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Thunder, Steel and Ice

von

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Jotunen

Loki´s POV:
 

Der Schmerz, der mich nach Thor´s Worten heimsuchte, war schlimmer, als jede Verletzung die ich mir je auf den Schlachtfeldern zugezogen hatte.

Und es waren viele gewesen.

Doch zu wissen, dass ich mein Herz vielleicht an zwei Männer verlor, noch dazu an Männer die es nicht wollten war grausam.
 

Schon immer hatte ich Thor dafür bewundert, wie leicht er mit dem anderen Geschlecht umgehen konnte und oft hatte ich mich gefragt, was ich falsch macht, bis ich von der reinen Liebe der Jotunen erfuhr.

Damals noch fest davon überzeugt ein reinblütiger Ase zu sein, war dieses Wissen eine Bereicherung für meinen Geist.

Denn zu wissen, dass es dort draußen ein Volk gab, dass nur einmal in seinem Leben liebte, war für mich wie ein Geschenk.

Ich wollte ebenfalls diese Liebe, welche die Ewigkeit überdauern könnte und weder Thor Spott, noch das Unverständnis der anderen Kinder hatte mich von meinem Plan abgebracht.
 

Heute und mit dem Wissen um meine wahre Existenz, war es für mich einfach, die Zeichen zu deuten.

Ich war drauf und dran mich in Thor und Tony gleichermaßen zu verlieben, denn scheinbar konnte mein Herz sich noch nicht entscheiden.

Doch ich wusste, egal wie es sich entscheiden würde, am Ende wäre ich allein in der Dunkelheit.

Zurückgewiesen von zwei Männern, die niemals vor hatten, einen anderen Mann zu lieben.
 

Mein Herz zog sich bei diesem Gedanken schmerzhaft zusammen und ich spürte, wie mir langsam die Luft weg blieb.

Würde ich noch länger in diesem Raum bleiben, würde meine Maske einen noch größeren Riss bekommen, als ohnehin schon.

Aus diesem Grund schob ich mich an Thor vorbei und ging zur Tür.

Ohne ein weiteres Wort verließ ich den Raum. Das leise „Loki!“, hörte ich schon gar nicht mehr.
 

Ich wusste nicht, wie lange ich durch die dunklen, kahlen Gänge der unterirdischen Basis lief, denn meine Gedanken drehten sich immer und immer wieder um Thor´s letzt Worte.

Aus diesem Grund bemerkte ich auch nicht, dass ich mich wieder in einem Gang mit Quartieren befand und sich gerade eine Tür öffnete, als ich eine vertraute Stimme hörte.

„Was machst du hier, Hörnchen? Solltest du nicht bemuttert werden.“

Der spöttische Unterton in der Stimme des Billionärs wurde durch die Müdigkeit in seinem Gesicht abgeschwächt und ich versuchte mich an einem schelmischen Lächeln, welches vermutlich nur ein lächerlicher Abklatsch war.

„Und du? So weit ich weiß, braucht ihr Sterblichen um diese Uhrzeit Schlaf.“

Meine Stimme klang rau und heiser, als hätte ich geweint und plötzlich sah ich einen geschockten Gesichtsausdruck in Tony´s Gesicht.

Ich wollte ihn schon fragen, was ihn dieses Mal erschreckte, als ich eine verräterische Feuchtigkeit auf meinen Wangen spürte.

Irritiert hob ich die Hand und strich mit den Fingern über die Stelle, nur um silbrig schimmernde Tränen abzuwischen.
 

„Seltsam.“, murmelte ich und das meinte ich ganz wörtlich.

Seit ich ein kleines Kind gewesen war, hatte ich nicht mehr geweint und nun flossen die Tränen unaufhaltsam.

„Was ist passiert?“, fragte in diesem Moment Tony und ich hörte Sorge in seiner Stimme.

Allein dieser Unterton ließ mich bitter auflachen.

„Was passiert ist? Wieso sollte ich dir das sagen, Anthony? Es interessiert dich doch ohnehin nicht.“

Meine Antwort ließ ihn zusammenzucken und ich sah Scham in seinen Augen, bevor er wieder die Schultern straffte und mich entschlossen anblickte.

„Mag sein, dass ich kein Recht habe, es zu erfahren. Aber ich würde nicht fragen, wenn es mich nicht interessieren würde. Also sag schon, Prinzessin. Hat dein großer Bruder deine Lieblingspuppe kaputt gemacht, oder warm stehst du vor meinem Zimmer und heulst dir die Augen aus?“
 

Ich knurrte ob dieser Worte und mit einer blitzschnellen Bewegung hatte ich Tony´s Hals gepackt und presste ihn gegen die Wand.

„Mein Bruder hat mir gerade verdeutlicht, dass er die Situation, als ihr beide mich gefickt habt, bereut und ich hirnverbrannter Vollidiot empfinde deswegen auch noch Schmerz, weil ich kurz davor bin, mich in euch zu verlieben und-“, ruckartig unterbrach ich meine Worte, als ich merkte, was ich da gerade preis gegeben hatte.

Meine Finger lockerte sich um die Kehle des Billionärs und ich sah ihm geschockt in die Augen.
 

Seine Augen waren geweitet und als ich ihn losließ und an die gegenüberliegende Wand taumelte, um Abstand zwischen unsere Körper zu bringen, sah ich seinen erschrockenen Gesichtsausdruck.
 

Es dauerte mehrere Sekunden, bis er sich fing und als er mich ansah, wusste ich, dass er versuchen würde, diese Situation mit einem Witz abzutun.

„Naja, komm schon, Loki. Das ist ja nun nicht so schlimm. Du findest sicher jemand besseren und dann hast du uns vergessen. Dein Bruder hat es sicher nicht so hart gemeint.“

Die Worte stachen ähnlich in meinem Herzen wie Thor´s Worte zuvor, doch mein Kopf sagte immer wieder, dass Tony nicht wissen konnte, wovon er da redete und ein selbst zerstörerischer Teil in meinem Kopf wollte ihm sagen, wieso das alles nicht so einfach war, doch glücklicherweise konnte ich ihn davon abhalten.

Ich wollte nicht das Mitleid in seinen Augen sehen und ihn vielleicht noch zu etwas zwingen, also nickte ich einfach nur, murmelte ein „Gute Nacht, Anthony!“ und verschwand so schnell wie ich gekommen war.
 

Stunden später, als die Sonne schon längst aufgegangen war, saß ich in dem großen Versammlungsraum und schaute dabei zu, wie Fury seine Männer hin und her scheuchte.

Es war amüsant zu beobachten, da er sich dabei wie Odin verhielt und immer wieder entwich mir ein Kichern, als ich die beiden verglich.

Die Augenklappe passte schon einmal.
 

Doch meine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als sich die Tür zu den Quartieren öffnete und ein übermüdeter Thor daraus hervor trat.

Seine Haare waren zerzaust und er sah so aus, als hätte er die ganze Nacht kein Auge zugemacht.

Doch meine Schadenfreude hielt sich in Grenzen, da es mir nicht anders ging, auch wenn ich es besser verstecken konnte, als mein Bruder.
 

Auch Tony und die anderen Avengers gesellten sich nach und nach in den Konferenzraum und ich sah die Blicke des Billionärs, die immer wieder zu dem Donnergott wanderten.

Vermutlich würde er noch mit ihm reden wollen.
 

„Also.“, sagte da Fury und alle wandten ihm die Aufmerksamkeit zu: „Da wir nun alle vollzählig und bei Bewusstsein sind, werde ich schnell mal die Fakten klären.“

Er hob ein schmales, viereckiges Ding und einen Moment später leuchtete ein großer Bildschirm auf.

Fernbedienung, sagte mir mein übermüdeter Geist.

„Gestern Abend um neunzehn Uhr wurden wir von einigen Agenten von Hydra angegriffen. Für die, die es nicht wissen, Hydra war eine Organisation die im-“

„-im zweiten Weltkrieg die Wissenschaftsabteilung der Nazis bildete. Chef dieser Einheit war Johann Schmidt. Ein Fanatiker, der an die alten Mächte glaubte und den Tesserakt aus seinem Versteck in Tønsberg stahl.“
 

Verblüfft starrten mich die anderen Avengers an und ich verdrehte genervt die Augen.

„Wir wurden früher nicht umsonst als Götter verehrt und haben immer ein Auge auf die Menschen. Besonders auf diejenigen, die mit unseren Artefakten zutun haben. Es gibt spezielle Priesterinnen, die sich nur mit diesen Themen beschäftigen.“

Diese Antwort schien ihnen zu genügen, auch wenn sie trotzdem ein wenig ungehalten aussahen.
 

„Nun gut. Wie ich bereits sagte, Hydra hat uns gestern angegriffen. So wie es aussah hatten sie zwei der Sicherheitsmänner getötet, um Zugang zu allen Bereichen zu bekommen, wo sie dann Bomben legten. Als diese detonierten nutzten sie das Chaos um uns zu infiltrieren und hinterrücks anzugreifen. Glücklicherweise konnten wir das Schlimmste verhindern. Die Frage ist nun, wie Hydra all die Jahrzehnte überleben konnte, ohne dass SHIELD etwas davon erfuhr.“
 

Er stellte die Frage offen in den Raum und alle Avengers schwiegen nachdenklich.

Auch ich ging noch einmal alle Einzelheiten der vergangenen Tage durch und versuchte mir einen Reim darauf zu machen, bis mir plötzlich eine Idee kam.

„Was ist, wenn Hydra gar nicht mehr existiert hat?“, fragte ich und die anderen sahen mich verwirrt an.

„Ich meine, wenn Hydra damals wirklich vernichtet wurde und sich die Organisation jetzt erst wieder neu gebildet hat, dann wäre das die Erklärung, warum SHIELD davon nichts mitbekommen hat.“

Meine Idee schien die anderen zu beunruhigen und Natasha Romanov erhob das Wort.

„So ungern ich ihm Recht gebe, an dieser Stelle ist es angebracht. Neu gebildete Organisationen müssen sich erst einmal einen Namen machen, bevor SHIELD sich mit ihnen beschäftigt, doch brauchen sie einen Grund. Wieso sollte sich Hydra neu bilden?“

Sie stellte die Frage direkt an mich und einen Moment dachte ich darüber nach, bis mich meine Gedanken zu einer schrecklichen Idee führten.

„Die Eisriesen.“, antwortete ich: „Wenn Hydra sich wirklich neu bilden soll brauchen sie dafür einen Grund, der mit ihrem „Glauben“ übereinstimmt. Und was passt da besser, als altnordische Kriegerlegenden wie die Jotunen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vipera0502
2014-12-03T19:10:32+00:00 03.12.2014 20:10
Endlich geht es weiter *_*

Super, wobei ich mich schon frage warum Tony so locker auf das Geständnis von Loki reagierte, mal sehen wie es weiter geht.


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