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Ashita wa ii hi ni naru no itooshii hito no tame ni ..

{Morgen wird ein besserer Tag für den Menschen, den ich liebe,...}
von

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Bye Bye... Teil 2

Plötzlich stand eine weitere Person an der Treppe, gerade als Ryo und Shinichi das Ende von eben dieser erreichten. "RAN!" freute sich Shinichi. "Sharon ist noch da drin!" Ryo dachte sich verhört zu haben. Er wollte seine Freundin jetzt da rein schicken, um diese Tussi zu retten? Das durfte doch echt nicht wahr sein! Ryo war erhitzt und würde jeden Moment überkochen. "Nein, Ran! Lass sie, der ist nicht mehr zu helfen! In 30 Sekunden, wenn ich mich nicht verkalkuliere, fliegt alles in die Luft!" Ohne ein Wort rannte das Mädchen an Ryo vorbei, der ihr nur nachschauen konnte, da er Shinichi seiner Verletzung wegen stützen musste.
 

Erleichterung machte sich in Shinichi breit, Ran würde dafür sorgen, dass alles gut wurde, da war er sicher.
 

Das Mädchen rannte wie der Teufel und sah wenig später die Frau am Boden liegen. Sie hob sie vom Boden auf und rannte mit ihr über ihrem Rücken wieder die Treppe hinab. Es zählte jede Sekunde, denn in weniger als 20 Sekunden würde es zu spät sein. Das Haus bebte nun noch viel heftiger, als zuvor und Ran wäre beinahe hingefallen, aber sie fing sich in letzter Sekunde wieder, raste mit Sharon die Treppe hinab und rannte weg vom Gebäude, als es einen ohrengebetäubenden Lärm gab, sie ein leichter Druck nach vorne warf und sie am Boden landete.
 

In diesem Moment war das Gebäude Geschichte, ein Flammeninferno loderte vor Ryos und Shinichis Augen. Ran lag am Boden, sie hob den Kopf. Ihr Gesicht war mit Ruß verschmiert, aber verletzt war sie nicht...
 

***
 

Sharons Kopf ruhte auf Rans Schoß. "Ich bin froh, jetzt ist alles vorbei, nicht wahr, Shinichi?" fragte das Mädchen und er nickte nur leicht. "Jetzt ist sie also frei?"
 

"Hmm.. jetzt ja, aber nicht mehr lange", sagte Ryo und ging mit Handschellen auf die Wehrlose zu.

"Hast du sie noch alle?" fragte Ran erschüttert. "Nur weil du es nicht geschafft hast, sie zu schnappen, willst du diesen Umstand jetzt ausnutzen? Wenn du es wagst, lernst du mich kennen! Außerdem.. hat Shina versprochen, dass ihr Gerechtigkeit widerfahren wird!" meinte sie dann noch.

"Das ist nur gerecht!" Ryo wurde von Shinichi weggezogen. "Glaub mir.. das Einzige, was sie jetzt erst mal braucht, ist ihre Ruhe!" Der Junge gab dem Mann einen Stoß und holte seine Waffe raus. "Zwing mich ja nicht dazu, ich will ja meiner Schwester nicht wehtun müssen..", drohte Shinichi. "Wenn sie wieder auf den Beinen ist, könnt ihr sie immer noch jagen, dann hat sie wenigstens eine reelle Chance, ganz im Gegensatz zu jetzt! Sie bekommt ja nicht mal mit, dass sie noch lebt! Also verschwinde, du feiges Schwein!"

"Du meinst, dass du mich mit einer Waffe bedrohen kannst? Spinnst du? Ist dir auch nur ansatzweise klar, was sie aus dir gemacht hat?"

"Wieso denn sie? Ich hab's freiwillig getan.. im Nachhinein." Shinichis Blick schwang zur Seite, zu Ran. "Los Ran, in der Nähe steht ein weißes Auto, es ist das Auto, mit dem wir hierher kamen, fang.." Er warf ihr den Schlüssel zu und behielt dabei Ryo gut im Auge. "Du wirst fahren, Kleine!"
 

***
 

Tagelang lag Shina im Koma und man wartete auf ihre Genesung. Nach der Sache mit der Organisation hatte Shinichi Sharon unter einem falschen Namen ins Krankenhaus gebracht und pendelte nun zwischen seiner Schwester und ihr hin und her. Er hielt die Anspannung, die herrschte, kaum aus. Shina lag wie eine Leiche vor ihm, das konnte er einfach nicht ertragen, jedes Mal wenn es ihm zu viel wurde, ging er nach Sharon schauen, und irgendwie kam es Yukiko seltsam vor, als er das 6. Mal einfach zur Tür hinaus verschwand, so dass sie ihrem Sohn folgte. Dieser jedoch bemerkte das sehr schnell, dass ihm jemand nachlief, blieb stehen und drehte sich um.

"Mutter?.. Warum läufst du mir nach? War irgendwas?"
 

"Dasselbe könnte ich genauso gut dich fragen. Wohin gehst du schon die ganze Zeit? Deine Schwester braucht dich jetzt, sie braucht jeden Beistand, den sie kriegen kann und du läufst andauernd weg, was ist los, sag's mir?!" drängte sie und konnte an seinen Augen erkennen, dass sie ihn auf frischer Tat ertappt hatte, doch wobei das wusste die ältere Frau noch nicht.
 

"Hier liegt noch jemand im Krankenhaus.. und da ich sowieso hier bin, kann ich auch nach dieser Person schauen, darüber hinaus, finde ich es einfach furchtbar, wie Shina in diesem weißen Bett um ihr Leben zu kämpfen hat.. und das nur, weil so ein gestörter Kerl auf sie schießen musste." Shinichi schnaubte wütend, als er das sagte, und schlug mit der Faust gegen die kalkweiße Wand. "Sharon hat im Schlaf davon geredet, dass Shuichi Akai sie mal vergewaltigen wollte, neulich wollte er sie umbringen, aber keiner von uns kann etwas dagegen unternehmen, niemand kann ihm etwas anhängen, weil er von Leuten des FBIs beschützt wird. Die sagen, er darf, wenn er es für richtig hält, auf Leute schießen. So bei Bedarf, weißt du? Er schießt nicht nur auf Verbrecher, sondern auch auf unschuldige Leute, wie meine Schwester.. und ich soll zusehen, das ist einfach zuviel!" Der Junge hatte Tränen in den Augen. "Weißt du, was er bei einer Befragung gesagt hat? VERMOUTH sei sein eigentliches Ziel gewesen, doch meine Schwester sei dazwischen gegangen und es hätte sich einfach so ein Schuss gelöst, der sie getroffen hatte. Er meinte, es sei ein Unfall gewesen! Sag mir, wo das gerecht sein soll?!"
 

Yukiko ging auf ihren Sohn zu und schloss ihn in die Arme. "Aber ihr wart doch Zeuge des ANSCHLAGES. Glaubt die Polizei ihm denn das, was er sagt?" Sie strich ihm beruhigend über den Rücken, sie fand, er war ziemlich angeschlagen und brauchte das, aber er riss sich los und gestikulierte wild mit seinen Händen.
 

"Was denkst du? Die Polizei meinte, dass wir da alle etwas falsch rein interpretiert haben könnten und ein FBI-Agent wohl kaum eine Detektivin mutwillig töten wollte. Ich hab doch genau gehört, wie er sagte, dass sie ihn nervt und er sie beseitigen will und diese Aussage können wir nicht mal gegen ihn verwenden, weil er alles abstreitet. Die Polizei von Tokyo ist verdammt naiv!"
 

"Was ist jetzt mit Sharon, geht's ihr gut?" Die Frau zitterte, denn sie befürchtete, dass es um sie genauso schlecht stand, wie um ihre Tochter. Shinichi ergriff ihre Schultern.

"Sie ist bei Bewusstsein und denkt viel zu viel nach. Vorhin hat sie eine Schwester angebrüllt, dass sie es hasst hier zu sein und dringend einen Cognac braucht. Komischerweise hat sie die Finger vom Alkohol weggelassen, als wir bei ihr gewohnt haben. Ich denke, sie langweilt sich in diesem weißen Krankenhaus. Ich kann das nachvollziehen, wenn man wachliegt und viel zu viel grübelt, wird man irgendwann verrückt!"
 

"Ja.. verrückt, das ist sie, ohne Zweifel!" stimmte Yukiko, ohne es zu wollen, zu. Shinichi schaute sie etwas perplex an und lächelte.

"Jeder ist irgendwo ein bißchen verrückt, auch ich, meine Schwester und du. Normal sein, wäre ja auch ziemlich langweilig. Kommst du mit? Dann ist Ryo mal etwas alleine mit Shina, auch wenn ich im Moment finde, dass er sie gar nicht verdient!" Shinichi drehte sich weg, denn jetzt hatte er etwas gesagt, was er besser für sich behalten hätte.
 

Yukiko lief ihrem Sohn nach, dieser öffnete die Tür zu den Treppen, da er Aufzüge im Moment nicht ausstehen konnte, das lag vielleicht auch daran, dass man in ihnen gefangen sein konnte. Und im Augenblick war er ein leichter Paranoid.

Während Yukiko mit ihrem Sohn die Treppe hinabging, fragte sie sich, was er mit der Anspielung auf Ryo gemeint hatte. "Was meintest du eben, als du gesagt hast, dass Ryo Shina nicht verdient? Hat er was verbrochen?"
 

"Ja.. er hat sie leicht verraten. Er wusste doch, dass Shina Sharon mag.. und ihr helfen will und er wollte ihr bloß schaden. Weißt du, als ich mit ihr die Organisation hochgehen ließ, sind wir nur knapp mit dem Leben davon gekommen. Ich mache mir echt ernsthaft Sorgen um Ryo, er weiß ja kaum noch, was er da tut. Er hat zum Beispiel mit eiskaltem Ausdruck im Gesicht gesagt, dass er nur mich retten kann, dabei hätte er locker auch sie mit sich nehmen können, aber er hat seinen Hass die Oberhand gewinnen lassen. Wenn ich ehrlich bin.." Shinichi hielt an und stand mit dem Rücken und gesenktem Kopf da. "Ich war nahe dran, sie zu hassen, ich hab es mir eine zeitlang wirklich eingeredet.. vielleicht war es auch so, dass ich sie gehasst habe, aber ich hätte ihr deswegen trotzdem das Leben gerettet, wenn sie in Gefahr gewesen wäre. Was ich sagen will, mir gefällt Ryos Handlungsstrang nicht. Er wollte sie aus Hass im Stich lassen, das sollte ein Mensch nicht tun, ganz besonders nicht, wenn er Detektiv ist!"
 

"Da gebe ich dir vollkommen Recht, Shinichi. Ich bin richtig stolz auf dich, wie du dich gemacht hast. Aus Hass jemandes Tod in Kauf nehmen, ist echt nicht der feinste Zug. Das ist ja fast wie morden! Ich frage mich allerdings, was ihn dazu treibt. Ich meine, sie wollte ihn in die Organisation holen, um dieser zu entkommen und er bestraft sie dermaßen mit Hass.. das ist doch nicht normal. Ich befürchte, da war noch mehr, als nur das."
 

"Ich auch", antwortete Shinichi knapp.
 

***
 

Der Himmel überschüttete die Menschen geradezu mit Regen, er wollte gar nicht mehr aufhören, weswegen die meisten Leute schlichtweg zu Hause blieben, doch Ran war an dem Tag noch unterwegs, da sie ein Geschenk für Shinichis Geburtstag kaufen gehen musste, sie hatte schon viel zu lange darauf gewartet.

Bei der Hälfte des Weges rannte sie in eine Person hinein, welche das Mädchen böse fixierte und sie dann anbrüllte, als hätte sie ihm etwas gestohlen. Aber das war längst nicht alles. "Welch eine Tragödie, dass Gott dich zu mir geführt hat, ausgerechnet dich, die meine Exfreundin mag, weißt du, was das jetzt für dich bedeutet, Kleine?" Ohne eine Antwort zuzulassen holte der schwarzhaarige Mann eine Pistole aus seiner Jackentasche. Rans Augen wurden ihr fast zu groß für das Gesicht, sie wollte weglaufen, aber sie dachte nichts befürchten zu müssen, schließlich kannte sie diese Situation noch aus New York. Shuichi Akai hatte auch zu seiner Waffe gegriffen, ihr jedoch nichts angetan, da machte der hasserfüllte Ausdruck in seinem Gesicht auch nichts mehr aus.

Doch dann waren ein paar laute Schüsse zu hören und Rans Augen weiteten sich noch ein Stück, diesmal vor Schock. Sie spürte verschiedene, dumpfe und stechende Schmerzen in ihrem Körper und sie konnte nicht atmen. Verzweifelt schnappte sie nach Luft, ihr Körper fühlte sich mit einem Mal taub an, sie konnte sich nicht mehr bewegen.

Shuichi stieß sie zu Boden und Rans Körper fiel lasch in eine Regenpfütze. Der FBI-Agent kniete sich über sie. "Wenn ich das bei Sharon schon nicht schaffe, wenn sie verletzt ist, bei dir bestimmt! Aber tröste dich, du bist bereits dabei zu verbluten, du wirst es kaum mehr mitbekommen und wenn, dann nicht bis zum Schluss.."
 

Sharon wachte schweißgebadet aus einem Alptraum auf. Akai hatte Ran erschossen und hatte vor ihr körperliche Schande anzutun, das war ein schlechtes Omen, es wurde Zeit, dass man ihn loswurde. Die Frau griff sich an den Kopf, es war so real gewesen, dass sie wahrhaftig Angst davor bekam, dass es schon geschehen war, deswegen stand sie auf. Sie ging ins Nebenzimmer und konnte dort Ran ausmachen. "Yokatta!" sprach sie leise, was soviel wie Gott sei Dank hieß, und schloss wieder die Tür. Das Mädchen schlief, es war eine kalte Nacht im April, der sich dem Ende neigte. Das Wetter stimmte ungefähr mit dem des Traumes überein, es machte ihr Angst. An einem solchen Tag *konnte* es geschehen, es durfte nie so weit kommen, vorher würde sie den Kerl zerlegen, er hatte ohnehin genug Unheil angerichtet.
 

***
 

5 Tage später....
 

"Shina.. sprich schon mit mir.. was ist das zwischen dir und der Killerin? Sag doch mal was? Wenn du sie anfängst zu beschützen, muss da doch ein besonderer Grund vorhanden sein!" Die Frau reagierte erst nicht, sah Ryo dann aber böse an.

"Muss es das? Muss es wirklich einen Grund dafür geben, dass man einem Menschen das Leben rettet? Es sollte selbstverständlich sein, dass man sich gegenseitig hilft. Oder findest du nicht?"
 

Eine so simple Frage war das, jedoch mit tiefsinnigerer Bedeutung. Wer Shina kannte, wusste das und Ryo kannte sie. Dass sie so ein gutes Herz hatte, konnte sie ziemlich verletzen, er wollte sie doch bloß beschützen. Warum verstand keiner außer er selbst seine Absichten?
 

"Nicht jeder verdient es, dass man ihm hilft, das solltest du wissen."

"Nein, du sollst endlich verstehen. Wir sind Detektive und keine Polizisten. Wir wollen doch in erster Linie verstehen, weshalb unsere Täter ihre Morde begehen. Wir wollen Motive, jeder hat Motive, sei es, weil derjenige psychisch nicht ganz da ist, oder man ihm etwas angetan hat, wofür derjenige sich rächen muss, damit es demjenigen besser geht." Shina nahm ihn am Kragen, denn da war eine Sache, die sie schon etwas länger beschäftigte. "Ich weiß, dass da noch mehr ist, als nur eine billige Entführung, Shinichi hat mir einiges erzählt und das was ich hörte, hat mir gar nicht gefallen. Deinetwegen wäre Ran fast drauf gegangen, nur weil du einen persönlichen Groll gegen *unseren Sonnenschein*, wie du immer so schön sagst, hegst, wolltest du, dass sie mit dem Gebäude in die Luft geht. Hast du mal drüber nachgedacht, was die Organisation mit ihr gemacht hat?"
 

Wie zum Teufel sprach diese Frau mit ihm? Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen, die tat ja, als wäre er der Böse. "Sie interessiert sich ja auch nicht für ihre Mitmenschen, was soll das also? Das alles ist vergebene Liebesmühe, sie verdient es nicht mal zu leben, nachdem was sie Menschen angetan hat.."

"Was war das denn? Was hat sie getan? Ich weiß zwar nicht alles, aber einiges ist mir bekannt und ob du es glaubst oder nicht, ich habe kein Mitleid mit ihr, ich finde es nur verdammt traurig, zu was Menschen so alles fähig sind, wenn sie sich in die falsche Person verlieben und dadurch verletzt werden. Unser Sonnenschein zum Beispiel hatte mal ein normales Leben, bis sie sich gegen ihren Vater zu wehren begann, meinst du, das weiß ich nicht? Mich kann man nicht für blöd verkaufen und sollte es auch besser nicht versuchen!" Shina gab ein Seufzen von sich, sie wollte sich beruhigen, aber im Moment konnte sie das nicht, weil sie die Meinung ihres Freundes so verdammt wütend machte.
 

Meine Güte, die war ja in Rage, wieso denn überhaupt? Um was ging es hier, nur um eine Killerin und sie redete, als würde ihr was an ihr liegen! Ryo reichte das so langsam, er wollte sie gerne belehren, aber er wusste, dass sie zu gut dafür war, natürlich nahm sie die Freundin ihrer Mutter in Schutz, warum auch immer. "Ach ja, wo wir dabei sind, was weißt du denn großartig über sie? Dass sie widerwillig zur Organisation gehört? Das reicht mir nicht dafür, dass du sie so in Schutz nimmst, da ist mehr!"
 

"Das könnte ich ebenso von dir behaupten! Du würdest dich freuen, wenn sie stirbt, wie kannst du nur so über einen Menschen denken, egal wer derjenige ist, das geht zu weit?!" Sie drehte sich von ihrem Freund weg und verschränkte die Arme. "Man freut sich nicht darüber, wenn andere leiden, egal was man selbst erlebt hat! Was hat dir diese Frau getan, dass du deine Grundprinzipien vergisst? Sag's doch wenigstens, vielleicht verstehe ich dich dann!"
 

"Du weißt es nicht, aber.. ich hatte mal eine Freundin, wir waren nicht verliebt ineinander oder so, wir waren einfach normale Freunde. Sie war ziemlich großer Fan von Chris Vineyard, na ja.. sie wollte sie mal unbedingt treffen, weil sie sie um ihre Schönheit beneidet hat. Ich hab ihr erklärt, dass Schönheit nicht alles ist, aber das wollte sie nicht hören. Immer wieder und wieder sagte sie, sie wünschte sich, sie wäre wie Chris. Wie kann man sich so was wünschen? Nur weil diese Frau gut aussieht, okay, mehr als das, sie ist 'ne richtige Schönheit, aber das reicht eben nicht. Sie kann noch so schön sein, ihr Herz ist kalt und gefühllos, das wird sich nie ändern. Genau das sagte ich, dann kam der Tag, der alles verändert hat. Wir machten Urlaub in Los Angeles und dort machten wir nachts einen verbotenen Spaziergang. Unsere Eltern waren im Hotel und wir genossen die kühle Nachtluft, als ganz in der Nähe jemand ermordet wurde.." Ryo wurde leise und starrte auf den Boden. "Ich hab hier einen.. Abschieds..brief.. du kannst ihn lesen, wenn du magst." Er griff sich in die Hosentasche und holte einen zerknitterten Zettel hervor, den er Shina reichte, als sie sich interessiert herumgedreht hatte.
 

Sie nahm das Stück Papier skeptisch entgegen, faltete es auseinander und bemerkte, dass die Schrift schien, als wäre sie von einer zittrigen Hand geschrieben worden. Die Schreiberin war demnach sehr nervös gewesen. "Es tut mir Leid, Ryochi, dafür, was ich dir jetzt sagen werde. Es wird Zeit, dass ich dir erzähle, was geschehen ist, nachdem Chris mich entführte. Ich bin der Frau unendlich dankbar, dass sie mich am Leben gelassen hat. Du hattest allerdings recht, sie ist kein guter Mensch, so empfinde ich das zumindest. Als wir die Leiche sahen und sie mich mit sich nahm, um damit dem FBI mit meinem Leben zu drohen, fuhren wir einige Zeit durch die Straßen von L.A., was ja nicht gerade wenige sind. Wir waren wohl überall, in jeder Ecke, bis wir vor einer Bar halt machten. Wir gingen auf die Toilette, dort sah ich etwas, das mich stutzen ließ. Chris bat mich darum, dass ich mich in eine Toilette einsperre, ich tat es, weil ich Angst vor ihr bekommen hatte. Die Waffe, die sie hatte, war glaube ich eine Baretta, sie war natürlich geladen und hielt mich von einer Flucht ab. Dennoch tat ich etwas verbotenes. Ich kletterte fast lautlos auf die Toilette und schaute über die Türe, von dort aus sah ich, wie Chris sich schminkte und sich eine seltsame Verkleidung anlegte. Als sie sich umdrehte, sah sie mein Gesicht, daher wusste sie, dass ich sie beobachtet hatte. Allerdings konnte ich sie kaum wieder erkennen, so gut hatte sie sich verkleidet. Mein ängstliches Gesicht entlockte ihr ein Lächeln, ein gefährliches Lächeln, dann richtete sie ihre Waffe auf meinen Kopf, starrte zu mir herauf und fragte mich, was sie denn jetzt bloß mit mir machen sollte. Sie gab mir einige Klamotten und zwang mich durch ihre Waffe dazu, mich auch umzuziehen.

Gemeinsam traten wir daraufhin die Flucht an, sie zog mich in ihre Sache mit hinein, machte mich quasi zum Mittäter. Niemand erkannte uns, wir kamen davon. Früh am Morgen hatte sie Besuch von ihrem mysteriösen Freund, den ich von Anfang an nicht mochte, er sah düster aus und hatte lange Haare, wie eine Frau. Dann sagte sie, dass ich einsteigen werde und er sich gefälligst daran zu gewöhnen hatte, dass ich ab nun zur schwarzen Organisation gehören soll." Shina hatte einen besorgten Blick inne. Warum hatte Vermouth das Mädchen damals verschont? Ryo hatte sicher nie darüber nachgedacht. Aber war es möglich, dass sie das Mädchen nicht töten konnte? Hatte sie sie deswegen in die Sache hinein gezogen, um sie am Leben lassen zu dürfen?
 

Drängend sah Ryo seine ehemalige Verlobte an und sie wusste, dass er wollte, dass sie weiterliest, also tat sie ihm den Gefallen. "Ich wurde wie gesagt ein Mitglied einer mysteriösen Organisation. Irgendwie machte es Spaß Chris als Freundin zu haben, auch wenn ich manchmal glaubte, sie würde mich irgendwann hintergehen, trotzdem war ich gerne bei ihr, sie hatte so eine Ausstrahlung, die einen davon überzeugen konnte, dass alles, was sie tat, das Richtige war. Ich merkte zu spät, womit ich es zu tun hatte. Erst, als sie mir eine Waffe in die Hand drückte, wusste ich ansatzweise, was auf mich zukommen sollte. Da begann die Zeit, in der ich dich oft belogen habe, Ryo, ich sagte dir nie, was mit mir los war und verschloss mich. Ich wünschte, ich hätte dir früher alles sagen können, aber die Organisation würde dich wahrscheinlich als einen Zeugen ansehen und beseitigen wollen. Das hier ist ein heimlicher Brief, sobald du ihn erhalten hast, verbrenne ihn bitte. Aber vorher will ich dir noch ein großes Geheimnis verraten. Du hattest recht, ich bin gut, so wie ich bin, auch wenn ich es mit Chris' Schönheit niemals aufnehmen könnte. Ihre Schönheit ist gefährlich, sie verdirbt ihren Charakter. Bevor sie das nicht selbst begreift, kann ihr keiner helfen. Nachdem sie mir zeigte, wie man ohne mit der Wimper zu zucken tötet, ließ sie mich links liegen und wendete sich wichtigerem zu.

Ich sehe keinen Ausweg mehr.. Chris ist eine starke Frau, ich bin nicht so.. leider, deswegen ergebe ich mich. Ich wünsche dir alles Glück der Welt und vergiss niemals, dass du mich kanntest, das ist mir sehr wichtig und sag meiner Mutter, dass es mir wirklich Leid tut.." Shina hatte ein ganz mieses Gefühl in der Magengegend, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass Vermouth das Mädchen einfach so im Stich ließ, vielleicht war es ein Befehl der Organisation gewesen, oder was auch immer, aber sie glaubte nicht daran, dass die Frau schuld war, schon alleine, weil das die einfachste Version wäre.

"Du solltest mehr nachdenken. Denkst du, sie fand das gut, die Kleine im Stich zu lassen? Das passt nicht zu ihr, sie mag grausam mit älteren Menschen sein können, aber was Kinder und Jugendliche angeht, ist sie vollkommen anders. Sie will sie beschützen, wieso sonst hätte sie deine Freundin vor der Organisation beschützen sollen?"
 

"Halt den Mund!" Ryo schlug mit der Hand auf den Tisch und hatte Tränen in den Augen. "Ich werde ihr nicht vergeben, sie hat es mit ihr wie mit mir gemacht. Nur dass sie Erfolg hatte, weil das Mädchen ziemlich labil war. Sie hatte doch keine Chance. Der Rotten Apple hat zugeschlagen, der Name ist doch wohl passend. Alles, was mit ihr in Kontakt steht, wird verdorben. Du musst dir vorstellen, dein Bruder ist ein.. Mörder.. er hat für sie Leute getötet und mich selbst mit einer Waffe bedroht, er ist nicht mehr der Junge, der er einst war, er hat sich verändert und das ist ihre Schuld! Sie beeinflusst die Leute, dafür hasse ich sie, das beste wäre, sie kratzt endlich ab, damit sie niemandem mehr schaden kann!" Ryo hatte sich in die Sache reingesteigert und brüllte fast, er war voller Hass, so dass Shina ihn mit einer Ohrfeige wieder in die Wirklichkeit zurückholte.
 

Der junge Mann hielt sich die Wange, die Tränen rannen sein Gesicht hinab. "Selbst wenn du mich hundertmal ins Gesicht schlägst, werde ich meine Meinung diesbezüglich niemals ändern. Mariko hat sich erhängt, in einer Lagerhalle, sie war ein junges und hübsches Mädchen, wenn auch sehr schüchtern, sie hatte ihr Leben noch vor sich, doch sie musste ja Vermouth treffen und verdorben werden.. ich kann diesem Miststück einfach nicht.. vergeben!" Er sank zu Boden und stützte sich unter Tränen mit den Händen daran ab. Seinen ganzen Hass im Herzen konnte er nicht mehr kontrollieren, es musste alles raus. "Ich hab mehr als einmal darüber nachgedacht, sie zu erschießen und Gerechtigkeit walten zu lassen, aber dann entschied ich, dass das der falsche Weg wäre und beschäftigte mich mit der schwarzen Organisation. Ich wollte die alle büßen lassen, alle die damit zu tun hatten. Ich erfuhr von Chardonnay und seiner Gang, wie ich sie gerne nenne und da er in der Nähe der Teitan-Schule zu finden war, bat ich meinen Vater, dass er mich genau an dieser Schule anmeldet, ohne ihm meinen Grund zu verraten. So konnte ich die Verbrecher ein wenig beschatten und aushorchen. Nach und nach erfuhr ich immer mehr über die Organisation. Ich wollte nicht wie die anderen sein, mich würde die Organisation nie bekommen, nur über meine Leiche.. ich war zu stark für sie. Ich lernte dich kennen und als ich schon einige Zeit mit dir zusammen war, erfuhr ich, dass du die Tochter einer Freundin von Vermouth bist und wollte dich davor bewahren, genauso zu enden wie Mariko. Deswegen warnte ich dich vor Vermouth, das war alles. Ich mag dir einiges verschwiegen haben, aber ich meinte es immer nur gut. Ich wollte dich sogar vor ihr durch Einsatz meines Lebens beschützen."
 

"Ryo bitte", sie beugte sich zu ihm hinab und strich ihm über die Wange, "es ist gut jetzt, bitte beruhige dich, ich glaube dir, ich war nur ein wenig enttäuscht darüber, dass du mir so wenig vertraut hast, ich habe genug Menschenkenntnis, um sagen zu können, dass Vermouth selbst benutzt wurde, sie hat nichts anderes gelernt, als Leute zu benutzen." Während Shina ihren Freund zu sich heranzog und ihm einen sanften Kuss auf den Mund gab, rannen ein paar Tränen über ihre Wangen. Die junge Frau hatte seine Traurigkeit und die Verzweiflung in seiner Stimme nicht mehr ertragen und musste das tun. Sie wollte ihm ein wenig Trost schenken, den hatte er im Moment bitter nötig, außerdem bemerkte sie, dass ihre Liebe zu ihr zurückgekehrt war. Die Liebe zu diesem Mann, die sie in letzter Zeit ein wenig vermisst hatte. Sie wollte wiedergutmachen, was sie ihm angetan hatte, schließlich hatte Shina ihn mit Kaito betrogen. Ja, Kaito, an den sie schon lange gar nicht mehr gedacht hatte, das musste einfach an Ryochi gelegen haben. Ihre erste große Liebe, wenn man das so sah. Nie waren die Gefühle ganz verschwunden, auch wenn sie einmal schwächer und dann wieder stärker waren. Es war ein Kuss des Trostes, des Verständnisses und einer der Liebe wegen.
 

Er wusste das und erwiderte es glücklich, so lange hatte er auf diese zarten Lippen verzichten müssen, er hatte geduldig gewartet und wurde jetzt von ihr dafür belohnt, denn genau so empfand er das. Während sie sich langsam voneinander lösten, trockneten die Tränen allmählich und sie schauten sich daraufhin glücklich an. Beide erhoben sich, er zog sie in seine Arme und hielt sie einfach fest. "Jetzt kann uns nichts mehr trennen, oder?" Die Frau sagte nichts, schmiegte sich nur wie eine kleine Katze näher an ihn heran. Sie küssten sich wieder, wobei der Kuss nun wesentlich leidenschaftlicher und verlangender wurde. Ryo nahm sie auf seine Arme und trug sie zur Couch, auf welcher er sie niederlegte und seine Hände unter ihr recht enges Oberteil wanderten. Während er das tat, küsste sie ihn noch stürmischer als bisher und gab ihm so einen Ansporn weiterzumachen. Ihre Zungen kamen miteinander in Kontakt und massierten die des anderen und sendeten Signale der Liebe aus. Shina hatte sich seiner Ansicht nach verändert, sie trug seit Kaitos Tod stets ihre Haare offen, aber er glaubte nicht, dass das ein Zeichen der Trauer war, nein, es war etwas anderes, das ihn im Moment nicht im geringsten interessierte.
 

Manchmal änderten Frauen ihr Aussehen, um zu zeigen, dass sie sich auch innerlich verändert hatten.
 

***
 

Die Profikillerin hatte es auf einmal total eilig damit Akai das Lebenslicht auszublasen, bis vor zwei Wochen hatte es sie noch überhaupt nicht gekümmert, dass er frei rumlief und so plötzlich, aus heiterem Himmel plante die Frau den Tod des Mannes. Das einzige, was sie zu Shinichi sagte, war dass er gefährlich war und es keine andere Lösung gab, weiteres hatte er nicht aus ihr rausbekommen können. Sie war also die Verschwiegenheit in Person, so wie sie es vor ein paar Monaten auch gewesen war, das war ein Umstand, der Shinichi überhaupt nicht in den Kram passte. Doch etwas, das ihm weiterhelfen könnte, wusste er. Also griff er zum Telefonhörer, der neben ihm lag und wählte die Nummer seiner Schwester.
 

Shina lag ja immer noch mit Ryo auf der Couch und ging etwas widerwillig ans Telefon. Sie schaute auf den Display und seufzte leicht. "Ja man, was gibt's, Shinichi!?!" fragte sie den Jungen mit etwas motziger Stimme.

"Sharon will Akai umbringen, heute noch, einfach so, ich weiß nicht, wieso, da stimmt was nicht", verriet er. "Es ist ja so, dass der Typ sich von ihr nicht einfach umbringen lassen würde!" Hektisch sprach er, in einem verzweifelten Unterton. "Du musst mir einen großen Gefallen tun! Sie wird nie davon loskommen Leute zu töten, das ist eine Tatsache, bitte mach dem allem ein Ende! Ich bitte dich, jemand muss ihr doch helfen, egal wie, aber schnell!"

"Ist ja gut, Shinichi, reg dich mal wieder ab. Ich kümmere mich schon um die Angelegenheit, ich würde Akai eigentlich viel lieber in den Knast bringen, als seine Leiche zu untersuchen. Auch wenn ich nicht leugnen kann, dass der Kerl den Tod fast schon verdient hätte. Ich lasse natürlich nicht zu, dass Unschuldige mithineingezogen werden. Woher weißt du überhaupt, dass sie ihn heute noch töten will? Hat sie es dir gesagt?" Vorsichtig fragte sie Shinichi und vor allem wollte sie nicht aufgeregt klingen, denn ihr Bruder war aufgewühlt genug für zwei.

"Sie sagte, dass er ein Schandfleck wäre, der beseitigt werden muss, genauso wie die Organisation zerstört werden musste. Sie sagte, er sei gefährlich für unsere ganze Nation und es gäbe keinen anderen Weg, außer ihn auszuradieren! Sie will ihn in der Nähe der Brücke töten, durch welche Inspektor Shiratori schon den Tod fand!"

"Mehr Informationen hast du nicht? Dann mache ich mich sofort auf den Weg!"

"Nein.. mehr war's nich.." Er klang deprimiert. "Pass auf dich auf, so was wie neulich will ich nicht noch einmal erleben.."

"Keine Sorge, ich bin vorsichtig, ich versprech's dir." Die Frau legte auf und teilte Ryochi mit, was sie am Telefon beredet hatten, worauf er darauf bestand Shina begleiten zu dürfen.
 

Die beiden jungen Leuten kamen bei der Brücke an, es war ein sehr regnerischer Tag, der nicht zuende gehen wollte, graue Wolken übersäten schon den ganzen Tag über den Himmel, wodurch dieser aschfahl wurde und düster zu wirken begann. "Wir trennen uns, dann finden wir sie vielleicht schneller!" wies Ryo Shina an und sie murrte nicht im geringsten, da es eine gute Idee war. Da machte es auch nichts, dass es eine Anweisung von einem Mann war. Allerdings hoffte sie, dass sie selbst Sharon finden würde und nicht Ryochi, weil sie wusste, dass er seine Wut noch nicht so ganz unter Kontrolle hatte.

Shina bog in eine Seitenstraße ein, nachdem die Beiden ihr Auto um die Ecke geparkt hatten.
 

Während Ryo die Umgebung, die in der Richtung, die zur Stadt führte, lag, absuchte, nahm Shina die entgegengesetzte Richtung, so dass Ryochi sich jetzt in einer Gegend befand, in der man gut Leute umbringen konnte, weil dort meist wenig los war. Es war einsam und verlassen. Suchend schweiften seine Augen umher.
 

Ran wollte in ein Geschäft ganz in der Nähe der Brücke gehen, da sie ja ein Geschenk für Shinichi abholen wollte, das sie extra für ihn anfertigen ließ. Dazu musste sie jedoch eine ziemlich abgelegene Gegend durchqueren. Ihr war mulmig zumute und gerne hätte sie jetzt eine Freundin gehabt, die sie begleitet hätte, da ihr der Ort nicht geheuer war.

Als sie an einer kleinen Gasse vorbei ging, schnappte man ihren Arm, zog sie an sich heran und hielt ihr dabei den Mund zu. Das Mädchen wollte schreien, aber sie konnte nicht. Sie ahnte, was nun passieren würde, in so einer Gegend konnte es nicht anders sein, hier waren doch nur Verrückte unterwegs. Das Mädchen war unfähig sich zu bewegen, so dass alle Versuche, Karate an ihm auszuprobieren, fehlschlugen. Ran war verzweifelt und sie hatte Angst, doch sie gab nur verängstigte Laute von sich, die von seiner Hand aufgehalten wurden. "Gleich darfst du schreien, weil ich dir dann auch einen Grund dazu geben werde, aber hier, in dieser Gegend kommt selten jemand vorbei! Deine Freundin ist selbst schuld, dass ich dir jetzt wehtun muss, sie hätte sich ja von dir fernhalten können, aber sie hatte sich wohl nicht gut genug unter Kontrolle. Shinichi wehtun, würde heißen ihr wehzutun, aber dir wehzutun, ist viel besser, es wird ihr das Herz brechen, genauso wie sie es mit mir getan hat, das ist nur gerecht, findest du nicht auch, Kleine?" Mit den Worten warf er Ran gegen die Wand, die sofort wie wild aufschrie. So laut sie konnte rief sie um Hilfe...
 

Ryochi hatte den Schrei gehört und begann zu rennen, er ahnte schon, was hier im Gange war. Shinichis Freundin war überfallen worden, denn der Detektiv hatte die Stimme des Mädchens erkannt, als der Schrei ertönte. Eine kleine Vorahnung überkam seine Sinne, dieser verdammte Akai wollte doch nicht etwa Ran etwas antun, um seiner Feindin Schaden zuzufügen? Das wäre das allerletzte und Ryo konnte das, von seiner gerechten Natur aus, nicht zulassen, auch wenn er sich freuen würde, wenn die Frau leiden musste. Nicht um diesen Preis, Ran sollte nicht für Vermouths Fehler bezahlen, das war alles andere als gerecht. Das Mädchen schrie immer noch, aber ihre Rettung nahte...
 

Shuichi hatte Rans Oberteil zerrissen und griff unter ihren Rock, sie kniff die Augen aufeinander, als er ihr einfach den Slip runter zog. Allerdings, als der FBI-Agent so richtig Hand an sie legen wollte, wurde er von hinten geschnappt und von dem Mädchen weggezerrt. Ryo beförderte nun den Mann gegen die Wand und das sogar mehrmals. "Du verdammter Mistkerl! Was zum Teufel tust du da? Bist du jetzt vollkommen durchgedreht?" Kaum hatte Ryo das gesagt, schlug er dem Kerl ein paar Mal ins Gesicht, bis Blut aus seiner Nase kam und seine Unterlippe geplatzt war. "Ziehst du in deine verdammte Rache nun schon ein unschuldiges Mädchen mit hinein, das dir rein gar nichts getan hat?"
 

"Sie mag diese Schlampe, also hat sie's nicht anders verdient, genauso wie Shinichi, dieser kleine Bastard!" brüllte Shuichi und versuchte sich von dem Detektiven loszureißen, dessen Wut Ryo jedoch Bärenkräfte verlieh, gegen die der eher schmächtige Agent nicht ankam. Es gab nun einmal Männer, die grundsätzlich etwas dagegen hatten, die Schwächen der Frau auszunutzen, zu diesen Leuten zählte auch Ryochi, es war ihm zuwider einer Frau solchen Schaden zuzufügen, dann auch noch aus dem bescheidenen Grund, einer anderen Frau, bei der es der Mistkerl nicht geschafft hatte, Leid zuzufügen.

"Dann mag die Kleine sie eben, nicht alle haben Vermouth so kennen gelernt wie du, also zügele deine Wut. Trotzdem werde ich nicht darum herum kommen, die Polizei zu verständigen, denn ein anständiger FBI-Agent mag vielleicht die Erlaubnis zum Töten haben, doch Frauen vergewaltigen gehört nicht zu deinen Aufgaben, Shuichi Akai, du bist selbst schuld!"
 

Der Kerl plante also, ihm nach allem die Polizei auf den Hals zu hetzen und das obwohl sie beide Rache an ein und derselben Frau wollten. "Lass mich gehen, dann töte ich deine Vermouth, diesmal schaffe ich es, das verspreche ich!"
 

"Nein!" Ryo war knallhart und er ließ Shuichi auch noch nicht los, er wusste, das würde er nur ausnutzen. Ran sollte sich beruhigen, dann sollte sie die Polizei rufen. Allerdings würde er vorher mit seinem *Freund* hier noch ein paar Takte reden. "Ich bin nicht so darauf aus, dass man sie tötet, wie du! Ich würde es zwar hinnehmen, wenn ihr etwas geschieht, aber ich würde nie so tief sinken, wie du das tust, Abschaum! Dann würde ich lieber sterben, als so zu enden wie du, du verdammter Psychopath. Es wird Zeit, dass mal jemand davon erfährt, wie du wirklich bist, das ist Gerechtigkeit, nicht was du hier abziehst!" Ryo grinste fies. "Außerdem ist es doch deine VERMOUTH, nicht meine, ich war nie mit ihr zusammen, du schon!"
 

"Ja, ich bin wie so viele Kerle auf sie hereingefallen, auf dieses Miststück!" Der war ja durch und durch von Hass gelenkt, der Detektiv wollte niemals so enden, der Kerl tat ihm ja schon fast Leid. Wäre er nur ein wenig stärker, könnte er über die Trennung hinwegkommen und würde nicht wegen so etwas eine Frau quälen wollen. Das war wirklich ein schwacher Grund. Wäre Ryo an Akais Stelle, dann würde er die Frau ganz einfach in Ruhe lassen, er glaubte nicht, dass sie mit Shuichi gespielt hatte, es musste einen Grund dafür geben, dass sie sich von ihm trennte, nicht umsonst war sie die Einsamkeit in Person, deswegen versuchte sie einige ja mit Gewalt an sich zu binden. Rache konnte man auch anders vollziehen, dazu musste man niemanden umbringen, aber das hatte der Kerl hier wohl keinesfalls begriffen.
 

Akai hatte keine Wahl und attackierte Akaja mit einem Messer, das er ihm in die Magengegend rammte. Stöhnend ging er rückwärts, starrte auf das Messer und zog es aus seinem Körper. "Du.. das wirst du büßen.." Doch kaum hatte Ryochi das zu Shuichi gesagt, rannte dieser um die Ecke und Ryo ging blutend an einer Wand zu Boden.
 

Sharon wartete darauf, dass Shuichi Akai auftauchte, aber bisher war er nicht gekommen. Leicht nervös blickte sie sich im Gebäude um. Vielleicht war er ja auf dem Dach. Sie entschloss sich die Treppe hochzugehen, was sie auch umgehend tat. Ein seltsames Gefühl beschlich sie. Vielleicht war es doch falsch, Menschen zu töten, nur weil sie psychisch etwas neben der Kappe waren, dann hätte sie es genauso verdient, wie dieser Typ, doch was zuviel war, war einfach zuviel.

Nachdem sie das Dach abgesucht hatte und nicht fündig wurde, ging sie wieder hinab.

Es war ein dunkles Eck, an dem sie sich befand. Einmal begegnete ihr sogar eine Ratte. Widerliche Gegend.

Vermouth blickte sich aufmerksam um und nahm derweilen ihre Waffe zur Hand, um auf alles gefasst zu sein. Als sie fast das Ende der Treppe erreicht hatte, hörte sie eine Stimme.

"Na, wen haben wir denn da?" Sie drehte sich herum, da stand er, ihr Feind, den sie unbedingt tot haben wollte, damit er nichts mehr anrichten konnte. Wo zum Teufel hatte er sich versteckt gehalten, so dass sie ihn nicht sah?

"Na gut, ich hab's nicht geschafft, deine Kleine zu vergewaltigen, aber dafür werde ich dich jetzt quälen." Oh man, die Leier kannte sie jetzt schon. "Du wirst bereuen, auf meine Partnerin geschossen zu haben, sei dir dem sicher."
 

"Niemanden erschießt du, Shuichi Akai!" Es war Shina, die nun im Eingang stand. Akai schnellte die Treppe hinauf und Vermouth ihm nach.

"Lass ihn, wir grenzen ihn ein, dann kommt er aus dieser Situation nicht mehr raus!" Auch als Shina schrie, ignorierte Vermouth das absichtlich, was die Detektivin sehr wütend machte. Sie rannte den beiden nach und sie gelangten bei einem fast leerem Zimmer an.

"Dummheit lässt grüßen, Akai, hier kommen sie nicht mehr weg", drohte Shina, jedoch hatte diese Situation einen Haken, ihr Bumerang fiel in einem solchen Raum aus, da er hier nicht weit genug fliegen konnte. Daher war er nutzlos.

"Lebend meint sie", fügte Vermouth hinzu und lud ihre Waffe, worauf ein mehr als nur gehässiges Lächeln in ihrem Gesicht aufkam. "Man sollte sich eben doch nicht mit mir anlegen."
 

Shina seufzte in sich hinein. Musste sie jetzt wieder so aufdrehen? "Lass das! Du wirst ihn nicht erschießen!" Doch da fiel schon ein Schuss, jedoch war Akai zur Seite gesprungen und hatte nichts abbekommen. Er schnappte sich Shina und hielt ihr das blutige Messer von vorhin an den Hals. "Pass auf, was du tust, Vermouth!" Die Frau war erstarrt, weil sie unfähig schien sich auch nur zu bewegen.
 

Die Hand, in welcher die Verbrecherin ihre Waffe hielt, bebte und ihr brach Schweiß aus. "Brav, wenn du dich rührst, schneide ich ihr die Kehle durch." In dem Moment bekam Akai Shinas Ellenbogen zu spüren und sie versuchte ihm in den Magen zu kicken, als er rückwärts stolperte, aber anscheinend wusste er, wie man solch einer Attacke auswich, stattdessen bekam die Frau seinen Fuß in die Magengegend, der Tritt hatte so viel Kraft inne, dass sie mitten durch das Fenster hinter sich krachte. Akai schien das zu gefallen, dass Shina dabei war aus dem Fenster zu fallen, aber da er nun mit dem Rücken zu Vermouth stand, bekam er erst mit, dass sie hinter ihm war, als er ihre Faust in seinem Rücken spürte. Der Mann ging zu Boden und der Killerin war es geradeso möglich, Shinas Hand zu halten. "Halt dich an meinem Arm fest, irgendwie.." Die Detektivin versuchte sich mit links an Vermouths Arm zu klammern, wobei sie ein Stück hinab rutschte und die Frau sie hochziehen musste. "Pass auf Akai auf, der ist noch hinter dir!" Doch da war es schon geschehen, Vermouth bekam eine Kugel in die linke Schulter. Der stechende Schmerz, der aufkam, raubte ihr ein wenig Kraft, trotzdem schaffte sie es, Shina hochzuziehen. Die Frau stand auf, wobei sie kurz lächelte. "Danke", sagte sie und wandte sich dann an Akai: "Sie sollten aufgeben", mit den Worten hatte Shina eine Pistole auf den Mann gerichtet, um ihn einzuschüchtern. "Ihnen winkt eine Menge Ärger, noch einmal wird man es ihnen nicht abkaufen, schließlich sind Ryochi und Ran Zeugen dafür, dass sie die Gesetze missachten."

"Nicht, wenn ich dich töte, damit du nicht mehr reden kannst."

"Ich wusste vom ersten Tag an, als ich sie sah, dass sie nicht ganz dicht sind, Akai, meine Intuition hat mich nicht getäuscht."
 

Während Shina Shuichi zurechtwies, saß Vermouth schwer atmend am Boden. Nur weil sie Shina unbedingt retten musste, war sie verletzt worden. Aber irgendwie war es das wert. In dem Moment kam ein ebenso schwer atmender Ryochi Akaja bei den Dreien an und stand sich die blutende Wunde, welche Akai ihm beigebracht hatte, haltend in der Tür. "Wagen sie es, meine Verlobte auch nur anzuschießen, haben sie ein ernsthaftes Problem, Shuichi Akai, also geben sie besser auf, je länger sie das hier durchziehen, umso schlimmer wird es am Ende werden." Er musste Luft holen, bis er weitersprechen konnte. "Ich habe die Polizei gerufen, es gibt diesmal keine Ausflüchte, die wissen bescheid. Es ist vorbei, Akai, endgültig. Mit Ran sind sie entschieden zu weit gegangen."
 

"Du drohst mir, Schwächling, du kannst ja kaum noch atmen, kannst du überhaupt noch was erkennen?" Arrogant grinste er in die Richtung des Detektiven. Da Akai sich herumgedreht und sich lieber Ryo zugewendet hatte, sah Shina ihre Chance, etwas bestimmtes zu tun. "Tut mir leid, Sharon", merkte sie an, holte ein paar Handschellen heraus und schon schnappte eine von ihnen zu, nachdem die Detektivin sie um das Handgelenk der Frau gelegt hatte. Die zweite befestigte sie an der Heizung genau vor dem Fenster, damit war Vermouth erst mal außer Gefecht.
 

Verzweifelt zog sie an der Handschelle, die ihr Handgelenk fest umschlossen hatte. Musste das so enden? Auf diese Weise? Das glaubte sie einfach nicht! Und wieso tat Shina das? Weil Vermouth Akai töten wollte..? Aber der hatte das doch verdient. Sie verstand gar nichts mehr. Sie fühlte sich so erbärmlich, man hatte sie wehrlos gemacht, das war ein Umstand, den sie überhaupt nicht mochte.
 

In dem Moment stürmte Shinichi an Ryochi vorbei. "Takagi kommt gleich, dann ist alles vorbei." Akai streichelte seine Waffe und grinste hämisch, was seinem Gesichtsausdruck etwas irres verlieh, dann richtete er seine Waffe auf Shinichi. "Sieh her, VERMOUTH!" kündigte er an, doch als er abdrücken wollte, hörte man einen laut widerhallenden Knall, daraufhin ging Shuichi Akai zu Boden und Shina konnte Ryochi sehen, welcher auf den Mann geschossen hatte.
 

Shina, als auch Ryochi wussten, weshalb er Vermouth angewiesen hatte, hinzusehen, er wollte sie verletzen, auch wenn es aussichtslos war, dass er aus dieser Situation wieder herauskommen würde, schade fanden alle nur, dass er jetzt tot am Boden lag. Jeder außer Vermouth hätte ihn gerne im Knast bewundert, diese fing nur irre an zu lachen, weil es sie anscheinend mehr freute, dass Akai tot war.
 

Shinichi schaute sie an, sie sollte damit aufhören, auch wenn es der Typ verdient hatte. "Willst du Ärger machen, Vermouth, oder meinst du, wir brauchen eine Horde Männer, um dich abzuführen?" Ryo blickte auf sie hinab, anhand ihrer Atmung war sie einer Ohnmacht nahe. Shina schlug die Augen nieder. "Lass das, Ryo, sie hat glaube ich genug, halte dich zurück. Sie wird nie wieder Ärger machen, also kannst du beruhigt sein." Shina drehte sich zu der am Boden sitzenden Sharon um. "Dir ist klar, weshalb ich das tue, oder? Obwohl ich es dir tausend Mal versucht habe, zu vermitteln, du verstehst es einfach nicht, dass auch Leute, wie Akai ein Recht auf Leben haben, solange du das nicht verstehst, ist ein Gefängnis besser für dich, da kannst du dann lange darüber nachdenken, was ich meine." Shina klang nicht abwertend, sie lächelte sogar, eigentlich tat es ihr leid, dass sie das hatte sagen müssen.
 

"Ich weiß, ich bin die Killerin und Ryo der Detektiv, deswegen darf er schießen.." Sie machte sich über sich selbst lustig und nahm sich gehörig auf die Schippe, als sie dann auch noch anfing zu lachen. "Lustig, jetzt habe ich endlich so etwas wie Freiheit, und dann doch wieder nicht, irgendwie ironisch."
 

"Im Selbstmitleid zu versinken, wird auch nichts bringen", äußerte Ryo gelassen und schloss ebenfalls die Augen. Das war das Ende, es gab nichts mehr zu sagen, sie bekam ihre Strafe, mehr wollte er doch gar nicht.

"Leute, wir haben noch einen Fall zu klären", kündigte Takagi an, der gerade zur Tür herein kam und dessen Gesicht ein ernster Ausdruck zierte. "Wie ich sehe, habt ihr Vermouth endlich geschnappt, da kann ich euch nur gratulieren, aber ich habe noch etwas für euch, was euch womöglich nicht gefallen wird. Wir haben noch einen Fall zu lösen, es gibt einen Verdächtigen."
 

War er nervös, oder wieso wiederholte er, dass es einen Fall gab, fragte sich Shina. Sie öffnete die Augen, schaute ihren besten Freund an und wunderte sich etwas über seine Worte. Von welchem Fall sprach er? "Wenn es nur einen Verdächtigen gibt, dann ist der Fall klar, oder was? Das machst du dir zu einfach", meinte Shina, aber Wataru schlug die Augen nieder.

"Nein, einfach ist es gewiss nicht. Es geht um den Mord an Saguru Hakuba, der erschossen aufgefunden wurde, wir alle kennen den Täter."

Shina und Ryochi blickten sich etwas verwirrt um, aber Shinichi schluckte, was Shina nicht verborgen geblieben war, aber sie sagte nichts dazu, sie wollte es von Wataru hören, sie brauchte die Bestätigung.

"Wen interessiert es noch, was sie zu sagen haben, sie Idiot, wo jeder weiß, dass ich den Mord verübt hatte!" Sharon holte Shina aus ihren Überlegungen und starrte sie an. Einen Moment lang hatte sie befürchtet, dass Shinichi der Mörder war. Allerdings fand sie es etwas komisch, dass Wataru den Fall jetzt noch ansprach, wo sie doch die Täterin hatten.

"Nein! Nicht sie.. sondern Shinichi Kudô, dein Bruder, Shina, er hat Hakuba auf dem Gewissen." Die Frau hoffte für ihren besten Freund, dass er stichhaltige Beweise für diesen Mord hatte, sonst würde er gewaltige Probleme bekommen, nicht nur mit ihr selbst.
 

"Sie lehnen sich weit aus dem Fenster, es gibt keine Beweise für den Mord, sie können es ihm nicht nachweisen, selbst wenn er es gewesen wäre. Ich stelle mich, ich habe den Detektiven umgebracht, nicht Shinichi, das müsste doch reichen, oder nicht??" Im Prinzip war sie es gewesen, immerhin hatte sie Shinichi erpresst und dazu gebracht diesen Mord zu begehen.
 

"Ich hab die Kugeln, mit denen er getötet wurde, überprüfen lassen, sie stammen aus der Waffe von Shinichis Vater, er hat diese Waffe benutzt." Er hielt das Beweismittel hoch, so dass jeder die Waffe sehen konnte. Sie war in Folie eingepackt, wie das bei Beweismitteln eben üblich war. "Außerdem hat er sich strafbar gemacht, als er sich mit ihnen eingelassen hat, sie wissen, was ich meine. Er hat für sie Leute getötet, er ist ein Mörder."
 

Die Verbrecherin fühlte sich wie eine vollkommene Idiotin. Die Waffe also.. warum war die nicht mit dem Haus in die Luft gegangen? Verdammt!

Jetzt fühlte sie sich so furchtbar schuldig, man hatte Shinichi einen Mörder genannt, das passte doch überhaupt nicht zu ihm. Sharon senkte den Kopf, in dem Moment stieß Shinichi Takagi zur Seite und rannte die Treppe hinab. "Ihm nach, Wataru! Wenn es sein muss, lege ihm Handschnellen an, aber lass ihn nicht entkommen!" Shina musste sich sehr beherrschen, um diese Worte überhaupt über die Lippen zu bringen. Sie sollte ihren eigenen Bruder verhaften. Aber sie gab Sharon keine Schuld, schließlich hatte Shinichi es gegen Ende freiwillig getan, er wollte es ja nicht anders, außerdem war sie sich sicher, dass ihm mildernde Umstände zuerkannt werden würden. Denn wenn sie etwas wusste, dann dass Sharon ihn in Schutz nehmen würde. Sie würde auf jeden Fall sitzen, also konnte ihr dieser eine Mord auch egal sein, den konnte sie sich schenken. Sie hatte ihn angezettelt und an die anderen vielen Morde, die sie selber beging, kam das sowieso nicht heran und machte auch nichts mehr.
 

****
 

Takagi war Shinichi dicht auf den Fersen, doch alsbald hatte er ihn fast eingeholt, jedoch war hier die Brücke, die sich Shinichi jetzt zu nutzen machte. Er kletterte darüber und schaute hinab. "Keinen Schritt weiter, Takagi! Ich werde springen.."
 

"Verdammt, Shinichi, das ist feige!"

"Nein, ich rette dir die Haut, mein Lieber, ich weiß jetzt, wer mich und Vermouth in Teufels Küche gebracht hat, das hatten wir nur dir zu verdanken, weil du deinen Vater unterstützt hast! Wegen dir wurden wir fast umgebracht, ich werde schweigen, du solltest froh sein, für mich ist jetzt alles zuende. Es ist besser, ich beende alles! Ich habe schreckliche Dinge getan, aber irgendwie.. bereue ich es nicht! Ich bin ein Mörder!" Shinichi lachte spöttisch auf.

"Sag meiner Schwester, dass es mir leid tut..... Sayonara.." Mit diesen Worten ließ der Junge los und stürzte in die Tiefe, dem Meer, der Freiheit entgegen...
 

Wataru stürzte vor und versuchte nach Shinichis Hand zu greifen, aber er schaffte es nicht rechtzeitig. Erstarrt und vor allem geschockt, rief er Shinichis Namen in die Tiefe hinaus. Was hatte er getan? War er daran Schuld, dass es soweit kommen musste? Am liebsten wäre er ihm hinterher gesprungen, aber das konnte er Miwako nicht antun.

Langsam drehte er sich um und rief Megure an und berichtete von dem Vorfall, vielleicht konnte man Shinichi finden und ihn aus dem Wasser fischen. Die Hoffnung hatte der Kriminalist jedenfalls noch nicht aufgegeben.
 

****
 

Die Suche war vergebens gewesen. Shinichi blieb verschwunden, das Meer hatte ihn gierig verschlungen. Den Sturz konnte er unmöglich überlebt haben. Wataru sah Shina, die auf einer Bank saß und deprimiert zu Boden schaute, Ryochi saß neben ihr und versuchte sie so gut es ging zu trösten. Aber Shinichi zu verlieren, war zuviel, da brachten Ryos Tröstungsversuche auch nichts.

Sharon hatte zusammen mit Shina geweint, als Wataru ihnen sagte, dass Shinichi die Brücke hinab gesprungen war. Wahrscheinlich bereute es die Verbrecherin, dass sie nun nicht bei ihrer Freundin sein konnte und es tat ihr leid, dass sie die Tragödie eingeleitet hatte. Bevor der Polizeiwagen davonfuhr, hatte Shina ihr noch gesagt, dass das alles Shinichis Entscheidung gewesen war und sie keine Schuld daran hatte. Das war das einzige, was Shina möglich war für sie zu tun. Ein kleiner Trost sozusagen.

Wie sollte sie ihrer Mutter nur beibringen, dass Shinichi anscheinend tot war? Sie lehnte sich an Ryo und schloss die Augen.

Das hier konnte nur ein Alptraum sein und sie wollte so schnell wie möglich aufwachen.
 

****
 

Vermouth hatte einen einzigen Anruf und eigentlich wollte sie Yukiko anrufen, jedoch entschied sie sich, Ran anzurufen und ihre Freundin in Ruhe zu lassen. "Hallo, Ran.. ich bin's. Ich hoffe dir und dem Kind in dir geht es gut. Ich frage trotzdem: Wie geht's dir? Ich darf nicht lange, also beeil dich mit erzählen."
 

Das Mädchen war etwas verwundert über diese Worte, denn sie wusste ja nicht von wo sie anrief. Einen Moment lang schwieg Ran, doch dann kam ihr in den Sinn, dass Sharon sagte, die Zeit sei knapp. "Alles okay, Sharon, ich habe vor es heute Abend Shinichi zu sagen."
 

Sie klang so glücklich, dass der eiskalten Frau auf einmal Tränen in die Augen traten. Am besten sie sagte nichts, das sollte jemand anderes tun, sie konnte das nicht. "Das ist schön, dass du dich endlich entschlossen hast, das zu tun." Obwohl die Frau versuchte nicht aufzuschluchzen, schaffte sie es nicht ganz und man hörte es an ihrer Stimme, dass sie weinte.
 

"Du klingst irgendwie.. komisch. Weinst du? Wo steckst du überhaupt? Wann kommst du wieder?" Das Mädchen stellte unendlich viele Fragen, weil sie wissen wollte, was geschehen war. Ryo hatte ihr gesagt, dass Sharon Shuichi Akai umbringen wollte und ab diesem Zeitpunkt hatte sich Ran schon gesorgt, weil sie wusste, dass der Mann gefährlich war und ein solch tiefgründiger Hass in seinem Herzen wohnte, der auf Sharon gerichtet war, dass sie befürchtete, der Kerl würde sie endgültig umbringen.
 

"Ich sag dem Gefängnis guten Tag, Ran!" antwortete die Killerin monoton. "Sie haben mich gekriegt, Ran, ich denke, so schnell wirst du mich nicht wieder sehen, wenn überhaupt. Kannst du Yukiko was ausrichten, wenn du sie treffen solltest? Sag ihr, dass mir alles sehr leid tut, alles was passiert ist." Sie wurde dazu gezwungen aufzulegen und tat es auch, so dass Ran nur noch ein Tuten hörte. Gefängnis.. sie war also im Gefängnis. Das Mädchen fragte sich, wie viele Morde es gewesen waren, für welche sie sitzen sollte.
 

*****
 

Heiji Hattori hatte einen anstrengenden Flug hinter sich. Während sein Freund zusammen mit Vermouth die Organisation hochgehen ließ, hatte der junge Mann in der Sonne gelegen, weil Vermouth ihn nach Mallorca schickte, damit er es sich dort gut gehen ließ. Sie hatte es getan, um Shinichi leicht erpressen zu können, das wusste der Detektiv des Westens jedoch nicht. Genauso wenig wusste er, was alles vorgefallen war, Vermouth hatte sich ja nicht mehr bei ihm gemeldet, also dachte er, alles sei in bester Ordnung.

Dass Kazuha sich vielleicht Sorgen machen könnte, daran hatte er nicht gedacht, das Mädchen ließ überall nach ihrem Freund suchen und niemand wusste, wo er war.

Doch jetzt war er wieder da und bemerkte, dass etwas seltsam war.

Beim Haus der Kudôs war eine Art Baustelle, das Haus stand nicht mehr, das fand er gar nicht komisch. Was war hier überhaupt los gewesen? Er wählte eine Nummer und rief Shinichi an, jedoch sagte ihm eine Frauenstimme, dass die Nummer nicht mehr existierte. Hatte er seine Handynummer gewechselt?

Aus der Entfernung bemerkte er zwei Personen, es waren Shina und Ryo, die spazieren gegangen waren und nun dem Detektiven begegnet waren.
 

"Hallo, wie geht's euch?" Heiji klang freundlich und lächelte, was Shina zu einem Seufzen veranlasste, denn er würde wohl nichts mehr zu lachen haben, wenn sie ihm erst sagte, was passiert war.

"Nicht der", flüsterte Ryo seiner Verlobten zu und schaute sie musternd an. "Soll ich es ihm sagen??" Shina schüttelte den Kopf, dafür brauchte sie niemanden, das konnte sie selbst, es war schlimm genug. Shina wusste bescheid, Sharon hatte es ihr vorher noch gesagt, was sie mit Hattori angestellt hatte, Shina war klar, dass dem Kerl sein kleiner *Urlaub* gefallen hatte, irgendwie machte sie das wütend, aber sie zeigte es nicht, sie war auch noch viel zu angeschlagen, von den Ereignissen.

"Hallo, Heiji.. uns geht's nicht so gut wie dir, so wie es scheint, es ist immerhin einiges passiert, seit *Vermouth* dich in Urlaub geschickt hat."
 

Woher wusste Shina darüber bescheid, dass Vermouth ihn in Urlaub geschickt hatte??????

"Was denn alles?" erwiderte er auf Shinas Aussage hin und sah sie reichlich verwirrt an, sie stöhnte auf.

"Vermouth hat ihn in die Schwarze Organisation gebracht, mit dem Ziel diese zu zerstören, das hat sie auch geschafft, da ist allerdings noch mehr, freu dich nicht so früh. Sieh mal, da ist eine Bank, setz dich lieber hin, das was ich zu sagen habe, wird dir nicht gefallen." Sie klang bedrückt, so dass Heiji sofort ahnte, dass etwas nicht in Ordnung war, also nickte er und setzte sich auf die besagte Bank.
 

Shina bevorzugte es anscheinend stehen zu bleiben und auf Shinichis Freund hinabzusehen. "Also.. sie hat meinen Bruder erpresst und ihn dazu gezwungen in die Organisation einzusteigen. Natürlich hat sie ihn auch zum morden gezwungen. Er hat einem Detektiven das Leben genommen. Du kennst mit Sicherheit Saguru Hakuba, der London-Detektiv. Shinichi hat ihn erschossen, auf Vermouths Befehl hin. Als Takagi mir das sagte, war ich geschockt. Ich hätte nicht gedacht, dass man es durch Erpressung schafft, dass mein Bruder einen Menschen tötet. Nun ja, als ich in seine Augen sah, wusste ich, dass er sich wegen seiner Taten schämte. Er sah völlig verzweifelt und zerrissen aus." Shina hatte Tränen in den Augen. "Und dann hat er Täterflucht begangen.. und bei der Brücke ist er vor Kommissar Takagis Augen von der Brücke gesprungen, er hat sich das Leben genommen, Heiji.."
 

Sie schluchzte auf und Heiji wusste, dass das kein Scherz war und doch hielt er es sich vor Augen.

Shinichi Kudô, sein 17-jähriger Freund war tot, er hatte Suizid begangen, wie konnte er *ihm* das antun? Das konnte einfach nicht wahr sein! "Shinichi ist kein Mensch für solche Dinge, er findet, dass er als Detektiv keinen Mörder Selbstmord begehen lassen würde! Das gilt auch für ihn als Mörder, er würde als Detektiv niemals sein Leben beenden, um sich vor seiner Strafe zu drücken!" Heiji war in Rage und brüllte die Detektivin an, deren Augen sich rasch weit geöffnet hatten. "Ich glaube nicht, dass er tot ist! Das glaube ich einfach nicht, ich fühle, dass er noch lebt! Man muss ihn finden, er braucht Hilfe!" Shina nahm den aufgebrachten Jungen in den Arm, sie wollte ihn trösten, sie als Shinichis Schwester verstand seine Gefühle nur zu gut, sie wusste, wie schlimm es für ihn war, zu erfahren, dass sein Freund tot war, die Detektivin selbst hatte es auch erst nicht glauben können und veranlasst, dass man nach ihrem Bruder suchte und zwar gründlich.

"Nein! Die Polizisten haben alles abgesucht, sie konnten ihn nicht finden, Heiji.. er ist *tot*.."
 

"Nein.. das kann nicht sein, dann sollen sie eben noch mal suchen, bis sie wenigstens seine Leiche gefunden haben, solange ich nicht seine Leiche gesehen habe, glaube ich gar nichts!" Heiji war stur, er *wollte* es nicht glauben. Anscheinend war er gar nicht geschockt darüber, dass Shinichi ein Mörder war, es war nur seine Handlung, die hatte ihn schockiert.
 


 

.___. Guckt net so.. das war das Ende von der FF.. jetzt wird es nur noch einen Epilog geben, was 3 Monate später geboten ist ^^' Schwacher Trost, ich weiß, aber ihr müsst das unbedingt lesen XD IST MEGAWICHTIG! Das gehört immahin zur FF *schmoll* Ihr werdet sehen was ich meine, schließlich mochtet ihr die FF doch von Anfang bis Ende, oda net? %DDD



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Von: abgemeldet
2004-06-01T09:03:40+00:00 01.06.2004 11:03
Melo *mit Nadel pieks*
Ich glaube das einfach nicht, ihr habt mir das schließlich ausgeredet, dass Shinichi stirbt >.> Erst freu ich mich, dass Ran Vermouth rettet und dann bringst du am Ende einfach Shinichi um -_________-;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;
Hast du dir das anders überlegt? Ich kill dich wenn XDDDD
Aber es war so saugenial (tolles unwirkliches Wort, das es nicht gibt XDDDD) geschrieben ^^
Aber das Ende war ja irgendwie komisch. Hättest du das mit Takagi nicht weglassen können? Der ist ja schuld an dem Mist -.- ich mag ihn hier nicht mehr-der ist sowieso etwas komisch geworden, seit Miwa ihr Kind verloren hat -.- Kann die nicht wieder schwanger werden? ¬.¬"""""""""""""""""""
Sonst dreht der noch durch >.< Warum konnte der nicht schweigen? Der wollte Vermouth doch sowieso fertig machen? Er hat ja mit seinem Vater zusammengearbeitet -__- Ich versteh den Grund nicht, sorry. Ich habe das Gefühl, dass du das echt nur gemacht hast, weil Shinichi sterben sollte T__T *kick*
Dass Chardonnay mal tot ist, gefällt mir >D Aber wieso denken immer alle, dass die BO zerstört ist, wenn der Boss tot ist? Dann bestimmen die eben einen neuen oO''' Oder kommt da noch was?
Ich weiß jetzt nicht mehr zu sagen, außer dass ich den Epilog auch noch haben will, wenn der so wichtig ist. Ich hoffe deswegen etwas, dass Shinichi den Sturz irgendwie doch überlebt hat. Takagi hat in DMF ja auch überlebt ;_; Bitte beeil dich ^^

Dein Chrissili-Bär XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Von:  Melora
2004-05-15T16:21:27+00:00 15.05.2004 18:21
japps.. Astrido.. der weiß es.. Vermi hat ihn doch mit dem Anruf erpresst, wenn du dich erinnerst ^-^
Von:  Astrido
2004-05-15T16:19:36+00:00 15.05.2004 18:19
krasses ende!!
will den epilog haben!!
sag mal, weiß shinichi eigentlich, das heiji am leben ist? ich glaube mich dunkel an einen anruf von dem erinnern zu können, war das in dieser ff?

na, war auf jeden fall sehr gut. diese ganzen verstrickungen war einsame spitze. hätte ich mir nie so ausdenken können.

ich glaube, shinichi lebt noch.
muss doch schließlich wissen, dass er nen kind hat.

cyu as^^
Von:  Jevi
2004-05-13T15:42:47+00:00 13.05.2004 17:42
Also ich weiß ja gar nicht, warum und worüber ihr euch alle so aufregt... O.o Also ich mag die Story immer noch, ist doch mal was anderes, wenn Shinichi Suizid begeht. Und Vermi... seit froh, dass sie im Knast ist, hätte ja auch schlimmer kommen können, nicht wahr? ^^ Außerdem solltet ihr den Epilog abwarten, wer weiß denn was da noch kommt? Bei Melo ist schließlich alles möglich, nach dem Epi könnt ihr euch immer noch über das Ende beschweren ^-^
Außerdem ist die Story erst vorbei, wenn der letzte Buchstabe geschrieben ist...., oder seht ihr das anders? XD

Hab einen Fehler, aber nur einen kleinen %DDD

"Die Waffe, die sie hatte, war glaube ich eine Baretta, sie war natürlich geladen und hielt mich von einer Flucht ab." <~~~ Meiner Ansicht nach (Jaha, ich bin vorsichtiger geworden XDDDD) gehört das "glaube ich" in Klammern ^^

Ich beschwer mich jedenfalls net, damit warte ich bis nach dem Epi, wenn da denn was ist, was mir net passt >DD
Dann epiloge mal schön XDDD
*wechhoppsel*
Cheeriodaisuki
Deine Shina, k.F.v.D. =)
Von:  Hazel-rah
2004-05-12T20:06:59+00:00 12.05.2004 22:06
BAKA BAKA BAKA BAKA BAKA BAKA BAKA BAKA BAKA......duuuhhhuuuu!!!!!!!!!!! >______________< . Du bist ja so gemein ;__________;...lässt das arme Shinilein sterben und Vermi im Knast schmorren *wäääääähhhhh* T-T. Okay...Akai is weg..das ist gut, aba doch nicht Shini..was wird aus Ran? Vermi macht sich doch jetzt super doll Vorwürfe.......... nein nein nein...das Ende mag ich net *schmoll*.................
Trotz diesen tragischen Umständen, fand ich die Story saugut.......nur halt das Ende menno *argh*. Bin ja mal auf den Epi gespannt -.-°

bye bye^^'''''''''''''''...............*dich brat*
Von:  Melora
2004-05-12T19:32:53+00:00 12.05.2004 21:32
wen interessiert Vermi? wieda mal keinen ;_; ihr seid so gemein X'D
Von: abgemeldet
2004-05-12T18:25:27+00:00 12.05.2004 20:25
Guilmon hat recht!
Aber immerhin is Heii nich tot muahahahaha! *freu*
...na, dann ma her mit dem epilog!...bin schon gespannt, was daran so wichtig sein soll *grübel*...
...aja, trotzdem super FF! Respect!
Das soll erstmal einer nachmachen! *lob*
h.d.g.d.l....*knuddel*...bis bald^^
Von: abgemeldet
2004-05-12T10:44:46+00:00 12.05.2004 12:44
Schön... ich hätt's ja wissen müssen *grummel* Ich war schon depri als ich angefangen hab das hier zu lesen und jetzt hast du mir endgültig den Tag versaut XD *sich jetzt irgend 'ne aufheiternde FF suchen muss* Aber trotzdem, vom Schreibstil her fand ich's gut und wenn man davon ausgeht dass du's drauf abgesehen hast die Leser in den Wahnsinn zu treiben, dann ist dir das wohl gelungen... ^^; (entschuldige die Ironie, ich bin heut 'n bisschen überdreht %D)


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