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Touchdown

Steves Geschichte
von

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Touchdown

Es klappte. Die Karte verlieh Leormon sofort eine größere Geschwindigkeit und erlaubte es ihm Rhinomon problemlos auszuweichen. Doch mit Ausweichen allein, konnte es seinen Gegner nicht besiegen.

Steve überlegte. Er hatte sein Deck in der Jackentasche, doch welche Karten konnten ihm in einem realen Digimonkampf einen Vorteil bringen? Immerhin war dies kein Spiel, dies war die Realität und in dieser würde Leormon nicht ewig durchhalten, genau so wenig, wie es frei digitieren konnte.

Doch es sollte ihnen möglich sein Rhinomon zu besiegen. Es war praktisch nur ein Level über Leormon und auch seine goldene Rüstung würde es nicht vor jeder Attacke schützen können.

Aber Leormons Attacken waren eingeschränkt. Das Löwendigimon besaß nur Nahkampfattacken, die tatsächlich recht Nutzlos gegen das Chrome Digizoid wirkten.

Da fiel ihm etwas ein. Er zog eine Karte aus seinem Deck hervor. „Card Slash! Yuki Agumon- Baby Freezer!“

Noch immer in seinem Tempo beschleunigt, sprang Leormon in die Höhe und öffnete sein Maul. „Baby Freezer!“ Eine Wolke aus Eiskristallen kam aus seinem Maul hervor und senkte sich auf seinen Gegner, so dass der Regen auf diesem Augenblicklich zu Eis gefror und es dadurch Bewegungsunfähig machte.

„Sehr gut!“, rief Steve, doch er freute sich zu früh.

Die roten Kristalle in der Rüstung leuchteten auf und rote Lichtstrahlen schossen aus ihnen hervor, durchschnitten das Eis und zerbrachen es schließlich. Dann änderten die Lichtstrahlen ihre Richtung und konzentrierten sich auf Leormon.

„Ausweichen!“ Steves Hand verkrampfte sich um das Digivice. Er hatte vergessen, dass Rhinomon auch eine Fernattacke besaß. Was konnte er tun?

„Steve, wir müssen hier weg!“ Mike kam auf ihn zugerannt und griff nach seinem Handgelenk. „Sofort.“

„Aber...“, wollte Steve protestieren, doch sein Freund ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen.

„Schau! Da!“, rief er gegen den Wind an und zeigte in die Richtung, aus der Rhinomon gekommen war und zuerst fragte sich Steve, worauf der andere ihn hinweisen wollte, da er nichts sah, als das Grau der Wolken und die weißen Vorhänge des Regens. Doch dann erkannte er etwas dunkles, das fast gänzlich vom Regen verborgen wurde - etwas großes Dunkles.

Auch, wenn es durch den Regen schwer war, konnte er eine hohe dunkle Säule erkennen, die sich in schwer zu bestimmender Entfernung vom Boden zu erheben schien, und langsam verstand er.

„Ein Tornado...“, murmelte er.

„Ja“, schrie Mike. „Und wenn der auf uns zukommt, dann haben wir ein Problem.“

Steve wusste was er meinte. Es war schwer zwischen den Regenschleiern zu erkennen, wie groß der Tornado war oder wie weit von ihnen entfernt. Nach allem, was sie wussten, konnte er nur ein paar hundert Fuß von ihnen sein und sie innerhalb der nächsten zwei, drei Minuten erreichen - wenn er überhaupt so lange brauchen würde.

Doch dann war da Leormon, dass mit Sprüngen und weiteren Haken versuchte, den Läserangriffen Rhinomons auszuweichen.

Steve wusste eins: Er würde nun nicht ohne Leormon gehen, aber so, wie es aussah, würde Rhinomon ihnen folgen, wenn sie den Kampf nicht vorher zuende brachten. Und wenn sie irgendwo Schutz vor dem Wetter suchten, wäre das große, aggressive Digimon eine Gefährdung für alle.

Der Wind wurde stärker, zumindest glaubte Steve das, und wenn es wirklich so war, so kam der Tornado wirklich auf sie zu.

„Komm schon, Steve!“, rief Mike erneut und riss an seinem Arm, während auch J „Jetzt kommt!“ zu ihnen hernüberbrüllte, auch wenn seine Worte fast gänzlich vom Wind verschluckt wurden.

Und da kam Steve eine Idee. Er riss sich von Mike los. „Ihr geht vor. Ich komme mit Leormon nach.“

„Das ist zu gefährlich“, erwiderte Mike.

Steve schüttelte nur den Kopf. „Ich lasse Leormon nicht zurück. Aber ich habe einen Plan. Glaubt mir!“

„Aber... Das...“ Der andere Junge zögerte, doch Steve sah ihn entschlossen an.

„Glaub mir. Haut einfach ab.“

Schließlich nickte Mike, wenn auch widerwillig. „Aber wehe, dir passiert was, klar?“

„Klar!“, erwiderte Steve und wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Digimon zu, während sein Freund sich abwandte und zu J hinüberlief, der noch immer auf dem Abhang des Hügels stand.

„Leormon!“, schrie der Tamer nun gegen den Sturm an und tatsächlich warf ihm sein neuer Digimonpartner einen kurzen Blick zu, ehe es einem weiteren Angriff auswich. „Versuch es dazu zu bringen, dich direkt anzugreifen!“

Dabei hoffte Steve, dass ihn das Digimon verstand.

Tatsächlich schlug Leormon einen weiteren Haken, ehe es rannte, um auf die Seite Rhinomons zu kommen. Von dort aus rannte es auf seinen Gegner zu und tauchte unter ihm hinweg. „Leo Claw!“ Mit an seinen Klauen gesammelter Energie griff es erneut die ungeschütztem Beine seines Gegners an, ehe es weiterlief und versuchte wieder außer Reichweite seines Gegners zu kommen.

Rhinomon wandte seinen Kopf dem Löwendigimon zu, ehe es sich schließlich erneut in Bewegung setzte und auf Leormon zuhielt.

„Bleib!“, rief Steve und konnte erneut nur Hoffen, dass sein Partner ihn verstand. Derweil zog er eine weitere Karte durch den Schlitz an dem Digivice. „Card Slash! Defense Plug-In F!“

Die Karte sollte, zumindest theoretisch, Leormons Angriffskraft gegen Null senken, dafür seine Verteidigung jedoch auf ein Vielfaches erhöhen, so dass das Childdigimon den direkten Angriff Rhinomons abfangen konnte.

Trotz aller Theorie, war Steve etwas überrascht, als Leormon mit seinem Maul das Horn seines Gegners umfasste und so diesen abrupt zum Halt brachte, obwohl dieser noch immer versuchte sich mit seinen Füßen vom Boden ab und damit vorwärts zu stoßen.

„Gut...“, flüsterte Steve zu sich selbst und holte eine weitere Karte hervor. Erneut wandte er sich an seinen Partner. „Der Tornado!“ Er zeigte auf die immer breiter werdende Säule, die offenbar tatsächlich auf sie zukam. Dann zog er eine weitere Karte durch sein Digivice. Eine Karte, die er in der Kombination nie im Spiel hätte nutzen können. „Card Slash! Offense Plug-In A!“

Diese Karte kehrte den Effekt der letzten um. Sie senkte die Verteidigungskraft Leormons, um dafür die Offensive zu steigern, was dem Digimon nur einen kurzen Zeitrahmen bot, um das zu tun, was Steve plante.

„Ciritical Bite!“, knurrte Leormon und hob mit seiner ganzen Kraft Rhinomon an seinem Horn in die Höhe, drehte sich um die eigene Achse und schleuderte seinen Gegner, wie ein Hammerwerfer sein Sportgerät, in die Luft, in Richtung des Tornados.

Rhinomon blieb erstaunlich lang in der Luft und verschwand aus Steves Sicht beinahe komplett hinter dem Regen. Dann war auf einmal eine Explosion roter leuchtender Teile zu sehen, die sich blau verfärbten und von Leormon absorbiert wurden.

Gerade wollte Steve in Jubel ausbrechen, als ihm klar wurde, dass dafür keine Zeit blieb. Der Wind war mittlerweile so stark, dass er kaum stehen konnte. Außerdem wurden Äste, Steine und andere Kleinteile vom Wind durch die Gegend geschleudert, die ihn fraglos treffen würden, wenn er länger hier bliebe.

„Leormon!“, brüllte er deshalb gegen den Sturm an. „Komm her!“

Das Digimon wandte sich zu ihm zu und lief ohne zu zögern zu ihm hinüber.

Gemeinsam rannten sie, so schnell zu konnten den nächsten Hügel hinauf, ehe sie sich hinter der Kuppe zu Boden fallen ließen. Steve drückte den Körper des Digimon soweit es ging zu Boden, so dass sie möglichst wenig Angriffsfläche für den Wind zu bieten.

Leormon lugte dennoch über die Hügelkuppe hinweg, wo der verhältnismäßig noch dünne Tornado vorbeizog. Dabei schien es von der Naturgewalt, sofern Steve seine großen Augen richtig interpretierte, stark beeindruckt zu sein.

Auch nachdem der Tornado vorbei gezogen war, blieb Steve liegen, um zu warten, dass der Wind etwas nachließ, und sein Partner tat es ihm gleich.

„Das war also ein Tornado?“, fragte Leormon schließlich.

Steve nickte. „Ja. Und noch ein relativ schwacher.“

Ehrfürchtig schaute das Digimon auf die Landschaft vor ihnen. „Wow.“

Der Regen ließ nun, dass der Tornado vorbeigezogen war, langsam zusammen mit dem Wind etwas nach, auch wenn es für Steve und Leormon keinen Unterschied mehr machte, da sie beide bereits vollkommen durchnässt waren.

„Hey!“, hörte er schließlich jemanden rufen und richtete sich so schließlich auf.

Aus der Richtung des Sees kamen zwei Gestalten, die er schnell als Mike und J identifizierte, auf sie zugelaufen.

Keuchend blieben sie vor ihnen stehen.

„Alles in Ordnung?“, fragte Mike besorgt.

„Ja“, erwiderte Steve. „Alles bestens.“ Dabei machte sich nun wieder ein Grinsen auf seinem Gesicht breit.

„Wo ist das andere Monster hin?“ J sah sich um, als erwartete er, das Rhinomon aus dem Nichts wieder erscheinen würde.

Doch Leormon reckte sich zur Antwort stolz. „Ich habe es besiegt.“

„Du?“ Steve sah zu ihm hinab.

„Na ja, okay...“ Unschuldig sah das Digimon gen Himmel. „Wir...“

Verwirrt sahen Steves Freunde zwischen ihm und den Digimon hin und her, da sie offenbar nicht mitbekommen hatten, was während des Kampfes geschehen war.

Steve hob das Digivice in die Höhe, um es ihnen zu zeigen, und warf dabei J einen triumphierenden Blick zu. „Ich bin ein Tamer.“

„Aber...“, begann J verwirrt, während Mike nur seufzte.

„Ich wünsche dir viel Spaß mit dem Antrag...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Caliburn
2013-07-10T12:09:13+00:00 10.07.2013 14:09
Der Kampf ist wirklich gut geworden. Dass Steve die Umgebung, in diesem Fall den Tornado, mit einbezieht, ist eine wirklich klasse Idee. ;) Auch wenn mein Herz einen leichten Knacks wegen Rhinomon bekommen hat, so bin ich trotzdem über den zu Recht verdienten Sieg erfreut.

Oweh. Armer Steve. Ich frage mich gerade, wie lange man als neuer Tamer wohl auf seine "öffentliche Erlaubnis" warten muss. xD
Von:  fahnm
2013-07-09T22:03:54+00:00 10.07.2013 00:03
Hammer Kapi^^
Von:  Selma
2013-07-09T18:15:42+00:00 09.07.2013 20:15
Fasten your seatbelts Dorothy, 'cause Cansas is going bye, bye...

Da kommter endlich und wird auch promt mal zur Digimon-Entsorgung genutzt.
Böse, aber das läuft dann unter 'Natur/Areal-Ausnutzung'?
Jedenfalls eine sehr gute Ausnutzung der Gegebenheiten, wenn auch nicht ganz ungefährlich.
Wieder ein sehr nettes Kapitel und warum seh ich gerade Steve vor einem Haufen Formulare?
Hm, da dürfte das Wort 'Papiertiger' wohl auch eine neue Bedeutung bekommen.


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