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Deine erfundene Frau

Dramione
von

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Das Erwachen

Sechseinhalb Wochen waren vergangen, seitdem Hermione ins Krankenhaus gekommen und nicht mehr ansprechbar war. Seit her ist viel passiert. Der Herbst hatte sich mit Sturm und Regen angekündigt, ließ die braunen Blätter zu Boden segeln um sie dann nur noch einmal durch die Luft zu wirbeln. Die Sonne hatte ihre Kraft verloren, als wenn man sie von ihnen abgeschottet hatte. Kälte hielt Einzug auf den Ländereien Wiltshires, auf dem Anwesen Malfoy Manors und stille legte sich über den Garten und das Haus, während die Bewohner ihren Tätigkeiten nachgingen. Einzig Narcissas klare Stimme verklang an den hohen Wänden des Wohnzimmers, in dem sie mit ihrem Enkel auf einem der Sessel saß und ihm vor dem wärmenden Kamin aus einem Buch vorlas. Es war schon Abend und bald würde sie mit Scorpius zusammen ins Bett gehen, damit der Junge den Schlaf bekam, den er brauchte. Seitdem Hermione im Krankenhaus war, lebte ihr Sohn bei ihr im Malfoy Manor, da weder der Potter Junge noch das Weasley Mädchen Zeit hatten sich ganztägig um den Kleinen zu kümmern. Davon abgesehen, dass Draco zwei Wochen nach Hermiones Unfall im Ministerium war um die Vaterschaft für Scorpius anzuerkennen. Zuerst gab es ein riesen Aufbegehren deswegen, doch als nach einem Vaterschaftstest heraus kam, was Narcissa längst gewusst hatte, dass Draco der Vater war, durften sie ihn bei sich behalten. Wie oft hatte sie ihren Kopf wegen ihrem Sohn schon geschüttelt. Hätte er sich doch nur ein einziges Mal auf den weg zum Ahnen-Zimmer gemacht, an dessen Wänden der Stammbaum der Malfoys angebracht war, dann hätte er längst gewusst, dass Scorpius sein Sohn war. Das war auch der Grund, warum sie Hermione nie geglaubt hatte, als diese andeutete und klar sagte, Scorpius wäre der Sohn von Rabastan. Ebenso war es der Grund gewesen, weshalb sie nicht sonderlich überrascht war, als sie Hermione und Scorpius bei Draco zum Frühstück entdeckt hatte. Einzig wusste sie nicht, welche Gründe Hermione dazu bewegten zu behaupten, Rabastan wäre der Vater, doch sicherlich hatte sie schlicht weg vergessen, dass Scorpius auf dem Wandteppich erscheinen würde. Jedoch, das fragte sie sich, hätte sie es im Hause von Harry Potter sehen müssen, besaß er doch den ehemaligen Wandteppich Sirius Familie. Ein Rütteln auf ihrem Schoß machte ihr deutlich, dass sie wieder ins hier und jetzt zurückkehren musste. Scorpius blickte sie müde aber fragend an, während er sich zu ihr herumgedreht hatte.

„Entschuldige mein Schatz, ich war in Gedanken gewesen. Wollen wir ins Bett gehen?“, fragte sie ihn, da es doch schon ziemlich spät war. Es zerrte an ihren Nerven, dass sie noch immer allein mit Scorpius war, der oft nach Hermione fragte und sie am liebsten jeden Tag besuchen wollte. Zum Glück wechselte sie mit der kleinen Weasley und Mister Potter die Schichten im Mungos, damit sie selber nicht jeden Tag neben der reglosen Braunhaarigen sitzen musste, deren Bild, wie sie in ihrem eigenen Blut lag, sich tief in ihr Gedächtnis gebrannt hatte.

„Kommt Papa heute wieder nicht?“, hörte sie seine zarte Stimme, die ihr so vertraut war, als wäre er schon von Geburt an ein Teil von ihr.

„Weißt du, Papa ist wohl noch beschäftigt. Er muss einiges klären und schafft es noch nicht hier zu sein“, versuchte sie ihm zu erklären. Lausig, wie sie feststellen musste, denn sie merkte sofort, dass er es nicht wirklich glaubte. Wie gern hätte sie, dass Draco nicht nur die Vaterschaft anerkannt hätte, sondern auch für seinen Sohn da war. Im Moment wusste sie ja nicht einmal, was er überhaupt tat und wo er war. Seine Wohnung hatte er gekündigt, so viel wusste sie, doch alles weitere war ein schwarzes Loch um ihn herum. Sie wusste weder, was mit Eloise war, noch ob er bei Hermione im Mungos vorbeischaute. Seit zwei Wochen meldete er sich gar nicht mehr und sie war allein mit ihrem Enkelkind. Wäre doch nur Lucius da, er hätte sich sofort auf die Suche nach Draco begeben und hätte gewusst, was sein Sohn trieb, während sie Mutter seines Kindes noch immer im Koma lag. Gerade als sie das Buch beiseite legte, aus dem sie Scorpius vorgelesen hatte, knisterte der Kamin vor ihr und die Flamme darin verwandelte sich in ein Gesicht, dass zu sprechen begann. Überrascht von diesem späten Kontakt versuch, blickten sie beide in das Feuer, dass das Gesicht von Blaise Zabini zeigte.

„Narcissa, bist du da?“, hörte sie seine Stimme unruhig durch den Kamin ins Wohnzimmer hallen. Sofort wuchs auch in ihr die Aufregung, waren doch er und Ginny heute bei Hermione im Krankenhaus. Kurzerhand hob sie Scorpius von ihrem Schoß und stellte ihn vor dem Kamin ab, direkt neben sich, während sie sich davor hockte.

„Blaise, schön dich wieder zu sehen, obwohl wir uns doch erst vor ein paar Stunden gesehen haben, als du Scorpius gebracht hast. Was gibt es denn so dringendes?“ Nervös blickte sie in das Flammen Gesicht Blaise, das ihr so vertraut war, seitdem er sich einst mit Draco angefreundet hatte. Jeden Ball, jede Feier, haben sie zusammen besucht gehabt. Wie ungestüm sie als heranwachsende noch gewesen waren.

„Ich melde mich nur kurz, weißt du, wo ich Draco erreiche? Hermione ist aufgewacht!“, die Hektik in seiner Stimme brachte ihr Herz zum Beben, sodass ihr Blick automatisch zu Scorpius ging, der seine kleinen müden Augen geweitet hatte und sie ebenso ansah, hoffend, dass sie nun das sagte, was er hören wollte. Fest schluckte sie, bevor sie wieder zu Blaise sah.

„Leider nicht, er ist seit zwei Wochen wie unaufspürbar, aber sag, wie geht es Hermione? Können wir zu ihr?“ Sie sah, wie Blaise leicht nickte, jedoch nachdenklich drein sah.

„Ja, ihr könnt kommen, sollt sogar. Hermione hat schon gleich nach Scorpius gefragt. Sie ist noch sehr durcheinander und weiß nicht mehr, was passiert ist, aber die Ärzte sagen, dass sie überhaupt aufgewacht ist, ist schon viel wert. Mehr wird sich mit der Zeit geben. Sie untersuchen sie gerade, aber bis ihr hier seid, werden sie denke ich fertig sein“, erklärte er ihr. Erleichtert atmete sie aus, hatte gar nicht bemerkt gehabt, dass sie den Atem angehalten hatte.

„Okay, wir machen uns sofort auf den Weg“, entgegnete sie ihm. Ein letztes Nicken war von Blaise zu vernehmen, bevor der Kamin wieder aufflackerte und sein Gesicht verschwunden war.

„Mama? Wir können zu Mama?“, fragte Scorpius sie direkt aufgeregt, woraufhin sie leicht lächelte. Es schien ja wirklich endlich gute Neuigkeiten zu geben, zumindest was Hermione anging. Fehlte nur noch, dass Draco wieder auftauchte und endlich mal sagte, was vor sich ging, wo er war und was mit seiner Wohnung passiert ist. Leicht lächelte sie Scorpius an und nickte.

„Ja, wir können zu deiner Mama, aber erst muss ich Papa noch Bescheid geben, ja? Dann machen wir uns auch gleich auf den weg“, lächelte sie ihn an. Jubelnd umarmte er sie, bevor sie sich aufrichten konnte und lief dann zu einem der Hauselfen, die gerade dabei waren das Bücherregal zu putzen. Langsam nahm sie ihren Zauberstab zur Hand und schloss die Augen. Ihre Hand zitterte leicht, während sie sich darauf besann, worum es gerade ging. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Züge, als sie sich an den Moment erinnerte, der sie am glücklichsten gemacht hatte. Der Moment, in dem sie Lucius erzählte, dass sie schwanger war. Seine sonst so kühl und berechnenden Züge waren völlig entgleist, als sie ihm davon berichtet hatte und die Liebe, die sie dann von ihm gesehen hatte, die Freude, die sich mit jeder Sekunde mehr in sein Gesicht geschlichen hatte, hatte ihr gezeigt, wie richtig es gewesen war, ihn geheiratet zu haben. Mit dieser Erinnerung beschwor sie schließlich ihren Patronus hervor und eine silberne Stute brach aus ihrem Zauberstab hervor.

„Überbringe Draco meine Nachricht, nur du kannst ihn jetzt erreichen“, flüsterte sie und gab ihm schließlich die Nachricht mit auf den Weg, dass Hermione Granger aus dem Koma erwachte. Es dauerte nur wenige Sekunden, bevor die schimmernde Stute die Wände des Hauses durchbrach und in die dunkle Nacht galoppierte. Nur einen flüchtigen Moment gönnte sie sich, ihrem Patronus hinterher zu sehen, der so stark wie nie zuvor wirkte.

„Scorpius? Komm, wir gehen mein Schatz, du willst doch zu deine Mama, nicht wahr?“, fragte sie ihn und lächelte, als er erneut zu ihr gelaufen kam und lachte. So hatte sie ihn schon lange nicht mehr lachen sehen. Die Müdigkeit, die ihn bis vor kurzem noch in Schach gehalten hatte, schien wie vergessen. Schmunzelnd ging sie mit ihm zur Garderobe, um ihre Jacken anzuziehen, bevor sie aus dem Haus heraus apparierten und vor dem St. Mungos landeten, Scorpius dabei auf dem Arm haltend. Kaum waren sie angekommen, ließ sie ihn von ihrem Arm und nahm seine Hand, damit er nicht sofort verschwunden war. Zwar kannte er den Weg, nach so einer langen Zeit schon, doch wollte sie ihn keineswegs dort ankommen lassen, bevor sie da war. Sollte sich doch etwas an Hermiones Zustand geändert haben, von dem Blaise in diesem Moment noch nichts gewusst hatte, würde sie wenigstens für ihn da sein können. Ihre Schultern straffend begann sie ihren routinierten Weg durch das Krankenhaus, hinauf zur Station. Noch immer war sie auf der Intensivstation, musste sie doch rund um die Uhr überwacht werden. Bei dieser angekommen, wurden sie von einer Schwester begrüßt, die sie darauf hinwies, dass sie nicht all zu lang bleiben sollten, damit Hermione zur Ruhe kam. Kaum hatte die Dame das gesagt, war ihr Scorpius auch schon aus der Hand gerutscht und zum Zimmer gerannt, in dem seine Mutter lag. Seufzend folgte sie ihm mit zitternden Schritten. Unsicherheit legte sich über Narcissa, je näher sie dem Krankenzimmer kam. Es war anstrengend für sie, sich auf etwas gefasst zu machen, auf das man sich nicht gefasst machen konnte. Hermione wusste nicht mehr, was passiert war, wie Blaise sagte, doch wie viel wusste sie genau nicht mehr? Sachte hob sie ihre Hand um an der Tür zu Klopfen, senkte diese jedoch wieder, da Scorpius sie sowieso offen gelassen hatte. Gemächlichen Schrittes trat sie in das helle Zimmer, durch dessen Fenster man nur in die Schwärze der Nacht blicken konnte.

„Hallo, Hermione“, lächelte sie die Mutter ihres Enkels an, der auf das Bett gestiegen war um seine Mutter zu umarmen. Wie oft hatte er ihr schon gesagt, dass er Angst habe, seine Mama hat ihn nicht mehr lieb, weil sie nicht aufwachte. Es war rührend zu sehen, wie sehr er sich nun freute und wie erleichtert er war, sich wieder an sie kuscheln zu können, seine schwarzen Haare dabei vollkommen zerzaust.

„Guten Abend, Narcissa.“ Hermione schmunzelte, während sie Narcissa ansah.

„Ich war lange nicht da, man sagte mir, dass du dich um Scorpius gekümmert hast. Dafür Danke ich dir“, lächelte sie sachte. Sie sah aus wie früher, stellte die ältere von ihnen fest, als sie an ihr Bett heran trat. Ihre Haare waren ein wenig länger geworden und auch sonst hatte man sie wieder gut zusammen geflickt. Sicherlich, die ein oder andere Narbe war geblieben, die sich hell von Hermiones Haut abhob, doch im Moment, wo sie noch recht Blass war, sah man diese kaum.

„Ich freue mich, dass du wieder aufgewacht bist. Blaise sagte mir, dass du dich nicht erinnern kannst. Sag, was ist das letzte, an das du dich erinnerst?“ Sie wusste, sie sollte Hermione besser schonen, doch für diesen kleinen Moment, musste sie es einfach wissen. Es war wichtig für die weiteren Gespräche, die zwischen ihnen folgen würden.

„Nun, das letzte an das ich mich erinnere, ist der Moment, in dem Draco zu mir ins Büro kam und wir uns küssten. Ab da ist alles wie verschwommen. Was genau ist eigentlich geschehen? Sie sagten mir, dass ich einen Apparier Unfall hatte, was jedoch sehr unwahrscheinlich ist, da ich mich im Apparieren mehr als nur gut auskenne. Sag mir, Narcissa, was ist geschehen, dass ich beim Apparieren zersplintere? Das letzte Mal als etwas beim Apparieren passierte war, als ich mit Harry und Ron auf der Flucht war.“ Und das war, was Narcissa geahnt hatte. Fest schluckte sie, bevor sie sich auf den Stuhl zu ihrer Linken setzte und an Hermione vorbeisah. Sie hatte keinen festen Punkt auf den sie Blickte, doch den brauchte sie auch nicht, solange sie nur nicht Hermione in die Augen sehen musste, während die Erinnerungen an den Tag hervor brachen.

„Nach dem Ereignis ist noch einiges passiert, jedoch das, was du wissen willst ist eher nur ein kurzer Moment gewesen. Ich weiß nicht genau, was passierte, da ich mit Scorpius im Garten gewesen war. Draco und du, ihr wart drinnen, habt miteinander gesprochen, oder besser gesagt euch gestritten. Wieso und worum es genau ging, habe ich nicht mitbekommen. Es muss jedoch etwas gewesen sein, was dich aus der Fassung geraten ließ, denn du bist Hals über Kopf appariert. Die Schutzbanne um unser Haus, um Malfoy Manor, wirken jedoch so, dass nur Familien Mitglieder hinein und heraus apparieren können, nachdem der dunkle Lord gefallen ist. Draco und du, ihr seid nicht verheiratet, weswegen du nicht in die Zauber integriert bist. Die Schutzzauber des Hauses ließen dich nicht gehen, deine Magie nicht wirken. Sie schleuderten dich zurück, weswegen du an Ort und Stelle zersplintert bist. Deine Markerschütternden Schreie waren bis draußen zu hören. Scorpius und ich liefen zu dir und fanden dich, Blut überströmt, auf dem Boden liegend. Ich habe getan, was ich tun konnte, um dir zu helfen, habe all die mir zur Verfügung stehende Magie genutzt um die nötigsten Vorkehrungen zu treffen, damit du nicht“, erzählte sie, verstummte dann jedoch. Noch war Scorpius bei ihnen und vor ihm, wollte sie nicht noch mehr erzählen. Die Alpträume die er nach diesem Erlebnis hatte, hatten sie die ersten Wochen wachgehalten, bis sie beschlossen hatte, ihn von einem Heiler behandeln zu lassen, damit er das Erlebte aufarbeiten konnte.

„Was ist mit Draco?“ Seufzend sah sie Hermione an, bedauern lag in ihrem Blick.

„Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Draco ist seit zwei Wochen nicht mehr aufgetaucht, seine Wohnung ist verkauft und keiner weiß, wo er sich herum treibt, was er tut. Eines steht jedoch fest, Hermione, wenn er wieder da ist, wird er zu dir und Scorpius stehen. Das tut er schon jetzt, denn er hat die Vaterschaft anerkannt. Er ist nun auch offiziell vor allen Medien und vor dem Zaubergamot des Zauberei Ministeriums Scorpius Vater.“ Fest sah sie Hermione in die Augen, wartete auf eine Regung ihrerseits, Freude oder Wut, doch sie schien eher ausgelaugt, denn ihre Augen wirkten matt und ihre Worte waren von einer schwere begleitet, als würde sie gleich wieder einschlafen.

„Das ist schön zu hören, zumindest, dass er sich Scorpius angekommen hat. Doch er muss sich nicht zu mir bekennen. Ich weiß nicht, warum wir uns gestritten haben und es ist auch nicht mehr wichtig, denn viel zu viel Zeit ist seitdem vergangen, doch ich denke nicht, dass ich ihm abnehmen kann, dass er zu mir stehen will. Draco hat sich nie positiv dazu geäußert, wie er über mich denkt. Ich werde euch Scorpius nicht wegnehmen, doch ich werde kein Teil eurer Familie werden“, flüsterte sie und genau das war es, was Narcissa befürchtet hatte. Ihr Sohn hatte die einzige richtige Chance auf Glück verspielt, denn ein Zauberer verliebt sich nur ein einziges Mal richtig. Alles andere ist keine wahre Liebe. Alles andere ist nur Ablenkung.

„Ich denke es wäre besser, wenn sie Miss Granger nun etwas schlafen lassen. Die Untersuchungen haben an ihrer Energie gezerrt, die bei weitem nicht mehr so ausgeprägt ist, nach mehr als sechs Wochen Koma.“ Erschrocken sah Narcissa zur Tür, durch die die ältere Schwester blickte, die sie von ihrem ersten Moment auf dieser Station kannte.

„Sie haben recht, verzeihen sie“, wandte sie sich an die ältere Dame, die ihr zulächelte und Hermiones Decke aufschüttelte, nachdem Narcissa Scorpius auf ihren Arm genommen hatte, der an Hermiones Brust gekuschelt eingeschlafen war.

„Wir kommen Morgen wieder vorbei, erhole dich gut, Hermione“, lächelte sie noch leicht und verabschiedete sich von der Frau, die das Herz ihres Sohnes in der Hand hält, ohne es zu wissen. Sachte nickte Hermione ihr noch zu und lächelte, bevor sie ihre Augen schloss um die erholsame Ruhe zu finden. Wenn man genauer hinsah, erkannte man, dass ihre Muskeln abgebaut hatten. Es war erschreckend, wie schnell der Körper zerfiel, wenn er keine Bewegung bekam. Noch einmal warf sie einen Blick auf die klügste Hexe des Jahrhunderts, die ihr einen so wundervollen Enkel beschert hatte. Sie hoffte nur, dass Draco sich bald melden würde und er die Worte, die er Harry gegenüber ausgesprochen hatte, auch wirklich ernst gemeint hatte. Allerdings zweifelte sie nicht daran. Er hatte noch nie Worte der Liebe ausgesprochen, wenn sie nicht stimmten, wenn sie für ihn keine Bedeutung hatten. Ruhig verließ sie, mit Scorpius auf dem Arm, das St. Mungos und apparierte nach Hause.
 

Es war spät in der Nacht, als sich ein Schatten über die Flure des Krankenhauses bewegte, gehüllt in einen Arztkittel, auf dem Weg zur Intensivstation. Blut befleckte den Kittel am Ärmel und tropfte auf den Boden, auf dem es eine kleine Spur hinterließ. Die Spitze eines Zauberstabes lugte aus dem anderen Ärmel, bereit gebraucht zu werden, wenn es darauf ankam. Es war nicht mehr weit, bis das Ziel erreicht wurde. Die Flügeltür der Station öffnete sich, ohne ein Geräusch von sich zu geben und die Schwestern auf der Station, bemerkten nicht einmal, dass jemand an ihnen vorbeilief. Auf leisen Sohlen, kam die Gestalt schließlich bei ihrem Ziel an, betrachtete die Tür vor sich, die in das Zimmer der jungen Hexe führte, die erwacht sein sollte. Ein kurzer prüfender Blick verlief von links nach rechts und zurück, bevor auch diese Tür lautlos geöffnet und wieder geschlossen wurde. In einem weißen Bett lag sie, die braunen Locken um ihr Gesicht herum verteilt, noch immer in Verbindung mit Zaubern, die ihre Vital werte kontrollieren. Ihr Gesicht war zur Seite geneigt, ebenso wie ihr Körper, als würde sie sich wie ein Fötus zusammen rollen wollen. Nur sachte hob er seine Hand, die den Zauberstab beherbergte und ohne sie zu wecken, wandte er einen Schwebezauber auf sie an. Etwas Metallisches legte sich um ihren Hals, bevor sie wieder sachte auf dem Bett abgelegt wurde. Das leise stetige Geräusch, dass ihre Vital werte von sich gaben, begannen bedrohlich zu piepen, während sie sich wieder von der Intensivstation entfernte, das Blut mit einem Zauber hinter sich aufwischend.



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