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My Heart and I just for you

Omnia amor vincit (KaRe) - in Überarbeitung!
von

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*~Talus Comitis § Phillipus Talus Arabs~*

Hi, hi ^^
 

Es hat ziemlich lang gedauert, aber nun ist er endlich da, der nächste Teil! ^^
 

Ich hoffe sehr, dass er Euch zusagen wird.

Deswegen mache ich diese Mal mein Vorwort kurz, jep ^^
 

Also, vielen Dank als erste für die Comments!!!

Ich hab mich riesig gefreut, denn ich hätte nie gedacht, dass ich nochmal so viel bekomme ^^
 

Es tut mir auch Leid, dass es so lange mit dem neuen Teil gedauert hat, denn mein Compi hat sich nochmals für eine halbe Woche ne Auszeit genommen.

Is nämlich abgestürtz und hat sich geweigert die Sicherheitscopie zu öffnen (blödes Teil >.<#) und da konnte ich den neuen Teil halt noch mal schreiben.

Also verzeiht bitte meine Verspätung.
 

Aber nun gehts endlich los! Viel Spaß!!!
 

>^~*Chapter 20*~^<
 

Talus Comitis & Philipus Talus Arabs
 

^*<*<*<*<*<*<*<*<^
 

So schnell er sein Pferd nur antreiben konnte, ritt er in Begleitung vieler Soldaten in Richtung des Palastes, in dem sein Vater mit dem Tode und Hades kämpfte.

Die Soldaten, welche zu seinem Schutz an seiner Seite ritten, schienen für ihn nur jene zu sein, die ihn wieder zurück in Gefangenschaft bringen sollten.

Die wie unsichtbare Ketten trugen, an welchen er geknechtet wurde, wie ein Sklave...
 

An seiner Seite ritt Aidria, ebenso schnell, doch auf ihrem Gesicht lag pure Besorgnis.

Sie sorgte sich um Kais Vater, nicht so wie er.

Sein Gesichts zeigte keine einzige Empfindung.

Man konnte schon die weißen Mauern und das Haupttor des Palastes erkennen.

Die Türen öffneten sich mehr und mehr, desto näher Kai dem Hofe kam.

Und wieder kam es ihm vor, als würde er, wie ein Verbrecher in ein Gefängnis gebracht, aus dem es kein Entfliehen gab.

In diesem Augenblick dachte er mehr an sein bitteres Schicksal, als an das Lebens seines Vaters...

Aber wieso hätte er auch in Sorge sein sollen, um diesen Mann?

Weshalb hätte er Trauer verspüren sollen?
 

Für ihn war es nicht sein Vater.

Nein, es war ein fremder Mann, den er nie gekannt. Jemanden, den er nur auf Bilder und Statuen gesehen hat und den er ein paar Jahre mal für einige Zeit zu Gesicht bekommen hatte...

Und obwohl durch Kai das selbe Blut floss, kam es ihm vor, als sei sein Vater nicht einmal mit ihm verbunden. Als bestünde dort kein Band!

So schnell, wie das Tor für den Kaisersohn geöffnet worden war, so schloss es sich auch hinter ihm wieder und schien Kais Weg zu bestimmen.

Dieser sprang von seinem Pferd, noch während es im Lauf war, ab und ging dann ohne jegliche Unruhe die Stufen zum Palast hoch.

Nur kurze Zeit später folgte seine Frau ihm und holte auf...
 

Aidria selbst verstand nicht, wie Kai so ruhig bleiben konnte. Wohl wahr, auch sie hatte keine guten Beziehungen zu ihrem Vater, aber dennoch schätze sie ihn.

Wenigstens etwas...

Und das bei Kai wirklich nichts vorhanden war, dass konnte sie einfach nicht glauben.

Immer wieder schaute sie zur Seite auf ihren Liebsten, wartete darauf, dass Kai etwas sprach. Doch nichts geschah auf dem Weg zu den Gemächern des Kaisers...

Kai blieb völlig ruhig und gelassen, bis sie in einen weiteren Gang einbogen.

Dort stoppte er unerwartet und starrte mit weitaufgerissnen Augen auf etwas.

Oder jemanden.
 

Aidria blieb ebenso stehen und wand ihren Blick von Kai ab, folgte seinen Blicken und musste sogleich in zwei violettblaue Augen schauen.

Der Junge, nur etwas älter als Kai, stand an eine weiße Säule gelehnt und schien nur Kai mit seinen Augen zu mustern. Aidria schenkte er nicht die geringste Beachtung...

Selbst als er sich abstieß und auf die beiden zu ging, hafteten seine Blicke nur auf Kai.

Kai wiederum schien wie versteinert zu sein...

Erst als der Junge vor ihm stand und langsam seine Hand erhob, zuckte er leicht zusammen.

Im nächsten Moment jedoch wurde er an umarmt und an die Brust des Anderen gezogen.

„Verzeih mir, Kai... Dass ich zu spät gekommen bin und bitte vergib mir das, was ich noch tun werde", sprach der Junge, löste Kai jedoch nicht von sich.

Dieser dagegen schien nicht zu reagieren...
 

Immer noch, wie in einer Starre, standen seine Augen ungläubig geöffnet, während er sich versuchte von dem rothaarigen Jungen zu lösen.

Aidria griff nicht ein.

Es war ihr nicht gestattet, als Gemahlin musste sie stets zurückhaltend und gefühllos wirken. Was ihr jedoch in diesem Moment ziemlich schwer fiel.

Langsam fuhr der Junge Kai durch die Haare und dann über seine Wange, schaute ihn dabei durchdringend an. Kai wehrte sich nicht dagegen.

Er konnte immer noch nicht fassen, wer hier vor ihm stand.

„Was... Was machst du hier, Tala?", konnte Kai endlich etwas aussprechen.

Ließ aber weiterhin den Griff um sich geschehen.
 

„Ich bin hergekommen, um dich zu sehen. Aber nun habe ich einen Auftrag deines Vaters erhalten! Nebenbei geht es ihm sehr schlecht. Du solltest zu ihm gehen und beeile dich. Es scheint, als habe er nicht mehr sehr viel Zeit", erwiderte Talus und fuhr dabei über Kais Lippen, die sich weich anfühlten...

Dann neigte er sich zu dem etwas Kleineren vor, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und löste Kai aus seinem Griff, trat zur Seite, nickte einmal Aidria zu und wollte gehen.

Kai fasste sich, so schnell er konnte und rief seinem Untergebenen, bevor dieser verschwinden konnte, nach:

„Was für ein Auftrag hast du von meinem Vater erhalten?! Sag es mir Tala!"

Doch anstatt eine Antwort zu geben, wandte sich Talus nur um, schaute Kai aus traurigen Augen an und wirbelte dann wieder herum.

Kai konnte sich noch nicht alles zusammenreimen.

Aber etwas sagte ihm, dass es mit Ray zu tun hatte...
 

^*<*<*<*<*<*<*<*<^
 

So schnell er nur konnte, rannte er plötzlich los und ließ somit Aidria zurück.

Er eilte durch die weiteren unzähligen Gängen, bis ihm unerwartet erneut begegnete.

Dieses Mal war es jedoch sein Lehrmeister, Sinisturus, welcher mit betrübten Blick Kai entgegenkam.

Nach Luft ringend blieb Kai vor ihm stehen und versperrte dem Lehrmeister den Weg, der ihn bekümmert anschaute.

„Sinisturus, sage mir sofort, welchen Auftrag mein Vater Talus gegeben hat!", fragte Kai schon fast schreiend sein Gegenüber, der ihn wie auch Tala zuvor aus traurigen Augen anstarrte...

„Bei Jupiter, sage es mir endlich!"

Kais Nerven schienen gespannt und seine Wut kaum noch zu bändigen.

Doch anstatt erneut eine Antwort zu erhalten, kniete der Lehrmeister sich nur vor Kai, nahm seine Hand und sprach, fast flüsternd:

„Fragt lieber Euren Vater, mein Herr. Lasst Euch erklären, warum..."
 

Sinisturus stoppte, als rang er mit sich die letzten Wörter auszusprechen, doch dann fuhr er mit einem bitteren Lächeln fort:

„Warum er Euren Bruder töten lässt. Lasst Euch die gesamte Geschichte erzählen und dann lasst Euren Vater ohne Hass in Frieden sterben, denn er wird seine Strafe von Pluto erhalten. So wie ich...

Doch meine Zeit wird früher kommen. Ich hoffe Ihr verzeiht mir, dass ich Euch nicht mehr zur Seite stehen werden kann. Jedoch erhoffe ich mir, dass Ihr diese verfluchte Stadt retten werdet. Dass Ihr Euren gerechten Weg findet werdet. Ich habe seit Eurer Geburt zu den Göttern gefleht, auf dass Ihr besser und größer werden möget, als Euer Vater."

Mit diesen Worten erhob sich der Lehrmeister wieder und ging einfach an Kai vorbei, der den Sinn dieser Worte nicht ganz verstand.

Was sollte das auch bedeuten... sein Bruder?
 

Er hatte nie einen Bruder. Jedenfalls wusste er von keinem in geringster Art.

„WAS HAT DAS ZU BEDEUTEN!!!! SINISTURUS, SAGT ES MIR!!! ICH WILL ES WISSEN! BLEIBT STEHEN! ICH BEFEHLE ES EUCH!"

Doch auch auf das Gebrüll von Kaius reagierte der Lehrmeister nicht.

Stumm und ohne etwas zu entgegnen, verschwand er...
 

^*<*<*<*<*<*<*<*<^
 

Aidria, welche in diesem Augenblick in den Gang eingebogen war und das Geschrei bereits vernommen hatte, schaute nur verwundert und leicht verängstigt auf Kai, der schweratmend fassungslos auf den Boden starrte.

Was geschah hier nur? Was war hier los? Es schien als würde alles verrückt spielen!

Und er konnte nichts dagegen unternehmen.

Auch war niemand da, um ihn zu beschützen... Um ihn zu retten. Wo war nur Ray?

Mit allen Kräften am Ende, stürzte er zu auf seine Knie und betrachtete sein Spiegelbild im Marmorboden.

Langsam fuhr er sich mit starrgeöffneten Augen über seine Wangenzeichen und blickte darauf auf seine Finger. Doch keine Farbe lag auf ihnen...

Der Bann lastet auf ihn, wie ein schrecklicher Traum.
 

Kai wagte es kaum sich selbst anzuschauen. Das Bild, welches er auf den Kacheln aufblitzen sah, es kam ihn ungewöhnlich fremd vor.

Als wäre es ein völlig anderer Mensch.

Und da geschah das, was er nicht für möglich gehalten hätte...

Aus seinen Augenwinkeln löste sich eine kleine Träne und rannte seine Wange herab. Wie, als sei die Zeit verlangsamt worden, fiel sie auf den Boden und hinterließ einen Tropfen.

Wie konnte das nur möglich sein? So lange hatte er nicht geweint. So lange hatte er seine Schmerzen verbergen können und nun, nach so vielen Jahren musste er wieder weinen. Musste er sich wieder schwach und hilflos fühlen!

„Kai."

Eine sanfte Stimme konnte er nahe bei sich erhören, wagte es aber nicht sich umzuschauen. Er wollte es nicht.
 

Langsam schlossen sich zwei Arme um ihn und zogen ihn in eine sanfte Umarmung.

Kai ließ seinen Tränen freien Lauf. Er konnte nicht mehr. Er war am Ende...

Ohne noch weiteres zu sprechen, beließ Aidria ihren Liebsten in ihren Armen.

Sie selbst fühlte sich so hilflos. So gern wollte sie Kai helfen!

Doch konnte sie es nicht. Das Einzige, was sie für ihren Gemahl tun konnte war, seinen Geliebten zu finden. Doch wo war er nun?

Dadurch, dass die Wachen sie wiedergefunden hatten, konnte sie nicht sehen, was mit dem schwarzhaarigen Jungen geschehen war.

Als Kai schon völlig sich in die Finsternis zurückziehen wollte, wurde unerwartet sein Herz von Wärme erfüllt. Vor seinem Angesicht konnte er ein angenehmes Licht empfinden.

Sie reif ihn...

Er konnte es deutlich vernehmen. So, als wollte sie ihn retten!
 

Erst zögernd, dann immer schneller schien er darauf zu zulaufen und dann konnte er seinen Helfer erkennen. Ein riesiger weißer Tiger schien ihn mit lautem Gebrüll zu begrüßen...

Kai zuckte zusammen und öffnete seine Augen. Er fand sich in den Armen von Aidria wieder. Diese hielt ihn verzweifelt in ihren Armen.

Und vor ihm, auf dem Boden, lag seine Kette.

Zögernd befreite er sich von Aidria und griff nach dem silbernen Anhänger, auf dem der weiße Tiger abgebildet war.

Dieses Tier, der für Stärke, Mut und Kraft stand.

Es hatte ihm den Weg geweißt und er würde ihm folgen...
 

Entschlossen umfasste er die Kette, erhob sich vom Boden und band sie sich wieder um, dann reichte er seiner Freundin Hand und half ihr auf, die völlig verdutzt zu ihm aufschaute.

Solch einen schnellen Sinneswechsel hatte sie nicht erwartet...

„Es wird Zeit, dass ich die ganze Wahrheit erfahre", dachte Kai kurz, als er danach weiterging.

Seine Augen strahlen Entschlossenheit wieder, so wie sie es noch nie getan hatten.

Aidria jedoch blieb zurück...

Sie wusste, dass Kai diesen Weg alleine gehen musste. Jedenfalls fürs erste.

Sie würde dann später für ihn da sein. Das war sie Kai schuldig.
 

^*<*<*<*<*<*<*<*<^
 

Mit einer schnellen Bewegung schlug er den Samtvorhang beiseite und trat in die Gemächer seines Vaters ein.

Schon von weitem konnte er ein riesiges Bett entdecken, um dass einige Männer, sicherlich Heiler, versammelt waren.

Als Kai näher trat, wurde einer von ihnen aufmerksam auf ihn und trat auf den jungen Kaisersohn zu, versperrte ihm somit den weiteren Weg.

„Eure Hoheit. Es ist jetzt leider nicht angemessen, dass ihr zu Eurem Vater wollt. Er ist sehr schwer durch einen Pfeil verletzt worden. Das Geschoss hat nur knapp sein Herz verfehlt. Er befindet sich in größter Gefahr. Ihr solltet besser zum Tempel des Jupiter eilen und um Hilfe für Euren Vater bitten", erhob der ältere Mann das Wort und sah besorgt auf Kai herab, der nicht das geringste Mitleid mit seinem Vater hatte...
 

„Geht. Geht Ihr alle! Sofort!", ordnete er schneidend an, ohne den obersten Mediziner nochmals zu Wort kommen zu lassen....

„Aber... Aber, mein Herr! Euer Vater wird sterben wenn..."

„Das wird er nicht! Er hat das überlebt, so wird Jupiter wohl wollen, dass er weiter Leben in sich trägt und nun geht!"

Mit einem so finsteren Gesichtsaudruck, das dem Heiler schon Schauer über den Rücken fuhren, schaute Kai ihn strafend an.

Sogleich verbeugte er sich vor Kaius, berief mit einem Nicken die anderen Heiler zu sich und verschwand aus dem Zimmer...
 

Als Kai glaubte alleine zu sein, atmete er nochmals tief durch und ging dann auf das riesige, schneeweiße Bett zu, in dem sein Vater lag.

Sein Vater lag ihm bereits zu gewand und schaute ihn mit starren, ausdruckslosen Augen an. Es schien, als habe er gewusst, dass eines Tages dieser Tag kommen würde.

Er schien bereit...

Eine ganze Weile lang, sahen sie sich nur an. Still trafen sich ihre Blicke.

Was beide jedoch nicht wussten war, dass eine weitere Person nahe bei ihnen stand.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Bettes stand eine Frau, mit einem weißen Adler, Dranzer und blickte den Geschehnissen still zu.

Sie wusste, dass die Zeit bald kommen würde, da sie wieder zu einem Menschen werden würde. Dann würde sie nicht mehr die oberste Göttin sein.

Nein, dann würde sie frei sein und wieder glücklich...
 

„Du weißt aus welchem Grund ich hier bin", erhob als erster Kai das Wort und blickte weiterhin seinen Vater kalt an.

„Ich... Ich kann es mir denken", erwiderte dieser. Man konnte durch seine schwache Stimme sehr gut erkennen, dass das Leben langsam aus ihm wich.

„Wieso? Wieso hast du mir nie etwas von einem Bruder erzählt?"

Doch anstatt eine Antwort zu erhalten, spielte sich nur ein bitteres Lächeln auf die Lippen des Kaisers, während er müde seine Augen schloss....

„Du würdest an der Wahrheit zerbrechen, Kai. Willst du sie wirklich erfahren? Willst du wirklich aus dem Schatten treten, der dich schon so lange umgibt?", stellte Alexander Severus nach einiger Zeit eine Gegenfrage und musterte seinen Sohn, dessen Gesichtszüge sich nicht veränderten.
 

„Ja. Ja ich will alles erfahren! Ich möchte nicht mehr in einer Lüge leben", antwortete Kai einen Augenblick später und ballte seine Rechte zu einer Faust.

„Wenn du wirklich alles erfahren willst, dann soll es so sein. Dein Bruder, der von Talus getötet werden soll, ist kein Anderer als auch dein Geliebter. Dieser Raius Unus", begann der Vater und wartete erst einmal die Reaktion seines Sohnes ab.

Genau in der Minute, als der Name seines Geliebten gefallen war, brach für Kai eine Welt zusammen. Seine Welt...

„Nein... Nein, das ist nicht wahr!", brüllte er und wollte es nicht wahr haben.

„Doch, so ist es. Du und Ray. Durch Eure Adern fließ das gleiche Blut. Jedenfalls zur Hälfte und genau dieser Ray schoss auch den Pfeil ab, welcher meine Brust durchbohrte", sprach der Kaiser bitter weiter.
 

„Das... Das ist einfach nicht wahr! Ray hätte das nie getan! Ihr lügt!"

Kai bebte vor Wut.....Er konnte sie kaum noch zügeln......Und seine Augen starrten voller Hass und Verachtung auf seinen Vater herab.

„Ich weiß, dass du mir nicht glauben würdest. Aber ich denke doch, dass du deinem Freund Talus Glauben schenken würdest, oder?"

„Haltet Tala da raus! ER hat damit nichts zu tun!", wiederlegte Kai sogleich.

„Das werde ich nicht. Er war es schließlich, der mir sagte, welcher Gladiator den Pfeil auf mich abschoss. Er war im unteren Geschoss, um einige Soldaten zu sprechen, dabei hat er auf seinem Rückweg alles gesehen und es mir soeben berichtet. Deswegen wird auch er die Strafe verrichten", sprach Alexander mit einer schwachen Stimme weiter.

Das Gespräch nahm ihm an vielen Kräften ab, doch er wollte seinem Sohn nun alles gestehen...
 

Jetzt begriff Kai auch langsam, weswegen Tala und auch Sinisturus ihn so mitleidig angesehen hatte.

„Aber... Aber wie können wir Brüder sein?", brachte Kai endlich die Frage hervor, die ihn geplagt hatte, er sich aber nicht getraut hatte sie zu nennen.

Sein Vater schloss für einen Moment seine Augen und atmete tief durch, als suchte er nach den Worten für einen Beginn...
 

Schließlich begann er zu berichten, auch wenn er wusste, wie sehr nun das Kommende seinen Sohn schmerzen würde:

„Alles begann vor vielen Jahren, als du noch nicht geboren warst. Deine Mutter, Nadir und ich kannten uns schon seit langer Zeit. Jedoch verschwand sie unerwartet und tauchte nicht mehr an unserem heimlichen Treffort. So vergingen natürlich die wieder Jahre. Während dieser Zeit war ich zum obersten Befehlshaber der römischen Truppen geworden, hatte aber erfahren, dass der Kaiser schwer krank sei, mich aber noch zu sprechen wünschte.
 

Ohne noch länger in Germanien zu verweilen war ich damals zurück nach Rom gekommen und hatte die Bitte des Kaisers erhalten, sein Amt zu übernehmen und da selbst der Rat eingestimmt hatte, nahm ich als letzten Wunsch meines Gebietes, das ehrenvolle Amt an.

Und als wäre das Glück wieder zu mir zurückgekehrt, traf ich auch Nadir im Palast wieder, die dort Wissenschaften lernte.

Wir trafen uns immer öfter und wie es Jupiter oder wohl eher Merkur, so wollte, verliebten wir uns auch ineinander! Zugleich hatte ich jedoch auch eine schwere Aufgabe während dem gehabt, denn jemand aus dem Volk, ein reicher Kaufmann, hatte sich gegen mich gelehnt und mit Lügen die Augen der anderen Leute getrübt.
 

Erst durch die Hilfe eines guten Freundes, der dadurch hatte leider viel opfern müssen, konnte ich diesen Scharlatan vertreiben, sodass wieder Ruhe in Rom einkehrte.

So hatte konnte ich mich nun ganz Nadir widmen und bald darauf unterbreitete ich ihr auch einen Heiratsantrag, denn sie überglücklich annahm. Nun...

Bald darauf erblicktest auch du zum ersten Mal das Tageslicht und somit schien meine Welt vollkommen. Doch das Glück hatte nach dieser schönen Zeit auch mich verlassen.

Es brach wieder Krieg in Germanien aus und so musste ich von dir und meiner Liebsten schweren Herzens fort um Jahr für Jahr zu kämpfen und Euch während dieser sehr langen Zeit nicht zu sehen.

Zugleich war auch deine Mutter verbittert geworden...
 

Sie war einsam, allein und traurig, da ich ihr nur in Briefen schrieben konnte, wie sehr ich sie liebte und mich auf das Wiedersehen freute. Ihre Sinne wurden immer schwächer und nur wenige Monate später traf sie auf Raius Unus und glaubte sich erneut verliebt zu haben."

Für einen kurzen Moment stoppte Alexander und wand ganz langsam seinen Kopf wieder zu Kai, der fassungslos da stand und abwesend zu sein schien...
 

„Du hast schon richtig gehört. Der Mann, der deine Mutter verführt hat, hieß Raius Unus und genau dieser Mann war auch damals der reiche Kaufmann gewesen, der Rom gegen mich hatte aufhetzen wollen, um die wahre Macht zu erhalten. Nun ja... Eigentlich hatte er auch das wirkliche Recht an der Herrschaft über ganz Rom. Denn er war eigentlich auch der einzige Blutverwandte des damaligen Kaisers, der auch keine Kinder gehabt hatte.

Und da ich ihm eben seine Träume von einer Herrschaft zerstört hatte, wollte er sich natürlich auch bei mir rächen, wie du dir vorstellen kannst", fuhr der Imperator ein Stück fort und wartete erneut auf eine Reaktion, die sogar eintrat.

„Und... Und wie ging es weiter?", ermittelte Kai; er war blass und seine Stimmte klang zittrig, als sei er ein alter Greis in seinem Inneren.
 

„Und es kam das, was kommen musste. Deine Mutter verfiel diesem Raius Unus und erwartete, nachdem ich siegreich von meinen Kämpfen zurückgekehrt war, auch ein Kind von ihm. Doch leider war es dem Volk nicht vorenthalten geblieben und da Ehebruch eine der schlimmsten Vergehen bei uns ist, wie du ja weißt, hätte ich sie eigentlich umbringen müssen. Aber..."

Alexander Severus hielt wiedermals inne.

Er schien den Tränen nahe, denn seine Stimme klang unsagbar leicht und sehr gebrochen.

„Aber, ich liebte Nadir dafür viel zu sehr. So verbannte ich sie heimlich nur aus Rom und gab am nächsten morgen bekannt, das ich sie hingerichtet hatte.

Zugleich befahl ich all meinen Truppen nach diesem Mann zu suchen. Sie fanden ihn auch in einem Dorf nahe der Grenze. Er hatte fliehen wollen...

Doch so viel Leid hatte er vielen Menschen angetan, sodass er keine Gnade bekommen und einfach getötet worden war...
 

Als sich die Aufregung gelegt hatte erfuhr ich von Sinisturus, der damals ihr Meister gewesen war, wie und wo Nadir lebte. Einen Tag vor ihrem Tod, brachte er ein Schriftstück von ihr zu mir, indem sich mich um Vergebung für all ihre Vergehen bat. Sie erzählte mir auch in diesem Brief, dass der zweite Sohn bereits lebte, aber nichts von seinem Schicksal wusste, da noch zu jung war, um dies zu verstehen. Sie versprach mir auch, dass er als Sklave sein Leben führen würde, auch wenn es grausam war.

So konnte sie wenigstens etwas von ihrer Schuld, dass auch auf diesem Kind gelastet hat, wieder gutmachen. Und so geschah es auch...

Der Sohn desjenigen, den ich am meisten hasste, wuchs tatsächlich, wie ich vor einiger Zeit erfahren musste, als Sklave auf. Raius Unus.
 

Von seiner Mutter Nadir Severus benannt nach seinem Vater, den er nie gekannt, war all die Jahre über ein Sklave gewesen, während du von deiner Stiefmutter und Sinisturus im Palast erzogen worden warst...

Bis zu dem einen schicksalhaften Tag, an dem man ihn in den Palast brachte und du ihm begegnet bist und zu allem Überfluss dich auch noch in ihn verliebtest..."

Eine kurze Stille trat ein, denn der Kaiser schien leicht geschwächt von der vielen Erzählerrei.

Kai schien geschockt. Mit aufgerissnen Augen und ungläubigen Gesichtsaudruck schaute er lange Zeit seinen Vater an, dann neigte er sich vor und kniete sich vor dessen Bett, senkte seinen Blick, als schien es, dass er weinen wollte.

Mit seinen letzten Kräften hob Alexander seinen Arm und legte ihn auf dem Haupt seines Sohnes ab, lächelte ihn dabei sanft an. Wie sehr Kai ihn doch an Nadir erinnerte!

Es war unglaublich...
 

„Verzeih mir mein Sohn, dass ich dir all die Jahre das verschwiegen habe. Aber vielleicht kannst du nun meinen Zorn auf diesen Jungen verstehen, den dein Herz gewählt hat. Ich habe deine Mutter einmal an dessen Vater verloren. Ich wollte jetzt nicht auch noch dich an ihn verlieren. Ich wollte nicht, dass dir das Gleiche wiederfährt wie deiner Mutter, die von ihren Gefühlen im Innern zerrissen worden war.

Und damals, als du noch klein gewesen warst. Da ähneltest du deiner Mutter ungemein, als sie in deinem Alter gewesen war und mit jedem Tag, den du an Lebenskraft mehr erhalten hast, sahst du ihr ähnlicher.

Ich wollte dich für solchen Empfindungen, wie deine Mutter sie hatte schützen. Deswegen war ich immer so abweisend zu dir. Deshalb habe ich dich immer verachtet und allein gelassen. Doch nun weiß ich, auch wenn es zu spät ist, dass es der falsch Weg gewesen war. Du sollst wissen, dass ich immer stolz auf dich, Kai war. So stolz, wie sein Vater eben nur auf seinen geliebten Sohn sein kann!"
 

Langsam richtete Kai seinen Blick wieder auf, doch zur großen Verwunderung seines Vater, schimmerte keine einzige Träne an seinen Wangen. Mit entschlossenem und doch zugleich leicht ausdruckslosem Gesicht blickte er in die unklaren Augen seines Vaters.

Schwankend stand er auf und kehrte ohne ein Wort fallen zu lassen, seinem kranken Vater den Rücken zu.

Ging auf den Ausgang zu, ohne sich noch einmal umzuschauen...

Doch Alexander war nicht betrübt. In solchen Situationen war Kai wiederum ihm ziemlich ähnlich. Er wartete ab, da er wusste, dass Kai sich noch nicht richtig von ihm abwenden würde...
 

Und tatsächlich, kurz bevor der Erbe den Raum verließ, wand er sich noch einmal um, erwiderte den Blick seines Vaters und meinte:

„Ich... verzeihe Euch, Vater. Ich kann tatsächlich Eure Gefühle nachvollziehen. Außerdem müsst nicht Ihr Euch entschuldigen, sondern ich... Denn ich törichter Narr habe mich in diesen Jungen verliebt. Möget Ihr mir eines Tages vergeben."

Mit diesem Satz, dem er kalt im Raume stehen ließ, trat er hinaus auf den Säulengang.
 

Kai fühlte sich mies...

In ihm stieg Übelkeit auf, als er an den ersten Kuss von Ray und sich dachte.

Früher hatte er ihn als wundervoll empfunden, jetzt fand er dies nur noch krank.

Endlich hatte man ihm die Augen geöffnet und zudem stellte er sich eine sehr wichtige Frage...

Liebte er eigentlich diesen Ray noch oder waren das nur noch alte Schuldgefühle, welche ihn an diesen Jungen banden?

Er konnte noch keine Antwort geben...
 

^*<*<*<*<*<*<*<*<^
 

Seufzend ließ sich Alexander Severus in seine Kissen zurücksinken.

So hatte er das nicht gewollt. Er wusste, dass er Kai nun einen unbändigen Hass verspürte. Nur ob er es wirklich durchziehen konnte, diesen auch an Ray auszulassen, daran zögerte der Kaiser.

Und desto mehr er darüber nachdachte, umso mehr wollte er nicht, dass Ray den Zorn seines Sohnes zu spüren bekommt. Schließlich wusste auch er nichts von seiner Vergangenheit und seinem unehrenhaften Vater. So trug er keine Schuld...

Und obwohl der Kaiser noch nie in seinem Leben dies getan hatte, so musste er diesem Moment verstellen und sich zugestehen, dass er einen großen Fehler begangen hatte.

Und auch die Gestalt der Göttin Juno, die mit Dranzer das gesamte Gespräch belauscht hatte, schien besorgt über das Vorgehen ihres Sohnes.

Jedoch hoffte sie inständig, dass er an ihrem Versprechen festhielt, auch wenn das nun noch so unwahrscheinlich war...
 

^*<*<*<*<*<*<*<*<^
 

Mit besorgtem Blick, welchen sie zu Boden richtete und ihr Spiegelbild leicht abwesend betrachtete, dachte Aidria über das Kommende nach.

Und eins war ihr jetzt schon klar. Sie hatte Angst...

Große Angst sogar, dass sie eigentlich selbst nicht von sich kannte. Aber dieses Gefühl war da...

Und ob sie es wirklich versuchen sollte zu verdrängen wusste sie nicht.

Während sie weiterhin an einer der vielen weißen, riesigen Säulen gelehnt stand und auf den Boden schaute fühlte sie sich leer und einsam.

Es war so viel in den letzten Tagen geschehen, dass sie es kaum zu glauben vermochte.

Und wie mag es nun mit ihr weitergehen?

Dies war die einzige Frage, die sie gerade in ihrem Bewusstsein quälte...

Denn würde Kai erst einmal wieder mit seinem Liebsten vereint sein, so würde es für sie keinen Platz mehr an seiner Seite geben.

Dann müsste sie gehen, schließlich hätte sie hier nichts mehr verloren.
 

Genau in diesem Augenblick kam Kai. Sein Haupt war zu Boden gesenkt und irgendwie niedergeschlagen lief er an ihr vorbei, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen.

Als wäre sie Luft für ihn...

Erstaunt schaute sie ihm nach, dann nochmals kurz zum Eingang des Kaisergemaches und dann wieder zu Kai.

Vor Schreck weiteten sich ihre Augen und sie konnte nur schwer einen Schrei unterdrücken.

Dort, nur einige Meter vor ihr, lag Kai am Boden und rührte sich nicht. Ohne noch länger zu zögern, eilte sie zu ihm, sank im Lauf auf ihre Knie und nahm Kai besorgt in ihre Arme.

Jedoch beruhigte sie sich leicht wieder, als sie Kais Herzschlagen hören konnte.
 

Vorsichtig strich sie mit ihrer einen Hand behutsam über Kai rechte Wange. Sie war nass. Weil er geweint hatteß?

Langsam erhob sich mit ihm und ging in Richtung seiner Gemächer davon.

Kai war zwar etwas schwer für sie, aber Aidria wusste, dass sie das schaffen konnte.

Für Kai würde sie alles tun...

„Ray... Ray, mein Bruder."

Mitten in ihrem Gehen stockte sie, als sie diese Sentenz vernahm, wobei sie verwundert auf Kai herabschaute, der immer noch nicht bei Bewusstsein war.

„Oh Kai... Wie kann ich dir nur helfen?" , dachte sie bitter.

Zugleich konnte Kai seine Gefühle nicht mehr zurückhalten und stürzte zu Boden, Tränen liefen ohne Halt sein Gesicht herab.

„Das ist das Letzte! Ich habe mich nicht nur in einen Jungen, sondern auch noch in meinen Bruder verliebt!", klagte er dabei schluchzend.
 

Aidria fühlte sich nutzlos in dieser Lage. Was sollte sie Kai auch sagen?

Das ist doch halb so wild, es passiert doch was jeden Tag, dass sich ein Junge in seinen Bruder verliebt.

So einen Schwachsinn konnte sie nicht von sich geben.

Es wäre nur lächerlich und sie würde Kai damit kränken.

„Was... Was soll ich jetzt nur tun? Ich kann so Ray doch nicht mehr in die Augen schauen. Was machen die Götter nur mit mir?!", flüsterte Kai weiter und wurde unerwartet ohnmächtig, wobei er mitten in Aidrias Arme fiel.

Völlig verschreckt umklammerte sie ihn und ging langsam zu Boden, da sie so plötzlich die Last nicht halten konnte.

Ängstlich legte sie danach ihre Hand auf seine Stirn, wobei sich ihre Augen vor Entsetzen weiteten. Kai hatte Fieber...

Und dazu noch eine sehr hohe Temperatur! Ohne noch weitere, kostbare Minuten zu verschwenden, richtete sie sich wieder auf und lief eilends mit Kai in ihren Armen zu seinen Gemächern...
 

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Als sie außer Reichweite war, trat Sinisturus aus dem Schatten einer riesigen Statute auf. Traurig und bedrückt schaute er hinaus in den verdunkelten Himmel...

Seine Zeit war gekommen. Das wusste er nun.

In dieser Nacht. In seiner verhängnisvollen Nacht würde sich das Schicksalsrad anfangen noch heftiger zu drehen!

Es war nur noch die kurze Zeit, die zwischen den vielen Geschehnissen stand, die er vorhergesehen hatte. Sein Leben war ihm egal...

Aber das von Kai und Ray nicht.

Und dennoch musste sich ihr bitteres Schicksal erfüllen. Denn sonst würde alles vorbei sein. Wenn sie ihr Schicksal nicht akzeptierten, dann würde das gesamte Weltreich Rom untergehen.

Es war schon merkwürdig. So viele Menschenleben lagen nur in den Händen der beiden Jungen, die noch nicht einmal etwas davon wussten...

Doch auch wenn der Staat überleben, oder sterben sollte. Er würde es nicht mehr erfahren.
 

^*<*<*<*<*<*<*<*<^
 

Ohne Halt ritt er eilends mit einem Ziel vor Augen durch die wie leergefegten Straßen Roms...

Schwerer Regen fiel auf ihn herab, während einige Blitze ihren Standpunkt am Himmelszelt suchten.

Doch er hatte keine Angst. Niemals fürchtete er sich und wenn er eine Mission zu erfüllen hatte noch weniger.

Erst als unerwartet einige Meter vor ihm eine Person verhüllt, aus dem Nichts auf der Straße auftauchte, zwang er sein Reittier zum Stehen und stieg ehrfurchtsvoll ab.
 

Seine eisblauen Augen schienen die Gestalt zu mustern.

In seinem Blick lag Verwunderung, aber auch Freude.

Freude seine Meisterin wiederzusehen...

Er kniete sich nahe vor ihr herab in den vermachten Boden. Auch wenn er der größte General der Streittruppen Roms war.

Seiner geheimen Meisterin gebührte mehr Respekt.

„Ich hätte nie gedacht, dass wir uns noch ein weiteres Mal wiedersehen würden, Herrin. Daraus schließe ich, dass sich Eure Bestimmung noch nicht erfüllt hat", sprach Tala als erstes und erlaubte sich einen Blick an seiner Meisterin empor, deren Gesicht er nicht erkennen konnte, da es von einer Verhüllen in Dunkelheit gezogen worden war.

„Sie wird sich auch erst durch dich erfüllen ", erwiderte die Frau und zog plötzlich ihre Kapuze zurück.

Zum Vorschein kam eine wunderschöne Frau...
 

Ihr silbernen Haare wehten kurz im Wind, während sie mit emotionslosem Blick auf den rothaarigen, jüngeren Jungen herabschaute. (Juno aka Nadir)

„Ich verstehe leider nicht, was Ihr meint, Herrin", erwiderte Talus leicht verwirrt.

„Wenn du bei meinem Sohn gewesen und ihm die Wahrheit über ihn selbst berichtet hast, wirst du während der Gladiatorenkämpfe am morgigen Tag deinen Auftrag zu Ende bringen", erklärte die Frau ihm.

„Aber mein Pfeil hat den Kaiser doch getroffen. Er hat nur noch einige Tage zu leben Herrin. Er stellt keine Bedrohung mehr für die beiden dar."

„Einige Tage sind einige zu viel. Morgen muss er sterben! Desto länger wir das Schicksal herauszögern, umso mehr wird es sich verschlimmern. Also sieh zu, dass der Kaiser morgen fällt. Verstanden?", fuhr ihn die Silbernhaarige an.

„Ja wohl Herrin, wie Ihr befiehlt", antwortete er sogleich ohne noch einen Moment in seinen Gedanken zu verweilen.
 

„Gut... Und ich hoffe, dass für ein gutes Schauspiel morgen bei den Spielen gesorgt hast", lächelte sie weiter, woraufhin Tala wiedermals nur einnickte.

„Oh ja Herrin. Ich habe den perfekten Krieger aus meinem Heer gefunden", lächelte Tala gewiss.

„Nun gut. Dann weißt du nun deine Aufgabe Tala und versage nicht - du kennst sonst die Zukunft", mahnte die Silbernhaarige ihn nochmals und wand sich dann von ihm ab.

Nur kurz Zeit darauf, als Talus wieder aufblickte und sich vom matschigen Moden erhob, war sie bereits verschwunden...

Durch den Regen hindurch konnte er plötzlich einen Adler erkennen, der sich in die Lüfte erhob und einen kurzen Schrei von sich ließ, dann war alles wieder totenstill, während der Regen auf ihn herabsank und ihn durchnässte.

Die Straßen waren immer noch unbegangen.

Aber er spürte, dass dem nicht so war. Jemand näherte sich ihm vom Haupteingangstor her.
 

Mit einem hämischen Lächeln wusste Talus auch sogleich er es war. Sein Krieger.

Er hatte die Nachricht also erhalten..

Und tatsächlich...

Nur wenige Minuten später, konnte der Herrführer einen Reiter erkennen, der eilends die Hauptstraße herauf auf ihn zu kam.

Doch als der Mann ihn erblickte blieb er rasch stehen und stieg ab, verneigte sich kurz und blickte dann ruhig zu seinem Befehlshaber.

„Es ist gut, dass du so schnell gekommen bist... Bryanus", begann Tala zufrieden und erwiderte dabei den kalten Blick.

„Ihr habt mich rufen lassen Herr und ich bin gekommen, so schnell Ihr verlangt habt. Was soll nun genau meine Aufgabe sein?"

Tala musste leicht Lächeln. Immer wieder bewies ihm Bryanus weswegen er der beste Krieger des Heeres war. Weil er nicht viele Fragen stellte und eine gute Kampfesausbildung hatte, dadurch, dass er auch noch hinzu ein Gladiator gewesen war vor seinem Eintritt in die Truppen.

„Nun. Ich möchte, dass du an den morgigen Wettkämpfen in der Arena teilnimmst und jemanden dabei tötest", fuhr der Rothaarige ruhig fort, während sein Gegenüber hellhörig zu werden schien.
 

„Wen?", war die kurze Gegenfrage die auf der Stelle kam.

„Er ist ein Gladiator und sein Name ist... Raius Unus. Ihr werdet in einem Zweikampf gegeneinander antreten und ich möchte, dass am Ende Ray in einer Blutlache zu deinen Füßen liegt, verstanden?"

Ein kleines Grinsen zierte unerwartet Brayanus Gesicht und in seinen Augen loderte eine wahnsinnige Glut.

„Ja, ich habe es klar und deutlich verstanden. Keine Gnade", erwiderte der Junge kurz und stieg dann wieder auf sein Pferd.

„Du wirst ein Zeichen von mir erhalten, wenn ich dich brauche. Nun geh und komm für diese Nach in einer Gastwirtschaft unter. Wenn du am morgigen Tag deine Pflicht erfüllt hast, kehre nach Germanien zurück. Solltest du jedoch versagen, dann stirb wie ein Mann im Arenasand."
 

Mit diesen Worten stieg auch Tala erneut auf sein Pferd, gab diesem die Sporen und war nur in kurzer Zeit von der Dunkelheit verschlungen worden.

Kaum merklich nickte Bryan auf den Befehl seines Kommandanten und setzte dann auch sogleich seinen Weg in die entgegengesetzte Richtung fort...
 

^*<*<*<*<*<*<*<*<^
 

Mit zitternder Hand griff er langsam zu einer Feuerfackel.

Dabei murmelte er eine unverständliche Zauberformel vor sich hin...

Seine Augen waren geschlossen und Zweifel machten sich langsam in seiner Seele breit.

Sinisturus, wusste nicht ob er tatsächlich das Richtige tat, wenn er jetzt Kai und auch seinen Vater verlassen würde.

Doch der Lehrmeister wusste und spürte, dass es eigentlich seine Aufgabe war nun fortzugehen.

Er musste, so schwer es ihm auch fiel, Kai den Rest seines harten Schicksalweges alleine gehen lassen.

Schon vor vielen Jahren hatte er ein Zeichen von den Göttern erhalten, dass ihn auf den heutigen Tag vorbereitet hatte.

Ja, er konnte fühlen, wie sehr schon Pluto nach ihm rief. Es war Zeit...
 

Er dürfte nun nicht mehr zögern. Sein Leben war unbedeutend.

Es zählte einzig und allein nur, dass Kai und Ray wieder zueinander fanden.

Was aus ihm wurde spielte in diesen Geschehnissen nur eine kleine Rolle und wenn sie durch seine Schuld nicht zusammenkommen konnten, dann würde er lieber sterben wollen um das zu verhindern. Es war seine Bestimmung..

Nochmals atmete Sinisturus einmal tief durch.

„Bald. Bald Herrin! Es dauert nicht mehr lange und ich bin bei Euch. Dann werde ich Euch endlich treu zur Seite stehen. "

Mit einem bitteren Lächeln, griff er mit seiner zweiten Hand nach einer goldenen Schüssel, in welcher merkwürdige, schwarze Flüssigkeit war.

Nur kurz darauf schüttete er das Innere in einem Kreis um sich herum, warf das Gefäß verachtend auf den Boden und sank in dem schwarzen Kreis auf die Knie, immer noch die Fackel in der Hand...
 

Dann zog er einen Dolch hervor, hielt ihn in die Fackel und legte die glühende Spitze mitten auf die Wunde seines erblindeten Auges.

Ohne nur einen Laut von sich zu geben, geschweige denn seinen Gesichtsaudruck zu verändern, ließ er das heiße Metall einige Zeit auf der Wunde, bis er empfinden konnte, wie etwas an seiner herabfloss und seinen Weg über seinen Hals fortführte.

„Mein Blut als Opfer für dich, oh großer Pluto, Herr der Unterwelt und der Toten. Ein Dolch, als Zeichen meines Glaubens an dich.

Eine Verletzung als Gabe für deine Gnädigkeit, die du über mich haben wirst. Und mein Leben, für das Ewige in der Unterwelt", wisperte er dabei langsam ohne noch weiter auf die blutende Augenwunde zu achten.
 

Dann legte er den bedeckten Dolch vor sich auf den Boden, schloss wiedermals die Augen, versuchte seine Tränen zu unterdrücken.

Es waren nicht seine Schmerzen, welche den Lehrmeister dazu veranlassen wollten zu weinen.

Nein, es war sein Gewissen und seine Schuld. Seine Schuld, die er nie würde ablegen können, selbst nach seinem Tode nicht...

„Bitte vergebt mir eines Tages diese Tat, mein Kaiser, Kai", dachte er während er unachtsam die Fackel in die schwarze Flüssigkeit um sich fallen ließ.

Sogleich brannte der Kreis lichterloh.
 

Doch statt daraus zu eilen, blieb Sinisturus im Kreis knien und ließ die starken Flammen immer näher kommen.

Langsam, wie mystische Schlangen bemächtigte das Feuer sich seiner Kleidung und seinem Leib.

Doch kein einziges Mal, auch wenn er noch so schreckliche Todesqualen erlitt, schrie Sinisturus auf. Denn er wusste, an den Ort, zu dem er nun schreiten würde, wäre alles anders. Als besser...

Und das Wichtigste für ihn. Dort würde er endlich frei sein...
 

^*<*<*<*<*<*<*<*<^
 

Völlig erstarrt schrecket Kai hoch...

Schweratmend sah er sich um. Er befand sich in seinem Zimmer. Lag in seinem Bett.

Auf seiner Stirn lag ein in Wasser getränkter Lappen, den er sich vorsichtig abnahm.

Ihm war vor kurzem in seiner Ohnmächtigkeit gewesen, als hätte er Sinisturus Stimme vernommen, doch anscheinend nur eingebildet.

„Du solltest noch liegen bleiben und dich schonen, Kai", erklang Aidrias Stimme zu seiner Rechten und ließ ihn stutzen.

„Was machst du überhaupt hier?"

Kai klang verärgert und entkräftet.

Er wollte eigentlich nicht so unhöfflich zu Aidria sein, doch nun war es ihm einfach herausgerutscht.
 

Ihr Blick wurde trauriger, während sie immer noch nahe an seinem Bett stand und einfach standhaft seinen fragenden Blick erwiderte.

„Du bist zusammengebrochen und hattest hohes Fieber. Ich habe dich hierher gebracht und dich gepflegt, das ist alles. Entschuldige... Es ist besser, wenn ich jetzt gehe", entgegnete sie ihm schließlich gekränkt und wollte sich schon zum Gehen umwenden, als eine warme Hand die ihrige ergriff.

„Nein. Nein, bitte. Bleib bei mir Aidria! Es tut mir Leid, dass ich so unfreundlich gerade eben zu dir gewesen war", sprach Kai schon fast wispernd, während er seine Augen auf einen starren Punkt auf seiner Decke richtete.

Mit einem Lächeln, glücklich darüber, dass Kai sie nicht zurücksetzte, wirbelte Aidria wieder zu ihm um.

„Ist Dir schon vergeben. Wir sind doch schließlich Freunde", grinste sie weiter und erwiderte den leichten Druck , der von Kais Hand kam.
 

„Was ist mit mir geschehen?", ermittelte Kai, im Inneren seines Herzens erleichtert, dass Aidria es ihm nicht nachtrug, weiter.

„Du hattest vor einigen Stunden hohes Fieber. Ich habe dich hierher gebracht und mich um dich gekümmert. Sinisturus konnte ich leider nicht auffinden, sonst hätte er dir noch Heilkräuter geben können. Die ganze Aufregung war heute etwas zu viel für dich, wie mir scheint", meinte sie bedenklich und setzte sich zu ihm ans Bett.

„Nein, ich glaube nicht, dass das er einzige Grund ist", murmelte ihr Gegenüber nachdenklich.

„Was meinst du damit?", fragte Aidria sogleich verwirrt und blickte dabei erwartungsvoll in Kais Augen.

„Wahrscheinlich ist es wegen Dranzer", begann Kai und versuchte sich dabei wieder aufzurichten; sein Versuch jedoch scheiterte kläglich und so musste er in die Laken zurücksinken.
 

„... Dranzer? Weshalb dein Adler?", ermittelte sie weiter.

„Als er sich im Kolosseum in diesen merkwürdigen Bogen aus Gold verwandelt hat und ich einen Pfeil abschoss, war mir so, als hätte der Bogen mir einen Teil meiner Kraft entzogen, als ich einen Pfeil abschießen wollte. So als wäre dieses Feuer meine eigene Lebensenergie. Verstehst du, was ich meine?", fuhr Kai fort.

„Schon... Aber weshalb bist du erst jetzt zusammen gebrochen?"

„Wahrscheinlich, weil ich mich zu sehr aufgeregt habe. Vorher auf dem Weg zum Palast, war mir nur schwindlig und leicht übel, dadurch, dass ich mich noch hinzu aufgeregt hatte, habe ich wohl meine restliche Energie für diesen Moment verbüßt."

Wissend nickte sie darauf ein. Anders konnte es auch wohl kaum sein...

„Dennoch komisch. Ein Bogen der sich von Leben ernährt", sprach sei bedenklich den Kopf schüttelnd.
 

„Es gibt sicherlich verrücktere Sachen, Aidria", erwiderte ihr Gemahl darauf, wobei er nochmals versuchte aufzustehen, was ihm dieses Mal auch tatsächlich gelang.

Verwirrt schaute sie ihm dabei zu, wie er versuchte seinen Weg fortzusetzen.

Als er drohte, zu Boden zu stürzten, half sie ihm auf und stützte ihn.

„Kai... Ist alles in Ordnung?!", fragte sie panisch.

„Ja, es geht schon. Aber ich muss unbedingt zu Sinisturus - es ist dringend", erwiderte er und richtete sich ohne ihre Hilfe wieder auf, drohte aber zurückzufallen, sodass Aidria ihn nochmals im letzten Moment abfangen musste und dann mit ihm dem Weg gemeinsam entlang ging.

„Du bist wohl nicht sehr besorgt um meinen Zustand, wenn du mir einfach hilfst weiterzugehen, oder?", fragte Kai und klammerte sich noch mehr an Aidria.

„Doch, ich bin sehr besorgt um dich. Aber ich weiß, dass ich dir dein Ziel nicht aus dem Kopf schlagen kann. Du würdest so lange nicht mit mir reden, bis ich dich gehen lassen würde. Also, helfe ich dir lieber", lächelte sie sanft.
 

Mit stillem Erstaunen nahm Kai ihre Antwort hin. Und wieder wurde ihm vor Augen geführt, dass er nicht alleine war. Solange sie da sein würde, müsste er nichts befürchten...

„Kai... Kannst - kannst du das auch riechen?", ermittelte sie nach einiger Zeit, als sie schon ein ganz großes Stück voran gekommen waren.

„Ja...", drang die schwache Antwort an ihr Ohr.

„D-Das ist doch... der Geruch von Feuer!", stellte sie bitter fest.

„Es kommt von den oberen Gemächern von Sinisturus!", war die schnelle Feststellung ihrerseits, nachdem sie den Lehrraum des Meisters betreten hatten.

„Schnell Aidria. Lass mich hier, hol Wachen. Sie sollen Wasser holen!", befahl Kai ohne noch weitere Zeit zu verlieren.

Zunächst zögerte sie etwas. Sie wollte Kaius nicht in solch einer Verfassung zurücklassen. Aber dann ließ sie ihn langsam los und eilte davon, um Hilfe zu holen...
 

Kais Zustand wurde immer schlechter.

Ihm wurde plötzlich schlecht und die Welt verschwamm vor seinen Augen.

Es kam ihm vor, als könnte er nicht atmen.

Das Letzte, was er sah war ein Vogel, der aus einer Feuerwand emporflog und einen Gesang im Raume verbreitete.

Im ersten Moment kam es Kai so vor, als sei es sein Dranzer. Als würde er ihn rufen...

Doch Kai war zu schwach noch länger auf die Rufe des Adlers zu hören.

Seine Augen schlossen sich und ihn umgab pure Finsternis...
 

Zugleich landete Dranzer nahe an seiner Seite, berührte das Haupt seines Herren. Versuchte ihn zurückzuholen. Ohne Erfolg...

Der Adler wusste, dass es nun um das Leben seines Herren ging, denn das Feuer hatte auch langsam von den unteren Räumen besitz ergriffen.

Mit eilenden Flügelschwingen, flog er durch die Säulen hinaus in die Nacht, über die riesigen Palastmauern hinaus auf die Straßen Roms.

Durch seine guten Augen bei Dunkelheit, erspähte Dranzer sogleich einen Mann auf einem weißen Ross, der sich dem Palast näherte.

Bewusst, wer derjenige war, ließ sich der Greifvogel hinabgleiten und fing sich einige Momente vor dem Reiter ab, der sogleich stoppte und mit seinen eisblauen Augen verwirrt den Adler anschaute.
 

„Was ist denn los Dranzer?", ermittelte Tala unwissend und ließ das hektische Tier auf seinem Arm Platz nehmen, wobei dieser zu kreischen begann.

Dann erhob sich der Greifvogel wieder in die Lüfte und flog den Weg zum Palast voraus.

Und schon traf die Erkenntnis Tala wie ein Blitz.

Sein Atem stockte...

„Kai... ", brachte er nur stockend hervor und ritt dann so schnell es ging auf die Palastmauer zu.
 

^*<*<*<*<*<*<*<*<^
 

Statt zum Haupttor zu reiten, folgte er Dranzer, hielt vor der Mauer sein Reittier an und sprang mit einem Ruck über die Umfassung. Woraufhin er im Garten landete.

Von weitem jedoch konnte er bereits Flammen erkennen.

Nun dürfte er keine Zeit mehr verlieren. Es ging schließlich um Kais Leben!

Ohne noch weiter auf der Stelle zu verweilen, rannte er mitten in die Flammen hinein und ließ sich von Dranzer leiten.

Nicht lange und er fand tatsächlich seinen Kai bewusstlos am Boden liegend.

Schnell hob er ihn auf seine Arme und noch bevor die Gemäuer einstürzten, schaffte Tala es aus dem Raum.

Gerade in dem Moment, wo die stützenden Säulen hinter ihm zusammenbrachen und er ins Freie trat, konnte er Aidrias besorgte Stimme schreien hören und folgte dieser.

Als sie sah, wie Tala mit ihrem Gemahl in den Armen auf sie zu kam, brach sie völlig verstört in Tränen aus. Sie machte sich Vorwürfe...
 

„KAI! – Bei Jupiter...!", rief sie verängstigt und kam auf Tala zugestürzt.

„Keine Sorge, er lebt und hat keine Verletzungen. Er ist nur ohnmächtig", versuchte Tala sie etwas zu beruhigen.

Genau in diesem Augenblick schlug Kai zögernd seine Augen auf und blickte als aller Erstes in Aidrias weinendes Gesicht.

„Es tut mir Leid, Kai. So fürchterlich Leid. Das alles ist meine Schuld", schluchzte sie sogleich.

Schwach schaute er daraufhin auf und erfasste Talas sanften Blick.

„Was... Was ist denn -", begann er brach, aber sogleich wieder ab, da seine Erinnerungen zu ihm zurückgekehrt waren.

Mit leichtem Druck zeigte er Tala, dass er wieder auf die Erde wollte, was ihm dieser auch erfüllte, jedoch blieb der Feldherr nah an seiner Seite, während Kai sich zu Sinisturus Gemächern umwandte, die immer noch brannten...
 

„Aidria, es... es ist nicht deine Schuld", sprach er und lief dabei ohne Talas stützende Hand einige Schritte weiter, sank darauf auf die Knie.

Was geschah hier nur?

Warum mussten alle Menschen, die ihm lieb und teuer waren, nur solch ein Leid in seiner Nähe erfahren?

„Dranzer... Dranzer hilf mir, bitte", flehte er wispernd und wurde auch erhört.

Denn der Adler kam im nächsten Moment, wie aus dem Nichts, zu ihm geflogen und landete vor ihm auf dem Boden.

Wie hypnotisiert streckte Kai seine Hand nach dem Greifvogel aus, wobei sein Amulett zu leuchten begann und sich Dranzer vor seinem Angesicht wieder in den goldenen Bogen verwandelte.

Der Erbe fühlte, wie neue Kräfte seinen Körper durchströmten.

Er griff nach dem Bogen und erhob sich ohne weiteres...
 

So als hätte Kai schon immer den Bogen besessen, schloss er die Augen und ein gewöhnlicher Pfeil bildete sich in seiner Hand.

„Der Regnumbogen", kam genau in diesem Moment Tala die Erkenntnis.

„Przyjdž Wiatr!", sprach Kai legte den Pfeil an und schoss ihn mitten in die Flammen.

Urplötzlich trat ein starker Wind auf, der sich zu einem richtigen Wirbelsturm entwickelte und wie durch ein Wunder wurden die Flammen immer kleiner und kleiner.

Bis sie vollkommens erstickt worden waren...

Kai ließ klagend den Boden sinken und fasste sich für einen Moment an die Stirn, um sich den Schweiß fortzuwischen.

Langsam bekam er diesen seltsamen Bogen unter Kontrolle. Mit einem leichten Lächeln schaute er darauf herab.
 

„Ich danke dir, Dranzer", bedankte er sich in Gedanken bei seinem Adler.

Und sogleich wurde der Bogen wieder von gleißendem Licht erfüllte, dass alle Anwesenden blendete.

Als Kai seine Augen wieder öffnete war an Stelle des Bogens wieder Dranzer vor seinem Angesicht, der sich auf die Schulter seines Herrn niederließ.

„Willkommen zurück... mein Freund", flüsterte Kai dem Vogel müde zu und hatte einige Schwierigkeiten sich auf den Beinen zu halten.

Beifolgend stand Tala nur einige Meter hinter Kaius und war tief in seinen Gedanken versunken, während Aidria die verschreckten Wachen fortschickte und dann zu Kai eilte.

„Kai... Kai kannst du mich hören?", fragte sie mit zittriger Stimme und erhielt einen kurzen Blick Seitens des Erben.
 

„Sinisturus... Wo ist er?", stellte Kai schwach die Gegenfrage und sah Aidria mit strengem Blick an.

Diese ließ ihr Haupt sinken und erwiderte nichts darauf und Kai verstand schon...

„Nein... Nein... Das darf nicht wahr sein! Warum? Warum stürzte ich alle ins Unglück?!", schrie Kai außer sich vor Wut. Seine Beherrschung war dahin.

Er konnte einfach nicht mehr...

„Weil dies deine Bestimmung ist.

>Zu Anfang stürzten sie alle ins Unglück, doch das ist nur ein kleiner Preis, für die Rettung, die sie darauf vollzogen<" , erhob Tala das Wort und bekam dadurch erstaunte Gesichtsaudrücke entgegengebracht.

„Was, was bedeutet das, Tala?", ermittelte Kai, musste sich leicht bei Aidria stützen, da er wieder drohte zusammenzubrechen.

Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, wirbelte Tala herum und wollte gehen.

Er hatte bereits zu viel gesagt...
 

„Tala, ich will eine Antwort!", schrie Kaius ihm verzweifelt nach, sodass der Rothaarige stoppte, kurz einen letzten Blick auf Kai warf und erwiderte:

„Mit der Zeit wirst du es erfahren. Dies sei Dir gewiss."

Dann setzte seinen Weg fort, ohne sich nochmals umzuwenden.
 

„Ich will nicht mehr. Ich will nicht mehr...", begann Kai sofort zu klagen, während sie traurig auf ihn nieder sah.

„Ich will das alles nicht mehr. Ich will, dass es endlich endet. Wieso geschieht das nicht? Ich habe es so satt", jammerte er weiter und befreite sich von ihr.

Mit einem Seufzten schloss Aidria die Augen, als Kai sich langsam von ihr fortbewegte.

Entschlossen öffnete sie diese wieder und rief ihm nach:

„Kai! Du kannst nicht einfach davon laufen! Hörst du? Es ist nun einmal dein Schicksal. Du kannst nicht davonlaufen! Es holt dich ein!"

Für einige Sekunden stoppte Kai in seinem Gehen.

Diese Worte schienen ihn bedenklich zu machen. Doch dann lief er einfach weiter...

Aidria blieb allein zurück.

Sie schaute sich ein allerletztes Mal zu Sinisturus zerstörten Gemächern herum und da wurde ihr klar, was sie zu tun hatte.

Sie musste zu ihm...
 

^*<*<*<*<*<*<*<*<^
 

Erschöpft öffnete er seine Augen, als er spürte, wie etwas zu leuchten anfing.

Es war sein Amulett, welches er von Kai erhalten hatte. Es schien auf irgendetwas zu reagieren.

Auf was, dass wusste Ray nicht.

Aber das es dies tat war schon höchst merkwürdig.

Nach seinem Anhänger greifen konnte er nicht. Wie auch?

Eisenketten, mit denen er an die Wand geknechtet worden war, erleichterten das Bewegen ja auch so sehr!

Ray wusste noch nicht einmal, weswegen man ihn festgenommen hatte.

Kai hatte ihn zwar wiedererkannt und anscheinend auch der Kaiser, doch dieser war nach seinem Triumph schon nicht mehr an seinem Platz gewesen.

Wollte der Herrscher ihn verurteilen, nur weil er sich als Gladiator Kai gezeigt hatte?
 

Das wäre doch irgendwie lächerlich gewesen. Selbst so etwas würde Alexander nicht befehlen lassen. So viel Verstand besaß er noch...

Rays Meinung stand fest. Es muss einen anderen Vorfall gegeben haben. Nur leider wusste er nicht was für einen.

Und wenn man ihn hier nun zu Unrecht festhielt? Nun gut, dass war nicht das Schlimmste. Er konnte es ertragen, aber das auch noch Tyson und Max darunter leiden mussten. Genau das wollte er einfach nicht...

„Ray... Max... Tyson?", konnte er eine Stimme vernehmen, die von seiner Seite her sprach.

Als er sich der Stimmte zu wandte, erkannte er Diana und auch Apollon, die besorgt dreinblickten.

„Meine Diana!", rief May sogleich erfreut, als sie auf ihn zukam und den Schlüssel für die Handschellen dafür benutzte ihn zu befreien.
 

„Wie seid ihr an den Schlüssel gekommen?", ermittelte Tyson erstaunt und wurde sogleich von Apollon befreit.

„Göttergeheimnis", lächelte dieser ihm entgegen und befreite darauf auch Ray von seinen Fesseln.

„Kommt... Wir müssen uns beeilen. Wir haben nicht mehr viel Zeit, die Wachenablösung ist gleich vollzogen, da müssen wir schon aus dem Kolosseumsgefängnis geflohen sein, bevor die davon Wind kriegen", drängte Diana sogleich um Eile und ging voraus.

Ihr hinterher ging Max, dann folgten Tyson und Apollo und das Schusslicht war Ray.

Leise schlichen sie sich die langen, unterirdischen Steingänge, welcher an einigen Stellen von Fackeln erleuchtet waren, entlang und achtete so gut es ging darauf nicht das kleinste Geräusch zu verursachen.

Als sie um eine Ecke biegen wollte, stieß Diana urplötzlich mit jemanden zusammen und fiel verschreckt zu Boden.
 

Derjenige mit dem sie zusammengestoßen war, war ein Junge nahe ihres Alters.

Er hatte kurze blonde Haare und seine eiskalten Augen waren starr auf die Gruppe gerichtet.

Nur kurz darauf trat neben ihm ein weiterer Junge auf, er hatte sehr helles, lilanes Haar, das kurz geschnitten war. Ein boshaftes Lächeln lag auf seinen Lippen.

„Sieh mal an. Da versuchen wohl welche zu fliehen. Können wir das durchgehen lassen, Spencer?", sprach er darauf den Blondhaarigen zu, der boshaft zu grinsen begann und leicht seinen Kopf schüttelte.

Der Gruppe stockte der Atem mit einem Mal.

Man hatte sie entdeckt!

Das würde nicht gut ausgehen...
 

to be continued...
 

^*<*<*<*<*<*<*<*<^
 

So, des war’s von mir für heute!

Aber ich komm wieder, also bleibt bitte dran Leute!!!
 

Wer mir ein Comment schreiben will, dem sei es nicht verwehrt!

Ich freu mich immer wieder über Rückmeldungen ^^

Wir sehen uns übernächste Woche dann! Denn diese fahre ich weg nach Polen.

Meine Cousine und ich wollen dort die Straßen unsicher machen ^^

(kleiner Scherz ^^;)

Also, bis bald!
 

Marli



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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-02-18T18:01:29+00:00 18.02.2004 19:01
Hi Ho!!
Ich weiß, ich hab lang nichts mehr von mir hören lassen, aber ich war abgelenkt...*drop* SOOOOORRRRYYYYYY!!!!!!! *versöhnungsknuff*
Das Chappi is echt geil, aber es gibt zwei Sachen die mich stören:
1.: Warum kann Tala nich gleich mit der Wahrheit rausrücken? Immer diese Geheimniskrämerei! *neugierig und ungeduldig is*
2.: Warum so ein fieser Cliffhanger? *heul* Das kannste doch nich machen!!!
Werd morgen noch ma vorbeischauen!!
bis denne!

love, peace and happyness
die kleine dragon
Von: abgemeldet
2003-11-09T17:25:49+00:00 09.11.2003 18:25
Also, du kennst mich zwar genausowenig wie ich dich, aba trotzdem muss ich deinem Mut einen Respekt zusprechen, sich zu trauen sowas zu schreiben!! *wow*!!
Ich bin selbst begeisterte Geschichtenschreiberin (sin zwar ein bisel anders, aba egal)!!
Du hast meine Bewunderrung!! Ein gaaanz dickes Kompliment an diese Story!! War übrigends die erste, die ich hier gelesen hab, auf Rat einer Freundin, und....ups..ich labere mal wieda zu viel^^!!
Also, mach weiter so, ich behalt dich im Auge*g*!!
Cu Jen
Von: abgemeldet
2003-11-04T18:24:57+00:00 04.11.2003 19:24
ich kann dir imma nur wieder das gleiche schreiben
suuuupi story mach bidde gaaanz schnell weidda
deine
Yanika
Von: abgemeldet
2003-10-28T22:08:20+00:00 28.10.2003 23:08
also eins muss ich dir lassen:
du hast gute ideen und kannst diese auch echt gut umsetzen :P dein schreibstil gefällt mir :D

und nun zum negativen:
warum zum teufel nur so wenig? *g* ich krieg die krise! das halt ich nicht aus eh! so ne geile story und ich kann die nich am stück lesen.. fertig lesen! -___-

aber.. es sei dir verziehen *loL* das machst du durch die anderen fics wieder weg *G*

schreib bitte schnell weiter ^^ (und sorry, dass ich erst heute n kommi schreiben konnte ;_; hatte vorher keine zeit)


Gruß
Sabi
Von: abgemeldet
2003-10-23T19:33:31+00:00 23.10.2003 21:33
WEIDAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA! UNS SRY DAS ICH BIS JEZE NICHTS GESCHREIBSELT HATTE!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2003-10-22T21:06:32+00:00 22.10.2003 23:06
So, wie immer muss auch ich jetzt meinen Senf noch mal dazu geben *g*
Also das war einfach wieder Hammer-Genial ^-^
Obwohl ich es schon schlimm finde, dass Kai auf einmal zweifelt, nur weil er jetzt weiß das es sein Bruder ist.
Ich hoffe echt, dass die noch irgendwie zusammenkommen (muss ja trotzdem kein F,F,E Ende werden) werden!
Und ich hoffe, dass schnell weitergeschrieben wird, wenn du aus dem Urlaub wieder da bist,
also viel Spass in Polen ^.^
bYe Devil
Von:  Schantra
2003-10-22T19:26:38+00:00 22.10.2003 21:26
was soll man da noch schreiben außer genial, super, spitze, schreib schnell weiter und andere lobeshymnen ^^
Von:  saiya-chan
2003-10-22T16:17:50+00:00 22.10.2003 18:17
SUPERGEILOMATIKO!!!!!!!!!!!!!!!!!

Also das war echt wieder ein mehr als geniales kapitel.
Doch hasst Kai Ray jetzt oder ist er angewiedert, weil er jetzt weis das Ray sein Bruder ist oder ist er jetzt einfach nur von dem allem verwirrt ?

Also du musst schnell weiter schreiben und ich sage dir wenn es für ray und Kai kein Happy End gibt bin ich beleidigt...

by dein Schwesterchen saiya-chan ^-°
Von:  SolGaiaNox
2003-10-22T15:19:29+00:00 22.10.2003 17:19
Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh *binichspätdran*
Suuuuuuuuuuuuuuuuuuuper Kapitel aber auch verdammt traurig an manchen Stellen !!!!
Ich hoffe du hast viel Spaß in Polen und bringst gute Laune mit, denn wenn du schlechte mitbringst wollen wir ja nicht das du sie an der FF ausläßt. Die zwei müssen ja schon genug ertragen *heul*
Na ja hoffe du schreibst schnell weiter
Knuddel knuddel
Shadow-lady
Von: abgemeldet
2003-10-20T18:14:36+00:00 20.10.2003 20:14
och nein...*heul* wieso musst du grade hier einen cliffhanger machen? naja....solange es denn nächste woche weiter geht...^^
wieso zweifelt kai jetzt? wieso zweifelt er an seiner liebe zu ray? das kann doch nicht sein...aber andererseits finde ich auch das (komischerweise...^^") wiederum gut! denn im leben zweifelt man nun mal in vielen situationen...das hast du hier wirklich toll rüber gebracht...obwohl ich manchmal das gefühl hatte, es ginge etwas schnell und 'etwas' unübersichtlich in den handlungen voran....das muss nichts heißen, aber es kam mir ein bisschen so vor...ausserdem war das nur bei 1 bis 2 szenen...
aber ansonsten kann ich nur sagen...toll! einfach genial! dein schreibstil übertrifft alles andere und die story ist so gut aufgebaut...und es ist wirklich spannend und mitreißend...das schafft nu wirklich nicht jeder! ^_~
*beide däumchen drück* einfach nur toll! mach so weiter! und viel spass in polen! ^^
bye! Taji


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