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Der letzte Raubzug

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Scheiße kurz T_T Aber als Kapitel an sich stimmig.
Und ich hab ja schon so lange nichts von mir hören lassen. Komplett anzeigen

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Stimmen

Summend harkte Camui die Beete. Normalerweise war das eine der wenigen Arbeiten, die Hideto gerne persönlich übernahm, aber er hatte zu einem Mann eilen müssen, der im Sterben lag. Hier und da zupfte er kleine Pflanzentriebe heraus, dass sie hier nicht erwünscht waren. Es war kühl und der Himmel grau von den dicken Wolken, die Regen versprachen. Durch das Auflockern der Erde würde das Wasser gut zu den Wurzeln der Pflanzen gelangen können. Kurz hielt er mit seiner Arbeit inne, ließ seinen Blick über den Garten wandern, in dem es überall farbenprächtig leuchtete. Schon bald könnten sie mit der Ernte beginnen.

Camui seufzte. Bei diesem Wetter würde er nur leider keine Schreibübungen machen können. Wo er die Zeichen doch gerne noch etwas üben wollte. Bestimmt gab es aber noch ein paar Aufgaben, die es innerhalb des Schreins zu erledigen galt und ihn so ein wenig ablenken würden.

Plötzlich war ihm, als hörte er jemanden nach ihm rufen. Verwundert sah er sich um, konnte aber niemanden erkennen.

„Seltsam“, murmelte er.

Als Camui sich sicher war, dass sich hier niemand aufhielt, widmete er sich wieder seiner Arbeit. Schon alleine, weil er nicht nass werden wollte, wollte er sie ganz gerne bald beendet wissen.

Es verging keine Minute, da hörte er wieder eine Stimme. Dieses Mal deutlicher. Erschrocken drehte er sich um. Doch wieder war niemand zu sehen.

„Was ist das für ein unangebrachter Scherz?“ Ein wenig ungehalten drehte er sich ein paar Mal um sich selbst, betrachtete seine Umgebung ganz genau. Doch auch jetzt konnte er weder jemanden erkennen, noch spüren.

„Was ist nur hier los?“ Wer hörte denn zwei Mal in Folge eine Stimme, die nach ihm rief? Wieder ein Mann. Bildete er sich das etwa ein?

„Wer ist da?“, rief er und drehte sich langsam um sich selbst. Ohne Ergebnis. War das ein schlechter Scherz von jemandem? Oder wurde er doch verrückt? Verzweifelt rieb er sich die Stirn.

„Camui~“ Erschrocken drehte er sich um.

„Camui.“ Von links. Dieses Mal die Stimme einer Frau.

Und mit einem Mal war ihm, als würden ihn hunderte Stimmen aus allen möglichen Richtungen rufen.

„Camui.“

„Camui.“

„Camui!“

„Aufhören. Aufhören!“ Von der Situation völlig überfordert ließ er die Harke fallen, presste sich die Hände auf die Ohren und hockte sich hin. „Hört auf!“ Die Stimmen und ihr Rufen waren das Einzige, was er noch hörte. „Hört auf!“, flehte er. Sein Kopf schmerzte. Sie sollten endlich aufhören. Wer immer auch dafür verantwortlich war. Warum auch immer sie das taten. „Hört doch bitte endlich damit auf.“ Unter der Last der Stimmen brach er zusammen, presste die Hände immer fester auf die Ohren. Aber umsonst. Es war, als wären diese vielen Stimmen direkt in seinem Kopf. Nur warum und woher sie kamen, das verstand er nicht. Nur warum hörten sie nicht wieder auf?

„Camui-san?“

„Nicht! Hört auf! Hört auf mich zu rufen!“ Tränen der Verzweiflung sammelten sich in seinen fest geschlossenen Augen. „Onegai.“

„Camui-san? Hört Ihr mich denn nicht?“

Natürlich hörte er. Er hörte sie alle. Sein Kopf dröhnte. Schmerzte. Gab es denn nichts, was er dagegen tun konnte?

„Camui-san, redet mit mir!“

„Was willst du, Stimme? Warum quälen du und die anderen mich?“

„Die Anderen? Welche Anderen? Hier bin nur ich, Camui-san.“

Der junge Mann spürte, wie etwas versuchte seine Hände von seinen Ohren zu entfernen. Erschrocken sah er auf, keuchte schwer. Blass vor Angst klebten einige verschwitzte Strähnen auf seiner Haut. Es dauerte einige Momente, bis er seinen Retter als eben jenen erkannte. „Hideto...-san?“

„Hai, soudesu. Habt Ihr denn jemand Anderen erwartet?“ Besorgt wurde er angesehen, während sich der Kleinere zu ihm hockte. „Was ist passiert?“ Fürsorglich legte dieser seinem Gegenüber eine Hand auf die Stirn, sah ihm genau in die Augen, um zu erkennen, was jenem denn fehlte.

„Ich weiß nicht, wie ich Euch das erklären soll.“ Verwirrt und beschämt wandte Camui seinen Blick ab. Schließlich war das, was da eben geschehen war, verrückt. Und das bedeutete auch, dass er selbst verrückt sein musste.

„Versucht es“, forderte der kleinere Japaner auf.

„Da... Da waren Stimmen. Und sie haben mich gerufen.“ Nervös biss er sich auf die Unterlippe. „Aber da war niemand.“ Ängstlich hob er seinen Blick. „Bin ich dem Wahnsinn verfallen?“

Einige Momente lang sah ihn sein Retter nachdenklich an, überlegte sich seine Worte ganz genau. „Es ist ungewöhnlich, doch zu sagen, dass Ihr wahnsinnig seid, dafür ist es noch zu früh. Und vielleicht war es ja doch nur ein dummer Scherz, den sich jemand mit Euch erlaubt hat.“

„Aber es waren so viele.“ Von sich selbst unbemerkt war er versucht seine Ohren wieder zu verdecken, um sie vor einem erneuten Angriff der Stimmen zu bewahren. „So unglaublich viele.“

„Ist gut. Ich verstehe Euch. Was haltet Ihr davon, wenn wir hinein gehen? Ihr beruhigt euch und ich setze uns einen Tee auf. Wir können Eure Gedanken ja ein wenig zerstreuen, in dem ich Euch noch ein wenig unterrichte.“

Camui nickte einverstanden und ließ sich beim Aufstehen helfen. Er fühlte sich gerade so schwach und verletzlich, wie schon seit langem nicht mehr. Nur wegen ein paar Stimmen, die nicht existierten. „Ich bin nicht verrückt“, murmelte er.

„Ich weiß, Camui-san.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  xxReikaxx
2013-11-24T03:29:41+00:00 24.11.2013 04:29
Kurz aber toll *___*
Wie immer eben!
Ich liebe diese Geschichte und freu mich, wenn es weitergeht ♥
*hibbelig ist*
bin gespannt, was wohl noch geschehen wird!
Hdggggggggudl


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