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Everything you want

von

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"Sag mir, dass du aufgibst."

Die Scheiben der Fenster zum Mädchenzimmer waren zersplittert, die Tür war weit aufgerissen, fast wirkte es so, als sei sie beinahe aus den Angeln gerissen worden. Der Himmel hatte sich zugezogen, über ihnen befand sich eine Gewitterwolke, die sich jede Sekunde entladen konnte.

"Nami.." Das war kein natürlicher Wetterumschwung, davon abgesehen, dass sich die Wolken lediglich über ihrem Schiff befanden und der Himmel über der See wolkenlos war und man so eine viel Zahl an Sternen und den Vollmond erkennen konnte. Somit war es eindeutig, dass es nur Namis Werk sein konnte, welches sie hier eindrucksvoll demonstriert bekamen. Zorro ließ den Blick schweife. Robin stand auf dem unteren Deck, richtete sich gerade auf, wobei sie sich die Glassplitter aus dem Haar strich. Wie genau sie nach dort unten gekommen war, das war nicht erkenntlich, sie stolperten hier wahrlich mitten in eine Kampfszene hinein, deren bisheriger Verlauf absolut alles beinhalten konnte. Hinzu kam, dass es sich auch nicht sagen ließ wer von den beiden diesen Kampf bisher kontrollierte. Eigentlich hätte er auf Robin gesetzt, doch auf den ersten Blick sah es nicht unbedingt danach aus.

Ihr Blick war nach oben gerichtet, er folgte diesem. Nami trat langsam aus der Tür, den Klimatacktstock in einer Hand, das Glas knirschte leise unter ihren Sohlen. Am Absatz der Treppe blieb sie stehen, blickte starr zu Robin hinunter. Ein Ausdruck, den man wahrlich selten bei der Navigatorin erkannte, nur dann, wenn sie sich in einen Kampf stürzen musste, den sie für jemanden kämpfte der ihr wichtig war. In Alabaster hatte er diesen Ausdruck gesehen, auch auf Enies Lobby. Dass sie nun ebenfalls diese Kälte aufwies beruhigte ihn nicht unbedingt. Für einen Moment rührte sie sich nicht, dann bewegte sie sich langsam die Treppe hinunter, während sie einen der Stäbe von ihrer Waffe löste. Sie machte sich bereit für ihren Angriff, so wie Robin es auch tat. Langsam hob diese die Arme, doch noch wagte es keine von ihnen den ersten Schritt zu gehen. Als Nami ebenfalls auf dem unteren Deck zum Stehen kam hätte man vielleicht noch die Hoffnung haben können, dass sie es dabei belassen würden, doch dem war nicht so. Auch wenn sie nicht sprachen, etwas ging zwischen den beiden vor und man kam wohl zu einer stummen Übereinkunft, dass es nun wohl kein Zurück mehr gab.

"Sice Fleure!"

"Gust Sword!" Nami schaffte es den Luftstoß mit ihrem Klimatacktstock auf Robin zu richten, ehe die andere ihren Körper mit den Armen umfassen konnte, so dass Robin kurz darauf zurück geschleudert wurde und sich ihre Hände wieder auflösten, welche Namis Arme gepackt und diese auf den Rücken gedreht hatten. Somit war diese nur einen kurzen Moment in der Gewalt der anderen, doch auch das könnte ihr zum Verhängnis werden. Solange sie aber nicht ihren Klimataktstock verlor rechnete sie sich zumindest realistische Chancen aus. Nami durfte die andere nur nicht dazu kommen lassen einen ihrer Angriffe bis zum Ende durchzuführen. Wenn sie das schaffte, dann hatte sie wohl eine reelle Chance das hier unbeschadet hinter sich zu bringen oder zumindest eine ansehnliche Zeit durchzuhalten. Aus Zorros Sicht und wenn man es nüchtern betrachtete, dann könnte es durchaus ein interessanter Kampf werden, immerhin war Nami schon lange keine unerfahrene Kämpferin mehr. Sie hatte viel dazu gelernt, auch wenn er Robin an sich immer noch für die stärkere von beiden hielt, so konnte Nami sich durchaus zur Wehr setzen. Nun kam es nur noch darauf an, wie lange und mit wie viel Erfolg.

"Thunderbold Tempo!" Wenn sie die Angriffe nicht abreißen ließ und wenn sie Robin auch nur mit einem Blitz treffen konnte, dann hätte sie es geschafft. Blitze schlugen auf dem Deck ein, erhellten die noch junge Nacht, verbrannten das Gras. Hunderte Hände wuchsen aus dem Boden, griffen ins leere, lösten sich wieder auf. Neue Hände wuchsen, Doppelgänger, Illusionen. Zielsicher und vor allem schnell bewegten sich die Frauen über das Deck, vorerst jedoch ohne, dass eine von ihnen sich einen nennenswerten Vorteil erkämpfen konnte. Der Geruch von verbranntem Gras und Holz lag in der Luft, immer wieder durchriss ein deutlicher Donner die Stille. Nami war sicher, solange sie sich hinter ihren Illusionen verbergen konnten, denn so lange konnte Robin ihre Kräfte nicht gezielt einsetzen. Ein weiterer Vorteil war, dass Nami nicht unbedingt nah an sie heran kommen musste, sie konnte auch auf eine gewisse Distanz kämpfen. Robin war allerdings nicht dumm, sie konnte sich durchaus schützen, auch wenn das nicht lange vorhalten konnte, doch die schlechten Lichtverhältnisse spielten ihr zu und als ehemalige Attentäterin wusste Robin durchaus, wie man sich zu verhalten hatte, wenn man nicht entdeckt werden wollte. Sie beide konnten durch einen richtigen Angriff den Kampf für sich entscheiden, durch einen Fehler und das verlieren ihrer Deckung den Kampf verlieren. Man konnte also sagen, dass es, auch wenn der Kampf bereits in vollem Gange war, immer noch ein Lauern war, welches nur darauf abzielte, dass die andere einen Fehler machte und man den einen, kurzen Moment erwischte, in dem ihre Deckung unten war und man angreifen konnte.
 

"Wir müssen was tun!" Chopper hatte sich bereits verwandelt, bereit einzugreifen, doch Ruffy hielt ihn zurück. Er packte ihn an der Schulter, blickte dabei aber ernst zu seinen beiden Freundinnen hinunter, oder viel mehr auf den Kampfplatz, denn weder Nami noch Robin waren dort unten genau zu erkennen. Das einzige, was sie klar sehen konnten, waren Namis Angriffe, die scheinbar aber ohne Erfolg blieben.

"Und zwar nach Möglichkeit, bevor Nami das Schiff mit ihren Angriffen in Brand steckt", gab Franky zu bedenken. Wenn sie so weiter machte, dann konnte er wahrlich nicht ausschließen, dass das Gras oder gar anderes in ihrer Umgebung Feuer fing und ihnen so ein wahres Problem bescherte. Ein brennendes Schiff auf See war alles andere als gut, das sollte die Jüngere eigentlich auch so wissen. Die Vernunft schien allerdings abhandengekommen zu sein. Es sprach für große Verzweiflung und Wut, wenn sie sich nicht anders zu helfen wusste, als auf dem Weg, der sie alle in große Gefahr bringen konnte, auch wenn sie das sicherlich nicht wollte. Oder aber sie dachte einfach nicht darüber nach, auch wenn Franky ihr kaum ein derart unbesonnenes Verhalten zutrauen wollte. Allerdings konnte man auch nicht gerade sagen, dass eine der beiden Frauen in der Vergangenheit besonders überlegt gehandelt hätte, wenn man sich das Ergebnis ansah. Immerhin sprach es nicht gerade von Vernunft, wenn sie nun aufeinander losgingen. Auch Zorro hatte eine Hand auf seine Schwerter Gelegt, Sanji stützte sich angespannt auf dem Geländer ab. Sie alle hatten den einvernehmlichen Impuls in den Kampf einzugreifen, auch wenn Nami sich zugegebenermaßen besser schlug, als man es annehmen mochte und wohl niemand wirklich daran glaubte, dass die beiden sich wirklich ernsthaft schaden würde. Allerdings hatten sie nun auch gelernt, dass sie sich wohl auf nichts stützen konnten, was sie glaubten zu wissen.

Es war dunkel an Deck, ihre Illusionen war ein perfekter Schutz, aber da sie beide einen gewissen Schutz genossen sorgte es lediglich für ausgeglichene Verhältnisse und dieser Kampf könnte so gesehen noch Stunden andauern.

"Nein. Wenn sie das nur so klären können... dann werden wir uns nicht einmischen“, äußerte sich Ruffy schließlich zu der ganzen Sache und seine Tonlage ließ nur schwer erahnen, was in diesem Moment in ihm vorgehen musste. Es schien sein letztes Wort zu sein und auch, wenn es ihnen in diesem Moment mehr als schwer fiel nicht einzugreifen, so wussten sie alle, dass es keinen anderen Weg gab. Sie könnten sie wieder auseinander bringen, aber diese Eskalation würde sich auf Dauer nicht weiter verhindern lassen können. Und so standen sie da, angespannt, mit ernsten Mienen und warteten ab, warteten darauf, dass eine von ihnen verlieren würde. Ob das am Ende wirklich dafür sorgte, dass die beiden das irgendwie klärten, das war alles andere als sicher. Vielleicht würde dieser Kampf nur für einen endgültigen Bruch sorgen. Sie befanden sich nicht das erste Mal in einer solchen Situation. Schon einmal hatten sie an diesem Punkt gestanden. Mit Lysop hatte es am Ende doch noch ein gutes Ende gefunden, doch konnte so etwas wirklich zwei Mal geschehen? Nur dann, wenn es eine gewisse Einsicht gab und so stur, wie die beiden waren könnte es damit durchaus schwer werden.

"Dir ist schon klar, dass die beiden sich möglicherweise umbringen könnten, oder?" gab Zorro zu bedenken. Nicht, dass er wirklich glaubte, dass sie das wollten, aber nach allem was geschehen war und wenn man sich Namis Gemütszustand so ansah, dann würde er auch nicht darauf wetten.

"Wenn es so weit ist greifen wir ein", entgegnete Ruffy nur ausdruckslos und damit gab sich der Vieze erst einmal zufrieden. Seufzend setzte er sich auf den Boden und schloss die Augen, lauschte den einschlagenden Blitzen. Was sollte er auch sonst machen? Eingreifen konnten sie nicht und sich darüber aufregen und sich Sorgen machen würde ihnen auch nicht helfen. Da konnte er auch versuchen zu entspannen und erst einmal nicht daran zu denken. Ruffy tat es ihm mehr oder minder gleich, hatte sich an die Wand gelehnt und die Arme vor der Brust verschränkt, sah ernst zu. Auch Franky setzte sich, der Rest von ihnen blieb stehen, niemand wagte es den Blick abzuwenden. Es schien eine lange Nacht zu werden. Er ahnte noch nicht, wie Recht er damit behalten sollte.
 

Schwer atmend lehnte Nami an einem ihrer Bäume. Wie lange dieser Kampf nun schon andauerte wusste sie wirklich nicht. Sie war müde, ihre Schulter schmerzte unerträglich, Schweiß bedeckte ihren ganzen Körper, ihre Glieder schmerzten, wurden unerträglich schwer. Sicher, es war Robin, es wäre naiv gewesen zu glauben, dass es einfach werden würde diesen Kampf für sich zu entscheiden. Davon abgesehen, dass sie so gesehen zu den Schwächsten dieser Crew gehrte, während Robin zu den stärkeren gehörte. Und doch hatte sie einfach nicht anders gekonnt, hatte sich nicht mehr beherrschen können. Robin hatte ihre Wut auf die Spitze getrieben und dann den Fehler begangen zu glauben, dass sich die Sache erledigt hatte. Gerade fragte sie sich allerdings, ob es wirklich klug gewesen war nach ihrem Klimataktstock zu greifen und das Zimmer in Schutt und Asche zu legen, etwas übertrieben vielleicht, aber zumindest hatte das Zimmer jetzt keine Türe mehr zumindest keine die uneingeschränkt funktionierte. Nun allerdings gab es kein Zurück und eine von ihnen musste es beenden.

"Du atmest zu laut", drang eine leise, eiskalte Stimme an ihr Ohr. Leicht weiteten sich ihre Augen, Nami drehte den Kopf zur Seite und starrte und Robins kalte Augen. Wie konnte das sein? Wie hatte sie sie finden können? War sie inzwischen derart unvorsichtig geworden, war ihr Atem wirklich so laut? Und wie zum Teufel hatte sie nicht bemerken können, dass die andere sich ihr näherte? Kaum konnte sie es glauben, allerdings sprach man hier von Robin, jemanden der darauf spezialisiert war andere zu finden, die sich verstecken wollten und dabei selbst unerkannt zu bleiben.

Ihr blieb keine Zeit, um zu reagieren, der Klimatacktstock wurde ihr entrissen, der Arm mit der verletzten Schulter wurde ihr verdreht. Wenige Handgriffe waren nötig um Nami außer Gefecht zu setzen, das was sie hatte vermeiden wollen war nun geschehen und ohne ihre Waffe hatte Robin nun alle Vorteile auf ihrer Seite. Voller Schmerz schrie sie auf, als sich etwas feste in ihre Wunde hinein drückte und sie auf die Knie zwang. Hände legten sich an ihren Kiefer, drückten ihren Kopf grob in den Nacken, andere Hände drückten ihren Rücken durch, während weitere ihre Unterschenken auf dem Boden hielten. Wenn Robin es gewollt hätte, dann hätte sie ihr nun mit Leichtigkeit das Rückrad brechen können. Langsam trat sie neben Nami, deren Körper bis zur Gänze angespannt war. Jeder Muskel verkrampfte sich, die Spannung war unerträglich. Sie biss die Zähne vor Schmerz feste zusammen, wagte es nicht sich auch nur einen Millimeter zu rühren. Ein einziger, kleiner Fehler konnte in einem Kampf das Ende bedeuten und eben jenen Fehler hatte sie nun begangen. So sehr sie sich auch den Kopf darüber zerbrach, ihre Gedanken rasten, aber sie fand keinen Weg, nichts, was sie nun aus dieser Situation hätte heraus hole können. Letztlich war es keine Frage der Stärke sondern eine der Konzentration und in dieser Hinsicht hatte sie nun wahrlich den Kürzeren gezogen. Robins Griff fühlte sich an, wie die Zwingen eines Schraubstocks, die ihr so fest angelegt wurden, dass sie sich, auch wenn sie es wollte, keinen Millimeter rühren konnte.

Etwas Warmes rann ihren Arm hinunter, vermutlich Blut, ihr Kopf dröhnte, die Sicht auf ihrem rechten Auge war verschwommen, auch hier vermutete sie Blut, welches die Seite ihres Gesichts hinab rann. Abgesehen davon hatte sie zahlreiche Prellungen aufzuweisen, doch wie genau sie sich all diese Wunden zugezogen hatte konnte sie nicht mehr sagen, sie wusste nicht einmal ob und wie stark sie Robin verletzt hatte, oder ob diese so davon gekommen war. Letzteres wäre eher unwahrscheinlich gewesen, aber sie hatte auch geglaubt, dass Robin sie unter den Bedingungen nicht würde finden können, hatte geglaubt sich einen Moment der Ruhe gönnen zu können und das hatte sie nun davon.

"Es ist vorbei", drang Robins ruhige, immer noch kalte Stimme zu ihr hinunter, sprach das offensichtliche aus. Durch die Dunkelheit hindurch versuchte Nami das Gesicht der anderen zu erkennen, doch außer den groben Zügen ließ die Dunkelheit keine Erkenntnis zu. Sie spürte zwei Finger, die sich auf ihr Kinn legten und ihren Kopf kaum merklich weiter zurück drückten, dafür sorgten, dass die Spannung in ihrem Körper weiter anstieg, unerträglich wurde, falls das überhaupt noch möglich war. Schmerzlich verzog Nami das Gesicht, untersagte es sich aber auch nur den geringsten Laut von sich zu geben.

"Das hier wäre nun der Moment, in dem du aufgeben solltest." Dachte sie sich das wirklich? Und wenn sie es nicht tat, was wollte sie dann machen, ihr das Rückrad brechen? Ein kaum hörbares Schnauben entglitt der Navigatorin, ehe diese die Augen schloss. Aufgeben. Sie wollte einfach nur, dass der Schmerz endlich wieder nachließ, solche Schmerzen verspürte sie wahrlich nur selten und das Robin diejenige war, die ihr diese bereitete, nun, es machte die ganze Sache nicht einfacher. Es schmerzte nicht nur der Körper, auch das Herz. Die zwei Finger übten ein wenig mehr Druck aus, sorgten dafür, dass Nami nun Tränen in die Augen stiegen und doch weigerte sie sich die erlösenden Worte zu sagen. Es wäre eine Niederlage und die konnte und wollte Nami nun nicht hinnehmen. Sie hatte Robin schon genug durchgehen lassen, das hier wäre das letzte, was sie sich noch bewahren konnte. Die Tränen rannen stumm ihre Schläfen hinunter, mischten sich mit ihrem Blut.

Neben sich verspürte sie eine Bewegung und als sie zur Seite blickte erkannte sie Robin, die sich neben sie gehockt hatte. Immer noch hielten die Finger ihr Kinn in der gewünschten Position, dann spürte sie die Lippen der anderen, nur hauchzart, an ihrem Ohr.

"Du wirst es nie lernen, wann du aufhören solltest, nicht war meine Kleine?" fast schon sanfte Worte, die an Namis Ohr drangen. Diese Frau machte sie wahnsinnig. Nami hatte das Bedürfnis zu schreien, einfach nur zu schreien, doch sie schwieg. "Hör auf uns beiden die Sache unnötig schwer zu machen." Sie? Merkte die andere eigentlich, was sie ihr da gerade sagte? Nur wieder ein Grund, um Namis Wut auflodern zu lassen. Mehr als kalt in Robins Richtung zu schielen konnte sie für den Moment allerdings nicht tun, zumal die Wut ihr die Kehle zu schnürte und sie einfach kein Wort über die Lippen brachte.

"Sag mir, dass du aufgibst. In jeder Hinsicht."
 

"Ist es vorbei?" Die Stille war unheimlich. Nur schwer konnten sie die Schatten der beiden Frauen ausmachen, wenn es überhaupt zwei Schatten waren, die sie dort drüben bei den Bäumen sehen konnten. Mehr als einmal hatten sie kurz davor gestanden einzugreifen, mehr als einmal hatten sie sich zwingen müssen einfach stehen zu bleiben und zu zusehen. Nun aber schien es vorbei zu sein, zumindest war nun schon eine geraume Zeit Ruhe eingekehrt, was man als positives Zeichen werten konnte, wenn man so wollte. Sicherlich war die Sache nicht ohne Spuren vorüber gegangen, doch vielleicht hatte es noch irgendetwas positives an sich.

"Erst, wenn sie vor uns stehen, ohne sich an dir Gurgel zu gehen", murmelte Sanji leise und kniff die Augen leicht zusammen. Er konnte nicht wirklich etwas erkennen. Der Kampf an sich war nicht das gewesen, was er erwartet hatte. Sicherlich, beide hatten gezeigt, was sie konnten und Nami hatte sich weit besser geschlagen, als man es hätte erwarten können und doch, irgendetwas an der ganzen Sache hatte ihn gestört. Es störte ihn genau genommen noch immer, da er es einfach nicht benennen konnte. Stören war auch das falsche Wort, auch wenn ihm kein besseres als Bezeichnung dazu einfallen wollte. Vielleicht würde er noch darauf kommen, aber erst einmal mussten sie eine Sache nach der anderen in Ordnung bringen und das bedeutete, dass dieser Kampf erst einmal beendet werden musste, ehe sie anfingen die Einzelheiten zu analysieren. Schließlich konnte er eine Bewegung wahrnehmen, Schatten, die sich aus der Dunkelheit lösten. Während der eine hinter den Orangenbäumen hervor trat bewegte sich der andere Seitlich, laß noch etwas auf, ehe sie beide auf das Deck in das schwache Mondlicht traten. Je näher die beiden Frauen kamen, umso mehr traten sie in das wenige Licht, welches aus der Kombüse nach außen fiel und je deutlicher konnten sie die Spuren des Kampfes erkennen. Namis Shirt war voller Blut, besonders an einen Schulter hatte sich ein immenser Fleck gebildet, der unter diesem Licht fast schon schwarz wirkte. Das Blut rann allerdings auch über ihr Gesicht, ihr Auge, ihre Wange hinunter, sammelte sich an ihrem Unterkiefer und tropfte auf Boden oder Shirt. Sie sah mehr als mitgenommen aus, allerdings, und das musste man ihr zugutehalten, Robin sah nicht wirklich besser aus. Zwar hatte sie auf den ersten Blick keine offenen Wunden, doch an ihrer Haltung konnte man deutlich erkennen, dass sie Schmerzen haben musste. Kein Wunder, wenn Nami sie mit ihren Blitzen getroffen hatte und selbst wenn dies nicht der Fall war, die Windstöße, die es auch in sich gehabt hatten, hatten sicherlich auch ihre Wirkung nicht verfehlt. Im Großen und Ganzen würden es in ihrem Fall jedoch starke Prellungen sein, die zurück blieben, so wie er das Bild bisher einschätzte, aber genaueres würde ihnen Chopper sagen können, wenn er die beiden behandelt hatte. Sofern das geschehen würde, aber das oblag nicht Sanjis Entscheidungsgewalt und er wollte sich auch kein Urteil darüber bilden, was er in diesem Moment für eine angemessene Reaktion hielt.

Die beiden Frauen blieben vor ihnen stehen, keine von ihnen sah sie wirklich an und keine wagte es das Wort an sie zu richten. Vielleicht waren das Schuldgefühle, am Ende wohl das mindeste, was sie ihnen entgegen bringen konnten, vielleicht wussten sie aber auch nur nicht, wie sie das ausdrücken sollten, was sie ihnen zu sagen hatten. Wenn man sich ihre Haltung genau betrachtete, dann schienen die beiden selten so weit voneinander entfernt und gleichzeitig so nah beieinander gewesen zu sein. Man konnte wohl ahnen, was folgen würde, auch wenn es eben nur ein Gefühl war, welches in der Luft lag und noch nicht gänzlich gefasst werden konnte. Die Stille hielt weiter an, erdrückend und schwer lastete sie auf den Schultern eines jeden von ihnen. Und doch hielten sie stand, warteten weiter. Es war nicht ihre Aufgabe zu fragen, die beiden waren ihnen eine Antwort schuldig und das wussten sie alle. Sie mussten schweigen, mussten warten, bis sie den ersten Schritt machten, mussten zeigen, dass sie hinter Ruffy standen, dass die beiden eine deutliche Grenze überschritten hatten und das dieses Verhalten seine Spuren hinterlassen würde. Und so hielt die erdrückende Stille weiterhin an, bis es schließlich Robin war, die diese Stille durchbrach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: robin-chan
2014-11-07T09:46:33+00:00 07.11.2014 10:46
Ich weiß gerade nicht, wo ich anfangen soll... ich hab das Kapitel jetzt zum dritten Mal gelesen und ich kann nicht aufhören zu grinsen... Seit Minuten sitze ich einfach am Balkon und grins mir einen Ast ab, dazu noch bei miserablem Wetter. Dieser Bitchfight war einfach der Hammer. Allein die Vorstellung, wie Nami wütend aus dem Zimmer stolziert. Klar, es ist eine verdammt ernste Lage, aber die Atmosphäre und die Tatsache, dass die beiden sich wirklich einen Schlagabtausch gönnen, weil Worte keine Wirkung mehr erweisen... Ja, ich bin so gesehen sprachlos? Erste Review seit langer Zeit, wo ich echt kaum weiß, was ich schreiben soll. Du hattest angekündigt, so ein Kampf könnte noch kommen und ich hab mir selbst vorgestellt, wie das alles ablaufen könnte, aber du hast es einfach geschafft, mich komplett zu überraschen und für mich war das Kapitel einfach,..., mir kommt gerade nur perfekt in den Sinn. Ein anderes Wort finde ich gerade nicht, weil es für mich alles beinhaltet, was nur hätte sein können in Anbetracht der Situation. Einziges Manko... Robin möchte etwas sagen und aus. Wirklich? Der Cut dieses Mal war noch fieser als der letzte D:
Wehe, da kommt nicht bald das nächste Kapitel ;P
Von:  fahnm
2014-11-04T23:46:38+00:00 05.11.2014 00:46
Spitzen Kapitel
Von:  xXxMephistoxXx
2014-11-04T22:50:20+00:00 04.11.2014 23:50
Sehr schönes Kapi. Den Kampf hast du echt gut rüber gebracht.
Freue mich aufs nächste mitreißende Kapi von dir.
Lg Mephi
Von: abgemeldet
2014-11-04T22:39:49+00:00 04.11.2014 23:39
Du musst das Kapitel also wirklich an einer solch miesen Stelle abbrechen, oder?^^
Endlich mal ein Bitchfight, der sich sehen lässt :) War gut geschrieben und spannend bis zum Schluss :)
Dass Robin gewinnt, habe ich mir bereits gedacht, gegen ihre Fähigkeit kann man wirklich nur gewinnen, wenn man entweder wahnsinnig schnell oder verdammt starke Muskeln hat (<- Zorro), oder aber man Ruffy heißt und aus Gummi besteht :DD
Mal sehen, was Robin jetzt zu sagen hat, vielleicht, dass die Crew zum Wohle der anderen verlassen wird..? Wer weiß :)


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