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The Place Beyond The Fire

Dank dir bin ich stärker denn je
von

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Die Rettung

Kakashi konnte das Gefühl, das ihn beim Anblick des im Sonnenlicht glitzernden Palastes überkam, nur schwer beschreiben. Unwillkürlich kamen ihm Tsunades Worte in den Sinn, doch er scheuchte sie mit einem Kopfschütteln fort.

Hier ging es bloß um Nala und nicht um ihn.

Energischen Schrittes, als wäre es sein Zuhause, strebte er auf die Eingangstore zu. Die Wachen erkannten ihn und konnten ihre Wiedersehensfreude nicht verhehlen. Sie winkten ihn durch, nachdem ihm der Größere von den beiden mit einem Zwinkern zugeflüstert hatte, wie glücklich Nala sein würde ihn wiederzusehen. Kakashi bezweifelte dies, da sie bestimmt vom Regierungsgeschäft beansprucht wurde und er ziemlich schwierige Neuigkeiten zu übermitteln hatte, doch er wollte ihm nicht widersprechen und schritt stattdessen bloß mit einem Nicken an den beiden vorbei.

Er konnte kaum ein Blick in das Innere werfen, da raubte ihm bereits eine Flut aus Pastellfarben und Braun die Sicht und er spürte, wie sich jemand an ihn klammerte.

Ehe der verwirrte Mann auch nur einen klaren Gedanken fassen, geschweige denn die Arme heben konnte, wurde er losgelassen und eine strahlende, aber von ihrem eigenen Verhalten peinlich berührte Nala sah mit hochrotem Gesicht zu ihm hoch.

„Ähm, hallo Kakashi, dich hätte ich hier am wenigsten erwartet“, murmelte sie und strich ihr fliederfarbenes Kleid, das mit weißen Schleifen bestückt war, glatt. Kakashi musste daran denken, wie sie ihn bei ihrer ersten Begegnung angegriffen hatte, und lächelte über den großen Unterschied zu ihrer jetzigen Begrüßung.

„Hallo, Nala. Ich bin noch einmal hier, weil ich mit dir über etwas sehr Wichtiges reden musst. Hast du Zeit?“. Sie steckte sich das zerzauste Haar hinter das Ohr und sah absichtlich an ihm vorbei. Ihr Herz klopfte wie wild bei dem Gedanken daran, dass sie sich vielleicht doch getäuscht hatte und er nun gestehen würde, dass er mehr für sie empfand.

Für diese Idee schalt sie sich in Gedanken, während sie hoffte, dass Kakashi ihre Aufregung nicht allzu deutlich wahrnahm. „Natürlich. Komm mit, wir gehen in das Teezimmer“.
 

Sie setzten sich an denselben Tisch wie an ihrem ersten Tag und tauschten einige Höflichkeiten über das Wetter und Kakashis Reise aus, sodass sich Nalas Puls langsam wieder normalisierte. Irrte sie sich oder sah er irgendwie bedrückt aus?

Ehe sie ihn darauf ansprechen konnte, kam er bereits auf den Punkt zu sprechen, weshalb er bereits nach so kurzer Zeit wieder auftauchte.
 

Die Königin konnte nicht fassen, was ihr da erzählt wurde. Es kam ihr so vor, als hätte ihr jemand mit einem riesigen Hammer gegen den Kopf geschlagen und alles ausgelöscht, was vorher darin gespeichert gewesen war. Im ersten Moment, der Ruhe vor dem Sturm, kauerte sie bloß regungslos auf ihrem Stuhl. Dann warf sie plötzlich in einer fließenden Bewegung den Tisch um und mit ihm das ganze Gedeck, das am Boden zerschellte.

Wieder lief sie rot an, diesmal jedoch vor Zorn, und ehe sie sich versah, war sie schon auf den Beinen und suchte etwas, vorauf sie einschlagen konnte. Sie krempelte die weiten Ärmel ihres Gewandes hoch und hatte gerade ein Gemälde als günstiges Ziel ins Auge gefasst, da drückte sie jemand wie ein Schraubstock an sich. Das Gesicht an Kakashis Brust gepresst, konnte sie sich in seinen Armen nicht rühren.

Es fühlte sich allerdings nicht wie eine liebliche Umarmung an, sondern wie ein Klammergriff, doch das war ihr in dem Moment sowieso egal. „Lass mich los!“, brüllte sie und wandt sich hin und her, doch er rückte keinen Zentimeter von ihr ab.

„Ganz ruhig“, murmelte er und rieb ihre Oberarme. „Ich verstehe ja deinen Zorn, aber du musst lernen, ihn zu beherrschen“. „Und was ist, wenn ich das gar nicht will?“, zischte sie, während sie ihm nach wie vor zu entschlüpfen versuchte, was er jedoch immer noch nicht zuließ.

„Du wirst es müssen. Denk daran, wer du bist. Ich bin ja bei dir“, versuchte Kakashi sie zu besänftigen. „Wie kann… man… nur… so… schwach… sein… wie…sie“, sagte sie mit abgehackter Stimme und gab endlich ihren Widerstand auf.

„Ich weiß. Sie haben dir die ganze Last aufgehalst“. Endlich löste sich ihre Wut auf und verwandelte sich in Tränen, die das Oberteil des Ninjas durchnässten. Sein Griff wurde sanfter und sie ließ sich einfach fallen.
 

Als die Königin später erwachte, fand sie sich in ihrem Bett vor. Es schien immer noch helllichter Tag zu sein und nach und nach erinnerte sie sich wieder an das Geschehene. Dennoch hatte der Schlaf wohl zu ihrer Beruhigung beigetragen und sie spürte langsam, aber sicher ihre Kraft zurückkehren. Als sie sich streckte und überlegte, wie sie nun mit ihrem Vater verfahren sollte, entdeckte sie einen Notizzettel auf ihrem Schreibtisch.

„Ich lasse dir ein bisschen Zeit zum Nachdenken. Gib Bescheid, wenn du mich brauchst. Ich halte mich in dem Zimmer auf, in dem ich sonst immer geschlafen habe“. Trotz der aufwühlenden Neuigkeiten, die er überbracht hatte, musste Nala bei diesen Zeilen lächeln.

Als erstes stand sie auf und zog sich etwas anderes an. Gerade als sie sich auf den Weg machen wollte, um Kakashi aufzusuchen, stieß sie mit jemandem auf der Schwelle nach draußen zusammen. „Kaka-“, begann sie, doch vor ihr stand Azu und lächelte kühl.

„Nein, ich bin’s“, unterbrach er sie. „Der Ninja hat sicherlich anderes zu tun, als auf einen Besuch vorbeizukommen“. Er weiß nicht, dass Kakashi wieder hier ist, dachte Nala. Allerdings war dieser Heiratskandidat auf ihre Aufforderung hier erschienen, dementsprechend musste sie ihn auch behandeln.

„Gut, also… Dann komm mal hinein“, sagte sie, immer noch überrumpelt, und bat ihn in ihre persönlichen Gemächer. Wie undurchdacht dieses Angebot war, fiel ihr erst auf, als es schon zu spät war.
 

Wie in früheren Zeiten ging Kakashi in dem Gästezimmer auf und ab, ohne seine Umgebung wirklich wahrzunehmen. Nala hatte reagiert, wie er es von ihr erwartet hatte. Dementsprechend konnte er sich auch so gut wie möglich um sie kümmern.

Hiroshi hatte Recht gehabt, er war der ideale Mann dafür, zwischen den beiden den Kontakt herzustellen. Trotz des anfänglichen Ärgers der jungen Frau war er davon überzeugt, dass sie sich fangen würde. Bis sie irgendwann klopfend an seiner Tür erschiene, konnte er auch noch genausogut selbst ein Schläfchen machen. Schließlich hatte er die letzten Nächte kaum geschlafen. Kaum hatte er sich hingelegt, sank er auch schon in einen tiefen Schlaf.
 

„Was soll das heißen, deine Antwort lautet ‚nein‘?“, fragte der Rothaarige mit gefährlich leiser Stimme und trat einen Schritt auf Nala zu, die am Fenster stand. „Das heißt, dass ich mich entschieden habe, dass ich dich nicht heiraten kann“, antwortete sie entschlossen. „Es wird aus vielerlei Gründen nicht funktionieren, die ich dir nicht alle erläutern möchte, aber der Wichtigste besteht darin, dass meine Eltern gewollt haben, dass ich aus Liebe und nicht aus Verpflichtung heirate“, fuhr sie fort, denn das, was Kakashi erzählt hatte, festigte ihren Entschluss, den sie nach dem Aufwachen gerfasst hatte.

„Du hast doch keine Ahnung, was Liebe ist und was deine Eltern wollten!“, fauchte Azu mit wutverzerrtem Gesicht. Dass er mit dieser Antwort nicht gerechnet hatte, war offensichtlich. „Ich möchte, dass du jetzt gehst“, forderte Nala ihn ungerührt auf, ohne sich zu ihm umzudrehen. Sie sah immer noch aus dem Fenster in Richtung des entfernten Bambushains, in dem ihr Vater wohl wartete. Aus ihren Gedanken wurde sie erst gerissen, als sie grob an den Armen gepackt und mit einem Ruck auf den Boden geschleudert wurde.

Ehe sie auch nur einen Laut ausstoßen konnte, stopfte der Rothaarige ihr ein Stück der Gardine, das er abgerissen hatte, in den Mund und kniete über ihr. „Du meinst also, mein Angebot einfach ablehnen zu können? Was ist aber, wenn es nun kein Angebot, sondern eine Aufforderung war, bei der es die Antwort ‚nein‘ nicht gibt?“. Sie zappelte wie wild und versuchte, ihn von sich herunterzustoßen, doch er war kräftig. Sein Haar fiel ihm ins Gesicht, als er sich über sie beugte und mit dem Mund ihrem Hals näherte.

Sie hatte schon die ganze Zeit geahnt, dass er etwas Teuflisches an sich hatte, und trotzdem war sie nun in diese Situation geraten. Tränen schossen ihr in die Augen und sie wusste nicht, zum wievielten Mal das nun in den letzten Tagen schon der Fall gewesen war. Sie schimpfte sich für ihre Dummheit und schiere Verzweiflung übermannte sie, als sie daran dachte, dass Kakashi in seinem Zimmer auf sie wartete.

„Kakashi!“, schrie sie, doch das Knäul verhinderte, dass sie sich bemerkbar machen konnte. Ohne, dass sie in der Lage war sich zu wehren, spürte sie Azus Lippen an ihrem Hals, nachdem er ihr ins Ohr geflüstert hatte: „Das hast du nun davon. Ich werde dir schon beweisen, dass man jemandem wie mir keinen Korb gibt“.
 

Das nächste, was Nala wahrnehmen konnte, war die Zimmertür, die mit lautem Getöse an die Wand knallte. Im nächsten Moment wurde Azu von ihr weggestoßen und ein Reflex brachte sie dazu, sogleich zitternd in eine Ecke des Zimmers zu kriechen, wo sie sich den Knebel herausholte. Erst dann schenkte sie dem Geschehen vor ihren Augen wirklich Beachtung.

Wie hätte es anders sein können?

Kakashi war ihr Retter in der Not und ihre geschwollenen Lippen bebten vor Erleichterung. Erst als ihr klarwurde, dass er nicht aufhörte, auf den Mistkerl einzuschlagen, obwohl er schon blutete, wurde sie aus ihrer Erstarrung gerissen. Sie wollte Kakashi von weiterer Gewalt abhalten, doch ihre schwachen Beine verweigerten ihr den Dienst. Nala brauchte eine gefühlte Ewigkeit, um sich zu erheben. Der Ninja hatte ihr immer noch den Rücken zugewandt und denjenigen, der ihr etwas antun wollte, an der Kehle gepackt, als sie ihn von hinten umarmte. Er ließ den Rohaarigen einfach zu Boden fallen und sah sich nach ihr um. Mit aller Kraft, die sie noch in den Armen hatte, hielt sie ihn fest.

Sein hasserfüllter Gesichtsausdruck jagte ihr Furcht ein –sie hätte nie gedacht, dass er so impulsiv sein könnte.

„Es ist okay“, flüsterte sie. „Ganz ruhig“. Langsam erlosch die rasende Wut in Kakashis Augen. Erst dann erkannte sie, dass zum ersten Mal auch sein linkes Auge zu sehen war. Es leuchtete rot und wirkte immer noch angsteinflößend, obwohl sein Blick sanfter geworden war. Ein Sharingan, dachte sie überrascht, denn von diesem Kekkei Genkei hatte man sogar in ihrem Land schon gehört. Da bedarf es wohl noch einigen Informationen, die Kakashi ihr noch nicht offenbart hatte.

Endlich merkte Kakashi, in welcher Situation er sich befand, und legte leicht die Arme um ihre Taille.

Das konnte man als ihre erste, wirkliche Umarmung betrachten.

Dass Nalas Untergebene im Flur stand und ihnen einen gerührten Blick zuwarf, merkte in dem Moment keiner von beiden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Elvea
2013-11-13T18:30:11+00:00 13.11.2013 19:30
Ist ein bisschen chaotisch, weil das 8.Kapitel vor dem 7. Freigeschaltet wurde >_< vor dem Kapitel hier kommt noch eins.
Und sobald ich mit allen Kapiteln fertig bin, gehe ich über die Schreibfehler nochmal drüber hihi.

Vielen dank :3
Antwort von:  by_my_side
14.11.2013 20:53
Och das war jetzt Pech, ich sollte nicht so schnell lesen xD Ich muss wohl erst das ganze nochmals chronologisch ordnen...Aber irgendwie hat die Geschichte auch so Sinn ergeben (mit verkehrter Reihenfolge) XDDD
Antwort von:  Elvea
14.11.2013 21:02
hihi, glück im unglück xD dann ist das 7. quasi ein "bonuskapitel"
Von:  by_my_side
2013-11-13T18:25:39+00:00 13.11.2013 19:25
Achtung, der Kommi ist ziemlich Zusammenhangslos geschrieben...>.>:
Das Kapitel war wirklich spannend. Und natürlich ist Kakashi der Retter in der Not (soviel Klischee darf sein xD). Ich mag die Wachen am Tor ;)...und Nalas Untergebene xD(anscheinend wusste sie genau, was passiert ist, sonst wäre sie ja wohl geschockt, wie der blutende Azu am Boden liegt) Ich finde es süss, wie sich die beiden gegenseitig beruhigen in diesem Kapi x3 Ich habe ein paar Tippfehler gefunden. Soll ich sie behalten?
Supi Kapi, weiter so! :)


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