Gedanken, überall Gedanken
"Piep, piep, piep,..."
Ich schreckte hoch. Schweißgebadet schaute ich mich um.Ich lag in meinem Bett. Rechts neben mir stand der Nachttisch, auf dem ein Bild von dem alten Team 7 seinen Platz hatte. Wo war der Kyuubi? Erst jetzt bemerkte ich, dass der Wecker mich aus diesem Albtraum geholt hatte. Ich stand auf, rieb mir die Müdigkeit aus den Augen und lief, noch mitgenommen von dem Traum, zum Bad. Dieses bestand eigentlich nur aus einem Spiegel, einer Schüssel mit Wasser, welches ich mir aus dem nah gelegenen Fluss holte, und noch einer Ablage, worauf meine Haarbürste und Zahnputzzeug lagen. Ich sah hoch in den Spiegel und erschrak. Ein Monster, namens Sakura schaute mich an. Riesige Augenringe zeichneten mit Schlaffalten und gerötete Augen mein Gesicht. Einfach nur gruselig, so könnte ich zur nächsten Grusel-Party gehen, aber nicht zur Arbeit. Wenn ich so aufkreuzen würde, dann würden mir die Patienten an Herzstillstand sterben.
Es klopfte an der Tür und nach einem kurzem „Herein!“ meinerseits, trat Shizune ein und blickte mich abschätzend an. Ich lächelte in ihr Gesicht. Jetzt bloß dir nichts anmerken lassen, Sakura. Schön schauspielern.
„Guten Morgen! Ich hoffe du bist fit für deine Arbeit. Mach dich fertig und dann wartet dein Abteil III auf dich. Den Rest mache ich. Heute steht außerdem eine OP an. Diese ist aber nicht schwerliegend, nur ein Beinbruch, der gerichtet werden will. Ich erwarte dich Punkt 9 im OP-Saal.“
Mit diesen Worten verließ Shizune den Raum und ließ mich mit meinen Gedanken alleine.
~Bei Naruto~
~Naruto´s Sicht~
„Rasengan. Wieder zwei weg.“ Naruto rannte zu Bee, der gerade mit 4 Zetsus zu kämpfen hatte und half ihm. Naruto triftete in seine Gedankenwelt ab. Ich hoffe Sakura-chan geht es gut. Ich weiß nicht, ob sie so viel Schmerz und Leid sehen kann. Hoffentlich überanstrengt sie sich nicht. Sie will immer jeden helfen, aber manchmal geht das nicht. Auch wenn es einem wehtut, manchmal muss man einfach loslassen können.
„Bee, nächste Gruppe auf 12 Uhr, 2 km entfernt. Wir müssten bald an der Front ankommen.“
„Pass auf, die sind schon tot wie ne Maus♪!“
„Na dann.“ Motiviert schoß Naruto los.
Ob die Anderen, damit einverstanden sind, dass ich im Krieg mitmische? Immerhin ist der Krieg eigentlich da um mich zu beschützen, genauso hat es mir Sensei Iruka erklärt. Wie es ihm wohl geht? Er wird das schon schaffen, denn er ist stark und ich glaube an meinen großen Bruder. Ich bin echt froh, dass ich Freunde habe, wie meine Senseis, Sakura, Sai und die Anderen halt. Wer hätte jemals gedacht, dass der verstoßene Kyuubi-Junge einmal der Held des Dorfes sein würde oder dass die 5 Nationen einen Krieg führen um mich und Bee zu beschützen? Das Monster, mit dem niemand spielen durfte und von dem man nun, 4 Jahre später, Autogramme haben will. Obwohl ich doch schon als Kind das Dorf beschützen wollte. Doch mal zu einer bestimmten Einwohnerin Konoha´s zurück, ich befürchte, dass sie mit dem Leid mit dem der Krieg verbunden ist nicht klar kommt. Und dass sie unvorsichtig bei neuen Patienten wird nur um ihnen schneller zu helfen. Ich hoffe sie bringt sich nicht in Gefahr. Da fällt mir ein, sie war in letzter Zeit sehr ....
Im Medizinzelt Abteil III
~Sakura´s Sicht~
Chakra durchströmt den Menschen, der vor mir liegt, es war meins. Gerade mal ein paar Stunden waren vergangen und ich hatte mal wieder viel zu viel Chakra verbraucht. Du musst lernen dich zu zügeln, sonst reicht es nach her nicht mehr für die OP. „Mister ihre Wunden sind so gut wie verheilt, ruhen sie sich noch eine Woche aus, dann können sie wieder kämpfen.“ Der Patient strahlte mich an und bedankte sich. Ich machte mich auf zum nächsten Bett. Reine Routine-Untersuchung, alles wie gehabt. Keiner meiner Patienten hatte heute einen Rückschritt gemacht, alle schauten in die Zukunft und freuten sich, dass Naruto und Bee mit in den Krieg ziehen. Die Hoffnung vieler war zurückgekehrt. Mist schon wieder bin ich abgelenkt, schaue schnell auf die Uhr. Schon 9 Uhr?!! Ich stürmte aus meinem Abteil in den OP-Saal, legte meine Schutzkleidung an.
Heute musste ich also mein Spezial Chakra das erste Mal einsetzten. Es ist eine Fähigkeit an der ich die letzten 2 Monate heimlich trainiert hatte, nachdem ich es einigermaßen gut beherrschen konnte, zeigte ich es Tsunade-sama, die sich trotz der Kriegsplanung Zeit für mich nahm. Dies lohnte sich auch, der Hokage war richtig beeindruckt.
Dieses Spezial-Chakra konnte sich verformen, die Konsistenz ändern und es blieb dauerhaft im Körper, bis ich es auflöse, so ermöglicht es mir Schienen genau am Knochen anzulegen, oder auch komplizierte Brüche zu richten und gleich danach zu stabilisieren. Allerdings kostet es mich noch immer viel Chakra und Kraft dieses dunkelrote Chakra zu produzieren.
Nach der OP war ich richtig geschafft, Schweiß tropfte von meiner Stirn, die nassen Haare klebten in meinem Gesicht, doch durfte ich nicht schlapp machen. Schließlich war es erst 12 Uhr. Wieder flogen meine Gedanken zu Naruto.Was ist wenn er stark verletzt wird? Was wenn ein normales Medic-jutsu nichts mehr bringt? Was passiert wenn er getötet wird? Werden wir das verkraften? „Nein, Sakura hör auf so zu denken.“ Hörte ich eine Stimme in mir, sie klang so wie Naruto´s. DAS kann nicht sein, ich mag ihn nur als Freund, mehr nicht!! ICH MAG IHN NICHT MEHR ALS EINEN FREUND ODER TEAMPARTNER.Glaub an ihn Sakura.
Zurück im Abteil, fingen mich die Patienten mit Fragen an zu löchern, über mich und Naruto. Längst hatte sich rum gesprochen, dass ich normalerweise im Team mit Naruto kämpfe und das schon seit 4 Jahren. Das erstaunte viele. Ich musste über ihn, Sasuke und gemeinsame Abenteuer berichten. Das fiel mir nicht besonders schwer, da ich sowieso die ganze Zeit an die „guten, alten“ Zeiten dachte.
Doch dann kam eine unerwartet Frage von einem Shinobi aus Suna: „Seit ihr, also Naruto und du, zusammen?“
„Wollt ihr bald heiraten?“, rief ein Anderer in den Kreis rein, bevor ich die Frage beantworten konnte. Ich starrte die zwei Leute an. Was hatte er da gerade gefragt? Nein das konnte doch nicht sein. Ich wurde bleich im Gesicht. Warum passierte immer mir das? Sollte ich ihnen erzählen, wie Naruto mich weg geschupst hatte, als ich vergeblich Gefühle ihn vorgaukelte, um ihn von der Jagd auf Sasuke abzubringen? Oder von der komplizierten Dreiecksbeziehung erzählen? Nein das geht niemanden etwas an!
„Noch nicht, aber das kann ja noch werden,“ antwortete ich mit einem Zwinkern und einem aufgesetzten Lächeln. Niedergeschlagen von dieser Antwort fragte mich keiner mehr irgendwelche Sachen. Dann verabschiedete ich mich und ging ins Bett. Ich konnte nicht sofort einschlafen, dauernd quälte mich die Frage: „Will ich etwa mit Naruto zusammen sein?“ Warum war ich vorhin so enttäuscht von mir, dass ich die Frage nicht bejahen konnte? Verdammt warum mach ich mir überhaupt so viele Gedanken über ihn? Mit diesem Gedanken schlief ich ein.
Die nächste Woche verlief sehr ruhig, nur ich wurde immer unruhiger und unkonzentrierter. Immer wieder sah ich in meinen Träumen Naruto verletzt, schwer atmend auf dem Boden liegen, Blut umgab ihn, seine Augen waren geschlossen, daneben entweder Sasuke oder Madara die laut lachten. Auch diese Nacht wachte ich wieder schweißgebadet auf, ich musste etwas dagegen unternehmen. Ich stand auf und packte meine 7 Sachen zusammen. Danach schnappte ich mir einen Zettel und schrieb drauf, dass ich mich selbst für die Gesundheit von Naruto und Bee verantwortlich fühlte und sie unterstützen werde.
Es war kurz vor Sonnenaufgang, also schlich ich mich schnell raus an den Wachen vorbei, denen ich sagte, dass ich eine besondere Aufgabe hätte. Nachdem ich hinter den ersten Bäumen verschwunden war fing ich an zu rennen. Bloß schnell weg, damit sie mich nicht verfolgen können. Doch was tun wenn es schon zu spät ist? Was ist wenn Naruto schon tot ist und Bee auch? Was wenn Madara mich als Geisel nimmt? Was würde dann Naruto tun falls er noch nicht tot wäre, würde er mich retten? Sein Leben riskieren? Es wäre nicht das erste Mal.
