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Fremde Welten Spezial: Es gibt keine Zufälle (#3 1/2)

oder: "Fremde Welten" kommt auf den Hund!
von

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Fütterung der Raubtiere

Marik hatte nie ein Haustier gehabt, schon gar keinen Hund. Hunde fand er besonders interessant, weil sie sehr auf den Menschen fixiert waren, mal so im Vergleich zu Vögeln, Mäusen oder Hamstern. Hunde konnten überall mit hin. Sie liefen nicht weg, sondern kamen auf Zuruf zurück. Sie waren die idealen Begleiter und sorgten für gute Gesellschaft, außerdem kam man durch sie leicht mit anderen Leuten ins Gespräch. Nun kam Marik aus dem Reich der Katzen, aber Katzen waren ihm zu unberechenbar. Er hatte vermutlich ein Problem mit Autorität, deshalb bevorzugte er einen Gefährten wie den Hund.

Yami und Yugi mit ihrem Findling brachten ihn sofort auf Ideen. Wenn nun der Besitzer sich nicht meldete? Marik hatte eine kleine Wohnung über seinem Geschäft, das mitten in der Stadt lag, aber für Spaziergänge war die Gegend geeignet und ein Park befand sich in der Nähe. Aber noch wagte er es nicht, seine Gedanken auszusprechen. Vielleicht war das ja alles nur eine fixe Idee von ihm, die er morgen schon nicht mehr so gut fand. Vielleicht meldete sich jemand, der den Hund vermisste.

Er durfte Joey an der Leine halten und probierte aus, wie es war, mit ihm umher zu gehen, während Kaiba und die beiden Mutous das Auto entluden. Yami ging als Erster rein. Er schien es eilig zu haben. Vielleicht wollte er Bescheid sagen, dass sie noch jemanden mitgebracht hatte. Oha... da fiel Marik der Besuch wieder ein. Er hielt die Leine fester, als könnte ihn der Hund vor einem Magier aus dem Schattenreich beschützen.

Im Haus löste er dann natürlich die Leine vom Halsband – eigentlich handelte es sich nur um ein Nylonseil. Joey rannte ins Wohnzimmer und sprang dort an einem verboten großen Mann hoch, der am Fenster gestanden hatte. Der Riese sah zwar ungewöhnlich und Furcht einflößend aus, wirkte aber dennoch relativ harmlos, denn er machte ein freundliches Gesicht.

Er sah sich zu Marik um und nickte zum Gruß mit dem Kopf, sagte aber nichts. Dann schaute er zu Joey hinunter, als könnte er sich mit ihm verständigen. Hm… vielleicht gar nicht so abwegig.

In der Küche, wohin die drei anderen die Einkäufe getragen hatten, erklang verhaltenes Gelächter. Marik konnte mindestens eine fremde Stimme ausmachen und schluckte. Sie gehörte nicht dem Chaoshexer. Aber Seto hatte drei Personen erwähnt. War nicht auch ein Drache dabei gewesen?

Jemand kam ins Wohnzimmer gestürmt und stürzte sich praktisch auf ihn. „Marik! Wie schön, dich wieder zu sehen!“ Der dunkelhaarige Mann schüttelte ihm aufgeregt die Hand. „Ich bin Kuro… vielleicht erinnerst du dich? Der Erfahrene Dunkle Magier! Du hast mich in dem Duell gegen Malice gespielt!“

Marik musste nicht lange nachdenken, das war zwar eine Weile her, hatte sich aber in sein Gedächtnis eingebrannt wie Daten auf eine DVD. Der Mann hatte nur andere Kleidung an und sein Gesicht war sichtbar, daher hatte er ihn zuerst nicht erkannt.

„Ach ja, natürlich – du hast nur heute keine Kopfbedeckung auf. Guter Auftritt von dir war das. Vielen Dank für die Hilfe,“ erwiderte Marik die Begrüßung.

„Wie ich sehe, hast du Gandora schon getroffen.“ Kuro zog ihn auf den Flur. „Ich will dir noch jemanden vorstellen… eigentlich kennt ihr euch ja schon, aber ihr seid euch noch nicht so richtig vorgestellt worden, oder? So von Mann zu Mann…“

Nein, nur von der anderen Seite des Spielfeldes aus. Marik war nicht sicher, ob er die Erfahrung nachholen wollte.

Aber Kuro ließ ihm keine Wahl. „Marik… ich möchte dir Prinz Soach von den Eisigen Inseln vorstellen, früher bekannt unter dem Namen Sorc.“

Der Magier schob ihn auf einen Mann zu, der Marik auf den ersten Blick sehr an Blacky erinnerte – aber soweit er wusste, war Blacky ja auch sein Sohn. Die Kleidung war ganz anders, einfache Stoffe in Brauntönen, und man sah nicht viel Haut.

Marik verkrampfte sich. Dies war zwar nicht Malice, erinnerte ihn aber stark an alles, was er durch sein dunkles Ich erlitten hatte… und was alle anderen hatten erleiden müssen. Und dann auch noch ein Prinz? Marik trat ungeschickt vor ihn hin, stolperte fast über seine eigenen Füße. Aber er war als Diener des Pharaos erzogen worden, und daher sollte ihn königliches Blut eigentlich nicht verunsichern. Er hielt genug Abstand von ihm, um sich einigermaßen sicher zu fühlen, ohne dabei unhöflich zu wirken.

„Äh... Eure Hoheit...“ brachte er hervor.

Soachs Mundwinkel zuckten. „So hat mich ja schon ewig niemand mehr genannt,“ meinte er. „Es gibt auch keinen Grund, so nervös zu sein, Marik.“

Sein Tonfall klang keineswegs spöttisch, sondern ganz seriös… und der Mann an sich machte auch einen Vertrauen erweckenden Eindruck. Marik beruhigte sich aber trotzdem nicht gleich. Denn seit er Malice kannte, wusste er, dass sein dunkles Ich noch existierte und vielleicht noch einmal zurückkehrte. Es gab nichts, wovor er sich mehr fürchtete. Und hier stand er vor dem ehemaligen Verbündetet von Malice...

Marik wagte es, Soach in die Augen zu sehen. Sie waren rot wie Blackys, und hatten einen leicht melancholischen Ausdruck. Er trug sein Haar ohne einen Pony, so dass er ernster wirkte. Alles in allem aber war eigentlich nichts Beängstigendes an ihm… genau genommen konnte Marik kaum etwas von ihm spüren, dabei erwartete er eine Aura der Gefahr oder etwas in der Art. Unglaublich, dass dies derselbe Mann war, dem er vor über einem Jahr als Feind begegnet war.

„Ähm… freut mich, dass wir… uns mal persönlich kennen lernen,“ brachte er schließlich hervor.

Gut, sie kannten sich, aber nicht so wirklich. Marik wusste durch Berichte seiner Freunde mehr über ihn als durch die persönliche Begegnung im Duell. Demnach war Soach zwar loyal und freundlich, aber durchaus gefährlich und strahlte das auch nach außen aus. Der Ägypter empfand es nicht so. Vielleicht hatte der Mann sich geändert, oder es lag daran, dass er hier nicht in seiner Heimatwelt war, oder... oder Marik war nicht mehr so gut darin, Leute einzuschätzen, seit er den Millenniumsstab nicht mehr besaß.

Von Soach bekam er irgendwie gar keine Einschätzung hin. Der Prinz war wie eine seiner Marionetten, als er sie unter Kontrolle gehabt hatte... Unter der Kontrolle des Millenniumsstabes wirkten Menschen wie seelenlose Zombies. Zumindest ein Zombie war Soach ja offenbar nicht, aber Marik konnte weder Vertrauen zu ihm fassen noch weiterhin Angst vor ihm haben. Aber gerade das machte ihn wiederum nervös, so dass sich im Prinzip an der Situation nichts änderte. Er musste einfach so gut wie möglich damit klarkommen.

Joey tauchte wieder neben ihm auf, und die Berührung des Fells an seiner Hand tat gut, gab ihm Halt. Dass so ein Tier das vermochte... er sollte sich wohl wirklich einen Hund anschaffen, ob nun den oder einen anderen.

„Kuro und ich müssen wieder in die Küche,“ entschuldigte Soach sich. „Wir haben versprochen, beim Kochen zu helfen.“

Marik bemühte sich, sich die Erleichterung nicht anmerken zu lassen. „Oh, ja... viel Erfolg.“

Die beiden gingen in die Küche, und Marik blieb etwas unschlüssig stehen. Im Wohnzimmer war ja noch Gandora. Mit ihm war es etwas kompliziert, sich zu unterhalten. Zum Glück kamen kurz darauf Yugi, Yami und Kuro hinzu und komplementierten ihn in den Raum.

„Wir haben Seto zur Küchenarbeit verdonnert, weil er schon den ganzen Tag etwas schräg drauf ist,“ grinste Yugi. „Kuro soll dafür bei uns bleiben, weil er Gandoras Gedanken hören kann.“

Joey bellte mehrmals, aber Yami wuschelte ihm einfach übers Kopfhaar und sagte: „Ja, ist ja gut, Joey. Du kriegst ja dann auch dein Futter.“ Das schien den Hund aber nicht zu beruhigen, erst nach einigen Minuten gab er es auf und legte sich mit einem frustriert klingenden Seufzen neben das Sofa.

„Wir müssen mal was wegen Gandoras Kleidung unternehmen,“ fand Yugi. „Ich hole mal was.“ Er rannte nach oben – Marik konnte seine Schritte auf der Treppe hören – und kam kurz darauf mit einem Stapel Bettwäsche wieder.

„Wäre das nicht eher ein Job für Ryou?“ fragte Marik.

„Ach was!“ winkte Yugi ab. „Das werden wir gerade noch alleine schaffen, außerdem ist er eh nicht im Land.“

Sie amüsierten sich für die nächste halbe Stunde damit, Bettbezüge und Laken in notdürftige Kleidung für einen Drachen in Menschengestalt umzuändern.
 

Sugoroku hatte Soach die Lebensmittel gezeigt und ihm erklärt, was die Angaben im Rezept zu bedeuten hatten. Er übergab ihm Schneidebretter und verschiedene Messer. Da er ein gutes Gedächtnis hatte, war Soach nach Erhalt der nötigen Informationen nicht mehr aufzuhalten. Er schnippelte das Gemüse und das Fleisch klein und füllte es in Schalen ab, damit Seto die Zutaten weiterverarbeiten konnte.

Seto bediente den Herd und andere Geräte, mit denen sich jemand aus dem Schattenreich nicht auskannte. Die beiden Männer arbeiteten größtenteils schweigend zusammen, aber durchaus effektiv. Die Kommunikation beschränkte sich auf wesentliche, zur Koordination nötige Absprachen.

Sugoroku beobachtete und half ein wenig, während er zugleich das Dessert zubereitete. Er amüsierte sich darüber, wie Soach das Kommando übernahm und Seto sich bemühte, es wieder an sich zu reißen. Doch Seto konnte nun wirklich nicht kochen, während Soach ab und zu auf Schloss Lotusblüte Essen zubereitete, keine Angst vor fremdem Gemüse hatte und selbst dann kompetent wirkte, wenn er eine Frage stellte, die jemandem aus dieser Welt dumm erschien. Er wusste sich zu verkaufen, und das konnte ihm niemand nehmen.

Nach einer halben Stunde waren Ramen mit Fleisch und Gemüse in der Brühe fertig für alle und wurden in traditionellen Portionsschälchen serviert. Nur Gandora bekam eine Obstschale voll und eine Fleischgabel sowie einen Soßenlöffel als Besteck. Kuro hatte übersetzt, dass Drachen durchaus nicht nur Fleisch essen konnten, und in seiner jetzigen Gestalt war er neugierig auf das unbekannte Gericht.

Sugoroku nahm mit hochgezogenen Augenbrauen zur Kenntnis, dass die Jungs dem Drachenmann eine Art Tunika aus einem blauen Bettbezug und einen togaähnlichen Überwurf aus einem grünen Laken gebastelt hatten. Der Gürtel bestand aus geflochtenen Stoffstreifen. Es sah nicht besonders professionell aus, aber zumindest besser als vorher, und jetzt konnte Soach auch seinen Umhang zurück haben. Kuro indessen versuchte, seinen durch ein Bettlaken zu ersetzen, was alle zum Lachen brachte. Noch lustiger waren aber seine und Soachs Bemühungen, Nudelsuppe mit Stäbchen zu essen.

Der alte Mann nahm Joey mit in die Küche, als er zuletzt sich selbst eine Portion holte. „Was isst du denn, rohes Fleisch oder willst du von den Ramen? Oder was von dem gekochten Fleisch?“ Er konnte sich einigermaßen mit dem Hund verständigen, da dieser jeweils passend bellte oder anders zu verstehen gab, ob er etwas wollte oder nicht. Schließlich einigten sie sich auf Nudeln mit Fleisch, aber ohne Gemüse und Brühe. Sugoroku gab ihm eine ausreichend große Schale mit dem Essen und eine mit Wasser.

Im Anschluss an die Ramensuppe gab es Schokopudding. Er war noch nicht richtig abgekühlt, aber das machte das Vergnügen nur umso größer. Zum allgemeinen Unglück fand Gandora den Pudding sehr lecker, so dass niemand eine zweite Portion bekam. Allerdings beklagte sich niemand.

Das gemeinsame Essen bewirkte, dass sich alle entspannten, besonders Marik. Auch Soach, der zeitweise einen etwas niedergeschlagenen Eindruck gemacht hatte, unterhielt sich gut mit den anderen und lachte auch oft. Wahrscheinlich spielte er seine gute Laune zum Teil, aber nicht alles davon konnte unecht sein. Auf jeden Fall verlief alles besser als gedacht – Sugoroku hatte schon befürchtet, dass es Probleme geben würde, weil Soach einmal der Feind gewesen war. Das wussten zweifellos auch alle noch, aber sie gaben jedem eine Chance, der sie sich redlich erarbeitete.

Danach war der Blauhäutige wegen seines verlorenen Wasabi-Wettessens mit Abwaschen dran. Dabei gingen wesentlich weniger Geschirrteile kaputt, als Yugis Großvater befürchtet hatte. Yami übernahm das Abtrocknen und Wegräumen.

Als auch das erledigt war, beratschlagte die Gruppe, wo all der Besuch schlafen sollte.

Seto war recht schnell mit einer Lösung bei der Hand. „Ich nehme Yugi und Yami mit nach Hause, dann können die Magier oben im Zimmer schlafen. Der Drache... ähm... auf dem Sofa, es lässt sich ausausklappen.“

„Warum nimmst du die drei nicht mit zu dir? Du hast doch genug Platz?“ widersprach Marik.

„Ach, sie können ruhig hier bleiben,“ warf Sugoroku ein, der sich diese Chance auf keinen Fall entgehen lassen wollte.

Ob es daran lag, dass er Soachs Geheimnis kannte, oder ob der Prinz der Eisigen Inseln einfach Seto nicht so gut leiden konnte, blieb unklar, aber er sprach sich für die Idee aus. „Ich bin damit einverstanden, hier zu bleiben. Kuro und ich können zur Not auf dem Boden schlafen.“

Kuro nickte. „Genau, das haben wir in letzter Zeit ständig gemacht.“

Da es auch nicht möglich war, die drei voneinander zu trennen, weil Kuro Gandoras Übersetzer war und Soach sich nicht von seinem Drachen trennen wollte (was auf Gegenseitigkeit beruhte), mussten entweder alle bleiben oder alle mit Seto gehen, somit wurde Setos Vorschlag stattgegeben.

Yugi und Yami mussten nicht einmal etwas einpacken, denn sie wohnten ohnehin zur Hälfte bei Seto. Sie gingen nur noch schnell etwas aufräumen.

„Ähm... was macht ihr mit dem Hund?“ fragte Marik. „Ich könnte mich um ihn kümmern... sonst hat Großvater Motou doch zu viel um die Ohren.“

Sugoroku tat so, als müsse er sich das durch den Kopf gehen lassen, beobachtete aber in Wahrheit, dass zwischen Kuro, Gandora und Joey ein gedankliches Gespräch stattfand. Zuletzt jaulte der Hund langgezogen und ließ den Kopf hängen.

Marik ging vor ihm in die Hocke. „Na was ist denn? Magst du nicht mit zu mir kommen? Du kannst auch auf dem Sofa schlafen, ganz alleine...“

Joey zögerte, doch schließlich stubste er Marik am Kinn an, was dem Blonden ein neues Lächeln ins Gesicht zauberte.

„Dann ist es abgemacht, Joey kommt mit zu mir,“ freute Marik sich.

Sugoroku hatte sich gefragt, ob das alles so eine gute Idee war, aber wenn er Marik so sah, verflogen seine Zweifel. Für den Jungen war es auf jeden Fall gut so. Vielleicht sogar für beide. Das Schicksal ging ja manchmal seltsame Wege.
 

Joey war grummelig. Seit Marik da war, benahmen sich alle seltsam ihm gegenüber. Sie hatten Marik nicht verraten, wer er war, das konnte er ja noch verstehen. Aber jetzt schoben sie ihn einfach zu dem Ägypter ab! Er hatte nicht einmal Gandora, mit dem er sich ja zumindest unterhalten konnte!

Als ebenfalls Betroffener war der Drache noch seine beste Bezugsperson. Und er konnte ebenso wenig sprechen wie Joey, weil, wie er erklärte, Drachen eigentlich vom Körper her kein Organ hatten, mit dem sie die menschliche Sprache artikulieren konnten. Dafür konnten sie brüllen, knurren und Feuer speien, oder irgendwelche anderen Strahlen ausspucken. Sie kommunizierten mit Magiern und sonstigen andersartigen Wesen durch Telepathie und hielten alle für beschränkt, die das nicht konnten.

Joey an sich hätte es vielleicht nicht geschafft, mit einem Drachen gedanklichen Kontakt aufzunehmen, aber er war empfänglich für den Kontakt von Seiten des Drachen. Diesen Zustand akzeptierte Gandora, zumal er zu den Drachen gehörte, die den Menschen recht zugetan waren, und irgendwie konnte auch Kuro ihn hören, wenn sie Gandora als Übermittler benutzten.

Seltsamerweise kam Joey in seiner neuen Gestalt ganz gut zurecht. Sein Verstand stellte allerhand Fragen, die er aber zur Seite wischte, denn was brachte es, sich den Kopf zu zerbrechen? Da war er ganz praktisch veranlagt und ließ die Menschen die Arbeit machen. Sie hatten inzwischen auch schon ganz gut analysiert, was mit ihm passiert war, und Joey verließ sich darauf, dass sie das Problem für ihn lösten. Schließlich waren ja zwei mächtige Magier da, oder? Sie konnten sogar Kontakt mit dem Schattenreich aufnehmen und weitere herbeirufen. Das sollte also nur eine Frage der Zeit sein.

Hin und wieder teilte Joey die Einstellung der Chaosmagier: Nicht fragen, sondern freuen. Nicht ewig nach dem Grund suchen, wenn in der Zeit auch das Problem beseitigt werden kann. Anders war es freilich, wenn der Grund zur Lösung nötig war, aber das war in vielen Fällen nicht so. Beispielsweise musste ja auch niemand wissen, wer Schuld hatte, Hauptsache, alles wurde wieder repariert.

Joey hatte nicht erzählt (bzw. an Gandora übermittelt), dass er sich mit Mai getroffen hatte. Das musste niemand wissen. Er hatte sich mit ihr zu einem Duell verabredet, aber eigentlich hatte er gehofft, hinterher mit ihr noch irgendwo hingehen zu können. Das beruhte leider nicht auf Gegenseitigkeit.

Mai musste wohl abgehauen sein… Joey wusste nicht einmal, wie er es bis in die Sitzreihen geschafft hatte, einige Minuten seiner Erinnerung fehlten ihm.

Zu dumm, dass jetzt doch alle Bescheid wussten. Nun ja… zumindest dachten sie wohl, es sei nur um ein Duell gegangen, damit konnte er leben. Schließlich gehörte Mai ja offiziell zum engeren Freundeskreis und es war nichts Verwerfliches daran, mit ihr Duel Monsters zu spielen.

Schön und gut, aber zurück zum Thema! Seto war es zu verdanken, dass niemand Marik Joeys Geheimnis verraten hatte. Irgendetwas hatten seine Freunde vor, Koru und Gandora sagten ihm aber nur, dass er sich nicht aufregen sollte. Sie machten ein ziemliches Geheimnis aus der Sache, hatten irgendetwas ausgeheckt, als sie zusammen in der Küche gewesen waren. Joeys Wunsch, Marik von ihm eine Botschaft zu übermitteln, war zwar von Gandora weitergeleitet, aber nicht von Kuro ausgeführt worden. Das ärgerte ihn, sie ließen ihn unwissend im Dunkeln, und nun sollte er auch noch zu Marik mitgehen!

Marik wusste doch gar nicht, dass er kein Hund war… das war unfair ihm gegenüber, denn vor einem Tier hatte man doch viel weniger Hemmungen! Aber gut… dann sah Joey eben weg, wenn es zu privat wurde.

Es war ja auch ganz offensichtlich, dass Marik sich freute. Joey wollte ihm das nicht vermiesen. Nachdem Marik das letzte Rette-die-Welt-Duell für sie alle bestritten hatte, empfand er Hochachtung für den Ägypter – wie vorher auch schon für Yugi. Joey hielt sich für keinen schlechten Duellanten, aber so ein großes, wichtiges Duell überließ er lieber den anderen und spielte den besten Freund des Helden, der sich um die rechte Hand des bösen Oberbosses kümmerte. Bei dem Gedanken flog sein Blick zu Soach und er fragte sich, ob das denn wirklich die Rolle war, die er sich wünschte.

Jemand hatte Marik die behelfsmäßige Leine übergeben und der Blonde befestigte das Seil an dem behelfsmäßigen Halsband. „Dann komm mal mit, Joey,“ strahlte er. „Wir können noch eine Runde gehen...“

„Er frisst aber kein Hundefutter... gib ihm einfach was von deinem Essen ab,“ sagte Yugi. „Wir, äh... haben das schon herausgefunden. Joey mag kein Dosenzeugs.“

Oh, danke, sehr hilfreich. Joey fragte sich ohnehin, wie er sich um die normalen Bedürfnisse seiner Person kümmern sollte... sicherlich erwartete keiner von ihm, dass er sich selbst mit der Zunge reinigte, oder? Ein Glück, dass er keine Katze geworden war...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hikari-Yumi
2013-09-11T20:12:35+00:00 11.09.2013 22:12
huhu^^
sorry bin wieder spät...

aber ein sehr tolles kapi!
joey tut einem schon leid.. so als hund den kaum wer hören kann x)
aber marik wird bestimmt lieb zu ihm sein.. naja... vllt ergibt sich da ja was..
ich vertraue dir da ganz...

ich finde generell mariks innensicht richtig klasse. ob er sich diesbezäglich nochmal mit soach ausspricht?
ich hoffe es.
glg
Antwort von:  Purple_Moon
11.09.2013 23:30
Du meinst, weil Marik solchen Schiss vor Soach hat? Mal sehen, was sich ergibt. Ich bin so langsam wirklich planlos, denn ich ich stelle den Roten Faden immer erst während des Schreibens her, Chaos-Style. XD Aber ich freu mich schon auf die Szene oder Szenen in Mariks Haus... ach herrje, ich muss das Haus erfinden! ^^°
Von:  jyorie
2013-09-11T10:01:46+00:00 11.09.2013 12:01
Hey ^_^

das macht sehr viel Spaß, wie sich Malik über den Hund freut und wie sehr er sich von Joey hat begeistern lassen. Als hätte er sich gleich auf den ersten Blick in das Hundchen verliebt.

XD ein wenig hört es sich ja schon an, als wenn Joey jetzt das untere Ende der Nahrungskette erreicht hätte, weil Kuro und Soach ihn ab und zu ignorieren und nicht das sagen was er möchte. Ob Gandora da mehr weiß? Und was haben sie in der Küche beredet – vielleicht haben sie schon die Lösung und nur Malik und Joey wissen es noch nicht *ggg*

Die Info über Drachen fand ich sehr interessant, weshalb sie nicht sprechen können, und wie sie alles ansehen was nicht telepatieren kann. Und du hast mich zum Schmunzeln gebracht – ja! Irgendwie paßt das wirklich auf Joey, das er in gewisser Hinsicht der Einstellung der Chaosmagier sehr ähnlich kommt. Dadurch wird das Leben irgendwie einfacher :D

Ich freu mich schon wenn Joey mit zu Malik geht. LOL und sich dann die Pfote über die Augen legt, wenn er was nicht sehen will *hi hi* oder ob der Blonde vielleicht Dinge hört die nicht für seine Schlappohren bestimmt sind.

CuCu Jyorie

Antwort von:  Purple_Moon
11.09.2013 20:36
Ignorieren tun Soach und Kuro Joey nicht, nur gibt niemand seine Worte an die anderen weiter.^^ Marik soll ja nix merken. Ach ja und Soach kann Joey gar nicht hören.

Die Dracheninfo hab ich aus Eternity geklaut...^^ Aber das gehört mir, also darf ich es.

Schlappohren? Neeee... ich wollte nicht mit der allgemeinen Masse gehen und hab extra stehende Ohren genommen. Jedenfalls nehme ich an, dass es sonst immer Schlappohren sind. Tja wir werden sehen, ob er da hinsieht... der richtige Spaß fängt jetzt jedenfalls erst an! :D


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