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Im Schatten der Samurai

Sasori X Deidara X Gaara
von

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Einsame Entscheidung

Am Tisch herrschte unheilschwangeres Schweigen. Nach dem gemeinsamen Abendbrot hatte Konan Nagato zu Bett gebracht und saß nun neben ihrem Mann. Akatsuki war komplett versammelt, nur Deidara fehlte wie üblich. Dieser hatte sich für einen geteilten Weg entschieden und lebte die meiste Zeit bei Gaara.

„Was hast du herausgefunden?“, fragte Yahiko den Spion. Zetsu war erst vor wenigen Stunden von seinem Ausflug zurückgekehrt. Mit ernster Miene hatte er um eine Versammlung gebeten. Itachi war sich sicher, dass er außergewöhnliche Neuigkeiten mitbrachte. Ob es etwas mit dem Krieg zu tun hatte, den Sasuke gegen Gaaras Reich führen wollte?

„Orochimaru lebt noch.“ Die drei Worte erfüllten den Raum wie Wasser, sie durchdrangen alles. Itachi konnte die Anspannung fühlen, die sich ausbreitete.

„Wieso lebt der Arsch noch?“, nölte Hidan und durchbrach damit die kritische Stille. „Deidara hat ihm doch seine Burg unterm Hintern hochgejagt!“

Alle Blicke richteten sich auf Zetsu. Er war der einzige, der diese Frage beantworten konnte. Doch der Spion zuckte mit den Schultern. „Das konnte ich nicht in Erfahrung bringen.“ Mit dunkler Stimme sprach er weiter. „Es war schon schwer genug, überhaupt die Gewissheit zu bekommen, dass er noch lebt. Orochimaru hält sich gut versteckt in der neu aufgebauten Burg von Nagoya.“

Itachi kombinierte die neuen Fakten mit den bisherigen. Orochimaru hatte schon damals junge Menschen um sich geschart und sie sich gefügig gemacht. Sasuke war auf ihn hereingefallen. Diese Information bestärkte ihn in seinem Vorhaben. Itachi musste seinen Bruder aufhalten. Das hatte er nicht gewollt. In ihrer alten Heimat hätte Sasuke den Uchiha-Clan zu neuem Ansehen verhelfen können. Doch er hatte Kyûshû den Rücken gekehrt und sich ein eigenes Reich aufgebaut. Eine Farce, die in Wirklichkeit unter Orochimarus Herrschaft stand. Sie vermuteten schon lange, dass der alte Daimyô noch lebte. Jetzt hatten sie den Beweis.

Sein Bruder musste aufwachen! Krieg war nicht das, was er sich für seinen Bruder gewünscht hatte. Itachi musste dem ein Ende setzen, bevor noch mehr starben. Zu lange schon zerrütteten die Machtkriege der Daimyô die japanischen Inseln.

Bestimmt könnte Sasuke zurückkehren. Sarutobi hatte ihm zugesichert, sich um Sasuke zu kümmern. Vielleicht verzieh der alte Daimyô seine Fehler, wenn bekannt wurde, dass Orochimaru den jungen Uchiha manipuliert hatte.

„Wir werden Orochimaru ausschalten“, bestimmte Yahiko entschlossen.

„Aber nicht wieder mit Deidara-chan! Das ist langweilig, wenn man niemandem den Schädel einschlagen kann!“, protestierte Hidan augenblicklich.

Kakuzus Blick ruhte skeptisch auf ihrem Anführer. „Warum sollten wir uns einmischen? Wir werden für Orochimarus Tod nicht bezahlt.“

Yahikos strenger Blick traf die beiden. „Orochimaru hat schon zu viel angerichtet. Wir haben genug Geld, um eine Mission in unserem Sinne durchführen zu können. Wenn er Shikoku überrennt, wird er als nächstes die Jagd auf uns eröffnen.“

Was das bedeutete, wussten sie alle. Sie hatten in den letzten Jahren unbehelligt im Geisterwald leben können. Itachi verstand den tieferen Sinn hinter der Mission. Yahiko wollte beschützen, was ihm wichtig war. Seine Familie und seine Rônin. Und Itachi musste seinen Bruder schützen, es zumindest versuchen, ein letztes Mal.

„Und nein, Hidan, Deidara wird nicht dabei sein.“ Nachdenklich wanderten die grauen Augen über jeden einzelnen der Rônin am Tisch. „Kisame, Itachi, Haku, Zabuza, Zetsu und ich werden diese Aufgabe erledigen.“

Hidan schlug mit der Faust auf den Tisch. „Was soll der Scheiß? Ihr dürft ein paar Leuten den Schädeln spalten und ich muss hier mit dem Hosenscheißer rumhocken?“

Yahikos Blick wurde mahnend. „Du bist zu laut. Wir müssen in aller Heimlichkeit agieren.“

Abfällig schnaubend lehnte Hidan sich zurück und stützte sich mit den Händen hinter sich ab. Der Orangehaarige ging nicht weiter auf das bockige Verhalten ein. Das machte Hidan jedes Mal, wenn er von einer Mission ausgeschlossen wurde, weil er mit seiner lauten Art zu schnell zu viel Aufmerksamkeit erregte.

„Morgen früh brechen wir auf“, bestimmte Pain. Mit einer einfachen Geste beendete er das Treffen.
 

Die vergangenen Stunden waren intensiv gewesen. Sein Körper erinnerte sich an jede einzelne Berührung Kisames. Itachi wusste nicht, ob er lebend zurückkehren würde. Darum waren ihm ein paar letzte gemeinsame Erinnerungen sehr wichtig gewesen. Allein bei dem Gedanken an die intimen Augenblicke jagten Schauer durch seinen Körper.

Trotzdem hatte Kisame wieder bemerkt, dass er etwas auf dem Herzen hatte. Sein Liebster hatte ihn nach dem Sex gefragt, was los war. Er log Kisame nicht an, doch dieses Mal hatte er ihm nur einen Teil der Wahrheit gesagt.

‚Ich bin froh, dass ich endlich Gewissheit über Orochimau habe. Ich wünsche mir nur, dass Sasuke seine Chance nach Orochimarus Tod erkennt und einen Neuanfang wagt.‘

Kisame hatte ihm geglaubt und war mit ihm in den Armen eingeschlafen. Sich mitten in der Nacht von seinem Liebsten zu lösen, war unendlich schwer gewesen. Itachi war sich bewusst, welche Sorgen und Schmerzen er Kisame auferlegte.

Lautlos schlüpfte Itachi in seine Kleidung. Da er sich beeilen musste, nahm er nur das Nötigste mit und der Brief an Kisame fiel schlicht aus. Niemand durfte ihn jetzt bemerken. Ein letztes Mal blickte Itachi in das schlafende Gesicht seines Liebsten.

„Ich liebe dich“, formten seine Lippen, ohne dass ein Ton aus seiner Kehle drang. Das zusammengefaltete Blatt Papier legte er auf seinen Futon. Mit einem Ruck erhob Itachi sich und verließ entschlossen das Zimmer. Leise bewegte er sich durch das Haus. Alle schliefen.

Im Stall sattelte der Schwarzhaarige sein Pferd. Die kurze Strecke bis zum Waldrand führte er das Tier am Zügel. Erst, als ihn die undurchdringlichen Schatten des nächtlichen Geisterwaldes umgaben, saß er auf und trieb das Pferd zu einem zügigen Schritt an.

Hoffentlich kam er noch rechtzeitig! Zetsus Berichten zur Folge war Sasukes Armee bereit. Er könnte jeden Tag mit den Schiffen nach Shikokû übersetzen. Traditionell wurde vor der Schlacht noch eine Verhandlung geführt. Er musste rechtzeitig zu dieser Verhandlung erscheinen. Nur so konnte er seinen Bruder aufhalten!
 

Kisame wurde von den Geräuschen des erwachenden Hauses geweckt. Durch die Wände hörte er dumpf Hidans Stimme, der seine schlechte Laune nun an allen ausließ, weil er auf der Mission nicht dabei sein durfte.

Seine Hand tastete nach Itachi. Noch einen Moment wollte er die ungestörte Zweisamkeit genießen, bevor sie aufbrechen würden.

Irritiert öffnete Kisame die Augen, weil seine Finger nicht, wie erwartet, warme Haut ertasteten. Der Futon neben ihm war leer. Kisame setzte sich auf. Statt seines Liebsten lag nur ein Brief neben ihm. Innere Unruhe erfasste Kisame. Er nahm den Brief und faltete das Papier auseinander.

Mein Liebster, vergib mir.

Hart schlug sein Herz in der Brust. Das konnte nicht sein! Kisame strich über Itachis Futon. Er war kalt. Sein Liebster musste bereits einige Stunden weg sein. Wie er diese Zeilen deuten musste, wusste er. Sein Gefühl hatte ihn nicht getäuscht. Der Sex gestern Abend hatte ihn an die Nacht vor ein paar Jahren erinnert, als Itachi nach Nagoya aufbrechen wollte, um Sasuke aufzuhalten. Hastig sprang er auf und rannte aus dem Haus in den Stall. Itachis Pferd fehlte. Er war wirklich weg.

Itachi hatte ihm nichts von seinen wahren Absichten erzählt. Das schmerzte. Zugleich kannte er aber den Grund. Der Jüngere hatte verhindern wollen, dass er ihn ein weiteres Mal aufhielt. Kisame hatte ihm damals etwas geschworen. Niemals würde er zulassen, dass Itachi in seinen sicheren Tod ging!

Entschlossen schritt er ins Haus zurück und kleidete sich an. Den Brief verstaute er sorgfältig in seinem Gi. Ein paar wichtige Sachen für die Reise packte er in seinen Beutel.

Dann ging er hinab in die Küche, um sich etwas Proviant zu nehmen. Konan schaute von ihrem Topf auf und sah ihn wachsam an. „Kisame, du musst dir nicht extra etwas einpacken. Ich werde euch genug Proviant mitgeben.“

Ernst erwiderte Kisame ihren Blick. „Itachi ist weg. Ich werde ihm folgen.“ Sein Tun unterbrach er nicht.

Konans Augen weiteten sich besorgt. „Weißt du, wo er hin will?“

Kisame verschnürte den Proviantbeutel. Langsam nickte er. „Seinen Bruder aufhalten.“

Sie versuchte nicht, ihn aufzuhalten. Das erkannte Kisame an ihren Augen. Vielmehr konnte sie seine Beweggründe verstehen. „Kommt heil wieder“, bat sie nur. Entschlossen brummte Kisame. Er würde alles tun, um Itachi lebend zurückzubringen.

Der Rônin wandte sich ab und verließ die Küche. Auf dem Flur rief ihm Hidan etwas hinterher, dem er keine Beachtung schenkte. Im Stall sattelte er sein Pferd und zurrte das Gepäck fest. Mit seinem Pferd trat er hinaus. Yahiko kam durch die Tür des Hauses. „Kisame, was soll das?“

Unbeirrt schwang sich Kisame in den Sattel, ehe er seine Aufmerksamkeit auf ihren Anführer richtete. „Itachi will seinen Bruder aufhalten. Ich werde ihm folgen.“ Auf eine Antwort wartete Kisame nicht. Er stieß seinem Pferd die Fersen in die Flanken und trieb es in einem schnellen Trab in den Wald hinein.

Hoffentlich kam er nicht zu spät! Itachi durfte nicht sterben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Amaruk
2017-04-29T18:10:31+00:00 29.04.2017 20:10
Geht es gegen Ende zu? Es wirkt ein wenig so, wenn alle sich nun für den Kämpf rüsten oder heimlich/nicht heimlich abhauen.
Und dann hört das Kapitel auch noch so spannend auf -.-



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