über Severus' Gefühle machte er sich keine Sorgen mehr, er schob kurzerhand alles auf die Verbindung. Deswegen trieb Severus das Training so schnell es möglich war voran.
 

„Ich kann nicht mehr“, seufzte Harry leise.

„Ich auch nicht“, warf Draco ein.

Die zwei jungen Zauberer sanken nebeneinander ins Gras und lehnten sich mit den Rücken aneinander.

„Wollt ihr etwa schon aufhören?“, fragte Severus. Er stand vor ihnen, die Arme vor der Brust verschränkt und ein Grinsen auf den Lippen.

„Ich kann nicht mehr“, wiederholte Harry.

„Ihr junges Gemüse müsstet eigentlich noch topfit sein also hoch und weiter.“

„Severus, bitte, eine Pause.“

„Genau, eine Pause“, forderte jetzt auch Draco.

„Nein, wir machen weiter. Los, hoch und die Zauberstäbe in die Hand.“

„Severus!“

„Nein, Harry, hör auf zu betteln. Hoch.“

Murrend und ächzend erhoben sich die zwei Zauberer doch statt sich einander gegenüber aufzustellen, traten sie geschlossen gegen Severus. Dieser zog eine Augenbraue nach oben während er langsam seinen Zauberstab zog und fragte, „Findet ihr es nicht unfair einen Zauberer mit seiner eigenen Magie anzugreifen?“

„Ich greife dich nicht mit deiner eigenen Magie an“, grinste Draco.

„Dann versucht mal euer Glück, ihr Frischlinge“, sagte Severus mit einem kalten Lächeln, „ihr dürft euch sogar absprechen.“

„Du hörst doch eh mit und wir schaffen dich auch ohne Absprache. Zwei gegen einen.“ Severus antwortete nicht sondern sah sie nur herausfordernd an.
 

Der Kampf war schneller vorbei als Harry und Draco gedacht hatten. Sie hatten sich geteilt um Severus von zwei Seiten anzugreifen, Harry mit dem Expelliarmus und Draco versuchte es mit dem Stupor. Nur leider war Severus nicht mehr da wo er vorher stand und so trafen sie sich gegenseitig. Dracos Zauberstab flog in hohem Bogen durch die Luft und Harry fiel bewegungslos zu Boden.

„Was zum...?“, fluchte Draco während er panisch herum fuhr auf der Suche nach seinem Gegner. Im nächsten Moment ging er unter dem Einfluss einer Ganzkörperklammer zu Boden. Zwei Stiefel kamen in sein Blickfeld.

„Gewonnen“, schnarrte Severus deutlich amüsiert. Er hob die Ganzkörperklammer auf und löste dann den Stupor von Harry auf. „Ihr seit zu langsam und zu durchschaubar. Harry, dein Zauberspruch war zu schwach, du musst mehr Magie einsetzen. Ihr solltet euch nicht immer an einem Zauber halten“, erklärte Severus während er auf Harry zuging und ihm eine Hand hinhielt.

„Warum wird ihm aufgeholfen und mir nicht?“, maulte Draco.

„Weil ich mit ihm verbunden bin und mit dir nicht“, gab Severus sofort zurück doch innerlich war er über sich selbst überrascht. Er hatte nicht darüber nachgedacht als er Harry jedes Mal aufgeholfen hatte und ein Blick ins Gesicht seines Partners zeigte ihm, dass dieser sich genauso wenig Gedanken darüber gemacht hatte.

Draco erhob sich murrend, klopfte sich dann den Staub ab und fragte, „wie hast du das gemacht? Du standest doch gerade noch vor uns, wie bist du so schnell hinter uns gekommen?“

„Beschleunigungszauber, was sonst? Wobei ich auch nur zwei Schritte nach vorne hätte gehen müssen. Wie kann man nur so dumm sein und sich genau gegenüber aufstellen? Da müsst ihr doch zwangsläufig damit rechnen, dass ihr euch gegenseitig angreift.“

„Aber du musst dich gegen zwei Seiten verteidigen“, warf Harry ein.

„Echt? Wo? Wenn ihr es richtig machen wollt, dann im 90° Winkel also einer vor mir und einer neben mir, dann macht das Sinn. Alles Andere ist für euch zu gefährlich und für mich zu leicht. Nochmal?“, fragte Severus grinsend.

„Nein, ich mag nicht mehr.“

„Ich auch nicht. Ich geh jetzt ins Bett“, murrte Draco. Da keine Widerworte kamen, machte er sich daran zu gehen.

„Sag Ron einen schönen Gruß.“

„Mach ich. Gute Nacht.“

„Nacht.“ Damit verschwand Draco und ließ die zwei Partner allein zurück.

„Und wir?“, fragte Harry.

„Einzeltraining?“

„Es ist bestimmt schon Mitternacht. Hab Erbarmen.“

„Das hat ER auch nicht. Also?“

„Kein Kampftraining“, bestimmte Harry mit verschränkten Armen.

„Dann Kontrolle.“

„Wie weit sind wir?“

„Wir haben noch einiges vor uns. Also?“

Seufzend ließ sich Harry ins Gras fallen, Severus ließ sich ihm gegenüber nieder und hielt ihm eine Hand hin. Zu seiner Überraschung schüttelte Harry den Kopf und fragte, „Können wir es ohne Kontakt versuchen?“

„Wieso so plötzlich?“

„Naja, wir können im Kampf ja schlecht ständig Händchen halten, oder?“

„Gutes Argument. Aber du solltest das Medaillon abnehmen, du brauchst schließlich deine eigene Magie.“

„Stimmt“, murmelte Harry bevor er das Medaillon abnahm und erleichtert aufatmete. Er würde sich wohl nie daran gewöhnen.

„Bereit?“, fragte Severus.

Statt einer Antwort nickte Harry und schloss die Augen.

„Mach die Augen auf.“

„Bitte?“

Überrascht öffnete Harry die Augen um seinen Partner fragend anzusehen, „Ich habe die Augen immer zu bei den Kontrollübungen.“

„Ich weiß aber willst du das auch im Kampf machen? Du wirst dich an meinen Anblick gewöhnen müssen“, schnarrte Severus.

„Sehr witzig. Also gut, ich versuch es.“
 

Doch es klappte nicht, egal wie sehr sich Harry auch anstrengte, er schaffte es nicht die Verbindung aufzubauen. Was, von seiner Seite, an dem stechenden Blick seines Gegenübers lag. „Ich kann es nicht“, maulte er irgendwann.

„Woran liegt es?“

„Ich werde angestarrt.“

„Das wirst du immer.“

„Aber da sehe ich es nicht.“

„Dann dreh dich rum“, schlug Severus vor.

„Ernsthaft?“

„Natürlich, sonst würde ich es nicht sagen. Also, los, umdrehen und nochmal versuchen. Versuch mich einfach auszublenden“, sagte Severus.

Mit einem Grummeln drehte sich Harry um doch jetzt fühlte er sich noch schlechter, er fühlte sich irgendwie angreifbarer und vor allem hörte er Severus jetzt noch deutlicher. „So wird es auch nichts“, sagte er schnell.

„Du hast es noch gar nicht probiert. Harry, du musst das schaffen.“

„Du atmest mir in den Nacken.“

„Ich sitze ungefähr zwei Meter von dir entfernt, ich atme dir garantiert nicht in den Nacken“, sagte Severus amüsiert.

„Aber ich höre dich.“

„Das tust du auch immer. Also stell dich nicht so an und versuch es. Oder hast du Angst weil ich hinter dir sitze?“

„Nein.“

„Schlechte Lüge.“

„Ich habe nicht gelogen, ich habe keine Angst, es ist nur ungewohnt. Ich sehe meine Gesprächspartner gerne an und du atmest mir in den Nacken“, murrte Harry.

Er hörte ein unterdrücktes Schnauben, dann das Rascheln von Kleidung und urplötzlich spürte er warmen Atem an seinem Nacken als Severus schnurrte, „SO würde es sich anfühlen wenn ich dir in den Nacken atme.“ Harry erstarrte, ihm lief es eiskalt den Rücken runter aber gleichzeitig spürte er die Verbindung stärker denn je in sich.

Severus sah etwas zweifelnd auf den jungen Mann, der direkt vor ihm saß und sich nicht rührte. Er war nicht weggesprungen, hatte ihn nicht verflucht, er hatte nicht mal etwas gesagt als er sich diesen kleinen Scherz erlaubt hatte. Er wollte gerade etwas sagen als er spürte wie Harrys Magie nach ihm griff, seine Handfläche erwärmte sich und im nächsten Moment spürte er seinen Partner in seinem Innersten.

„Severus?“, hörte er leise in sich.

„Ja, bin da. Du hast es geschafft, ich bin stolz auf dich.“

„Ehrlich?“

„Ja.“

„Und jetzt?“, fragte Harry leise.

Severus antwortete nicht, die Verbindung war stärker als früher und er konnte es sich nicht wirklich erklären.

„Severus?“

„Bin noch da. Hast du die Augen auf?“

„Ja.“

„Gut. Ich lege dir jetzt das Medaillon um.“

Harry nickte nur und schon spürte er das kalte Metall auf der Haut und warme Finger, die seine Haut nur geringfügig streiften. Die eiskalte Rüstung schloss ihn wieder ein doch diesmal fühlte sie sich nicht mehr zu eng an, er spürte die Verbindung und die starke Magie von Severus, die in seinen Körper floss.

„Alles in Ordnung?“, wurde er leise gefragt.

„Ja.“

„Dann erschaff ein Hexenfeuer.“

Vor ihnen erschien eine hellblaue Kugel, die auf Kopfhöhe schwebte und dort ruhig vor sich hin brannte.

„Sehr gut.“

„Was noch?“

„Ein Patronus.“

„Mit deiner Magie?“

„Ja.“

„Muss das sein?“

„Wo liegt das Problem?“

„Mein Patronus, naja, er stellt meinen Vater dar.“

„Und? Stört mich nicht. Los, versuch es“, forderte Severus ihn nochmal auf.

Harry zögerte, zog aber dann seinen Zauberstab, „Expecto patronum.“
 

Das Ergebnis war ernüchternd, ein heller Nebel brach aus seinem Zauberstab und löste sich fast im selben Moment wieder auf.

„Mist.“

„Neuer Versuch. Du kennst den Zauber doch.“

„Ich finde keinen schönen Gedanken und außerdem atmest du mir immer noch in den Nacken“, sagte Harry.

„Ägypten?“, schlug Severus vor ohne sich zu bewegen.

„Ich versuch es“, seufzte Harry leise doch er spürte schon beim Aussprechen des Zaubers, dass es nicht reichte. Wieder erschien nur ein schwacher Nebel. „Das wird nichts.“

Ohne eine Antwort erhob sich Severus und setzte sich wieder auf seinen ursprünglichen Platz. Er spürte sofort eine Veränderung, die Stärke der Verbindung nahm ab und verschwand schließlich völlig. Das Hexenlicht erlosch.

Etwas verwundert blinzelte Severus auf den Rücken seines Partners, der sich noch nicht bewegt hatte. Wieso hatte sich die Verbindung so schnell gelöst? Er hatte gedacht, dass es Harry unangenehm war, dass er so eng hinter ihm saß und war deswegen weggerückt. Er hatte es ihm doch nur erleichtern wollen und jetzt war die Verbindung wieder ganz weg. Harry zog sich gerade das Medaillon ab und legte es neben sich ins Gras, man sah seinen Bewegungen an, dass er zutiefst deprimiert war.

„Harry?“, fragte Severus leise.

„Es tut mir leid.“

„Muss es nicht. Es war nur ein Versuch.“

„Können wir das nicht umdrehen?“, fragte Harry, „dass du die Magie kontrollierst.“

„Du weißt genau, dass das nicht geht. Du hast den ersten Horkrux vernichtet also musst du auch den Vernichtungszauber sprechen. Du schaffst das schon noch.“

„Wie lange soll das noch dauern? Was ist wenn ER morgen angreift?“

„Dann haben wir ein Problem.“

„Danke, Severus, das wollte ich jetzt nicht hören“, murrte Harry leise bevor er aufstand.Noch bevor Severus etwas unternehmen konnte, machte er sich auf den Weg ins Schloss.

„Harry, halt.“

Der junge Mann stockte mitten im Schritt, drehte sich aber nicht um.

„Was soll dieses Theater schon wieder? Ich dachte, wir sind uns mittlerweile einig, dass wir über alles reden können“, schnarrte Severus, der sich jetzt auch langsam erhob und ihm nach ging.

„Ich versteh es nicht“, gestand Harry.

„Ich auch nicht. vor allem verstehe ich nicht wo dein Problem liegt.“

„Ich mag dich.“

„Das Thema hatten wir schon, das ist die Verbindung.“

„Und wenn nicht?“

„Harry, es liegt an der Verbindung.“

„Und wenn nicht?“, wiederholte Harry.

Er hörte Severus hinter sich leise seufzen bevor er sagte, „glaub mir, es liegt an der Verbindung. Du hast mir doch selbst erzählt, dass du es nicht kennst, dass sich jemand um dich sorgt, du mit demjenigen zusammenlebst und so weiter. Wir müssen uns, gezwungenerweise, sehr nah sein um das Ritual zu erfüllen und ich vermute, da du es nicht kennst, verwechselst du das ganz einfach.“

„Bist du sicher?“

„Ja, bin ich.“

„warum fühlt es sich dann so seltsam an? Ich konnte vorhin die Verbindung nicht aufbauen bis du dich hinter mich gesetzt hast, dann ging es von alleine und ohne jede Anstrengung. Ich...“ Harry brach ab, er stand noch immer mit dem Rücken zu Severus, sodass dieser nicht sehen konnte, dass sein Partner Tränen in den Augen hatte.

„Was du? Harry, bitte. Wir müssen das klären.“

„Ich weiß, sonst funktioniert das Ritual nicht. Das habe ich mittlerweile verstanden“, schniefte Harry leise.

„Das wusstest du doch aber.“

„Ja, ich weiß. Das Ritual, immer das Ritual, immer wieder das Ritual. Ich habe es mittlerweile verstanden, danke.“

„Harry, ist alles in Ordnung?“, fragte Severus leise.

„Nein“, war alles, was Harry raus brachte bevor er einfach los rannte. Er ließ einen verblüfften Severus zurück.
 

Etwas genervt sah Seamus seinen Freund an und murrte, „würdest du endlich ziehen?“

Doch Deans Hand schwebte über dem Schachspiel ohne sich zu bewegen, sein Blick ging an Seamus vorbei bevor er stammelte, „Pro... Professor Snape?“ Jetzt drehte sich auch Seamus um und tatsächlich, im Gemeinschaftsraum der Gryffindors stand Severus Snape.

„Guten Abend, Mr. Finnigan, Mr. Thomas. Ist Harry hier?“, fragte Severus, dem man ansah, dass er nur sehr ungern hier war. Vor allem weil es schon weit nach Mitternacht war.

„Nein. Den habe ich zuletzt heute im Verteidigungsunterricht gesehen, auf Ihrem Schreibtisch“, sagte Dean überrascht.

„Das hatte ich befürchtet. Sollte er hier auftauchen, schicken Sie ihn bitte zu mir“, sagte Severus bevor er sich wieder umdrehte und ging.

„Kam dir das auch seltsam vor?“

„Ja, und vor allem heißt es, dass Harry verschwunden ist.“ Die Zwei sahen sich fragend an.

„Wollen wir mit suchen?“

„Nein. Lass die ihren Ehekrach selber austragen.“

„Meinst du, Harry hat es mittlerweile gemerkt?“

Dean schüttelte den Kopf, „nein. Ich glaube, der macht sich gerade einen Kopf, dass er doch bi ist.“

„Stimmt. Ob er es verkraftet?“

„Naja, so schlimm ist es ja nun auch nicht auf Kerle zu stehen.“

„Aber Snape?“, fragte Seamus zweifelnd.

„Och komm, die Zwei geben ein tolles Paar ab.“

„Nur sind wir die Einzigen, die das so sehen.“ „

Falsch“, sagte Dean, „Blaise und Neville sind derselben Meinung. Ich glaube, Draco hätte auch nicht wirklich was dagegen. Ich denke mal im allgemeinen, dass die Schlangen weniger Probleme damit hätten, das größte Problem sehe ich in Ron.“

„Ich auch. Und in Harry selber.“ Dean sah ihn fragend an und sein Freund erklärte, „er geht davon aus, dass er hetero ist und wird jetzt mit den Gefühlen für Snape konfrontiert. Da kommen gleich mehrere Faktoren zusammen, einmal das Ding mit den zwei Männern und dann noch Snape selber. Jetzt mal ehrlich, Snape ist nicht gerade das, was man eine gute Partie nennt. Er könnte Harrys Vater sein, er ist ein sarkastischer Mistkerl und er ist nicht gerade eine Schönheit.“

„Dennoch hat sich Harry in ihn verknallt“, warf Dean ein.

„Was er nicht wahr haben will“, konterte Seamus.

„Och komm, das ist ja nicht zu übersehen.“

„Stimmt. Ach, im übrigen, Schachmatt.“

Völlig verdattert wandte Dean den Blick wieder auf das Schachspiel wo sein Freund gerade die Dame zog und ihn damit wirklich Schachmatt setzte. „Das kam jetzt überraschend“, gestand er.

„Bett?“, fragte Seamus grinsend.

„Gute Idee. Wie lange gibst du Harry?“

Dean räumte die Figuren in die dazugehörige Tasche während Seamus antwortete, „kommt drauf an ob er es sich endlich mal eingesteht.“

„Bis zum Schulende?“

„Bestimmt.“

Sie grinsten sich an bevor sie aufstanden und sich auf den Weg nach oben machten, keiner von ihnen bemerkte die kleine Fledermaus, die ihnen mit großen Augen nach sah.

Er, verknallt? In Severus? Nein. …. Oder? Harry wickelte sich in seine Flügel ein, er war still und heimlich hier rein geflogen, weder Seamus noch Dean hatten ihn bemerkt und der Rauch des brennenden Kamins hatte verhindert, dass Severus ihn hatte riechen können. Und jetzt hing er hier und musste über die Worte seiner Freunde nachdenken. War er wirklich in Severus verknallt? Nun, das würde zumindest das unglaubliche Gefühlschaos in seinem Inneren erklären. Das Kribbeln im Bauch, das warme Gefühl, wenn Severus in der Nähe war. Oder verwechselte er das wirklich? Er hatte sich mit dem Ritual nicht wirklich beschäftigt, er wusste nur, dass er gebunden war und dass sie sich irgendwie vertragen mussten um es zu erfüllen. Severus hatte sich damit sehr eingehend auseinander gesetzt und er glaubte ihm, wollte ihm einfach glauben.

Harry entwickelte sich wieder, es gab eine einfache Möglichkeit zu überprüfen ob Severus Recht hatte. Naja, die einfachste Möglichkeit wäre Severus zu fragen aber das konnte er nach diesem Abgang nicht. Aber Severus hatte Bücher über das Ritual in seiner Bibliothek und die konnte er lesen. Fest entschlossen ließ sich Harry fallen, fing den Sturz ab und schoss durch einen Riss im Mauerwerk auf den Gang hinaus. Er hatte festgestellt, dass es überall Ritzen und Löcher gab, durch die er durchpasste. So kam er fast überall hin, nur in ihre Gemächer nicht aber da gab es das, ständig einen Spalt offen stehende Fenster in seinem Schlafzimmer.
 

Leise und unbemerkt schlich Harry durchs Wohnzimmer und in die Bibliothek rein. Severus schlief scheinbar schon denn die Räume waren komplett dunkel. Er verkroch sich in die hinterste Ecke des Raumes bevor er eine Lampe anmachte, er konnte zwar im Dunkeln einigermaßen sehen aber um länger zu lesen, war ein Licht einfach besser. Da er das Ordnungssystem seines Partners kannte, fand er die benötigten Bücher sehr schnell. Leider waren es nur zwei, doch die mussten reichen. Harry machte es sich bequem und fing an zu lesen.
 

Ein leises Kratzen ließ ihn irgendwann aufsehen. Direkt vor ihm saß Severus, als Serval und mit einer dünnen Pergamentrolle im Maul.

„Ähm, hallo“, sagte Harry vorsichtig.

Hätten Servale Augenbrauen gehabt, wäre jetzt eine nach oben gewandert aber so beließ es Severus bei einem vorwurfsvollen Blick bevor er auf den Tisch hüpfte und das Pergament ausspuckte.

„Für mich?“

Nicken.

„Muss ich das lesen? Du bist doch bestimmt böse auf mich.“

Erst ein Nicken und dann ein Kopfschütteln. Seufzend entrollte Harry das Pergament,
 


 

Ich weiß nicht was ich jetzt schon wieder falsch gemacht habe aber du wirst bestimmt deine Gründe haben warum du nicht mit mir darüber reden willst. Solltest du dich umentscheiden, stehe ich dir jederzeit zur Verfügung.
 

Severus.
 


 

„Du hast nichts falsch gemacht“, sagte Harry sofort.

Miau.

„Nein, Severus, du hast wirklich nichts falsch gemacht. Ich bin nur gerade völlig verwirrt.“ Severus legte fragend den Kopf schief und Harry seufzte tief, „ich fühle mich bei dir einfach so tierisch wohl. Es kribbelt wenn du in meiner Nähe bist und ich fühle mich einfach sicher und geborgen. Ich habe so was noch nie gefühlt und das hat mir Angst gemacht. Mir will, seit wir befreundet sind, jeder eine Affäre mit dir andichten und irgendwie habe ich es dann selber geglaubt. Das hat mir noch mehr Angst gemacht. Dann hast du immer wieder auf das Ritual gepocht, ja, ich weiß, dass wir es erfüllen müssen aber was ist mit mir? Verdammt, ich bin siebzehn, ich bin noch ein halbes Kind und ich habe auch mit den normalen Teenagerproblemen zu kämpfen wie alle Anderen auch. Aber darauf wird leider keine Rücksicht genommen. Severus, für dich mag das alles leichter sein, dein Charakter ist gefestigt und du weißt, was du willst. Aber ich nicht, ich bin mir über nichts mehr sicher. Ich weiß nicht mal mehr ob ich nicht doch auf Männer steh oder nicht. Ich weiß, dass wir das Ritual erfüllen müssen aber das kann ich nicht wenn ich nicht mir selbst ins Reine komme.“

Der Serval hörte ihm in aller Ruhe zu, der fragende Ausdruck war verschwunden aber er reagierte sonst nicht. Wie auch, er trug seine Kette nicht also konnte er sich nicht verwandeln.

„Tut mir leid, dass ich dir die Ohren voll heule aber ich kann es jetzt etwas besser verstehen“, sagte Harry mit einem Deut auf das Buch neben Severus.

Dieser folgte dem Handwink, er kannte das Buch und er hatte es Harry eigentlich auch genau danach erklärt.

„Ich kenne diesen Blick, ja du hast es mir erklärt aber irgendwie habe ich dir nicht geglaubt.“

Er wurde fragend angesehen.

„Keine Ahnung, warum. Was wird jetzt? Darf ich das Buch noch zu ende lesen?“

Severus gähnte und streckte sich ausgiebig bevor er vom Tisch runter auf Harrys Schoß ging. Dort drehte er sich mehrmals im Kreis und rollte sich dann einfach zusammen.

„Ähm...“

Miau.

„Verstehe ich das richtig, du willst da liegen bleiben und ich darf weiter lesen?“, fragte Harry. Er hob die Hand um vorsichtig über das gefleckte Fell zu streicheln. Da er keine Zähne oder Krallen in seiner Haut spürte, beließ er die Hand auch da. Es kam, für seine Begriffe, viel zu selten vor, dass er Severus in seiner Tierform streicheln konnte, das Fell war aber auch einfach toll. „Da du dich nicht wehrst, fasse ich das als Einwilligung auf“, sagte er leise.

Miau war alles, was der Serval von sich gab. Er legte den Kopf auf die Vorderpfoten, die Augen geschlossen und irgendwann begann er leise zu schnurren. Harry sah ihn überrascht an, lächelte aber dann und zog sich sein Buch wieder ran.
 

Irgendwann wurden Harry doch die Augen schwer, er schob das Buch weg und sah mit einem Lächeln auf das Tier auf seinem Schoß. Severus war längst eingeschlafen und eigentlich wollte er ihn nicht wecken aber hier auf dem Sessel wollte er auch nicht schlafen.

„Severus, wach auf. Ich will ins Bett.“

Er erntete damit nur ein Murren aber wenigstens war sein Partner wach.

„Ich werde dich nicht tragen, du bist zu schwer.“

Jetzt hatte er die volle Aufmerksamkeit von Severus, der ihn empört ansah und auch einen Protestmaunzer los ließ.

„Du wiegst mindestens vierzig Pfund, das ist mir zu viel“, sagte Harry schmunzelnd, „au, nimm deine Krallen aus meinen Beinen. Du bist nun mal keine Hauskatze. Au. Ist ja gut, ich trag dich.“

Jetzt gab Severus Ruhe während Harry sich bemühte ihn irgendwie auf den Arm zu kriegen. Es dauerte ein paar Momente bis er ihn sicher hatte und sich auf den Weg ins Schlafzimmer machen konnte.
 

Wirklich überrascht wurde Harry allerdings als sich Severus nicht zurückverwandelte sondern kurzerhand unter seine Decke kroch und sich an seinem Bauch zusammenrollte. „Äh, Severus.“

Miau?

„Das ist meine Bettseite. Du warst am Anfang sehr deutlich was die Bettaufteilung angeht“, sagte Harry leise während sich schon wieder eine Hand in das gefleckte Fell verirrte.

Miau.

„Aha. Also gilt das in Tierform nicht?“

Jetzt hob Severus den Kopf, er legte ihn überlegend schief und nickte dann.

„Ich werde dich daran erinnern“, sagte Harry bevor er das Licht aus machte. Er hörte nur noch ein leises Schnurren und genauso schnell wie Severus' Herzschlag trug ihn das Schnurren in einen tiefen Schlaf.
 

Genauso wie sie eingeschlafen waren, wachten sie auch wieder auf, nur mit dem Unterschied, dass Severus der Länge nach an Harry klebte und auch keine Anstalten machte aufzustehen. Obwohl er hellwach war und Harry mit bernsteinfarbenen Augen ansah. Harry blinzelte ihn etwas überrascht an und meinte, „seit wann sind deine Augen so hell?“

Severus deutete träge mit einer Pfote auf das Fenster und die einfallende Sonne.

„Ach so, das Licht, alles klar. Sag mal, willst du da liegen bleiben?“, fragte Harry.

Statt einer Antwort rollte sich Severus auf den Rücken und maunzte ihn auffordernd an.

„Ich soll dich jetzt ernsthaft am Bauch kraulen?“

Nicken.

„Ähm, du bist schon noch Severus Snape, oder?“

Wieder ein Kopfnicken.

„Okay, wenn du meinst aber wehe du beißt mich“, sagte Harry während er die Hand hob und in dem weichen Fell vergrub. Überrascht stellte er fest, dass das Fell am Bauch etwas länger und sehr viel weicher war als auf dem Rücken. Severus schloss die Augen und schnurrte leise vor sich hin.
 

Irgendwann hatte Severus scheinbar genug, er rollte sich auf den Bauch und erhob sich.

„Wie kannst du gleichzeitig aufstehen und dich strecken?“

Miau.

„Aha, sehr interessant. Soll ich Frühstück machen?“

Severus nickte begeistert und sprang vom Bett, sein Weg führte ihn ins Bad.

„Was hältst du von Crêpe?“, rief Harry ihm hinterher.

„Gerne“, kam zurück.

„Lass dir Zeit, ich geh auch erst duschen und mach dann das Essen.“

„Ich habe Zeit.“

Harry grinste und machte sich dann auf den Weg in sein Zimmer. Er überlegte, wann er das letzte Mal hier geduscht hatte und kam zu dem Ergebnis, dass es schon ne Weile her war.
 

Wenig später saßen sie sich beim Frühstück gegenüber, dass es schon Mittag war, ignorierten Beide. Im Endeffekt hatten sie das Frühstück zusammen gemacht, Severus hatte das Crêperezept umgewandelt damit Harry es auch essen konnte.

„Wasch machn wir heut?“, fragte Harry kauend.

„Man spricht nicht mit vollem Mund.“

Harry schluckte den Bissen runter und fragte nochmal, „was machen wir heute?“

„Wir könnten an deinen Teenagerproblemen arbeiten“, schlug Severus vor.

„Neee, lass mal. Das schaffe ich schon alleine.“

„Ach, so plötzlich?“

„Ja.“

„Was hältst du dann von einem Besuch im Grimmauldplatz?“

„Was soll ich da? Ich hege kein Bedürfnis danach einen von den Malfoys zu sehen.“

„Du kennst weder Lucius noch Narzissa und du verträgst dich mittlerweile sehr gut mit Draco. Warum gibst du ihnen nicht auch eine Chance?“, fragte Severus, „aber eigentlich könntest du auch Lupin besuchen.“

„Remus?“

„Kennst du noch einen Anderen?“

„Nein, ich will ihn nicht sehen.“

„Warum nicht?“

„Er hat sich seit Monaten nicht bei mir gemeldet. Nicht mal als die Bindung war“, murrte Harry leise.

„War auch besser so, der hätte mich gebissen. Harry, Albus hat Lupin aufs Festland geschickt. Er sollte dort nach Verbündeten suchen und er ist erst letzte Woche wiedergekommen. Albus musste ihn im Grimmauldplatz fest fluchen, sonst wäre er hier rein gestürmt um mich einen Kopf kürzer zu machen“, erklärte Severus.

„Warum?“

„Weil ich es gewagt habe dich an mich zu binden und sogar mit dir in den Urlaub gefahren bin. Er ist förmlich explodiert als er es erfahren hat.“

„Woher weißt du das?“

„Albus hat mich gestern aufgesucht. Deswegen auch die Idee mit dem Besuch.“

„Kommt Draco mit?“

„Ja, er wird sich freuen seine Eltern mal wieder zu sehen. Also?“

Jetzt strahlte Harry ihn an und nickte heftig.

„Gut, dann holen wir Draco und gehen zu Albus, nur sein Kamin ist an den Grimmauldplatz angeschlossen. Sobald du fertig mit essen bist.“

Harry schlang den letzten Crêpe runter, trank seinen Tee aus und meinte, „bin fertig, wir können.“

Mit einem Grinsen schüttelte Severus den Kopf und stand dann auf, „Dann los, gehen wir.“
 

„Willst du was sagen?“, fragte Severus leise. Er stand neben Harry im Gemeinschaftsraum der Slytherins doch die einzigen Anwesenden hatten ihren Ankunft gar nicht mitbekommen. Denn die Zwei waren sehr mit sich selbst beschäftigt.

„Och, ich möchte dir das Vergnügen nicht nehmen“, gab Harry genauso leise und grinsend zurück.

Severus erwiderte das Grinsen und trat näher bevor er mit tiefer, öliger Stimme schnarrte, „Mr. Weasley, ich wäre Ihnen sehr verbunden wenn Sie aufhören würden meinen Patensohn aufzufressen.“
 

Das Ergebnis ließ Harry vor Lachen in den nächsten Sessel fallen denn Draco und Ron sprangen wie von der Tarantel gestochen auseinander, beide mit hochroten Köpfen.

Draco fing sich allerdings schneller als sein Freund und fauchte, „was willst du hier, Severus? Wir sind volljährig also dürfen wir das.“

„Aber nicht im Gemeinschaftsraum wo jederzeit ein Minderjähriger reinkommen kann. Wenn ihr das Bedürfnis nach körperlicher Nähe verspürt, geht auf ein Zimmer oder von mir aus einen leeren Klassenraum“, schnarrte Severus.

„Die Idee ist gut aber das erklärt nicht was ihr hier wollt.“

„Albus hat erlaubt, dass wir den Grimmauldplatz besuchen, ich dachte, du würdest deine Eltern gerne mal wieder sehen.“

„Ernsthaft? Wann?“

„Jetzt.“

Draco warf Ron, der sich mittlerweile auch beruhigt hatte, einen fragenden Blick zu.

„Geh ruhig, du hast deine Eltern doch ewig nicht gesehen, oder?“

„Fast anderthalb Jahre“, gab Draco leise zu. Er vermisste seine Eltern doch das Kontaktverbot von Dumbledore hatte alles mit eingeschlossen, keine Eule, kein Flohen und kein Apparieren. Und daran hatten sich bis jetzt alle gehalten.

„Wie kommt es plötzlich dazu?“, fragte Ron.

„Der Angriff auf das Ministerium hat viele Dinge geändert. Draco, können wir?“

„Natürlich, sofort. Ron, du entschuldigst mich.“

„Na klar, geh nur“, sagte Ron.

Er erntete damit noch einen Kuss bevor sich Draco zu Severus umdrehte und meinte, „dann los.“
 

Hustend stolperte Harry aus dem Kamin, er würde sich wohl nie an diese Art des Reisens gewöhnen und stand mitten in einem Streit. Auf der einen Seite sein Bindungspartner, der mit stoischer Miene einen Schwall von Anschuldigungen und Beleidigungen über sich ergehen ließ. Und auf der anderen Seite ein sehr wütender Werwolf, der eben diesen Schwall ausstieß.

„Rück mal ein Stück“, murrte Draco hinter ihm, der sich gerade an ihm vorbei quetschen wollte.

„Sorry.“

„Was ist denn hier los?“

„Keine Ahnung aber Remus sieht sehr wütend aus“, sagte Harry als seine Aufmerksamkeit auf eine Frau gerichtet wurde, die sich ihm näherte.

Sie trug eine Zauberrobe, die erstaunlich weit an ihrem Körper saß. Die langen, roten Haare veränderten sich in diesem Moment und nahmen eine freche, blonde Kurzhaarfrisur an. Harry blinzelte überrascht als die Frau ihn auch schon erreicht hatte und eine Hand hinhielt, „hallo, du musst Harry sein. Ich bin Tonks.“

„Hallo, schön dich kennenzulernen. Was ist hier los?“

Sie verleierte die Augen und meinte, „mein Mann kann sich nicht beherrschen.“

„Dein Mann?“

„Ja, Remus und ich sind verheiratet.“

Harry klappte die Kinnlade runter bevor er sich zu den zwei Männern umdrehte, deren Situation sich noch nicht geändert hatte. „Ähm, Remus?“

Der Werwolf verstummte mitten im Wort, drehte sich zu ihm um und schneller als Harry gucken konnte, war er in einer engen Umarmung gefangen. „Wie geht es dir, Harry? Merlin, wenn ich das gewusst hätte, ich hätte dir doch geholfen. Warum hast du nichts gesagt? Wir hätten auch einen anderen Weg gefunden, ganz sicher. Wie geht es dir?“, sprudelte es aus Remus heraus.

„Luft“, keuchte Harry.

„Oh, natürlich. Also, wie geht es dir? Behandelt er dich gut? Wenn nicht, kannst du es mir ruhig sagen, ich kann dir helfen, wirklich.“ Dabei warf er Severus einen vernichtenden Blick zu, den dieser mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte und sich dann einfach in einen Sessel fallen ließ.

„Ich geh zu meinen Eltern“, warf Draco ein und war auch schon verschwunden.

Remus zog Harry zum Sofa und fragte nochmal, „wie geht es dir? Warum antwortest du denn nicht? Hat er irgendwas gesagt, dass du nichts sagen darfst? Harry, was ist mit dir?“

„Wenn du mal Luft holst, kann er auch antworten“, warf Tonks belustigt ein.

Sie wurde verwirrt angesehen und genau diesen Moment nutzte Harry um zu antworten, „mir geht es gut, danke Remus. Severus behandelt mich gut und er hat mir gar nichts verboten, ok, außer ihn am Wochenende vor neun zu wecken aber das zählt nicht. Nein, wir hätten keinen anderen Weg gefunden, außer ER gibt uns noch zwanzig Jahre Zeit. Mir geht es wirklich gut und ich denke mal, wir sind auf dem besten Weg das Ritual zu erfüllen.“

„Sicher? Mensch Harry, warum hast du nichts gesagt? Ich wäre doch für dich da gewesen.“

„Ich weiß aber du hattest wichtige Dinge zu tun. Unter Anderem heiraten, oder?“

„Äh, ja. Tut mir leid. Meine Frau hast du ja schon kennengelernt, oder?“, fragte Remus jetzt mit einem beschämten Grinsen.

„Ja, habe ich.“

„Willst du es ihm gleich sagen?“, fragte Tonks.

„Was will er mir gleich sagen?“

Remus' Grinsen wurde jetzt zu einem warmen Lächeln bevor er aufstand und zu seiner Frau trat. Er legte ihr einen Arm um die Schultern und strich mit der anderen Hand über ihren Bauch, „wir werden Eltern.“

„Ernsthaft?“, fragte Harry nach einem Moment des Schocks, „wann?“

„In etwa drei Monaten“, sagte Tonks lächelnd.

Remus warf einen skeptischen Blick zu Severus, der schweigend in seinem Sessel saß und sich alles in Ruhe ansah. „Kein bissiger Kommentar?“, fragte er nach.

„Nein. Auch wenn ich die Wahl des Vaters nicht nachvollziehen kann. Gratulation, Nymphadora“, schnarrte Severus.

„Nenn mich nicht Nymphadora“, wurde sofort zurück geknurrt. Harry sah die Frau fragend an, die Haare verfärbten sich zu einem zornigen Lila und auch die Augen leuchteten plötzlich in einem sehr hellen Blau.

„Nymphadora?“, fragte er leise nach.

„Nein, ich heiße Tonks. Fertig. Wer will schon Nymphadora heißen?“, murrte Tonks während Remus ihr beruhigend über den Oberarm strich.

„Hör doch gar nicht auf den Kerl, der will dich nur ärgern.“

Harry warf einen fragenden Blick zu Severus und erkannte dort den Schalk in den schwarzen Augen, den wohl kein Anderer gesehen hätte. Sein Blick wurde anklagend doch Severus zuckte nur leicht mit einem Mundwinkel, ihm machte das Ganze sichtlich Spaß.

„Was haltet ihr davon, wenn wir alle einen Tee trinken gehen. Remus, wir haben uns garantiert ne Menge zu erzählen“, sagte Harry.

„Stimmt, haben wir.“

„Dann fangt schon mal an, ich bringe euch Tee“, sagte Tonks, die sich von ihrem Mann löste, ihm einen Kuss auf die Wange gab und dann Richtung Küche ging.

„Ich werde euch auch alleine lassen“, schnarrte Severus während er sich schon erhob und ebenfalls in die Küche ging. „Lass ja meine Frau in Ruhe“, knurrte Remus. „Ich wollte ihr nur den passenden Tee für Harry geben.“ „Wir haben Tee.“

„Aber nicht den Richtigen.“

„Es...“

„Remus, er hat Recht. Ihr habt keinen Tee für mich hier“, warf Harry ein. Er wurde fragend angesehen.

„Erklär es ihm“, forderte Severus Harry auf bevor er wirklich verschwand.

„Gute Idee“, stimmte Remus leise zu.

Harry deutete lächelnd auf die Couchgruppe, wo sie sich auch niederließen, Remus im Sessel und Harry auf der Couch ihm gegenüber. „Was weißt du von Albus?“

„Fang einfach an zu erzählen. Ich würde die ganze Geschichte mal aus einer anderen Sicht hören. Vor allem den Abschnitt mit der Fledermaus“, sagte Remus. Das Lächeln von Harry wurde breiter doch dann begann er zu erzählen, er begann kurzerhand am Anfang, bei dem völlig verhunzten Bestientrank.
 

Tonks gesellte sich nach ein paar Minuten wieder zu ihnen, mit Tee und zwei Tellern voll Keksen. Einen der Teller schob sie sofort zu Harry, mit den Worten, „die wurden für dich freigegeben.“

„Die sind von Snape?“, fragte Remus überrascht.

„Ja, das sind Käferkekse, sehr lecker. Will jemand probieren?“

„Nein danke. Erzähl weiter.“

Harry lachte und nach einem Schluck Tee und einem Keks erzählte er weiter. Tonks blieb und hörte, genau wie Remus, immer fassungsloser zu.
 

Irgendwann tauchten auch die Malfoys und Severus wieder auf. Sie verteilten sich auf die restlichen Sitzmöglichkeiten wobei allen auffiel, dass sich Severus ohne zögern neben Harry auf die Couch setzte. Sie hörten sich die restliche Geschichte, die den Urlaub mit einbezog, in aller Ruhe an.
 

„Da hast du dir ganz schön was vorgenommen“, sagte Tonks, nachdem Harry fertig erzählt hatte.

„Es ist ja nicht so als hätte ich eine Wahl“, gab Harry zurück, er nahm sich gerade einen Keks und hielt den Teller dann Severus hin, der sich ebenfalls einen der Käferkekse nahm. Keinem der Beiden fielen die seltsamen Blicke auf, für sie war es schon normal geworden.

„Du willst diesen Keks nicht wirklich essen, oder?“, fragte Lucius.

„Doch, wieso nicht?“

„Ähm, hast du nicht gesagt, dass er nur noch Nahrung aus Insekten essen kann?“

„Habe ich, und?“

Lucius warf Harry, der zufrieden seinen Keks mampfte, einen seltsamen Blick zu und meinte dann, „da er sich noch nicht übergeben hat, muss das ein Keks aus Insekten sein. Willst du den wirklich essen? Du weißt doch gar nicht, was da drin ist.“

„Natürlich, ich habe ihn schließlich gebacken“, gab Severus etwas entrüstet zurück bevor er seinen Keks aß. Lucius war nicht der Einzige, der sich schüttelte, nur Draco grinste fröhlich vor sich hin.

„Will jemand?“, fragte Harry.

„Nein, danke. Die habt ihr ganz für euch.“ Tonks hatte gleich für alle geantwortet.

„Also, wie geht es jetzt weiter?“, fragte Remus.

„Wasch meinscht du?“, fragte Harry.

„Würdest du bitte nicht mit vollem Mund reden?“, knurrte Severus sofort.

„Tut mir leid. Also, was meinst du?“

„Naja, wie geht es jetzt bei euch weiter?“, fragte Remus nochmal, allerdings hatte er Mühe sein Grinsen zu verstecken.

Harry warf Severus einen fragenden Blick zu und dieser antwortete, „wie bisher auch. Harry wird seinen Abschluss machen und wir werden weiter an der Magiekontrolle und dem Ritual im Allgemeinen arbeiten.“

„Und an Teenagerproblemen“, grinste Harry.

„Ja, an denen auch“, gab Severus grinsend zu.

„Wehe du fasst ihn an“, knurrte Remus plötzlich, er konnte nicht wissen, dass er damit einen sehr wunden Punkt traf.

Harry sah es noch bevor Severus reagieren konnte aber dann explodierte er, „ich fasse niemanden an, Lupin. Weder jetzt, noch früher oder in Zukunft. Ich vergreife mich nicht an meinen Schülern oder an Leuten, die zwanzig Jahre jünger sind als ich. Ich habe es langsam satt, dass mir jeder eine Affäre mit Harry unterstellt, die nicht da ist und für die es keinerlei Anhaltspunkte gibt. Wir sind verbunden und falls dein bescheidener Geist auch nur annähernd weiß, was das Ritual bedeutet, weißt du auch, dass keine sexuelle Beziehung von Nöten ist. Ja, auch ein schwuler Zauberer kann mit einem jungen Mann zusammen leben ohne ihn zu vergewaltigen. Also schlag dir diesen verdammten Gedanken aus dem Kopf oder ich schwöre bei meinem Zauberstab, dass dein Kind als Halbwaise aufwachsen wird!“

Unangenehmes Schweigen breitete sich aus, Severus war aufgesprungen und hielt mittlerweile sogar seinen Zauberstab in der Hand. Keiner wagte etwas zu sagen, Remus war sich sicher, dass er nur sehr knapp vor einem sehr unangenehmen Fluch stand.

Harry erhob sich seufzend, legte eine Hand auf Severus' Unterarm und sah sich sofort einem stechenden Blick gegenüber. „Leg bitte den Zauberstab weg, wir kennen die Wahrheit und das reicht“, sagte er leise.

Severus starrte ihn einen Moment an, entließ dann dann die angehaltene Luft mit einem Knurren.

„Steck den Zauberstab bitte weg“, forderte Harry nochmal.

„Nur für das Ritual“, knurrte Severus und Harry verstand, es ging nicht nur um die Sache mit dem Zauberstab. Den steckte Severus jetzt weg doch er setzte sich nicht wieder sondern ging zur Küchentür, keiner hielt ihn auf.
 

„Was war das?“, fragte Tonks leise.

„Das Thema ist schwierig“, seufzte Harry, „jeder unterstellt uns eine Beziehung. Die meisten Vorwürfe bekommt Severus ab.“

„Du weißt, dass er schwul ist?“, fragte Lucius von der Seite.

„Ja, Mr. Malfoy, das weiß ich. Ich weiß auch um die Gerüchte, wegen denen Sie ihm den Kontakt zu Draco verboten haben und nein, ich habe keine Angst vor Severus. Warum auch? Er ist mir nie zu nahe getreten, er hat mich nie angefasst oder mir Grund für irgendwelche Angst gegeben“, sagte Harry ernst.

Lucius sah zur Seite, diesen Seitenhieb hatte er wahrscheinlich verdient und er hatte ihn jetzt schon sehr oft gehört.

Remus wollte etwas sagen als Harry ihm zuvor kam, „Remus, ich möchte bei diesem Thema nicht diskutieren, weder mit dir noch mit irgendeinem Anderen. Severus hat mich nicht angefasst und wird es auch nicht, und ich will nicht, dass du das nochmal behauptest. Er hat sich bis jetzt absolut vorbildlich verhalten, ich habe ein eigenes Zimmer und Bad und Severus hat mein Zimmer mit keinem Fuß betreten.“

Der Werwolf nickte nur, er wusste nicht wirklich was er sagen sollte.

„Entschuldigt mich jetzt bitte“, sagte Harry während er sich schon umwandte.

„Wo willst du hin?“, fragte Tonks überrascht.

„Meinen Bindungspartner beruhigen.“

„Warum? Der kriegt sich schon wieder ein“, warf Lucius ein.

Er bekam einen vorwurfsvollen Blick zugeworfen. „Natürlich tut er das aber dann habe ich heute Abend dicke Luft daheim und darauf habe ich keine Lust. Also gehe ich jetzt in die Küche und versuche die Sache zu klären und ihr freundet euch lieber ganz schnell mit dem Gedanken an die Bindung an. Und daran, dass wir keine sexuelle Beziehung haben.“ Damit ließ Harry die Anwesenden einfach zurück und verschwand in die Küche, er hatte einfach keine Lust auf Stress zu Hause.
 

„Alle, die das merkwürdig fanden, heben bitte die Hand“, sagte Draco und es war nicht weiter verwunderlich, dass alle die Hände hoben.

„Hat er Recht?“, fragte Remus direkt an den jungen Zauberer gewandt.

„Was genau?“

„Dass sie keine Beziehung haben.“

„So weit ich weiß, ja. Ich weiß auch, dass sie Beide mittlerweile sehr dünnhäutig bei dem Thema sind“, gab Draco zurück.

„Ich kann sie verstehen.“ Alle wandten sich Narzissa zu, etwas ungläubig, nur Tonks nickte zustimmend.

„Würden uns die beiden Damen bitte aufklären?“, forderte Lucius.

„Mein geliebter Ehemann, denk doch mal nach. Severus hat schon früher mit solchen Gerüchten zu kämpfen gehabt, nur damals hätte er sich zusätzlich noch strafbar gemacht und wäre nach Askaban gekommen. Bis auf Dumbledore hat ihm damals niemand geglaubt, nicht mal wir und wir kennen ihn am längsten. Ich glaube, er hat das damals nicht wirklich verkraftet und jetzt geht die ganze Sache wieder los. Obwohl es diesmal sogar legal wäre, glaubt ihm niemand. Ich glaube, er hatte am Anfang schon genug Probleme mit Harry und dann muss er noch mit den, entschuldige den Ausdruck, dummen Vorbehalten der Anderen leben. Über allem liegt der Druck, dass sie das Ritual vollenden müssen um IHN zu besiegen, die Situation könnte wirklich leichter und schöner sein“, erklärte Narzissa.

„Was meinst du mit den Problemen mit Harry?“, fragte Remus, der sichtlich verwirrt war.

Diesmal war es Tonks, die antwortete, „Remus, stell dir vor, dir wird als siebzehnjährigen, heterosexuellen Jungen gesagt, dass du für immer an einen über zwanzig Jahre älteren, homosexuellen Mann gebunden wirst und ihr euch irgendwie verstehen müsst damit du den stärksten Schwarzmagier aller Zeiten vernichten kannst. Wie würdest du dich fühlen?“

„Alles klar“, war alles, was der Werwolf raus brachte, er war allerdings sehr blass geworden,

„Aber warum Snape? Es hätte wesentlich passendere Partner oder Partnerinnen gegeben.“

„Hast du eine Ahnung von dem Ritual 'In saecula saeculorum'?“, fragte Lucius.

„Nicht viel“, gestand Remus und Lucius begann ihm das Ritual und vor allem die Auswirkungen genauer zu erklären.
 

Harry hatte unterdessen die Küche betreten und setzte sich Severus gegenüber an den Küchentisch, sein Partner rührte wütend in einer Kaffeetasse rum. „Der arme Kaffee kann nichts dafür, dem ist bestimmt schon schlecht“, sagte er leise.

„Er muss nicht lange leiden“, gab Severus murrend zurück doch ein Mundwinkel zuckte leicht.

„Willst du lieber gehen? Dann sag ich drüben Bescheid.“

„Das geht nicht, ich darf euch nicht alleine hier lassen. Wenn ich gehe, müsst ihr mit“, sagte Severus.

„Wir können auch gehen.“

„Nein, geht schon. Ich verschwinde gleich in die Bibliothek, da habe ich meine Ruhe. Wir reisen nach dem Abendessen zurück.“

„Ist das wirklich für dich in Ordnung?“, fragte Harry.

Sein Gegenüber trank einen Schluck Kaffee bevor er nickte, „Das passt schon.“

Harry sah ihn noch einen Moment an, nickte aber dann und fragte, „wieso durften wir plötzlich herkommen?“
 

„Weil nichts mehr sicher ist. Der Überfall auf das Ministerium hat uns gezeigt, dass nichts mehr sicher ist.“

„Aber ist es dann nicht ein zusätzliches Risiko wenn wir herkommen?“

„Nicht wirklich. Black hat das Haus an dich vererbt und du hast sehr genau klar gemacht, wer hier rein darf und wer nicht und solange wir keinen Verräter in unseren Reihen haben, dürfte nichts passieren.“

„Was wäre wenn wir einen Verräter haben?“

„Dann haben wir ein Problem“, sagte Severus trocken.

„Was mir gerade einfällt, liegt auf dir immer noch der Zauber von Moody?“

„Natürlich, als dürfte man der Kerkerfledermaus irgendwann mal vertrauen.“

„Kann ich das ändern?“

„Warum solltest du?“

„Weil du mein Bindungspartner bist und ich dir vertraue, ganz einfach“, sagte Harry ernst.

Er wurde abschätzend angesehen, „du könntest den Fidelius abändern und mich auf die gleiche Stufe wie dich stellen.“

„Wärst du dann erbberechtigt?“

„Ja.“

„Wie geht das?“

„Machen wir daheim und du solltest Albus vorher Bescheid sagen oder gleich dem ganzen Orden.“

„Nein.“

„Nein?“

„Nein, Severus. Das Haus gehört mir, Sirius hat es mir vererbt und ich kann damit machen was ich will. Wenn ich dich als Erben einsetzen will, tu ich das. Aber keine Angst, du wirst nicht erben, ich habe nicht vor zu sterben“, grinste Harry.

„Das will ich doch schwer hoffen. Jetzt geh zurück zu dem Werwolf.“

„Sicher?“

„Ja, verschwinde schon.“

„Du bist in der Bibliothek?“

„Ja, bin ich und jetzt verschwinde!“, murrte Severus. Zwar hatte er noch denselben Gesichtsausdruck wie vorher aber Harry kannte ihn mittlerweile besser, er war wesentlich besser drauf als vorher. Und das hieß, dass er heute Abend keinen dicke Luft zu Hause haben würde.
 

„Was willst du denn hier?“, fragte Severus wesentlich später. Er saß in der Bibliothek, ein Buch über die Erschaffung von Angriffszaubern auf dem Schoß und eine Tasse Kaffee neben sich.

„Mich verstecken“, gab Lucius murrend zurück.

„Vor wem?“

„Der Einrichtung des Kinderzimmers.“

„Muss ich das verstehen?“

„Tonks will ja nicht wissen, welches Geschlecht das Kind hat und dementsprechend sind die Fünf da unten gerade am planen, jeweils ein Kinderzimmer für ein Mädchen und einen Jungen.“

„Alle Fünf?“, fragte Severus nach.

„Ja, alle Fünf. Dein Partner und mein Sohn sind ganz vorne mit dabei“, murrte Lucius. Er deutete fragend auf den zweiten Sessel in der Sitzgruppe und ließ sich nieder nachdem Severus genickt hatte.

„Weißt du den momentanen Beziehungsstatus deines Sohnes?“, fragte Severus vorsichtig.

Sofort verzog Lucius das Gesicht und das war Antwort genug.

„Sollte das was Festes werden und bleiben, wirst du dich mit einem adoptierten Enkel anfreunden müssen“, sagte Severus.

„Solange er sich wenigstens an die Erbfolge hält und als Erstes einen Jungen adoptiert.“

„Und wenn nicht?“

„Dann kann ich es auch nicht ändern. Ich weiß um die Starrköpfigkeit meines Sohnes und wenn er als Erstes ein Mädchen adoptieren will, dann muss ich damit leben. Und du? Wie sieht deine Familienplanung aus?“

„Momentan? Gar nicht. Darüber mache ich mir Gedanken wenn wir diesen Krieg hinter uns haben. Aber ich denke mal, es wird in ungefähr dieselbe Richtung gehen. Ein Lebenspartner und eventuell ein oder zwei Kinder, je nachdem. Guck mich nicht so an, ich bin noch keine Vierzig. Ich habe noch genug Zeit“, sagte Severus.

„Und Potter?“

„Der ist in der Planung nicht mit einbezogen.“

„Ähm, Adoption?“, gab Lucius als Stichwort.

„Ist abgesprochen. Er würde mir helfen ein Kind zu adoptieren aber er würde sich aus meiner Familie raus halten. Genauso, wie ich mich aus seiner Familie raus halten werde.“

Lucius verzog fragend das Gesicht doch er beließ es dabei, vor allem weil Severus' Gesichtsausdruck ihm sagte, dass er lieber nicht weiter fragen sollte.

„Willst du sonst noch was oder kann ich mich meinem Buch wieder zuwenden?“, fragte Severus.

Er sah wie Lucius zögerte bevor er tief durchatmete und sagte, „ich möchte mich nochmal bei dir entschuldigen. Ich hätte damals nicht so reagieren dürfen und es tut mir wirklich leid. Ich kann nicht ungeschehen machen was passiert ist und ich kann eigentlich nur hoffen, dass du mir irgendwann mal verzeihst.“

„Du hast mir mein Patenkind vorenthalten, ohne triftigen Grund und du hast mich als Kinderschänder hingestellt. Lucius, würdest du mir das verzeihen?“, fragte Severus.

Es dauerte eine Weile bis Lucius leise antwortete, „nein.“

„Dann hast du deine Antwort“, schnarrte Severus.

„Ich dachte, du hast mir verziehen.“

„Was führt dich zu dieser Annahme?“

Lucius zuckte etwas unschlüssig mit den Schultern und meinte, „in Godric's Hollow hast du gesagt, dass ich dir etwas schulde und dass ich diese Schuld damit begleiche, dass ich mit Dumbledore rede.“

„Damit hast du die Schuld beglichen, dass du mir meine einzige Familie genommen hast. Dass du mir mein Patenkind genommen hast und mich als Kinderschänder hingestellt hast, kann und werde ich dir nie verzeihen“, erklärte Severus kalt, „darf ich mich jetzt meinem Buch wieder zuwenden?“

Lucius warf ihm einen bittenden Blick zu, ihm wurde mit Kälte und Ablehnung begegnet also seufzte er lediglich, „natürlich.“ Danach kehrte Stille ein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Severus, Lügen und Gefühle unterdrücken, ist nicht sehr gut. Irgendwann wird Harry dahinter kommen und dann ist er bestimmt sauer auf ihn. Vor allem wenn es alle Anderen schon sehen, dass Harry in ihn verknallt.

Und Remus sieht nur, was er sehen will. Diese Vorbehalte an Severus werden ihn irgendwann explodieren lassen und dann möchte ich sehr weit weg sein. O.O

Ob Severus Lucius seinen Aktion von früher jemals verzeihen kann? Er hat ihm mehr oder weniger alles genommen auf Grund von Gerüchten, ob er das wieder gut machen kann.

Und ich möchte auch einen Serval zum kuscheln. :)

*Lecker Schnittchen aus Vollkornbrot mit allen möglichen Belägen hinstell* - mal was Gesundes.

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Neko-sama
2014-10-17T18:49:34+00:00 17.10.2014 20:49
Oh man SEV *kopfschüttel*
Lüge... Lüge ...Lüge!
Kein wunder, dass er so empfindlich noch reagiert...
*sfz*
Ich glaube wenn Harry in seinen Gefühlen für SEv mal gefestigt ist, braucht er nen Brechhammer und muss Sev gaaanz fest halten und ihn wirklich überzeugen, dass er ihn liebt und so...
Boah das mit der Adoption ist ja schön und gut, aber bitte mit Harry als Daddy und Sev dann als Dad xDD
Und dass Draco auch so denkt mit Adoptieren find ich echt süß als er dass so sagte XD
Ich mag Dean und Seamus hier XDD Die Blicken voll durch XD

Freu mich auf weitere Kapitel

lg neko
Von:  Vegetasan
2014-10-13T11:33:26+00:00 13.10.2014 13:33
Habe deine Geschichte beim freischalten entdeckt und das Kapitel hat mich dazu veranlasst auch den Rest zu lesen. Eigl konnte ich mich bisher nie mit FF zu HP anfreunden, aber du schreibst wirklich gut.

Merkwürdig ist nur das recht viele Bi bzw. Homosexuel sind. Ist für mich ein bisschen viel, aber ok.

Bin auf weitere Kapitel gespannt.
Von:  sweet_tod
2014-10-12T18:35:58+00:00 12.10.2014 20:35
Ohhh man.. Du hast Freude daran uns zu foltern oder??
Harry und sev packen es einfach net oder? Die reden immer nur um den heisen brei rum und schaffen einfach nix.

Ich hoffe das Harry langsam mal seine gehirnzellen anstrengt nach dem er das gespräch im gemeinschaftsraum mitbekommen hat.
Sev ist ja so süüüüüß wenn er rollig ist XD

Ich glaube, ich würde lucius auch nicht so schnell verzeihen an sevs stelle..

Biiiiittttteee schnell weiter schreiben bitte!!

Lg sweet
Von:  brandzess
2014-10-12T11:28:28+00:00 12.10.2014 13:28
Severus versucht es also mit dieser Variante. Harry im Glauben lassen, dass es nur die Verbindung ist und nichts weiter. Aber ob das so gut funktioniert bleibt die Frage. Harry macht das da ganz richtig. Im Zweifelsfall muss man sich eben selber schlaub machen und dann sehen was man weiß. Das kleine Gespräch zwischen Dean und Seamus hilft Harry vielleicht beim nachdenken. Zu hören was seine Freunde denken gibt ihm vielleicht noch mal eine hilfreiche Einsicht in die Dinge.
Harry wird das bestimmt nicht gefallen wenn er hört, dass Severus ihn wegen ihrer Gefühle angelogen hat. Vorallem wo severus noch selbst gesagt hat, dass sie doch mittlerweile über alles reden können.
Ich mochte die Szene bei Remus und co im Grimualdplace. Wie sie zusammen waren und den anderen gezeigt haben, dass sie gut miteinander auskommen. Auch wie Harry Severus deutlich als seinen Bindungspartner bezeichnet hat und sich von den anderen nicht hat irritieren lassen :) Sehr schön.
Das Severus so explodiert ist ist verständlich. Jeder der ihn mit Harry sieht wirft ihm solche Sachen vor ohne irgendeinen Anhaltspunkt zu haben das es stimmt. Da würde ja jeder so reagieren. Remus wird sich nur sehr schwer damit tun Severus als Bindungspartner von Harry zu akzeptieren. Da werden weitere Streitereien besitmmt nicht ausbleiben. Und Harry steht da irgendwie so zwischen beiden. aber ich denke wenn es wieder um dieses leidige Thema geht, dass Severus sich ihm unangemessen nähert, dann wird er schon für Severus Partei ergreifen. Das kann ich mir gut vorstellen.
Ich freu mich immer wieder auf neue Kapitel.
Oh, die Kuschelszene mit Serval-Severus und Harry war echt putzig :3 sehr niedlich und das zeigt doch auch, dass sie sich näher gekommen sind, egal auf welche Weise man das sehen möchte.
Lg brandzess
Von:  Legoory
2014-10-11T21:20:59+00:00 11.10.2014 23:20
Ach Mensch, warum verbiegt Snape die Wahrheit so? Es macht es definitiv nicht besser, wenn er Harry vormacht, dass seine Gefühle vom Ritual herrühren. So dumm ist er dann auch nicht... gut er hats geglaubt.
Aber gut dass seine Freunde so redselig waren, als er als Fledermaus an der Decke hing. Wie weit ist er sich jetzt eigentlich im Klaren? Die Beiden verstehen sich so gut und verhalten sich ja auch schon wie ein altes Ehepaar. Ich bin ja gespannt, wann Harry auf Snape zugeht. Weil eins ist klar: Severus wird nie den ersten Schritt machen, nach der Vergangenheit und den Vorhaltungen auch nachvollziehbar.
Was ich ja auch sehr lustig finde, ist wie Remus ausgetickt ist. Hallo? Du hast Harry nicht mal erzählt, dass du geheiratet hast. Wie bitter ist das denn? Zumal deine Frau auch schon im 6. Monat schwanger ist... also mal nicht so weit aus dem Fenster lehnen, wenn man selber nicht besser ist ^^
Von:  Omama63
2014-10-11T10:03:27+00:00 11.10.2014 12:03
Ein super Kapitel.
Armer Severus. Es werfen ihm alle vor, dass er was mit Harry hat. Ich glaube, dass Harry gar nicht mehr so abgeneigt ist. Er genießt Severus Nähe und die Verbindung funktioniert auch besser, wenn Severus ihm ganz nahe ist.
Bin schon gespannt, wann das die Beiden mal merken.
Lucius hat einen ganz schlechten Zeitpunkt gewählt mit dem Verzeihen. Da Severus schon stinkig war, würde er ihm bestimmt nicht verzeihen und er hat sich ja auch einiges geleistet, das man nicht so schnell verzeihen kann.
Freu mich schon aufs nächste Kapitel.

Lg
Omama63
Von:  Lawkid
2014-10-10T15:34:53+00:00 10.10.2014 17:34
Hy.
Geiles Kapi.
Das hast du verdammt gut geschrieben.
Ich freue mich jetzt schon sehr auf das nächste Kapi und hoffe das es schnell kommt.
LG deine Lawkid


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