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Im Schatten der Nacht

von

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Der Bruch einer Freundschaft!

Augenblicklich als das Handy Setos Hand verlassen hat, will er wütend aufbegehren. Aber allein ein strenger Blick aus den schokoladenbraunen Augen, lässt ihn schon wieder innehalten. Auch wenn der Andere ihn allein nur mit einem Blick zurechtgewiesen hat, scheint dieser nicht wütend auf ihn zu werden. Denn immerhin wird sein Haupt weiterhin gekrault und als Wheeler seine Stimme erhebt, klingt diese vollkommen ruhig sowie freundlich. „Hi, Mokuba! Dein Bruder ist bei mir! Aber keine Sorge, ich tu ihm gerade nichts Böses an, falls du das denkst!“ Zwar hört er nicht was sein kleiner Bruder auf diese Aussage antwortet, aber man sieht eindeutig dass es seinem Klassenkameraden nicht gefällt. Aber nicht in der Hinsicht, dass dieser wütend wird, sondern bekommen dessen Augen einen traurigen Glanz. Auch kaut der Köter sich dann noch nervös auf den Lippen herum, was diese Tatsache nur noch mehr untermalt. Doch ziemlich schnell ist dieser auch wieder dran mit reden, weswegen er ganz genau zuhört, damit er auch nachvollziehen kann was Moki gesagt hat. „Ich tue ihm gerade wirklich nichts! Auch wenn es sich vielleicht unfassbar anhört, liegt er mit seinem Kopf gerade einfach auf meinem Schoß und ich kraule ihn ein wenig!“ Jetzt würde er doch am liebsten schon wieder aufbegehren, da es doch mehr als peinlich ist, dass Mokuba seine derzeitige Position gesagt bekommen hat. Doch auch wenn es eine Schmach ist, reagiert sein Körper nicht darauf. Es kommt gerade sogar ein Seufzen über seine Lippen, das seinen Genuss der Berührungen ausdrückt. Leider kann er immer noch nicht erahnen was der sich auf der anderen Leitung befindende sagt, doch man sieht dass es anscheinend etwas witzig sein muss.
 

Immerhin lächelt der Blonde nun leicht, woraus er auch sofort belustigt redet. „Nein Moki, ich bin jetzt nicht vollkommen übergeschnappt! Sagen wir es mal so! Durch den Schwur den dein Bruder mir geleistet hat, ist er ein wenig anhänglich geworden und da ich ihn heute den ganzen Tag ignoriert habe, war es nur eine Frage der Zeit bis er von selbst zu mir kommt!“ Den Jungunternehmer würde wirklich sehr interessieren, was der Schwarzhaarige jetzt dazu sagt. Denn immerhin weiß dieser wie wenig er Nähe eigentlich mag und wie verrückt es sich anhört, dass er sich diese ausgerechnet von dem Kläffer holt. Doch da dessen Hand nun langsam sein Haupt entlang zu seinem Kinn streift, um ihn an dieser Stelle zu kraulen, kann er sich nicht ganz auf alles konzentrieren. Nicht mal Wut kann mehr in ihm aufsteigen und dass obwohl der Vampir wirklich nicht gerade harmlose Dinge gegenüber seinem kleinen Bruder preisgibt. Doch die Stimme von dem der ihn gerade so herrlich liebkost, dringt trotzdem durch den aufkommenden Nebel in seinem Kopf. „Ich kann den Schwur nicht lösen Mokuba und ich schwöre dir sogar dass es nicht geht! Es tut mir auch Leid, dass ich dir dadurch wehgetan habe, aber ich würde den Schwur nicht mal lösen wollen! Bevor du aber fragst, warum ich es gemacht habe, kann ich dir nur sagen ich weiß es selbst nicht so genau! Ich mag deinen Bruder nicht und dass weißt du ganz genau, aber seit ich ein Vampir bin ist allein sein Blut vollkommen anziehend für mich! Er ist fast schon wie eine Droge für mich und das beruht sogar auf Gegenseitigkeit! Ich weiß dass du mir das niemals verzeihen wirst und wahrscheinlich nicht mehr mit mir befreundet sein willst, was wahrscheinlich auch auf meine anderen Freunde zutreffen wird wenn die es erfahren! Doch ich bitte dich zumindest mir zu glauben, dass du ein sehr wichtiger Teil in meinen Leben bist und es in meiner neuen verdammten Ewigkeit immer bereuen werde, dich verloren zu haben!“
 

Von seinem etwas verklärten Blick aus sehen seine blauen Seelenspiegeln, wie sich der Andere nach seinen Worten absolut versteift. Die schokoladenbraunen Augen werden unglaublich leer und einsam, wobei es selbst seinem Herz ein Stich versetzt. Die nächsten Worte des Blonden klingen auch noch vollkommen traurig. „Ich verstehe und verspreche dir ich tue ihm heute nichts! Bis irgendwann Mokuba!“ Damit legt der Vampir auf und reicht ihm sogleich das Telefon, dass er nur wie in Trance zurück in die Hosentasche steckt. Der andere Körper lehnt sich dabei mehr zurück in das Sofa, wobei er den Kopf in den Nacken legt. Entsetzt weiten sich die blauen Saphire, als sie erblicken wie eine rote Flüssigkeit aus den Augen des Kleineren fließt und als blutige Tränen die Wange herabrollen. Teils in Trance und zum anderen Teil wegen dem Schreck, weiß er einfach nicht was er gerade machen soll. Starr vor Verwunderung liegt er einfach nur da, wobei die Hand immer noch wie selbstverständlich über sein Gesicht streichelt. Doch er muss nicht mal was machen, denn er Andere fängt auch schon wieder an zu reden. Aber dessen Stimme klingt selbst in seinen wie unter Droge gesetzten Verstand, wie als ob alle Freude daraus verschwunden wäre. „So etwas wird wohl auch noch bei Yugi und den Anderen auf mich zukommen! Aber ich kann sogar verstehen, dass normale Menschen die für einen Vampir normalen Instinkte nicht verstehen können! Selbst wenn ich das nicht mit dir gemacht hätte, würden sich alle nach und nach von mir abwenden! Auch Atemu würde dies tun, obwohl er eigentlich als Geist ebenfalls zu der Welt der Fabelwesen gehört! Doch er denkt mittlerweile wieder wie ein ganz normaler Mensch, obwohl er auch schon Dinge getan hat, die nicht gerade immer zu den guten Taten zählen!“ Seto versteht schon auf was der Vampir hinaus will. Nämlich dass dieser bald ganz alleine dasteht. Zumindest wenn man den Kindergarten meint. Immerhin hat der Blonde doch solche Leute wie diese hyperaktive Nana um sich, die ihn absolut verehren.
 

Nach einer Weile muss sich sein Mitschüler eher daran gewöhnen, so wie er es einst selbst musste. Ruhig redet er jetzt mit leicht belegter Stimme zu dem Jüngeren, dessen Blut tränen jetzt sogar übers Kinn direkt in sein braunes Haar tropfen. „Da bringt es nichts zu jammern, den es ist die kalte Realität dass einen die Menschen verlassen, sobald man sich von der Masse abhebt!“ Eigentlich erschreckt es ihn sogar selbst, dass er so etwas sagt. Immerhin gibt er auch einen Teil von sich selbst Preis, da er dies ebenfalls erleben durfte. Auch sein Zuhörer ist von seinen Worten überrascht, da dieser sich nun wieder vor lehnt und aus jetzt roten verblüfften Rubinen anschaut. Dadurch vermutet er jetzt auch, dass sich die Augen des Vampirs nicht nur bei Wut oder Lust verändern. Es scheint eher so dass sie diese Farbe bei starken Emotionen annehmen. „Ich weiß ja schon seit einiger Zeit dass deine Gefühlslosigkeit und deine Kälte durch solche Erlebnisse gekommen sind! Aber du warst immer noch ein normaler Mensch! Du hättest immer mit Yugi, den Anderen und sogar mit mir ganz normal umgehen können, da du mittlerweile wissen müsstest dass wir nicht wie die Speichellecker um dich herum sind! Wir hätten Freunde werden können, doch du wolltest es nie und wirst es nie wollen!“ Dazu kann er gerade wirklich nichts sagen, denn es stimmt sogar. Auch wenn er sich durch diesen Schwur sogar die Nähe des Köters wünscht, wird er niemals mit diesem befreundet sein. Er wird den Vampir mit der Zeit sogar immer mehr Hassen. Daran wird sich auch nie etwas ändern. Ein verzweifeltes Grinsen wird zu ihm nach unten hin abgeschickt, was ihn wieder so einen Stich verpasst. Irgendwo will er nicht dass der Andere so leidet und gleichzeitig freut er sich dass dieser mal sieht wie es ist alleine zu sein. Wie es ist niemand vertrauen zu können. Doch die nächste Ansage verwundert ihn dann wieder.
 

„Bei deinen Gedanken merkt man das du mich wirklich kein Stück kennst, Seto! Bevor ich meine Freunde hatte war ich genau wie du alleine! Zwar war ich nie von Menschen umgeben, die mich wegen meinem nicht vorhandenen Geld manipulieren wollten! Aber dafür war ich seit der Grundschule dafür zuständig, dass mein versoffener Vater und ich nicht auf der Straße landen! Im Gegensatz zu dir, dessen leiblichen Eltern einfach auf tragische Weise gestorben sind! Eigenlicht wären sie bei dir und deinem Bruder geblieben wenn das nicht geschehen wäre. Doch meine Eltern leben und sind trotzdem nicht für mich da! Meine Mutter ist mit meiner Schwester abgehauen, während sie mich bei einem gewalttätigen Vater zurückgelassen hat! Du hast zumindest noch deinen Bruder, aber meine Freunde sind meine Familie und werden mich verstoßen! Von meiner Schwester höre ich sowie so fast nie etwas, da meine Mutter es immer verhindert und sollte sie von meiner neuen Lebensweise erfahren wird auch meine geliebte Schwester sich von mir abwenden! Ich bin allein und werde das wohl in meiner neugewonnen Ewigkeit auch bleiben!“ Irgendwas muss er seiner Meinung nach verpasst haben. Er wusste ja schon immer, dass Wheeler ein absoluter Loser ist, aber das dessen Leben so verkorkst ist wusste selbst er nicht. Aber der Blonde kann doch immerhin noch neue Freunde bei Seinesgleichen finden. Es wird doch bestimmt genug Vampire oder seinetwegen Königsvampire geben, die sich mit seinem Mitschüler abgeben würden. Bevor er diese Frage aber stellen kann, wird auch schon unausgesprochen darauf geantwortet. „Es gibt nur sechs Königsvampire und alle bekriegen sich untereinander, wer mehr das Recht nach Macht hat! Die Anderen, der insgesamt sechs obersten Arten der Fabelwesen, sind sich gegenseitig auch nicht unbedingt wohlgesonnen! Außerdem sind alle andere Wesen so etwas wie Untertanen für uns, weswegen selbst wenn ich anderer Meinung wäre, niemand sich normal mit mir anfreunden würde!“
 

Dass hört sich Setos Meinung nach wie mit seinen Geschäftspartnern an, die immer wieder mal versuchen ihn übers Ohr zu hauen und den unter ihm befindenden Menschen, die versuche ihm in den Arsch zu kriechen. Anscheinend ist es bei den Fabelwesen nicht anders in dieser Hinsicht, dass wenn man Macht hat auch gleichzeitig Neid bekommt. Doch er versteht nicht ganz wie man bei einem ewigen Leben so etwas Banales wie Eifersucht zulassen kann. Bei Menschen, deren Lebensspanne, sowie so viel kürzer sind, kann er das noch nachvollziehen. Aber bei Wesen die Jahrhunderte oder eher noch viel länger leben ist das seiner Meinung nach kompletter Schwachsinn. Anscheinend liest der Andere schon wieder seine Gedanken, denn dieser lehnt sich wieder in die Couch zurück und fängt wieder an erklärend zu sprechen. Aber gleichzeitig ist in ihm drin Irgendetwas froh, dass durch ihr Gespräch die Blut tränen etwas zurückgehen. „Ewiges Leben bedeutet glaube ich noch nicht dass man in Sachen Gefühlen den Menschen weit voraus ist! Aber es ist nicht nur Neid weswegen sich alle der höheren Rassen bekriegen! Unter manchen von ihnen herrscht auch schon allein wegen natürlicher Feindschaft immer wieder Kriege! Dass kannst du glaube ich zum Beispiel Engeln und Dämonen nachvollziehen! Oder wir Königsvampire werden soweit mir Tarkach erklärt hat von keiner der obersten Rassen sonderlich gemocht! Irgendwie weil wir nicht wirklich schwarz und auch nicht weiß sind! Naja, manches ist mir noch zu hoch in diesem ganzen Hierarchiezeugs, aber ich habe ja genug Zeit zum Lernen!“
 

Dass hört sich jetzt eindeutig mal endlich wieder nach dem Wheeler an den er kennt. Vor allem da dieser auch noch nicht wissend mit den Schultern zuckt und ein schiefes Grinsen auf den Lippen hat. Aber das lässt den Körper des Braunhaarigen auch ein wenig kribbeln. Immerhin heißt dieses Verhalten des Blonden, dass dieser sich gerade zumindest ein wenig gut fühlt. Er weiß zwar dass es wahrscheinlich an dem Schwur liegt, aber irgendwie macht es ihn ein bisschen froh dass es dem Anderen ein wenig besser geht. Doch irgendwie fühlt er sich selbst gerade wie eine Mischung, aus sich selbst und etwas was er tief in sich vergraben hat, an. Denn immerhin funktioniert sein Verstand zumindest ein wenig, aber gleichzeitig kann er sich den immer noch anhaltenden Liebkosen an seinem Gesicht nicht entziehen. Durch die leicht kühlen Fingerspitzen hat sich schon längst, ein durchweg haltender angenehmer Schauer in ihm ausgebreitet, den er einfach nur genießen kann. Trotzdem würde es ihn schon interessieren in was für eine Welt er sich begeben hat, seit dem er dem Vampir diesen Schwur geleistet hat. Er will einfach mehr Klarheit haben, was so alles noch auf ihn zukommt. Was für Wesen es eigentlich alles gibt. Wie die Ordnung zwischen diesen Aufgebaut ist und wie diese leben können ohne das die Menschen wissen, dass es sie alle wirklich gibt. Fragend schaut er deswegen nach oben, doch sein Mitschüler hat gerade entspannt die Lider geschlossen, wobei er merkt dass nicht nur er dieses Kraulen genießt. Anscheinend gefällt es auch dem Anderen so in ihrer Position zu sein und wühlt gerade wahrscheinlich nicht mal in seinen Kopf herum. Darum entscheidet er auch, dass er später noch seine Fragen stellen kann. Kurz schließt er ebenfalls seine Seelenspiegel, um die Berührungen noch besser spüren zu können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lunata79
2013-12-03T10:41:26+00:00 03.12.2013 11:41
Schön. Endlich mal eine entspannte Situation.
Es ist zwar traurig für Joey, dass Mokuba sich gegen ihn entschieden hat, aber kann man halt nichts machen. Joey ist mal ein Vampir und nur sein Tod erlöst ihn von seinem Vampier-Dasein. Vielleicht war Seto ja doch keine so schlechte Wahl für ihn. Denke ich mir zumindest für diesen Moment. Mal sehen, was noch so kommt.
Freu mich aufs nächste Kapitel.

Lg
Lunata79
Antwort von:  BlackDuck
04.12.2013 08:42
Hi Lunata79,

es ist für Mokuba nicht schwer zu ertragen dass Joey jetzt ein Vampir ist. Wenn Joey seinen großen Bruder nicht zum Diener gemacht hätte, wäre Moki warscheinlich weiterhin mit ihm befreundet.

LG BlackDuck


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