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Crossover 1 - Remaster

von

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Willkommen in Aden

Das Licht kam und es kam schnell. Fast überraschend schnell.

War der Weg in der Dunkelheit noch langsam und gemächlich gewesen, entwickelte der Gang eine Art Eigendynamik und schien die drei Wanderer regelrecht ausspucken zu wollen. Ehe Nero und Dante wussten was mit ihnen geschehen war, landeten sie bäuchlings auf weißem Marmor.

"Ein interessantes Transportsystem." Dante erhob sich ächzend und strich sich durch die Haare. "Nur schade, das uns unsere Gastgeberin schon verlassen hat." tönte es sarkastisch hinter ihm. Nero hatte sich ebenfalls aufgerichtet. Sein Blick fiel auf die Stelle aus der sie "gespuckt" worden waren.

Der weiße Marmor, auf den sie gefallen waren, gehörte zu einem größeren fast tempelartigen Komplex. Zwei riesige Statuen umrandeten das Gebiet in Form von Rittern mit Schild. Mittelpunkt der Anlage war eine riesige Marmortafel, welche das gleiche Motiv zeigte wie in der Kirche aus der die beiden Dämonenjäger gekommen waren. Von der Kamael aber nirgends eine Spur.

Nero hob die Augenbraue genervt und wandte sich Dante zu der die blühende Grünanlage um die "Tempelanlage" betrachtete. Die Sonne schien an einem strahlend blauen Himmel. "Hier könnte ich glatt Urlaub machen." Er nickte anerkennend und ging einige Schritte vor.

Als Antwort rollte ein abgetrennter Kopf eines Dämons neben ihn.

"Dachten sich wohl auch andere." Nero stieß mit seinem Schwert "Red Queen" den Leib des Dämons zur Seite. Das Wesen schien aus einem Menschenkörper und dem Unterleib einer Schlange zu bestehen.

Dante legte den Kopf schief.

"Scheint das unser Begrüßungskomitee gerade eingetroffen ist."

Eine galante und federleichte Bewegung lies das Schwert "Rebillion" tanzen. Der Dämon hinter Dante brach gurgelnd zusammen.

"Sie haben die Aloha-Kränze vergessen." beschwerte sich Dantes jüngerer Bruder. Die dämonische Hand griff nach dem nächsten Schlangenwesen, das sich über den weißen Marmor zu den Dämonenjägern vorarbeiten wollte.

Der Dämon machte unfreiwillig Bekanntschaft mit der nächsten Marmorsäule.

Die restlichen Wesen, die sich nach vorn gewagt hatten, wichen respektvoll zurück. Dante balancierte Rebillion auf der Schulter und musterte die verschüchterten Dämonen um sich herum.

"Buh"

Die Tatsache dass dieser Laut tatsächlich die Dämonen vertrieb war belustigend, dennoch behielt sich es Spardas Zweitgeborener vor nur dezent darüber zu grinsen.

"Mal sehen wo wir gelandet sind. Ich will nach Hause und eine gute Pizza."

Neros Blick glitt zurück auf das seltsame Tor, aus dem sie gekommen waren. Es erweckte wieder den Eindruck als sei es niemals dafür vorgesehen worden geöffnet zu werden. "Ich glaub das wirst du erst mal streichen müssen.."
 

Nach einer weile Fußmarsch standen sie auf einem erhöhten Punkt in der Landschaft. Vor ihnen breitete sich eine saftig grüne Welt aus die wie im schönsten Märchenbuch beschrieben sein könnte. Nach Süden gehend waren dichte Wälder zu sehen und große Kluften, welche wohl durch Erdbeben und Wassereinwirkungen entstanden sind. Nach Norden schauend breitete sich ein Steppengebiet aus das von zerklüfteten Felsen geprägt war. Richtung Westen schauend, was genau vor den Augen von Nero und Dante lag, war eine riesige Stadt zu sehen deren weißer Marmor in der Sonne erstrahlte. In der Nähe der Stadt war ebenso riesig ein Schloss zu sehen, dessen Spitze sich weit in den Himmel erstreckte und somit einen bombastischen Anblick bot.

Dante wiegte den Kopf: "Erinnert mich an dein süßes Heimatstädtchen." Neros grimmiges Brummen quittierte er mit einem Grinsen.

"Sehen wir uns an was diese Welt so alles zu bieten hat. Ein kühles Bier wäre nicht schlecht."
 

Je näher sie der Stadt kamen, desto lauter wurde es.

Mit einem Stirnrunzeln nahm Dante zur Kenntnis woher der Lärm drang. Das weiße Schloss wurde angegriffen und setzte sich heftigst zu Wehr. Das Geschrei von Sterbenden und Schwertklingen war nicht zu überhören. Irritierenderweise schien es die Stadtwache wenig zu stören was an dem Schloss geschah.

Auf Nachfrage antwortete diese den beiden Dämonenjägern gelangweilt: "Das ist jede Woche so. Hier gibt es keinen festen Fürsten. Nur wer Herr des Schlosses ist, darf die Gesetzte erheben und Steuern eintreiben. Ich hoffe diesmal kommt jemand Vernünftiges an die Macht. Der letzte war 'n echter Geldeintreiber."

Dantes Blick ging noch einmal zum Schloss ehe er seinen Blick zu Nero wandte und dieser nur die Schultern hob.

Andere Länder, andere Sitten.

Nicht weiter am Kampfeslärm störend betraten sie ungehindert die Stadt. Diese war gut belebt, an jeder Ecke waren Händler, Durchreisende, Abenteurer und was man sonst noch alles finden konnte. Einige waren in Verbände gewickelt und schienen aus dem Kampf um das Schloss zu resultieren.

"Hey, mach dich nicht so breit, hier wollen noch andere durch, oder willst du meine Axt im Hintern haben?"

Nero schaute verdutzt an seinen Beinen herunter, wo in etwa Hüfthöhe ein kleines Mädchen stand. Dieses hatte sich die orangenen Haare zu strengen Zöpfen geflochten und das so streng, dass sie wie zwei Hörnchen aus dem Kopf ragten. Die riesige Axt in ihrer Hand und der übergroße Rucksack,in den das Mädchen locker zweimal hineingepasst hätte, vollendeten das kuriose Bild.

"Was ist, machst Platz oder willst Schläge?"

Nero wusste nicht ob er lachen oder sie gleich mit dem Devilbringer an die nächstbeste Wand klatschen sollte. Er entschied sich aber dazu einfach ein Stück beiseite zu gehen. "Na endlich" maulte das Mädchen und trug den Rucksack mit einer unheimlichen Leichtigkeit davon.

Dante lachte auf, nachdem das Mädchen verschwunden war. "Was zum Geier war das denn?"

"Eine Zwergin und man sollte es nicht riskieren sie wütend zu machen, wenn sie gerade auf der Jagd sind." drang von hinten eine galante Stimme.

Nero und Dante sahen sich gleichzeitig um. Vor ihnen stand ein Mann von graziler aber muskulöser Statur der es scheinbar schaffte Dante in der Körpergröße zu übertreffen. An seinem Rücken schwang leicht ein weißer Flügel.

"Ah, wieder son Kamel?" Dante wandte sich dem fremden zu der ein wenig verwirrt lächelte.

"Was ist denn ein Kamel? Ich bin ein Kamael, wenn ihr das meint."

Dante winkte ab als er merkte das sein Humor gerade nicht so traf.

Der Kamael hob die Hand: "Ihr scheint neu hier zu sein, sonst wärt ihr mit der Zwergin vorsichtiger gewesen."

"Das Rotzgör war ne Zwergin?" fragte Nero irritiert. "Ihr seid wirklich nie einer begegnet." schmunzelte der Fremde. "Was glaubt ihr denn wie Zwerginnen aussehen." lachte der Fremde auf.

"Naja, so mit Bart und nicht von den Männern zu unterscheiden." kam als Antwort von Dantes jüngerem Bruder.

"Woher habt ihr denn diesen Unsinn?" Der Kamael kratzte sich verwirrt am Kopf.

"Herr der Ringe"
 

Es dauerte eine Weile bis der verdutzte Kamael das Wort wiederfand.

"Was wollt ihr in Aden?" versuchte er das Gespräch wieder aufzugreifen. Dante wiegte leicht den Kopf: "Wir sollen den Magier.." er wurde von Nero ausgebremst, welcher ihm die Hand auf den Mund legte und stattdessen antwortete: "Wir sind Söldner und sind neu in der Gegend."

Der Kamael musterte die beiden einen kurzen Moment: "Ja, sieht man das ihr neu seid. Willkommen in den Ländereinen von Aden. Arbeit gibt es hier genug. Ich bin Renkasch, ein Söldner von hier. Wenn ihr wollt könnt ihr euch uns anschließen. Wir haben einen Auftrag ergattert und suchen noch ein paar Hände. Ihr könnt mich Renk nennen."

"Dante" Nero deutete auf diesen "Und ich bin Nero. Danke fürs mitnehmen."

"Ich bring euch in die Spelunke wo wir untergekommen sind. Dort könnt ihr sicher mal die Beine hoch legen. Wenn die Schlacht um die Burg läuft sind Essen und Trinken steuerfrei. Das lohnt immer."

Als Renkasch vorausging um die beiden neuen "Söldner" in die Kneipe zu führen, warf Dante Nero einen vielsagenden Blick zu: "Sag jetzt bloß nicht du hast "Herr der Ringe" gelesen."

Der Blick von Nero war dementsprechend entnervt: "Ich lese halt nicht aus Langeweile den Lesezirkel."
 

Die Kneipe war muffig, es stank nach Urin, Bier und verbranntem Essen. Was sie noch war konnte man schnell in ein Wort fassen: Voll.

Es drängten sich dutzende von Besuchern in der engen Stube, einige grölten Lieder in einer fremden Sprache. Dante stieß beim Durchqueren des Raumes mit einem sehr breitem grünen Wesen zusammen, das die "Unhöflichkeit" mit einem Schnauben quittierte. "Menschlein, sollen ich dich zerlegen in alle Einzelteile?"

"Lass mich raten Nero.. ein Ork." Dantes Blick wanderte an dem grünen Muskelpaket nach oben. Dieser verzog angriffslustig die Mundwinkel.

"Ein saurer Ork." tönte es aus dem Hintergrund wo Nero sich befand.

"Ich dir zeigen wie sauer ich sein kann." brüllte der Ork beleidigt und stampfte auf die Erde. Sofort wurde es eisig still in der kleinen Gaststube. Selbst in der Enge schafften es die Anwesenden einen großen Freiraum zu lassen in deren Mitte sich Dante mit dem Ork befand. Dieser fletschte die Zähne. "Heute wird geben Menschlein am Spieß!"

Dante schlenderte lässig um ihn herum: "Na wenn es sein muss." Er grinste und breitete die Arme aus. Der Schlag des Orks kam schnell, sehr schnell.

Einige der Zuschauer sogen die Luft ein als der Schlag auf Dante zu schnellte. "Meinst du der Schlag wird hart?" war noch das was Spardas Sohn zu Nero meinte. Kurz danach flog ein rotes Etwas gegen die Wand der Taverne. Ein Gellen ging durch die Taverne.
 

"Ja." kommentierte Nero trocken.

"Ach verdammt, ich hab echt kein Bock auf den Scheiss." richtete sich Dante auf und klopfte den Dreck aus seinen Mantel als wäre nichts gewesen. Der Ork bekam Anfeuerungsrufe vom Publikum als er auf die Erde stampfte: "Noch nicht genug Menschlein?"

"Du hast Rotwein auf dem Mantel." Nero deutete auf Dantes Mantel.

"Was?" dieser drehte sich entsetzt um und riss den unteren Teil des Mantels zu sich hoch um ihn zu begutachten. "Scheiße der war so teuer, das Geld hab ich mir von Lady geliehen."

"Bestimmt nur ein Bruchteil von dem was du bei ihr an Schulden hast." Nero gähnte ausgiebig und legte den Devilbringer auf dem Mund.

Sage und schreibe zwei Sekunden später lag der Ork in der anderen Ecke und brabbelte unverständliches Zeug.. mit einer deutlich gebrochenen Nase.

Dante stand in der Mitte des Rings und massierte seine Faust "Man, den Fleck krieg ich nie wieder raus." brummte er als er zu Nero trat und dieser nur die Augenbrauen hob. Das Dante dabei immer volle Bewegungsfreiheit hatte, nahm er nur am Rande war. Doch es wagte keiner der anwesenden Besucher der Spelunke sich dem Träger des Mantels auch nur Ansatzweise zu nähern. Außer natürlich der Kamael.

"Beeindruckend die Vorführung, so schnell war Orktscha selten am Boden gelegen." Renkasch wirkte deutlich amüsiert.

"Echt nicht?" Dante stellte die Frage eher beiläufig. Renkasch überging die Antwort auf diese Frage: "Mein Partner ist noch nicht da. Wollt ihr was trinken?"

"Ah, endlich was Angenehmes. Hat die Kneipe was Starkes zu bieten?" Dante rieb sich in Vorfreude die Hände als er sich auf einen der Tresenstühle setzte, gefolgt vom Kamael und Nero.

"Kommt darauf an was ihr als "Stark" versteht." Renk hob fragend die Augenbraue.

Nero antwortete an dieser Stelle wieder für Dante: "Zwergenschnaps."

Der Kamael sah Nero erstaunt an: "Wirklich? Seid ihr sicher?"

"Nicht für mich, für ihn." Der ehemalige heilige Ritter deutete auf seinen Bruder, welcher dass ganze eher nur mit halben Ohr mitbekam. Schließlich war die Menschenfrau in der hautengen Rüstung ein wirklich interessanter Anblick.

"Gut, wenn ihr meint." Der Kamael wirkte etwas unsicher, doch er bestellte schließlich für Dante das gewünschte. "Ich kenne bisher nur einem Menschen der das Gesöff halbwegs übersteht." murmelte er während der Wirt - der offensichtlich Neros Vorstellungen von einem Zwerg entsprach - breit grinsend ein Schnapsglas hinstellte.

Dante griff fast abwesend zum Glas und leerte es in einem Zug, ehe er danach der Menschenfrau nach pfiff und diese ihm einen wütenden Blick schenkte. Renkasch zeigte sich mehr als beeindruckt und dem Zwerg fiel die Kinnlade herunter. "Was bei allen Göttern!" rief dieser aus.

"Hmm der Stoff war gut, kann man noch´n Glas haben?" fragte Dante, als er sich wiedermal zum Tresen drehte.

"Kommt drauf an wie viel du verträgst, dann kannste mehr haben." gellte hinter ihm eine angriffslustige Stimme.

"Ah." der Kamael hatte sich bereits umgedreht.

Dante und Nero wandten sich gleichzeitig um und erblickten einen Menschen hinter sich. Dieser hatte lange Haare, zusammengebunden zu einem Pferdeschwanz, die von der Farbe her nahe an den weißen Haaren von Nero und Dante herankamen. Seine Augen waren blaugrau und stachen wie Blitze hervor, wobei das rechte Auge von Haaren verdeckt wurde. Er war in einer eher sportlich wirkenden Rüstung gekleidet, die in einem tiefen Schwarz gehalten und mit roten Gurten festgezurrt war.

"Wettsaufen kannste haben." Dante grinste breit.

Der Kamael warf einen Blick zu Nero ehe er sagte: "Darf ich vorstellen, mein Partner Michael Rabenstrohn. Der einzige, den ich bisher kannte, der Zwergenschnaps als Mensch verträgt."



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