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Thunder, Steel and Ice

von

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Liebe

Thor´s POV:
 

Loki verletzt in den Armen Anthony´s zu sehen, war mehr, als mein Geist ertragen konnte und ohne die stoische Ruhe meiner Mutter wäre ich auf der Stelle zusammen gebrochen.

Schon oft hatte ich meinen kleine Bruder verletzt gesehen. Ob durch das Training, eine Schlacht, oder eine Mission: Immer wieder war der Jüngere verletzt worden, doch stets befanden sich ausgebildete Heiler in der Nähe.

Frigga war keine von ihnen, auch wenn sie Heilzauber beherrschte.

Doch es beruhigte mich wenig und ich wusste, dass ich meine Freunde langsam aber sicher in den Wahnsinn trieb, nachdem meine Mutter mich aus dem Zimmer verbannt, in dem Loki gerade behandelt wurde.

Stets hatte ich sein bleiches Gesicht vor Augen und die Kratzer in seinem Gesicht.

Den Bruch konnte ich nicht sehen, aber allein die Tatsache, dass er bewusstlos war, sagte schon viel über seinen Zustand aus.

„Du solltest deiner Mutter vertrauen, Thor. Sie hat schon schlimmere Wunden behandelt, auch wenn sie keine Heilerin ist.“, sagte da die tiefe Stimme meines Vaters und verwirrt drehte ich mich zu ihm um.

Meine Freunde waren verschwunden und ich stand allein mit Odin in dem kargen Gang.

„Ich weiß, dass ich Mutter vertrauen kann. Aber Loki war noch niemals ohne Bewusstsein, egal wie schwer die Verletzung war. Selbst als er gegen Nidhöggr kämpfte und verletzt wurde, blieb er so lange wach, bis ich kam um ihm zu helfen.“

Odin nickte, fasste mich aber gleichzeitig an der Schulter und hinderte mich somit daran, weiter auf und ab zu gehen.

„Loki ist stark, doch war er stets mit seiner Magie verbunden, wenn er sich verletzte. Sie sorgte dafür, dass er das Bewusstsein nicht verlor. Jetzt hat er seine Magie nicht und sein Körper muss anderweitig Kräfte sammeln. Lass ihm Zeit.“

Die Antwort des Allvaters beruhigte mich nicht.

Im Gegenteil!

Ich dachte an die magiebindenden Armreifen, die mein Bruder immer noch trug und ihn daran hinderten dich zu heilen.

Die Frage, ob man ihm diese nicht abnehmen könnte, brannte bereits auf meiner Zunge, als Odin seufzte und mich fest ansah.

„Du weißt, dass es ihn in diesem Zustand zerreißen würde, seine Magie wiederzuerlangen. Er hat jetzt keine Kontrolle über sie. Er muss also selbst mit diesen Wunden fertig werden.“
 

Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als sich die Tür zu dem Zimmer öffnete und Frigga hinaus trat.

Sie sah erschöpft aber zufrieden aus und als sie uns im Gang stehen sah, erhellte ein Lächeln ihr Gesicht.

„Macht euch keine Sorgen.“, sagte sie: „Loki beweist ein weiteres Mal, dass er ein Krieger und Prinz Asgards ist. Er wird durchkommen.“

Erleichtert ob dieser Worte sackte ich in mich zusammen und ich hörte Frigga leise mit Odin diskutieren, doch es war mir völlig egal.

Ich wollte nur noch zu Loki.

Also rappelte ich mich wieder auf und betrat das Zimmer, in dem sich nicht viel mehr als ein breites Bett, ein Schreibtisch und ein Schrank befanden.

Eine Tür führte in ein kleines Badezimmer, doch ich hatte nur Augen für die Gestalt im Bett.
 

Loki´s Haut hob sich kaum von der weißen Bettwäsche ab und seine schwarzen Haare bildeten einen noch stärkeren Kontrast, als ohnehin schon.

Frigga hatte ihn bis auf die Unterhose entkleidet und die Decke beiseite geschoben um die Wunden an seinem Körper ein wenig atmen zu lassen und damit die Kräuterpaste, die sie darauf verteilt hatte, besser einwirken konnte.

Und erst jetzt, wo er ruhig vor mir lag, konnte ich seinen Körper wirklich betrachten.
 

Loki war schon immer dünner gewesen, als ich oder einer der anderen Krieger. Seine Muskeln waren eher lang und drahtig. Sein Körper war dadurch eher schnell, als stark, auch wenn er die Sterblichen mit einer Hand zerbrechen könnte, sollte er das wollen.

Doch nun, wo ich seinen Körper betrachtete, fiel mir auf, dass seine Rippen hervorstachen, seine Handgelenke extrem dünn waren und seine Muskeln sich scheinbar zurück gebildet hatten und eine grenzenlose Wut erfasste mich.

Ich kannte die Anzeichen von folterbedingter Unternährung und ich wusste, dass es lange dauern würde, um Loki zu seiner alten Form zurück zu verhelfen.

Ein weiterer Grund, weshalb er seine Magie zurück brauchte, denn sie war sein einziger Schutz, sollte es wirklich zu einem Kampf gegen die Eisriesen und nun auch gegen diese menschliche Organisation kommen, die Anthony´s Turm angegriffen hatte.
 

Doch bevor ich darüber nachdachte, wie ich Odin dazu bekam die Fesseln zu lösen, musste ich mich erst mal vergewissern, dass es Loki wirklich gut ging, weshalb ich mich in Bewegung setzte und zu ihm ins Bett legte.

Ich hatte es schon immer getan, wenn er verletzt worden war und danach das Bett hüten musste. Damals hatte ich meist Honigkuchen und ägyptische Datteln aus der Küche stibitzt und diese zu Loki gebracht um ihn aufzumuntern und nachts war ich zu ihm ins Bett gekrochen, um ihn warm zu halten und mich selbst davon zu überzeugen, dass er noch am Leben war.

Odin hatte es regelmäßig als albern bezeichnet, doch nie wirklich etwas dagegen gesagt und Frigga lächelte dann immer nur dieses wissende Lächeln, als würde es etwas bestätigen, dass sie schon lange ahnte.

Ich hatte nie herausgefunden, was dieses Lächeln zu bedeuten hatte und meist wollte ich es auch gar nicht wissen.

Lieber genoss ich den schlanken Körper in meinen Armen und das vertraute Gefühl, dass dieser auslöste.
 

Stunden später erwachte ich verwirrt.

Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass ich eingeschlafen war und einen Moment war ich mir meiner Umgebung nicht ganz sicher, bis ich mich erinnerte, auf Midgard zu sein.

Erst dann fiel mir Loki wieder ein, doch mein Bruder lag nicht mehr in meinen Armen und panisch richtete ich mich im Bett auf.

Ich wollte gerade aus dem Zimmer stürmen, um Alarm zu schlagen, als sich die Tür zum Bad öffnete und ein immer noch sehr blasser Loki aus diesem trat.

Erleichtert stürzte ich zu ihm und zog ihn in meine Arme.

„Thor?“, fragte er verwirrt und wehrte sich ein bisschen gegen meinen festen Griff.

„Entschuldige.“, erwiderte ich: „Ich dachte nur gerade, du wärst verschwunden und ich machte mir Sorgen. Wie geht es dir?“

Die Frage schien ihn kurz aus dem Konzept zu bringen, bevor er seine Lippen zu einem leichten Lächeln verzog und spöttisch antwortete: „Mir geht es gut. Es ist nicht das erste Mal, dass ich verletzt wurde und bei weitem nicht meine schlimmste Wunde. Verrat du mir lieber, warum ihr einfach abgehauen seid. Selbst Anthony habt ihr zurück gelassen.“

Seine Stimme war kalt und scheidend und ich wusste, dass er wütend war, weshalb ich eine Hand in seinen Nacken legte und meine Stirn gegen seine lehnte.

„Vergib mir, Bruder. Ich wollte dich nicht zurück lassen, doch die Angreifer beließen es nicht bei der Explosion. Wir waren mit Kämpfen beschäftigt und dann stürzte das Dach herunter. Ich hatte die Hoffnung, du hättest es aus den Trümmern geschafft. Hätte ich gewusste, dass du und Freund Stark noch da drin wart, ich wäre sofort zurück gekommen.“

„Spar dir dein „Freund Star“, Thor. Wir haben mit ihm geschlafen. Selbst du solltest langsam einmal Anthony sagen. Ich habe ja auch schon damit angefangen.“

Peinlich berührt senkte ich den Blick.

Diese Sache hatte ich noch immer nicht ganz verdaut, schließlich hatte ich noch nie etwas mit einem Mann gehabt und dann schlief ich gleich bei der ersten Gelegenheit mit meinem Freund und dem Mann, den ich jahrhunderte lang als meinen Bruder ansah.

Was würde Jane nur dazu sagen.

Der Gedanke an die Wissenschaftlerin war bitter, denn ich spürte Schuld in meinem Herzen und gleichzeitig dachte ich an Loki und an das, was Tony und ich ihm angetan hatten.

Es war schmerzhaft und meine Gedanken spielten verrückt, sobald ich daran dachte, weshalb ich es die meiste mit Ablenkung versucht, doch nun, wo Loki mich so direkt auf dieses Thema ansprach, konnte ich nicht mehr ausweichen.

„Diese Sache war ein Fehler, Loki. Das weißt du, genauso gut wie ich und Anthony.“

Meine Worte waren hart, doch sie steckten die Grenze ab und ich war auf eine wütende Reaktion seitens Loki´s vorbereitet, weshalb mich sein trauriger und enttäuschter Blick mit der Kraft Mjölnirs traf.

Selten hatte ich so einen verletzten Blick bei ihm gesehen und ich musste mich fragen, ob er nicht bereits dabei war, sein Herz zu verschenken.
 

Dieser Gedanke erschreckte mich mehr, als es seine Verletzungen taten, denn ich wusste um das Risiko, dass von der Liebe eines Eisriesen ausging.

Obwohl die Eisriesen ein kriegerisches Volk waren und ihre dunklen Städte in einer Welt bauten, die kein anderes Lebewesen beherbergte, waren sie, was ihre Liebe anging, sehr vorsichtig.

Da wo die Asen ihre rauschenden Feste feierte in denen Frauen und Männer gleichermaßen der Lust frönten, blieben die Jotunen stets ihren Liebsten treu, bis zu ihrem Tod. Sie verschenkten ihr Herz nicht leichtfertig und ich erinnerte mich an meine Kindheit, als unsere Lehrer uns von dieser Liebe berichteten und sie als die perfekteste Form bezeichneten.

Loki hatte es damals fasziniert zu wissen, dass diese hartgesottenen Krieger nur einmal in ihrem Leben liebten und er begann sie zu kopieren.

Oft hatte meine Freunde und ich ihn deshalb ausgelacht und gemeint, es müsse nur die richtige Frau daher kommen und er würde alle seine Bedenken über Bord werfen.

Doch nun, wo ich wusste, dass Loki kein Ase war, verstand ich auch seine Begeisterung von damals.

Er hatte unbewusst eine Eigenheit seines Volkes angenommen und er würde sich nur ein einziges Mal verlieben und sollte diese Liebe unerwidert bleiben, dann würde er eine langsamen und schmerzvollen Todes sterben, ohne je die Schönheit des mächtigsten Gefühls, welches zwischen den Welten existierte, kennen gelernt zu haben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DasIch
2014-03-25T04:17:05+00:00 25.03.2014 05:17
Oh man Thor echt! Man kann 925 Jahre sein und doch das falsche sagen!!


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