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Selbst im Tod hat man nicht seine Ruhe!

In die Hölle und zurück...
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es hat lange gedauert aber nun ist es da!!! das 3.Kapitel!!! Tut mir leid aber einige Problemchen haben mich eingenommen -.-' *seufz* Komplett anzeigen

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"Der erste Schritt ins neue Leben?"

„Der erste Schritt ins neue Leben?“
 

Es vergingen Wochen des Trainings.

Mein Körper war übersäht mit blauen Flecken, aber auch Arazel trug Blessuren davon.

Ich steigerte meine Fähigkeiten, lernte das Schwert zu führen, wie eine wahre Kriegerin der Hölle.

Es ging mir über in Fleisch und Blut.

Als ich mich zu meiner täglichen Trainingseinheit begab, hallte ein Schrei durch den Flur.

Wie von Bienen gestochen rannte ich den Gang hinunter.

Vor mir tauchten zwei dunkle Diener auf, deren Gesicht gräulich unter den Kapuzen hervorlugten.

Sie hielten eine Frau fest, die kläglich versuchte zu fliehen.

„Was ist hier los?“, fragte ich laut und im herrischen Ton.

Die beiden Diener hielten inne, umklammerten aber immer noch fest die Arme der Frau.

„Sie wollte fliehen, Herrin.“, sagte der Größere von beiden.

Die Frau, geschätzt Anfang dreißig, schaute mich hilfesuchend unter ihren langen, blonden Haaren an.

„Was soll mit ihr passieren?“

„Das bestimmt der Chef, Herrin.“

Mit Argwohn und Ekel betrachtete ich, wie die beiden an ihr zerrten. Schon oft hatte ich gesehen, wie die Diener arme Seelen quälten und sie auch oft missbrauchten, ich hatte es satt!

„Geht zu Arazel und sagt ihm, dass ich mich verspäte. Ich werde sie selbst hinbringen.“

„Aber wir haben doch den Auftrag!“, sagte einer mutig.

„Schweig!“, schrie ich. „Tu was ich dir sage, du Made! Oder ich kürz dir deine Warzenbeine!“

Die beiden Diener wichen zurück.

Ich schnappte mir die Frau und ging weiter.

„Komm mit und wehre dich nicht!“, sagte ich zu ihr leise. „Sonst lass ich dich bei Ihnen.“

Die Frau schaute mich entsetzt an.

Ihre blonden Locken fielen ihr ins Gesicht, als sie sich noch einmal nach den Dienern umschaute.

Ich fühlte wie sie unter meiner Berührung zitterte.

Als wir um die nächste Ecke bogen, ließ ich sie los.

„Wieso bist du hier?“, fragte ich sie und musterte sie mit einem kalten Blick.

„Ich weiß es nicht…“

„Du wirst doch wohl wissen, wie du gestorben bist.“, sagte ich herablassend.

Sie schaute auf den Boden.

„ich hab mich vor einen Zug geworfen.“, sagte sie schüchtern.

Ich lachte. „Sehr originell… Ich hab mir wenigstens eine Kugel durch den Kopf gejagt.“, sagte ich und packte sie am Arm.

Verdutzt schaute sie mich an, ein ungläubiges Glitzern in den braunen Augen.

Plötzlich kam mein Diener Calmcacil entgegen gerannt.

„Herrin! Arazel sucht euch!“

Ein tiefer Seufzer entrang sich meiner Kehle.

„Ich habe Ihm eine Nachricht überbringen lassen.“

„Aber Herrin, euer Training…“

„Calm, gib Ruhe und melde mich beim Meister. Ich habe hier jemanden für Ihn.“

Schnell verflüchtigte er sich und wir gingen Richtung Thronsaal.

„Wer bist du?“, fragte die Blonde mich leise.

„Frag dich lieber wie du hier wieder heil raus kommst.“

Ich schob den Vorhang zur Seite und wir betraten den Saal.

Ein Schauer lief mir über den Rücken, als mir die Bilder in den Kopf schossen, als ich das erste Mal diesen Raum betrat.

„Clara!“, erklang die Stimme des Meisters.

„Du bringst mir einen Neuankömmling?“

„Ja, Meister.“, sagte ich leise.

„Tretet vor.“

Die junge Frau zitterte noch mehr wie zuvor.

„Hab keine Angst.“, raunte ich ihr zu und ließ sie los.

Ihre Hände suchten meinen Arm, doch ich wich zurück, sodass sie allein stand.

„Ah! Hallo Brievette! Mit dir befasse ich mich gleich.“, sagte der Meister und trat auf mich zu.

„Ich habe gehört du machst dich gut im Training.“

„Ja, Meister. Arazel ist ein guter Lehrer.“

„Sehr gut. Nun ich werde mich bald selbst davon überzeugen, denn dann kann endlich deine Weihe stattfinden.“, sagte er und lächelte mir zu.

„Geh nun zu deinem Training.“

„Ja, Meister.“

Mit schwerem Herzen drehte ich mich um, sah wie der Meister sich zu Brievette drehte…

„Meister…?“

Er stoppte in seiner Bewegung. „Ja, Clara.“

„Es ist mir wahrscheinlich nicht gestattet diese Frage zu stellen, aber was wird mit ihr passieren?“

Eine kalte Aura erfasste mich.

„Es stimmt Clara. Diese Frage ist dir noch nicht gestattet, aber so viel sei dir gesagt… ihr teilt das gleiche Schicksal.“

Damit drehte er sich zu ihr um und ich verließ verwirrt den Saal, auf den Weg zum Trainingsraum.

Arazel wartete schon auf mich.

„Wo warst du?!“, schrie er mich an.

„ich habe dir doch eine Nachricht überbringen lassen.“, sagte ich gelassen.

„Du darfst dein Training nicht vernachlässigen.“, schrie er wieder.

„Ist es so schlimm einer Seele Qualen zu ersparen, bevor sie vor den Meister tritt?“

„Du warst beim Meister?!“, schrie er noch lauter.

„Ja.“, sagte ich ruhig. „Lass uns jetzt bitte trainieren und danach darüber sprechen.“

Die Trainingseinheiten verliefen im Schweigen.

Arazel prüfte mich härter als sonst, schlug wild auf mich ein.

Ich war fast nur damit beschäftigt ihn zu blocken.

Sein Schwert prasselte schwer auf mich nieder und Blut quoll aus den Wunden, die er mir zufügte.

Den nächsten Schlag parierte ich und griff an.

…nur eine Chance…

Ich griff sein Handgelenk, rammte ihm meinen Schwertknauf in den Magen und brachte ihn zu Fall.

Schwer atmend hockte ich auf ihm und schaute ihm in die grasgrünen Augen.

Er drückte sich dagegen, aber ich hielt ihn fest am Boden.

„VERDAMMT ARAZEL! HÖR AUF!“, schrie ich ihn an und Tränen quollen aus meinen Augen.

Lange hatte ich keine Tränen mehr vergossen.

Als der erste kalte Tropfen von meiner Wange auf sein Gesicht tropfte, verschwand die Aggression aus seinen Augen.

„Clara…“

„Was stört dich…“, mir stockte der Atem und ich ließ von ihm ab.

„Du setzt deine Seele immer mehr aufs Spiel.“, sagte er leise.

„Wieso bist du dir da so sicher?“, sagte ich wimmernd.

Ich ließ von ihm ab und rutschte zur Seite, mein Katana fiel klirrend zu Boden und ich verdeckte mein Gesicht mit beiden Händen.

„Clara…“

„Ich werde doch nicht gleich verbannt, wenn ich den Meister vor meiner Weihe treffe…“

„Arazel… ich hätte damals wählen können, meinen Tod in Ewigkeit immer wieder zu durchleben, aber ich wollte noch nicht aufgeben, habe keine Angst gezeigt. Ich habe mich entschieden ein Racheengel zu werden, nahm diese Chance an, meine Seele zu retten, aber was mir klar wurde…“, ich schluckte.

„ich habe keine Seele mehr, meine Eltern haben sie mir genommen, indem sie mich an den Meister geopfert haben… also kann er mich nicht verbannen, denn ich gehöre schon längst ihm.“

„Aber vielleicht hast du als Racheengel eine Chance deine Seele zurück zu bekommen und in den Himmel zu gelangen.“

Plötzlich fing ich an zu Lachen, ein dumpfes, heiseres Lachen und die Tränen, die mir zuvor vor Schmerz und Trauer die Wangen herunterliefen, wurden zu Tropfen der Bitterkeit.

Es war so dumm, so naiv, was er dachte.

„Glaubst du das wirklich? Der Meister sieht etwas in mir, spricht von einer Bestimmung! Deswegen würde er mich auch nie verbannen! Er braucht mich und deswegen wird er meine Seele auch für immer hier unter seiner Obhut bewahren. Ich bin gefangen Arazel… und ich muss mich meinem Schicksal fügen.“

Mit meinen letzten Worten rannen die letzten Tränen an meinen kalten Wangen hinunter und mein Blick gefror.

„Anscheinend hast du deinen Weg erkannt, meine liebe Clara.“, ertönte eine tiefe Stimme durch den Saal.

„Meister!“, rief Arazel, raffte sich auf und kniete nieder.

Ich blieb stehen und blickte zu ihm.

„Du richtest mehr aus, wenn du unter meinen Diensten bleibst.“, raunte er leise.

„Erhebe dich, Arazel!“

Langsam stand er auf, den Blick gesenkt, der Atem schwer.

„Ich wusste von Anfang an, dass Clara für mich wichtig werden würde, deshalb ließ ich sie leben, doch ihre Seele ist verdammt worden, sie ist mein Eigentum und wird es bis auf unbestimmte Zeit auch bleiben.“

„Herr, es tut mir leid, mir ein Urteil über eure Pläne und Absichten gefällt zu haben. Nie werde ich mehr zweifeln.“

„Zweifel ist das Geringste was du hegst, mein Freund. Sie wird eine große Rolle spielen und das DU sie ausbilden darfst, müsste mein Vertrauen zu dir eigentlich bestärkt haben, Arazel.“

Dieser ließ den Kopf noch weiter sinken und bat wieder um Verzeihung.

„Nun! Lassen wir die Tatsache auf sich beruhen, mein Lieber. Wichtigere Dinge warten! Zum Beispiel Claras Weihe.“

„Aber, Meister!“, rief ich aus.

„CALMCACIL!“, schrie er.

Sofort kam mein kleiner, dunkler Diener aus einer Ecke gerannt und schmiss sich regelrecht vor dem Meister auf die Knie.

„Ja, mein Meister!“

„Trommel alle Diener zusammen! Die Weihe muss vorbereitet werden!“

„Ja Meister! Wie ihr wünscht, Meister!“, nuschelte er und verschwand im Schatten.

„Nun, das Training ist hiermit beendet. Clara, du wirst dich in deine Gemächer zurückziehen und warten, bis Calmcacil dich holt.“, damit verschwand auch er aus der Halle.

Wie vom Donner gerührt stand ich da, wusste nicht was ich glauben, besser gesagt begreifen sollte.

Fing es jetzt an? Mein Schicksal?

Arazel verließ kurz darauf die Halle, ich wollte ihm noch etwas sagen, ihm hinterher rufen, doch meine Stimme versagte und meine Beine gehorchten mir nicht.

Als er um die Ecke bog verkrampfte sich mein Herz. Wieder stand ich allein da, wie zu meinen menschlichen Zeiten…

Ich ging gedankenverloren in meine Kammer und wartete…



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