Zum Inhalt der Seite

Family Bonds

~ Sequel zu Close Distance ~
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Titel: Family Bonds
Teil: 35/x
Autor: cu123
Fanfiction: Weiß Kreuz
Kommentar: Schneider hat etwas für Crawford ^^
Disclaimer: not my boys, no money make… Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

"Gehörst du nicht zu meinen Leuten?"

"Du hast doch genug Sachen gepackt, oder?", erkundigte sich Schneider, als sie zurück in dessen Suite waren und die eisblauen Augen musterten ihn einmal von oben bis unten, bevor der ältere Mann weitersprach. "Du kannst anderenfalls gerne etwas von mir abhaben."

Er erschauerte unwillkürlich unter Schneiders Blick. Er konnte sich gut vorstellen, dass der Ältere nichts dagegen hätte, die psychologische Komponente war so simpel wie effektiv.

Allerdings hatte er nicht vor, eine darüber hinaus gehende Reaktion zu zeigen, weswegen seine Stimme so gleichmäßig wie immer war, als er antwortete. "Da ich gehofft hatte, dass ich mitkommen kann, habe ich ausreichend Kleidung dabei."

Schneider schien die Information mit Gleichmut aufzunehmen, trat gleichzeitig aber auf ihn zu. Und ohne den Grund dafür zu kennen, wich er langsam zurück, bis eine Wand ihn stoppte. Erst als ihm Schneiders Lächeln bewusst wurde, wurde ihm auch bewusst, wie lächerlich seine Reaktion war, weswegen er sich straffte und auch nicht rührte, als eine Hand nach ihm reichte.

"Seit wann tust du so, als wollte ich dir etwas antun?", wurde er amüsiert gefragt, während seine Krawatte gelöst wurde, gefolgt von den oberen Knöpfen seines Hemdes.

"Müssen wir nicht langsam los?", beschloss er, die Frage zu ignorieren. Schneider an sich konnte er allerdings nicht ignorieren, vor allem, als dessen Hand über die Erhebung seines Schlüsselbeins strich.

"Die Zeit reicht noch", wurde beinahe abwesend erwidert, während Finger herunterglitten, bis sie sein Brustbein fanden.

Er verspürte den Impuls, Schneider zu stoppen, doch er tat es natürlich nicht. Auch wenn er die Augen schloss, als er plötzlich ahnte, worauf Schneider hinauswollte. Aber das konnte nicht wahr sein, es war absurd. Bevor er sich entscheiden konnte, was er von dieser seltsamen Idee hielt, lagen plötzlich Schneiders Lippen auf seinen.

Er kam nicht dazu, den Kuss zu erwidern, da der Deutsche viel zu schnell wieder zurücktrat. Und als er die Augen wieder aufschlug, lächelte Schneider noch immer.

"Es dauert nur einen Moment", wurde ihm mitgeteilt und Schneider holte aus dessen Jackett eine kleine Schachtel, in der sich ein ganz ähnlicher Anhänger befand wie der, den er damals für so kurze Zeit getragen hatte. Oder war es sogar derselbe? Irgendwie fiel es ihm plötzlich schwer zu atmen und seine Brust fühlte sich an wie zugeschnürt.

"Es wird Zeit, dass er wieder seine Funktion erfüllt, nicht wahr?", wurde der Anhänger an seiner Kette hochgehalten.

Er schluckte unwillkürlich und sein Mund wurde trocken, als aus einer absurden Vermutung so etwas wie Gewissheit wurde. "Sie wollen _mir_ die Codes geben?", vergewisserte er sich trotzdem und erntete für seinen Unglauben Belustigung.

"Wem sonst?" Wieder ein Lächeln, bevor ihm die Kette umgelegt wurde.

"Jemandem vom Triumvirat oder von den Büros. Jemandem von Ihren Leuten", hielt er entgegen.

"Gehörst du nicht zu meinen Leuten?" Eine Hand schloss sich um seinen Arm, dann wurde er zur Couch geleitet, wo sie beide Platz nahmen. Schneider musterte ihn und wurde etwas ernster. "Nachdem ich jetzt meine Position gesichert habe, muss ich jemandem Zugriff für den Notfall gewähren. Und du hast die Fähigkeiten, um für einen sauberen Übergang zu sorgen. Während es gleichzeitig keinen Grund gibt, dich von der Liste der Kanditaten zu streichen. So sehr du nach Kontrolle strebst, weiß ich, dass du keinerlei Interesse an meinem Job hast. Und genauso wenig hast du Ambitionen, mich aus welchem Grund auch immer sonst stürzen zu wollen. Von daher wird es mir doch gestattet sein, als letzten Punkt ganz einfach auf meine persönlichen Präferenzen abzustellen." Letzteres wieder sichtlich amüsiert.

"Das ist nicht lustig…"

"Das ist deine Meinung. Und jetzt entspanne dich, ich muss ihn auf dich einstellen."

"Und wie genau soll ich das hinbekommen?" Sein Herz schlug immer noch viel zu schnell und die Erinnerung an die Möglichkeit, dass Schneider etwas zustoßen konnte, was den Einsatz des Codegebers erst nötig machen würde, hatte das Blut aus seinem Gesicht weichen lassen.

"Ah… du weißt doch, dass ich auf mich aufpassen kann…" Finger strichen durch schwarze Strähnen und Schneider schaffte es, immer noch zu lächeln. Und der nächste Kuss ließ ihn tatsächlich ruhiger werden. "Siehst du, geht doch." Dann kam die Hand zum zweiten Mal an diesem Tage auf seiner Stirn zu ruhen, während Schneiders andere Hand sich wieder um den Anhänger schloss. Energie begann durch ihn zu kreisen, tastete ihn ab und dann wurde sein Muster irgendwie dem Anhänger eingeprägt. Er hatte damals nicht verstanden, wie das funktionierte und tat es jetzt ebenso wenig, doch er zweifelte nicht daran, dass es das tun würde.

Irgendwann war er in sich zusammengesackt unter der mentalen Wärme und so dauerte es einen Moment, wieder zu sich selbst zurückzufinden, als Schneider seinen Namen sagte.

"Schon fertig", wurde ihm dann leise mitgeteilt. "Ich habe dir doch gesagt, dass es nicht lange dauern würde."

Es war immer noch, als wäre sein Kopf mit Watte ausgestopft statt mit einem Gehirn ausgestattet zu sein und gedankenlos reichte er nach dem Älteren, um ihn wieder näher an sich heranzuziehen.

Schneider folgte dem Zug willig und Zufriedenheit schien in den eisblauen Augen zu liegen, bevor sie geschlossen wurden und er erneut einen Kuss erhielt. Dieser hier war jedoch viel intensiver, schien ihn fast zu verbrennen. Aber gleichzeitig verbrannte er auch die Schleier und als der Deutsche sich schließlich zurücklehnte, fühlte sich sein Kopf viel klarer an.

Er tastete unwillkürlich nach dem Anhänger, doch es stellte sich nicht als Traum heraus, seine Hand schloss sich um das von seinem Körper angewärmte Metall.

"Pass gut auf dich auf. Natürlich werde ich nur meinen engsten Mitarbeitern verraten, wer der Träger ist und es kann ihn sowie niemand anderer als du nutzen – und zwar nur freiwillig. Aber trotzdem…" Schneider verstummte für einen Moment, bevor sich dessen Hand um seine schloss. "Einem sensiblen Talent könnte auffallen, dass deine Signatur jetzt noch eine zweite Quelle hat."

Und dann war da wieder Energie, die ihm erlaubte, etwas Vertrautes von dem Anhänger ausgehen zu fühlen. Er hätte es niemals zuordnen können, wenn er nicht gewusst hätte, was es war. So aber…

Der Deutsche lachte leise. "Hm, ja, das bist du."

"Ich habe schon immer gut auf mich aufgepasst", gab er endlich zurück und suchte nach Schneiders Blick. "Vielen Dank für Ihr Vertrauen." In mehr als einer Hinsicht. Denn er hatte nichts dagegen, dass dieser Anhänger ein gewisses Gefahrenpotenzial in sich barg. Er kannte seine Fähigkeiten und die von Schwarz. Und ihm gefiel, dass Schneider es nicht für nötig befand, ihn in Watte zu packen.

"Natürlich nicht", wurde ihm zugestimmt. "Dazu bist du zu gut." Es folgte ein Blick zur Uhr, dann ein Seufzen. "Jetzt ist es tatsächlich Zeit, aufzubrechen. Herr Hoffmann wird jeden Moment auftauchen und mich höflich daran erinnern." Letzteres mit leichter Belustigung.

Er musste zugeben, dass er den anderen Mann zwischenzeitlich vollkommen vergessen hatte. Und jetzt erst ging ihm durch den Kopf, dass es doch etwas seltsam war, dass Hoffmann immer noch für Schneider arbeitete. "Wäre es nicht sinnvoller gewesen, ihn dem Triumvirat zu überlassen? Immerhin kennt er sich bestens mit der Schule aus."

"Hm, das stimmt. Deswegen arbeitet er auch als Verbindungsperson für uns. Aber es wäre eine Verschwendung seiner Talente, es nur dabei zu belassen. Er hat früher schon für Büros von uns gearbeitet, auch für mich im japanischen, als ich es aufgebaut habe. Von daher ist er auch bestens dafür geeignet, mir dabei Arbeit abzunehmen."

"Und es gibt keine Widerstände?" Unwillkürlich neugierig. "Er gehört doch nicht zu uns, oder?"

"Nicht als Talent, nein. Aber ansonsten voll und ganz. Wir haben damals seinen Bruder gerettet und seitdem setzt er seine nicht unbeträchtlichen Fähigkeiten für uns ein. Und natürlich gibt es keine Widerstände. Schließlich habe ich die Leiter sorgfältig ausgewählt, schon vor langer Zeit, auch wenn sie teilweise erst jetzt diese Positionen einnehmen konnten. Und sie kennen Hoffmann natürlich auch."

Es war genug, um beinahe… eifersüchtig zu werden. Jedenfalls schien die Emotion, die er gerade verspürte, in diese Richtung zu laufen. Er zwinkerte, von sich selbst überrascht, bevor er sich wieder auf Schneider konzentrierte, der aufgelacht hatte.

"Nun, ich bin mir sicher, dass du mindestens genauso gute Arbeit für mich leisten würdest, wenn du dich nur dazu durchringen könntest, es auch zu tun." Amüsement glomm in den eisblauen Augen auf. "Und wenn es dir eher um einen anderen Punkt ging, kann ich dich auch beruhigen. Herr Hoffmann hat eine langjährige Freundin unten in der Stadt und keinerlei Zweifel hinsichtlich seiner Präferenzen."

Er hätte am liebsten gesagt, dass ihn das nicht interessierte, doch das konnte er nicht ohne zu lügen. Was ihm Schneider geradewegs vom Gesicht ablas und mit einem Lächeln quittierte. Dann lehnte sich der Ältere zu ihm vor, griff nach seiner Krawatte, als wollte er sie wieder festbinden. Zuvor wurde er mit Hilfe des Streifens aus Seide noch näher herangezogen und als nächsten spürte er, wie Schneider ihn nicht nur küsste, heißer Atem gegen seinen Hals, sondern auch dessen Zähne zum Einsatz brachte. Der aufblitzende Schmerz jagte Energie durch seinen Körper und er holte zischend Luft, als er auf den vertrauten Auslöser zu reagieren begann.

Seine Hände waren in Schneiders Weste gekrallt, als er sich wieder unter Kontrolle hatte und er konnte einen vorwurfsvollen Blick in Richtung des Älteren nicht zurückhalten. "Sie haben doch gesagt, dass wir losmüssen…" Und gerade wollte er alles andere als das tun. Was hieß, dass es dem Telepathen nicht sehr viel anders ging.

Der strich über die neuen Spuren, ließ ihn erschauern, bevor ihm dieses Mal wirklich Krawatte und Hemd gerichtet wurden. "Ich wollte nur deine Gedanken ganz zu mir zurückholen", wurde dann unbekümmert erwidert.

Das hatte Schneider zweifellos geschafft, aber er wünschte sich, der Deutsche hätte einen anderen Weg gewählt.

"Wirklich?" Mundwinkel kurvten nach oben und bevor Schneider ihn freigab, brannte sich eine Hand heiß ihn seinen Nacken und er wurde in einen richtigen Kuss gezogen.

"Verdammt!", fluchte er leise, als er endlich auf die Idee kam, den älteren Mann zurückzuschieben und dieses Mal stand er hastig auf, bevor Schneider ihn noch weiter ablenken konnte. Aus sicherer Entfernung funkelte er Schneider wenig amüsiert an.

Der erwiderte seinen Blick ohne Schuldbewusstsein. "Ich sehe schon dem heutigen Abend entgegen", wurde ihm scheinbar zusammenhanglos mitgeteilt, doch die Hitze, die immer noch durch ihn kreiste, ließ ihn die Worte problemlos übersetzen. Und sein Körper konnte Schneider nur zustimmen. Bevor er diesen Gedanken durch eine äußerliche Regung verraten konnte, wurde er durch ein Klopfen an der Tür gerettet und ohne abzuwarten, ob Schneider eventuell darauf reagieren wollte, öffnete er selbst.

Natürlich war es Hoffmann, der vor ihm stand und der Ältere schien nur für einen Sekundenbruchteil überrascht, ihn zu sehen. "Guten Tag, Herr Crawford", wurde er dann mit einem Neigen des Kopfes gegrüßt, auch wenn die blauen Augen auffällig schnell zu seinem Gesicht zurückkehrten und dort anscheinend an seinen Lippen hängenbleiben wollten, bevor Hoffmann sich selbst zur Ordnung rief. "Würden Sie Herrn Schneider bitte ausrichten, dass wir in einer halben Stunde aufbrechen müssen?"

"Natürlich, Herr Hoffmann." Unwillkürlich kehrten seine Gedanken zu dem zurück, was ihm Schneider über den anderen Mann erzählt hatte und er musste zugeben, dass er den Älteren wohl unterschätzt hatte.

Der ahnte natürlich nichts von seinen Überlegungen und lächelte jetzt. "Vielen Dank." Eine kurze Pause, aber Hoffmann wandte sich nicht gleich wieder zum Gehen. "Darf ich?", wurde er stattdessen gefragt.

Sein etwas verständnisloses Nicken wurde kaum abgewartet, bevor Hoffmann auch schon nach seinem Kragen reichte und ihn zurechtzog. Erst danach verabschiedete sich der Ältere. Er selbst… brauchte einen Moment, bevor er daran dachte, wieder die Tür zu schließen. Sich gegen das stabile Holz lehnend, wandte er sich um und sein Blick suchte nach Schneider. "Sie haben ihn gehört, nicht wahr?"

Der Deutsche hatte sich ebenfalls erhoben und nickte mit einem amüsierten Lächeln. "Ich werde noch schnell die letzten Sachen zusammenpacken." Damit verschwand Schneider ins Schlafzimmer der Suite.

Er sackte ein wenig in sich zusammen, als er allein war und ließ ein paar lange Sekunden verstreichen, um sich zu sammeln. Dann machte er sich auf den Weg ins Bad und trat dort geradewegs vor den Spiegel. Er musterte sich selbst und schaffte es gerade so, nicht das Gesicht zu verziehen. Hoffmann war nicht überrascht gewesen, ihn zu sehen, sondern darüber, wie er aussah. Mit einem selbstironischen Lächeln schüttelte er schließlich den Kopf, drehte dann den Wasserhahn auf. Mit beiden Händen sammelte er das kalte Wasser, benetzte sein Gesicht damit, wieder und wieder. Erst als er sich wieder halbwegs normal fühlte, tastete er nach dem Handtuch.

Als er das nächste Mal in den Spiegel blickte, machte er Hoffmanns Arbeit für einen Moment rückgängig, als er seinen Kragen nur ein paar Millimeter nach unten zog. Und tatsächlich wurde sofort das Mal sichtbar.

Er war nicht überrascht, als hinter ihm eine zweite Person auftauchte. "Sind Sie nicht etwas zu alt für solche Spiele?"

"Hm, anscheinend nicht." Amüsement in eisblauen Augen. Eine Hand schlich sich vor seinen Bauch und er wurde gegen Schneider gezogen, der unverändert im Spiegel seinen Blick festhielt. "Wenn ich dich schon nur für ein paar Tage zurückhabe, sollst du wenigstens ganz und gar mir gehören."

Darauf wusste er nichts zu erwidern.
 

~TBC~


Nachwort zu diesem Kapitel:
Dieses Geschenk hat Crawford ganz sicher nicht erwartet ^^
cya, cu ^-^ Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück