Zum Inhalt der Seite

Nur der Tod steht zwischen uns

Reituki
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

2. Kapitel

Erschrocken taumelte der große Junge zurück. „D-du bist Takanori M-matsumoto?“, stotterte er entsetzt. Der Angesprochene nickte und lächelte amüsiert. Takanori blickte zur Morgensonne hinüber bevor er sich wieder Akira zuwandte. Er klopfte auf den Platz neben sich und sagte: „Willst du dich nicht zu mir setzen?“. Stocksteif blieb Akira stehen. Wie war das nur möglich? Dieser Junge konnte gar nicht Takanori Matsumoto sein, denn dieser weilte schon seit Jahren nicht mehr unter den Lebenden! Ihm musste doch jemand einen Streich spielen! Jedoch hatte er ihn noch nie zuvor in dem kleinem Dorf gesehen und es kam nur sehr selten vor, dass sich ein paar Reisende aus Tokyo in der Nähe des Dorfes wiederfanden. „Was ist? Hast du etwa Angst vor mir?“, Takanori lächelte sanft. „Komm doch zu mir. Ich habe mich schon so auf deinen Besuch gefreut“, noch bevor Akira realisieren konnte, was überhaupt vor sich ging, steuerte er auf Takanori zu und schon saß er neben ihm. „Na also, der kleine Wasserfall plätscherte vergnügt vor sich hin, eine sanfte Melodie, während einige Vögel im Wald dazu sangen. Unauffällig schielte Akira zu Takanori hinüber. Er war wirklich extrem blass und er konnte sehen wie seine Adern sich in feinen blauen Linien durch die Haut zogen. Er sah wahrhaftig wie ein Geist aus. „Danke für deine Besuche Akira. Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut.. und du hast recht, niemand wünscht sich vergessen zu werden..“, er lächelte schon wieder, doch dieses Mal war es kein fröhliches oder vergnügtes Lächeln, dieses Mal war es mit Trauer getränkt. „Warum so traurig?“, entfuhr es dem Größerem. Überrascht schlug er sich die Hand vor den Mund. Noch immer mit diesem traurigem Lächeln auf den Lippen senkte Takanori den Kopf. „Das ist eine lange Geschichte..“, murmelte er dabei. „Was aber, wenn ich es trotzdem wissen will?“, überrascht hob Takanori den Kopf wieder. „Ah.. ich weiß nicht..“, „Vielleicht fühlst du dich dann besser, wenn du es jemanden erzählst?“, was tat Akira dort eigentlich? Redete mit einem Geist draußen in der Kälte ohne jegliches Misstrauen oder Angst. „Na schön.. als ich noch lebte, vor langer Zeit, hatten sich in diesem Wald ein paar Banditen niedergelassen. Zwar ließen sie uns in Ruhe, jedoch hatten alle Dorfbewohnte schreckliche Angst vor ihnen. Als dann das alljährliche Winterfest stattfand, hatten alle diese Banditen längst vergessen und schmückten das Dorf mit Lichtern, die den Schnee funkeln ließen. Kenji, mein Freund zu dieser Zeit, hatte jedoch keine sonderlich große Feierlaune. Er sagte mir, er wisse dass sich an diesem Abend etwas Schlimmes ereignen würde. Also bat er mich, ihn am Waldrand zu treffen wenn das Winterfest beginnt. Er wollte mit mir fort laufen. Er hielt ich ihn für verrückt, sagte ihm, dass doch alles in Ordnung sei, jedoch wirkte er so verzweifelt, dass ich am Ende doch einwilligte und zu Beginn des Winterfestes am Waldrand auf ihn wartete. Ich wartete eine Stunde land, doch er kam nicht. Plötzlich vernahm ich einige Schreie aus dem Dorfe und jemand kam auf mich zugerannt. Es war Kenji, verfolgt von einem dieser Banditen. „Takanori, Lauf!“, schrie er noch bevor er von diesem Bandit erstochen wurde. Ich lief in den Wald, weinte während ich so schnell rannte wie ich konnte. Meine Holzsandalen machten dies ja nicht sonderlich leicht..“, ein verbittertes Lachen entwich ihm. „Als ich an dieser trauernden Weide ankam, blieb ich einfach stehen und drehte mich um. Niemand war mir gefolgt. Ich weinte so sehr, dass ich gar nicht merkte, wie sich jemand von hinten an mich ranschlich. Mir wurde ein Seil um den Hals gelegt und das andere Ende wurde über einen Ast der Trauerweide geschmissen. Ich versuchte mich zu befreien doch ich wurde mit einem kräftigem Ruck nach oben gezogen und das Seil schnürte mir die Luft ab. Die Kraft verließ mich und ich spürte wie mein Herz aufhörte zu schlagen.. ich war tot.. erhängt an dieser trauernden Weide..“, Akira blickte nach oben und suchte mit seinen Augen die Äste der Weide ab Tatsächlich, dort hing ein Stück altes Seil. „Später muss mich wohl ein Überlebender gefunden und hier begraben haben..“, murmelte er. Akira starrte zum Wasserfall hinüber. Hätte er gewusst was ihm wiederfahren war, hätte er gar nicht erst gefragt, was ihn bedrückte. Er wusste gar nicht, was er nun sagen sollte. „Das.. das tut mir leid Takanori..“, sagte er leise. „Ich sollte wohl einfach nicht glücklich leben dürfen“, Takanori seufzte traurig und lächelte schwach. „Aber wenn du tot bist, wie kommt es dann, dass du hier bist?“, fragte Akira vorsichtig. „Man sagte mich, ich solle hier mein Glück suchen und nicht so traurig sein.. sie haben ja gar keine Ahnung wie schwer mir das fällt..“, murmelte Takanori. „Wer ist „sie“?“, fragte Akira weiter. „Die anderen Geister. Sie nennen sich „Die Weisen“. Sie geben Verstorbenen eine zweite Chance, jedoch nur sehr wenigen..“, Traurigkeit machte sich in Akira breit. Takanori suchte schon seit Jahren nach seinem Glück, wartete Tag und Nacht auf jemanden, der ihn besuchte, mit ihm sprach. Als Geist dazu verband, traurig an seinem Grabe zu sitzen und in Verzweifelung zu ertrinken. Allein, ohne einen Freund. „Kommst.. du kommst doch morgen wieder, nicht wahr?“, hoffnungsvoll sah Takanori zu Akira. Dieser nickte mit einem sanftem Lächeln. „Ja, ich komme dich morgen wieder besuchen“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück