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Another Journey

von

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Eine Nadel die sticht, beißt nicht

„Piep, Piep, Piep...“, hallte es durch meinen dröhnenden Schädel.

Langsam öffnete ich meine Augen und fand mich sogleich in einem spärlich möblierten Raum wieder. Ich erkannte es sofort als ein Krankenzimmer, wenn auch die Gerätschaften hier so alt wie Celestia selbst sein mochten.
 

Die Tür vor mir fiel auf und ein sandfarbenes Einhorn in einem weißen Ärzte Kittel betrat den Raum.

'Hmm... diese Farbe. Sie erinnert mich an etwas... Aber an was?'
 

„Ah ich sehe unser Patient ist schon wieder wach! Na, wünscht der Herr wohl geruht zu haben?“, sagte die arrogante Stimme des Arztes. Wenigstens das war genau wie in Manehattan.
 

„So, dann erzählen Sie mir doch mal was dort vorgefallen ist, dass Sie mitten auf einer Straße zusammenbrechen.“
 

Ich überlegte, überlegte und überlegte. Nach einem weiteren Blick auf das Fell des Doktors, sprang mir das Bild von einer Sanduhr vor die Augen und mit ihr die ungeheure Anzahl gleich ausschauender Hengste. Ohne großartig nachzudenken plapperte ich drauf los:
 

„Da waren so viele! So viele von ihnen! Und alle sahen gleich aus! Die gleiche Mähne, das gleiche Cutie Mark, ja sogar das gleiche dämliche Grinsen auf dem Gesicht.“
 

Einen Moment lang blickte mich der Doktor nur fassungslos an, dann schrieb er ein paar Notizen auf sein Klemmbrett und rief laut:
 

„Schwester Readheart, kommen Sie doch bitte in die drei!“
 

Kurz darauf kam eine weiße Stute in den Raum und wandte sich sofort dem Doktor zu.
 

„Was ist denn Herr Doktor? Ich war gerade dabei die Operation vorzubereiten.“, sagte sie Patzig zu ihrem Vorgesetzten.
 

Dieser ging darauf jedoch nicht ein und zeigte mit einem Huf auf mich:

„Nun, es geht um diesen Patienten hier. Haben wir noch eine Gummizelle frei?“
 

'Bitte was! Dieses ganze Dorf ist doch schon weit über die Klippe des Wahnsinns gestürzt! Und mich wollen die hier in eine Gummizelle stecken?'
 

„Nun Herr Doktor,“, antwortete die Schwester. „ aktuell sind alle Gummizellen belegt.“
 

„Und was ist mit dem der sich für einen Hund hält? Hat sich sein Zustand nicht inzwischen gebessert?“
 

Die Schwester sah den Doktor aus genervten Augen an.
 

„Nein Herr Doktor ich muss immer noch zwei mal am Tag mit ihm gassigehen!“
 

„Ähh... wenn ich auch etwas dazu sagen dürfte,“ ,begann ich, „ich bin mir jetzt fast sicher, dass ich mich geirrt habe! Ja, vermutlich hatte ich nur einen Sonnenstich!“

'Oder dieser Idiot von Roid hat mir eine Gehirnerschütterung verpasst!'

Der Arzt jedoch ignorierte meinen Einwurf und sagte nüchtern zu der Schwester:
 

„Nun gut, dann geben Sie ihm eine Spritze. Aber dosieren Sie die Antidepressiva nicht zu niedrig.“
 

„Ach, als ob ich das zum ersten Mal machen würde!“, schnauzte sie ihn an.
 

„Danach kann der Patient entlassen werden.“
 

'Na dann. Zähne zu und durch.'
 

Ohne ein weiteres Wort wandte sich die Schwester mir zu und holte eine gigantische Spritze aus ihrem Kittel.
 

„So das wird jetzt ein klein wenig piksen.“, sagte sie. War da nicht ein leicht sadistisches Funkeln in ihren Augen?

Wie um mein Leben kämpfen, kroch ich in meinem Bett immer weiter nach hinten, bestrebt diese Nadel, ach was, dieses Leitungsrohr, soweit wie möglich von mir fern zu halten.
 

„Das ist doch keine Spritze für Ponys!“, rief ich panisch.
 

„Da haben Sie recht. Aber der Chef meinte, dass für den Fall von Elefantengrippe, nicht das wir hier jemals einen gesehen hätten, wir diese Spritzen auf Vorrat kaufen sollten. Nun sind sie aber fast abgelaufen und wir wollen ja nichts umkommen lassen.“
 

'Ich komme hier gleich um!'
 

Mit einem breiten Grinsen packte sie mich an beiden Hufen, wirbelte mich einmal herum und stach, blitzschnell mit dieser „Spritze“ in mein Gesäß.

Ein lautes „Aaaahhhh“ entfuhr mir, doch Schwester Readheart war bereits fertig und klebte mir noch ein Pflaster über die Einstichwunde.
 

„So, wir sind fertig. Sie können jetzt gehen.“
 

Ohne ein weiteres Wort, aber am ganzen Körper zitternd, stand ich auf und verließ den Raum, ohne mich noch richtig wahrzunehmen. Auf dem Flur des Krankenhauses, kam mir eine andere Krankenschwester mit einem fahrbaren Bett entgegen, auf dem ein weißer Koloss von einem Hengst lag. Automatisch fiel mein Blick auf das Krankenblatt, welches am vorderen Ende des Betts befestigt worden war.

> Name: Roid

Behandlung: Operative Flügelvergrößerung<
 

Ein breites Grinsen schlich sich über mein Gesicht und als ich das Hospital verließ, brach ich in ein schallendes Gelächter aus. Nach einigen Minuten, ebbte mein Lachen ab und erst jetzt registrierte ich, dass es bereits Abend war und Lunas wunderschöner Mond am Himmel stand. Naja und ich stand inzwischen vor der Tür der Bibliothek.

Dieses mal trat ich einfach ein, ohne zuvor zu klopfen.
 

„Twili? Twili!“, rief ich brabbelnd. Diese kleine, gemütliche Bibliothek. Sie kam mir auf einmal so heimatlich vor. Als der kleine Drache, gefolgt von Twilight die Treppen runter geschwebt kamen, mit Köpfen so groß wie Ärobikbälle, brach ich erneut in Gelächter aus. Twilight kam direkt vor mich geschwebt und ihr Mund bewegte sich irrwitzig langsam, ihre Stimme hingegen war so hell, als hätte sie Helium eingeatmet.

„Herr Shift! Ist alles in Ordnung mit ihnen? Das mit heute...“
 

„Ach i-wo! Mir geht es prima, prima, prima Twili!“
 

Spike sah Twilight beunruhigt an.
 

„Ähm Twilight, irgendwie ist er anders als heute Mittag!“
 

„Ja, das sehe ich selbst Spike. Vielleicht hat er durch einen unglücklichen Zufall etwas Poison Joke abbekommen?“
 

„Poison... Poison Joke? Ahahaha...“, ich kippte auf meinen Rücken und wälzte mich vor lachen, wie lange weiß ich nicht mehr. Nach einer geraumen Weile jedoch, war Ruhe in meinen Kopf eingekehrt und langsam, aber sicher schlief ich ein.
 


 

Eine leise, säuselnde Stimme drang an mein Ohr:
 

„Aufwachen Herr Time, es ist schon spät.“
 

Durch die schmalen Schlitze meiner Lider, sah ich die Umrisse Fluttershys und Twilights, wie sie um mich herumstanden und mich anstarrten.

Ich rieb mir erst mal nur den Kopf, dann krochen langsam wieder die Erinnerungen an den vergangenen Tag in mir hoch. Ich streckte meine Hufe, laut gähnte ich, bevor ich auch meine Flügel streckte. Beide Flügel. Verwundert sah ich auf meinen Rücken. Die Federn waren alle wieder nachgewachsen und das Fell auf meinen Rücken wirkte so weiß, als wäre nie etwas geschehen. Verwundert blickte ich zu Fluttershy, die mir verlegen zu lächelte.
 

„Wow! Fluttershy... diese Salbe wirkt ja richtig schnell!“
 

„Eigentlich,“, antwortete sie mit ihrer niedlichen Stimme, „eigentlich war es nicht die Salbe. Twilight hatte sich so schuldig gefühlt, wegen dem was gestern vorgefallen ist, sie hatte die ganze Nacht nach einem Wachstumszauber gesucht.“
 

Verwirrt und dankbar sah ich zu Twilight, deren Augen so rot von Übernächtigung waren, wie die meinen am Vortag. Ich wollte so gerne danke sagen, doch ich war so perplex, dass ich nur aussprechen konnte, was mir gerade durch den Kopf ging:
 

„Hilft der Zauber auch bei kleinwüchsigen Flügeln?“
 

Dies kommentierte Twilight lediglich mit einem kaum verständlichen Grunzen, bevor sie die Treppe hoch schlich und aus meinem Blickfeld verschwand.
 

„Herr Time,“, unterbrach Fluttershy die Stille, „Sie sollten sich jetzt besser zur Schule begeben. Ich bin mir sicher, dass die Schüler schon auf Sie warten.“
 

„Einfach nur Time, ohne das 'Herr' davor.“
 

Die schüchterne Stute errötete leicht, nickte jedoch und bedeutete mir zu folgen.

Ich tat wie mir geheißen und gemeinsam verließen wir die Bibliothek, in Richtung Schule.
 

„Fluttershy.“, versuchte ich ruhig und vorsichtig auf sie einzureden. „Warum sind eigentlich alle Ponys in diesem Dorf so merkwürdig... Du scheinst hier ja die einzig normale zu sein.“
 

Sanftmütig lächelte sie mich an, ihre Wangen mehr als nur gut durchblutet. Ich lächelte unwillkürlich zurück. Es war wie ein magischer Augenblick. Wie ein Funke der zwischen uns übersprang. Wie ein...

Ich fuhr zusammen, als etwas auf meinen Rücken sprang. Aus den Augenwinkeln sah ich etwas pelziges. Wie wahnsinnig, als ob ich bei einem Rodeo wäre, begann ich zu springen und versuchte das pelzige etwas von meinem Rücken zu schütteln:
 

„Ah! Eine Ratte! Eine Ratte! Nimm sie weg! Ah!“
 

Doch die Ratte blieb da wo sie war, festgekrallt in meinem Rücken. Nach wenigen Minuten, gab ich Schweiß gebadet auf und sank auf den Boden.
 

„Aber nein Time. Das ist doch keine Ratte.“, versicherte mir Fluttershy und sah mich mitleidig an. „Das ist nur mein kleiner Hase Angel. Was ist den los Angel?“, fragte sie den Hasen und gab immer abwechselnd ein: „Ja. Hmm. Ja.“, von sich, bevor sie sagte:
 

„Oh, das tut mir leid Time, aber ich muss schnell los. Bei mir zuhause ist ein Vogel verunglückt.“

Und mit diesen Worten stürmte sie los. Ihr „Angel“ blieb noch einen Moment länger, um mir mit seinen Hinterpfoten ein oder zwei Tritte in mein Gesicht zu verpassen. Dann folgte er ihr. Ich blieb jedoch noch einen Moment liegen, beide Hufe über meinen Kopf geschlagen.

'Soviel zu „Oh Fluttershy du bist ja die einzig normale hier“ '
 

Mit einer viel zu hohen Stimme äffte ich mich selbst in Gedanken nach, bevor ich aufstand und den restlichen Weg zur Schule, diesmal jedoch im Flug, bestritt.
 

Das Schulgebäude, falls man diesen Holzverschlag überhaupt so nennen durfte, war klein und erinnerte mich ein wenig an die Gebäude aus der frühen Siedlerzeit Equestrias. Ich glaube in Applelousa stand auch noch so eins.

Ich betrat den Klassenraum, nebenbei war es tatsächlich der Einzige dieser „Schule“, und stellte mich hinter das Pult, nicht ohne, wie automatisiert, den Stuhl nach etwaigen Bedrohungen, wie Heftzwecken abzusuchen. Ich hatte für die Nächste Zeit die Nüstern gestrichen voll von Nadeln in meinem Hintern. Ich lies meinen Blick über die Klasse schweifen, in der lediglich kleine Fohlen desinteressiert Löcher in die Decke starrten. Oder zumindest Löcher neben die Löcher starrten, die in diesem maroden Bau bereits vorhanden waren.
 

„Hallo Liebe Schülerrinnen und Schüler, ich bin euer neuer Lehrer Time Shift.“



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