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Das Gesetz der Krieger

von

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Gelbsterns Tod

Naruglanz machte sich auch auf den Rückweg. Seinem Vater würde er definitiv nichts von dieser Begegnung erzählen, das war klar. Sonst konnte er nicht in Frieden sterben, im Moment ging er wohl davon aus, das er Naruglanz, eines Tages den Feuerclan anführen würde.

Und Hinapelz, mit ihr musste er auch ganz dringend reden. Darüber, das die Jungen sie noch brauchten, wenn er nicht mehr da war. Und das der Sternenclan ihr Leben nicht unbedingt wollte. So gesehen war zumindest ein Problem gelöst. Nicht zu vergessen, dass sie einen neuen Heiler ausbilden musste.

Plötzlich wurden seine Pfoten schwer. Naruglanz wurde immer langsamer bis er schließlich ganz stehenblieb. Wieso bekam er nie etwas auf die Reihe? Hatte er nicht vor Kurzem noch laut getönt, das er bereit sei, für Hinapelz zu sterben? Aber jetzt, mit dem Tod so nahe vor Augen – morgen schon – spürte er, wie sehr er am Leben hing.

Er schüttelte den Kopf. Reiß dich zusammen, letztendlich bekommst du genau das, wonach du verlangt hast. Also...

Gelbstern lag vielleicht schon in den letzten Zügen. Er musste sich beeilen.
 

Es hatte etwas gedauert, bis Naruglanz sich wieder auskannte und wusste wo er war. Vorher war er einfach Richtung Norden gelaufen und hoffte, dass er keinem Fuchs oder einem Dachs begegnete oder auch noch schlimmer – einem Menschen, der ihn einfangen wollte. Aber jetzt hatte er seine Orientierung zurück, er ersparte sich um das ganz Lager herum zu rennen, wozu konnte er springen, wie kein anderer? Von einem Waldvorsprung konnte er das Lager sehen. Es war doch ein ordentliches Stück. Ich sollte lieber Anlauf nehmen, dachte Naruglanz und lief ein paar Schritte zurück um dann vorwärts zu rasen bis seine Vorderpfoten den äußersten Rand des Vorsprungs erreichten, wo er sich mit aller Kraft abstieß. Er flog über das schützende Dornengestrüpp, aber merkte noch mitten im Sprung, dass er es doch nicht ganz schaffen würde.

Als er aufsetzte rutschten seine Hinterpfoten weg, und sein Hinterteil landete auf den Dornen. „Uuooh.“ Mist. Warum hatte er sich nicht mit den Krallen festgehalten?

Naruglanz humpelte unter den Blicken der anderen Katzen, die ihn verblüfft ansahen, weil er so geschrien hatte, zum Bau ihres Anführers.

„Naruglanz?“ miaute eine sanfte Stimme.

„Nicht jetzt Hinapelz,“ antwortete er ihr nur knapp und versuchte seine Schmerzen nicht vor ihr zu zeigen, als er zum Bau seines Vaters trabte. So lässig und leicht wie es nur ging. Später war noch genug Zeit, sich von ihr behandeln zu lassen. Aber er spürte dennoch, wie sich ihr besorgter Blick in sein Fell brannte. Typisch Hinapelz. Immer machte sie sich Sorgen um andere.

„Vater?“

„Komm rein, Naruglanz,“ krächzte Gelbstern.

Naruglanz trat in die Hütte. Er wäre fast wieder rückwärts hinausgegangen, so stark war der Gestank von Krankheit und Tod.

„Wird Zeit für mich, höchste Zeit, findest du nicht auch?“ krächzte Gelbstern wieder und wollte lachen, fing aber zu Husten an.

Mist, er hätte etwas zur Linderung mitbringen sollen.

Warum zum Teufel bin ich immer so gedankenlos?

„Vater, ich hole etwas, um dir das ähm um es dir leichter zu machen.“

Gelbstern zögerte. Als ob er wüsste, das ihm keine Zeit mehr blieb. So war es wohl auch. Er schien abzuwägen, zwischen der Zeit, die er noch zu leben hatte, mehr schlecht als recht, und der Zeit, die er mit seinem Sohn verbringen konnte.

Endlich miaute er: „Schon gut. Ist ja nicht das erste Mal.“

„Hm?“ Was meinte er?

„Setz dich in meine Nähe. Ich weiß das dich etwas bedrückt. Möchtest du es mir nicht sagen?“

Naruglanz schrak zusammen. War er so leicht zu durchschauen?

Diesmal lachte Gelbstern wirklich. „Ich bin dein Vater. Hast du das vergessen?“

„Äh nein. Eigentlich hatte ich es nicht mal gewusst. Wieso hast du es mir nicht gesagt?“

„Nun ja, das Wichtigste war mir immer, das es dir gut ging. Ich wollte, das du alleine deinen Platz hier findest. Nur dann ist es der Richtige.“

Naruglanz ging näher an Gelbstern heran. Der Geruch störte ihn jetzt nicht mehr.

„Was meinst du?“

„Ich wollte nicht, das du in deinen Entscheidungen beeinflusst wirst. Egal was du tust. Ich glaube an dich und an dein Schicksal.“

„Oh. Ja. Mein Schicksal.“

„Du scheinst es noch nicht gefunden zu haben, nicht wahr?“

„Na ja. Ich habe Hinapelz und meine Kinder. Außerdem akzeptieren mich die Clankatzen jetzt. Ich kann ihnen helfen...“

„Trotzdem scheinst du nicht auf dem richtigen Platz zu stehen. Oder hast du das Gefühl, es wäre so?“ Gelbstern wandte den Blick ab. Sein Kopf sank zu Boden. „Es fühlt sich auf jedem Fall so an.“

„Ich...es ist schon okay.“ Und nicht mehr wichtig fügte er in Gedanken hinzu. Naruglanz legte sich auch auf den Boden. Den Kopf auf den Pfoten sah er wie die Augen von Gelbstern stumpf wurden. Er bemühte sich, möglichst ruhig zu atmen.

Als hätte er es schon mal erlebt, dachte Naruglanz. Moment, war es möglich, das sein Vater auch eine Heilerkatze war? Bevor er zum Anführer wurde?

Seine Atmung hatte aufgehört. Seine Pfoten zuckten ein wenig. Schließlich verschwand auch der letzte Funke Leben aus seinen Augen.

Naruglanz blieb trotzdem liegen. Das es so schnell gehen würde, hätte er nicht gedacht. Er stand auf, ging zu Gelbstern und legte sich an seine Seite. Durch den Körperkontakt konnte er spüren, wie schnell es neben ihm kühl wurde. Er fühlte sich seltsam klein und hilflos an. Der leblose Körper an seiner Seite.

„Ich denke, mir wird es bald genauso gehen. Ja, gegen Sasustern habe ich keine Chance. Hoffentlich lässt er mich dort liegen oder verscharrt mich. Nicht das meinetwegen ein Krieg ausbricht. Das ist das letzte was ich will.“

Müdigkeit überkam ihn und er schlief ein.
 

Als Naruglanz aufwachte konnte er trotz der Pflanzen vor dem Höhleneingang erkennen, dass es schon hell war. Und er war allein. Die anderen mussten Gelbstern weggetragen haben. Naruglanz wollte aufstehen, aber sein Hinterteil wollte nicht, wie er wollte. Klar. Wie hatte er das vergessen können. Gestern hatte er damit eine unangenehme Begegnung mit den Dornen gemacht, und sich nicht behandeln lassen. Er drehte sich um, um sich selbst zu begutachten. „Oje, was für ein Schlamassel.“

„Ah, du bist ja wach. Ich habe schon nach Hinapelz geschickt. Keine Sorge“, kicherte der Kater der im Eingang stand. Seine blauen Augen blitzten. Das goldfarbene Fell schimmerte selbst im Dunkeln. Das – konnte nicht sein. Unmöglich. Er war doch selbst dabei gewesen wie – ein Traum. Ach so. Das war nur ein Traum.

„Vielen Dank, Gelbstern.“ Hinapelz war in der Lage, ihn zu hören. Vielleicht kam sie tatsächlich. „Ich freue mich, das es dir gut geht.“

„Nett von dir“, miaute Gelbstern, drehte den Kopf zur Seite und sah ihn an. „Weißt du, ich sollte das wirklich nicht sagen, aber – ja ich bin froh darüber gestorben zu sein. Es ging mir schon länger nicht mehr besonders gut, aber jetzt fühle ich mich wieder wie neu geboren.“

„Ähm, willst du damit sagen, es fühlt sich gut an, tot zu sein.“

„Nein, es fühlt sich gut an zu leben.“

Aber du lebst doch gar nicht, hätte Naruglanz gerne gesagt. Nur widerstrebte es ihm, so etwas zu seinem anscheinend gut gelaunten Vater zu sagen.

„Entschuldige, Gelbstern. Lässt du mich vorbei?“

„Natürlich Hinapelz.“ Gelbstern zog sich aus der Höhle zurück.

Hinapelz beeilte sich, um zu Naruglanz zu kommen, und sich dessen Bescherung anzusehen. „Beim Sternenclan, wie konntest du nur so leichtsinnig sein.“ Ihr Miauen klang wütend. „Unmöglich dich hier zu behandeln, wenn du nicht zum Heilerbau laufen kannst, hole ich Katzen die dich tragen werden.“

„Alles, alles nur das nicht.“ Naruglanz stand unter Schmerzen auf. Neben Hinapelz humpelte er zum Heilerbau. Alleine die Vorstellung getragen zu werden, weil er Dornen im Hintern hatte, das würden sie ihn nie mehr vergessen lassen. Ganz sicher nicht. Hinapelz war immer noch wütend. Also versuchte Naruglanz sie auf andere Gedanken zu bringen.

„Ich habe noch nie so ähm intensiv mit einer Geisterkatze gesprochen, wie mit Gelbstern. Er war wirklich etwas Besonderes. Nanu?“ Naruglanz fiel auf, das keine der Katzen Totenwache hielt. „Wo ist er?“

„Wovon faselst du da? Hast du etwa Fieber?“

„Na, Gelbstern. Wo ist sein Leichnam, wieso benimmt sich jeder, als wäre nichts passiert?“

„Hmmm,“ Hinapelz sah sich um. „Ich glaube, er ist zur Grenze gegangen.“

Meinte sie die Grenze zwischen Tod und Leben? Nein, das konnte nicht sein.

„Du weißt ja selbst, das er keine Markierungen anbringen konnte in der letzten Zeit. Wir fragen ihn wenn er zurückkommt, aber zuerst kümmern wir uns mal um dich.“
 

Naruglanz blieb stehen. „Ich verstehe nicht, wovon du redest. Hinapelz, ich war dabei. Mein Vater ist gestern gestorben, wieso sollte er zur Grenze gehen um sie zu markieren? Und warum verhalten sich die anderen so komisch? Keiner scheint zu trauern.“

Hinapelz sah ihn mit großen Augen an. „Sag nicht, du weißt es nicht.“

„Wissen, was denn?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lady-Bloody-Rose
2013-12-22T23:20:01+00:00 23.12.2013 00:20
Ooooooo, jetzt bin ich neugierig! Schreib ganz schnell weiter, bin Feuer und Flamme! Bis bald deine Cat!
Antwort von:  Akio21
24.12.2013 00:07
okay, wenn das so ist stell ich mal das nächste online lg akio
Von:  Shanti
2013-12-22T17:05:36+00:00 22.12.2013 18:05
Abendddd


Ok also ist narutos vater noch am leben ??
Jetzt bin ich richtig gespannt xD

Lg

Shanti


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