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Im Schatten der Samurai

Sasori X Deidara X Gaara
von

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Im Arbeitszimmer

Wann hörte es endlich auf? Sechs Jahre waren seit der gescheiterten Verhandlung mit dem Uchiha vergangen. Und seit sechs Jahren brachten die Spione ihm nun schon die Nachrichten von Sasukes Eroberungen. Nachdem Oda samt seiner Stadt gefallen und kurz darauf Akechi umgebracht worden war, hatte Sasuke seine Finger beständig nach dem Westen ausgestreckt. Zuerst hatten sich Momoyama und Kyôtô ergeben. Danach hatte Sasuke Osaka, Sakai und Kobe in seinen Besitz gebracht. Zuletzt waren Himeji und Okayama besiegt worden. Sasukes Truppen standen an der Grenze zu den Môri.

Nur noch das Meer zwischen der Hauptinsel und Shikokû schützte Gaaras Reich vor dem Uchiha. Doch lange würde es nicht mehr dauern, bis Sasuke seine Drohung endlich wahrmachte und Shikokû angriff.

Der Rotschopf betrachtete einmal mehr die Karte. In Gedanken ging er jede Möglichkeit durch. Wo würde Sasuke am ehesten angreifen? Je kürzer der Weg über das Wasser, desto besser für Sasukes Truppen. Entweder würde er den Weg über Takamatsu weiter im Osten wählen oder aber über die Landspitze nördlich Matsuyamas. Wo würde er zuschlagen?

Auf Gaaras Geheiß behielt der Hyûga-Clan Takamatsu besonders im Auge. Sasuke sollte sie nicht unvorbereitet überrennen. Er würde sein Land beschützen. Könnte er einen Krieg doch nur verhindern. Doch der Uchiha-Sprössling war so versessen auf Eroberung und Krieg, dass er die weiteren Verhandlungsgesuche seinerseits ignoriert hatte.

„Gaara-sama“, erklang dumpf die Stimme der Wache durch seine Tür. „Mizuki-sama bittet um Einlass.“

Bevor er jedoch antworten konnte, schob sich die Tür auf und das kleine Mädchen rannte zu ihm. Weinend warf sie sich in seine Arme. Gaara war verwirrt. Was war geschehen?

Die Wache erschien in der Tür. „Gaara-sama, verzeiht. Sie ist einfach…“ Gaara hatte die Hand erhoben als Zeichen, dass er keine Erklärung hören wollte. „Schließ die Tür“, befahl er dem Mann ruhig. Gaara sah auf das weinende Mädchen hinab. Er war ein wenig überfordert. Meist kümmerte sich Sakura um ihre Tochter. Gaara verbrachte wenig Zeit mit dem Kind. Als Daimyô hatte er ohnehin viel zu tun. Seiner Familie widmete er so viel seiner Zeit, wie ihm möglich war. Und mit Deidara wollte er auch gemeinsame Stunden verbringen. Letzteres war am schwersten. Gaara wollte seinem Liebsten nicht nur nachts nahe sein. Für eine Teezeremonie, ein Shôgi-Spiel, einen Ausritt oder ein Training nahm er sich in regelmäßigen Abständen Zeit. Doch oft genug fühlte Gaara sich wie ein Jongleur, der mit seiner Zeit spielte. Kein Ball durfte herunterfallen. Sonst würde herauskommen, welches Geheimnis ihn mit Deidara verband.

Die Zeit, die er mit seiner Familie verbrachte, war anscheinend noch zu wenig. Denn was machte er mit einem weinenden Mädchen? Beruhigend strich er der Kleinen durch das rosane Haar. „Was ist denn los, Mizuki?“, fragte er leise. Warum war sie ausgerechnet zu ihm gekommen? Wenn Mizuki traurig war, lief sie normalerweise zu ihrer Mutter.

Das kleine Mädchen hob ihren Kopf und sah ihn aus ihren großen, schwarzen Augen an. „Die eine Wache“, schluchzte sie. „Sie hat… hat gesagt… du … bist nicht mein… mein Vater.“ Tränen rannen über ihre Wangen.

„Ich… hab sie… be… belauscht“, gestand sie aufgelöst. „Sie wussten nicht… dass ich da bin.“

Gaaras Augen weiteten sich für einen Moment. Dann hatte er sich wieder unter Kontrolle. Beruhigend strich er ihr weiter über den Kopf. Diese Gerüchte waren ihm bereits zu Ohren gekommen. Dunkle Augen waren in ihrer Familie nicht unüblich, aber Mizukis Augen waren schwarz wie die Nacht. Einige der Samurai in seiner Burg hatten ihn zu der Verhandlung nach Sakai begleitet und Sasuke gesehen. Itachi war mit Akatsuki hier gewesen. Beide waren Uchiha. Und beide hatten diese nachtschwarzen Augen. Es war nahezu unmöglich, derlei Gerüchte zu unterdrücken.

Gaara wusste, dass sein Liebster Mizuki hasste, weil sie dieselben Augen wie die anderen Uchiha hatte. Und es machte Deidara Spaß, ihr Angst einzujagen. Gaara hatte ihm das Versprechen abgerungen, das Kind in Ruhe zu lassen. Mizuki hatte schließlich nichts mit dem Uchiha-Clan zu tun.

Gaara mochte das Mädchen. Sie war ein gutes Kind. Und obwohl sie Sakuras Fehler war, so brachte sie allgemein mehr Gutes mit sich. Er selbst musste nicht mehr mit Sakura das Bett teilen. Sie hatten nach außen hin eine perfekte Familie und Sakura das Kind, was sie sich gewünscht hatte. Nur durfte nie jemand erfahren, dass sie eigentlich Sasukes Kind war. Dieses Wissen könnte vieles zerstören. Aber Gaara arbeitete daran, dass eben jenes nicht passierte. Sasuke war nicht Mizukis Bezugsperson. Sie sah ihn als ihren Vater. Er konnte sie formen.

„Das ist doch Unsinn“, sprach er also. „Andere sagen manchmal schlimme Dinge, obwohl sie gar nicht wissen, was wahr ist.“

Sie blinzelte. „Aber… warum haben sie… dann gesagt, dass meine… Augen es verraten?“, fragte das Mädchen.

Gaara wischte sanft ihre Tränen weg. „Die Götter haben dir besondere Augen geschenkt. Es gibt Menschen, die dich darum beneiden, weil sie selbst nicht so hoch in der Gunst der Götter stehen. Deine Augen sind sehr schön.“ Er konnte dem kleinen Mädchen doch nicht erklären, dass ihr Aussehen von ihren Eltern abhängig war. Dann würden sich ihre Zweifel nicht zerstreuen.

„Aber deine Augen sind auch schön, Papa. Warum …habe ich nicht deine Augen?“

Der junge Daimyô zuckte mit den Schultern. „Die Wege der Götter verstehen nur wenige. Vielleicht wirst du sie eines Tages verstehen, wenn du Priesterin bist.“ Gaara verstand bis heute nicht, wie Sakura es geschafft hatte, sich heimlich an all seinen Samurai vorbei zu stehlen und mit dem Uchiha zu treffen. Sie schwieg darüber und er fragte nicht mehr.

Die Tränen versiegten und Neugier blitzte in Mizukis Augen auf. „Ich werde die Götter verstehen?“, fragte sie nach.

„Vielleicht“, antwortete Gaara.

Ein vorsichtiges Lächeln huschte über die Lippen des Mädchens. „Das hört sich toll an“, sagte sie und klang nun wieder viel fröhlicher, so wie er sie sonst auch kannte.

„Dann werde ich irgendwann auch verstehen, warum du das mit dem Sand kannst?“

Gaaras Blick wanderte zu seinem Flaschenkürbis, den er wie üblich an der Hüfte trug. Daran hatte er gar nicht mehr gedacht. Für ihn war diese Gabe, dieser Fluch, so selbstverständlich geworden, dass er nicht mehr oft daran dachte. Außerdem hatte er den Sand in den letzten Jahren nur sehr selten einsetzen müssen. Deidara provozierte es bei ihren Trainingskämpfen. Aber bei den anderen Menschen seines Landes geriet das Wissen um seinen Sand in den Hintergrund.

„Ich würde mich geehrt fühlen, wenn die Götter dir darauf eine Antwort geben und du es mir sagen kannst. Mir gegenüber schweigen sie“, antwortete er mit einem Lächeln.

Mizuki richtete sich auf und sah Gaara stolz an. „Ich werde fleißig lernen“, schwor sie und lief dann auch schon zur Tür. Seine Wache schloss selbige jedoch nicht hinter dem kleinen Mädchen, sondern trat ein und kündigte Shikamaru an.

„Er darf eintreten.“

Hinter Shikamaru wurde die Tür nun geschlossen.

„Was gibt es?“, fragte Gaara den General ernst, nachdem dieser ihm gegenüber Platz genommen hatte. Die Sorgen eines kleinen Mädchens kamen ihm plötzlich unwirklich vor. Mizuki machte sich über Kleinigkeiten so viele Gedanken, während er damit beschäftigt war, tausende Menschenleben vor einem Krieg zu bewahren. Sakuras Tochter wusste nicht einmal etwas von dem nahenden Unheil. Ihr Leben war so unbeschwert, noch.

„Schlechte Neuigkeiten“, begann Shikamaru. Er zog eine Schriftrolle unter seinem Kimono hervor und überreichte sie Gaara.

Dieser entrollte das Papier. Sorgfältig las er die wenigen Zeilen. Am Ende blieb sein Blick auf die Unterschrift gerichtet. Uchiha Sasuke. Nun war es also so weit.

„Uchiha Sasuke wird gegen uns in den Krieg ziehen, wenn wir uns nicht ergeben.“ Shikamarus Stimme war gefasst. Sie hatten es alle kommen sehen. Wie oft hatte Gaara sich gefragt, wann er dieses Schreiben in den Händen halten würde. Heute war dieser Tag.

Der jüngere Uchiha kündigte seinen Angriff an.

„Wir müssen uns gefechtsbereit machen“, sprach Gaara. Seine Stimme kam ihm fremd vor. Kalt und hart.

Shikamaru deutete ein zustimmendes Kopfneigen an.

„Finde heraus, ob und wie er gegen die Môri vorgehen wird.“ Sie würden das Land seiner Frau unterstützen, soweit es in ihrer Macht stand. Gaara wollte auf diese Art verhindern, dass Sakura es sich vielleicht nicht doch eines Tages anders überlegte und mit Mizuki zu Sasuke ging. Zu viele Geheimnisse würde sie mit sich tragen. Das konnte er nicht zulassen.

„Sehr wohl, Gaara-sama.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Amaruk
2017-04-29T17:13:36+00:00 29.04.2017 19:13
Der große Kampf naht. Ich freue mich schon darauf.
So weit habe ich dieses Mal keine Fehler gefunden und der Schreibstil ist gut, wie immer.
Ich finde es auch gut, dass Gaara nicht dieser typische Vater ist, der das nicht eigene Kind absichtlich vernachlässigt. Es ist eine nette Abwechslung.^^
Von: abgemeldet
2017-02-26T18:52:00+00:00 26.02.2017 19:52
Ich liebe diese ff


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