Zum Inhalt der Seite

Touchdown

Steves Geschichte
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Regenbogen

In den folgenden zwei Tagen hatte es immer mal wieder Regenschauer und Gewitter gegeben, wenn auch keinen weiteren schweren Sturm und schon gar kein Tornado. Da die Saison eigentlich ohnehin schon seit letztem Monat vorbei war, war der, den sie im Nationalpark erlebt hatten, eine Einzelerscheinung gewesen.

Ein Regenbogen war über dem Highway zu sehen, während Steve endlich nach Hause fuhr, doch er konnte diesem kaum die gebührende Aufmerksamkeit schenken, da er sich im Moment nur eins wünschte: Eine heiße Dusche und ein paar Stunden Schlaf in seinem Bett.

Während Mike und J letzten Endes mit dem Bus zurückgefahren waren, hatte er die letzten zwei Tage zusammen mit Leormon beim militärischen Amt verbracht, hatte eine Menge dummer Fragen beantworten müssen, viel in Vorzimmern gesessen und dabei nichts getan, ehe man ihm schließlich eine Tamer-Lizenz ausgestellt hatte.

Dabei hatte man ihm in einem Raum untergebracht, der ihn persönlich eher an eine Gefängniszelle erinnert hatte.

Nun saß Leormon auf dem Beifahrersitz und starrte begeistert aus der Frontscheibe, um sich auf keinen Fall etwas entgehen zu lassen. Immerhin hatte es noch nicht viel von dieser Welt gesehen und war von praktisch allem beeindruckt.

„Was ist das? Was ist das?“, fragte es nun aufgeregt, als es den Regenbogen über der Straße erblickte.

Steve gähnte. „Das ist ein Regenbogen“, murmelte er und wunderte sich, dass das Digimon noch nie einen solchen gesehen hatte.

„Was hat der mit Regen zu tun?“, fragte Leormon unbeirrt weiter.

Für einen Moment überlegte Steve. „Dass erkläre ich dir später“, erwiderte er mit leichter Verzweiflung in der Stimme. „Ich bin müde und muss mich aufs Autofahren konzentrieren.“

Mit einem Seufzen gab Leormon kleinbei. „In Ordnung...“

Zum Glück hatten sie die Ausfahrt nach Dodge City beinahe erreicht.

So fuhr er vielleicht zehn Minuten später in die Einfahrt des Hauses seiner Familie ein und wieder war es Anne, die aus dem Haus gelaufen kam, um ihn zu begrüßen. Statt übermäßig erfreut, wirkte sie nun jedoch besorgt.

„Alles in Ordnung, Steve?“, fragte sie durch die noch geschlossene Tür, die sie aufriss, kaum dass der Wagen gehalten hatte. „Was ist denn passiert?“

Erneut war das erste, was er tat, bevor er zum Antworten kam, mit weit aufgerissenem Mund zu gähnen. „Eigentlich würde ich dich ja frage, ob das nicht bis später warten kann“, antwortete er langsam. „Aber da ich dich kenne, weiß ich, dass es nicht warten kann. Daher die Kurzfassung: Wir haben Leormon getroffen. Ein böses Digimon hat uns angegriffen. Leormon ist mein Partner. Ich bin ein Tamer. Wir haben das böse Digimon besiegt. Dann haben wir zwei Tage lang auf einer beschissenen Amtsstelle rumgehangen, bis sie beschlossen haben, dass dein Bruder nicht psychisch gestört ist und auch nicht plant, ein Digimon als Waffe für einen Terroranschlag zu verwenden.“

„Oh!“ Anne sah an ihm vorbei zu Leormon. „Das ist also dein Partner?“

„Ja“, antwortete das Digimon. „Ich bin sein Partner. Leormon. Und du bist?“

„Anne“, grinste das Mädchen. „Seine Schwester.“ Damit strahle sie das Digimon an. „Du bist aber niedlich.“

Steve seufzte. „Lässt du mich vielleicht aussteigen? Dein lieber Bruder wünscht sich gerade nichts sehnlicher, als zu Duschen und dann ein paar Stunden zu schlafen. Danach ist er für sämtliche Fragen offen, auch wenn er es deutlich bevorzugen würde, damit zu warten, bis unsere werten Eltern daheim sind, damit er nicht alles doppelt erzählen muss.“

„Wie langweilig“, grummelte Anne, ließ ihn aber aussteigen und nahm sogar seinen Rucksack, um ihm diesen ins Haus zurück zu tragen.

Auch Leormon sprang hinter Steve aus dem Wagen und warf Anne einen misstrauischen Blick zu. „Niedlich bin ich aber nicht.“

Steves jüngere Schwester überging dies und nutzte lieber den Moment, um ihn noch etwas zu ärgern. „Na wunderbar“, meinte sie, „jetzt hast du ein Digimon, aber noch immer keine Freundin. Das wird nie etwas mit dir. Wenn du so weiter machst, erwarten unsere Eltern irgendwann, dass ich allein für Enkelkinder sorgen. Weißt du, was das für ein Druck ist?“

„Ja, ja“, murmelte Steve nur müde und öffnete die Tür zum Haus.

Leormon horchte auf. „Und was ist eine Freundin?“, fragte es.

Daraufhin seufzte sein Tamer. „Ich wette, Anne sicher gerne erklären“, murmelte er, zog sein dreckiges und verschwitztes T-Shirt aus und machte sich dann auf den Weg zum Badezimmer.

Nach ein paar Stunden Schlaf würden die Fragen erträglicher sein und er könnte sich endlich wirklich darüber freuen nicht nur einen Partner zu haben, sondern auch ein offiziell anerkannter Tamer zu sein.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Caliburn
2013-07-18T20:54:47+00:00 18.07.2013 22:54
Eine wunderbare Geschichte und ich könnte eigentlich gar nicht damit aufhören, mich bei dir dafür zu bedanken.

Der kleine Einblick in die Verwaltungswelt von den USA war echt lustig. Und ich könnte mir schon vorstellen, dass das so in etwa wirklich ablaufen könnte; wobei zwei Tage wohlkaum dafür ausreichen würden. :P

Ach ja, Anne. Die kleine, ewig rumstichelnde Schwester. Ich mag sie! :D
Von:  fahnm
2013-07-16T00:20:33+00:00 16.07.2013 02:20
Also der Epilog ist wirklich klasse.^^
Von:  Selma
2013-07-14T18:28:41+00:00 14.07.2013 20:28
Warum seh ich Leormon in einem unbeobachteten Moment von der Schwester gekiddnapt, mit einem Schleifchen im Haar am Puppenteetisch der Schwester sitzen? *hustbösefantasieaus,platz,weg*
Jedenfalls bekommt ers ja gleich von ihr nochmal dicke vorgehalten. Gut genug um sichn Digimon anzulachen, aber zu blöd für ne Freundin.
Tja, warum seh ich Steve schon am PC wikipedia aufmachen und zu Leormon sagen: Da schau, da steht alles drin.

Wieder ein nettes Kapittelchen, auch wenn ich da wirklich schon sagen muss: Kapitelchen, Alaiya, ich bin da doch längeres gewöhnt von dir. ;)
Antwort von:  Alaiya
14.07.2013 20:31
Ist ja auch kein volles Kapitel, sondern nur ein Epilog ;)

Hach ja, die werden noch alle viel Spaß miteinander haben.

Danke für den Kommi :P


Zurück