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Das Gesetz der Krieger

von

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Dein Herz

Er konnte verstehen, dass eine Katze Junge wollte, selbst, wenn es eine Heilerin war. Er konnte sogar verstehen, dass sie von dem Kater Junge wollte, den sie liebte, selbst wenn ihre Liebe nicht vollständig erwidert wurde. Aber – er konnte nicht verstehen, warum sie bereit war, dafür zu sterben. Hatte ihre Taubheit dem Sternenclan also nicht gereicht?

Hinapelz war schön, klug, treu, sanftmütig, liebevoll, eine herzensgute Mutter, und zweifelte mit keinem einzigen Schnurrhaar am Sternenclan, aber trotzdem war es diesem immer noch nicht genug?

Naruglanz spürte Wut in sich aufsteigen von der er wusste, dass Streifennase, der Heiler vom Regenclan, der diesen weiten Weg auf sich genommen hatte, um mit ihm zu reden, das mit seinem Besuch nicht erreichen wollte, deswegen versuchte er sie zu unterdrücken, aber – es ging nicht.

Er erinnerte sich wie er Hinapelz während der Geburt beigestanden hatte, sie hatte ihm selbst da noch ihr Wissen weitergegeben.

Für beziehungsweise während der Geburt hatte er ihr auf ihr Geheiß hin Himbeerblätter gebracht, da es die Schmerzen der Mutter lindert und die Blutung stoppt. Er war begeistert gewesen, und unendlich dankbar, dass er bei der Geburt dabei sein durfte. Zuerst hatte er das schwarze Köpfchen mit dem rosa Näschen von Schwarzblume gesehen, der einzige Unterschied zu Hinapelz war, das Schwarzblume blaue Augen hatte. Dann kam Goldblüte, dessen Augen am Anfang auch blau waren, mittlerweile wurden sie immer heller, aber nicht weiß wie die von Hinapelz, sondern ungewöhnlicherweise von der gleichen Farbe wie sein Fell. Goldfarben. Naruglanz und auch sonst keine Katze hatte je solch eine Augenfarbe gesehen, darum glaubten alle, Goldblüte wäre etwas Besonderes. Für ihn als Vater war er das sowieso, aber Naruglanz glaubte nicht, das sein Sohn irgendwie auserwählt sei. Farben sind Farben.

Später hatte er Hinapelz Borretsch gebracht, um die Milchproduktion anzuregen.

Das alles sollte vorbei sein, sobald die Jungen Fleisch fressen konnten? Niemals.

Er rannte los, bis er zum alten Baum kam und schrie hoch zum Sternenclan. „NIEMALS.“

Naruglanz fühlte sich plötzlich hilflos gegenüber dem Sternenclan. Auch wenn sie nicht mit ihm sprechen würden, er wollte mit ihnen reden.

Also legte er sich hin und schloss die Augen. Er wartete darauf, ob er nicht doch in den Zustand kommen würde, wie für gewöhnlich, wenn er sich mit dem Sternenclan die Zunge gab.

Es vergingen wohl gute zwei Stunden, denn das Sonnenhoch begann schon, als immer noch nichts passiert war. Naruglanz beschloss zu reden. Er wusste, sie würden ihn hören, selbst wenn sie keine Antwort gaben.

Leider wusste er nicht mehr genau, was Streifennase ihm gesagt hatte. Das er um Hinapelz Leben bitten sollte? War es das gewesen?

„Katzen des Sternenclans, hört mich an. Ich bitte euch, Hinapelz am Leben zu lassen, und den Kindern nicht die Mutter zu nehmen, dem Clan nicht die Heilerin. Ich tue dafür alles, was ihr wollt.“

Keine Antwort.

Streifennase hatte gesagt, er solle demütig sein.

„Ich bitte die Katzen des Sternenclans mir zu verzeihen, dass ich nach der Nachricht von Hinapelz geplantem Tod euch nicht angemessen demütig gegenüber trete. Das tut mir sehr leid. Und ich bitte deswegen um euer Verständnis.“

„Naruglanz.“ Endlich, endlich hörte er eine gespenstische Stimme. „Es war Hinapelz Entscheidung, sie hat ihr Leben angeboten, wir haben es nicht verlangt.“

Bedeutete das, sie hätte auch ohne ihr Leben zu geben Junge bekommen können?

„So ist es. Wir sind nicht eure Richter, wir beschützen euch und den Wald.“

Naruglanz senkte den Kopf. Was für ein folgenschweres Missverständnis.

„Wir haben zugestimmt, als Hinapelz uns um die Erlaubnis gebeten hat.“

„Aber - Hinapelz wird hierher kommen um zu sterben, nicht wahr?“

„Das wird sie und ich fürchte, du wirst sie nicht umstimmen können, Naruglanz, denn in ihren Augen ist es so etwas wie eine Bedingung, ein Vertrag. Sie glaubt fest daran, für die Geburt der Jungen mit dem Tod bezahlen zu müssen. Naruglanz, Hinapelz ist dem Sternenclan mehr als jede andere Katze ergeben, und überzeugt, dieses Opfer bringen zu müssen.“

„Was wenn ich sie umstimmen kann?“ fragte Naruglanz.

„Wir befürchten, dass es dir nicht gelingen wird, da wir Hinapelz sehr gut kennen, genau wie dich, Naruglanz. Aber selbst wenn du sie umstimmen kannst, so wird sie sich die Schuld geben an allem was den Jungen, dir oder dem Clan noch passieren wird. Sie wird glauben, das es ihre Schuld sei, weil sie das Versprechen gegenüber uns nicht eingehalten hat. Und darunter wird sie leiden. Bei uns wird es ihr gut gehen, darum haben wir ihrer Bitte zugestimmt.“

„Wird denn was Schlimmes passieren?“

Schweigen.

Naruglanz wartete dennoch. Schließlich meldete sich die Stimme wieder.

„Naruglanz, gibt es irgendeinen Grund, warum du Hinapelz und auch keine andere Katze des Feuerclans liebst?“

„Ich verstehe nicht.“

„Nun, dir ist eine andere Katze als Partner vorherbestimmt, der du dein Herz schenken wirst.“

Die Verbindung brach ab. Naruglanz hatte nicht verstanden, was der Sternenclan meinte, aber – mist, er war nicht dazugekommen, sein eigenes Leben im Austausch für Hinapelz Leben anzubieten. Und jetzt würde der Sternenclan ihn nicht hören, das wusste er. Er war ganz und gar wieder im Hier und Jetzt.

Langsam ging Naruglanz zurück. Es war nicht mehr viel Zeit, aber es war noch Zeit. Dann würde er eben morgen nochmal mit dem Sternenclan sprechen müssen.

Er sah kurz bei Hinapelz vorbei und ging dann zu Gelbstern, der nach ihm verlangt hatte.

In den letzten zwei Wochen war es Gelbstern nicht gut gegangen. Er hatte einen Rattenbiss davongetragen, und es war zu einer schlimmen Entzündung gekommen, trotz des Bärlauchs.

Naruglanz holte eine Maus vom Frischbeutehaufen und stellte sich dann vor Gelbsterns Höhle um sein Kommen anzukündigen.

Aber der hatte ihn schon bemerkt und rief ihn herein. Als Naruglanz ihn sah, ließ er vor Schrecken die Maus fallen.

„Ja, ich werde sterben, Naruglanz,“ miaute Gelbstern schwach.

„Nein, nein das darfst du nicht. Wir haben keine andere Katze im Clan die als Anführer geeignet wäre.“

Gelbstern lächelte wissend. „Doch, da gibt es eine. Aber sie braucht noch ein wenig Zeit, um Anführer zu werden. Rayapelz wird ihm den letzten Schliff geben, den er braucht.“

„Rayapelz? Der trainiert doch mich. Wer ist denn diese Katze?“

„Das wirst du noch früh genug erfahren, Naruglanz. Ich habe dich kommen lassen, weil ich möchte, das du hier bist, während ich sterbe.“

Naruglanz wiegte verzweifelt den Kopf hin und her. Das war mit Sicherheit das Ende des Feuerclans. Vielleicht war Gelbstern nicht mehr klar im Kopf, mit seinen seltsamen Reden, aber es machte keinen Sinn mit dem sterbenden Kater darüber zu diskutieren. Und die Bitte seines Anführers konnte Naruglanz schon mal gar nicht abschlagen.

Shikakralle tauchte auf. „Ich habe den anderen Kriegern Bescheid gegeben, so wie du es wolltest, Gelbstern. Heute Nacht werden alle Wache halten.

„Gut,“ miaute Gelbstern zufrieden, „sag Shinoschweif, er soll für Naruglanz ein Bett zubereiten für die Nacht in meiner Höhle, ich will ihn bei mir haben.“

„Jawohl.“ Shikakralle senkte den Kopf und verschwand.

„Gelbstern“, jaulte Naruglanz verzweifelt. „Sogar du lässt alle Krieger Wache halten, da du nicht kämpfen kannst, wenn was passiert, aber – was ist dann morgen.“

„Morgen? Das wirst du dann schon sehen, Naruglanz. Komm heute Abend zu mir. Und nun, gehe deiner Arbeit nach und trainiere mit Rayapelz.“

Naruglanz seufzte. „Jawohl, Gelbstern.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Lady-Bloody-Rose
2013-12-13T23:01:54+00:00 14.12.2013 00:01
Ohho, langsam spitzt sich die Lage zu! Der arme Naru, wenn er erfährt, das er sein vater ist, denn beim letztenmal hat er es ja nicht kapiert! Ich hoffe, das kein komplettes chaos ausbrechen wird! Tolles, aber auch düsteres Kapi! Freu mich trotzdem schon auf die Fortsetzung! L.g. deine cat
Von:  Lady-Bloody-Rose
2013-12-13T23:01:53+00:00 14.12.2013 00:01
Ohho, langsam spitzt sich die Lage zu! Der arme Naru, wenn er erfährt, das er sein vater ist, denn beim letztenmal hat er es ja nicht kapiert! Ich hoffe, das kein komplettes chaos ausbrechen wird! Tolles, aber auch düsteres Kapi! Freu mich trotzdem schon auf die Fortsetzung! L.g. deine cat
Von:  Shanti
2013-12-13T09:02:04+00:00 13.12.2013 10:02
Morgennn


Nein armer gelbstern nicht errrr
Sehr schönes kappi ich bin gespannt wann die beiden sich treffen werden xD

Lg

Shanti


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