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Fremde Welten Spezial: Es gibt keine Zufälle (#3 1/2)

oder: "Fremde Welten" kommt auf den Hund!
von

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Situationsanalyse

Yugi, Yami und Seto nahmen Joey mit zum Einkaufen, weil er unbedingt mit wollte – obwohl Kaiba natürlich dagegen war.

„Ich bin es nicht, der seine Haufen vom Weg kratzt!“ teilte der Braunhaarige seinen Partnern mit.

„Wir sollten Tüten dafür besorgen,“ überlegte Yugi ernsthaft. Er war es, der aus den Beständen an Gürteln, die er und Yami besaßen, ein Halsband gebastelt hatte, das Joey passte. Sie benutzten ein anderthalb Meter langes Nylonseil, das eigentlich anderen Zwecken diente, als Hundeleine.

Das alles gefiel Wheeler nicht, aber die drei waren sich einig, dass er nicht unnötig auffallen sollte. Diesen Aspekt fand Seto direkt amüsant, obwohl die Situation an sich schon reichlich absurd war. Davon abgesehen bekam er beim Anblick des Nylonseils immer angenehm schlüpfrige Gedanken und war fast sicher, dass es Yugi und Yami auch so ging. Umso amüsanter war es ja, dass der Köter keine Ahnung hatte.

In diesem Zusammenhang drängte sich ihm auf einmal ein Bild von Joey in Menschengestalt und ans Bett gefesselt auf. Jede sexuelle Erregung, die er vorher durch seine Fantasien aufgebaut haben mochte, verpuffte augenblicklich. Schlüpfrige Gedanken dahin. Blöder Hund.

„Warum laufen wir nicht mit Joey ein Stück?“ schlug Yugi vor.

„Ich habe keine Lust, den ganze Einkauf nach Hause zu tragen,“ setzte Yami fest. „Außerdem ist das Joey und kein Hund… naja ihr wisst was ich meine. Vielleicht will er gar nicht so weit laufen.“

„Er hatte doch eigentlich auch als Mensch kein Problem mit einem kleinen Fußmarsch,“ wandte Yugi ein. „Hunde brauchen Bewegung!“

„Ihr könnt ja laufen – ich fahre mit dem Auto schonmal vor. Yami?“ Seto hielt auffordernd die Hand auf.

Yami gab ihm die Schlüssel. „Falls das nicht völlig unter deiner Würde ist, Chef.“

„Du steigst doch auch in die Knutschkugel ein, Pharao,“ entgegnete Seto. Er beobachtete amüsiert, wie Joey geradezu ungläubig zwischen ihnen hin und her blickte. Dann aber rief er sich in Erinnerung, dass er sich nicht so ausgelassen in Gegenwart des Köters benehmen durfte, das ruinierte sein Image total. Es war so leicht, die Anwesenheit eines Feindes zu vergessen, wenn dieser ein Hund war.

Naja… Feind war auch übertrieben, das würde voraussetzen, dass er ihn ernst nahm. Wheeler war bestenfalls lästig. Seto stellte fest, dass er in seinen Gedankengängen den Hund mit Joey betitelte, eben wie ein Tier, dass man so nannte, dabei nutzte er sonst immer den Nachnamen für den Typen. Es wurde immer absurder.

Er fuhr den Suzuki Splash zum nächsten Supermarkt, bei dem Familie Mutou standardmäßig einkaufte. Ein paar Leute zeigten tuschelnd auf ihn, als er ausstieg, aber er war es schon seit langem gewohnt, diese zu ignorieren. Wenn ihn jemand ansprach, ob er Seto Kaiba sei, sagte er immer, dass er oft danach gefragt wurde, somit war es nicht gelogen.

Yami hatte die Einkaufsliste, aber er hatte ein gutes Gedächtnis und fing schon einmal an. Es belustigte ihn ungemein, dass Joey draußen warten musste, bei den anderen Hunden. Als er an einer verspiegelten Wand vorbei kam, sah er das dümmliche Grinsen, das sich auf sein Gesicht geschlichen hatte, und glättete schnell wieder seine Züge. Herrje! So guckte er normalerweise nur, wenn er gleich einem gegnerischen Duellanten eins überbraten konnte.

Er würde sich gleich bei seiner Rückkehr diesen Chaoshexer vorknöpfen. Der hatte nämlich noch immer nicht erklärt, warum er Wheeler in einen Hund und Gandora in dieses… Etwas verwandelt hatte. Das musste einfach seine Schuld sein, denn Seto kam nicht damit zurecht, wenn sich auf ein Problem keine Antwort finden ließ. Normalerweise reichte es, ein paar Computer mit einem Kabel zu verbinden, jemanden zu feuern, einen Anruf zu tätigen oder die richtige Karte zu spielen.

„Hey, Kaiba!“

Seto erstarrte. Wer wagte es, seinen Namen quer durch den Markt zu brüllen?

„Hier bin ich…“ Jemand steuerte einen Einkaufswagen gemächlich auf ihn zu. Es war Marik Ishtar. „Was machst du denn hier, Kaiba?“

„Pscht!“ machte Seto möglichst unauffällig. Es drehten sich schon Leute zu ihnen um. Er hatte kein Problem mit Publikum, solange es sich dabei um Zuschauer seines eigenen Spieleturniers handelte. Wenn er anonym als Kaiba-Doppelgänger durchging, war es auch noch in Ordnung. Aber das vermasselte Marik ihm gerade.

„Wir haben Besuch bekommen... also Yugi, Yami und Großvater. Ich helfe dabei, genug zu essen zu besorgen, erklärte Seto.

Marik rieb sich nachdenklich das Kinn. „Besuch? Verflixt. Ich hatte gehofft, heute oder morgen mal vorbei kommen zu können, um dem alten Herrn ein Artefakt zu zeigen, das gestern angekommen ist. Ich möchte seine fachmännische Meinung dazu hören. Wer ist denn der Besuch? Jemand, den ich kenne?“

Jetzt war es Seto, der Aufmerksamkeit auf sich zog, denn er lachte laut auf. „Kann man sagen, ja. Es ist der Chaoshexer Sorc, er sich jetzt allerdings Soach nennt, und bei ihm sind Kuro, der Erfahrene Dunkle Magier, und Gandora, der Drache der Zerstörung.“ Aus Gründen, die ihm selbst nicht klar waren, hielt Seto es für besser, Wheelers äußerliche Gestaltanpassung an seinen Intelligenzquotienten nicht zu erwähnen. Vielleicht fand Marik auch, dass er alle Hunde damit beleidigte, wenn er sie mit dem Typen auf eine Stufe stellte. Aber natürlich war es auch nicht sein Ding, über Magie zu reden, sollten das doch Yami und Yugi machen.

Befriedigt beobachtete er, wie dem Ägypter alle Gesichtszüge entgleisten. „Du meinst... den Typen, der mit Malice...“ begann Marik stockend.

„Genau den.“ Seto wandte absichtlich einen gleichgültigen Tonfall an, um über die Situation erhaben zu wirken.

„Aber er hat keinen Stunk gemacht, oder?“ hakte Marik nach, deutlich beunruhigt.

„Nein, im Gegenteil, er war bewusstlos, daher hab ich auch noch keine Antworten von ihm, aber das wird sich noch ändern. Niemand bring ungestraft meine Kartendaten durcheinander.“

„Hat er das? Du setzt seltsame Prioritäten!“ lachte Marik.

Seto zuckte mit den Schultern und setzte seinen Einkauf mit dem Blonden auf den Fersen fort.
 

***
 

Sugoroku war recht aufgeregt, wieder ein Duel Monster im Haus zu haben, oder mehrere. Tatsächlich hatte er mit ihnen allein sein wollen, um ein paar Dinge in Ruhe klären zu können.

„Könnt ihr kochen?“ fragte er Kuro und Soach, als die beiden in der Küche auftauchten.

Sie tauschten einen Blick aus. „Ich kann ein Rezept befolgen,“ sagte Soach. „Kuro kocht ganz passabel.“

Sugoroku nickte, ließ sie sich an den Küchentisch setzen und gab ihnen ein Kochbuch, in das daraufhin beide neugierig ihre Nase steckten, während der Großvater ein bisschen Ordnung in der Küche schaffte. Nach einer Weile fing sein Besuch verhalten an zu kichern.

„Das tut uns wirklich Leid,“ erklärte Kuro. „Aber mit diesen Beschreibungen können wir nur wenig anfangen. Was ist denn zum Beispiel Wasabi?“

Sugoroku lachte. „Wartet, ich zeige es euch.“ Er holte ein 200ml Glas mit Wasabi aus dem Schrank und gab jedem der Männer einen Teelöffel voll davon. Mit einem ernsten Ausdruck baute er sich vor ihnen auf. „Passt auf! Wer von euch einen Löffel voll auf einmal isst, gewinnt die Wette. Der Verlierer macht nach dem Abendessen den Abwasch.“

„Ist wohl so eine Art Tradition,“ stellte Soach fest. „Die Substanz riecht etwas streng.“

„Willst du kneifen oder was?“ neckte Kuro ihn.

Sie tauschten erneut einen Blick aus, doch dieses Mal wirkte er wie eine Kampfansage.

Sugoroku stellte jedem ein Glas Milch hin und beobachtete, wie sie ihre jeweilige Portion ganz in den Mund steckten und kurz darauf schluckten. Es dauerte nicht lange, und er konnte den Herrschaften ansehen, dass sie versuchten, sich nichts anmerken zu lassen. Aber soweit er wusste, wurde im Reich der Schatten nicht übermäßig scharf gegessen.

Soach griff nach seinem Milchglas und trank es in einem Zug weg. Dann ließ er die Stirn auf die Tischplatte sinken. „Bevor das Zeug mir die Tränen in die Augen treibt, gebe ich lieber auf!“ stöhnte er.

Als Kuro sich daher seines Sieges sicher sein könnte, stürzte auch er die Milch hinunter. Er sah mindestens genauso fertig aus wie der Kollege, aber beide nahmen es mit Humor.

Sugoroku setzte sich breit lächelnd zu ihnen an den Küchentisch. „Ihr müsst schon verzeihen, dass mache ich mit jedem Besuch, der kein Japaner ist. Aber selbst Japaner essen Wasabi nicht löffelweise, davon mal abgesehen.“

„Was macht ihr dann damit?“ Soach konsultierte das Kochbuch. „Aha... eine Messerspitze verarbeiten... oder hier, als Dip... Nun, in kleinen Mengen schmeckt das vermutlich.“

Der Großvater stellte einige weitere Lebensmittel hin und erklärte sie ihnen. Die meisten Dinge waren in Dosen oder Gläsern, einige getrocknet und manche tiefgefroren. Soach und Kuro warfen aufgeregt einen Blick in den Gefrierteil des Kühlschranks.

„Ich habe gehört, dass Japaner eigentlich traditionell gerne frisch einkaufen, aber die modernen Zeiten... oh!“ Soach hatte eine grellbunte Packung Eis am Stiel entdeckt. „Kuro, sieh dir das an! Es gibt diese ulkigen Katzengesichter! Mit Vanille- und Schokoladengeschmack!“

Kuro beobachtete, wie er die Packung aufriss und dann ein einzelnes Eis herausholte, um ihm zu zeigen, wie man so etwas essen musste. Er ließ sich eins geben und versuchte es auch mal.

Sugoroku und die beiden Schattenreichbewohner verspeisten gemeinsam das Hello Kitty Eis, ohne sich darum zu scheren, ob dessen Fehlen vielleicht später jemand bedauern würde. Diese Sorte gab es seit Jahren zu kaufen, aber für die zwei Duel Monster war es anscheinend die Entdeckung des Jahrhunderts. Zumindest Sorc hatte offenbar schon Erfahrungen damit, oder jedenfalls mit Eis am Stiel generell.

Nachdem er so ein wenig die Stimmung aufgelockert hatte, befand der alte Mann, dass es an der Zeit für ein sachliches Gespräch war. Ernst biss er die Schleife von Kittys bereits fehlendem Ohr ab. „So, Soach... dann berichte mal. Ich glaube, du bist derjenige, der uns jetzt noch aufklären kann, was passiert ist.“

Der Blauhäutige hatte den Mund voll, signalisierte aber, dass er bereit war zu antworten. Bevor er das tat, leckte er noch schnell einige Tropfen von seinem neuesten Eis ab. „Ich weiß es auch nicht genau... wir flogen in keine bestimmte Richtung, und dann spürte ich den Sog des Duells... aber es war nicht wie sonst. Und es gab einen Riss in den Dimensionsgrenzen, der uns einsaugte... Ich wollte uns davor schützen, aber ich... ich konnte nichts ausrichten...“

Er starrte auf seine Hände, die er so hielt, als wäre zwischen ihnen eine Kugel, die die Antwort zeigte. Sein Blick schien aber gar nicht zu sehen, was direkt vor ihm war. Eis tropfte jetzt doch noch auf den Tisch.

Sugoroku räusperte sich, um Soachs Aufmerksamkeit zurück zu holen. „Ich weiß von deinem... Problem. Angelus hat davon geschrieben.“

„Angelus?“ hakte Kuro nach, während Soach aufstöhnend die Augen schloss.

„Er meint Lord Genesis. Sugoroku und er sind Brieffreunde. Genesis besitzt ein Weltentor.“

„Oh, ja, richtig... Dark hat es erwähnt.“ Kuro rieb sich die Bartstoppeln. „Der olle Vampir ist aber ganz schön redselig!“

„Ist schon gut,“ winkte Soach ab. „So wie es ist, muss ich nichts erklären. Darüber bin ich ganz froh.“

„Dann ist es wohl wirklich so, dass deine Karte bis auf weiteres nicht gespielt werden sollte,“ nickte Sugoroku nachdenklich. „Ich werde es Seto sagen.“

„Du hast es schon geahnt, nicht wahr?“ fragte Kuro. „Du hast ihm ja bereits vorgeschlagen, die Karte aus dem System zu nehmen. Soach! Dein Eis tropft!“

„Oh…“ Der Angesprochene leckte die verflüssigten Bestandteile schnell ab und passte auf, nicht in die Pfütze auf dem Tisch zu fassen.

Sugoroku holte einen Lappen und wischte die Bescherung weg. „Aber deine Geschichte erklärt noch nicht, warum Gandora so ein Mischwesen geworden ist und Joey ein Hund.“

„An mir kann’s nicht liegen, ich hab nur versucht, den Sturz zu bremsen,“ versicherte Kuro. „Und Soach kann nichts verbockt haben. Vielleicht liegt es an Gandora? Drachen haben auch Magie. Oder es war noch jemand da, den wir nicht bemerkt haben.“

Soach aß konzentriert sein Eis auf und leckte den Stiel ordentlich sauber. Er ließ sich Zeit mit seiner Antwort, aber sein Gesicht wirkte irgendwie schuldbewusst. „Gandora hat nur bedingt etwas damit zu tun,“ begann er. „Es ist vermutlich trotz allem meine Schuld. Die Chaosmagie bietet einen Zauber für Notfälle. Im Prinzip besagt der, dass man die Magie um das bittet, was gebraucht wird. Aber die Magie entscheidet, was das ist. Sie nimmt ihre notwendige Energie aus jeder Quelle, die sich anbietet. Also etwa ein anwesender Drache oder Magier, oder was auch immer in der Nähe zur Verfügung steht.“

„Also dann bittest du quasi um Hilfe und verlässt dich drauf, dass etwas passiert, das dir etwas nützt?“ fasste Kuro zusammen.

Soach nickte lediglich.

„Vielleicht erklärt das, warum mein Kopf so gedröhnt hat, aber ich dachte, das läge daran, dass ich Onyxenia verloren habe,“ seufzte der Finsternismagier.

„Da kann ich dich beruhigen,“ sagte Soach. „Du hast die Verbindung noch – ich kann sie sehen. Wenn du ein Schlossherz seit Jahren hast, geht das nicht so schnell in die Brüche… und außerdem hast du doch ein Zwillingsherz. Das mag auch helfen.“

Kuro atmete auf. „Okay… Aber warum hat die Magie entschieden, dass Joey ein Hund werden soll? Dass Gandora kein Drache bleiben kann, wenn er in diese Welt kommt, leuchtet mir ja noch ein, aber das mit dem Hund hat keinen Sinn.“

„Keinen, der uns sofort klar wird,“ korrigierte Soach ihn. „Es ist nicht immer ersichtlich, was die Magie damit bezweckt, aber als Chaosmagier… Also, ich muss daran glauben, dass es irgendeinen Sinn hat, weil es Zufälle nicht gibt. Es wird sich sicherlich mit der Zeit herausstellen, wozu das gut war.“

Sugoroku lachte. „Wie es aussieht, war es eine gute Entscheidung, diese Angelegenheit nicht zusammen mit Seto Kaiba zu besprechen, denn der hätte vermutlich einige unpassende Kommentare dazu abgegeben!“

„Seto denkt rein logisch,“ stimmte Soach zu. „Das bedeutet, er gibt sich nur mit Dingen ab, die er mit seinem Verstand erklären kann. Ich persönlich muss nicht unbedingt wissen, warum etwas funktioniert, solange funktionieren das ist, was es tut.“

„Dann aber mal rein hypothetisch… wie machen wir das wieder rückgängig?“ hakte Sugoroku nach.

Soach zuckte mit den Schultern. „Vermutlich müssen wir einfach warten, bis die Magie ihren Zweck erfüllt hat.“

Kuro blickte den Schwarzhaarigen alarmiert an. „Aber kannst du so lange so weit von Schloss Lotusblüte entfernt sein? Ich könnte auch einfach versuchen, ob ich Joey zurückverwandeln kann.“

„Das kannst du versuchen, aber möglicherweise ist es eine temporäre Verwandlung, die entweder nach einer gewissen Zeit oder aus einem bestimmten Anlass wieder aufhört,“ vermutete Soach.

Sugoroku räusperte sich und legte noch einmal dar, was sie vermuteten: „Also: Joey hat ein Deck gespielt mit der Karte Chaoshexer drin, welche aber defekt ist, wenn ich das so sagen darf. Soach wurde dennoch zu dem Duell gezogen, also quasi in Bereitschaft versetzt; dadurch ging die Duel Disk kaputt, obwohl die Karte nicht einmal gespielt wurde. Soach, der zu der Zeit zusammen mit Kuro auf Gandora gereist ist, erlebte so etwas wie eine magische Rückkopplung, bei der die Gruppe in eine dimensionale Anomalie stürzte, und versuchte, dagegen anzukämpfen. Sein benutzter Zauber bewirkte, das Gandora in seiner jetzigen Gestalt auf der anderen Seite ankam, und Joey, der sich vermutlich mit Mai Valentine duellieren wollte, wurde zu einem Hund.“

Hoffentlich hatte er sich verständlich ausgedrückt – die beiden Männer wirkten kurz etwas verwirrt, nickten dann aber.

„Ich vermute, dass es relativ einfach sein wird, euch ins Reich der Schatten zurück zu schicken,“ teilte Sugoroku ihnen mit. „Ich werde gleich eine E-mail an Angelus schicken. Sicherlich hat jemand bemerkt, dass ihr weg seid, wenn ich das richtig verstanden habe?“

„Mein Schlossherz muss es gemerkt haben,“ bestätigte Kuro. „Und Crimson müsste mittlerweile auch wissen, dass Soach verschollen ist, denn sein Schlossherz hat…“ Er zuckte und unterbrach sich. „Äh… naja sie haben auch eine telepathische Verbindung gehabt.“

Sugoroku konnte es nicht genau sehen, vermutete aber, das Soach ihn unter dem Tisch getreten hatte. Nun ja… dass jemand nicht alles preisgeben wollte, war ja auch verständlich.

„Jetzt gibt es ja gleich erstmal Essen!“ schloss der Großvater die Diskussion mit einem Lächeln. „Wenn jemand von euch schnell Fleisch zerkleinern oder Gemüse hacken kann, seid ihr hier gut aufgehoben. Ich weiß noch, dass Kay das nach etwas Übung ganz gut hingekriegt hat... Dein Sohn, nicht wahr, Soach?“

Sie fingen an, Geschichten über ihre Söhne oder Enkel auszutauschen, und konnten sich damit noch eine gute Weile angenehm beschäftigen...
 

***
 

Seto war ein sehr sachlicher und zweckmäßiger Einkäufer. Er hielt sich nicht ewig bei irgendwelchen Werbeaufstellern und Lockangeboten auf, sondern richtete sich streng nach der Liste. Aus diesem Grund war er auch schon fertig, als Yugi und Yami endlich mit Joey eintrudelten. Vermutlich waren sie nur langsam voran gekommen, weil der Hund sie aufgehalten hatte. Fremde Leute, die ihn streichelten, Kacke auf dem Gehweg... Schon allein deshalb hatte er nicht dabei sein wollen, sowas war doch total peinlich!

Marik konnte seine Eile nicht ganz nachvollziehen, zog aber mit. Seto konnte darauf verzichten, ihn am Hacken zu haben, aber was tat man nicht alles... und dann wurde er dafür belohnt.

Als sie draußen auf Yami und Yugi stießen, die gerade überlegten, wie sie mit dem Hund verfahren sollten, bekam der Ägypter ganz große Augen, stellte seine Einkaufstasche ab und hockte sich vor Joey hin. „Ooooch, ist der süß! Ein ganzer Kerl statt so ein Schoßkissen!“ Er zog neckend an den Ohren, wuschelte durch das kurze Haar auf dem Kopf und tätschelte anerkennend die Schulterpartie.

Joey ließ sich das alles gerne gefallen und stemmte sich noch extra gegen die Hände des Blonden.

Seto schüttelte den Kopf in Yamis und Yugis Richtung. Sagt ihm bloß nichts! Sie schienen seine wortlose Aufforderung zu begreifen.

„Ist das ein Pflegehund?“ fragte Marik, der ja wusste, dass sie keinen hatten.

„Wir haben ihn im Stadion gefunden,“ antwortete Seto, bevor andere Erklärungen kommen konnten. Er grinste schadenfroh. „Wir haben ihn Joey genannt, weil er die gleiche Fellfarbe hat.“

Marik lachte. „Weiß denn Joey Wheeler davon?“

„Äh, ja… er hatte nichts dagegen,“ ging Yami auf das Spiel ein.

Der Hund bellte und schaute zwischen ihnen hin und her, aber sie konnten nur erraten, was er ihnen sagen wollte, denn niemand von ihnen konnte gedanklich mit Joey reden. Seto konnte es sich gerade noch verkneifen zu behaupten, dass der Köter zum Glück nicht wusste, nach welchem Volltrottel er benannt war. Das wäre ja streng genommen gelogen gewesen, aber vor allem hätte es wieder zu Diskussionen geführt. Über das Thema würde er sich mit Yami und Yugi nie einigen können. Wheeler war für ihn nur ein drittklassiger Duellant, und sogar als Hund sah er aus wie ein Streuner aus Spanien. Völlig gewöhnlich.

Sie gingen die Liste durch und stellten fest, dass Seto nichts vergessen hatte, was in ihm ein kleines Triumphgefühl bewirkte. Bestimmt hatte jemand gehofft, er hätte einen Fehler gemacht. Seto meinte damit niemand bestimmten, nein.

„Ich wollte gerne noch etwas Eis,“ bemerkte Yugi.

„Wir haben noch,“ sagte Yami.

„Bist du sicher?“

„Ja, eine ganz neue Packung. Von Hello Kitty, Schokolade und Vanille.“

„Ach so, na dann sind wir fertig.“

Sie waren Seto behilflich, alles im Auto zu verstauen, dann quetschten sich alle samt Hund in den Suzuki. Seto legte Wert darauf, wieder zu fahren, so musste er nicht neben dem Köter sitzen, welcher sich in der Mitte der Rückbank befand. Marik ließ es sich nicht nehmen, rechts daneben einzusteigen.

Seto beugte sich zu Yami rüber, der auf dem Beifahrersitz saß. „Wenn wir ankommen, sieh zu, dass du schnell nach drinnen gehst und denen sagst, dass sie Marik nichts über Joey erzählen sollen.“

Yami hob eine Augenbraue. „Kein Problem, aber warum?“

Der Braunhaarige grinste. „Ist doch viel lustiger so.“

Das entlockte dem Pharao ein boshaftes Kichern. „Wie du meinst, aber etwas fies ist es schon.“

„Das muss Wheeler abkönnen.“ Seto startete den Wagen… nein, die Knutschkugel, und fuhr mit gemäßigtem Tempo zum Spieleladen, damit Marik auch genug Zeit zum Kuscheln mit Joey hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2013-09-06T14:19:41+00:00 06.09.2013 16:19
Hey ^_^

*grinst* am meisten mußte ich irgendwie über den Running-Gag mit dem HelloKitty-Eis schmunzeln ... Großvater und die beiden Besucher futtern es begeistert, “Egal ob es hinterher jemand vermissen würde”. Und Yugi meint das er gern noch Eis hätte, während Yami weiß, das zuhause im Kühlfach noch ne Portion wartet^^ hi hi er wird sich umgucken.

Was das wohl für ein Artefakt ist, von dem Malik gesprochen hat? Ob es etwas mit Joeys Malör und den Besuchern zu tun hat? Zumindest konnte ich mir bei der Art wie begeistert Malik den “ganzen” Hund knuddelt nicht verkneifen zu vermuten, das die beiden wohl das Pärchen abgeben werden.

Bei den Gedanken die Seto kamen mit dem Nylonseil und dem Halsband und Joey ... na ja, da wären Yami und Yugi wohl nicht begeistert gewesen. Aber als sich die Gestallt dann als Joey herauskristalisiert hat, war es mit der faszination schon vorbei – da dürften die Mutos beruhigt sein^^ (Nur bei dem Nylonseil bin ich nicht drauf gekommen, worauf das ne andeutung sein sollte)

LOL die grüne-Pistazieneis-Mutprobe von Opa Muto ist echt fies! .. Aber ältere Herren wollen ja auch ihre Scherze machen *ggg*

*meno, meno, meno*
*sich auf den boden Schmeist und strampelt*
du bist schon wieder um den Heiße Brei gekommen. Es geht doch nicht an, das Opa Muto um alles Informiert ist und die Sache einfach abnickt, weil er es schon von Genesis weiß und du hier deine Leser folters!! *grummelt* alle wissen von “Der SACHE”. *schmolt* ;-)

Die Erklärung mit der Magie die einfach mal tun soll um zu helfen fand ich gut – paßt zu dem Chaos! ... darauf bin ich gespannt, wie du das dann erkärst! (Wo steckt eigentlich Gandora?)

CuCu Jyorie

Antwort von:  Purple_Moon
06.09.2013 21:33
Muahahahaaaah! *fieses Chaoslachen* Ich spoilere in dieser Geschichte nicht, deute nur vieles an. XD Naja solange es geht.^^ *lach*

Aber mit der Magie gibt es nichts weiter zu erklären - wie Soach schon sagte, sie macht dann etwas, das sie sinnvoll findet, und benutzt jede verfügbare Energie dafür. Oh, ja, man muss noch erfahren, was die Magie sich denn nun dabei gedacht hat. Hehe. Das wird man.

Pistazieneis? Gibt es Leute, die einem Wasabi als Pistazieneis andrehen? Das wusste ich nicht. Kann doch eigentlich auch niemand verwechseln, der eine Nase hat.^^

Ein amüsanter Kommi, danke!^^
Antwort von:  jyorie
06.09.2013 22:53
hi^^

*grinst* Pistazieneis ... das heißt du hast nicht Cars geschaut?
*moment ich such mal nen link*
http://www.youtube.com/watch?v=u_tzLnonWF0
dauert nur ne Minute - bei uns ist das schon so geläufig, das ich darüber nicht weiter nachgedacht habe *ggg*
Bitte ließ auch die Untertitel mit *lachtränchen weg wicht*

CuCu
Antwort von:  Purple_Moon
07.09.2013 11:35
*lach* OK. Ich kenn das von Leuten, die wissen, was Wasabi ist, aber irgendwelche Typen kommen immer auf dumme Ideen, und gucken dann, wer mehr davon essen kann. Außerdem nützt Wasser bei Schärfe nicht viel, sondern Milch. XD


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