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Gefangen und erpresst

von

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Kapitel 4

Ein seltsames Gefühl weckte Edward. Etwas angenehm Warmes rann über seine Haut. Er brachte eine Weile bis er erkannte, dass es Wasser war und einige weitere Augenblicke um zu begreifen, dass er auf sienen Füßen stand. Naja, wenn man es so nennen konnte. Tatsächlich war eine Art Seil um seinen Oberkörper geschlungen und hielt ihn aufrecht. Aber warum? Warum hatten sie ihn von dem Tisch losgemacht und an die Wand gestellt?

"Ah, du bist wach", erklang eine vertraute Stimme neben ihm.

In Ed keimte ein Funken Hoffnung als er die Stimme hörte, doch dieser erlosch sogleich, nachdem er sich daran erinnerte was passiert war, als er sie zum letzten Mal gehört hatte.

"Du bist nicht der Oberst...du bist Envy", flüsterte Ed.

"Bist du sicher?"

Eine Hand strich über seine Brust und wanderte zu seiner Hüfte.

"Du bist nicht Roy."

Ed versuchte sich diesen Gedanken einzureden. Aber zu oft schon hatte Envy die Gestalt seines Geliebten angenommen und ihn dann gefoltert. Eds Verstand und Nerven waren so verwirrt und strapaziert, dass er nicht mehr zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden konnte. Er hatte Angst, Angst vor Roy und das trieb ihn in den Wahnsinn. Konnte man wirklich jemanden lieben, vor dem man Angst hatte? Er wusste es nicht. Ed wusste nur, dass er immer noch alles für Roy tun würde.

"Ignorier mich gefälligst nicht!"

Ein Schlag traf Eds Gesicht, riss seinen Kopf zurück und rammte ihn gegen eine Wand. Grelle Lichter explodierten vor seinen Augen. Im nächsten Moment legte sich sanft eine Hand um sein Kinn und er spürte die Lippen des Oberst auf seinen. Erschrocken versuchte Ed sich aus Envys Griff zu winden, doch es gelang ihm nicht. die Zunge des Humunkulus drang in seinen Mund ein und erkundete ihn grob. Ed ballte die Hand zur Faust und hieb Envy gegen den Kopf. Sofort verschwanden die Lippen und er konnte hören, wie sein Gegenüber aufkeuchte. Nur zu gerne hätte Edward Envys Gesicht gesehen.

"Du miese Kröte!"

Nun war es auch wieder die richtige Stimme des Humunkulus. Aber das machte die Sache nicht besser. Immerhin konnte Ed nicht sehen, wo Envy war und sich somit auch nicht gegen ihn wehren. Aber er hatte eine freie Hand, also konnte er sich von dieser lästigen Augenbinde befreien. Doch noch bevor er dies zu Ende gedacht hatte legte sich etwas glühend heißes um sein Handgelenk und zog es neben seinen Kopf. Ed unterdrückte einen Schrei und versuchte sich zu befreien. Aber er hatte nicht die Kraft dazu.

"Spielen wir ein Spiel?", fragte Envy, nahe bei seinem Ohr. "Die Regeln sind: Schreist du, werde ich dir eine halbe Stunde länger Schmerzen zufügen, schreist du nicht, verlängert sich das Spiel um eine volle Stunde."

Ed wollte gerade etwas erwidern, als sich die Temperatur des Wassers änderte, welches immer noch über seinen Körper floss. Es fühlte sich an, als schüttete jemand flüssiges Metall über ihm aus. Er schrie auf und verstummte auch nicht, als das Wasser eiskalt wurde. Der Temperaturwechsel widerholte sich immer dann, wenn sein Körper sich an eines der Extreme gewöhnt hatte.

"Mehr hast du nicht drauf, Envy? Das ich einfallslos", keuchte Ed.

Warum er das gesagt und somit den Humunkulus provoziert hatte, wusste er selbst nicht. Es war ihm einfach herausgerutscht und er verfluchte sich im nächsten Moment dafür. Ein stechender Schmerz zog sich plötzlich von seiner linken Schulter zu seiner rechten Hüfte und er spürte wie warmes Blut aus der Wunde quoll. Dieses wurde sofort von dem Wasser weggewischt, welches schmerzhaft in dem Schnitt brannte.

"Weißt du was? Ich glaube, ich werde heute viel Spaß mit dir haben, Fullmetal", erklang erneut die Stimme des Oberst.

Das Wasser wurde abgedreht und Ed spürte wie er an den Hüften gepackt und hochgehoben wurde. Envy drängte sich zwischen seine Beine und drückte ihn gegen die Wand.

"Nicht...", flüsterte Ed leise und angsterfüllt.

Doch es war zu spät. Die nächsten Minuten waren die schlimmsten seines Lebens. Etwas Schmerzhafteres und erniedrigendes hatte Edward noch nie erlebt. Aber das Schlimmste war, dass es Envy so Spaß machte. Alles was Edward tat, ob er schrie, weinte oder darum flehte dass Envy aufhören sollte, schien den Humunkulus nur noch mehr anzustacheln. Alles was Ed übrig blieb, war es über sich ergehen zu lassen. Er konnte sich nicht wehren, konnte sich nicht bewegen.

Der Schmerz vernebelte seine Sinne, er konnte nicht mehr denken, wollte nicht mehr denken. Das einzige, was jetzt wichtig war, war vor Schmerzen nicht verrückt zu werden.

"Schrei für mich", keuchte Envy und rammte, noch während er sich in Ed bewegte, das Messer in dessen Schulter.

Ed schrie auf und verkrampfte sich, was zu noch größeren Schmerzen führte. Er konnte hören, dass der Humunkulus, vor Erregung, keuchte und stöhnte. Dann kratzten spitze Fingernägel über seinen Rücken, bis zu seinen Hüften. Er wimmerte und flehte nun nicht mehr, sondern bettelte, dass Envy aufhören sollte. Doch der dachte nicht im Traum daran.

Tränen durchweichten Eds Augenbinde und rannen ihm über die Wangen. Sein gesamter Körper schmerzte und er konnte spüren, dass sein Rücken sich an der Wand aufscheuerte. Ein weiterer Schrei entrang sich seiner Kehle, als Envy das Messer aus seiner Schulter riss und ihm, gleich darauf, damit den Arm aufschlitzte. Dieser Schrei schien Envy zu seinem Höhepunkt zu bringen, denn Ed konnte hören, wie der Humunkulus laut aufstöhnte.

Nachdem Envy sich aus Ed zurückgezogen hatte, hing dieser schlaff in seinen Fesseln. Außerstande einen klaren Gedanken zu fassen, konnte Ed noch nicht Mal seine Tränen im Zaum halten. Der Schmerz welcher sich von seinem Unterleib aus durch seinen gesamten Körper zog, nahm ihm die Fähigkeit zu denken und etwas anderes, außer Schluchzen und Wimmern, von sich zugeben.

"Ach herje, war das dein erstes Mal, Fullmetal? Sag nur, der Oberst hat dich noch nie richtig genommen?", meinte Envy spöttisch.

Ed hörte es und doch wieder nicht. Er war wie gelähmt. Etwas in ihm schien zerbrochen zu sein und er wusste, dass weder er noch sonst jemand, dieses Etwas nie wieder reparieren konnte.



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