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Back to who I really am

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben,

Wie immer ein dickes SORRY für die lange Wartezeit! >.< Ich will mich gar nicht großartig herausreden, ich komme in letzter Zeit einfach nicht so oft zum Schreiben bzw. oft fehlt mir auch einfach die Motivation. ._. Abgebrochen wird die FF aber definitiv nicht!
So, aber jetzt erstmal viel Spaß mit dem neuen Kapitel. Ich hoffe, es gefällt. :)

Eure Fhin Komplett anzeigen

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Serious accusations

Misaki
 

„Du glaubst gar nicht, wie dankbar ich dir bin, Misaki…“ Souta war im Laufe des Abends dazu übergegangen, mich lediglich bei meinem Vornamen zu nennen.

„Ach…“, winkte ich ab, obwohl ich ehrlich gesagt froh war, dass es jetzt vorbei war. „Hab‘ ich doch gern gemacht.“

„Ich mein’s ehrlich.“, warf Souta ein. „Du hast mich wirklich gerettet. Ich hätte wirklich nicht gewusst, wie ich da wieder rausgekommen wäre, wenn du mir nicht geholfen hättest. Und ich bin dir wirklich dankbar dafür. Ich weiß, dass es für dich auch nicht so leicht war. Ich meine… du hast schließlich schon einen Freund und alles.“

Seine letzten Worte murmelte er eher und sah dabei verlegen auf den Boden.

„Naja…“, erwiderte ich. „Das stimmt schon. Aber du bist eben auch ein Freund und Freunden muss man schließlich helfen. Oder?“

Ich lächelte ihn aufmunternd an. Er erwiderte das Lächeln zaghaft.

„Danke.“, sagte er. Ich lachte.

„Jetzt hör schon endlich auf, dich bei mir zu bedanken!“, forderte ich und knuffte ihn in die Seite. Auch er musste lachen.

Nervös sah ich auf meine Uhr. Es war zwar wirklich lieb von Souta, dass er mich nach Hause begleitete, immerhin war es schon dunkel, aber eigentlich wollte ich nur schnellstmöglich alleine sein, damit ich Usui zurückrufen konnte.

Drei Stunden hatte ich bei Soutas Eltern verbracht und mehr als einmal wäre mir beinahe etwas herausgerutscht, was verraten hätte, dass ich eigentlich gar nicht seine Freundin war. Mir tat es leid, seine Eltern zu belügen, sie schienen sehr nett zu sein. Andererseits war auch ich der Meinung, dass eine arrangierte Hochzeit unzumutbar war.

Innerlich seufzte ich. Was für ein Schlamassel.
 

Endlich standen wir vor dem großen Apartmentkomplex, in dem ich seit gerade erst seit zwei Tagen wohnte.

„Hier wohnst du jetzt also?“, fragte Souta und sah nach oben.

„Mhm… ja.“, bestätigte ich, auch wenn es mir immer noch komisch vorkam.

„Er scheint Geld zu haben.“, stellte Souta fest und warf mir einen Seitenblick zu.

„Ja.“, bestätigte ich erneut. „Hat er wohl. Er hat schon in der Highschool hier gewohnt und nachdem er einige Jahre in England verbracht hatte, hat er sich wieder hier niedergelassen. Ich bin einfach bei ihm eingezogen.“

Unwillkürlich machte mein Herz einen kleinen Hüpfer, als ich mir vor Augen hielt, dass ich nun tatsächlich mit ihm zusammenwohnte. Auch wenn er gerade nicht da war… Souta seufzte.

„Scheint, als hätte ich wirklich keine Chance.“, sagte er in bedauerndem Tonfall. Ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte.

„Souta…“, fing ich an, doch er unterbrach mich lächelnd.

„Mach dir keine Gedanken, Misaki.“, wehrte er ab. „Ihr gehört zusammen, das kann jeder merken, der euch nur mal zusammen gesehen hat.“

Ich lächelte verlegen.

„Danke.“, sagte ich, wobei ich vermutlich etwas gerötete Wangen hatte.

„Mhm…“, machte er, während er noch immer lächelnd in den dunklen Himmel sah, in dem man aufgrund der vielen Lichter der Stadt nur sehr vereinzelt ein paar Sterne sehen konnte. „Ich mach mich dann mal auf den Weg… Schlaf schön, Misaki.“

„Danke für’s nach Hause bringen.“, erwiderte ich. „Und schlaf du auch schön!“

Er schenkte mir noch ein Lächeln, bevor er sich mit erhobener Hand umdrehte und davonging.
 

Sofort als ich die Wohnung betreten hatte, kramte ich mein Handy hervor, schaltete es ein und wählte Usuis Nummer. Mit klopfendem Herzen hielt ich mir den Hörer ans Ohr. Bitte bitte geh ran, dachte ich mir still.

Mailbox. Ich fluchte innerlich. Ich hatte einen Kloß im Magen. Hoffentlich war nichts Schlimmes passiert. Nachdem, was das letzte Mal passiert war, als er nach England gegangen war, konnte ich nicht anders, als mir Sorgen zu machen.
 

Takumi
 

Natürlich wollte Gerard mich nicht einfach gehen lassen. Eigentlich hatte ich gar nicht vorgehabt, ihm mitzuteilen, dass ich abreisen würde. Ich konnte diese Entscheidung für mich selbst treffen. Ich war erwachsen und hatte mich aus dem Griff der Walker-Familie befreit. Ich brauchte kein Erbe und von Familienbande konnte sowieso keine Rede sein.

Unglücklicherweise hatte ich vergessen, wie gut das Informationsnetzwerk innerhalb dieses Anwesens funktionierte. Natürlich hatte Gerard die Anweisung gegeben, mich genauestens zu beobachten und ihm bei jeder Kleinigkeit Bescheid zu geben. Und dass ich mit gepackten Sachen versuchte, das Haus zu verlassen, war für ihn wohl nicht mehr als Kleinigkeit zu betrachten.

Gerade hatte ich noch einmal versucht, Misaki zu erreichen, da hatte Gerard mich erwischt. Er hatte mir das Handy abgenommen, es ausgeschaltet und in seine eigene Tasche gesteckt.

„Du kannst nicht einfach abreisen.“, sagte Gerard. Ich seufzte.

„Was soll ich noch hier?“, fragte ich ruhig und ließ mich in einen der samtenen und vermutlich furchtbar teuren Ohrensessel nieder. Das würde bestimmt ein bisschen dauern.

„Großvater ist krank.“, erwiderte Gerard. „Wir wissen nicht, wie lange er noch zu leben hat.“

„So wie ich ihn kenne, wird er noch eine ganze Weile auf Erden wandern.“, erklärte ich.

„Du hast ihn doch gesehen!“, protestierte Gerard.

„Das hatten wir doch schon.“, sagte ich noch immer ruhig. „Ich bezweifle sehr stark, dass meine Anwesenheit irgendeinen positiven Effekt auf Großvaters Zustand haben würde. Eher im Gegenteil. Seine Reaktion auf mich gestern hat wohl kaum zu einer schnellen Genesung geführt.“

„Du bist sein Erbe!“ Langsam wurde Gerard etwas lauter.

„Nein.“, wehrte ich ab. „Du bist sein einziger Erbe.“

„Das ist nicht wahr!“

„Gerard…“, sagte ich weiterhin ruhig. „Ich möchte dieses Erbe nicht. Diese Familie hat mir mehr Leid zugefügt, als dass sie mir eine echte Familie war.“

„Wir haben uns die letzten fünf Jahre um dich gekümmert!“

Ich konnte nicht anders, als zu lachen.

„Um mich gekümmert?“, fragte ich beinahe schon amüsiert. „Nachdem ich den Unfall hatte und mein Gedächtnis verloren hatte, habt ihr mich belogen und versucht, aus mir einen Menschen zu machen, der ich gar nicht bin. Ihr wolltet, dass ich eine mir vollkommen fremde Frau heirate. Durch Cedric und die ganzen Maids und Butler hatte ich kaum mal eine Minute für mich, ihr habt mich zu hunderten gesellschaftlichen Veranstaltungen geschleppt, aber noch nie in meinem Leben bin ich so einsam gewesen wie in den letzten fünf Jahren.“

„Wir wollten nur das Beste für dich!“, widersprach Gerard hitzig.

„Das Beste für mich?“ Langsam verlor auch ich meine Geduld. „Das Beste für mich ist, mich einzusperren und mir ein Leben aufzuzwängen, welches ich nicht führen möchte?“
 

„Es reicht!“ Die tiefe Stimme Richard Rachesters hallte durch den geräumigen Saal. Auf einen Gehstock gestützt stand er in der jetzt weit geöffneten Flügeltür und starrte mit strengem Blick auf uns. Gerard und ich zuckten beide zusammen und wandten unsere Blicke in die Richtung unseres einzigen gemeinsamen lebenden Verwandten.

„Großvater!“, rief Gerard aus und machte ein paar Schritte auf ihn zu.

„Sei still!“, forderte Richard Rachester in einem knurrenden Ton. Gerard blieb abrupt stehen. Großvaters Blick richtete sich auf mich.

„Du!“, donnerte seine Stimme durch den Raum. Anscheinend hatte er seit dem vorigen Tag wieder einiges an Kraft zurückerlangt. Trotzdem musste ich feststellen, dass die Zeiten, in denen ich vor diesem Mann Angst hatte, längst gezählt waren.
 

Misaki
 

Ich hatte es noch ein paarmal versucht, Usui zu erreichen. Zwecklos. Es meldete sich immer nur die Mailbox. Mich beschlich ein ungutes Gefühl. Warum war sein Handy ausgeschaltet? Oder hatte er einfach nur keinen Empfang? Wieso hatte ich, als er angerufen hatte, nicht drangehen können?

Frustriert warf ich mich aufs Bett. Es war schon wieder spät und am nächsten Tag musste ich früh zur Uni und dann auch noch arbeiten. Satsuki-san hatte mir schon viel zu oft freigegeben in letzter Zeit. Die ganze Sache mit Usui, dann der Umzug… Sie hatte immer sehr verständnisvoll reagiert. Aber ich durfte nicht zu viele Tage freinehmen. Auch wenn Usui mich finanziell unterstützen wollte… mein Stolz wollte es nicht zulassen, dass ich finanziell abhängig von ihm wurde.
 

Takumi
 

„Du bist ein Schandfleck in unserem Stammbaum!“, wetterte Richard Rachester mit weit aufgerissenen Augen, während seine freie Hand auf mich zeigte. Langsam erhob ich mich von dem samtenen Ohrensessel, auf dem ich Gerards Reden über mich habe ergehen lassen.

„Da ich es unter keinen Umständen zulassen kann, oh Ojii-sama, dass du diesen Schandfleck länger unter deinem Dach hast, werde ich – nur zu deinem Wohl – sofort abreisen.“, erwiderte ich mit aufgesetztem Lächeln. Er zitterte vor Wut.

„Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden?“, fragte er donnernd.

„Großvater…“, versuchte Gerard beruhigend auf ihn einzureden. Ich wandte mich an ihn.

„Das ist, was ich meinte.“, sagte ich trocken. „Wenn ich länger hierbleibe, wird er sich nur unnötig aufregen. Und das ist sicherlich nicht gut für sein Herz.“

Gerard warf mir einen finsteren Blick zu, sagte jedoch nichts.

„Du wirst nicht gehen!“, spuckte Richard Rachester förmlich aus. „Du wirst Miss Hastington heiraten und damit dieser Familie nur einmal in deinem Leben nützlich sein.“

„Wieso sollte ich das tun?“, fragte ich mit schief gelegtem Kopf und verschränkten Armen.

„Um wiedergutzumachen, was du angerichtet hast!“, erklärte er hitzig.

„Was ich angerichtet habe?“, hakte ich nach und war ehrlich gespannt, was er damit wohl meinen könnte. War es meine Existenz an sich?

„Du bist schuld, dass meine geliebte Tochter von uns gegangen ist!“

Ich riss die Augen auf und verspürte einen Stich in meinem Herzen. Es war meine Schuld, dass meine Mutter gestorben war?

„Großvater!“, protestierte Gerard und legte ihm eine Hand auf den Arm. Richard Rachester wehrte ihn jedoch sofort ab.

„Sie war krank.“, sagte er und die Wut in seiner Stimme klang deutlich ab, als er von seiner Tochter redete. „Sie hatte die gleiche Krankheit wie ihre Mutter. Es ist ein Wunder, dass sie nach Gerards Geburt keine Probleme hatte.“

Sein Blick verfinsterte sich, als er mich jetzt ansah. All sein Zorn und sein Hass schienen sich zu bündeln.

„Aber DU!!“, rief er. „Du hast sie umgebracht! Sie ist nur deinetwegen gestorben!“
 

Misaki
 

Ich gähnte herzhaft, als ich aus dem Bus stieg, mit dem ich vom Campus zum Café Latte gefahren war. Ich hatte wirklich mehr als schlecht geschlafen. Meine Gedanken hatten sich die ganze Nacht um Usui gedreht und so war ich die ganze Nacht von schlimmen Gedanken und Albträumen geplagt gewesen. Natürlich hatte ich morgens sofort wieder versucht, Usui zu erreichen, doch es war zwecklos gewesen. Noch immer meldete sich lediglich die Mailbox. Was war da nur los?

„Misa-chaaaan!“, hörte ich Satsuki-sans Stimme, als ich das Café Latte durch den Hintereingang betrat und wurde kurz darauf stürmisch umarmt. Ich musste lächeln.

„Hallo Chefin.“, begrüßte ich sie. Sie strahlte mich an.

„Ich kann es kaum fassen.“, sagte sie aufgeregt. „Meine kleine Misa-chan wohnt tatsächlich mit Usui-san zusammen.“

Mein Lächeln verzog sich etwas.

„Mhm…“, machte ich und versuchte dabei, fröhlich zu wirken. Sie durchschaute mich jedoch sofort. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig und Skepsis trat in ihren Blick.

„Ist etwas passiert?“, fragte sie besorgt.

„Nein, nichts.“, winkte ich lächelnd ab. „Usui musste nochmal nach England, weil sein Großvater krank ist. Das ist alles.“

Satsuki-san schlug sich die Hand vor den Mund und sah schockiert aus.

„Du glaubst doch nicht…“, sagte sie suggerierend, dass etwas Ähnliches wie vor fünf Jahren geschehen könnte.

„Nein, nein.“, wehrte ich sofort ab, wobei sich mein Magen jedoch schmerzhaft zusammenzog. „Ich bin mir sicher, dass alles in Ordnung ist.“

„Was macht dich da so sicher?“, hörte ich eine männliche Stimme. Ich sah an Satsuki-chan vorbei und erblickte Aoi-kun, der mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen zur Küche gelehnt stand. Ich war immer wieder erstaunt, wie groß er geworden war. Aber immerhin war er mittlerweile auch schon 20 Jahre alt.

Ich versuchte Aoi-kun ein zuversichtliches Lächeln zu schenken.

„Ich weiß es einfach.“, sagte ich.

„Hmpf.“, machte er zur Antwort. Er stieß sich vom Türrahmen ab und kam auf mich zu. Satsuki-san, die durch den Größenunterschied hoch zu ihm hinaufblicken musste, wich aus. Aoi-kun blieb vor mir stehen und musterte mich.

„Wenn du jemanden brauchst…“, fing er an und wurde leicht rot, jedoch ohne dass sein ansonsten abschätziger Blick sich änderte. „…dann kannst du, wenn’s sein muss, zu mir kommen.“

Ich musste ehrlich lächeln.

„Danke, Aoi-kun.“, sagte ich aufrichtig.



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