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Memories

von

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Geschwister

„Grimm? Grimm! Komm raus, wo auch immer du bist! Ich weiß dass du hier bist und ich seh nicht ein Ärger zu bekommen, dafür, dass du nicht mitkommst! Mami will uns was sagen, also komm jetzt!“, rief Grizabella, als sie die Scheune betrat. Ein paar der Kühe, die auf dem Hof lebten, drehten kurz die Köpfe nach dem Kätzchen, doch widmeten sich schon bald wieder ihrem Futter.

Grizabellas Bruder würde wahrscheinlich auf dem Heuboden nach Mäusen jagen oder er stand irgendwo hinter der nächsten Ecke und lauerte ihr auf.

Doch Grizabella würde sich sicherlich nicht wieder mal erschrecken lassen! Diesmal nicht!

„Grimm! Komm jetzt!“ Langsam wurde das Kätzchen ungeduldig.

„VERDAMMT! Ich hasse dich!“, brüllte es von oben.

„Redest du mit mir? Komm jetzt runter!“, befiehl Grizabella fauchend.

„Ach, sei doch ruhig! Wegen deinem Gebrüll ist mir die Ratte entwischt!“ Grimm streckte seinen Kopf aus einem Loch im Heuboden, da wo die Leiter stand, auf der die Katzen sich immer nach oben kämpften.

„Du und eine Ratte? Die sind doch fast so groß wie du! Als ob due je so eine töten könntest!“, giftete Grizabella zurück. Wenn ihr Bruder ihr blöd kam, bitte, sie konnte auch ganz doof kommen.

„Aber du? Schau dich doch mal an, du bestehst doch zur Hälfte nur aus Fell!“

„Ach, aber du nicht?“, fauchte Grizabella und langsam spürte sie Tränen aufkommen, konnte sie jedoch erfolgreich zurückhalten. Ihr Bruder musste jetzt nicht seine ganze Wut an ihr auslassen, nur weil Minushka wieder mal blöd war!

„Nö, DU bist doch unsere Klobürste!“

„Halt die Klappe!“ Langsam wurde Grizabella richtig sauer!

„Pah! Also, was will Mama uns denn so wichtiges zeigen?“, fragte Grimm nun und kletterte etwas unvorsichtig die Leiter hinunter.

„Grade eben waren ein paar fremde Leute zu Besuch und Mama wollte uns irgendwas dazu sagen. Komm einfach…“ Grizabellas Stimme war mit einem Mal sehr leise geworden, fast schon verschüchtert, irgendwie eingeschnappt wirkte sie.

Die Geschwister überquerten eilig den Hof, wobei sie ein paar Hühner aufscheuchten und betraten das Haus durch die angelehnte Küchentür. In der Küche stand inzwischen die Bäuerin, welche den Herd sauber machte und verfütterte den restlichen Schinken, den eigentlich die Geschwister für sich haben wollten, kurzerhand an Cooper, welcher fast schon verachtend zu den Katzengeschwistern sah, während er gut sichtbar für die Kätzchen, den Schinken verspeiste.

„Pah, das macht der doch absichtlich…“, murrte Grimm an seine Schwester gewandt und warf Cooper einen vernichtenden Blick zu.

„Mhm.“, war alles was sie herausbrachte. Eigentlich war sie noch immer stinksauer, aber sie wollte nicht mehr Probleme machen als nötig. Sie wollte einfach keinen Streit, auch wenn sie die Bemerkung mit der Klobürste einfach nur fies fand und vor allem wusste er das auch ganz genau!

„Mama, was wolltest du uns denn sagen?“, fragte Grimm, als sie das Wohnzimmer betraten.

„Ach Grimm… Das ging ja schnell, wie hat Grizabella es hinbekommen dich so schnell aufzugabeln?“, fragte Sonja, als sie von ihrem Kissen aufsah.

„Pah, die Klobürste hat meine Ratte verjagt.“, beschwerte Grimm sich und gesellte sich zu seiner Mutter auf den Sessel.

Grizabella verspürte schon wieder einen Stich in ihrem Herzen und starrte beschämt auf den Boden. Plötzklich erschienen ihr ihre Pfötchen sehr, sehr, sehr interessant.

Sonja bemerkte das natürlich sofort.

„Grimm, sei still“, fauchte sie warnend „Du weißt genau wie sehr deine Schwester und ich übrigens auch das hasst! Du weißt dass ich das nicht mehr hören will!“

Eine so aggressive Zurechtweisung seiner Mutter war Grimm nicht wirklich gewohnt und Grizabella sah mit einer gewissen Genugtuung dabei zu, wie ihr Bruder unter den Worten seiner Mutter zusammensank. Er mochte zwar eine große Klappe gegenüber seinen Schwestern haben, aber vor seiner Mutter hatte er den größten Respekt.

„Oh, da hat aber jemand ziemlichen Mist gebaut…“, lachte Minushka und sie und Nadica gesellten sich nun auch zu ihrer Mutter, dicht neben ihren Bruder gedrückt.

„Grizabella? Kommst du?“

Grizabella setzte sich nach kurzem zögern schließlich auch zu ihren Schwestern, ohne ihren Bruder jedoch groß zu beachten. Wenn sie eines gut konnte, dann war es Dinge zu ignorieren. Egal wie sehr ihr ihr Bruder weh tat, sie ignorierte es einfach immer, zumindest so gut es ging. Öfters schon war sie kurz davor gestanden ihn vor lauter Wut wirklich ernsthaft anzugreifen, doch sie hatte es bisher immer geschafft sich zusammenzureißen. Und je öfter sie sich darin übte, umso länger schaffte sie solche gemeinen Kommentare einfach stillschweigend zu ertragen. Ja, im Gegensatz zu früher, was in ihrem kurzen Leben noch nicht so lange her war, war sie richtig geduldig und selbstbeherrscht geworden.

„Also… Ich wollte mal mit euch über etwas reden, was ich schon sehr viel früher hätte ansprechen sollen.“, begann Sonja nun.

„Geht es um die Leute die uns heute angeschaut haben?“, fragte Nadica in die Runde.

„Welche Menschen?“, fragte Grimm verwundert.

„Davon hab ich dir doch in der Scheune erzählt.“, murmelte Grizabella halblaut, doch sie bezweifelte selbst ob ihr Bruder das damals überhaupt realisiert hatte.

„Vorhin war eine fremde Frau mit einem Kind hier und hat mich und Minushka gestreichelt und hochgenommen und so.“, erklärte Nadica schnell.

„Genau. Und darüber wollte ich mit euch reden…“, begann Sonja mit einer nicht zu verleugnenden Schwermut in der Stimme.
 

Nachdem sie fertig war mit der Erklärung, was denn nun mit Kätzchen geschah wenn sie in ein gewisses Alter kamen, war die Anzahl an betroffenen Gesichtern recht hoch unter den Kätzchen. Einzig und allein Nadica schien das nichts auszumachen, sie schien viel mehr aufgeregt zu sein. Sie würde möglicherweise bald ein eigenes, neues zu Hause bekommen? Das war ja spannend! Sie war noch nie weiter von hier weggekommen, als bis zur Kuhwiese.

„Aber ich will doch gar nicht weg gehen…“, meinte Grimm schließlich, als Sonja mit ihrer Erklärung fertig war. Sie hatte zwar gesagt, dass die meisten Menschen die sich bewusst eine Katze anschafften ganz nett waren, aber wohl war ihm wirklich nicht. Er wollte lieber hier bleiben. Hier kannte er alles und jeden und selbst Cooper war ihm langsam vertraut.

„Das hast du doch nicht zu entscheiden. Glaub mir, mir ist es auch nicht ganz recht, aber bisher hab ich nur nette Menschen gesehen, die eine Katze bei sich aufnehmen“ Sie seufzte „Hört mal, ich mir ganz sicher dass, wenn ihr erst mal dort seid und euch ein bisschen eingelebt habt, es euch gefallen wird! Und wenn ihr euren Menschen erst mal ein bisschen besser kennengelernt habt, wird es euch erst recht gefallen, glaubt mir!“

Sonja wusste dass sie ihren Kindern grade hauptsächlich versuchte Mut zuzureden, doch sie selbst war ja auch nicht völlig unerfahren! Als sie vor einigen Jahren als junge Katze von einem der umliegenden Nachbarhöfe hier her gebracht wurde, war ihr das auch erst mal alles zu viel gewesen, doch sie hatte sich schnell eingelebt und mochte die Bauernfamilie die hier wohnte wirklich sehr. Und wenn ihre Jungen erst mal eine gewisse Beziehung zu ihren Menschen aufgebaut hatten, dann würden sie sich sicherlich bald heimisch fühlen.

„Aber ich will nicht! Ich will hier bleiben!“, stimmte nun auch Minushka ihrem Bruder zu.

„Also ich find das eigentlich ziemlich spannend“, mischte sich nun Nadica mit merklicher Aufregung in der Stimme ein „Grizabella, wie findest du das denn?“

„Hm… Ich glaub nicht dass mir das gefallen würde.“, meinte sie schließlich und sah mit merklicher Unsicherheit zu ihrer Mutter auf.

„Doch, glaubt mir… Die meisten Menschen sind toll… Zumindest all die , die mir bisher begegnet sind.“

„Und wie viele Menschen kennst du?“, fragte Minushka.

„Äh… Ein paar… Zum Beispiel die Leute bei denen ich geboren bin… Und die Bauern und ihre Kinder… Und deren Kinder… Oh, und ganz viele Leute die hier mal zu Besuch waren um sich Kätzchen anzusehen und natürlich treff ich auch mal Leute auf meinen Streifzügen.“, erzählte sie.

„Ja, aber was wenn die Leute die uns haben nicht nett sind?“, wand Grimm verzweifelt ein.

„Grimm, jetzt glaub mir doch“, begann sie nochmals seufzend „Ein Mensch der sich ganz bedacht und vorbereitet eine Katze zulegt, der will einer solchen auch ganz bestimmt nichts böses.“

„Und wenn nicht?“, hakte Grimm nochmals nach.

„Grimm, hast du nicht zugehört was Mama gesagt hat?“, murrte Grizabella genervt. Sie glaubte ihrer Mutter völlig, warum auch nicht? Sonja hatte ihre Jungen nie angelogen, zumindest konnte Grizabella sich nicht daran erinnern, dass das je passiert sein sollte. Und wenn sie ehrlich war, so beruhigten Sonjas Worte sie sehr. Der Gedanke zu fremden Leuten zu kommen war zwar seltsam, irgendwie beängstigend, aber ihre Mutter sprach ihnen einen solche Zuversicht zu, warum konnte Grimm sich davon nicht einfach anstecken lassen, so wie sie? Oder wie Nadica? Ja, selbst Minushka schien ruhiger zu sein als er.

„Ach, sei doch ruhig, Klobürste! Was weißt du schon!?“, fauchte Grimm sie gereizt an.

Das war genug für heute.

„Weißt du was?! Ich hoffe du kommst zu den schlimmsten Menschen auf Erden!“, schrie sie zurück, sprang vom Sofa und rannte dort hin, wo sie sich sonst auch immer hin flüchtete, wenn sie es nicht mehr aushielt. In ihrem Fall das Dach des kleinen Nebenschuppens.

„Grizabella! Komm zurück!“, rief Sonja ihr hinterher, doch ihre Tochter war bereits durch ein offenes Fenster auf den Hof geflüchtet.

„Na toll, das hast du ja ganz toll gemacht!“, brüllte Minushka ihren Bruder an und trat ihn möglichst unsanft vom Sofa.

„Minushka, Grimm, hört jetzt SOFORT auf! Geht’s euch noch gut?!“ Sonja war stinksauer.

„Aber-“ Doch Grimm kam nicht weit.

„Halt die KLAPPE! Du wirst dich jetzt sofort bei deiner Schwester entschuldigen!“

„Aber-“

„SOFORT!“

Das war genug um Grimm dazu zu bringen wie vom Teufel geritten davon zu preschen.

„Hey, Milly, was ist denn hier los?“ Die Bäuerin sah besorgt ins Wohnzimmer. Das Fauchen was sie gehört hatte war wirklich besorgniserregend. Doch als sie Sonja, oder „Milly“, wie sie sie nannte und zwei ihrer Jungen friedlich auf dem Sessel sitzen sah, war ihre Sorge wieder wie weggewischt.

„Nanu, ich hab doch grad was fauchen hören… Hm, ihr seid mir schon ein seltsamer Haufen.“, meinte sie schmunzelnd und wand sich wieder dem Putzen der Küche zu.

„Mama, bist du eigentlich sauer auf mich?“, fragte Minushka schließlich etwas unsicher, nachdem ein paar Sekunden Stille geherrscht hatte.

„Auf dich? Warum sollte ich?“, fragte Sonja nun.

„Na ich war doch vorhin so fies zu Grimm und deswegen war er wieder gemein zu Grizabella.“, erklärte Minushka.

„Oh bitte, Kleines, hör auf. Das grade eben war wohl mehr als gerechtfertigt. Grimm ist manchmal schlimmer als ein pubertierendes Huhn.“, murrte Sonja und machte sich auf dem Sofa lang, wobei Nadica sich an ihre Flanke kuschelte.
 

Grizabella konnte grad nicht mehr. Sie heulte sich die Augen aus und niemanden schien es zu interessieren. Wie gern hätte sie sich einfach nur an ihre Mutter gekuschelt und gejammert, wie gemein Grimm doch ist! Sie hasste ihren Bruder manchmal einfach nur! Er war doch selber eine verdammte ‚Klobürste‘, sie hasste diese Beschimpfung!

Und sie versuchte doch so sehr nicht zu weinen, sie versuchte so sehr so taff zu sein wie Minushka, doch manchmal wenn es alles zu viel wurde, da platzte es eben aus ihr raus. Ihr Bruder war einfach nur gemein! Er wusste doch wie leicht es war, sie zu Tränen zu treiben! Ach verdammt… Wieso konnte sie nicht endlich mal erwachsen werden und nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit rumheulen?

Grizabella drückte den Rücken gegen die Bachsteinwand des alten Bauernhauses. Der Schuppen auf dem sie lag war direkt an das Haus angebaut, weshalb man recht einfach auf das Wellblechdach des Schuppens kam. Man musste nur aus der Haustür, nach links und an der Regenrinne hoch.

Und hier oben hatte man einfach immer seine Ruhe. Auf dem Heuboden hätte sie zwar auch Zeit für sich gehabt, aber sie wusste dass dort die Wahrscheinlichkeit von ihren Geschwistern gestört zu werden höher war als hier… Hier, auf dem Moosbewachsenen, verdreckten Wellblechdach des kleinen Geräteschuppens neben dem Haus, mit dem einseitig abfallenden Dach.

„Grizabella?“

Oh toll, Grimm! Pah! Der sollte jetzt gar nicht zu ihr kriechen, er hatte schon genug getan. Vielleicht würde er sie auch gar nicht finden, immerhin fiel das Dach, auf dem sie sich befand, nach hinten ab, er konnte sie gar nicht sehen.

„Grizabella? Komm schon, es tut mir leid was ich gesagt hab… Ich weiß doch, dass du es nicht magst als Klobürste bezeichnet zu werden, es tut mir echt leid!“, rief er über den Hof.

Grizabellas Öhrchen schnellten ganz automatisch nach hinten. Ja, toll, ruf es noch lauter, vielleicht würden es dann auch die letzten Lebensformen im Umkreis von drei Kilometer hören.

Doch Grizabella würde isch sicherlich nicht von ihm erweichen lassen, sie würde einfach still schweigend hier auf dem Dach bleiben, so lange bis er aufgab und sich verziehen würde.

„Grizabellaaaaaa! Bitte, komm schon, Mama wird stinksauer sein, wenn ich mich nicht entschuldige… Komm schon, bitte!“

Dieses Gejammer hielt doch niemand aus!

„WAS?!“, entfuhr es ihr schließlich, doch sie bereute ihren kleinen Ausbruch sofort wieder.

„Ach da bist du.“, sagte Grimm und kletterte über die Regenrinne zu seiner Schwester hoch, wobei er die Wut in ihrer Stimme einfach ignorierte. Er kannte Grizabella doch, die konnte noch so stinkig sein, so schnell würde die ihn nicht umbringen.

„Was willst du denn noch?!“, schnauzte ihn sie nochmals an.

„Ich wollt mich entschuldigen… Für das Klobürstendings. Also… Nimmst du das an?“

Grimms Entschuldigung klang nicht unbedingt Glaubwürdig oder gar Reuevoll und Grizabella sah nicht ein sich dadurch gleich einlullen zu lassen. Sie würde ihm diesmal nicht einfach so verzeihen!

„Nö.“

„Wie ‚nö`?“

„Nö. Ich nehm’s nicht an! Ich bin stinksauer!“, fauchte Grizabella ihn an und drehte ihren Kopf sofort von weg. Jetzt hatte sie zwar die Wand vor Augen aber lieber starrte sie auf eine Backsteinwand als ihren Bruder auch nur eines Blickes zu würdigen! Ein verdammter Idiot war er. Glaubte wohl auch sie war einer von den Idioten, bei denen man den größten Mist anstellen konnte und bei denen eine halbherzige Entschuldigung reichte um alles wieder ins Lot zu bringen.

„Aber… Du bist doch sonst nicht…“ Ja, Grimm war überfordert „Es tut mir echt leid, ich-“

„Jetzt lass mich doch in Ruhe!“, fauchte Grizabella und schubste ihn mit aller Kraft zur Seite. Wie das wohl aussehen musste? Eine graue Plüschkugel schlug eine noch größere Plüschkugel vom Dach, netter Anblick.

Jedoch hatte Grizabella sich tatsächlich ein wenig verschätzt, denn Grimm verlor das Gleichgewicht und landete auf dem Boden, mitten in eine Horde flauschiger Hühnerküken, die sich gerade unter dem Schuppen gesammelt hatten, um nach ein paar Körnchen, die noch dort rumlagen, zu picken.

Und ganz ehrlich, der Anblick löste bei Menschen, wenn das denn jemand gesehen hätte, einen Zuckerschock aus, denn dieser Anblick war… Er war… Oh Gott, wie sollte man das Beschreiben? Es war ober-mega-hyper-knuddel-wuddel-flauschel-babauschel-süß! Es war so niedlich, es war tödlich! Eine flauschige, drei Monate alte, graugetigerte, die Menschen nannten das auch ganz gerne ‚Blue Tabby‘, das hatte Grizabella öfters mal rausgehört, war umgeben von zehn kleinen, gelben, piepsenden, flauschigen Küken. Man konnte das Niedlichkeitslevel also etwa erahnen.

Jedenfalls war das das, was ein Mensch darüber denken würde.

Bei Grizabella, also einer Katze, sah das natürlich anders aus. Sie fand es einfach nur dämlich und lachhaft. Ja, im Grunde hätte sie ihren Bruder auch einfach auslachen können, was sie jetzt gerade auch tat.

Und sie tat es gern. Ihr großer, harter, besserwisserischer, ach so männlicher Bruder wurde gerade von einer Welle von Niedlichkeit in Form von Küken erniedrigt, was könnte es denn besseres geben?

„Okay, JETZT nehm ich die Entschuldigung an. Aber auch nur weil du mich so gut unterhalten hast.“, lachte Grizabella amüsiert und sprang vom Dach, was bei ihr um einiges geschmeidiger aussah, als bei ihrem Bruder. Der hatte sich zwar auch auf alle vier Pfoten retten können, doch es sah bei ihr eben einfach besser aus.

„Sehr schön…“ Er rieb sich den Kopf, während alle Küken zu ihrer Mutter flüchteten, welche laut gackernd die Federn aufstellte. Sie hoffte wohl Grimm einzuschüchtern, denn wer ihren Küken zu nah kam, bekam es mit ihr zu tun!

„Ist ja gut, wir wollen doch gar nichts von diesen halben Portionen.“, murrte Grimm und drückte beim Aufstehen erst mal das Kreuz durch.

„Na komm“, versuchte Grizabella ihn aufzuheitern „Gehen wir wieder ins Haus, ich glaub es regnet bald.“

„Na ja, spätestens dann wärst du sowieso wieder ins Haus hinter den Ofen gekrabbelt.“

„Noch ein Wort und ich wandre freiwillig aus.“ Grizabella sah ihren Bruder äußerst vielsagend an.

„Ist ja gut… Aber ich hätte vorhin trotzdem fast eine Ratte gefangen.“, beharrte Grimm.

„Ganz wie du meinst Grimm… Ganz wie du meinst.“

Was sonst sollte Grizabella noch groß erwidern?



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