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P.D.T.S.S.

V Custodis
von

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Die Nacht

Nicht über den Titel wundern!

Was die Abkürzungen bedeuten sag ich nicht!

Zumindest noch nicht. Ansonsten würde die Story an Spannung verlieren.

Im Laufe der Zeit findet man vielleicht auch selbst raus wofür sie stehen...

Parings: Kai x Ray / könnte noch was dazu kommen...
 

PS.: Die Charaktere gehören nicht mir und ich verdiene auch kein Geld damit.
 


 

Es war dunkel in Rays Zimmer.

Er konnte wegen dem Gewitter nicht richtig schlafen und hatte sich im Bett aufgesetzt.

"Verschwinde, du verdammtes Gewitter!" gähnte er hundemüde. Ein Blitz erhellte sein Zimmer und lenkte seine Aufmerksamkeit auf das Blade auf dem Nachttisch.

Langsam beugte er sich vor und griff nach dem Blade. Es donnerte. Ray stricht mit den Fingerkuppen sacht über sein Blade.

Es blitzte wieder.

Er musste wieder an die Blade Breakers denken.

Wie es damals in einer Nacht ein Unwetter gab und Max, Kenny und Tyson sich ganz eng aneinander gekuschelt hatten. Bei diesem Anblick hatte er damals nur grinsen können.

Kai war der Einzige, dem das alles nichts auszumachen schien. Er schlief seelenruhig weiter.

"Ach Kai..." seufzte Ray leise.

Ein Donner durchrollte die Nachtluft.

Dann musste er an eine andere Nacht denken, die leider nicht ganz so harmonisch war.

Es war die Nacht nach der Weltmeisterschaft von vor zwei Jahren.

Sie hatten damals natürlich noch tüchtig gefeiert und alle waren gut drauf gewesen.

Und je später es wurde, desto offener und geradezu alberner wurden sie.

Den Vogel schoss allerdings dann Kai ab.

Er hatte gerade wieder einem Mädchen einen Korb gegeben als Tyson meinte, dass er das nur täte, weil er gar nicht tanzen konnte. Kai überging nicht wie gewohnt diese Bemerkung, sondern zischte ihm zu, dass er das zurücknehmen solle. Tyson war leicht verwirrt über diese Reaktion, doch er fasste sich wieder und sagte, dass er das doch beweisen solle.

Woraufhin Kai sich sofort nach einem Mädchen umsah. Als er aber keines fand, welchem er noch keinen Korb gegeben hatte ging er entschlossen auf ihn zu. Er hatte damals nur verdutzt gucken können als Kai ihm das Haarband öffnete und ihn dann vom Stuhl zog.

Den Tanz, der daraufhin folgte würde er nie vergessen können.

Es hatte mehr Spaß gemacht mit Kai zu tanzen als mit Mariah. Warum wusste er nicht, es war einfach so.

So unvergesslich wie der Tanz war, war allerdings auch der Moment in dem Voltaire eintrat.

Er legte ihnen kurz die rechtliche Lage da, woraus hervorging, dass Kai, weil er noch minderjährig war mit zu ihm, dem Erziehungsberechtigten gehen musste.

Max, Kenny, Tyson und er hatten sich heftig beschwert, doch das half nichts. Zwei Bodyguards packten Kai an den Armen und zerrten ihn raus. Er hatte gerade noch Kais verzweifeltes Gesicht sehen können, bevor er durch die Tür verschwand.

Voltaire hatte ihnen nicht gesagt wo er Kai hinbringen würde, sodass sie absolut keinen Kontakt mehr mit ihm aufnehmen konnten.

Das alles war nun schon gut zwei Jahre her.

Es blitzte und donnerte kurz nacheinander.

Damals hatte es auch gewittert.

Ray seufzte und lehnte sich an die Wand.

Plötzlich fing sein Blade an zu leuchten.

"Was ist denn, Drigger?" fragte er es.

Das Blade leuchtete immer stärker.

Plötzlich schoss ein Lichtstrahl daraus hervor und ein großer Tiger zeigte sich.

Ray schaute ihn verdutzt an.

Drigger schnurrte und rieb seinen Kopf an Ray, dann leckte er ihm noch kurz übers Gesicht.

"Was?..." fragte Ray verwirrt.

Doch da ging Drigger auch schon aufs Fenster zu.

Draußen war das Gewitter gerade im vollen Gange.

Ein Lautes Kreischen durchschnitt die Nacht.

Drigger drehte sich noch kurz zu Ray um, schnurrte dann noch einmal entschuldigend und lief hinaus in die Nacht.

Ray war so perplex, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Erst fünf Minuten später stand er auf und stürzte zum Fenster.

Er konnte nichts mehr sehen.

Drigger war verschwunden.
 

*****
 

In einem anderen Teil der Stadt schliefen in dieser Nacht noch drei weitere Jungen, die allerdings nicht merkten, wie sich ihre Bit Beasts verabschiedeten und mit dem Gewitter fort zogen.
 

~~~~Fortsetzung folgt~~~~
 

Kapitel 1: Regentage

Regentage

Am nächsten Morgen wurde Tyson durch einen Eimer Wasser wach, den ihn sein Opa ohne zu zögern über den Kopf kippte.

Im Halbschlaf bekam er irgendwelche Worte mit, denen zu Folge er Max und Kenny dringend anrufen sollte.

Es würde etwas mit ihren Bit Beasts nicht stimmen.

"Ja, ja ich komm ja schon" gähnte er und wischte sich das Wasser aus dem Gesicht. Sein Opa ging laut über "diese Jugend von heute" schimpfend aus dem Zimmer.

Tyson fiel wieder zurück ins klitschnasse Bett und versuchte seine Gedanken zu sortieren.

Das war wirklich eine seltsame Nacht. Er hatte so blödsinnigen Mist geträumt, dann wurde er von seinem Opa mit einem Eimer Wasser geweckt, obwohl Ferien waren! Und Max und Kenny kamen plötzlich auf die Idee ihn so früh... er blickte auf den Wecker, der neben ihm auf dem Nachttisch stand... um halb neun morgens anzurufen.

Er schloss die Augen wieder.

Was hatte er eigentlich gerade geträumt?

Komisch! Er hatte es vergessen.

Er öffnete wieder die Augen und blickte direkt auf den Nachttisch.

Er lächelte als er sein Blade sah.

Mühselig raffte er sich wieder auf.

Langsam schritt er auf das Telefon im Flur zu und nahm den Hörer ab.

Ganz automatisch wählte er Maxs Nummer und wartete.

"Besetzt" Na gut, dann halt nicht. Er legte den Hörer wieder zurück auf die Gabel.

Er zog einen stark abgewetzten Zettel mit einer Reihe von Telefonnummern aus der Schublade unterm Telefon hervor.

Mit dem Zeigefinger fuhr er die Liste entlang, bis er beim Namen ,Kenny' stehen blieb.

Er tippte die Nummer, die neben dem Namen stand ganz genau ab. Mein Gott warum musste Kenny auch so eine lange, komplizierte Rufnummer haben.

Er gähnte laut als urplötzlich Kennys Stimme aus der Ohrmuschel drang: "Mensch Tyson, brüll mir doch nicht so ins Ohr!"

"'tschuldige Chef! Aber um diese Uhrzeit liege ich für gewöhnlich noch im Bett" sagte Tyson leicht angesäuert.

"Ja, ja, ich weiß!" kam es vom anderen Ende ungeduldig zurück.

"Jetzt erzähl schon! Was gibt es denn so Dringendes?"

"Ich gehe mal davon aus, dass du heute noch nicht genauer dein Blade betrachtet hast?"

"Was soll diese Frage?"

"Normalerweise werde ich morgens immer von Dizzy geweckt, aber heute Morgen nicht!"

"Dann hat sie halt auch mal verschlafen"

"Nein, Tyson! Sie ist verschwunden!" Kenny klang sehr verärgert und ernst. Was Tyson zum Stutzen brachte, denn so besorgt hörte sich der Kleine normalerweise nicht an.

"Und Maxs Dracil ist seid heute Morgen auch nicht mehr da. Er hat mich vorhin bereits angerufen..."

Tyson hörte, dass Kenny bereits den Tränen nahe war.

Er wusste nicht, was er jetzt machen sollte. Von jemanden beruhigen hatte er keine Ahnung.

"Jetzt beruhig dich erst einmal, Chef!" sagte er so ruhig es nur ging.

"Beruhigen?" brüllte Kenny "Wie soll ich das denn bitte schön machen? Hast du inzwischen nachgeguckt, ob Dragoon noch da ist?"

"Ich werde schnell nachsehen gehen"

Tyson schmiss den Hörer neben das Telefon auf den Tisch und rannte in sein Zimmer.

Auf dem Nachttisch lag immer noch sein Blade, genauso wie er es gestern Abend dort hingelegt hatte.

Doch als er näher kam erkannte er, dass auch Dragoon nicht da war.

Aufgeregt lief er zum Telefon zurück und nahm den Hörer wieder in die Hand.

"Dragoon ist auch nicht mehr da!" rief er beängstigt hinein.

Er hörte Kenny kurz, gequält aufstöhnen.

"Toll und was machen wir jetzt?"

Da drauf fiel Tyson auch keine Antwort ein. Normalerweise war Kenny es ja auch, der wusste was zu tun war. Doch dieses Mal...

"Warte mal kurz, Tyson! Ich hab gerade von Ray eine Mail bekommen"

Tyson gab keinen Ton von sich. Erst jetzt wurde ihm langsam bewusste, dass er ohne Dragoon an keiner Meisterschaft mehr teilnehmen konnte. Ohne sein Bit Beast war er nur noch ein stinknormaler Blader.

"Bist du noch dran, Tyson?"

"Ja" kam es apathisch von Tyson.

"Ray hat mir geschrieben, dass Max ihn gerade angerufen hat und dass auch er sein Bit Beast letzte Nacht verloren hat.

Max und Ray haben bereits ausgemacht, dass wir uns in einer Stunde unten am Fluss treffen. Also beeil dich! Damit du wenigstens dieses Mal pünktlich bist! Tschü!"

Und damit endete das Telefonat.

Tyson legte langsam auch den Hörer auf die Gabel.

"Bis gleich!" murmelte er noch bevor er wieder in sein Zimmer lief.

Es dauerte nicht einmal mehr eine viertel Stunde, da stand Tyson auch schon voll angezogen und gewaschen vorm Frühstückstisch, der wie jeden Morgen reich beladen war.

Schnell nahm er sich nur zwei Brötchen und rannte aus dem Haus.

Seinem Opa rief er nur kurz zu, dass er sich mit den anderen treffen wolle.

Der alte Mann schaute ihm verdutzt nach.
 

*****
 

Tyson kam eine viertel Stunde vor dem verabredeten Zeitpunkt am Fluss an und denn noch war er der Letzte.

Ray, Max und Kenny saßen bereits auf den Stufen und ließen die Köpfe hängen.

"Jetzt wo Tyson da ist können wir ja anfangen" sagte Ray und setzte sich richtig auf.

Max schien in diesem Moment aus einer Art Trance zu erwachen. Er atmete ein Mal tief durch und schaute dann zu Tyson auf.

"Hi Tyson!" begrüßte er ihn trocken.

Max schubste Kenny an, der die ganze Zeit apathisch den leeren Monitor betrachtet hatte. "Hey Kenny, Tyson ist da!"

Kenny wischte sich einmal mit dem Arm über die Augen: "Na endlich!"

"Also..." begann Max "... ich vermute, dass uns irgendjemand von den nächsten Meisterschaften abhalten will, denn als ich vorhin auf dem Weg hierher war hab ich viele Leute gesehen, die ihre Bit Beasts nicht vermissen.

Mit anderen Worten... eigentlich sind wir die einzigen, die sie verloren haben..."

"Und warum haben sie dann auch Dizzy mit genommen?" warf Kenny weinend ein.

Tyson setzte sich neben Kenny und legte einen Arm um ihn.

"Ich glaube, dass Max Recht hat. Und Dizzy hätte unsere Bit Beasts sicherlich lokalisieren können, sodass sie sie aus Vorsicht auch entführt haben" sagte Tyson beruhigend und Kenny widersprach nicht, denn die Antwort war schlicht weg plausibel. Mit Dizzy wäre es wirklich ein Leichtes gewesen die anderen zu finden.

Ray hätte diese Theorie auch für die wahrscheinlichste gehalten, wenn er nicht mitbekommen hätte wie sich Drigger gestern Nacht von ihm verabschiedet hat. Drigger war freiwillig fort gelaufen.

"Ray?" riss ihn Max wieder aus seinen Gedanken.

Der Schwarzhaarige blickte auf.

"Das glaube ich nicht!"

"Hä? Was glaubst du nicht?" fragte Max verwirrt.

Auch Tyson und Kenny sahen nun zu ihm herüber.

"Ich glaube... Quatsch...ich weiß, dass sie nicht entführt wurden!"

"Was macht dich denn da so sicher?" fragte Tyson.

"Gestern Nacht bin ich wegen dem Gewitter wach gewesen und dabei kam plötzlich Drigger aus dem Blade und ist freiwillig hinaus ins Dunkel gesprungen. Niemand hat ihn zu irgendetwas gezwungen"

Eine Gedankenpause trat ein.

"Vielleicht haben sie ihn ja herausgelockt?" vermutete Max.

"Oder er hat bemerkt, dass unsere Bit Beasts in Gefahr sind und wollte ihnen zu Hilfe kommen" sagte Tyson, obwohl er so aussah, als wenn er selbst nicht wirklich daran glaubte.

Wieder trat Schweigen ein.

Leise fielen wieder Regentropfen auf den Boden und färbten ihn dunkel.

"Schon wieder Regen" knurrte Ray.

"Kommt, gehen wir uns unter die Brücke stellen!" schlug Max vor und keiner widersprach ihm.

Aus den paar Tröpfchen wurden sehr schnell lange Fäden, die hart auf dem Boden aufkamen.

In der Ferne hörte man bereits Donner grollen.

Kenny drückte sich dichter an Tyson.

"Und.. und was ...tun wir jetzt?" schluchzte der Braunhaarige.

"Nichts!" kam es kurz und knapp von Ray, sodass Kenny zusammenzuckte.

"Ray!" Max sah ihn mahnend an, dann wandte er sich zu den anderen "Wir können wirklich nicht viel tun! Das Einzige was wir jetzt noch machen können ist sie zu suchen"

"Dann tun wir das doch!" rief Tyson entschlossen.

Max schaute skeptisch in den Wolken verhangenen Himmel.

"Nun ja..." seufzte er "... wieso nicht!?"

"Das hat doch gar keinen Zweck!" rief Ray plötzlich "Das Einzige was wir bei diesem Wetter finden werden wird eine Erkältung höchsten Ausmaßes sein!" "Ray!" unterbrach ihn Max wieder mahnend. Mit einem kurzen Kopfzucken deutete er in Richtung Kenny.

Ray verdrehte die Augen und stimmte dann doch noch dem Vorschlag zu.

Gemeinsam gingen sie schließlich durch den Regen zu Maxs Vater in den Shop.

Auf einer Karte, die ihnen Maxs Vater gegeben hatte, markierten sie wer wo suchen sollte.

Kenny wollte alles systematisch abgehen, damit sie auch ja keinen Winkel vergaßen.

Ray und Max sollten den östlichen Teil der Stadt absuchen, und Tyson und Kenny übernahmen den Westen.
 

*****
 

Nach drei Tagen vergeblichen Suchens war Ray kurz davor einfach aufzugeben.

"Das ist doch alles Blödsinn!" rief Ray wutschnaubend aus.

Seine Kleidung war wie die von Max total durchnässt, selbst das große Regencape hat ihnen da nichts gebracht. Der Regen kam von allen Seiten und ließ keine Gnade zu.

"Seit drei Tagen... ganzen drei Tagen suchen wir nun schon...und haben nichts gefunden... und seit eben dieser Zeit regnet es!" schimpfte der erkältete Chinese laut vor sich hin und verscheuchte so ein paar spielende Kinder, die ihn ängstlich ansahen.

Max sagte nichts dazu. Er war Rays ständiges Gemoser und Gequengel bereits gewohnt.

Und außerdem war er wieder total übermüdet und wollte eigentlich nur noch ins Bett.

Doch sie mussten noch gut eine Stunde weiter machen bevor sie sich mit Tyson und Kenny in einer Eisdiele treffen würden.

Es blitze plötzlich.

"Na toll!" rief Ray und zog Max rüber in ein großes Geschäft.

Sie hatten gemeinsam ausgemacht, dass sie nur bei einem Gewitter die Suche unterbrechen wollten, weil es zu gefährlich war.

Ray streifte die Kapuze ab und sah sauer aus dem Fenster.

Von hier aus konnten sie beobachten wie die Menschen schnell in die Häuser flüchteten, bis die Straße schließlich Menschenleer war.

Max schloss kurz die Augen. Er hoffte nicht gleich vor Müdigkeit umzukippen, denn seine Beine fühlten sich nicht mehr allzu stabil an.

"Tz... hat der 'ne Ruhe!" schnaubte Ray. Max öffnete wieder die Augen und folgte Rays Blicken.

Ihnen gegenüber lief jemand ganz langsam die Straße hinunter.

Er, oder sie? Hatte einen schwarzen langen Mantel an, schwarze Stiefel, schwarze Hose, schwarze Handschuhe.

Sein, ihr? Gesicht konnte man nicht erkennen, weil der Kragen hochgeschlagen war und das Gesicht fast vollständig verdeckte. Die Haare steckten unter einem schwarzen, großen Hut und die Augen wurden von einer schwarzen Sonnenbrille verdeckt.

Plötzlich bog die schwarze Gestalt nach rechts ab in eine Seitenstraße und verschwand somit aus ihrem Blickfeld.

"Na komm! Gehen wir weiter!" seufzte Ray und zog sich die Kapuze wieder über.
 

~~~~Forsetzung folgt~~~~
 

...sogar sehr bald! Kapitel 2: Ein Team! Eine Einheit?ist bereits fast fertig...

...das Kapitel wird dann auch etwas Ereignisreicher sein als dieses...

Ein Team! Eine Einheit?

*räusper* also um eure Frage mal aufzugreifen:

Kai kommt noch, ich brauch halt noch ein wenig, bis ich an die Stelle gelange...
 

"Wir suchen nun schon seit zwei Wochen nach ihnen, aber haben nichts gefunden. Sollen wir die ganze Aktion nicht einfach abblasen?" schlug Ray vor.

Sie saßen wie immer in den letzten zwei Wochen am Ende des Tages in einer Eisdiele und berichteten von ihrem Tag.

Und wie immer hatten sie keinerlei Hinweise gefunden, die auf den Aufenthaltsort ihrer Bit Beasts hindeuten.

Ray fühlte sich zwar ohne Drigger sehr einsam, aber er hatte so ein Gefühl, welches ihm sagte, dass die Großkatze von alleine wiederkommen muss. Er fühlte, dass es schlicht weg sinnlos war nach ihnen zu suchen.

Kenny saß Ray gegenüber auf der Fensterseite.

Er schaute aus dem Fenster und blickte ins Leere.

Im Laufe der letzten zwei Wochen unterlag Kenny sehr häufig rapiden Stimmungsschwankungen.

Und momentan hatte er Mal wieder einen Tiefpunkt erreicht.

Die anderen Drei hatten Kenny noch nie in solchen Extremsituationen erlebt. Normalerweise war er ja immer sehr ausgeglichen, aber ohne Dizzy schien die Waage nicht mehr ausgewogen zu sein.

Auch Tyson hatte eine Seite gefunden, die bis jetzt noch keiner wirklich von ihm kannte. Er wurde, besonders gegenüber Kenny eine sehr einfühlsame, tröstende und verständnisvolle Person.

Max hingegen fiel es immer schwerer seine Mundwinkel auch nur ein kleines Stückchen nach oben zu bewegen.

Doch im Gegenteil zu Ray war er fest entschlossen sein Bit Beast zu suchen und zu finden.

"Nein Ray! Wir können jetzt nicht aufgeben!" sagte der Blonde bestimmt "Dass das was wir bis jetzt gemacht haben Quatsch war, geb ich ja zu. Pures drauflos Suchen bringt es nicht. Wir müssen uns in unsere Bit Beasts hineinversetzen..."

Ray zog sein Eis zu sich und löffelte es gelangweilt aus dem Becher, während Max Tyson in ein ernsthaftes Gespräch verwickelte. Kenny rannen leise ein paar Tränen die Wagen herunter. Immer noch starrte er nach Draußen.

Ray war der Einzige, der sein Eis noch nicht verputzt hatte, weil er die ganze Zeit über versucht hatte die anderen zur Aufgabe zu bewegen.

Doch Hunger hatte er eigentlich sowieso nicht.

Tyson, der immer noch mit Max sprach legte nun einen Arm auf Kennys Schulter.

Der Braunhaarige zuckte bei der Berührung kurz zusammen, doch dann ergriff er Tysons Hand und hielt sie fest und ließ sich trösten.

Ray beobachtete den Jüngsten von ihnen und fühlte sich plötzlich noch einsamer als sowieso schon.

Er wollte jetzt auch so getröstet werden.

Ihm war kalt. Warum nur war Drigger verschwunden?

Warum nur glaubte er absolut nichts tun zu können?

Er wendete seinen Blick nach draußen.

Es regnete inzwischen schon nicht mehr ganz so stark, aber auf der Straße waren trotzdem nicht so viele Leute wie sonst immer unterwegs. Doch urplötzlich zog eine Person nur ein paar Meter von ihm entfernt seine Aufmerksamkeit auf sich.

Diese Person hatte er letztens doch schon Mal gesehen.

Ganz in schwarz gekleidet und trotz der Dunkelheit, die wegen dem Regenwetter hier die ganze Zeit herrschte, trug diese Person eine Sonnenbrille.

Diese Person stand mit vor der Brust verschränkten Armen unter dem Vordach der Eisdiele und schien das Ende des endlosen Regens abzuwarten.

Plötzlich krachte es laut und metallisch am anderen Ende der Straße.

Ray wusste sofort, dass da hinten zwei Autos ineinander gerast waren. Seitdem dieser Regen eingesetzt hatte stieg die Unfallquote. Inzwischen gehörte so etwas für Ray zum Alltag.

Aber die schwarz gekleidete Person schreckte auf und sah die Straße hinunter.

Für einen Moment glaubte Ray blaue Streifen erkannt zu haben so wie sie Kai trug.

Moment Mal! War das vielleicht auch Kai?

Die Person wendete sich zum Gehen.

Aber wenn Kai wieder hier wäre, hätte er sie doch sofort besucht. Oder ihnen zumindest Bescheid gegeben.

Oder doch nicht?

Ray hatte plötzlich einen Entschluss gefasst und sprang auf.

Er schmiss Max fast von der Bank als er so schnell es nur ging über ihn kletterte und zum Ausgang rannte.

Tyson und Kenny sprangen ihm hinterher. Max bezahlte schnell noch für sie und lief ihnen hinterher.
 

*****
 

Der Regen schlug Ray hart ins Gesicht, sodass er die Augen fast schließen musste.

Er wollte unbedingt diese Person einholen und sie genauer unter die Lupe nehmen.

Doch wo war sie nun?

Er blieb stehen und sah sich suchend um.

Hinter ich hörte er Tyson rufen: "Ray, warte! Wo willst du hin?"

Er wollte gerade etwas zurück rufen, doch da sah er den schwarzen Umhang wieder. Die Person lief in Richtung Industriegebiet.

Verdammt, warum mussten die Leute auch unbedingt jetzt alle aus ihren Häusern kommen?

Die ganze Straße schien plötzlich voll zu sein und ihm den Weg versperren zu wollen.

Er spurtete um die Hindernisse herum und verlor dabei fast wieder den schwarzen Mantel aus den Augen.

Inzwischen wusste er bereits gar nicht mehr wo er war, um so viele Ecken und Enden war er bereits herumgelaufen.

Doch irgendwann ging ihm die Puste aus.

Mitten auf einer schlammigen Straße zwischen hohen halb zerfallenen Fabrikgebäuden blieb er stehen und verschnaufte erst einmal.

Hier war keine Menschenseele mehr.

Er hatte die Person verloren.

"Hey Ray!" hörte er plötzlich Tyson hinter sich rufen.

Drei Fußpaare näherten sich ihm und blieben dann hinter ihm stehen.

"Was ist denn?" fragte Max.

"Ich..." begann Ray doch weiter kam er nicht.

Vor ihnen tauchten plötzlich vier Personen auf.

Alle hatten dunkle Klamotten und schwarze Stiefel an.

Sie trugen alle Sonnenbrillen und Hüte und hatte die Arme vor der Brust verschränkt.

"Na, was machen denn so kleine Kinder wie ihr hier? Und dazu noch bei diesem Wetter und um diese Uhrzeit?"

fragte der Größte von ihnen und ging auf Ray zu.

Kenny war leicht zusammengezuckt, doch Tyson begann den Fremden anzubrüllen: "Wir sind kein Kinder!"

"Und was wollt ihr hier?" fragte der Fremde noch einmal schneidend.

Tyson gab keinen Ton mehr von sich. Eigentlich war er ja nur Ray hinterher gerannt und warum sein chinesischer Freund gerade hierher laufen musste wusste er auch nicht.

Ray konnte ein verschmitztes Grinsen erkennen, dass sich langsam auf dem Gesicht des Fremden breit machte.

Die restlichen Fremden hatten die vier Freunde bereits umzingelt und zogen den Kreis immer kleiner.

Plötzlich meinte einer, der Fremden laut: "Hey ihr seid doch die Blade Breakers, oder?!"

"Na und?!" keifte Max zurück.

"Ach ja, jetzt erkenne ich sie auch" sagte der Größte

"Du musst Ray sein...der mit den laaangen Haaren"

Die Gruppe kicherte.

"und du Max... Tyson... und der Kleinste da hinten ist Kenny?! Richtig?!"

Aus kalten Augen sah Ray ihn an und antwortete nicht.

Die Fremden umkreisten sie nun langsam, wie Katzen ihre Beute.

"Aber... war da nicht noch einer?"

Ray konnte diesen Typen nicht ausstehen.

Vor allem nicht diese herablassende Stimme.

"Genau! Wo ist denn Kai?"

Ray stieg Zornesröte ins Gesicht, doch er blieb stumm.

"Ach ja. Er musste ja in Russland bleiben bei seinem Opi!"

Die dunklen Gestalten lachten auf.

Mit jeder Sekunde wuchs Ray Hass.

"Schade! Er war der einzige wirklich ernst zu nehmende Blader..."

Wieder giggelte seine Bande.

"Kommt ihr ohne ihn überhaupt zurecht?" fragte er spitz und beugte sich leicht zu Ray hinunter.

Keine Reaktion.

Plötzlich lachte der Große laut auf und meinte dann:

"Was frag ich den da?... Es ist doch ganz egal ob mit oder ohne ihm... er hat doch eh als Teamcaptain total versagt!..."

Die Meute lachte.

Jetzt reichte es! "Ihr habt doch absolut keine Ahnung wovon ihr da sprecht!" sagte Ray nun so ruhig er konnte.

"Ach ja? Haben wir das?" fragte der Fremde herausfordernd

"Willst du es herausfinden?"

Ray war zu wütend als das er jetzt hätte nachdenken können und so zog er sein Beyblade aus der Tasche.

"Nein!" stieß Kenny leise hervor.

Der Große grinste: "Okay, Kleiner! Wir die Dark Knights gegen euch die Blade Breakers?!" Ray nickte.

"Dann kommt mit!" er wies ihnen an ihm zu folgen.

Langsam gingen sie durch ein großes, verrostetes Tor und betraten schließlich eine große Ebene in die eine Kuhle eingelassen war.

"Unsere Beyarena!" präsentierte der Fremde ihnen den Platz.

"Die Arena ist groß genug um gleichzeitig zu kämpfen! Also alle gegen alle!" rief ein anderer.

Ray war immer noch fest entschlossen diesen Typen das Maul zu stopfen, als Kenny ihm plötzlich am Ärmel zog.

"Ray, wir haben keine Bit Beasts mehr! Und ich hab noch nicht einmal mehr ein Blade!" erinnerte ihn Kenny.

Mist, daran hatte er nicht gedacht.

Doch jetzt war es zu spät. Sie mussten kämpfen und ihre Ehre und Kais Ehre als Teamcaptain retten!

Auch in Maxs und Tysons Gesicht spiegelte sich Entschlossenheit wieder.

Die beiden Teams zogen ihre Blades und Shooter aus ihren Taschen und stellten sich in Startposition.
 

*****
 

"3... 2... 1... Let it Rip!" rief Kenny, der als Einziger nicht mitmachen konnte.

Die sieben Blades schossen in den Ring.

Nach circa fünf Minuten purem Chaos hob der Große die Hand in die Luft und auf der Stelle zogen sich die, allesamt schwarzen Blades der Dark Knights an den Rand des Rings zurück.

Ray, Max und Tysons Blades kreiselten in der Mitte weiter.

"Einer für alle, alle für einen!" riefen die Dark Knights wie aus einem Munde.

Die schwarzen Blades stürmten alle auf einmal auf die drei Blades im Ring zu.
 

*****
 

Tyson, Ray und Max konnten nicht glauben, dass sie gerade verloren hatten.

"Ich habe es doch gewusst! Alle samt Versager! Ohne anwesenden Anführer seid ihr nichts! Kai konnte euch nicht einmal mehr beibringen wie ihr Kinder richtig miteinander kämpfen müsst!" höhnte der Große lachend.

Die leichenblassen Gesichter der Blade Breakers färbten sich nun wieder knallrot vor Wut.

Sie waren halt ein wenig aus der Übung. Und ihre Gegner waren in der Überzahl. Außerdem waren ihre Bit Beasts verschwunden. Und was sollten eigentlich diese ganzen Anspielungen auf Kai?

"Wollt ihr vielleicht noch ein Spielchen?" fragte nun einer der anderen Dark Knights herausfordernd.

Ray drehte sich zu Max und Tyson um.

Sie sahen ihn erwartend an.

"Taktik: Delta!" sagte der Schwarzhaarige nur bestimmt und wandte sich dann wieder den Dark Knights zu.

Tyson machte ein belämmertes Gesicht.

"Das hat er nur gesagt, damit es aussieht als hätten wir bereits einen Plan. Spiel einfach so wie immer und pass auf, dass dich keiner rauskickt!" flüsterte Max ihm ins Ohr.

Und mit einem erleuchteten "Ah!" stellte sich Tyson wieder richtig neben Ray und Max in Startposition.

"Aber diesmal wollen wir einen kleinen Spieleinsatz!" rief wieder einer rüber "Wenn ihr verliert müsst ihr uns eure Beyblades geben!"

"Das wird nicht passieren!" gab Ray kühl zurück "Aber wenn ihr verliert, verschwindet ihr von hier! Und nehmt alles zurück was ihr über uns gesagt habt!"
 

*****
 

"3... 2... 1... Let it Rip!" rief Kenny wieder, der ihnen nur die Daumen drückten konnte.

Die Blades schossen wieder gemeinsam in die Arena und nach zehn Minuten waren die Blade Breakers wieder in der gleichen Position wie in der ersten Runde.

"Aber wie konnte...?" Ray war verwundert. Sie waren doch tatsächlich zum zweiten Mal in diese Falle getappt.

Die vier schwarzen Blades umkreisten sie wieder unheilsvoll.

Wieder schossen sie auf sie zu.

Die Blade Breakers rissen erschrocken die Augen auf.

Doch anstatt sie frontal anzugreifen, umkreisten sie sie plötzlich wieder.

Die spielen mit uns, schoss es Ray durch den Kopf.

Plötzlich rief einer von ihnen: "Na los, Spider!"

Ein Bit Chip leuchtete auf und eine riesige schwarze Spinne erschien.

"Nein!..." keuchte Max.

Die drei anderen Blades der Gegner zogen sich etwas zurück um der Spinne Platz zu machen.

Diese streckte nun ihre Arme aus und ging auf die Blades der Blade Breakers los.

Doch kurz bevor das Spinnenvieh sie erreichte tauchte plötzlich ein schwarzer Blitz auf und drängte das Bit Beast zurück in sein Blade.

Allen Anwesenden war die Überraschung ins Gesicht geschrieben.

"Wem gehört dieses Blade da?" schrie der Große und schaute in die Runde.

Im Ring waren nicht mehr, die am Anfang gestarteten sieben Blades, sondern nun acht!

Es war noch ein schwarzsilbernes Blade hinzugekommen und hatte sich in die Reihen der Dark Knights eingeschlichen.

Die Färbung hatte es ihm ermöglicht sich praktisch unsichtbar zu machen.

"Du!" schrie der Große und deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger auf einen Punkt über den drei Blade Breakern.

Auf einer kleinen Mauer des Fabrikgeländes saß eine schwarze Gestalt.

"Was soll das? Die Vereinbarung lautete wir gegen die!"

der Große zeigte bei diesen Worten zuerst auf sich und sein Team dann auf die total verdutzten Blade Breakers.

"Mach Schluss!" kam es barsch von der Gestalt.

Der Bit Chip des neu hinzugekommenen Blades leuchtete auf und ihm entstieg ein riesiger geflügelter, silberner Wolf.

Dieser Wolf stürzte sich auf die Blades der Dark Knights und schlug sie nacheinander alle aus dem Ring.

Dann heulte der Wolf einmal richtig auf.

"Gut gemacht, Uraborg!" sagte die Person auf der Mauer ruhig.

Die Blade Breakers standen wie versteinert da und sahen zwischen dem Bit Beast und der Person hin und her.

"Was soll das?" schrie der Große wieder wütend "Wer gibt dir das recht hier einzugreifen?"

"Na du natürlich!" kam es ruhig von der verhüllten Person zurück.

"Hä?" lautete die intelligente Frage, des Großen der Dark Knights.

"Du hast vorhin gesagt, dass alle Blade Breakers gegen alle Dark Knights antreten...

nun ich gehöre nun mal zu den Blade Breakern!"

Di Augen aller weiteten sich noch mehr.

"Wer bist du eigentlich?" kam die Frage bissig von einem der Dark Knights.

"Das geht euch nichts an! Nur soviel..." gab die Person kalt zurück und sprang von der Mauer, streckte seine Hand aus und ließ sein Blade direkt in seine Hand springen "ich bin der Teamcaptain! Und ihr verschwindet jetzt besser!"

Es trat Stille ein.

Erst als die Person Anstalten machte sein Blade wieder in den Shooter zu stecken schnappten sich die Dark Knights ihre Blades und rannten von dannen, aber nicht ohne noch einmal über die Schulter zu ihnen zurückzurufen, dass man sich sehen werde!
 

*****
 

Es wurde wieder still.

Erst jetzt bemerkte Ray, dass es wieder stärker regnete und er sowie die anderen bereits wieder bis auf die Knochen total durchweicht waren.

"Kommt!" sagte die Person barsch, verschränkte die Arme wieder vor der Brust und ging zurück durch das verrostete Tor die Straße zurück, die sie gekommen waren.

Aus irgendeinem Grund widersprachen sie dieser Peson nicht und folgten ihr.

Schließlich machten sie vor einem alten Fabrikgebäude halt.

Der schwarz gekleidete machte sich kurz am Türschloss zu schaffen und ließ dann die anderen eintreten.

Kenny, Tyson, Max und Ray sahen sich um.

Man konnte der Fabrik nicht ansehen was hier mal produziert wurde.

Die Person ging nun auf einen Nebenraum zu. Die anderen folgten ihm.

Dieser Raum war klein. In ihm standen ein altes Bett, ein Urzeit-Computer und mehrere Monitore. Außerdem stand an der Wand ein Regal, welches gefüllt war mit Lebensmitteln und daneben stand ein Mülleimer, der verriet, dass hier schon lange jemand hauste.

"Niemand!..." sagte die Person bestimmt und alle drehten sich zu ihr um "Niemand... darf von mir erfahren! Verstanden?!" Die vier nickten.

Die Person zog Hut und Sonnenbrille ab.

Nach einer Minute totaler Verblüffung stürzten sich Max und Tyson auf Kai und umarmten ihn.

Kenny hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und grinste breit.

Ray stand wie paralysiert da und ließ die Kinnlade herunter klappen.

Kai befreite sich aus der Umarmung, sodass sich nun nur noch Tyson und Max in den Armen lagen.

Dann legte er Brille und Hut auf das Bett und zog sich den großen, nassen Mantel aus und hängte ihn auf den Jackenständer zum Trocknen.

"Kai?..." kam es keuchend von Ray.

Der Schwarzhaarige spürte wie ihm Wasser in die Augen stieg.

"Ja?" kam es wie gewohnt von ihm.

"Wie?...Was?... Woher?... Warum?..." stotterte Ray vor sich hin.

Kai konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen und so senkte er nur leicht den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ich verstehe!..." sagte er schließlich "... na gut... dann werd ich es euch mal erzählen..."

Kai setzte sich auf das Bett und um ihm herum platzierte sich sein Team, gespannt wartend was da folgen würde.
 

~~~~Fortsetzung folgt~~~~
 

Jetzt ist das Team wieder vollständig.

Aber was Kai zu erzählen hat,

und was sie tun um einen Schnupfen zu vermeiden, der ihnen wegen den nassen Klamotten droht

erfahrt ihr erst im nächsten Kapitel...

Kapitel 4: Das Amulett

Das Amulett

Jupie, wieder ein Kapitel weiter gekommen!

Lest's und sagt mir wie es euch gefallen hat!
 

Kenny blieb auf dem Stuhl sitzen. Max und Tyson setzten sich auf den Boden und stützen ihre Köpfe mit den Armen ab.

Ray saß links, direkt neben Kai auf dem Bett und blickte ihn an. Der Russe sah sehr müde aus. Es grenzte an einem Wunder, dass er nicht schon längst schlief.

Kai atmete noch einmal tief durch, dann begann er zu erzählen:

"Also, vor gut zwei Wochen hat es bei uns stark gewittert, wie schon seit langem nicht mehr.

Bäume stürzten um und der Keller stand auch unter Wasser.

Ich bin nur kurz wach gewesen als das Gewitter los ging, nach einer Weile bin ich wieder eingeschlafen und hab bis zum Morgen gepennt.

Als ich allerdings morgens aufgewacht bin war Dranzer nicht mehr da. Der Bit Chip war leer. Und ich bin mir sicher, dass er am Vorabend noch da war.

Ich hab ihn überall gesucht und schließlich diese Kette hier gefunden"

Kai griff in seine Hosentasche und zog ein Lederband mit einem schwarzen Amulett heraus.

Kenny stand auf und griff sofort danach um es genauer zu betrachten.

"Es hat immer wenn ich mich in eine bestimmte Richtung gedreht habe rot aufgeleuchtet" erzählte Kai weiter

"Und da ich bei meinem Großvater in der Bibliothek nichts gefunden habe, was das verschwinden von Bit Beasts erklärt habe ich mir ein paar Sachen zusammengesucht und bin hierher nach Tokio geflogen, weil das die Richtung war, in der das Amulett immer zu leuchten begann.

Hier habe ich dann versucht dem Leuchten zu folgen, bin aber immer kreuz und quer durch die Straßen gelaufen und habe nie einen guten Hinweis gefunden.

Und dann habe ich euch ja hier getroffen..."

Die anderen schwiegen.

"Woher hast du eigentlich dieses neue Bit Beast?" durchbrach Tyson plötzlich die Stille.

Kai, leicht verwundert über die Frage, sah Tyson an und antwortete: "Uraborg, ist ein gezüchtetes Bit Beast aus dem Labor von meinem Großvater... Es ist einfach zu ungewohnt ganz ohne Bit Beast aus dem Haus zu gehen... Aber weshalb habt ihr eure Bit Beasts gerade eigentlich nicht eingesetzt?"

Betrübt schauten nun die Angesprochenen zu Boden.

"Unsere Bit Beasts sind ebenfalls verschwunden" sagte Max sauer.

"Eure auch?" stieß Kai verblüfft hervor.

Sie nickten stumm.

Plötzlich keuchte Kenny leise und verwundert auf.

Die anderen sahen sich verwundert nach ihm um.

Kenny stand da, in den Händen liegend das Amulett, ganz nah an seinem Gesicht.

Es leuchtete schwach lila und ließ das Herz des Jungen vor Aufregung höher springen.

"Seltsam..." meinte Kai in Gedanken versunken.

"Was meinst du?" wollte Max wissen und drehte sich nun wieder Kai zu.

"Das Amulett hat bis jetzt noch nie lila geleuchtet nur immer feuerrot"

"Vielleicht leuchtet es bei jedem anders" mutmaßte Tyson und schnappte sich nun das Amulett. Doch obwohl er sich ganz stark darauf konzentrierte, dass es bei ihm anfangen sollte zu leuchten, verfärbte sich das Amulett nur schwarz und blieb es auch. Traurig reichte er es Kai wieder.

Dieser legte es auf den Stuhl neben dem Bett.

Es herrschte nachdenkliche Stille, die erst von Ray gähnen durchbrochen wurde.

Max schaute durch ein kleines schmutziges Fenster nach draußen, wo es noch immer wie aus Eimern goss und sich Blitz und Donner zeitgleich trafen.

"Können wir hier schlafen, Kai?" bat Max ohne die Augen vom Fenster zu nehmen.

Kai folgte seinem Blick und nickte: "Natürlich"

"Danke"

Wieder trat Schweigen ein. Bedrücktes Schweigen...
 

*****
 

Für Kenny, Tyson und Max hatte Kai mehrere Decken finden können, in die sich die Jungs dann, nachdem sie sich von den nassen Sachen befreit hatten kuschelten und sofort einschliefen.

Für Ray und sich selbst war jedoch nichts mehr übrig gewesen.

Ihnen blieb nur die Matratze des Bettes.

Seufzend zog auch Kai sich nun die klitschnassen Sachen aus und hängte sie an einem Regal zum Trocknen auf.

Als er nur noch in Boxershorts dastand drehte er sich zu Ray um. "So lasse ich dich nicht mit auf der Matratze schlafen! Komm, gib mir deine Sachen! Bis morgen werden sie trocken sein" flüsterte er quer über die bereits Schlafenden hinweg.

Nun stand auch Ray auf und zog sich aus.

Seine Sachen warf er Kai rüber, die er neben die seinen hängte.

Ray legte sich währenddessen aufs Bett, zog die Beine an und rieb sich die Arme. Nach einer Weile wurde es ihm schon etwas wärmer. Seine Blicke schweiften zu Kai, der immer noch mit Wäsche aufhängen beschäftigt war.

Wie sollte er das jetzt verstehen?

Wollte Kai ihm nur helfen, weil er der Einzige war der keine Decke bekommen hatte.

Wollte er bloß einem Teammitglied helfen oder wollte er das, was auch Ray wollte, seitdem sie miteinander getanzt hatten.

Vorsichtig tapste Kai nun zwischen den Jungs her und ließ sich aufs Bett plumpsen.

Besorgt sah er Ray an: "Ist dir kalt?"

Plötzlich spürte Ray, dass er ja noch immer vor Kälte zitterte.

Er nickte.

Ray fühlte wie sich die Matratze hob als Kai aufstand und wie sie sich wieder senkte als er sich niederließ.

Er schloss die Augen, gespannt was nun folgen würde.

Hatte Kai vielleicht doch noch von irgendwoher eine Decke zaubern können?

Und nur darauf gewartet, dass die anderen schliefen und um sie sich mit ihm teilen zu können?

Doch plötzlich fühlte er wie sich eine Hand unter ihn schob und ihn in eine Sitzstellung zwang.

"Im Sitzen geht es besser" flüsterte Kai. Verwundert öffnete Ray die Augen und sah im Halbdunkeln wie Kai etwas Zähflüssiges aus einer dicken, kleinen Flasche auf einen großen Löffel laufen ließ.

Nein, das konnte doch nicht wahr sein! Statt einer warmen Decke bekam er Medizin. Enttäuscht ließ Ray den Kopf hängen.

"Mach den Mund auf!" befahl Kai.

Seufzend tat Ray wie ihm geheißen wurde und öffnete den Mund.

Langsam lief ihm das bittere Zeug über die Zunge die Speiseröhre hinunter. Wenigstens hinterließ es eine Spur der Wärme. Ray schüttelte sich um den Geschmack zu verbannen.

Dann sah er auf und konnte gerade noch mit ansehen wie sich Kai den Löffel aus den Mund zog, eine Weile still mit zusammengekniffenen Augen sitzen blieb, sich schließlich schüttelte und mit tiefer, rauer Stimme "Gorko!" sagte.

Ray spürte wie es bei ihm plötzlich kalt den Rücken runter lief. Diese Stimme war einfach so wundervoll warm.

Kai stellte Flasche und Löffel ans Bettende und krabbelte weiter aufs Bett, zwischen Ray und Wand.

Dort streckte er sich, drehte Ray den Rücken zu und schloss die Augen.

Ray sah ihn enttäuscht an. Schade, und er hatte doch tatsächlich gedacht, dass da mehr zwischen ihnen wäre.

Traurig legte sich auch nun Ray hin und drehte dem Graublauhaarigen den Rücken zu.

Eine heiße Träne lief ihm über die Wange.

Plötzlich wünschte er sich weit, weit weg.

Hier neben Kai zu liegen und ignoriert zu werden war so ziemlich das Schlimmste, was ihm je widerfahren war.

Warum war er auch bloß so ein Feigling? Warum sagte er Kai nicht einfach, dass er ihn mochte, richtig mochte, liebte?

Etwa weil er Angst vor der Antwort hatte?

Kai würde ihn nicht verprügeln, das wusste er, weil sich Kai geändert hatte. Oh ja, er hatte sich stark geändert, das fühlte Ray. Aber, wenn ihm Kai erklären würde, dass er ihn nicht liebte und wenn er dann auch noch sagen würde, dass sie trotzdem noch Freunde seien können, das, genau das würde er nicht verkraften können. Ihm andauernd so nah zu sein und doch so unerreichbar fern würde ihm mit der Zeit das Herz zerreißen, deshalb, genau deshalb traute er sich nicht.

Immer mehr Augenflüssigkeit lief Ray über die Wangen und tropfte, weil er mit dem Kopf auf der Bettkante lag, auf den Boden. Während sein Kopf geradezu glühte und er versuchte nicht auch noch laut zu schluchzen, begann sein restlicher Körper wieder zu zittern, vor Kälte und Verzweiflung.
 

*****
 

Warum sagte Ray denn bloß nichts?

Hatte er sich etwa doch in ihm getäuscht?

Es war Rays Aufgabe Gefühle zu äußern und nicht seine!

Als Ray sich neben ihn gelegt hatte, öffnete Kai wieder seine Augen und starrte die Wand an.

Er wünschte sich so sehr, dass der Junge neben ihm sich endlich umdrehen würde und ihm sagen würde, dass er ihn liebte und ihn dann in die Arme nehmen würde, doch das tat er nicht.

Kai hatte zwar gelernt sich mehr zu öffnen, sich dem Anderen zu zeigen, doch so etwas wie das hier konnte er einfach nicht.

Das musste Ray übernehmen.

Wieso nur tat er es nicht einfach? In Gedanken flehte Kai Ray an endlich etwas zu sagen, anstatt stumm nebeneinander zu schlafen.

Momentan spürte er nur eine leichte Wärme, die von Rays Rücken ausging. Doch er wollte richtig gewärmt werden, nicht nur so ein Bisschen. Er wollte mehr Nähe spüren. Berührungen. Umarmt werden.

Beim letzten Mal als er umarmt wurde, wurden ihm beinahe von seinem Gegner alle Knochen gebrochen.

Doch er sehnte sich nach einer anderen Umarmung. Nach einer wie ihm seine Eltern geschenkt hatten, damals als sie noch lebten.

Sauer krallten sich seine Hände in die Matratze.

Verdammt noch Mal, Ray musste jetzt einfach irgendetwas sagen!

Plötzlich spürte er eine Berührung an seinem Rücken.

Hauchzart und ganz kurz, doch Kais Hände und Gesicht lockerten sich Augenblicklich.

Wieder Berührten sich die Rücken.

Ray musste zittern.

Langsam drehte sich Kai um und legte eine Hand auf Rays stark zitternde Schulter. Sofort erstarrte der ganze Körper.

Na gut, wenn Ray nicht wollte musste er halt die Initiative ergreifen.

Langsam schob er sich näher an Ray ran, bis sein Bauch und seine Brust schließlich Rays Rücken berührten.

Kai durchlief ein Schauer.

"Damit du dir keinen Schnupfen holst" flüsterte Kai Ray ins Ohr.

Verdammt warum hatte er das denn gerade gesagt?

Konnte er nicht etwas Netteres sagen?

Oder einfach nur die Klappe halten?

Aber nein, schon wieder hatte er ihm eine Ausrede and den Kopf geschmissen.

Wütend auf sich selbst verdrehte Kai die Augen.

"Danke" hörte er Ray schluchzen.

Schluchzen? Weint er etwa? Warum?

Langsam schlängelten sich Kais Arme um Rays Körper und drückten ihn an sich.

Seinen Kopf schmiegte er tröstend an Rays Rücken.

Ray spürte Kais warmen Atem auf seiner Haut.

Der Chinese wunderte sich, dass Kai noch nichts über sein immer schneller und lauter schlagendes Herz gesagt hatte.

Das musste Kai doch einfach spüren. Seine Hand lag schließlich fast darauf.

"Nicht weinen, Ray! ... Bitte nicht!" konnte er Kais Stimme hinter sich hören und die warme Luft, die dabei aus seinem Mund drang auf seiner Haut fühlen.

Mist, Kai wusste, dass er weinte! Wieso nur konnte er jetzt nicht einfach Kais Bitte folgen, sondern musste gerade jetzt erst richtig losheulen?

Kai fühlte sich unwohl.

Hatte er etwas Falsches getan, das Ray jetzt so losweinen musste? Das wollte er nicht, das war nicht seine Absicht gewesen! Was sollte er jetzt nur tun? Ihn wieder von sich stoßen und sich wieder auf seine Seite legen? Nein, dafür war es hier doch wieder zu schön warm.

Trösten? Ja! Aber wie macht man das? Himmel hilf!

Langsam hob Kai seine Hand, die oben lag und somit mehr Bewegungsfreiheit hatte und strich Ray über das schwarze Haar.

Kai konnte spüren wie sich etwas in Ray löste und entwich.

Ermutigt streichelte er ihm über die feuchte Wange und über die Augen. Noch einmal schluchzte Ray laut auf, was zur Folge hatte dass er von hinten ein langes, warmes und ungemein beruhigendes "Schhhhhhhhh..." vernahm.

Hör jetzt nicht auf damit, Kai! Bitte! Flehte Ray in Gedanken, die erhört wurden, denn selbst als Ray keinen Mucks mehr von sich gab, machte Kai weiter.

Der junge Russe hatte gerade herausgefunden wie fantastisch es war trösten zu können.

Beide wussten nicht wie lange sie so dalagen, aber irgendwann fasste Ray endlich allen Mut zusammen.

Er griff nach der Hand, die ihn immer noch streichelte und hielt sie fest.

"Kai" flüsterte er ohne sich umzudrehen.

"Ja?" "Kai,... ich... ich..." Ray schloss die Augen "...liebe dich!"

Ein Zucken durchfuhr den Körper und die Hand an seiner Seite. Der Schwarzhaarige schluckte schwer. Wie würde Kai jetzt wohl reagieren?

Die braunen Augen überzog langsam eine glitzernde Tränenhaut, die auszubrechen drohte.

Hatte Ray das gerade tatsächlich gesagt? Ist es wahr?

Auf seinen Lippen spiegelte sich ein Lächeln wieder. Und an seinen Wangen liefen Tränen hinab, auf der einen Seite verschwanden sie in seinem Haar auf der anderen Seite berührten sie Rays Rücken wo sie nicht weiter konnten, den Kai drückte sich inzwischen so stark an Ray, dass diesem vor Erstaunen beinahe die Luft wegblieb.

"Ich dich auch!" flüsterte Kai ihm dann endlich zu.

Jetzt glaubte Ray plötzlich zu viel Luft in der Lunge zu haben, doch so schnell konnte er sie nicht wieder ausatmen.

Er musste Kais Umarmung mit aller Gewalt lockern, damit er sich zu ihm drehen konnte und ihm in die Augen schauen konnte, in die Augen die er so liebte, die die seinigen so liebten und alles, was da sonst noch dran war.

Eng umschlungen und schon wieder nass, dieses Mal allerdings von Freudentränen schliefen sie dann endlich ein.

Und dachten gar nicht daran, dass der nächste Morgen schon so nah war und ihnen alles andere als gute Neuigkeiten bringen würde...
 

~~~~Fortsetzung folgt~~~~
 

Puh, ich wusste gar nicht, dass es so schwer sein kann so etwas zu schreiben *sich Schweiß von der Stirn wisch* hat aber irre Spaß gemacht *g*

Kapitel 5: Verwunderung & Entsetzen

P.S.: 'gorko' ist russisch und heißt soviel wie 'bitter'

Verwunderung & Entsetzen

Ja, hier gehts auch mal wieder (nach über ein halben Jahr) weiter.

Wie konnte ich nur so lange eine Ff vernachlässigen? *drop*

Sorry, aber dafür steht die hier jetzt im Vordergrund.

PS: Dieses Kapitel mag jetzt etwas verwirrent klingen, aber... das solls eigentlich auch. Lests einfach!
 

Ein Donnern, das die Wände erzittern ließ riss Ray aus dem Schlaf. Müde und mit vor Schreck immer noch rasendem Herzen sah er sich um. Max, Tyson und Kenny lagen nah beieinander auf dem Boden und schliefen immer noch tief und fest.

Neben ihm erwachte Kai langsam aus seinem Tiefschlaf.

"Ray, was ist denn los?" fragte Kai schlaftrunken und rieb sich die Augen.

"Hast du das Donnern gerade nicht mitbekommen?"

"Was für ein Donnern?" Kai stützte sich mit den Armen auf dem Bett ab und sah aus dem Fenster. "Es regnet doch noch nicht einmal"

Ungläubig folgte Ray Kais Blick. Und tatsächlich es war trocken draußen. Hatte er sich das etwa nur eingebildet?

"Halb sieben. Wird Zeit das wir aufstehen!" murmelte Kai mit einem Blick auf seine Armbanduhr und setzte sich auf.

Nach ausgiebigem Gähnen und Strecken stand er auf und lief zum Regal rüber, wo ihre Sachen hingen.

Kurz überprüfte er sie auf ihren Feuchtigkeitsgehalt und zog sich schließlich an.

Ray hatte sich wieder zurück auf die Matratze gleiten lassen und beruhigte sein Herz nun mit dem wundervollen Anblick, den Kai ihm momentan bot.

Bis Kai schließlich Rays Klamotten nahm und zu ihm rüber kam.

Schnell zog auch Ray sich jetzt an, währenddessen weckte Kai die anderen.

Ray sah wieder aus dem Fenster.

Irgendwie war etwas anders als sonst.

Nicht nur, weil es endlich einmal nach mehreren Wochen wirklich trocken zu sein schien.
 

Nein, irgendetwas stimmte hier einfach nicht. Und dieses Etwas war nicht von guter Natur das spürte Ray.

Plötzlich setzte sich jemand neben ihn hin und legte eine Hand auf seinen Rücken.

Ruckartig wandte er den Blick vom Fenster ab und sah in das lächelnde Gesicht Maxs.

"Na, seid ihr jetzt endlich zusammen?" fragte er verschmitzt.

Verdutzt weiteten sich Rays Augen: "Was? Woher weißt du das?"

Max zwinkerte ihm zu: "Ich war gestern Abend noch eine Weile wach und habe euch reden gehört"

Ray entwich nur ein verdutztes: "Oh"

"Außerdem war das ganze doch sowieso nur noch eine Frage der Zeit" fuhr Max fort.

"Was?"

"Na so wie du dich in letzter Zeit verhalten hast..." zwinkerte ihm Max zu und stand auf.

"Hä?" war Rays qualifizierteste Antwort, die er jetzt hätte herausbringen können.

"Gestern beim Match hast du ihn verteidigt, und all die verträumten Blicke und kleinen Kommentare die du von dir gegeben hast... das alles konnte praktisch nur auf das Eine deuten"

Ray wurde rot und drehte den Kopf zur Seite.

"War das wirklich so auffällig?" fragte er ertappt.

Max nickte grinsend.

"Sogar Tyson hat mich bereits auf dich und Kai angesprochen. Und er ist normalerweise nicht der Typ, der so etwas merkt"

Diesen peinlichen Augenblick, in dem Ray rot anlief, unterbrach plötzlich Tyson mit einem lauten "Ich habe Hunger!"

"Oh Tyson, kannst du nicht mal an etwas anderes denken?" beschwerte sich Kenny, der sich bei dem Gebrüll die Ohren zu halten musste, weil er direkt neben Tyson stand.

"Ich habe aber leider nichts anderes als Konservenbohnen da" sagte Kai entschuldigend.

Tyson setzte eine enttäuschte Miene auf und sank betrübt zu Boden.

"Dann gehen wir jetzt halt einfach zurück in die City und besorgen uns was Anständiges" lachte Max und stand schwungvoll auf.

Der Gedanke an ein richtiges Frühstück gab Tyson einen ungewohnten Elan, sodass er noch bevor Max zu Ende gesprochen hatte, sich seine Jacke griff und bereits wieder aus dem Gebäude trat.

"Besser wir gehen schnell hinterher, sonst bekommen wir nichts mehr ab" grinste Max und zog Ray von der Matratze hoch.

Draußen wartete auf sie Tyson, der etwas verlegen drein schaute.

"Was ist los?" fragte Kenny verwundert, und sprach damit die Frage aus, die alle auf der Zunge hatten.
 

"Äh..." begann er und sah in Kais Richtung "... wo müssen wir noch mal lang?"

Kai schmunzelte und nickte bedächtig mit dem Kopf in die rechte Seitenstraße.

"Na dann mal los!" feuerte sie Max an und ging fröhlich mit Tyson und Kenny schwatzend voraus.

Ray und Kai gingen langsam hinter den anderen her.

Irgendwie war der Himmel gelblich und die Luft drückte unangenehm auf die Lunge. Ray wäre im Moment der glücklichste Mensch auf Erden gewesen, wenn da nicht dieses Wetter wäre, denn irgendwie war ja sonst alles wieder in Ordnung.

Max war so fröhlich wie eh und je, Tyson hatte seinen Appetit wieder gefunden und Kenny dackelte zwischen den anderen beiden hin und her.

Aber das Wichtigste war, dass es inzwischen offenbar schon alle wussten, dass er und Kai zusammen waren und dass Keiner wirklich etwas dagegen zu haben schien.

Plötzlich umschloss eine Hand die von Ray und drückte sie fest.

Freudig blickte Ray Kai an und erwiderte den Händedruck.

Nun kräuselten sich auch Kais Lippen zu einem verlegenen Lächeln.

"Deine rosa Wangen passen nicht zu den blauen Streifen" bemerkte Ray leise neckend in Kais Ohr, sodass sich das erwähnte Rosa in ein Knallrot umgewandelte und Kai verschämt den Kopf abwendete.

Ja, momentan war es einfach zu schön um wahr zu sein, dachte sich Ray und schaute sich die Umgebung an.

Sie hatten inzwischen das Industriegebiet verlassen und gingen langsam eine kleine Straße mit vielen kleinen Läden entlang.

Noch war die Straße relativ Menschenleer. Nur die Ladenbesitzer machten sich schon an den Rollladen zu schaffen und stellten bereits ihre Waren aus.

Zufällig kamen sie an einer Bäckerei vorbei, als diese gerade geöffnet wurde.

Tyson, Max und Kenny stürmten sofort hinein, mit dem Versprechen den beiden anderen etwas mitzubringen.
 

So blieben Kai und Ray vor der Türe stehen und hatten wieder etwas Zeit für sich.

Ihre Blicke trafen sich und Ray konnte in Kais Augen etwas Unwiderstehliches, Unbeschreibliches sehen, das so viel Liebe in sich trug.

"Ray?" sprach Kai ihn an und bekam zugleich wieder rosa Wangen.

"Mhm?!" lächelte Ray ihn an.

"Sag mal... glaubst du, dass..." begann Kai zögerlich und sah mit inzwischen hochroten Ohren auf seine Füße.

"Was glaube ich?" harkte Ray nach und beobachtete ihn scharf.

Diese Gesichtsfarbe stand ihm nicht sonderlich, aber so verlegen wie er da stand war er einfach ein Engel.

Kai biss sich auf die Lippen, bevor er mit dem Rest des Satzes heraus brach: "... dass man nur von Luft und Liebe leben kann?"

Schüchtern schaute er auf in Rays verdutzte Augen.

Verlegen lächelte Ray. Solche Momente mit Kai waren selten, normalerweise war er ja eher schweigsam und abweisend, aber das war wohl nur die eine Seite. Schüchtern, andauernd rot werdend und dann noch solche Gesprächsthemen waren Kais andere Seite. Aber diese Seite gefiel ihm auch.

"Worauf willst du hinaus?" fragte er verspielt argwöhnisch und trat einen Schritt näher auf Kai zu.

Der Russe beugte sich langsam vor, sodass sich ihre Nasenspitzen berührten.

"Die Drei brauchen lange... und ich... habe Hunger" sagte er und schaute ihm tief in die Augen.

Lange schauten sie sich an. Ray versank in Kais braunen Augen, tief im Schwarz seiner geweiteten Pupillen und er fand es.

Es glitzerte.

Viele bunte Farben und Formen hatte es.

Es war warm und kühl, hell und dunkel, rau und weich, süß und bitter, laut und leise... alles zugleich.

Es war ausgewogen.

Es war... wie in einer anderen Welt und faszinierte ihn.

Doch was war das?

Das Bild änderte sich.

Es wurde plötzlich kühler, dunkler, rauer, bitterer und lauter und verdrängte die anderen Eigenschaften immer mehr.
 

Langsam zog Ray seinen Blick wieder zurück. Er sah Kai an. Er sah nicht mehr so aus wie vor ein paar Minuten noch.

Kai starrte ihn an, sein Gesicht war blass und leblos.

Langsam stieg in Ray ein starkes Gefühl hoch, ein Gefühl des Unbehagens.

Mit klopfendem Herzen sah er an Kai vorbei. Zufällig fiel sein Blick dabei auf das Schaufenster eines Souvenirladens. Lauter Yin Yang Zeichen waren in allen möglichen Statuen verarbeitet. Doch die Zeichen begannen sich plötzlich zu bewegen, Yin begann sich immer mehr auszubreiten und verdrängte dabei Yang fast völlig.

Rays Augen weiteten sich, er machte langsam einige Schritte Rückwärts und sah sich dabei hektisch um.

Über ihm zogen sich Wolken zusammen und es donnerte bedrohlich.

Kai starrte ihn gefühllos aus leeren Augen starr an.

"Kai? Was ist mit dir los?" stotterte Ray ängstlich.

Diese plötzlichen Veränderungen waren ihm unheimlich.

Noch unheimlicher aber war, dass Kai keine Reaktion zeigte.

Von rechts und links kamen nun die Menschen um ihren alltäglichen Dingen nachzugehen. Doch keiner schien Ray zu bemerken oder von Kai Notiz zu nehmen. Sie liefen schnurstracks auf ihre Ziele zu und rempelten dabei Ray an. Der ihre Stöße mit voller Wucht abbekam, sie jedoch spürten nichts.

Schnell flüchtete Ray zur Seite um den Leuten erst einmal auszuweichen.

Erst jetzt bemerkte er entsetzt, dass sie alle den gleichen Gesichtsausdruck wie Kai hatten. Alle starrten wie leb- und willenlos geradeaus, wie Zombies.

Zitternd beobachtete Ray sie. Was war hier nur los?! Wieso stand die Welt plötzlich Kopf?

Plötzlich riss ein Furcht erregender, gellender Schrei Ray aus seinen Gedanken.

Fast zu Tode erschrocken drehte Ray sich in die Richtung, aus der der Schrei kam.

Bedrohlich, blitzschnell und gewand kam ein undefinierbares Etwas immer näher.

Die Leute bemerkten das riesige, schwarze Ungetüm nicht, das formlos über sie hinweg stieg und auf Ray zu sprang.

Der Chinese sah sich hektisch nach Kai um, ergriff dessen Handgelenk und zog ihn mit sich durch die Menschenmasse, hinaus zum Stadtrand an den Fluss.

Es war unangenehm still, er konnte nur sein eigenes Herz, seinen unregelmäßigen Atem und ihre Schritte hören.

Der schwarze Schatten verfolgte sie lautlos, beharrlich und blieb ihnen immer dicht auf den Fersen.

Panisch rannte Ray, die Straßen entlang. Der Luftdruck machte ihm das Atmen schwer und Kai ließ sich nur schwer ziehen. Dieses dumpf gelbe Licht stach ihm in die Augen und biss stark, sodass sich schnell sein Immunsystem einschaltete und ihm Tränen in die Augen trieb.

Immer wieder schlugen die beiden Harken und sprangen über kleine Mauern.

Rays Herzklopfen erreichte einen sehr ungesund schnellen Rhythmus.

Hals und Lunge schmerzten ihm vor Anstrengung.

Immer wieder warf er einen Blick zurück um sich zu vergewissern, dass Kai noch mitkam und um festzustellen, ob sie das schwarze Etwas nicht schon abgehängt hatten.

Endlich bogen sie um die letzte Ecke und rannten die Stufen zum Fluss runter um unter der Brücke Schutz zu finden.
 

Ray versuchte sein Keuchen zu verbergen.

Sein Herz klopfte immer noch panisch schnell, sein Adrenalin war immer noch oben, aber in seinem Kopf begann sich langsam alles zu drehen.

Er war am Ende, er konnte nicht mehr, aber er wusste noch nicht ob sie das Etwas schon abgewimmelt hatten, daher musste er versuchen seine Schwäche zu unterdrücken.

Und Kai... Ray schaute sich nach ihm um... er kniete direkt neben ihm mit immer noch demselben starren, traurigen Blick.

Es tat weh Kai so zu sehen. Er wollte, dass alles wieder so ist wie früher ist.

Doch er wusste nicht einmal mehr wie es überhaupt zu diesem Zustand gekommen war, wie sollte er dann wissen wie er es wieder rückgängig machen konnte.

Was war nur geschehen?

Er verfolgte so ruhig er nur konnte die Geschehnisse zurück und traf schließlich auf den Moment, wo er Kai in die Augen schaute.

Hatte das hier etwa etwas mit Kai zu tun? Konnte Kai für das Alles hier verantwortlich sein? Konnte seine Stimmung die Umwelt beeinflussen?

Oder hatte das etwa... etwa etwas mit... mit ihrer Beziehung... zu tun?

Ein heiß kalter Schauer lief ihm über den Rücken.

Ein plötzliches, leises Stöhnen erschrak Ray und trieb seinen Puls für einen Moment wieder auf Höchstleistung.

Weiter oben direkt unter dem Brückenansatz, im tiefsten Dunkel des Schattens bewegte sich eine alte, zerrissene und verlumpte Decke.

Dem Stöhnen und Husten glaubte er seinen Namen vernehmen zu können.

Die Stimme kam ihm ungemein bekannt vor.

Langsam kroch Ray höher auf den Lumpen zu.

Zwei Meter davor hielt er inne und kauerte sich hin.

"Ja?" flüsterte er.

"Ray, du bist es wirklich!" drang die Stimme erfreut und gequält aus der Kehle der Person.

"W... wer sind sie?" brachte Ray nur hervor und kniff die Augen zusammen um mehr erkennen zu können.

"Ray... erkennst du mich denn nicht mehr?"

Langsam fiel die Lumpendecke zu Boden und in dünner, grauhaariger Mann in einem übergroßen schäbigen, schwarzen Anzug kam zum Vorschein.

Ray blieb die Luft weg.
 

"Mr Dickenson?"

"Ja, Ray"

Schweigen trat ein. So langsam war das einfach zu viel für Ray.

"W... was ist passiert?" stotterte er und sah den alten Mann fassungslos an.

Mr Dickenson brauchte viel Kraft um die folgenden Worte hervor zu bringen:

"Ray... ich weiß nicht wo du warst... und ich weiß auch nicht... wo die anderen sind..."

"Die anderen Blade Breaker?" unterbrach Ray ihn und wartete eine Reaktion von Mr Dickenson gar nicht erst ab "Kai ist dort unten und die anderen sind..." plötzlich fiel Ray siedend heiß ein, dass er die anderen in der Stadt vergessen hatte, doch schnell war er mit seinen Gedanken wieder wo anders, denn als Ray Kai erwähnte, begann Mr Dickenson langsam seinen Kopf nach unten zu Richten, wo Kai immer noch still vor sich hinstarrend hockte.

Doch als Mr Dickenson ihn sah erschrak er sich und begann wie Espenlaub zu zittern.

"Ray,... das ist nicht Kai!" keuchte er mit vor Entsetzen geweiteten Augen.

"Was?" fragte Ray verwirrt.

"Siehst du es denn nicht?"

"Was denn?" Rays Kehle begann sich zuzuschnüren.

"Da ist Kai nicht mehr drinnen! Da ist etwas anderes drinnen! ... Etwas Gefährliches, Ray!"

Ray wusste nicht was er darauf sagen sollte. Da behauptete der alte Mann doch dreist, dass sein Freund gar nicht mehr in diesem Körper war, sondern etwas anderes?!

"Ray..." sagte Mr Dickenson und schaute nun zum ersten Mal direkt in seine Augen. Erst jetzt bemerkte Ray, dass sie strahlend, eiskalt und irgendwie prophetisch waren.
 

Plötzlich schien seine Stimme auch irgendwie kräftiger und ferner als vorher.

"Das Gleichgewicht der Welt ist ins schwanken geraten und wird wahrscheinlich zu einer Seite überkippen... Die Patronen des Gleichgewichts sind überfordert... Sie wurden angekettet... Sie brauchen Hilfe!... Hilfe von ihren besten Freunden!... Vielleicht wird die Welt dann doch noch ihr Gleichgewicht wiederbekommen..."

Langsam schloss Mr Dickenson die Augen und sackte nach hinten weg.

Bewegungslos blieb er liegen.

"Mr... Mr Dickenson?" fragte Ray unsicher nach.

Doch Plötzlich durchriss wieder ein gellend schriller Schrei die dicke Luft.

Erschrocken sah Ray sich panisch um.

Doch nirgends konnte er den gefürchteten schwarzen Schatten entdecken.

Sein Herzrhythmus beschleunigte sich wieder. Dieses Ewige auf und ab des Pulses raubte ihm so langsam die zum Reißen angespannten Nerven.

Er zitterte. Sollte jetzt etwa schon wieder etwas Unerwartetes geschehen?

Er hatte keine Lust mehr noch mehr zu erfahren.

Langsam und so ruhig er konnte überflogen seine Blicke die Umgebung bis sie an Kai haften blieben.

Der Russe saß noch immer in Hockstellung da, hatte inzwischen aber den kopf zu ihm gewand. Seine Augen leuchteten aggressiv. Seine Puppillen waren zu waagerechten Schlitzen verformt.

Langsam öffnete der Graublauhaarige seinen Mund und zeigte seine spitzen Eckzähne, die inzwischen mehr Reißzähnen glichen.

Ein leises, gefährliches Fauchen entrann seiner Kehle.

Ray wurde heiß. Das war wirklich nicht mehr sein Kai!

Aber wo war sein Kai? Er wollte seinen Kai wieder haben!

Ray war den Tränen nahe und konnte sich nicht mehr bewegen.

"Kai..." flehte er leise "Kai, komm zurück!" glitzernde Tränen liefen ihm über die Wange an den zitternden Lippen vorbei "Bitte, bitte komm zurück und halt mich!"

Urplötzlich sprang Kai mit enormer Schubkraft direkt vor Ray, der bei der plötzlichen Bewegung vor Schreck laut aufschrie.

Kai beugte sich über ihn und sah ihm direkt in die geweiteten Augen.

Plötzlich packte der Russe ihn an den Oberarmen und schüttelte ihn kräftig durch.

Ray schrie panisch vor Angst.

Nur noch ein Gedanke flog in seinem Kopf herum: Sterben.
 

Licht. Helles Licht.

Wärme.

Ray spürte wie ihm die Tränen seine Haut benetzten.

Er fühlte sich plötzlich so geborgen.

Er hatte plötzlich keine Angst mehr.

Er umfasste das warme, weiche Wesen, welches ihn umschlang und ihm über den Rücken streichelte.

Er konnte in der Ferne jemanden seinen Namen rufen hören.

Sanft und ängstlich rief man ihn.

Die Stimme kam näher und klang flehend.

War das etwa Kai?

Langsam öffnete er die Augen.

Verwirrt sah er eine nackte, alte Wand, von der der Putz bereits zum größten Teil abgebröckelt war.

Jemand hielt ihn in den Armen und streichelte ihm mit einem beruhigendem "Schhhhhhhh" über den Rücken.

Vorsichtig hob er den Kopf und drückte die Person, die ihn festhielt leicht weg um ihr besser ins Gesicht sehen zu können.

Im Halbdunkeln sah er Kais besorgtes Gesicht.

"Kai?" fragte er zögerlich.

"Ganz ruhig! Du hast nur schlecht geträumt" sagte Kai und strich ihm die Tränen aus den Augen und von den Wangen.

"Das kommt bestimmt von der Kälte hier. Du hast dich erkältet, Ray" schaltete sich Kenny nun ein.

"Hier. Ihr könnt eine Decke von uns haben" sagte Max hilfsbereit und hielt Kai eine Decke hin.

Langsam realisierte Ray, dass er noch in dem alten Fabrikgebäude war, in das sie Kai geführt hatte.

"Geht's wieder Ray?" fragte Kai besorgt.

Ray nickte.

Erleichtert sank Kai zurück auf die Matratze und zog Ray mit sich.

Der Schwarzhaarige kuschelte sich eng an ihn.

Aber war das Alles denn wirklich nur ein Traum gewesen?

Es hatte sich so echt angefühlt. Das Glück und die Freude, dass er offen mit Kai zusammen war und der Schmerz und die Angst als plötzlich alles in einen Alptraum wechselte.

War es wirklich nur ein Traum?

Max, Kenny und Tyson waren bereits wieder eingeschlafen.

Sacht ließ Kai seine Hand auf Rays Rücken weiterhin auf und abgleiten.

Dieses wohlige Gefühl machte Ray schläfrig und sein Geist war erschöpft von dem Erlebnis, sodass er bald einschlief.
 

Am nächsten Morgen fuhr der junge Chinese mit rasendem Herzen, geweckt von einem mächtigen Donnergrollen, aus dem Bett.
 

~~~~Fortsetzung folgt~~~~
 

Tja, wie gesagt etwas verwirrend, hat aber alles seinen Sinn

Irgendwo im Nirgendwo

So da hab ich wieder ein Chapterchen für euch.

Ich hoffe es gefällt euch, trotz meiner miesen Ideen...

Also, dann lasst euch den Mist hier schmecken! ^^
 

Schwach schien das erste Morgenlicht durch das Fenster hinein.

Max und Kenny hatten sich im Schlaf so gewendet, dass sie nun in einer festen Umarmung da lagen. Tyson lag daneben, alle Viere von sich gestreckt, bis auf den linken Arm, dessen Daumen in seinem Mund steckte.

Neben Ray regte sich etwas. Mit immer noch heftig klopfendem Herzen sah er sich um und erblickte Kai, der sich gähnend die Augen rieb.

"Was ist denn los?" fragte er und richtete sich mühevoll in eine sitzende Position auf.

"H...hast d...d...du das Donnern nicht ge...ge...gehört?" stotterte Ray und sah ihn mit ängstlichem Blick an. Er hatte ein sehr merkwürdiges Gefühl in der Magengegend. Wiederholte sich der Alptraum von letzter Nacht etwa noch einmal? Hoffentlich nicht! So etwas würde er kein zweites Mal überleben!

Kai sah den zitternden Ray perplex an.

Vorsichtig hob er seine Hand und legte sie sacht mit einem mitleidigen und beruhigenden Blick auf Rays linkes Schulterblatt. Sofort zuckte Ray zusammen und starrte ihn entsetzt an. Sein Herz begann noch heftiger zu klopfen.

"Ray, ganz ruhig!"

Kais Stimme klang besänftigend und seine Hand strich ihm sanft über die Schulter, hoch zu seinem Hals, über die Wange bis sie auf dem Kopf zum Stillstand kam und zu kraulen anfing.

Sacht zog Kai den Schwarzhaarigen zu sich und drückte ihn sacht.

"Schhhhhhhhh!... Keine Angst, Ray!

Donner und Blitz sind bei einem Gewitter etwas ganz normales... und wenn doch irgendwann irgendwo mal einer einschlägt wird der Regen das eventuell entstehende Feuer sicherlich gleich wegspülen" redete Kai immer weiter auf ihn ein, bis Rays Pulsschlag sich wieder normalisierte.

Erst hier in Kais Armen fiel Ray auf, dass es draußen immer noch in Strömen regnete und mit heftigem gepolter an das Fenster prasselte. Erleichterung durchfuhr Ray und der Schockzustand verflog allmählich. Dieser Tag begann doch nicht so wie in seinem Traum.

Leise seufzte er einmal auf.

Aber warum benimmt sich Kai eigentlich gerade so seltsam? Glaubte er etwa, dass er Angst vor Gewittern hatte?

Schnell drückte er Kai etwas von sich weg, sodass er ihm ins Gesicht sehen konnte.

"Sag mal was denkst du eigentlich von mir?" fragte Ray in einem leicht beleidigten Tonfall. Kai schaute ihn verdutzt an.

"Ich habe keine Angst vorm Gewitter, oder vor Donner und Blitz!" verteidigte er sich.

Kai sah ihn wehleidig an: "Ray..."

Doch dieser unterbrach ihn: "Ich hab bloß schlecht geschlafen!"

"Ray, ich glaub dir ja!" warf Kai schnell ein bevor Ray weiterreden konnte

"Aber, Ray?" druckste Kai weiter herum und sah mit leicht geröteten Wangen zur Seite.

Was ist denn jetzt kaputt? fragte sich Ray in Gedanken und sah Kai fragend an.

Hielt er ihn etwa für nicht voll, oder vielleicht für total übergeschnappt?

"Du... du hast..."

"Was denn?" fragte Ray ungeduldig und versuchte Kai in die Augen zu schauen, doch dieser drehte den Kopf immer weiter weg.

"Du hast dir in die Hose gemacht... und nun ja da dachte ich halt..." sagte Kai mit zusammengebissenen Zähnen und schaute zur Seite als Ray hochrot im Gesicht an sich runter sah.

Seine weiten Shorts waren an einer gewissen Stelle etwas dunkler, sowie auch die Matratze und Kais Hosenbein, an welches er sich die ganze Nacht über gedrückt hatte.

"Oh Sch..." fluchte er leise und löste sich endgültig aus Kais Umarmung.

Schnell stand er auf und ging zu seinen Sachen.

"Total nass" fluchte er leise durch die zusammengebissenen Zähne und begutachtete seine Shorts.

"Guck weg!" befahl Ray Kai noch mit einem drohenden Blick, bevor er sich schnell das nasse Kleidungsstück auszog und sich seine Straßenklamotten anzog.

Ein lauter Schnarcher entfuhr Tyson, der zwar nicht ihn weckte, dafür aber Kenny und Max wach machte. Gähnend streckten sie sich.

"Morgen!" kam es verschlafen von Max. Langsam bemühte er sich Augen reibend in eine aufrecht Position. Kenny hatte sich nach dem Strecken wieder gemütlich eingekugelt. "Weckt mich erst wieder wenn's Frühstück gibt!" murrte der Kleine.

"Zu essen gibt es hier nichts. Dafür müssen wir in die City gehen" antwortete Kai.

Erschrocken richtete sich Kenny auf und starrte Kai an. "Aber dafür müssen wir ja noch so weit laufen!" beschwerte er sich entsetzt.

Entschuldigend zuckte Kai bloß mit den Schultern.

"Meine Güte, Chef. Ein wenig Frühsport tut dir doch auch mal ganz gut" zog ihn Ray belustigt auf, während er Tyson die Nase zu hielt.

Sekunden später wachte auch Tyson hustend auf und sah den Chinesen böse an.

"Was soll denn das? Ich hatte gerade so einen schönen Traum!"

"War es wieder diese riesige Konditorei?" fragte Max schmunzelnd.

"Ja. Und heute haben sie eine riesige Torte für mich gemacht! Die war so wunderschön..." genießerisch verschränkte er die Arme hinterm Kopf und schloss die Augen wieder um sich diese Torte besser in Erinnerung zu rufen "...auf dem einen Rand waren lila Früchte, gegenüber waren rote. Und die linke Seite war voll von grünen, rechts waren blaue Früchte und in der Mitte waren noch irgendwelche anderen violetten Früchte. Und dann haben sie die Hälfte der Torte noch mit Schokoraspeln bestreut..." er öffnete die Augen wieder und sah nun überlegend die Decke an "...und dann... ist ihnen die Dose aus der Hand gefallen und die gesamte Torte war dunkel von Streuseln. Doch plötzlich sind sie erschrocken weggerannt"

"Jetzt nehmen sie schon in seinen Träumen reiß aus vor ihm" flüsterte Kenny Max ins Ohr. Kichernd stimmte dieser ihm mit einem Kopfnicken zu.

Beleidigt schaute Tyson zu ihnen rüber. "Das ist nicht witzig!" stellte er fest.

Mit einem Ruck stand Kai auf und schnappte sich seine Sachen mit den Worten: "Bevor wir uns noch mehr Gedanken über Essen machen, sollten wir erst einmal frühstücken gehen"

Begeistert wurde dieser Vorschlag von allen angenommen und bereits zwei Minuten später verließen sie das alte Gebäude.

Es hatte aufgehört zu regnen, doch der Himmel war immer noch Wolken verhangen und die Luft war drückend.

Ray ging mit Kai an seiner Seite hinter den anderen Dreien her.

Die Erinnerung an den Traum holte ihn wieder ein.

In seinem Traum war es auch so trocken gewesen, als sie durch diese Gassen gingen. Das seltsame gelbe Licht fehlte zwar, doch ansonsten war alles irgendwie schon wieder genauso wie in diesem verfluchten Alptraum.

Wut und Angst kochten in ihm auf und fast unmerklich fing er an zu zittern.

Plötzlich ergriff eine warme Hand die seinige und hielt sie fest.

"Ist was, Ray?" vernahm er Kais besorgte Stimme.

Ray schaute zu Boden. Was sollte er ihm denn jetzt sagen? Die Wahrheit? Sollte er ihm wirklich von dem Traum erzählen?

Was würde er dann machen?

Verspotten? - Nein!

Lachen? - Schon eher...

Beruhigen? - ... hoffentlich! ...

"Nichts! Es ist nichts, Kai!" kamen die Worte schneller als er denken konnte über seine Lippen und zerschmetterten damit die Gelegenheit, Kai von dem Traum zu erzählen.

Auf Kais Stirn bildeten sich Sorgenfalten. Mit einer solchen Antwort konnte er einfach nichts anfangen. Aber wenn Ray nicht reden wollte konnte er ihn nicht dazu zwingen.

Langsam fiel auch Kais Blick zu Boden und verfolgte die Spur der anderen Drei.

Über ihnen türmten sich wieder still und leise dunkle Wolken auf.
 

Nach gut einer halben Stunde saßen die fünf Blade Breaker endlich an einem Tisch in einem kleinen Restaurant. Tysons Versuch eine Bäckerei zu erstürmen misslang, als Ray urplötzlich vor ihm stand und ihn bitterböse anguckte.

Auf seine Frage hin, warum sie denn nicht einfach dort reingehen könnten, erhielt er ein gefährliches Knurren als Antwort.

Und so saß Tyson nun stiller als sonst auf dem Stuhl, der am weitesten von Ray weg stand.

Doch Ray hing wieder seinen Gedanken nach und schaute angespannt aus dem Fenster auf die Straße.

Kai, der neben ihm saß, kaute etwas lustlos auf seinem Brötchen herum und hörte Kenny und Max zu, die bereits wieder beratschlagten, was sie heute unternehmen wollten.

"Ich glaube wir müssen noch einmal ganz von vorne anfangen..." ergriff Max das Wort "... wir haben zwar die Stadt systematisch abgesucht, aber nichts gefunden..."

"Als Bit Beast haben sie auch wesentlich andere Möglichkeiten der Fortbewegung und können so schon wer weiß wo sein!" warf Kenny betrübt ein.

"... also... müssen wir... uns in sie hineinversetzen..." grübelte Max weiter "... mhm... wo würde ich mich verstecken, wenn ich Dracil wäre?"

"Eine viel interessantere Frage wäre: Warum wäre ich wohl weggegangen, wenn ich Dracil wäre?" meldete sich auch nun Kai zu Wort, worauf ein nachdenkliches Schweigen entstand.

"Sie wollten uns vielleicht helfen?" überlegte Max.

"Sie wurden entführt?" setzte Kenny fort.

"Oder es gibt noch eine dritte Möglichkeit, die momentan über unsere Vorstellungskraft geht..." mutmaßte Kai leise und schob sich den Rest des Brötchens in den Mund.

Ray hatte ihnen währenddessen nicht zugehört, sondern ließ sich seinen Traum noch einmal durch den Kopf gehen.

Er hätte Kai beinahe geküsst. Dieses Gefühl, nach dem er sich so sehnte war zum Greifen nah gewesen, doch kurz im Augeblick vorher war dieser Traum in einen Alptraum mutiert und hatte ihm den schönsten Moment seines Lebens genommen.

Ob irgendeine höhere Kraft genau dies nicht wollte? War es im Traum so schlimm gekommen, weil sie sich beinahe geküsst hatten? Aber warum? Weil sie beide Jungen waren und so etwas nicht der Sitte entspricht? Aber es gab doch auch noch so viele andere Pärchen wie sie, warum denn dann ausgerechnet sie beide? Das ergab einfach keinen Sinn.

Leise traf ein Regentropfen auf die Fensterscheibe und rann an ihr herunter.

Ray seufzte. Jetzt fing es schon wieder an zu regnen.

Aber andererseits beruhigte das stetige Tropfen auch sein Gemüt und ließ ihn wieder ruhiger nachdenken.

Wieder sah er vor seinem inneren Auge dieses etwas, was er in Kais Augen entdeckt hatte. Es war so schön, so prachtvoll, so fantastisch und doch wurde es genauso wieder von einem Etwas verdrängt oder verdeckt, dass es fast verschwand und nur noch dieses andere Sichtbar war.

Plötzlich rannte er wieder... er rannte davon... Kai an der Hand... mit leeren Augen... die Brücke... ein Haufen alter Lumpen... "Gleichgewicht der Welt ist ins schwanken geraten... Patronen überfordert... angekettet...brauchen Hilfe!... von Freunden!..."

Plötzlich drehte sich alles um ihn. Die Erde brach auf und er fiel... fiel tief... ins Schwarz...

"Ray?!"

Erschrocken und mit vehement klopfendem Herzen riss Ray die Augen auf und saß kerzengrade auf seinem Platz. Vier Augenpaare sahen ihn verdutzt und besorgt an.

"Hast du schlecht geträumt?" fragte Max.

"Was?" fragte Ray verwirrt zurück.

"Du hast gerade etwas gesagt..." versuchte ihn Kai zu erinnern, doch Rays Blick blieb unverändert "...du hast vom Gleichgewicht der Welt und von Patronen gefaselt..."

Langsam begriff Ray endlich wo er war und versuchte sein Herz zu beruhigen.

Jetzt musste es raus. Er musste ihnen davon erzählen. Schließlich konnte es ja ein Hinweis auf den Verbleib ihrer Bit Beasts hindeuten.

Und so erzählte er noch einmal die ganze Geschichte, die er im Traum erlebt hatte, nur den Teil mit seiner Beziehung zu Kai ließ er weg.

Die anderen hörten ihm aufmerksam zu und als er geendet hatte entstand eine Pause.

"Wenn das nun wirklich ein Omen war..." begann Tyson "... dann sind unsere Bit Beasts in Gefahr..."
 

Still begann Kenny zu zittern und rückte näher zu Tyson heran.

"Wir müssen ihnen helfen!" stellte Max mit fester Stimme klar und donnerte die Faust entschlossen auf den Tisch, sodass er keinen Widerspruch mehr duldete.

"Aber wo sollen wir anfangen?" fragte Ray und ergriff unterm Tisch Kais Hand.

In diesem Moment erzitterte Kai und mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht, löste er sich schnell von Rays Hand, griff sich in die Hosentasche und zog es heraus.

Das Amulett war ein einziger roter, glühender Stein, dessen Wärme sie alle schon von weitem spüren konnten.

Gebannt starrten sie alle darauf.

Sie hörten nichts mehr, sie fühlten nichts mehr, sie schmeckten und rochen nichts mehr, sie sahen nichts mehr, außer diesem einen roten, glühenden Punkt in Kais Hand. Er begann sich zu drehen und nahm immer mehr die Form eines Pfeils an, der sich wie eine Kompassnadel immer weiter im Kreis drehte.

Urplötzlich hielt er an.

Die Augen, die ihn anblickten weiteten sich, denn der Pfeil zeigte nicht in eine bestimmte Richtung, sondern in alle Richtungen.

"Öhm... und nun?" fragte Tyson und sah die anderen an, die für ihn wieder Gestalt annahmen und genauso verwirrt dreinschauten wie er.

Um sie herum war alles in ein seltsam schimmerndes, tief dunkles Blau getaucht.

Sie hatten das Gefühl im Nichts zu schweben und doch festen Boden unter sich zu haben. Langsam ertastete Ray wieder Kais Hand, die sich bei der ersten Berührung sofort um Rays Hand schloss.

Kais Hand spendete Ray Wärme und Sicherheit, denn die zitterte nicht so sehr wie seine eigene.

Urplötzlich ertönte ein gellender Schrei.

Völlig orientierungslos sahen sich die Fünf um.

"W...was war das?" ängstlich suchte Kenny Schutz bei Tyson.

"Keine Ahnung" gab Max zu und sah sich nach allen Seiten sorgsam um.

Die Luft um sie herum begann sich langsam in Schwingungen zu versetzen. Ein seltsames, rötliches Licht breitete sich aus, doch es war nicht stark genug um die Dunkelheit zu durchbrechen.

Plötzlich begann sich der Pfeil auf dem Amulett wieder wie wild zu drehen.

Bis er stehen blieb und dieses Mal in nur eine einzige Richtung zeigte. Fünf Augenpaare wendeten gleichzeitig ihre Blicke dorthin. In weiter Ferne konnte man einen glühenden Feuerball erkennen.

"Dranzer!" hauchte Kai mit weit aufgerissenen Augen.

Seine Hände zitterten und wurden feucht.

Ray spürte Kälte, die sich bis in Kais Fingerspitzen ergoss.

Langsam verlor Kais Griff an Kraft.

Der Feuerball kam näher. Allmählich konnte man Flügel, Kopf und Beine ausmachen.

Kais Augen wurden immer größer, je mehr das Feuer auf sie zukam. In ihnen spiegelte sich dieses Feuer wieder.

Die anderen mussten sich die Augen zukneifen, um von dem Licht nicht geblendet zu werden. Nur Ray kniff seine nicht auch zu. Er beobachtete stattdessen Kais Augen, die ebenfalls entflammt schienen. War das ein Zeichen?

Sollte es eine Warnung sein?

Doch plötzlich verschwand das Lächeln von Kais Gesicht. Ausdruckslos starrte er nun vor sich. Ein seltsames Gefühl kam in Ray hoch.

"Was ist passiert, Dranzer?" flüsterte er kaum hörbar.

Ray wandte den Kopf zur Seite und musste feststellen, dass der kleine Feuerball von vorhin nun riesen groß war und still vor ihnen saß.

Leise summend schauten zwei müde Augen auf Kai flehend herab.

Ray erschrak.

Dranzers Gefieder war windgepeitscht und stand in alle Richtungen ab, wenn es ihr nicht matschig feucht am Leib klebte, oder nur noch mit der Kielspitze an ihr hing. Die einzelnen Federn, waren ungepflegt, dreckig und hatten keinesfalls mehr ihren ursprünglichen Glanz, sondern hatten sich teilweise sogar schwarz verfärbt. Dranzers Beine waren weit abgespreizt, sodass sie fast auf ihrem Bauch saß. Fast kein Zentimeter der langen, schlanken Schuppenbewährten Beine hatte nicht auch eine Wunde.

Wo war Dranzer da nur rein geraten?

Langsam ließ Ray seinen Blick weiter über Dranzers geschundenen Körper schweifen. Bis er am Beinansatz etwas glitzern sah. Etwas Metallisches. Eine Kette vielleicht.

Doch urplötzlich wie Blitz und Donner zur gleichen Zeit schrie jemand empört auf und zerriss die Stille: "WAS?"

Schnell war Rays Aufmerksamkeit wieder auf Kai gerichtet, der Dranzer entsetzt ansah. Fassungslos schien sein Herz schneller zu klopfen. Sein Gesicht war leichenblass. Doch das änderte sich bereits in der nächsten Minute wieder. Sofort schoss dem Russen das Blut wieder ins Gesicht zurück und ließen es hochrot werden.

Zornentbrannt ballte er die Hände zu Fäusten.

"Ich werde ihn umbringen!" zischte er durch die Zähne "Das wird er büßen!"

Die Luft um sie herum begann zu flimmern.

Dranzer schloss die Augen. Ihr Kopf sank hinab. Hinab in Kais Arme, der ihr vorsichtig, seine Wut unterdrückend eine Feder aus dem Augenwinkel wischte.

Kenny, Tyson, Max und Ray stellten sich in diesem Moment nur eine Frage:

"Was war hier eigentlich los?"
 

~~~~Fortsetzung folgt~~~~
 

Für alle, die es bis hierhin ausgehalten haben, gibt es auch ,vielleicht' bald eine Fortsetzung...

Apokalypse

Da bin ich wieder mit einem weiteren grauenvollen Kapitel...

Ich glaube hier muss ich erst einmal zwei Dinge klären:

1. Nicht, dass ihr euch von der Kapitelüberschrift etwas falsches versprecht, aber Apokalypse heißt nicht Weltuntergang o.s., sondern soviel wie "ein Geheimnis öffnen", (so hat es unser Relilehrer erklärt).

2. Zumindest in dieser Ff ist Dranzer weiblich, sonst fehlt da 1. irgendwie der Ausgleich zu den ganzen männlichen Parten und 2. wird das am Ende auch noch mal wichtig...

Jetzt aber erst mal viel Spaß beim Lesen!
 

Behutsam schloss Kai seine Arme um Dranzers Schnabel. Sie begann leise wie ein Kätzchen zu schnurren. Ihr Körper entspannte sich und die Federn vibrierten sacht.

Kenny, Max, Tyson und Ray waren total verwirrt. Was war hier los? Was war mit Dranzer passiert? Und wo waren sie eigentlich überhaupt?

Den Einzigen, der etwas mehr wusste als sie, trauten sie sich nicht zu fragen. Kais Augen glühten vor Zorn. In so einem Zustand hatten sie ihren Teamcaptain noch nie gesehen. So wütend war er bislang noch nie gewesen, noch nicht einmal mehr nah dran.

Verzweifelt schauten sie sich gegenseitig an. Ratlosigkeit ging durch die Runde. Jeder sah den anderen flehend an, doch endlich mal etwas zu tun oder zu sagen.

Doch plötzlich löste sich dieses Problem von selbst auf.

Wieder durchriss ein hoher Schrei die Luft. Alle wandten ihre Köpfe in die Richtung, aus der auch bereits Dranzer auf sie zukam. Dranzer selbst kniff die Augen verängstigt zusammen und versuchte sich, so gut es nur für einen riesigen Phönix ging, in Kais Armen zu verstecken.

Der riesige, zerflederte, rote Federhaufen sah erbärmlich aus, wie er so dalag, Schutz suchend und zitternd.

Wieder ertönte ein Schrei, doch dieses Mal war er Schmerz erfüllter, als der Vorherige.

Leichenblass und mit weit aufgerissenen, starrenden Augen keuchte Max nur noch ein heiseres: "Dracil!"
 

Alle sahen ihn nervös an.

"Max?" fragte Tyson zaghaft und fasste ihn am Arm.

Tyson konnte seinen Zustand nur allzu gut spüren. Die Kälte und das Zittern begannen sich auch auf seinen Körper wie ein dunkler Schatten auszubreiten.

Erschrocken zog er die Hand wieder zurück.

Langsam drehte der Blonde seinen Kopf in Tysons Richtung und sah ihn aus leeren Augen an.

"Das war Dracil..." hauchte er "... sie quälen ihn..." entsetzt starrte Tyson zurück in die übernormal geweiteten Pupillen Maxs "... er ist am Ende..."

das blau schwarze Licht begann in seinen Augen zu schimmern. Tränenflüssigkeit sammelte sich in den Augenwinkeln "... er ruft nach mir!"

Schmerz spiegelte sich plötzlich in seiner Mimik wieder und ließ ihn ruckartig aufstehen. Tränenperlen bahnten sich ihren Weg über Maxs Gesicht.

Die anderen schwiegen.

"Ich muss ihm helfen!" schrie Max laut auf und rannte los. Vor Schreck erstarrt vermochte sich nur noch Kai zu bewegen, der Max zum Stolpern brachte und ihn dann am Kragen zu sich hoch zog.

Kais Augen waren nur noch einen Schlitz breit offen und funkelten ihn böse an "Willst du, dass sie dich auch kriegen? Willst du, dass wir alle sterben? Inklusive Dracil und dir? Willst du das wirklich?" zischte er.

Max sah ihn entsetzt an und schüttelte dann energisch den Kopf.

"N..nein Kai..." stammelte er und beruhigte sich langsam wieder etwas mehr "... aber wir müssen ihnen doch helfen..."

Max sah ungewohnt verzweifelt aus. Wie er sich mit zitterndem Körper und Tränen verschmiertem Gesicht von Kai tröstend in die Arme schließen ließ.

Wieso musste gerade jetzt alles ins Extreme ausschlagen? Hoffentlich beruhigte sich Max bald wieder, damit er zu Kai wieder Abstand halten konnte. Warum konnte es jetzt nicht einfach so wie immer sein? Fragte sich Ray im Stillen und sah traurig auf seine Knie. Doch plötzlich kam ihm ein anderer Gedanke schmerzlich in den Sinn. Wenn Dranzer schon so aussah und Dracil um Hilfe schrie wie würde es denn dann Drigger gehen? Ray sah auf.

Tyson sah ihn an. Ray glaubte zu erkennen, dass sie beide gerade an das Selbe dachten.

Plötzlich nickte Tyson bestimmt mit ernster Mine und befreite sich aus Kennys Umklammerung, der bei Maxs Ausbruch gerade beinahe total am Ende gewesen war und bei seinem großen Freund Schutz gesucht hatte, dann stand Tyson auf, ging auf Kai zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

Langsam wandte Kai den Kopf zu ihm. Die beiden sahen sich still schweigend an. Das knappe Nicken hätte man nicht sehen können, hätten sie nicht alle auf ein Zeichen der beiden gewartet.

Plötzlich versteiften sich die Gesichtszüge der beiden. Kai ließ Max los und stand auf.

Eine Zeit lang schauten sich Tyson und Kai noch eindringlich an, wie tief in ein ernstes Gespräch verwickelt, dann, völlig unverhofft unterbrach Kai den Augenkontakt und sah die anderen reihum an.

"Wir müssen jetzt losgehen! ..." sagte er im übernatürlich ernsten Befehlston und drehte sich zu Dranzer um "... um ihnen zu helfen!" schloss er den Satz ruhig ab und strich Dranzer sanft über der Schnabel, die daraufhin als Dank einen leisen wohltuenden Ton von sich gab.

Langsam hoben sich die großen, rot gefiederten Flügel und senkten sich so, dass man über sie auf Dranzers Rücken klettern konnte. Bereitwillig hielt Dranzer still, während Kai gefolgt von den anderen vorsichtig auf ihren Rücken kletterten und sich an ihren warmen Federn festhielten.

"Na los, mein altes Mädchen!" flüsterte Kai sacht und tätschelte sie auf den Hals.

Nur schwer hob der rote Phönix die Flügel in die Luft und stieß sie kräftig wieder nach unten sausen.

Ein seltsames Gefühl breitete sich in ihren Mägen aus als sie so einfach abhoben und den Ort, wo auch immer sie vorher waren hinter sich ließen. Wind peitschte Ray ins Gesicht. Gequält vergrub er sein Gesicht in Kais Rücken und schloss die Arme noch fester um den Bauch seines Geliebten, um sich auch ja nicht von ihm trennen zu müssen. Um seinen eigenen Bauchschlangen sich Tysons Arme, der direkt hinter ihm saß. Auch er genoss diesen Flug hier nicht gerade. Kenny, der sich wiederum an Tyson geklammert hatte war grün vor Übelkeit und Max, war seit Dracils Hilferufe eh nicht mehr richtig ansprechbar, trübselig hing er sozusagen als Schlusslicht hinten an. Kai hingegen, soweit es Ray feststellen konnte wirkte eher entschlossen und zu allem bereit, selbst der scharfe Wind schien ihm nichts auszumachen, ja, man könnte fast behaupten, er sei es gewohnt so zu fliegen.

Unter sich spürte er wie sich Dranzers Muskeln an- und entspannten. Es fühlte sich ausgelaugt an, sie verbrauchte gerade ihre letzten Kraftreserven, das wusste Ray. Doch für Kai schien sie alles zu tun. Sie vertraute ihm blind.

Kai hatte ihr vorhin gewiss etwas Beruhigendes oder vielleicht sogar eine Belohnung ins Ohr geflüstert. Schön, wenn man so mit seinem Bit Beast kommunizieren konnte. Sogar Max hatte Dracils Rufe verstehen können. Und Tyson stand auch schon in Kontakt mit Dragoon. Aber warum konnte er denn dann eigentlich Drigger nicht verstehen?

Wollte Drigger vielleicht gar nicht mit ihm sprechen?

Hatte er keine Lust dazu mit ihm zu sprechen, oder hatte er selbst nur einfach keine Lust dazu gehabt ihm zuzuhören? War er deswegen weggelaufen? Oder... war er wohlmöglich zu dumm um die Sprache der Bit Beasts zu verstehen?

Der letzte Gedanke gab Ray einen schmerzhaften Stich mitten durchs Herz und ließ ihn dann nicht mehr los.

War er wirklich zu blöd?

So stupide, dass Drigger es vielleicht sogar für unter seiner Würde hielt mit ihm zu sprechen?

Traurig presste er eine Wange an Kais Rücken und sah sich die vorbei kommende Gegend an. Die blau schwarzen Farben hatten sich nicht geändert, doch inzwischen sah man über all immer wieder kleine goldene und silberne Streifen vorbeisausen. Sie erinnerten an Sternschnuppen, vielleicht waren sie es auch, doch plötzlich glaubte Ray wieder ein gewisses schwarz-weißes Zeichen vor seinen Augen rotieren zu sehen. Und wieder musste der junge Chinese mit ansehen wie das Dunkele das Helle verdrängte. Plötzlich kam ihm der Traum wieder in Erinnerung. Das Etwas in Kais Augen vor der Bäckerei, was sich so merkwürdig ins düstere Unheimliche veränderte, plötzlich die Schatten, wie sie sich immer mehr und immer schneller auf ihn zu bewegten. Schnell riss Ray beide Augen auf und sah sich um. War da gerade nicht etwas?

Dann die sichere Zuflucht unter der Brücke, Mr Dickenson, doch dann... Kai... seine Augen, seine Zähne...

Fast panisch bewegte er sich nach vorne um in Kais Augen blicken zu können.

Völlig verdattert sahen ihn dann jedoch Kais übliche braune Augen an.

"Was ist los mit dir, Ray? Geht es dir nicht gut? Hast du Höhenangst?" fragte der Russe besorgt und legte endlich seine zielstrebige Mine ab.

Erst jetzt, wo ihn Kai so warm ansah bemerkte Ray, wie er selbst zitterte.

Mit blassem Gesicht schüttelte er still den Kopf und verbarg sein Gesicht wieder in Kais Oberteil. Leise rauschten die blau silbernen Farben an ihnen vorbei und verloren sich hinter ihnen in der Unendlichkeit. Es wurde immer kühler.

Urplötzlich jedoch war der Fahrtwind weg.

Erschrocken riss Ray die Augen auf und sah sich um. Dranzer flog nicht mehr. Sie schwebte.

Sie schwebte in einem schwarzen, runden Raum.

Nach einer Weile, als Rays Augen sich an die ungewöhnliche Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte er die Struktur der Wände erkennen.

Die Mauersteine waren unregelmäßig in ihrer Form, jedoch passten die benachbarten Steine sich perfekt an den anderen an, sodass zwischen ihnen ein regelmäßiger, grauer Spalt verlief.

Ray hatte das Gefühl, dass sie nach unten schwebten und je tiefer sie kamen, desto mehr schien er sehen zu können. Er klammerte sich noch etwas fester an Kai und wagte es sich leicht zur Seite zu beugen um in die Tiefe zu sehen. Mit Schrecken stellte er fest, dass sie offenbar noch sehr weit oben waren, denn der Grund hob sich nur mit einer Art Lichterkranz in der Größe eines Fingerringes vom Rest der Dunkelheit ringsum ab. Oder zumindest hoffte Ray, dass dies der Boden ist, denn Erde oder ähnliches konnte er wiederum nicht ausmachen.

Ein leises Summen drang in seine Ohren.

Seltsam melodisch klang es. Es beruhigte Rays aufgewühltes Herz.

Doch woher kannte er es? Dieses Lied schien ihm so vertraut und doch so unbekannt.

Plötzlich wurde das Summen schrill. Es biss so sehr in seine Ohren, dass Ray sich mit einem Aufschrei dieselbigen zuhielt.

Anklagend hoch stieß es wie eine Lanze durch Rays Kopf und Körper.

"Ray!" ... jemand schüttelte ihn... "Ray, was ist los?" ... War das nicht Tysons Stimme? ... "Wach endlich auf!" ... Kai! Das war Kai!...

waagerechte Schlitze taten sich vor ihm auf und gaben ihm die Sicht auf zwei wunderschöne, wenn auch besorgte Augen frei.

"Er kommt wieder zu sich" hörte er Tyson direkt hinter sich sagen.

"Was ist passiert, Ray?" fragte Kai in einem ungewöhnlich ruhigen und sanften Tonfall. Das ließ ihn aufhorchen. Wieso, was ist passiert? Hatten sie es denn nicht gehört? Ray sah sich um und versuchte die Blicke seiner Freunde zu deuten. Doch jedes Gesicht zeigte nur Besorgnis und wartete auf eine Erklärung.

"Habt ihr dieses schrille Summen etwa nicht gehört?" fragte er verunsichert.

"Ein schrilles Summen? ... Nein, Ray!" meinte Tyson verwirrt und da keiner weder in Worten, noch in der Mimik etwas anderes ausdrückte als Tyson wusste er nicht mehr, was er davon halten sollte. Vielleicht war er ja eingeschlafen und hatte doch nur alles geträumt?

"Geht es dir auch wirklich wieder gut, Ray?" fragte Kai zögerlich "Du siehst immer noch so blass aus. Willst du nicht vielleicht versuchen ein wenig zu schlafen, bis wir da sind? Wir können dich ja festhalten" Kais Blick wanderte nach unten in die Tiefe "Ich weiß nicht wie lange es noch dauern wird"

Ray wandte den Kopf zu Tyson, der ihn offenbar schon die ganze Zeit über festhielt. Auch Tyson schien ganz Kais Meinung zu sein und so nickte er nur und beugte sich wieder nach vorne wo er beide Arme um Kai schlingen konnte. Um seinen eigenen Bauch spürte er wieder Tysons Arme, doch dieses Mal hielten sie sich nicht an ihm fest, sondern sie hielten ihn fest. Ray schloss wieder die Augen. Das Summen war erloschen und Stille machte sich breit. Stille in der er nachdenken konnte.

Was war gerade eigentlich geschehen? Er hatte auch die Augen geschlossen gehabt und da kam dann dieses Summen. Es hatte ihn zu Anfang beruhigt, doch dann war es mit einem Mal so schrill geworden und dann... war es wieder weg... irgendwie seltsam.

Ruhig versuchte er die Wärme, die von Kais Rücken auf ihn übertragen wurde zu genießen, als ihm plötzlich ein Licht aufging.

War das vielleicht Drigger? Hatte Drigger aus weiter Ferne versucht ihn zu rufen? Und dieses schmerzhafte, schrille Summen war ein Klageschrei gewesen? Ray riss die Augen wieder auf und starrte an die Wand, die sich immer noch langsam nach oben zu bewegen schien.

Hatte er auch endlich mal mit seinem Bit Beast Kontakt aufnehmen können?

Plötzlich konnte er sich ein zufriedenes Lächeln nicht mehr verkneifen und trotz der Lage, in der sie sich gerade befanden, konnte er seine Freude und den Stolz nicht unterdrücken.

Plötzlich regte sich unter ihm etwas. Neugierig sah er hinab. Dranzer hatte sich bewegt. Sie schwebten geradewegs in den Lichterkranz, den man von oben nur als Fingerring groß empfand.

Jedoch bestand dieser Kranz aus vielen Fackeln, die an der Wand hingen, welche nun weit weg von ihnen schienen.

Plötzlich machte es einen Ruck, sodass Ray beinahe von Dranzer gefallen wäre.

Langsam holte sie ihre langen roten Flügel ein und sank auf die Knie.

Sie waren auf den Grund angekommen.

"Alles absteigen!" befahl Kai im üblich strengen Ton.

Vorsichtig rutschte er Dranzers Hals herunter und eilte sich immer wieder umschauend zu Dranzers Kopf, der sich müde gen Boden neigte.

Als nächster rutschte Ray runter und kam hart auf den Boden auf.

Staub wirbelte auf. Der Boden war nur Sand. Merkwürdig roter Sand, wie Ray auffiel. Direkt neben ihm wirbelte Tyson auch den Sand auf, als er aufkam.

Nervös sah Tyson sich um, griff nach Rays Hand und zog ihn mit sich zu Kai hinüber. Eine Minute später waren dann auch Max und Kenny da.

"Wo sind wir hier?" fragte Max leicht verängstigt und sah sich zu den einzigen hellen Punkten, den Fackeln um, die schaurige Schatten auf die Wände warfen.

"Du hast dir die Antwort bereits selbst gegeben" dröhnte plötzlich eine ihnen nur allzu gut bekannte Stimme in die Ohren und ließ sie augenblicklich zusammenzucken, denn sie erinnerte sie nicht an etwas Gutes "Ihr seid hier!" zwei Fackellichter färbten sich plötzlich rot.

Zwischen ihnen kam eine große männliche Gestalt hervor. Sie trug einen langen Mantel und ein entzücktes, gemeines Grinsen.

"Schön euch hier willkommen zu heißen!" erklang seine Stimme mit russischem Akzent.

"Boris" fauchte Kai und verengte seine Augen zu schlitzen.

Sofort waren auch die anderen Blade Breaker in Angriffsposition, nur Kenny versuchte sich hinter Max und Tyson zu verstecken.

"Was willst du?" fragte Kai bedrohlich und stellte sich schützend vor die anderen.

Boris Grinsen wurde breiter und obwohl er nur ein paar Meter vor ihnen stehen geblieben war konnten sie nur seine Konturen und sein Gesicht zur Hälfte ausmachen. Die andere Hälfte seines Gesichts war mit der Maske verdeckt, die er wie üblich trug, die auch seine Augen versteckte und stattdessen rote Ersatzaugen zeigte.

"Warum ist es dir denn so wichtig was ich will?" fragte er mit leiser, ruhiger Stimme.

Ray konnte von der Seite erkennen, dass Boris es geschafft hatte Kai aus dem Konzept zu bringen.

Verwirrt schaute der Graublauhaarige sein Gegenüber an.

Boris lachte leicht in sich hinein.

"Nun, was ist?" fragte er noch einmal, doch Kai erlang nur seinen alten, verteidigen Gesichtsausdruck wieder und sagte nichts.

"Es sollte euch viel wichtiger sein, was die Welt will"

diese Worte aus Boris Mund jagten Ray einen Schauer über den Rücken.

Was will er damit nur sagen?
 

"Seht her!" befahl er und schwenkte den Arm einladend zur Seite.

Sofort glühten die Fackellichter um sie herum in allen möglichen Farben auf.

Zischen ihnen entstanden plötzlich Bilder. Leuchtende Bilder, wie im Fernseher, doch diese Bilder waren weit mehr als nur Fernsehbilder. Sie schienen irgendwie aus den Wänden herauszukommen und verströmten auch Gerüche.

Noch konnte man keine Gestalt oder Form in den Farbwirbeln ausmachen, doch plötzlich drang ein unangenehmer Geruch nach Autoabgasen in Rays Nase, sodass er sofort versuchte die Luft anzuhalten. Lautes Hupen drang aus einer Wand rechts von ihnen und als sie hinsahen stand dort eine lange Autoschlage auf einer Autobahn und kam keinen Zentimeter mehr vorwärts.

Von der anderen Seite her kam plötzlich ein regelmäßiges Donnern, fast betäubend laut an ihre Ohren. Blitzschnell wandten sie ihre Köpfe und sahen direkt in eine Fabrikhalle mit Fließband, an dessen einem Ende eine Art Presse stand, die diese Donnern offenbar verursachte. An dem Fließband selbst sortierten Menschen ohne Ohrenschutz in zerschlissenen Kleidern etwas aus.

Es waren alles Frauen mit traurigem Gesichtsausdruck.

Staub wurde plötzlich von einer Wand her aufgewirbelt. Als Ray hinsah konnte er erst einmal gar nichts erkennen, so dunkel war es, doch dann machte er auf Knien rutschende Kinder aus. Ihre spärliche Kleidung war grau schwarz und der Tunnel in dem sie krochen eng. Jedes Kind hatte einen Eimer, einen Hammer und einen Meißel dabei. Sie klopften überall Stücke von den Tunnelwänden ab und legte das schwarze Gestein in ihre Eimer.

Plötzlich erklang das Rasseln einer Motorsäge. Riesige schlanke Bäume, deren Kronen man auf dem Bild nicht ausmachen konnte ragten empor. Unten ganz tief unten auf dem Bild war ein winziger Mann, der den Stamm eines der Bäume durchsägte. Plötzlich knackte es und der lange stamm fiel. Er fiel genau auf sie zu, aus dem Bild heraus. Nur mit einem Hechtsprung konnten sie sich noch von dem herabstürzenden Baum retten. Mit klopfendem Herzen rappelte Ray sich wieder auf und hielt sich an Kais fest.

Auf dem nächsten Bild hinter ihnen sah man nur eine Menschenmenge. Sie sahen alle gleich aus. Jeder glich dem anderen und alle machten nur synchrone Bewegungen, doch keiner gab einen Laut von sich.

Ein Bild weiter war in Brauntönen gehalten, auf ihm rollten Panzer über eine unwirkliche Ebene auf eine Menschenmasse zu, die sich nur mit Heugabeln und ähnlichem versuchten zu verteidigen.

Doch plötzlich drang der Schrei einer Frau an ihre Ohren.

Drei Männer hatten eine junge Frau mit einem kleinen Kind an der Hand ergriffen. Der eine Nahm ihr die Handtasche weg, der andere das weinende Kind, der dritte verdeckte ihnen dann die Sicht auf die Frau. An ihnen vorbei gingen achtlos, gesichtslose Leute. Sie hatten weder Ohren, noch Augen, noch Mund oder Nase.

Blut floss aus den Wänden auf die Blade Breaker zu. Von allen Seiten drangen Bilder, Gerüche und Lärm auf sie ein.

Schließlich schloss Ray die Augen und packte sich an den Kopf. Er glaubte er würde gleich wahnsinnig werden.
 

Doch plötzlich... war es wieder still.

Nur noch ihr rasselnder Atem und ihre klopfenden Herzen waren zu hören.

Langsam öffnete Ray seine Augen wieder und konnte gerade noch sehen, wie das Blut versiegte und der umgestürzte Baum zu Sand zerfiel.

Alles war wie vorher. Nur Boris Grinsen war noch breiter.

"Jetzt habt ihr gesehen was die Welt will" flüsterte er, doch seine Worte waren laut genug um jede Silbe deutlich zu verstehen.

Entsetzen konnte Ray in den Gesichtern seiner Freunde sehen.

"Weshalb zeigst du uns das?" fand Kai endlich die Worte "Wehalb das Ganze?"

"Weshalb?" wiederholte Boris spöttisch mit einem Lachen, das ihnen das Blut in den Adern gefror.

"Ganz einfach!" sagte er dann wieder ruhiger "...weil ich euch überzeugen muss!" erklärte er und erntete dafür verwirrte Blicke.

"Ich muss euch davon überzeugen, dass die Welt schlecht ist!"

Die Freunde verstanden gar nichts mehr.

"Seht ihr, ich will eigentlich nur, dass Schlechte von der Welt vertreiben. Ich will, dass die Menschen wieder friedlich auf ihr leben und sie oder sich selbst nicht zerstören. Ich will, dass sie sich nicht mehr gegenseitig betrügen und belügen. Ich will ein perfektes zu Hause für meinen Engel machen!"

Boris Stimme wurde immer euphorischer und nahm geradezu wahnsinnige Züge an, doch sein Gesichtsaudruck wurde wärmer und sanfter beim letzten Satz.

Ray jedoch schaute zu Kai, welcher seinen Blick erwiderte. Er schien die gleiche Frage im Kopf herumschwirren zu haben: "ein zu Hause für seinen Engel?"

Doch Boris setzte mit seinen Erklärungen wieder etwas ruhiger fort.

"Ihr müsst doch auch sehen, wie schlecht die Welt geworden ist! ... Ihr könnt doch eure Augen nicht davor verschließen! ... Sagt es ihnen! Sagt es!" befahl er.

"Wem sollen wir was sagen?" fragte Tyson nun total verwirrt.

"Euren Bit Beasts! Sagt ihnen wie schlecht die Welt ist!" antwortete Boris heftig.

Die Jungs schreckten zurück. Wieso sollten sie das denn ihren Bit Beasts sagen? Was hatten sie damit zu tun?

"... und dann... dann sagt ihnen" flüsterte Boris wieder leise "... wie sehr ich mir wünsche die Welt zu erneuern! Sagt ihnen, dass die Reinkarnation momentan das einzige Mittel ist!"

Ray wollte seinen Ohren nicht trauen. Was faselte der da? Eine Reinkarnation der Welt?

"Warum sollten wir dies tun?" fragte Max weiter.

"Warum?" wiederholte Boris wieder "... weil sie es nicht verstehen!" erklärte er ruhig, doch als von den Jungen nicht die gewünschte Resonanz kam hob er seine Stimme an: "Sie verstehen nicht, dass ich nur das Beste will! Sie wollen das alte, grausige Dingen hier erhalten" Ekel klang in jedem Wort das er sprach mit.

"Sie wollen mich davon abhalten etwas Gutes etwas Besseres entstehen zu lassen! Sie beschützen die Welt auf falsche Art du Weise! Ihr seid ihre Freunde. Ihr müsst ihnen sagen was richtig ist! Ich habe es bereits auf allen Wegen versucht ihnen klar zu machen, doch sie wehren sich bis aufs Letzte. Und bevor sie nicht los lassen kann ich es nicht vollbringen!"

Boris Atem ging schwer vor Erregung. Weder Max, noch Tyson, Kenny, Ray oder Kai wussten was sie davon halten sollten.

Sie standen nur da und starrten Boris an.

Er atmete einmal tief durch und stellte sich wieder aufrecht hin, seine volle Größe zeigend.

"Los, ruft sie her!" befahl er mit tiefer Stimme, die keinen Widerspruch zuließ.

"Was?" keuchte Tyson spöttisch auf "Wie sollen wir das denn machen? Du hast sie doch!" warf er Boris vor.

"Nein, Tyson. Ihr müsst sie rufen! Ihr habt ja schließlich das Amulett!" antwortete er ruhig.

Langsam ließ Kai seine Hand in die Tasche gleiten und zog das Amulett heraus.

"Das habe ich erstellt. Eigentlich sollte es euch nur hierher rufen, als ich mit den Viechern hier nicht fertig wurde, doch dann musste ich auch feststellen, dass das Amulett offenbar nicht nur in Richtung eurer Bit Beasts zeigt, sondern sie auch anzieht. Also, ruft sie!"

"Dranzer!" flüsterte Kai. Das Amulett färbte sich sofort feuerrot und Dranzers Schnabel berührte von hinten Kais Rücken, als Zeichen, dass sie immer noch da war.

Dann gab Kai das Amulett weiter. Leicht zitternd nahm Max es an.

Zuerst sah er Kai an, der nickte, dann starrte er das Amulett an und flüsterte: "Dracil!?"

Der Stein färbte sich augenblicklich violett. Zwei der Fackellichter hinter ihnen färbten sich ebenfalls violett. Dann erschien er. Dracil war wir Dranzer auch mit Narben übersät und auch der Panzer hatte einiges abbekommen. Schnell ergriff Tyson das Amulett und rief Dragoon. Wieder verfärbten sich das Amulett und zwei Fackellichter, dieses Mal blau. Dragoon in der gleichen Verfassung wie die anderen beiden Bit Beasts erschien.

Stolz auf sich gab Tyson Kenny das Amulett.

Kenny sah es ungläubig an, doch dann brachte er auch zaghaft Dizzys Namen heraus. Lila wurden zwei Fackellichter, sowie der Stein unbändige Freude erschien auf Kennys Gesicht als ein großes lila Wesen erschien.

Dies war ein großer Augenblick für Kenny, denn nun würde er zum aller ersten Mal Dizzys wahre Gestalt sehen. Das Wesen war lang und schmal. Kenny hielt den Atem an, als wie aus dem nichts sich ein riesiger Schlangenkopf sich zu ihm herunterbeugte.

Stolz umarmte er Dizzy stürmisch und ließ dabei das Amulett fallen.

Ray beugte sich hinunter und hob es auf.

Fest entschlossen sprach er Driggers Namen aus und wartete.

Doch es geschah nichts.

Er wiederholte den Namen und wartete wieder.

Doch das erhoffte grüne Funkeln blieb aus.

Rays Herz schlug immer schneller. War das Ding etwa kaputt gegangen?

In seiner Verzweiflung schrie er Boris an: "Du hast ihn! Du hast ihn, gib es zu und rück ihn raus!"

"Ich habe ihn nicht!" meinte Boris seelenruhig "und tot ist er auch nicht... offenbar bist du nur nicht für ihn bestimmt" überlegte er.

Ray war erstarrt. Wie meinte er das? Nicht für ihn bestimmt?

Wieso sollte er nicht für sein Bit Beast bestimmt sein?
 

~~~~Fortsetzung folgt~~~~
 

Naja, ein wenig lang geworden...

Und Ray wird noch so einiges erfahren im nächsten Kapitel...

Alles zu spät?

Ärm, ich glaube spätestens ab hier sollte ich die Warnung geben, dass das ganze zu einer Darkfic mutiert. Wer der Gequälte wird, war ja schon von Anfang an irgendwie abzulesen...

Dann ist mir noch etwas anderes fehlerhaftes in diesem Kapitel aufgefallen. In China, bzw Japan sind doch ganz andere Religionen verbreitet als bei uns. Sie glauben dort mehr an ständige Wiederauferstehung, bis man sich im Nirwana wieder findet, allerdings hab ich da etwas sehr viel lineares Denken bei Ray mit eingebaut (also der Glaube, dass man nur ein Leben hier auf Erden hat und dann in den Himmel kommt etc) und Boris Gesinnung als Russe dementsprechend andersrum gedreht habe, sodass dieser nun von Reinkarnation redet...*drop* ich hoffe ihr seid mir diesbezüglich nicht allzu sauer...ist aber halt irgendwie wichtig, dass sie so herum gesinnt sind...
 

Kai, Tyson, Max und Kenny sahen Ray verdutzt an.

Was hatte Boris da gerade gesagt? Ray wäre nicht für Drigger bestimmt? Was hatte das nur alles zu bedeuten?

"Dann hatte ich ja doch schon den Richtigen erwischt!" grinste Boris glücklich und klatschte einmal in die Hände. Wieder erleuchteten zwei Fackellichter in tiefroter Farbe. Ein waagerechter Balken erschien an der Wand.

Am ihm hingen schwere Eisenketten, die eine kleine Person festhielten.

Sie hätten ihn nicht erkannt, wenn er nicht die Augen plötzlich mühsam geöffnet hätte und sie stattdessen erkannt hätte.

"Ray?!" drang es im Flüsterton aus Lees Kehle.

Ray erstarrte. Weshalb war Lee denn hier? Was sollte das alles bedeuten?

"Moment mal..." meldete sich Kai nun zu Wort "... soll das etwas heißen, dass nicht Ray der Träger Driggers ist, sondern....Lee?" seine Stimme klang erstaunt, doch in Ray fiel damit eine Welt zusammen.

Ihm wurde heiß und kalt, plötzlich stand er ganz alleine im Raum, die anderen waren so weit weg. Jeder von seinen Teamkameraden stand bei seinem Bit Beast und schaute ihn verwirrt, mitleidig oder einfach nur ungläubig an.

Er war allein, hier in diesem großen, schwarzen Raum.

Krampfhaft hielt er sich an dem Amulett fest, es war der einzige Halt den er gerade hatte.

Alleine...

Drigger hatte nie ihm gehört... sondern immer schon Lee...

Alles war still und starrte ihn an. Offenbar warteten sie auf eine Reaktion von ihm, doch was sollte er jetzt sagen? Was sollte er jetzt tun?

Langsam wanderte sein Blick um Hilfe bettelnd die Gesichter seiner Freunde ab, bis er schließlich zu Boris kam und dort hängen blieb.

Auch er sah nicht sonderlich glücklich aus, aber es schwank noch ein anderes Gefühl mit in seiner Mimik, das Ray nicht erkannte und von dem er auch nicht wusste wie es ihm gesonnen war.

"Ray!" drang Lees Stimme röchelnd von der Wand so laut es in seiner Situation momentan nur ging zu Ray herüber "Ray, bring mir das Amulett!" keuchte er aus letzter Kraft "Wir brauchen jetzt Drigger um die fünf Heiligen zu dem großen Ganzen zu vereinen und sie das Übel bekämpfen zu lassen..."

Schnell schaltete Ray und wusste, dass das jetzt das Einzige war, was er tun konnte um zu helfen.

Er rannte auf Lee zu, doch auch Boris hatte schnell begriffen, was Lee damit gemeint hatte und stürzte sich auf Ray, bevor dieser Lee das Amulett hinhalten konnte.

"Nein, nein, ihr versteht nicht! Ich bin nicht das Übel!" rief er während er Ray zu Boden drückte.

"Ich will nur der Welt helfen! Ihr dürft sie nicht der Reinkarnation der Welt entgegensetzen! Bitte! Ihr müsst mir helfen! Bitte!"

Boris schwerer Körper drückte Ray allmählich die Luft ab, das Amulett lang unter seinem Körper, auf dem der stämmige Russe saß.

Er konnte seine Hand nicht bewegen.

Er war nur Zentimeter von Lee entfernt, der kraftlos auf ihn hinabschaute und auf das Amulett wartete.

Ray starrte dem alten Freund ins Gesicht, er hatte aufgehört sich gegen Boris zu wehren, schließlich musste er sich eingestehen, dass er viel zu schwer und zu stark für ihn ist. Die anderen standen bis gerade eben noch perplex da, erst als der chinesische Körper unter Boris aufgehört hatte sich zu bewegen, rannten sie auf sie los und versuchten Boris von Ray herunter zu ziehen.

Ray bekam das alles gar nicht mehr richtig mit, ihn interessierte momentan viel mehr was mit der jungen Person direkt vor ihm geschah.

Lees Augen waren halb zu und blickten traurig auf ihn hinab. Sie wurden wässrig und es begannen sich allmählich kleinen Kugeln daraus zu bilden, die in feinen Tropfen seine Wangen herunter liefen um schließlich vom Kinn ins Ungewisse zu stürzen.

Neben dem mächtigen Druck auf seinem Rücken, spürte er wie seine andere Hand, die nicht unter seinem Körper mit dem Amulett begraben war, sondern vorne ausgestreckt lag, sodass sie die Wand berühren konnte allmählich feucht wurde.

Lees Tränen benetzten seine Haut. Langsam schwang sein Blick hinüber zu der Hand, die nicht nur durch die Tränen feucht wurde, sondern auch durch eine rote Flüssigkeit, die direkt an der Wand herunter lief und sich mit der Tränenflüssigkeit vermischten.

Die roten Fackeln, die angegangen waren, als Boris Lee mit einem Händeklatschen gerufen hatte erloschen langsam.

Die Tränen versiegten. Ray schaute wieder auf in das Gesicht seines ältesten Freundes. Leer schaute dieser auf ihn herab. Leer und traurig.

Die Augäpfel immer noch eingebettet in Tränen halb verdeckt durch die schweren Augenlider.

"Lee" keuchte der Schwarzhaarige. Er wollte nicht glauben, was er bei diesem Anblick vermutete, denn das würde zugleich auch ihre Hoffnung begraben.

"Ray, steh endlich auf und gib ihm das Amulett, damit er Drigger rufen kann!" schrie Tyson ihn aus seinen Gedanken.

Verwirrt schaute Ray sich um. Die anderen hatten sich Boris geschnappt und ihn von seinem Körper gezogen. Mit viel Mühe hielten sie ihn nun fest.

Die Bit Beasts konnten ihnen dabei nicht helfen, da ihre Macht zu groß war um bei einem Eingreifen nicht auch jemand anderen zu erwischen.

Ray erhob sich nun langsam. Vorsichtig ging er nun auf Lee zu, der ohne die beiden roten Fackeln total im Dunkel lag. Man konnte nur die Umrisse erahnen und den Ausdruck seiner Augen entziffern.

Vorsichtig streckte Ray seine Finger nach ihm aus. Bereits beim näher Kommen bildete sich ein dicker Klos in seinem Hals, der ihm ebenfalls Wasser in die Augen steigen ließ.

Sacht berührte Ray Lees Wange und wischte die Spur der Tränen weg.

Lee rührte sich nicht. Sanft legte er seine Hand nun auf Lees Wange und schaute ihn an. Zwischen seinen Rippen begann sich ein heftiger Schmerz auszubreiten, sodass sein ganzer Körper anfing zu zittern und wie zuvor bei Lee liefen nun auch über Rays Wangen heiße Tränen.

Ray wusste, er stand nun nur noch vor einem leeren Körper, der nicht mehr in der Lage war das erlösenden Wort zu sagen, dass die Fünf zueinander bringen konnte.

"Ray?" fragte Max zögerlich mit belegter Stimme.

Ohne sich umzudrehen und Lee somit aus den Augen zu lassen antwortete Ray leise: "Seine Seele ist, dort, wo sie keine Qualen mehr erleiden muss"

Zum Ende des Satzes hin versagte ihm seine Stimme fast völlig und er musste den Blick auf ihn doch abwenden.

Lee war fort, sein bester Freund aus alten Zeiten war fort...

Langsam taumelte er von dem leeren Körper weg.

Dabei lockerte sich sein Griff, der das Amulett festhielt.

Langsam rutschte der Stein ihm aus der Hand.

Wie in Zeitlupe fiel er mit den Tränen Rays um die Wette.

Bis das Amulett bereits bei dem ersten Kontakt mit dem Bonde zerbarst.

Tausende winzig kleiner Scherben verteilten sich auf dem Boden und färbten sich schwarz.

Zuerst leise, dann immer lauter werdend begann Boris zu lachen.

Die anderen hatten ihn losgelassen und starrten ihn nun entsetzt an.

"Jetzt können sich eure Bit Beasts nicht mehr miteinander verbinden!" schrie er fröhlich.

"Sie sind wahnsinnig!" stellte Kai in einem ruhigen Tonfall fest.

Boris grinste: "Ja? Bin ich das? - Bin ich wahnsinnig, wenn ich versuche die Welt vor sich selbst zu retten? Vielleicht. Aber einer muss es dann ja auch sein!"

"Los Dragoon!" schrie Tyson zornig und mit heftig klopfendem Herzen.

Die vier Bit Beasts hatten sich schon vorher in Position gestellt und hatten nur noch auf den Startschuss gewartet.

Sofort schoss Dragoon mit einem mächtigen Schrei auf Boris los.

Kai, Max, Kenny und Tyson wichen schnell noch ein paar Schritte mehr zurück um ja nicht getroffen zu werden.

Mit weit aufgerissenem Maul stieß der blaue Drache auf Boris zu, der abwehrend die Hand hob.

Plötzlich wanden sich aus den Wänden schwarze große Wesen, die sich kurz bevor Dragoon Boris erreicht hatte vor ihm wie eine Schutzmauer aufbauten.

Der geschwächte Dragoon versuche sich gegen das schwarze Etwas zu wehren, jedoch erfolglos.

"Dracil! Hilf ihm!" schaltete sich Max nun auch ein.

Dracil stürzte sich auf die schwarzen Tentakel ähnlichen Gebilde des Etwas, das Dragoon gefangen nahm. Doch anstatt diese durchzubeißen und dem Drachen somit zu helfen, schlängelten sich daraus weitere Tentakeln hervor, die die Schildkröte ergriffen und sie an den Drachen banden.

"Dranzer! Firearrow!" befahl Kai, doch ein kurzer Blick auf sein Bit Beast machte ihm seine eigene ungünstige Situation klar.

Dranzer war, von der Flucht und dem Flug hierher zurück so geschwächt, dass sie sich ohne zu wehren auch von den Tentakeln hat ergreifen lassen.

"Dranzer!" keuchte Kai verzweifelt.

Auch Dizzy hatte sich bereits zu der ringenden Masse geschlängelt.

Zwar entglitt sie mit ihrem schmalen Körper dem schwarzen Etwas immer wieder, jedoch hatte auch sie keine Chance irgendwo gewinnbringend anzugreifen, denn egal wo sie mit ihren scharfen Eckzähnen hin biss, löste sich das Etwas genau dort geradezu in Luft auf.

Ray sah sich das Geschehen mit offenem Mund aus der Ferne an. Noch immer stand er nur ein paar Meter von Lee entfernt in einer Scherbenwiese.

Dieses schwarze Etwas erinnerte ihn an das Monster aus seinem Traum. Vor diesem Ding waren sie weggelaufen. Sie mussten schnell laufen, doch sie hatten es geschafft. Sie hatten unter einer Brücke Schutz gefunden.

Ja so etwas konnten sie nun auch gut gebrauchen, einen Ort an dem sie sich ausruhen konnten, wenn auch nur kurz.

Die Bilder aus seinem Traum nahmen plötzlich vor seinen Augen wieder Gestalt an. Er konnte jede Gasse sehen, jede Einzelheit wieder erkennen, an der sie vorbeigekommen waren.

Das war sein Traum, sein Alptraum, sein Alptraum war wahr geworden.

Dann sah er wieder die ringende Masse aus Bit Beasts und dem schwarzen Etwas und im Hintergrund immer noch die Gassen.

Doch plötzlich fiel Ray auf, dass er sich den Traum nicht noch einmal durch den Kopf gehen ließ, sondern dass sich die Bilder auf den Wänden widerspiegelten. Abrupt drehte er sich um. Hinter ihm hing immer noch die leblose Gestalt im Dunkeln.

"Bitte hilf uns, Lee! Hilf uns!" betete er im leisen Flüsterton.

Plötzlich, wie ein Zeichen, dass er Ray gehört hatte gingen die beiden Fackeln, deren rotes Licht zuvor völlig erloschen waren mit einer gleißenden weißen Stichflamme, die alle für einen Moment lang blendete und die kämpfende Truppe inne halten ließ, wieder an.

Erschrocken durch das helle Licht hielt Ray beide Arme schützend vor Kopf und Augen. Als er die Arme wieder senkte war an Lees Stelle die Brücke getreten, unter der Kai und er sich zuvor in seinem Traum versteckt hatten.

Freude stieg in Ray auf. Sein Herz begann heftig zu klopfen, dann drehte er sich zu den anderen um.

"Schnell! Folgt mir!" rief er, bevor er auf die Wand zu lief und in das Bild der Brücke sprang.
 

Es war seltsam Still und warm. Ray fühlte sich wohl.

Dieser Moment war so schön, dass er sich nicht traute die Augen wieder zu öffnen. Den Duft von Gras sog er mit der Nase ein. Neben sich hörte er Wasser fließen. Und warme Sonnenstrahlen streichelten ihn über den Rücken.

Mit seinen Händen krallte er sich in die Wiese fest um sie ja nicht zu verlieren.

Es war so viel passiert. So viel geschehen, was er einfach nicht glauben konnte, oder wollte.

Lee gab es nicht mehr. Er würde ihn nie wieder sehen, oder allerhöchstens wenn er selbst irgendwann mal soweit war. Ja, Lee würde ihn dann bestimmt hohlen kommen. Bestimmt.

Und was war mit Drigger? Ja, ihn würde er wahrscheinlich auch nicht mehr wieder sehen. Da Lee ja, für ihn bestimmt war, wird Drigger Lee wohl begleitet haben. Ray seufzte. Drigger war bislang immer für ihn da gewesen. Immer hatte er sich bei ihm ausweinen können, mit ihm sprechen und Trost finden können.

Ray musste wieder an diese eine gewittrige Nacht denken, als sich plötzlich das Blade bewegt hatte und Drigger vor ihm stand. Beruhigend hatte er ihm übers Gesicht geleckt und sich verabschiedet wie von seinem besten Freund, und dann war er gegangen. Fort. Einfach fort. Das war der letzte Moment an den er sich erinnern konnte mit der Großkatze zusammen gewesen zu sein. Er hatte ihn so gern gehabt. Und so gern hätte er auch noch einmal mit ihm sprechen wollen, einmal im Leben hätte er gern seine Stimme gehört. Dass Ray nicht für ihn bestimmt war, war sicherlich auch der Grund dafür gewesen, dass er Drigger nie verstehen konnte.

Aber jetzt war er weg. Einfach fort. Ob Drigger damals bei dem Gewitter schon gewusst hatte, dass sie sich nie wieder sehen würden?
 

Langsam öffnete er die Augen und sah sich um.

Er lag wie erwartet auf der Wiese neben der Brücke. Um ihn herum waren seine Freunde verstreut. Sie hatten ihre Augen noch geschlossen, doch jeder hielt sein Blade in der Hand. Jetzt erst bemerkte er, dass direkt vor seiner Nase auch sein eigenes Blade lag. Doch sein Bit Chip war leer.

Ein paar Meter neben ihm lag Kai auf der Seite.

Langsam und müde krabbelte Ray zu ihm herüber und legte sich in seine Arme.

Wenigstens er war nicht fort.

Er kuschelte sich ganz fest an ihn und konnte in der starken Brust das Herz klopfen hören.

Beruhigend gleichmäßig, langsam und warm wiegte der Rhythmus Ray in einen dösigen Zustand, nahe dem Schlaf.

Sanft streichelte Kais Atem sein Gesicht.

Irgendwo zwitscherten Vögel.

Irgendwo fuhren Autos über eine kiesige Straße.

Irgendwo spielten Kinder.

Irgendwo schimpften Eltern mit ihren Sprösslingen.

Irgendwo hörte er wie sich Jugendliche Stritten, worum verstand er nicht.

Irgendwo zerbrach plötzlich Glas und Schreie drangen zum Fluss herüber.

Irgendwo aus dem Nirgendwo überflutete plötzlich eine Welle kalte Dunkelheit die Idylle. Das spürte Ray sogar durch die geschlossenen Augen. Dann war es wieder weg und alles war so ruhig und still wie zuvor.

Nur das Wasser konnte man noch fließen hören.

Doch dann, eine Minute später, begann sich Kais Herzrhythmus zu verändern. Zuerst verlangsamte er sich, dann wurde er immer schneller. Auch kam von Kai keine Wärme mehr. Ray hatte eher das Gefühl, dass es kälter wurde.

Ihm wurde es sogar geradezu unangenehm und das in Kais Armen!

Ein Knurren ertönte. Es war seltsam nah. Erschrocken riss Ray nun die Augen auf. Kais Körper vibrierte. Vorsichtig schlängelte er sich aus der Umarmung und setzte sich auf. Langsam, ganz langsam drehte er sich zu Kai, der immer noch mit geschlossenen Augen dalag. Er musterte ihn lange, bis ihm Kais Zähne in die Augen fiel. Kai hatte den Mund nur einen Spalt breit offen, trotzdem ragten zwei lange Reißzähne an der Stelle wo bei anderen die Eckzähne sitzen heraus.

Der Schwarzhaarige sog die Luft scharf durch die Zähne ein.

Dieser Anblick kam ihm nur zu bekannt vor.

Langsam erhob er sich und trat ein paar Schritte rückwärts.

Er musste die anderen von ihm wegbringen, bevor Kai aufwachte. Langsam trat er auf Tyson zu, der ihm am nächsten war. Vorsichtig beugte er sich zu ihm hinab.

"Tyson, wir müssen..." doch dann stockte ihm der Atem. Auch Tyson besaß Reißzähne.

Panik stieg in ihm auf und langsam drehte er sich von seinem Freund weg.

Auch bei Kenny und Max fielen ihm schon von weitem diese glänzenden, spitzen Zähne auf wie Kai und Tyson sie schon hatten.

Was nun? Was sollte er denn nun nur tun?

Doch es gab für ihn erst einmal nur eine Lösung: Weg von hier!

Langsam und vorsichtig um auch ja kein Geräusch zu verursachen schritt er auf die Treppe zu, die zur höher gelegenen Straße führte.

Jeder Schritt auf der schmutzigen Treppe knirschte wie Donnerhall in seinen Ohren. Doch gleich hatte er es ja geschafft, gleich war er oben.

Die letzte Stufe. Nur noch die eine. Geschafft, er war oben angelangt und warf noch einmal einen traurigen Blick zurück auf seine Freunde. Diese schliefen immer noch seelenruhig. Dann wandte er sich der Stadt zu.

Doch vor Schreck hätte er fast laut aufgeschrieen, wenn er nicht so perplex gewesen wäre und seine Stimme verschluckt hätte.

Die hübschen hellen Häuser, waren alle mit grau schwarzer Farbe überzogen. Kein Mensch, kein Tier war dort. Die Bäume am Straßenrand trugen keine Blätter mehr und ihre Äste waren verdorrt. Selbst der Himmel war mit schwarzen Wolken verhangen. In ihnen regte sich ab und zu mal ein kleiner gleißender Blitz. Der Donner grollte nur leise durch die leeren Seitengassen, durch die der eiskalte Wind pfiff.

"Das ist die nächste Stufe in meinem Plan, Ray"
 

Seelenruhig war Boris Stimme, doch in Ray begann sein Herz sich im Schlagen selbst zu übertrumpfen.

"Boris!" keuchte er erschrocken und machte einen Satz seitwärts.

Boris stand direkt neben ihm und schaute auch auf die tote Stadt, die Arme hinterm Rücken überkreuzt begutachtete er sein Werk.

"Ja Ray, es wird nicht mehr lange dauern und die Reinkarnation kann beginnen. Die Welt bereitet sich bereits darauf vor"

"Das dürfen sie nicht, Boris!" sagte Ray mit zitternder Stimme.

Er musste seine letzten Kraftreserven dafür sammeln. Aber was konnte er denn jetzt schon noch ausrichten? War hier nicht bereits schon alles verloren?

Doch Boris lächelte nur.

Machte der alte Russe sich etwa über ihn lustig?

"Oh Ray, du bist wie all die anderen und doch bist du anders"

Verwirrt starrte er Boris an. Wieso klang der auf einmal so freundlich?

"Die Menschen wollen nicht von dieser Welt loslassen, weil sie Angst vor der neuen Welt haben. Sie haben Angst vor Veränderungen und das sie nicht mehr ihren gewohnten Alltagstrott gehen können. Deshalb muss man sie zwingen aus diesem Trott herauszukommen und ein neues, besseres Leben zu beginnen.

Du hast auch Angst Ray. Du hast Angst das alte Leben zu beenden"

Boris machte eine kurze Pause und beobachtete dabei den Wind, der Papier und Sand durch die Gassen vor sich hertrieb.

"Dabei bist du doch gerade die Person, deren Leben schon schlecht angefangen hatte. Keine Eltern da, die auf dich aufpassten. Du hattest praktisch von Anfang an nur deine Großmutter"

Traurig schaute er auf Ray. Dieser jedoch war ganz erstaunt, dass Boris soviel von seinem Leben wusste, denn es stimmte, dass er bei seiner Großmutter aufgewachsen war. Seine Mutter hatte ihn dort, in den Bergen bei seiner Großmutter geboren und war kurz darauf wieder verschwunden. Niemand hatte von da an je wieder etwas gehört. Er hatte sich oft gewünscht Eltern zu haben, doch er würde sie auch nie haben, wenn Boris jetzt versuchen würde die Welt zu einer Reinkarnation zu zwingen.

"Aber vielleicht ist es auch gerade genau das, was dich anders macht. Alle sind von dieser Stufe meines Planes wie betäubt. Sie sind leer und warten nur noch auf ihr Ende, schau!" mit der rechten Hand deutete er auf eine Person, die gerade aus einem Haus kam und den Müll in eine Tonne steckte. Diese Person hatte die Augen fast geschlossen und dicke schwarze Ränder unter diesen. Die Bewegungen waren lahm und kraftlos. Genauso wie Boris es gerade beschrieben hatte.

"Doch sie gehen immer noch ihrem alten Trott nach...

Nur du Ray, du ergibst dich dem nicht. Mit aller Kraft kämpfst du dem entgegen. Wieso Ray? Ich verstehe das nicht. Und dabei habe ich das alles doch nur für dich gemacht!"
 

"Für mich?" flüsterte Ray ungläubig und fassungslos.

"Ja Ray, das alles ist nur für dich, mein Engel!" sagte Boris und blickte ihn an.

Rays Augen wurden größer: "Mein Engel?"

"Ja Ray, du bist mein kleiner Engel!

Ich habe dich beobachtet seitdem es bekannt war, dass die BBA ein neues Team aufgestellt hatte und du ein Mitglied von ihnen bist.

Als ich dich damals gefunden hatte, wollte ich dich eigentlich zu mir nehmen, doch deine Großmutter hat mich davon überzeugt, dass es besser für dich sei, dort zu bleiben"

Hatte sich Ray da etwa gerade verhört, oder lief diese Geschichte gerade genau auf das heraus, was sich sein Verstand in wirren Zügen zusammenreimte?

Aber so was konnte doch gar nicht möglich sein! Nein! Es durfte nicht so sein!

"Ray, deine Mutter und ich trafen uns damals in China. Sie war Kellnerin und hat mich jeden Abend bedient. Daraus wurde dann halt mehr als nur eine neutrale Beziehung. Und als ich dann wieder zurück nach Russland musste, wusste ich noch nichts von dir. Erst Monate später habe ich dann einen Brief von ihr bekommen, in dem sie mir von dir schrieb. Das war der einzige Brief, den ich je von ihr bekommen habe. Nur deinen Namen habe ich gewusst, mehr nicht.

Später dann, als ich dich im Fernsehen gesehen habe, wurde mir klar, dass ich Schritte unternehmen musste, um dir etwas Besseres zu ermöglichen und meine Pflicht zu tun.

Zuerst hatte ich gehofft, dass Bryan dir zur Reinkarnation verhelfen würde..."

Ray klappte der Unterkiefer runter. Der hatte also versucht ihn nicht nur zu verletzen, sondern sogar zu töten?

Sachlich fuhr der Russe fort:

"...als du dich aber mit allen Kräften erfolgreich gewehrt hast wurde mir klar, dass ich nicht dich verändern oder aus dem Leben reißen durfte, sondern dass das Drumherum sich verändern musste, ansonsten wäre ein Neuanfang deines Lebens wahrscheinlich auch wieder durch irgendetwas verdorben worden"

die letzten Worte spuckte er vor Ekel vor der Schlechtigkeit der Welt geradezu aus.

"Ray,... bitte glaube mir, ich wollte dir nie wehtun, ich wollte nur das Beste für dich! Für dich, mein Sohn!"

Bedeutungsschwanger schaute Boris ihn nun an und wartete auf Rays Reaktion.

Doch Ray fühlte sich momentan einfach nicht in der Lage sich zu bewegen oder irgendetwas zu sagen.

Es war einfach zu viel! Viel zu viel hatte er heute in so kurzer Zeit erfahren und verdauen müssen.

Er fühlte sich so leer und allein.

Einen nach dem anderen hatte er verloren und stand nun nur mit Boris da, der ihm eben eröffnet hatte, dass er der Mitbegründer seines Lebens war.

Es war kein Hass, den er gegen ihn hegte, sondern vielmehr Gleichgültigkeit, denn ein anderes Gefühl erfüllte seinen Körper und Geist viel zu sehr als dass er sich um diese neuen Erkenntnisse große Gedanken machen konnte.

Trauer. Tiefe Trauer erfüllte ihn.

Ohne dass er es bemerkte, liefen ihm langsam glitzernde Tränen die Wangen hinunter und fielen vom Kinn herab auf den trockenen Boden, der diese gierig in sich aufsog und nicht einmal mehr einen dunklen Flecken übrig ließ.

Seltsamerweise konnte Ray Boris verstehen.

Es mochte nicht richtig sein, was er getan hatte beziehungsweise immer noch tut, doch alles hatte einen Beweggrund, der edel und instinktiv richtig war. Lediglich die Umsetzung war falsch.

Ray wandte sein vor Tränen schimmerndes Gesicht Boris zu und begann langsam seinen Kopf zu schütteln:

"Wenn du mir nie wehtun wolltest, warum nur hast du es dann doch gemacht?

Wieso musstest du nur das Schlechte dieser Welt sehen? Warum konntest du deine Augen nie für die schönen, kleinen Momente öffnen?

Kai, meine Freunde, Drigger, meine Berge, meine Heimat... alles ist zerstört..."

Boris Blicke wanderten wieder zur sterbenden Stadt und starrten dort starr auf einen imaginären Punkt.

"Ray, ich glaube du verstehst mich nicht. Noch nicht, vielleicht bist du einfach noch zu jung. Zu jung um zu verstehen, oder zu jung um die Erfahrungen gemacht zu haben, die ich gemacht habe.

Ich werde auf jeden fall meinen Plan durchziehen. Und du wirst sehen es wird gut werden!"
 

Ein leises Zischen näherte sich ihnen von hinten.

Ray drehte sich langsam um und zuckte nicht einmal mehr mit der Wimper als er seine Freunde mit gefletschten Zähnen und rot glühenden Augen erkannte, die ihn wie ein Rudel hungriger Werwölfe einkreisten und siegessicher näher traten.

Direkt vor ihm stand Kai. Einst war dies die Person, die er immer begierig ansah, und noch vor ein paar Stunden hatte er sich an ihn gekuschelt und er hatte ihn tröstend in die Arme genommen. Sein Alptraum ist wahr geworden.

Doch an diesem Punkt war er aufgewacht. Hatte er vielleicht noch die eine kleine Chance dies alles gut ausgehen zu lassen?

Oder sollte in ein paar Minuten die blasse Person, die sich beim Erscheinen der Bestien ein paar Schritte zurück gezogen hatte, hier auf die Knie fallen und um seinen Sohn trauern, für den er dies alles doch so erschaffen hatte?

Ein wildes hungriges Knurren drang aus der Kehle des graublauhaarigen Wesens...

... bevor es sprang...
 

~~~~Fortsetzung folgt~~~~
 

"...und soweit zu diesem Streich, doch der Epilog folgt sogleich..."

Tja, zuerst hab ich nicht so recht gewusst, ob ich jetzt den Ausgang hier schon rein schreiben sollte, oder ob ich ich mir das tatsächlich für das Nachwort noch aufsparen sollte.

Wie ihr seht hab ich mich für zweiteres entschieden, sodass ihr erst, in ca. 1-2 Tagen erfahrt wie's ausgeht ;)

...letztendlich...

Sodala, hier ist nun das letzte Chapter, ist aber glaub ich besser, wenn ich jetzt nichts weiter dazu sage ^^° Lests lieber selbst!
 

...Ray schloss die Augen und wartete darauf, dass die spitzen Reißzähne seines einst Geliebten sich in seine Halsschlagadern bohrten und diese zerrissen.

Wie es wohl sein mochte dort im Himmel?

Würde der Kai, den er so liebte auch dort sein? Oder war seine Seele in diesem Werwolfartigen Körper gefangen und würde erst später zu ihm stoßen?

Egal, Hauptsache er war wieder mit ihm vereint. In Frieden. Und ohne Schmerzen.

Er wollte wieder seinen sanften, warmen Druck spüren, wenn er ihn umarmte.

Er wollte wieder seinen Atem auf seiner Haut fühlen und seine tiefe Stimme süße Sachen in seine Ohren flüstern hören.

Er wollte wieder in Kais Augen sehen können, und das sehen, was er zuvor erst einmal gesehen hatte, jedoch sollte es dann nicht wieder umschlagen, sondern einfach so bleiben wie er es liebte...

Doch was war, wenn Kai in diesem Werwolfkörper gefangen war und zwar für immer?

So schnell, laut und schmerzhaft wie Blitz und Donner zugleich schoss dieser Gedanke durch Rays Kopf, dass er auf der Stelle die Augen wieder weit aufriss und, zu seiner Verblüffung, ins Leere starrte.

Wo war Kai?

Um ihn herum standen immer noch Tyson, Kenny und Max und knurrten ihn wie zuvor an.

Plötzlich erweckte ein Zucken am Himmel wieder Rays Aufmerksamkeit.

Kurz darauf folgte ein Donnergrollen.

Über ihnen türmten sich Gewitterwolken auf.

Aus irgendeinem Grund jedoch hatte Ray keine Angst vor dem aufziehenden Gewitter. Ja, eher fühlte er sich von ihm beschützt und beruhigt.

Währenddessen gesellten sich immer mehr werwolfartige Wesen zu den anderen und umringten den Schwarzhaarigen weiter und weiter und fletschten blutgierig ihre Zähne.

Erst als sich zu Rays Füßen etwas kurz bewegte wandte dieser seinen Blick nach unten.

Dort lag er. Gebettet in eine riesige, rote Lache. Doch die graublauen Haare stachen hervor.

"Kai" flüsterte Ray mit tränenerstickter Stimme.

Wieso nur musste alles soweit kommen?

Er kniete sich zu ihm nieder und strich ihm sacht über den Haarschopf.

Wieder durchriss ein Blitz knapp gefolgt vom Donner die kalte Luft und blendete Ray so stark, dass er umkippte, auf den Hintern fiel und die Augen zusammenkneifen musste.

Im nächsten Moment als er sie wieder öffnete sah er auch schon die werwolfartigen Wesen auf sich zu stürzen, doch plötzlich durchschnitten leuchtend grüne Hiebe die Luft und schlugen die Wesen zurück.

Perplex schaute Ray auf und sah, das Wesen, was eben noch zu seinen Füßen in seinem eigenen Blut gelegen hatte, wie es noch gefährlicher wirkend und grün leuchtend da stand.

"Kai?..." flüsterte Ray ungläubig "...Drigger?"

Ein leises Knurren, des Wesens ließ die Werwolfartigen Abstand halten.

Jedoch klang dieses Knurren in Rays Ohren anderes. Ja es schien fast wie das heimelige Schnurren einer Großkatze ihn beruhigen zu wollen.

Langsam wandte dieses Wesen seinen Kopf halb zur Seite, sodass der Schwarzhaarige gerade mal ein Auge sehen konnte.

Rays Herz begann heftig zu pochen. Plötzlich existierte für einen Moment lang die Umwelt und all ihre bösen Wesen nicht mehr. Wie von Zauberhand geführt erhob sich Ray und schritt hypnotisiert auf das Wesen zu.

Begleitet wurde dieser Moment nur von der schnurrenden Melodie.

Ray, der sich nicht getraute den Blickkontakt zum Wesen auch nur einmal zu unterbrechen um zu blinzeln, blieb kurz vor ihm stehen, als das Wesen ihm sein ganzes Gesicht zeigte.

Es hatte die Kopfform Driggers und die blaugrauen Haare und Augen Kais.

Der Körper selbst glich immer noch dem Werwolfartigen Wesen von vorher.

Zittrig fuhr Ray mit den Fingerkuppen die pelzigen Arme des Geschöpfes hoch und vergrub dann seine Hände in das Nackenfell.

Langsam näherten sich ihre Gesichter einander.

Ray versank wieder in den braunen Augen, tief im Schwarz der weiten Pupillen fand er es wieder.

... Einen kleinen Funken.

Er glitzerte und wurde größer je länger Ray ihn ansah.

Er war warm und kühl, hell und dunkel, rau und weich, süß und bitter, laut und leise... alles zugleich.

Doch dann begann er Formen anzunehmen.

Er teilte sich und es wurden zwei Wesen.

"Ray!" hallte es hauchzart wie die Stimme eines Engels wieder.

Eine Minute des Erstaunens und der plötzlichen Glückseligkeit verstrich bis Ray endlich reagierte.

"Kai!" jauchzte er "... und Drigger!" Tränen stiegen ihm wieder in die Augen.

Ein Lächeln überzog das Gesicht des Wesens, das immer noch wie in weiter Ferne schien.

"Ray, willst du mit mir kommen?" fragte das graublauhaarige Wesen freundlich und streckte ihm seine Hand entgegen.

"Ja Kai! Ich will mit dir kommen! Und ich will dich nie wieder los lassen!"

schluchzte Ray und lies sich fallen.
 

Ein grüner Windzug strich an dem Chinesen vorbei als er fiel.

Er fühlte sich wohl und er würde gleich ankommen, er würde dort ankommen, wo er seitdem er Kai kannte immer sein wollte. Bei ihm.

...
 

Ungefähr 20 offene Münder und weit aufgerissene Augen starrten aus den Gesichtern der Kinder auf den alten Geschichtenerzähler.

Die Jungen und Mädchen waren höchstens 7 Jahre auf der Welt und obwohl sie diese uralte Legende schon so oft von ihren Eltern gehört hatten, war sie doch von dem alten Mann erzählt wie eine immer wieder neue, unbegreifbare Geschichte.

"Und wie ging es dann weiter?" piepste die zarte Stimme eines kleinen Blonden Jungens aufgeregt.

Mit einem Lächeln auf den Lippen, dass man unter dem weißen langen Bart nur erahnen konnte erzählte der alte Mann bereitwillig seine Geschichte weiter:

"Die Werwolfartigen Wesen griffen an. Und zwar nicht Ray, sondern das fremdartige, grün leuchtende Wesen.

Mit einem gellenden Schrei und gewaltigem Donner entluden sich Himmel und Wächter.

Wieder zuckte ein grüner Blitz durch die Luft.

Die Wolken rissen auf und ließen den in plötzlich vielen verschiedenen Farben schimmernden Himmel durch.

Fünf gleißend helle Lichter schossen aufeinander zu und vereinten sich.

Die heiligen Tiere: der Phönix des Südens, der Drache des Nordens, der weiße Tiger des Westens, die Schildkröte des Ostens und die Schlange der Mitte mussten gegen das gewaltige, schwarze Wesen kämpfen.

Doch dieser Kampf dauerte nicht lange.

Die Heiligen waren bereits sehr geschwächt und hatten keine Chance mehr.

Einer nach dem anderen fiel. Bis zuletzt nur noch der Phönix war.

Aus letzter Kraft, ließ er die Welt und alles was auf ihr war in seinen Flammen verbrennen und zu Asche werden"

Der alte Mann mache eine kurze Pause und schloss für einen Moment die Augen, als wenn er das Erzählens langsam müde war.

"Doch dann ... geschah das Wunder des Phönix...

Die Asche war noch nicht ganz kalt geworden da fing sie wieder Feuer, sodass aus Feuer und Asche neues, zartes Leben entstehen konnte. Die Welt hatte eine zweite Chance bekommen...

Es hat sich fast alles wieder so entwickelt wie früher, nur dass wir inzwischen zeigen können, dass wir etwas gelernt haben, sodass solche eine Situation nie wieder eintritt!" endete der alte Mann theatralisch.

"Gibt es denn die Heiligen Beschützer wieder?" fragte ein dunkelhaariger Junge, der neben dem Blondschopf saß voller Neugier.

"Ja, mein Junge die Fünf gibt es wieder. Sie haben wieder ihren Platz in der Welt eingenommen und auch sie sind klüger geworden..." antwortete der Mann.

"Und was ist aus dem bösen Mann geworden?" fragte ein noch sehr kleiner Junge mit braunem Haar, dessen Pony ihm soweit ins Gesicht hing, dass man die Augen nicht sehen konnte.

"Boris? Tja, er wollte eine Reinkarnation der Welt... und er hat sie bekommen, jedoch anders als er es sich vorgestellt hatte..."

Der alte Mann erschien nun nach dieser Erzählung noch ein wenig älter und als er sich schwerfällig mit seinem Stock erhob ächzte er laut.

"Aber das reicht nun Kinder! Geht spielen und genießt eure Jugend! Na los!" entließ er sie und sah lächelnd der kleinen Meute nach wie sie freudig von dannen liefen um auf dem Marktplatz des kleinen Dorfes wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgingen: dem Bladen.

Doch plötzlich zupfte jemand den alten Mann am Ärmel:

"Du-hu? Was ist denn aus Ray geworden? Ist er nun mit Kai wirklich zusammen?"

Der alte Mann sah den Jungen eindringlich an: "Wenn ich dir darauf eine Antwort geben würde, mein Lieber, würde ich dich belügen müssen..."

Der Junge sah den Mann mit großen Augen an, doch dann verabschiedete er sich höflich und lief den anderen nach.

Der alte Mann sah dem graublauhaarigen Jungen hinterher und seufzte resigniert: "... ich würde dich belügen müssen, da ich es selbst nicht genau weiß, wie es um unsere Beziehung steht, mein geliebter Kai! Lauf und finde dein Glück!"

Noch eine Weile sah er ihm nach, dann wandte er sich um und sprach zu einem großen Busch: "Komm Uraborg, wir wollen gehen, ich bin müde geworden"

Der Busch begann sich zu bewegen und heraus trat ein großer geflügelter, alter Wolf, der den Mann auf seinem vielleicht letzten Weg stützte.
 

~~~~~Ende/ Owari~~~~~
 

Tja, und? Wie sieht euer Fazit aus? *schon mal in Deckung geh*

Ich hoffe, dass trotz diesen Endes ein paar nette Kommis kommen *lieblächel* dafür verspreche ich auch, dass ich an den anderen Ffs wieder pflichtbewusst weiterschreibe.



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Kommentare zu dieser Fanfic (67)
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Von: abgemeldet
2004-09-15T17:22:54+00:00 15.09.2004 19:22
irgendwie ... traurig ...
*schniff*
armer ray armer kai ...
armer armer armer kai!!!
ohhh blöde bit beastzzzzzze!!!
ziehen einfah lossssssss
böse!
GOLLUM GOLLUM! *ggg*
ich bin ein psychopath und stehe dazu ...
aaaaalso
war suuuuuuuuupaaaaaaaaaaa
ich mag deinen schreibstil hammer gerne!!!
also
baii baii
Hino-chan
Von: abgemeldet
2004-08-18T23:04:59+00:00 19.08.2004 01:04
AAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Schock da komm ich gut erholt aus dem Urlaub wieder und dann schockst du mich mit so was nachdem ich halb vor spannung gestorgen bin, wie kannst du nur so ein trauriges ende schrteiben *inmtränenausbrech* das kannst du doch nicht machen wähwähwäh ... schluchz
Von: abgemeldet
2004-08-14T06:46:54+00:00 14.08.2004 08:46
;_;
Argh! Das Ende ist toll. Ehrlich. Es ist... klasse *_*
Aber ich fands traurig. Ja °XD Trotzdem hast dus schön geschrieben. Und den Wechsel von der düsteren Atmosphäre zur Brücke und dann langsam wieder zurück... Frustrierend nur, dass das nur wenige FF-Schreiber tatsächlich so gut können XD.
Wenn du noch mehr derartige FFs schreiben willst - bitte doch! *_* Du kannst das super und solltest auch weitermachen, weil ich die einfach saugern les XD...
Megami.~
Von:  Kouichi-chan
2004-08-13T22:46:33+00:00 14.08.2004 00:46
Das nenn' ich ein gelungenes Ende!! Echt supersüüßß!!
Ich dachte mir ja erst gar nichts bei den Kindern, aber als du dann einen Jungen mit Haaren über den Augen genannt hast, habe ich den ganzen letzten Absatz nochmals überflogen und festgestellt, dass es wirlich die fünf Bladebreaker Reinkarnationen sind!! *freu* Echt ein geniales Ende nicht traurig und nicht richtig romantisch (in gewisser Weise schon romantisch)...
Am besten fand ich ja, wie der Alte geht und sagt: "Komm, Uraborg"...und dann tippelt da so ein Busch neben ihm her ^^
Mach weiter so!!
Mir hat die Story total gefallen!!
Und ich hoffe, du hast noch mehr so tolle Geschichten auf Lager!! ^.~
Bye
Kouichi
Von:  Kouichi-chan
2004-08-13T10:11:42+00:00 13.08.2004 12:11
Oh.Mein.Gott!!!

Ich dachte mir, dass die Geschichte noch eine große Wendung nehmen würde, aber mit sowas....
Nya...dass Ray an all dem "schuld" bzw. beteiligt sein soll....uiuiuiuiiuiuiiu...v.v""
Ich hoffe doch, dass es bald weiter geht!!
Ich hab' echt geheult...als Ray Drigger nicht rufen konnte, als Lee gestorben ist, als er das Amulett fallen gelassen hat, als er Kai's Eckzähne gefunden hat...als er DAS erfahren hat...ich hab' mich echt bei uns auf'S Klo gesetzt und geheult...T.T *seufz*
Mach weiter so!!
Jetzt wird's richtig schön spannend!!!
Ich freu' mich schon
Bye
Kouichi
Von:  Hayan
2004-08-06T08:02:02+00:00 06.08.2004 10:02
ôô boris?
ohlala...<<°
schieb büdde ganz schnell weiter!
*umknuffz*
Marakesch
Von: abgemeldet
2004-08-02T19:52:21+00:00 02.08.2004 21:52
Waahhhhh!! Schnell weiter!!!!
Von: abgemeldet
2004-08-01T12:41:58+00:00 01.08.2004 14:41
NEIN!! Das kannst du mir doch nicht antun >< ab dem 4. August bin ich 2 Wochen weg und wenn ich vorher nicht weis wie das ausgeht sterbe ich !!!!
Von:  DarknessKai
2004-08-01T11:22:05+00:00 01.08.2004 13:22
Mach schnell weida
ich will jetzt wissen wies weida geht

Bye
Darkness
Von: abgemeldet
2004-07-29T10:03:49+00:00 29.07.2004 12:03
Ok, ich hab mir das alles ganz genau durchgelesen, aber was die Überschrift zu bedeutern hat weis ich immer noch nicht. Schreib bitte bitte bloss schnell weiter, da ich so gespannt bin was Ray so noch alles erfährt.
*knuddel*


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