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Family Bonds

~ Sequel zu Close Distance ~
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Titel: Family Bonds
Teil: 52/x
Autor: cu123
Fanfiction: Weiß Kreuz
Kommentar: Schuldig hat ein bisschen gelauscht ^^
Disclaimer: not my boys, no money make… Komplett anzeigen

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"Übrigens wäre es sehr freundlich, wenn du deine Pläne auch mit uns teilen würdest"

"Bist du noch wach?"

Ran saß gegen seine Seite gelehnt, in ein Buch vertieft. Von dem in den letzten Minuten keine Seite mehr umgeblättert worden war. Auf seine Frage hin setzte Ran sich auf und streckte sich, wonach er ein schiefes Lächeln erhielt. "Eingeschlafen bin ich noch nicht", wurde ihm versichert. "Aber ich kann mich nicht mehr konzentrieren."

"Das ist ja auch kein Wunder. Immerhin ist Deutsch eine vollkommen neue Sprache für dich. Du gehst an die Sache heran, als wolltest du Deutsch an einem Abend lernen." Seine Mundwinkel kurvten nach oben, bevor er nach dem Buch griff, das widerstandslos aus Rans Hand glitt, und langsam hindurch blätterte. Das Buch stellte sich als eine recht ausführliche Einführung in die Sprache heraus und zwar für Japaner. "Wo hast du das eigentlich her?" Da er selbst für Rans Ausstattung gesorgt hatte, war er sich ziemlich sicher, dass so etwas nicht dabei gewesen war.

"Schuldig hat es mir gegeben. Er hat mitbekommen, dass ich jetzt Deutsch lernen will. Und er hat mir einen Boost verpasst, so wie damals mit Englisch am Flughafen. Frag mich aber nicht, warum er so ein Buch hat." Ran verstummte kurz, grinste dann. "Vielleicht hatte er es als Geschenk auf Vorrat besorgt. Aya lernt schließlich auch Deutsch, da war es nicht abwegig anzunehmen, dass ich es früher oder später ebenfalls versuche."

"Hm, sehr gut möglich", gestand er zu, bevor er das Buch zuklappte und beiseite legte. So dass Ran es nicht ohne Weiteres erreichen konnte. "Ich bin zugegeben etwas überrascht, dass Schuldig so schnell gehandelt hat. Auf der anderen Seite hat er wahrscheinlich aber nichts dagegen, wenn du erst mal ein neues Hobby hast und er Farfarello wieder mehr für sich hat." Amüsement blitzte in braunen Augen auf.

Ran, der sein Manöver sehr genau verfolgt hatte, wenn auch ohne Protest, suchte jetzt wieder seinen Blick. "Es war ja nicht nur meine Idee. Farf wollte auch trainieren."

"Du muss dich nicht verteidigen." Wieder belustigt. "Ich weiß, dass Farfarello seinen eigenen Kopf hat. Und wenn es Schuldig wirklich zu viel geworden wäre, hätte er schon einen Weg gefunden, seinen Unmut deutlich zu machen."

Der Rothaarige stutzte, schüttelte dann lächelnd den Kopf. "Natürlich hätte er das…" Damit schien das Thema für Ran abgeschlossen, denn eine Hand wurde in Richtung Tisch ausgestreckt. Nicht nach dem Buch, sondern nach der Fernbedienung, die dort lag. "Da ich nicht mehr lernen darf, wie wäre es hiermit?"

"Wenn du magst." Er legte seine Zeitung endgültig beiseite, während Ran nach etwas Passendem im Programm suchte. Für einen Moment beobachtete er das, legte dann eine Hand auf die des Jüngeren. "Wenn du nichts findest, können wir auch eine DVD schauen. Unten sind mehr als genug und bei der Gelegenheit können wir uns gleich noch etwas zum Essen holen.

"Wir essen nicht mit den Anderen?" Nicht abgeneigt, doch Ran wollte nicht die gewohnten Abläufe stören, nur um dessen eigenen Wünschen nachzukommen.

"Nagi ist sowieso beschäftigt." Dazu benötigte er keine Unterstützung seines Talents. Wenn der Junge sich erst mal an etwas festgebissen hatte, bekam ihn so schnell niemand vom Computer weg. Und dass der Auftrag direkt von Schneider gekommen war… nun, das würde Nagi nur noch mehr anspornen. "Und wie ich schon sagte, Schuldig hat ganz sicher nichts gegen etwas Zeit allein mit Farfarello einzuwenden."

Dieses Mal lächelte Ran nur, lehnte sich dann überraschend zu ihm vor und da war nur ein winziges Zögern, bevor er geküsst wurde. Ehe er dazu kam, wirklich darauf zu reagieren, war Ran bereits auf den Beinen. "Ich gehe nachsehen, was es gibt. Du suchst den Film aus." Das Neigen seines Kopfs wurde kaum abgewartet, dann war der Rothaarige auch schon aus dem Zimmer verschwunden.

Etwas verblüfft sah er ihm nach, bevor er innerlich den Kopf schüttelte. Wie es aussah, hatte Ran noch etwas Energie in sich gefunden. Oder war bereits übermüdet und deswegen aufgedreht. Wie ein kleines Kind. Seine Mundwinkel zuckten kurz nach oben, dann machte er sich selbst auf den Weg nach unten.

Aus der Küche drangen ein elektrisches Summen und Stimmen zu ihm vor, doch er ignorierte sie, lenkte seine Schritte zum Wohnzimmer.

Wo Schuldig es sich auf der Couch bequem gemacht hatte und durch die Sender zappte. Grüne Augen richteten sich auf ihn, kaum dass er den Raum betreten hatte und Schuldig winkte ihm träge zu. "Nabend großer Meister."

"Schuldig", nickte er ihm zu. "Solltest du nicht lieber ein Auge auf Farfarello haben?"

Der Telepath schaffte es irgendwie, noch weiter in die Couch zurückzusinken. "Nein danke. Wie du hören kannst, hat er den Mixer am Wickel. Und auch wenn ich zugeben muss, dass das Endprodukt in letzter Zeit wirklich genießbar ist, verzichte ich lieber darauf, die Entstehung zu verfolgen."

Amüsement rührte sich in ihm, doch seine Miene spiegelte nichts davon wider, als er zu dem Regal hinüberging, in dem sich Reihen von DVDs befanden. "Es sieht ganz so aus, als würde Nagi mich begleiten", teilte er Schuldig mit, während seine Fingerspitze wenige Millimeter von den Titeln entfernt den Rücken der Hüllen folgte.

Schuldig erstarrte für einen Moment, er spürte es, auch wenn er es nicht sah, doch in dessen Antwort steckte nichts von dieser Reaktion. "Schön für ihn. Nachdem du jetzt für Arbeit für ihn gesorgt hast, vergiss nicht, dass ich auch auf etwas Abwechslung warte."

"Hm", gab er einen Laut der Zustimmung zurück, fand dann den Film, nach dem er gesucht hatte und zog ihn hervor. Als nächstes wandte er sich zu Schuldig um, der ihn immer noch beobachtete. "Mach keine Dummheiten mit Ran, während ich weg bin."

Schuldig tat so, als müsste er über seine Worte nachdenken, bevor dieser eine Frage stellte. "Warum eigentlich fragst du mich erst, ob ich klarkomme, wenn wir vier wieder von dir im Stich gelassen werden, doch ich bekomme eine Warnung zu hören, wenn unser Kreis um eine Person schrumpft?"

"Nun, du musst zugeben, dass Nagi ein gewisses ausgleichendes Element darstellt", gab er trocken zurück. "Außerdem bist du auf die Idee gekommen, ihm ein Buch in die Hand zu drücken, damit er Deutsch lernen kann, während er kaum noch einen klaren Gedanken fassen kann."

"Ja~", erwiderte Schuldig gedehnt. "Aber das war reine Selbstverteidigung. Vorher sind seine Gedanken die ganze Zeit im Kreis gerannt. Was ja wohl deine Schuld war. Ich habe ihm bloß etwas gegeben, woran er sich festhalten kann." Nun wurden die grünen Augen zusammengekniffen. "Übrigens wäre es sehr freundlich, wenn du deine Pläne auch mit uns teilen würdest."

Sein Lächeln daraufhin geriet etwas halbherzig. "Das werde ich tun. Sobald es _Pläne_ sind."

Der Jüngere ließ die Worte zwischen ihnen stehen, für eine lange Minute, bevor dieser schließlich nickte. "Meinetwegen." Es folgte eine wegwerfende Handbewegung. "Und jetzt solltest du besser zu Ran, bevor er sich noch von Farf einspannen lässt."

Er erwiderte nichts darauf, setzte sich allerdings in Bewegung. Und als er Schuldig passierte, griff dieser nach seinem Handgelenk. Er ließ es zu, erwiderte ruhig den Blick des Telepathen, der für einen Moment verschwamm, als das Talent des Jüngeren verstummte.

"Denkst du _ernsthaft_ darüber nach, nach Deutschland zurückzugehen?"

Anscheinend war die Sache Schuldig doch nicht so egal, wie dieser eben noch getan hatte. Was eine sehr viel glaubhaftere Reaktion war. Er presste flüchtig die Lippen zusammen. "Sonst hätte ich nicht mit Ran darüber gesprochen", gab er dann zurück.

Schuldig nickte nur. "Mir ist es egal, dass wir dadurch wieder näher an Herrn Schneider dran sind. Ich habe nicht vor, ohne dich woanders weiterzumachen."

Dieses Lächeln fiel ihm nicht schwer. "Das habe ich mir bereits gedacht." Und es benötigte keines großen Rucks, um sich daraufhin aus Schuldigs Griff zu befreien und seinen Weg fortzusetzen. In seinem Rücken spürte er immer noch den Blick des Orangehaarigen, doch er wurde nicht mehr zurückgehalten.

Er lehnte sich gegen den Türrahmen, blickte von dort aus in die Küche hinein. Und tatsächlich fütterte Farfarello gerade den Mixer mit irgendwelchen Zutaten, die er nicht identifizieren konnte – oder wollte. Ran hingegen… stand am Herd, beschäftigt mit einer Pfanne.

Als hätte der Rothaarige seinen Blick bemerkt, drehte Ran sich auf einmal zu ihm um und winkte ihn näher, eine Aufforderung, der er sofort folgte. Spätestens in diesem Moment sollte Farfarello seine Anwesenheit bemerken, doch der Ire schien nicht daran interessiert, darauf zu reagieren. Womit er wenigstens nicht befürchten musste, auf eine Kostprobe eingeladen zu werden.

Der Gedanke rief flüchtiges Amüsement in braune Augen und Ran schien es nicht nur zu erkennen, sondern auch richtig zu deuten. "Du musst zugeben, dass er auch schon einige richtig gute Sachen zusammengemixt hat."

Zustimmend neigte er den Kopf. "Das will ich nicht bestreiten. Auf der anderen Seite hat er aber noch nicht zweimal das gleiche Ergebnis gehabt und die meisten davon waren… eher fragwürdiger Natur."

Ran grinste, wandte sich dann wieder der Pfanne zu, bevor etwas anbrennen konnte.

Er trat näher an ihn heran, so dass er über Rans Schulter blicken konnte. "Irgendwie habe ich nicht in Erinnerung, dass ich dich zum Essenmachen losgeschickt hätte."

Der Jüngere lehnte sich kaum merklich zurück, gegen ihn. "Ich mache ja auch nur etwas warm. Schuldig hatte Chinesisch bestellt und es war noch mehr als genug für uns beide übrig."

"Hm, dann will ich nur hoffen, dass er sich nichts für einen Mitternachtssnack aufheben wollte."

Ran tat seine Bedenken mit einem unbekümmerten Schulterzucken ab, was dann wohl hieß, dass Schuldig gefragt worden war und Ran seinen Segen erteilt hatte. Nun, das war ein gutes Zeichen. Seine Mundwinkel zuckten kurz nach oben, bevor er zur Seite trat und Teller sowie Gläser für sie aus dem Schrank holte. Während Ran den Inhalt der Pfanne auf die Teller verteilte, öffnete er den Kühlschrank, griff nach einem Moment der Überlegung nach einem der Saftkartons. Damit und mit den Gläsern machte er sich anschließend auf den Weg nach oben, immer noch unbeachtet von Farfarello, auch wenn er kurz darauf hören konnte, wie der Ire mit Ran noch ein paar Worte wechselte, bevor der Rothaarige ihm folgte.

"Sag mal, weißt du, warum Farfarello mich ignoriert hat?", erkundigte er sich, während er die DVD einlegte.

Als er Ran auflachen hörte, wandte er sich zu ihm um.

Violette Augen erwiderten seinen Blick voller Unschuld. "Er hatte mich gefragt, ob ich später noch mit ihm trainieren würde. Aber dieses Angebot musste ich dankend ablehnen. Ich kann schließlich froh sein, dass mich meine Beine wieder ohne zu zittern tragen."

"Und ich habe natürlich die Schuld bekommen…"

Ran wartete, bis er neben ihm saß, lehnte sich dann gegen ihn, den Teller problemlos auf dem Schoß balancierend. "Ich habe ihm daraufhin auch gesagt, dass ich sowieso einen Film mit dir sehen will, doch das schien ihm egal."

"Weil das Ergebnis dasselbe ist." Amüsiert griff er nach seinem eigenen Teller. Wie es aussah, hatte sich Farfarello in den wenigen Tagen seiner Abwesenheit daran gewöhnt, jederzeit Zugriff auf Ran zu haben. Und es würde ihn nicht wundern, wenn der Rothaarige gerne auf diese Ablenkung eingegangen war. Er warf einen kurzen Blick auf Ran, der davon nichts mitbekam, schob den Gedanken dann beiseite. Es hatte nicht viel Sinn, deswegen ein schlechtes Gewissen zu entwickeln. Vor allem, da er die mit Schneider verbrachte Zeit ganz sicher nicht bereute.

Rans Gewicht gegen seine Seite wurde spürbarer und holte seine Gedanken zurück in die Gegenwart. Zu seinem Essen und dem Film, der gerade startete. Und natürlich zu Ran selbst. Der zufrieden lächelte, als er einen Arm um ihn schlang.
 

Die Teller und Gläser waren schon lange leer und Rans Kopf ruhte inzwischen nicht mehr gegen seine Schulter, sondern in seinem Schoß. Der Jüngere hatte diesen Platz wie selbstverständlich gewählt, ohne dass er das geringste Zögern bemerkt hätte.

Seine Finger spielten wie aus eigenem Willen durch die roten Strähnen, verirrten sich ab und zu, um Rans Züge nachzuzeichnen. Und so merkte er es schnell, als Ran Augen anscheinend lieber geschlossen blieben, statt weiter das Geschehen auf dem Fernseher zu verfolgen.

"Wenn du schlafen willst, ist das Bett bequemer", machte er ihn leise aufmerksam.

Für ein paar Sekunden schien Ran nicht zu atmen, dann aber drehte sich der Jüngere auf den Rücken und sah zu ihm hoch. "Kommst du auch?" Und unter seinen Fingerspitzen erwärmten sich Rans Wangen.

Er ließ seine Fingerspitzen weitergleiten, über Rans Lippen, der daraufhin trocken schluckte. Seine Mundwinkel kurvten nach oben. "Bist du dir sicher, dass das deinem Bedürfnis nach Schlaf zuträglich sein würde?"

Noch mehr Wärme, aber Ran ignorierte das mit Bravour. "Das ist mir egal."

Er tat so, als würde er ernsthaft über diese Erwiderung nachdenken, bevor er die nächste Frage stellte. "Und der Film?"

Der Anflug von Verlegenheit verschwand, als Ran grinste. "Das ist eine DVD. Wir können den Film jederzeit zu Ende gucken."

"Das klingt nach einem guten Argument." Und als er sich herunterbeugte, kam Ran ihm entgegen, so dass er ihn küssen konnte.
 

~TBC~


Nachwort zu diesem Kapitel:
Lange hat Ran Crawford nicht mehr für sich, denn natürlich wird der in Kürze wieder abreisen…
cya, cu ^-^ Komplett anzeigen

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