Zum Inhalt der Seite

One Year in Paradise

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Jänner-Kalenderwoche 1

Kalenderwoche 1 Jänner
 

Gestern hatte es in der kleinen Stadt an der Küste heftig zu schneien begonnen, der Schnee kam den der Dezember schuldig geblieben war und türmte sich nun auf Straßen und Wegen.

Ein junger Mann, gekleidet in einen schwarz-gelben Wintermantel mit einer Mütze in denselben Farben grub sich seinen Weg durch die Einfahrt vor seinem kleinen Haus am Rande der Stadt.

Er war harte Arbeit gewohnt da er auf dem Bau arbeitete, jedoch jetzt im Winter war er arbeitslos und so war er über jede Ertüchtigung froh die er in dieser etwas langweiligen Zeit hatte.

Der Advent machte immer viel Spaß aber oft blieb die weiße Pracht aus die dann im neuen Jahr umso mehr zuschlug und das Land fest im Griff hatte, die große Kehrseite zu den mörderischen Sommern die Japan immer heimsuchten, Ieyasu, so der sogar für einen Japaner ungewöhnliche (weil doch recht altmodische) Name, des jungen Mannes war eher ein Frühlingsmensch und freute sich wenn alles, vor allem die Kirschbäume wieder blühten.

Und mit den Gedanken an den Frühling, der wohl so bald nicht zu kommen schien nahm er eine große Schippe Schnee und warf sie gedankenverloren Richtung Straße.

PLATSCH!

Ein Schrei, ein Plumpsen und Ieyasu schluckte.

„Oh nein! Das, das tut mir leid. Hab ich sie auch nicht verletzt?“, fragte er den Schneemann der nun vor ihm stand, denn der junge Bauarbeiter war durch seine Arbeit ziemlich kräftig geworden und schippte gut und gern einen Meter Schnee pro Schaufel von seinem Vorgarten und hatte damit eine Person die gerade nichtsahnend an seinem Grundstück vorbeiging eingeschneit.

„Das ist mir so peinlich! Augenblick ich helfe Ihnen!“, sagte er und begann den Schnee von dem anderen zu klopfen, unter seinen Händen kam ein schwarzer Anzug zum Vorschein.

Ein Geschäftsmann? Das hatte noch gefehlt!

Dieser wischte sich mit einem Grummeln den Schnee aus den Augen und blickte den Täter mit grimmigen Blick aus seinen schwarzen Augen die im Licht einen violetten Schimmer zeigten an.

„…“

Ieyasu bemerkte nicht wie sich sanfte Dampfwolken über dem Kopf des Schneemannes bildeten und das Eis schmolz und ein Gesicht freigab das wohl jederzeit dazu bereit war kurzen Prozess zu machen.

„Gnnnhh…von allen Häusern, in allen Straßen, in allen Bezirken dieser Stadt…renne ich grade an deinem vorbei…IEEEYAAASUUUUUUU!“, schrie der junge Geschäftsmann mit den ungewöhnlichen silberfarbenen Haaren und sprang dem andern an die Gurgel.

Überrascht fiel der junge Arbeiter zurück und blickte in das Gesicht eines alten Bekannten.

„Mitsunari! Wie schön! Ich hab…dich…ewig…“

Das Sprechen wurde langsam zur Qual da der Geschäftsmann ihn mit seinen schlanken und doch kräftigen Fingern würgte.

„Stirb! Ich hätte dich schon damals auf der Schule umbringen sollen! Stirb,Stirb,Stiiiiiiirb!“

Nachdem er ihn ein wenig gewürgt und in den Hintern getreten hatte, erhob sich Mitsunari Ishida wieder und suchte seinen Aktenkoffer der jedoch durch die Aktion Ieyasus vorhin aufgegangen war und nun den Inhalt im Schnee in Matsch verwandelte.

„Meine Unterlagen…ich hab die ganze Nacht gearbeitet…“

Die Ader an der Stirn des leidenschaftlichen Silberhaarigen war zum Platzen gespannt als er sich umwandte und Ieyasu sah der schon wieder stand und sich den Schnee von der Jacke klopfte.

„Schön dich zu sehen…ist lange her, immer noch derselbe. Hör mal das mit deinen Akten tut mir leid Mitsunari-kun. Komm wärm dich drinnen auf, ich mach uns einen Tee.“

„Oh und wie dir das noch leidtun wird Freundchen…“, grummelte der Angesprochene und stapfte ihm hinterher.

*****

„Anwalt?!“

Ieyasu verschluckte sich an seinem frisch gebrühtem Tee und jaulte kurz schmerzvoll auf.

Die Visitenkarte des anderen lag vor ihm auf den Tisch.

„Ishida Mitsunari und Partner…ach du liebes bisschen…du hast dich ja richtig gemacht, Mitsunari-kun!“, lachte der Schwarzhaarige und klopfte dem andern so gewaltig auf die Schulter das auch er sich verschluckte.

„Allerdings und versuch gar nicht erst abzulenken Tokugawa…“, raunte der junge Mann und schob seine Brille zurecht die bis auf die Nasenspitze vorgerutscht war.

„Wie meinst du das denn?“

„Du weißt genau was ich meine…ich werde dich wegen ein paar Punkten anklagen mein Lieber.“

„Aber es war ein Versehen und ich hab mich entschuldigt!“

„Du weißt gar nicht wie oft ich sowas tagtäglich höre.“

„Ach jetzt hör doch mal auf.“, sagte Ieyasu patzig.

„Da steht du bist Anwalt für gewöhnliches Recht, das heißt du kümmerst dich auch drum wenn ein alter Mann Zeitungen von seinem Nachbarn mopst…

Mitsunari wurde rot und schlug mit der Hand auf den Tisch.

„Immer noch mehr als du erreicht hast! Wenn ich mir deine Bude schon ansehe…du trinkst keinen Markentee und ansonsten ist hier auch alles Niedrigbudget.“

Ieyasu ließ sich dadurch nicht beeindrucken und schüttelte den Kopf.

„Ich brauch nicht mehr. Und ich brauch auch keine ausgefallenen Sachen, aber das ist was, was ich an dir schon immer sehr bewundert habe.“

„Du lenkst wieder ab…“

„Wirklich. Du hast dich nie mit dem zweitbesten abgegeben, wenn du mal nicht Klassensprecher wurdest hast du härter gearbeitet um nächstes Jahr Schulsprecher zu werden, hast du mal eine Zwei gehabt dann war es beim nächsten mal eine Eins Plus. Du wolltest immer der Beste sein und du hast dich behauptet.“

Mitsunari schaute den andern an und blickte dann in seine Tasse.

„Tch…“

Ieyasu legte den Kopf schief.

„Was ist?“

„Tu nicht so scheinheilig, ja ich wollte immer besser sein, besser in der Schule, der Liebling der Lehrer…aber ich kam nie an dich ran.“

Nun war der Schwarzhaarige beeindruckt und hob eine Augenbraue.

„Mitsu…“

„Sei still und hör zu!“, herrschte der junge Anwalt ihn an und rührte gedankenverloren in seinem Tee, nur das Klimpern des Löffels war zu vernehmen das metallisch durch den Raum glitt.

„Ich wollte der Beste sein und habe nie verstanden das man dazu auch Freunde braucht, richtige Freunde, die füreinander da sind, die sich mögen und sich verstehen. Versteh mich nicht falsch, ich empfinde es heute noch als unnütz und blödsinnig und doch hat es dir geholfen besser zu sein als ich. Du hattest Anerkennung, warst für jeden da der dich gebraucht hat und hattest immer ein Lächeln auf den Lippen, egal wie schlimm die Situation war, ich hab dich dafür bewundert und doch verabscheut.“, sagte er leise und stellte das Rühren ein.

Ieyasu schaute ihn an und es war als blicke er durch ihn hindurch.

„Der eiskalte Mitsunari…“, seufzte er und klopfte ihm wieder auf den Rücken, diesmal jedoch sanfter als vorher.

„Wie wärs wenn wir diese leidige Sache hinter uns lassen und zur Feier unseres Wiedersehens heute Abend einen trinken?“, grinste er und Mitsunari schaute ihn finster an.

„Das hättest du wohl gern…du bekommst deine Vorladung bald mit der Post.“

Der junge Bauarbeiter seufzte und kratzte sich am Hinterkopf.

„Hätte ja klappen können.“

Jedoch wurden Mitsunaris Züge etwas weicher als er seinen Tee austrank und die Tasse behutsam, mit einer eleganten Bewegung wieder auf die Untertasse führte.

„Und wegen heute Abend…gern. Du zahlst.“

Jänner Kalenderwoche 2

Jänner Kalenderwoche 2
 

Der junge Anwalt saß am Fahrersitz seines BMW und bog in eine Sackgasse ein die bei einem Waldstück mündete. Hier kam er so gut wie nie her, doch in letzter Zeit hatte er öfter das Vergnügen gehabt diesem eher ländlichen Bezirk der Küstenstadt, gelegen auf einer Anhöhe mit Blick auf den Ozean, einen Besuch abzustatten.

Auch wenn es freiwillig gewesen war blieb ein trockenes Gefühl in der Kehle des silberhaarigen Anwalts namens Ishida Mitsunari zurück wenn er bedachte wieso er hierherkam. Die Antwort lag lautschnarchend auf dem teuren Leder seines Rücksitzes, durch seine Größe etwas verrenkt da und schlief.

Wieso nochmal hatte er hier seinen ehemaligen Klassenkameraden in seinem teuren BMW um drei Uhr Nachts auf seinem Rücksitz und fuhr zu dessen Haus?

Achj a, Mitsunari dämmerte es wieder, er traf sich ja seit neuestem nach der Arbeit immer mit diesem Idioten. Wieso er das tat wusste Mitsunari selber nicht genau und redete sich ein das es nur mit seiner Klage gegen Tokugawa Ieyasu der der dort friedlich hinter ihm träumte zu tun hatte. Ja genau!

Soweit kam es noch das er zugeben würde Spaß zu haben, ha!

Und dennoch war da so ein bestimmtes Gefühl in ihm, eine Stimme die ihm sagte das er sich da ein wenig selbst belog. Der junge Bauarbeiter war sozusagen zurzeit sein einziger Sozialkontakt, Mitsunari hielt nicht viel von Freundschaften vor allem nicht bei der Arbeit, es war nur hinderlich und wenn ein anderer zu viel über einen wusste, konnte er diesen erpressen und hintergehen.

Warum tat er es dann, wieso traf er sich schon eine Woche mit diesem Kerl der ihm weder intellektuell noch sonst wie gewachsen war?

Es war zum Verzweifeln und um sich selbst ein wenig besser zu fühlen vollzog er vor dem Haus des anderen eine Vollbremsung die den Hinteren nach vorne warf und leise stöhnen lies.

„Oh das tut mir leid…“, säuselte Mitsunari.

„Da ist eine Katze über die Straße gelaufen…“

Ieyasu rieb sich den schmerzenden Kopf und winkte ab.

„Ist schon ok, jetzt bin ich wenigstens wach.“

Mitsunari wollte in das Lenkrad beißen vor Wut, machte den anderen denn gar nichts sauer?

Wütend stierte er den Schwarzhaarigen an der unschuldig zurückblickte.

„Was denn?“, meinte Ieyasu nur und blickte verdattert.

„Raus aus dem Wagen…wir sind da.“, meinte Mitsunari nur und der andere grinste breit.

„Danke fürs Heimbringen, heute hab Ichs wohl etwas übertrieben.“

Der junge Anwalt legte den Kopf schief.

„Etwas ist gut. Und jetzt raus hier, deine Fahne versaut mir die Luft im Wagen.“, sagte er streng und schaltete die Lüftung ein.

Ieyasu nickte und stieg aus.

„Willst du noch einen Kaffee trinken?“, fragte er so nebenbei.

//Nein! Stirb! Deinen Kaffee kannst du dir in den Arsch schieben!//

„Ja…wieso nicht…“, antwortete Mitsunari und biss nun endgültig in sein Lenkrad.

„Du scheinst auch hungrig zu sein…ich mach noch was zu essen…“, sagte Ieyasu dann nur und holte seinen Hausschlüssel raus.

******

Zehn Minuten später saßen die beiden gleichaltrigen Männer wieder in Ieyasus kleiner Küche und tranken einen frisch aufgebrühten Kaffee der Mitsunari zu dessen Verwunderung ausgezeichnet schmeckte, was er aber nie zugeben würde.

„Sag mal Mitsunari-kun…“, begann der junge Bauarbeiter und nahm einen Schluck aus seiner Tasse mit dem Blumensymbol.

„Du sollst doch SAN sagen, so vertraut sind wir nicht…“, murrte der Silberhaarige und trank ebenfalls einen Schluck aus einer schwarzen Tasse mit einem Mond darauf.

„Wieso hast du eigentlich keine Freundin?“, fragte er und der junge Anwalt blickte durch die dünnen Gläser seiner Brille auf den anderen.

„Wie kommst du auf das Thema?“, fragte er genervt.

Der Schwarzhaarige schaute ein wenig beschämt in seine Tasse.

„Nun, du verdienst gut, bist Anwalt, hast ein schickes Apartment in der City…ich meine die Mädels müssten bei dir doch Schlange stehen.“

Der junge Anwalt lachte nur verächtlich und stellte seine Tasse lauter ab als nötig.

„Denkst du ja? Nun da liegst du nicht ganz falsch, Mandantinnen die von ihrem Ehemann betrogen wurden, Mandantinnen die ihren Ehemann betrügen wollen, Anwaltskolleginnen, Sekretärinnen, Anwaltsassistentinnen und so weiter und keine die mich interessiert hätte. Zufrieden?“

Was der silberhaarige Anwalt mit den kalten, dunkelvioletten Augen verschwieg war, das er nicht wirklich auf Frauen abfuhr sondern eher dem eigenen Geschlecht zugetan war, ja sogar eine Bekanntschaft, eigentlich Freundschaft,(die große Ausnahme!) mit einem gewissen Sanada Yukimura aus einem „Herrenclub“ namens „Red Guilty“ pflegte, der dort kellnerte.

Dies war der einzige Ort den Mitsunari ab und an besuchte wenn er nicht auf der Arbeit oder Zuhause war und dort arbeitete.

Ieyasu hob beschwichtigend die Hände.

„Ist ja gut, ist ja gut. Ich wollt auch nur fragen…“

Da schrillte plötzlich die Glocke des Hauses und der Bauarbeiter erhob sich.

„Wer ist das um die Zeit?“, fragte er murmelnd und ging zur Tür wo er überschwänglich von einem in rot gekleideten Etwas überfallen wurde.

„Ieyasu-chan!“, grinste die Gestalt mit dem roten Stirnband , der roten jacke und der engen schwarzen Lederhose die ihm jetzt in den Armen lag.

„Yukimura-chan… was machst du um diese Zeit hier?“, fragte er nur und erblickte hinter dem anderen einen Mann ungefähr in seinem und Mitsunaris Alter, mit längerem, dunkelbraunen Haar und blauen Augen, besser gesagt blauem Auge, denn über dem anderen Auge trug er eine schwarze Augenklappe die ihm etwas verwegenes gab.

„Verzeihen Sie die späte Störung Tokugawa-san.“, sagte er und verbeugte sich kurz.

„Aber der Kleine hier wollte unbedingt das ich Sie kennen lerne.“

Yukimura lächelte.

„Das ist Datte Masamune, der heißeste Typ der diese Stadt jemals heimgesucht hat!", jubilierte der junge Mann und schmiegte sich an seinen Liebsten.

" Ich dachte mir da du so allein bist wäre es toll wenn wir dir einen Überraschungsbesuch abstatten würden und ich dir meinen neuen Freund gleich selbst vorstelle!“, grinste der Jüngere und Masamune gab ihm eine Kopfnuss.

„Sei etwas höflicher Yukimura.“

„Aber, aber, aber Ieyasu ist doch einer meiner besten Freunde…“, sagte er trotzig und fing an wild mit dem andern zu diskutieren., es wirkte fast als wären sie kurz davor sich an die Gurgel zu gehen, dennoch spürte man die Anziehung die die beiden Männer aufeinander ausübten.

Ieyasu grinste schief und hob beschwichtigend die Hände.

„Es ist in Ordnung, Datte-san, wirklich, ich habe zurzeit ohnehin grade einen Gast und es wäre uns eine Ehre…“

In diesem Moment kam Mitsunari um die Ecke.

„Ich hab keine Lust hier weiter rumzutrödeln Ieyasu. Danke für den Kaffee und…“

Das blasse Gesicht des Anwalts wurde schlussendlich leichenblass als er sah wer da im Vorraum des kleinen Hauses vor ihm stand.

„Mitsunari-chan?“, fragte Yukimura aufgeregt und hüpfte ihm entgegen.

„Gnnhhhh….IEYASUUU!“, schrie der junge Anwalt auf und sendete seinen Gastgeber mit einem gezielten Kinnhaken durch das Dach in Richtung Nachthimmel.

„WAS HAB ICH DENN GETAAAAAAN?!“

Jänner-Kalenderwoche 3

Jänner Kalenderwoche 3
 

Die kühle Luft die sich um seine Wangen sammelte versuchte der „Dämon mit den Silberhaaren“ wie ihn seine Anwaltskollegen nannten mit viel Punsch zu verscheuchen, Kinderpunsch verstand sich natürlich.

Mit seinen wachen, violetten Augen blickte er sich um und seufzte.

Erneut hatte er sich breitschlagen lassen den Idioten namens Tokugawa Ieyasu zu begleiten, diesmal zum Schlittschuhlaufen.

Eine törichte Idee wie sich herausstellte da Mitsunari diesem „Sport“ wenn man es so nennen wollte überhaupt nichts abgewinnen konnte.

Und dennoch begleitet er den anderen überall hin, nahm sich sogar frei, etwas an das er früher nicht mal im Traum gedacht hatte.

Er schob sogar wichtige Fälle deren Akten kaum Aufschub duldeten etwas beiseite um, nun, um mit dem Bauarbeiter Zeit zu verbringen.

Dieser war noch, wie es im Winter am Bau üblich war, arbeitslos und hatte somit viel Zeit.

Ein Umstand den Mitsunari verfluchte und begrüßte.

Sein grauer Mantel lag dicht um ihn und der violette Schal war eng um den Hals geschlungen, Ohrenwärmer rundeten das edle Bild noch ab das der junge Anwalt am Punsch und Glühweinstand bot währen die anderen um ihn wohl immer betrunkener wurden.

Weihnachten war vorbei und dennoch wurde der Eisring, der sich vor dem Rathaus der kleinen Stadt befand aufgebaut wie ein Winterwunderland.

Kitsch war wohl nicht nur ein exklusiv dem Advent zuzuschreibendes Phänomen, vor allem in Japan.

Mitsunari jedoch liebte den Winter, liebte die langen Nächte, liebte die gewisse Spärlichkeit und die einsame Stille die herrschte.

Seit er den anderen wieder getroffen hatte dachte er anders, seit diesem Tag war er kaum einmal alleine gewesen.

Mit festem Griff umklammerte er die Tasse die knackend einen Riss bekam.

„Mama, der macht mir Angst…“

„Schau nicht hin Kind…“

Mitsunari hob eine Braue und sah wie die Tasse in seinen Händen zerfiel.

„Tch…“

Zum Glück konnte man die Dinger ja behalten, dennoch hätte er seinen Einsatz (der nicht gerade billig gewesen war) gerne zurück gehabt.

Seufzend schaute er sich nach seinem Bekannten um der gerade mit schlitternden Kurven auf ihn zukam.

„Mitsunaaaariii!“, rief er fröhlich.

Er trug wie immer seine schwarze Wollmütze, seinen gelb-schwarzen Parka der ihn wie ein Taxi aussehen ließ und die schwarzen Fäustlinge.

„Hab ich dir nicht gesagt das du mich vor Leuten nicht ansprechen sollst? In der Öffentlichkeit kennen wir uns nicht! Was wenn mich einer meiner Klienten mit einem Proleten wie dir sieht!“, zischte er und schritt dennoch zielstrebig auf ihn zu und stand ihm gegenüber sodass sie nur noch die Bande trennte.

„Herrjemine!“, schrie der Silberhaarige plötzlich als er sah wie rot und durchgefroren das Gesicht des anderen war.

„Tokugawa Ieyasu, was hast du da hinten angestellt?“

Dieser zog gleich den Kopf ein, wenn sein Freund seinen vollen Namen aussprach bedeutete das automatisch Ärger.

„Bitte nicht wieder ne Mondreise…beim letzten mal hast du mich auf eine Kindergeburtstagsparty gekickt, weder die Eltern noch die Kinder haben sich gefreut…“

„Wieso nicht?“;, schnauzte Mitsunari.

„Sie haben den besten Clown der Welt bekommen.“

Ieyasu schaute ihn verdutzt an und begann zu lachen.

Mitsunari schaute ihn an und biss die Zähne zusammen, knurrte leicht und trat gegen die Bande.

„Hör schon auf du Idiot! Also was ist passiert?“

Der Schwarzhaarige deutete nach hinten.

„Ich wurde von der Bande gedrängt und bin auf dem Eis gelandet, ist schlimmer als es aussieht…“

Da riss der Silberdämon die Augen auf.

„A…Abgedrängt? Von wem?“

„Das ist doch egal…irgendein Rowdy schätz ich…“

„WEM?!“

Eine schwarze Aura schien sich um Mitsunari zu legen und sein Blick, die verkleinerten Pupillen ließen keinen Widerspruch zu.

„Ähm…“

Ieyasu blickte sich um und deutete auf einen Typen der sogar Nachts mit Sonnenbrille unterwegs zu sein schien und zwei Mädchen im Arm hatte.

„Der war es, denke ich.“

Und kaum hatte Ieyasu den Kopf wieder hingedreht war der Anwalt verschwunden nur um plötzlich mit violetten Eislaufschuhen zu erscheinen und sich auf die glatte Fläche zu wagen.

„Mitsunari, warte!“

„Du hältst dich da raus…“, flüsterte er und hob den Zeigefinger in seine Richtung, den Blick nur auf den Typen mit der Sonnenbrille gerichtet.

„Hey, Arschloch!“, schrie er plötzlich und Ieyasu verzog das Gesicht.

Der Typ mit der Sonnenbrille schaute auf und deutete auf sich.

„Ja du, der aussieht als wär sein Gesicht mit dem Vorschlaghammer bearbeitet worden! Trab mal an!“

Der Brillenträger lächelte seine Mädels an und deutete ihnen gleich wieder da zu sein als er zu Mitsunari rüber schlitterte.

„Was ist los kleiner Mann?“, fragte er und wirkte wirklich aus nächster Nähe größer als Mitsunari erwartet hätte.

Jedoch hatte diesem Größe noch nie etwas ausgemacht.

„Ich hab gehört du führst dich hier auf wie ne Rampensau, wie wärs wenn du allen deine Eier beweist und gegen mich fährst?“

Der Mann schaute ihn an und lachte.

„Ich bin jeden Tag hier, alle kennen mich und wissen wie gut ich bin. Geh lieber nach Hause kleiner Girlyboy…“, sagte er provozierend und wären die Stiefeln nicht im Weg gewesen hätte Mitsunaris ansteigende Körpertemperatur das Eis geschmolzen.

„Du wirst fahren du Feigling…“, sagte er und der andere schaute ihn an.

„Feigling?“

Er knackte mit den Fingern und ließ den Kopf kreisen.

„Na schön…los geht’s!“; schrie er und schubste Mitsunari gegen die Bande ehe er sich weit in Führung setzte.

„Hahaha, so ein Idiot!“, lachte er nur und fühlte sich mehr als siegessicher als er aufgeregtes Rufen vernahm und sich umdrehte.

Ein Dämon war aufgetaucht und näherte sich ihm in einer dunkelvioletten Aura, die Augen glühten und das Tempo das er an der an den Tag legte konnte nicht irdisch sein und doch war es der junge Anwalt der wie eine Bestie auf hinter ihm her glitt und immer mehr an Boden gewann.

„Oh Scheiße, verdammte Scheiße!“, schrie der Sonnenbrillenkerl und versuchte den anderen abzuschütteln.

Vergebens war jedoch die Mühe als er den anderen schon im Nacken spürte.

„Leute wegschubsen, sich über schwächere lustig machen, sich mit mir anlegen…“

„Bitte…Bitte ich will nicht sterben! Ich hab noch soviel vor!“

„Du hast Pech gehabt, ich bin nicht dafür bekannt Gnade zu zeigen, spüre die Rache des Dämons mit den Silberhaaren, Ieeeyaaassuuuuu!“

Dieser stand an der Bande und kratzte sich am Kopf.

„Ich bin doch hier…“

Und mit einem gewaltigen Knall, das noch heute als „Rathausmysterium“, bekannt ist befand sich der Typ im Freiflug in Richtung Pulverschnee.

Mitsunari atmete tief durch und brachte seine Runde elegant zu Ende ehe er ankam und sich umschaute.

Enttäuscht knurrte er.

„Da tut man ihm einen Gefallen und dann geht er einfach. Hätt ich mir denken können, wie alle andern…“, sagte er nur und verbarg wie sehr es ihn verletzte.

Als er nach draußen kam und gerade die Schuhe wechseln wollte kam plötzlich eine Tasse mit Weihnachtsverzierungen vor ihm zum Vorschein.

„Punsch?“, lächelte Ieyasu.

„Ich hatte Angst das du dich in irgendwas gefährliches begibst, vor allem da du seit letzter Woche kränkelst…“, murmelte er und schaute ihn an.

Mitsunari nahm die Tasse schweigend entgegen und blickte in die rote Flüssigkeit.

„…“

Ieyasu wickelte den locker gewordenen Schal des anderen nochmal richtig um dessen Hals und untere Gesichtspartie.

„Wenn du krank wirst kümmer ich mich um dich, kein Problem!“, grinste er.

„Wir können dann Videospiele spielen, Ramen essen, heiße Bäder nehmen, oh, und ganz viel Sake trinken!“, grinste er und Mitsunari blickte ihn an.

„Als ob ,du Spatzenhirn…“

„Hey!“, wimmerte Ieyasu als sich der Silberhaarige abwandte und von seinem Punsch trank.

„Das war jetzt nicht nett! Ich will doch nur…“

Und während der andere redete und ihn nicht sehen konnte lag ein ganz leichtes Lächeln auf den Zügen des silbernen Dämons.

Jänner Kalenderwoche 4

Kalenderwoche 4
 

Mitsunari verbrachte nun schon fast jeden Tag und beinahe jede Nacht bei Ieyasu und konnte sich des Gefühls nicht erwehren das sein Leben durch das Wiedersehen mit dem alten Klassenkollegen nicht mehr dasselbe war als zuvor.

Er hatte durch ihn neue Leute kennengelernt, fing an sich langsam aus seinem Schneckenhaus zu bewegen und die Mauer einzureißen die er um sich gebaut hatte.

Und das passte Mitsunari gar nicht.

Wenn jemand seine Mauern einreißen und ihn verändern würde dann nur er selbst und sein Wille, und obwohl er wusste wie sehr er sich damit selbst belog redete er es sich weiter ein.

Wie konnte der andere es nur wagen?

Der BMW kam wie immer in der Auffahrt zum Stehen.

Drinnen würde er wieder warten…das Essen, mehr schlecht als Recht würde auf ihn warten, sie würden nach einem Bissen feststellen das sie wieder bestellen mussten oder Essen gehen würden.

Verschiedenste Szenarien und Gedanken kreisten im Kopf des Silberhaarigen.

Waren die Veränderungen so schlecht die der andere betrieben hatte?

Nein, darum ging es nicht, es war die Tatsache das dieser sich anmaßte über ihn Bescheid zu wissen.

Müde und mit sich selbst unzufrieden blickte Mitsunari zu der Haustür, zu dem kleinen Häuschen das ihm soviel mehr Zuhause geworden war als sein eigenes.

Sein Blick legte sich wieder auf das das Armaturenbrett des Autos.

Im Radio begrüßte irgendein DJ gerade mit ein paar altbackenen Sprüchen seine Zuhörer und draußen begann es wieder zu schneien.

Schnee…so hatten sie sich wieder getroffen, wäre dieser eine Moment nicht gewesen, hätte Mitsunari sich nur nie verlaufen.

Der Mann bemerkte erst das ihm Tränen aus den Augen liefen als er spürte wie etwas warmes und feuchtes von seinem Kinn lief.

Er strich sich über die Augen.

„Er macht mich weich…“

Er wusste wie ihr Abend sein würde, er kam rein, sie aßen, redeten über dies und jenes, meistens unsinniges Geschwätz über Arbeit und Pläne fürs Wochenende.

Danach gingen sie in der großzügigen Wanne des anderen baden, setzten sich vor den Fernseher, Nachrichten und ein Krimi für Mitsunari und die darauf folgende Comedyshow für Ieyasu. Dann war es 22:30 und sie gingen schlafen, die Futons die Ieyasu besaß waren nicht die neuesten und rochen auch nach vielem Waschen immer nach dem anderen.

Was sollte das für ein Leben sein? Sollte es ihn glücklich machen?

„Gut gemacht Leben…“, zischte er.

„Das tut es nämlich.“

Mit zitterndem Kiefer atmete er tief ein und aus.

Wenn er jetzt fuhr, wenn er jetzt nicht ausstieg und einfach fuhr, hätte sich alles erledigt.

Der Schwarzhaarige würde wissen an was er mit Mitsunari war und dieser musste sich keine Gedanken mehr machen, konnte sein einfaches, einsames Leben weiterführen.

Mitsunari startete den Motor und legte den Rückwärtsgang ein.

Sein gesamter Körper zitterte wie von Sinnen.

Was sollte er tun? Was war richtig oder falsch.

Die violette Augen zuckten unruhig umher und richteten sich auf ein bestimmtes Ziel als plötzlich Ieyasu vor der Tür stand und ihn mit schief gelegtem Kopf anschaute.

Knurrend drückte der Silberhaarige aufs Gas, schob zurück und fuhr weg, die roten Lichter auf der Hinterseite des Wagens entfernten sich langsam und ließen einen verwirrten Ieyasu hinter sich der ins Haus zurück ging und sein Handy hervorkramte.

Er rief den anderen an, jedoch meldete sich umgehend die Mailbox.

Eine leichte Kälte breitete sich in dem anderen aus.

Er war allein, dabei war Mitsunari seit Anfang des Monats hier gewesen, würde er jetzt wieder alleine sein?

*******

Der Wagen fuhr die Auffahrt hoch und verstummte, die Tür öffnete sich und fiel wieder zu während das typische „Bip-Bip“ Geräusch erklang das den Wagen schließen ließ.

Ein Schlüssel wurde im Schloss gedreht und die Person trat in Haus, streifte die Winterstiefel ab und stieg in ihre hauseigenen Pantoffeln.

Der Mantel und der Schal wurden auf den Haken gehängt den sich die Person ausgesucht hatte.

Danach folgten Schritte in Richtung Wohnzimmer aus dem lautes Lachen von Fernsehpublikum zu hören war.

Mitsunari wurde von dem geisterhaften Licht des Fernsehers beleuchtet als er ins Wohnzimmer ging und Ieyasu schlafend auf der Couch vorfand.

Er setzte sich in den großen Sessel den er sich ausgesucht hatte und sah die Zeitung die wie immer vorbereitet für ihn da lag, sowie zwei kalt gewordene Schalen Tee.

„…“

Ieyasu schlug die Augen auf als er die Präsenz spürte.

„Huh…Mitsunari-kun!“, rief er aufgeregt und der andere hob beschwichtigend die Hände.

„Ich dachte mir…“

Er stellte zwei große Plastiktüten auf den Tisch.

„Ich nehme heute gleich etwas aus dem Restaurant mit…was du kochst kann man nicht essen, nicht wenn man sich keinen zweiten Darmausgang wünscht.“, lachte er und der andere schnaubte.

„Ich sollte mir weniger Mühe geben.“

Mitsunari und er griffen beide jeweils zu einer Tüte und berührten sich.

Schlagartig durchfuhr ein Schauer den jungen Anwalt als er die Finger sah.

„Nimm deine Finger weg…“, flüsterte er und ballte die Hand zur Faust.

„Aber, ich dachte.“

„Denken…damit könntest du mal anfangen…“

„Nein, bitte nicht, nein!“, schrie Ieyasu aufgeregt.

„Das gibt nen Flug zum Mond!“, schrie der Silberhaarige als sein Freund schon durch die Wohnung flog und im hinteren Teil des Bads landete.

Mit sich und der Welt zufrieden öffnete Mitsunari sein Mahl und langte richtig zu.

Er wartete bis der andere wiederkam und ebenfalls begann zu essen, sie schauten die Comedysendung , auch wenn der Silberhaarige nicht viel damit anfangen konnte.

Sein Freund, dieser einfach gestrickte Bauarbeiter amüsierte sich köstlich während die Reiskörner um seinen Mund verteilt waren.

Seufzend ließ sich Mitsunari in seinem Sessel, mit seiner Tasse nieder und schaute aus dem Fenster raus in den Schnee.

Sein Leben, anders wollte er es nie wieder haben.

Februar Kalenderwoche 5 ONSEN SPECIAL Part 1

Februar Kalenderwoche 5
 

ONSEN SPECIAL-PART 1
 

Der Winter hatte das Land noch immer in seinem eisigen Griff, jedoch regte sich durch Schneeglöckchen und leichten Vogelgesang angekündigt schon etwas Leben unter der weißen Decke durch die sich das Auto von Mitsunari, seines Zeichens Anwalt, den Weg bahnte.

An seiner Seite saß, wie üblich, Tokugawa Ieyasu, von Beruf Feuerwehrmann.

Auf dem Rücksitz, gerade in eine heftige Diskussion verwickelt saßen Sanada Yukimura und sein Freund Datte Masamune.

"Ich bin überhaupt nicht klein!", schrie der junge Mann mit dem roten Sweater und blies die Wangen auf.

"Doch du bist klein und pummlig, bald kann ich dich nach Hause rollen...", grinste Masamune und zwickte ihm in die Wange.

Fauchend wie ein junger Tiger schlug Yukimura die Hand weg.

"Du kannst mich mal! Wenn wir da sind schläfst du im Einzelzimmer!"

"Dann isst mir wenigstens niemand die Dangos weg..."

"ooooooh...Mitsu-chaaan! Tu was er ist gemein zu mir!"

Ieyasu hatte sich aus gutem Grund bis jetzt aus der Diskussion gehalten da er merkte wie sein Kumpel mit dem Silberhaar das Lenkrad umklammerte.

"Wenn ihr beiden jetzt nicht augenblicklich Ruhe gebt dann dreh ich um und das wars mit dem Wochenende. Und glaubt nicht das ich euch nach Hause bringe...oh, nein...ich bin Rechtsanwalt und habe Kontakte zu den schlimmsten Mördern und Psychopathen diesseits des Pazifiks und wenn ich will da sie euch leiden lassen dann werden sie es tun und es für mich auf Video aufzeichnen damit ich mir zuhause davor einen runterholen kann!", schrie er und drehte sich um, seine violetten Augen funkelten wütend und Ieyasu lachte leicht.

"Beruhig dich wieder Mitsunari-kun...ist doch halb so wild..."

"Ab..Ab...Ababababa...", murmelte Yukimura mit Tränen in den Augen und fasste nach Masamunes Hand.

"Wir werden bra...brav sein..."

Der junge Anwalt nickte und schaute wieder nach vorn.

"Du wärst ein intressanter Vater...", murmelte Ieyasu und boxte ihm in die Seite.

"Schnauze...sie sind doch ruhig oder?", fragte er als sie um eine Kurve fuhren und das Hotel in Sichtweite war.

"Es war eine großartige Idee das Wochenende in einem Onsen zu verbringen.", lächelte der Schwarzhaarige.

"Ja. Aber..."

Mitsunari schaute kurz nach hinten.

"Wieso mussten die beiden denn unbedingt mit."

Der Feuerwehrmann legte den Kopf schief.

"Du hattest vier Gutscheine, außerdem ist Yukimura doch dein Freund."

"Er ist ne gefräßige Klette...", murrte Mitsunari als ihn plötzlich besagte Klette von hinten umarmte.

"Sag doch sowas nicht! Ich hab dich doch so lieb Mitsu-chan!"

"Du Idiot! Würg mich nicht! Nimm deine Hände weg!"

Das Auto schleuderte etwas umher, drehte sich und kam vorm Hotel zum stehen wo sich ein paar der Gäste gerade noch ins Foyer retten konnten.

"..."

"Das war keine gute Idee!",sagte Masamune und packte seinen Freund an der Hand.

"Wir sehen uns drinnen!"

"Mitsunari?", fiepte Ieyasu und berührte ihn an der Schulter.

"Alles...ok?"

"Guuuuhaaaaa....IIIIIEEEEYAASSUUUUUUUUU!", schrie der Anwalt und kurze Zeit später flog eine Sternschnuppe über den abendlichen Himmel.

"Warum schon wieder iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiich?!"
 

Kurze Zeit später hatten die vier eingecheckt und bezogen ihre Zimmer.

"Wow!", strahlte Ieyasu der nun ein Pflaster auf der Stirn trug und schaute sich um.

"Das ist ja ein halber Palast!"

Mitsunari stellte seinen Koffer aufs Bett.

"Von meiner Firma nur das Beste, was denkst du denn?", fragte er und holte seinen Yukata, gehalten in schwarz-violett heraus.

"Beeil dich mal, ich will baden gehen.", murmelte Mitsunari und Ieyasu ließ sich aufs Bett fallen.

"Ach, geh schon mal vor, ich will mich noch etwas ausruhen..."

Da wurde ihm sein Yukata ins Gesicht gepfeffert und er wurde am Kragen gepackt.

"Ich sagte wir gehen baden also gehen wir baden! Keine Widerrede!", knurrte der Anwalt und zerrte Ieyasu hinter sich her.

"Ist ok...du musst mich nicht hinter dir herschleifen..."

Der Silberhaarige ließ ihn los und wurde plötzlich rot.

"Ähm...also...naja wenn sich schon keiner um dich kümmert muss es ja einer tun du Idiot!", sagte er maulend und blickte verlegen zur Seite.

Ieyasu blickt auf.

"Mitsunari-kun..."

Da hatte er schon dessen Fuß im Gesicht.

"Und jetzt komm, sonst ist das Bad wieder voll!"

"Okfeee..."
 

Nachdem sich die beiden Männer gewaschen hatten traten sie ins Freie und blickten sich um.

Es waren vereinzelt ein paar Menschen auszumachen, jedoch war durch den vielen Dampf die Sicht recht eingeschränkt.

Mitsunari seufzte zufrieden als er ins Wasser trat und ließ sich in die Hitze sinken.

"Wundervoll..."

Ieyasu war ihm gefolgt und tauchte ebenfalls hinter ihm ein.

"Rück mir gefälligst nicht so auf die Pelle!", murmelte Mitsunari und schob ihn etwas weg.

"Tut mir leid, aber der Dampf hier und...ich such die Seife..."

Er fasste herum und erwischte etwas, es war länglich und fühlte sich weich an.

Mitsunari wurde auf der Stelle kirschrot.

"Hm... ist das...was ist das denn? Haben die hier Aale im Becken oder..."

"Ich geb dir gleich nen Aal wenn du nicht die Flossen wegnimmst!", grollte Mitsunari und verpasste dem andern einen Kinnhaken der ihn ans andere Ende des Beckens beförderte.

"Mama, was tun die da?", fragte ein kleiner Junge.

"Nicht hinsehen mein Kind..."

Mitsunari bemerkte das der Dampf sich gelichtet hatte und senkte den Kopf.

"Tut...tut mir leid.", murmelte er und bewegte sich zu der Steinwand an die er sich lehnte und tief ein und ausatmete.

Er wollte dieses Wochenende doch mit dem Trottel alleine sein...er wollte etwas mit ihm besprechen. Das konnte er jetzt vergessen, vielleicht sollte er das alles vergessen und ihm nach dem Wochenende die Freundschaft kündigen...ja, ja das war gut!

Ieyasu kam kurz darauf zu ihm und die beiden unterhielten sich etwas bis sich das Bad leerte.

"So, gehen wir rein, ich hab großen Hunger.", begann der Anwalt als sie etwas hörten.

"Nanu?"

Ieyasu spitzte die Ohren.

"Das kommt von hinten...aus der Männerabteilung...", flüsterte er.

Sie waren ins gemischte Bad gegangen, das Männerbecken lag direkt dahinter, dazwischen war eine Steinwand.

"Masamune...", hörten sie eine keuchende Stimme.

"Ist das Yukimura?", nuschelte Ieyasu.

"Ich hoffe die haben sich nicht wieder in der Mangel...", murmelte Mitsunari genervt und die beiden blickten gleichzeitig über die Mauer nur um fast wieder runterzufallen.

Dort unten im leeren Männerbecken saßen Yukimura und Masamune, beziehungsweise war ersterer auf dem anderen drauf.

"Ah...nicht da...", keuchte der Braunhaarige und kniff ein Auge zu während Masamune seine Brust küsste.

"Das magst du doch so mein Tigerchen..."

"Du...Du Idiot ga..aaaah...gar nicht...", stöhnte er und schlang die Arme um den Kopf des anderen.

"Du schmeckst so süß...wie ein Mochi..."

"Hör auf...hör auf...hör auf...du Idiot..sag doch nicht so peinliche Sachen..."

Yukimura beugte den Rücken durch während die Finger des anderen über dessen Rücken unter das Wasser glitten.

"Was willst du..daaaah..nein Masamune...nicht...nicht hier...aaah! Masamune-sama!", stöhnte er und küsste ihn gierig.

"Bitte..."

"Du bist so eng..Yukimura..nicht mal das Wasser ändert etwas daran...brauch ich etwa zwei..."

"Nei...AAAAHN!", keuchte er.

"Oder drei..."

"Nein! Nein bitte nicht! Das ist zuviel...AAAAAAHMPFFF...", schrie er auf und hielt sich schnell den Mund zu.

"Hahh...aah..du Idiot...ich hasse dich..."

"Tust du ja doch nicht...", keuchte der Einäugige und küsste den Hals des anderen, biss und leckte darüber.

"Du gehörst mir..."

"Keinen...Knutschfleck neeeheeein!", ningelte der andere hatte jedoch keine Chance.

Ieyasu und Mitsunari standen mit hochroten Köpfen da und schluckten

"...Oh...oh...ach herrje...", murmelte Ieyasu und glitt leicht nach unten.

"Mitsunari...was tust du da? Wir sollten sie nicht stören..."

Der Silberhaarige nickte und hatte eine Hand im Wasser ehe er plötzlich aufquietschte.

"Oh, ja natürlich...nur..noch ne Minute."

Iyeasu schluckte.

"Ne...Minute..."

Er schaute wieder nach oben wo Masamune den anderen auf einen der flachen Steine gelegt hatte.

"Heiß...", keuchte Yukimura der leicht sabberte und eine eindeutige Flüßigkeit am Bauch kleben hatte.

"Gleich wirds noch heißer..", keuchte Masamune als er eindrang und sich über ihn beugte, die Arme um ihn schlang und lange küsste.

"Sie lieben sich sehr...", flüsterte Ieyasu und Mitsunari blickte zur Seite.

"Ieyasu....", sagte er und schluckte.

"Hm?"

Da hatte er schon die Lippen des anderen auf den seinen...
 

To be Continued

Februar Kalenderwoche 6 ONSEN SPECIAL Part 2

Februar Kalenderwoche 6
 

ONSEN SPECIAL-PART 2
 

Ieyasu und Mitsunari hatten seit dem Kuss nicht mehr miteinander gesprochen, sie waren beim Abendessen recht schweigsam gewesen und auch gegenüber ihren Freunden eher zurückhaltend.

Was sollten sie groß sagen?

Das sie die beiden beim Liebesspiel im heißen Wasser erwischt hatten?

Dann war da noch diese Sache zwischen ihnen beiden, etwas was die Freundschaft der beiden auf ewig zerrütten können würde.

Die Futons lagen in einem Meter Abstand voneinander und Ieyasu lag auf einem der beiden und blickte in den Fernseher, Mitsunari stand auf dem Balkon und hatte sich eine Zigarette angezündet.

Die noch vom letzten Schnee bedeckte und vom Mond beschienene Landschaft war wundervoll, lenkte den „Dämon mit den Silberhaaren“ jedoch nicht von besagter Sache ab.

Wieso hatte er das getan? Mochte Ieyasu ihn überhaupt auf diese Art? Mochte er Jungs?

Tausende Fragen in seinem Kopf die er sich nicht stellen wollte.

Er war Mitsunari Ishida verdammt nochmal! Der Alptraum eines jeden Gerichtssaals, ein Mann den nichts aus der Fassung bringen konnte und nun das?

Wütend schnippte er die eine Zigarette nach unten und fischte nach einem neuen Glimmstängel, er hustete kurz da er normalerweise nur Gelegenheits- beziehungsweise Gesellschaftsraucher war.

Wütend nahm er einen Zug…

*****

Ieyasu hatte mitbekommen das der andere husten musste und hatte umgehend reagiert, besser gesagt, hätte reagiert, denn er wollte nun nichts falsches machen.

Was war denn hier los?

MItsunari…wieso hatte er das getan?

Mochte er ihn, oder war er einfach nur durch die Aktionen von Masamune und Yukimura scharf geworden?

Seufzend fiel dem Bauarbeiter auf, und das musste er sich eingestehen, das der andere immer noch viel mehr an sich hatte, als er zu glauben vermochte.

Seufzend schaltete er den Fernseher aus als die Credits erschienen.

Er wagte dennoch nicht sich umzudrehen.

******

Mitsunari stand mit dem Rücken zu Ieyasu und merkte wie die Musik und das Lachen verebbte und einer seltsamen Stille Platz machten die das Hotel jetzt umgab.

Er zitterte am ganzen Leib, doch nicht vor Kälte sondern Nervosität, Schuldgefühlen…Dingen die er nicht mal gekannt hatte!

Aber er konnte sich nicht auf ewig verstecken oder der Affäre aus dem Weg gehen…

*****

Er musste handeln, wenn Ieyasu seinem Freund beweisen wollte das er ihm etwas bedeutete…

*****

Musste es jetzt sein! Mitsunari war sich sicher!

*****

Nur wie begann man…

*****

Wie begann man bloß…

*****

„Mitsunari!“

*****

„Ieyasu!“
 

Beide hatten sich jeweils umgewandt und die Namen gleichzeitig ausgesprochen.

Verwirrt und beschämt blickten sie kurz zur Seite ehe Ieyasu das Wort ergriff.

„Hör…hör mal Mitsunari-kun ich…“

„Sei still!“, fauchte Mitsunari und schnippte die noch lange nicht fertig gerauchte Zigarette weg.

„Du bist schuld!“, schrie er und sah ihn anklagend an.

„Du verdammter Mistkerl bist Schuld…daran wie ich mich fühle…das mein Leben…so ist!“, knurrte er und ließ die Augen nicht von dem anderen.

„Du verwirrst mich allein mit deiner Art…genau wie jetzt! Da sind sie wieder, diese großen Augen, fragenden Augen, fordernd…und sämtlichen Widerstand brechend.“

Wütend blickte er zur Seite.

„Ich kann nicht mehr essen ohne an dich zu denken, nicht mehr schlafen ohne an dich zu denken, nicht mehr arbeiten ohne an deine verdammte Fresse denken zu müssen! Wenn du strahlst! Wenn du lachst, über die einfachsten Dinge! Wenn du mir einen Witz erzählst, wenn du im Schlaf redest, wenn wir mit dem Auto fahren!“

Ieyasu zuckte kurz.

„Mitsunari…“

Er stand auf.

„Ich bin noch nicht fertig, Tokugawa Ieyasu! Du bist schuld…daran…wie es mir geht!“

„Wie geht es dir denn?“, fragte der Angeklagte sanft und hatte sich mitsamt der Decke von seiner Bettstatt erhoben.

„Das ich mich zum ersten mal in meinem Leben zufrieden und glücklich fühle!“

Ein kurzes Schluchzen und Tränen die im Mondlicht silbern glänzten folgten während der Anwalt sich die blassen Hände vors Gesicht warf.

„Du bist unfair…du kämpfst mit so unfairen Mitteln…du mieser Scheißkerl!“

Der Bauarbeiter näherte sich unaufhaltsam.

„Hör auf so freundlich zu mir zu sein, hör auf mich so liebevoll anzusehen! Lass es einfach! Lass es sein ich…“

Da stand der andere direkt vor ihm und die beiden blickte sich im düsteren Mondlicht an, Dampf erschien vor ihren Mündern der von der Kälte herrührte.

„Du erkältest dich zu leicht…Mitsunari-kun.“

Ieyasu legte ihm die Decke um die Schultern, diese wurde von dem anderen jedoch sofort wieder runtergestreift.

„Genau das meine ich! Du kannst einfach nicht aufhören, oder?!“, schrie er verzweifelt.

„Dir ist es doch egal! Dir ist es egal! Du spielst wahrscheinlich nur mit mir oder?“; knurrte er völlig aus der Fassung und holte zu einem Schlag aus der zum allerersten mal geblockt wurde, jedoch konnte der andere sich nicht schnell von diesem Schock erholen da ihn etwas schallendes, schmerzhaftes an der Wange traf und seinen Kopf zur Seite fallen ließ.

„Jetzt hör mir mal zu und halt einfach mal den Mund, Mitsunari.“, sagte Ieyasu rau und ungewohnt.

Der Anwalt fasste sich an die Wange, konnte immer noch nicht glauben was passiert war als er schon an den Schultern gepackt und nach drinnen gezerrt wurde, unsanft landete er mit dem Rücken voran auf seinem Futon, den anderen über sich der sogleich die noch warme Decke über sie ausbreitete.

„Ich weiß du glaubst ich hab nicht viel im Kopf, nun ich habe vielleicht keinen Doktortitel aber ich bin kein Vollidiot! Und ich bin schon gar nicht jemand der solche Dinge tun würde wie du sie mir gerade vorgeworfen hast, Blödmann!“, sagte er lauter als nötig und Mitsunari schaute ihn ohne zu blinzeln an.

„Denkst du denn wenn ich nichts für dich empfinden würde , wären wir jetzt hier? Hätte ich den Kuss so hingenommen? Du verstehst für einen sogenannten „gebildeten“ Menschen recht wenig…“, sagte er und grinste leicht, nur andeutungsweise und kurz bevor er wieder ernst wurde.

„Ieyasu…“, krächzte der andere und schlang die Arme um dessen Nacken.

„Du…kannst mir nicht versprechen das du immer da sein wirst und mich nie allein lässt…“, hauchte er und der andere nickte.

„das siehst du falsch…“, flüsterte er und beugte sich nach unten, Stirn an Stirn lagen sie nun da, ihre pochenden Herzen aneinander gepresst in einem stetigen, lauten Konzert.

„Wenn man erst einmal eins ist…kann man sich doch nicht verlassen. Dann ist man gemeinsam…einsam…“, flüsterte er und der Silberhaarige spürte wie seine Augen wieder wässrig wurden. Verdammt, sowas passierte ihm zum ersten Mal.

„Schnauze…“, murrte er und ließ aber nicht los.

„Nani?“, fragte Ieyasu verwirrt.

„Sei doch einfach still du dummer Kerl!“, hauchte Mitsunari und küsste den anderen verlangend während sie die Arme fest umeinander schmiegten und sich so festhielten.

Atemlos brachen die beiden Männer das Liebesbekenntnis und der junge Tokugawa grinste.

„Das nenne ich einen Liebesbeweis…“

Mitsunari seufzte.

„Ich sagte doch du sollst still sein…da kommt nur Unsinn aus deinem Mund…“, hauchte er mit roten Wangen und ebenso roter Nase und schluckte trocken.

„Nochmal…“

******

Das TV-Gerät spendete künstliches Licht und ebenso künstliches Gelächter während der Bauarbeiter laut lachend unter seinem Futon lag und sich die Sendung, die er so liebte.

Jedoch war er nicht allein, dick eingepackt war der Körper, jedoch lugte ein Silberschopf aus den Decken und war unter Ieyasus Kinn beheimatet.

„Was tut man nicht alles für die Liebe…“, flüsterte der Silberhaarige und Ieyasu grinste als er seinen Schopf küsste.

„Pass auf mein Liebling, da kommt noch einiges mehr auf dich zu.“

Mitsunari hustete kurz.

„Hab ich befürchtet…Ieyasu?“

„Jap?“

„…ich werde dich immer noch verklagen.“

„Ich weiß mein Schatz…ich weiß…“
 

Onsen Special Part 2
 

The End

Februar Kalenderwoche 7

Februar Kalenderwoche 7
 

Japan war noch immer im Griff des Winters. Die Stadt in der Ieyasu und Mitsunari lebten war keine Ausnahme.

Das kleine Häuschen in dem beide lebten war in ein weißes Kleid gehüllt und wirkte ruhig.

Ieyasu Tokugawa, Bauarbeiter und zurzeit arbeitlos und Mitsunari Ishida schliefen, jeweils in getrennten Betten und sogar Zimmern.

Sie waren erst kürzlich zusammengekommen und vor allem Mitsunari, ein leidenschaftlicher und insgeheim recht schüchterner Mann war noch nicht bereit sich Zimmer und vor allem Bett mit seinem Partner zu teilen.

Dabei hatten sie sich beim Onsen in der letzten Nacht sogar den Futon geteilt! Aber seitdem war nicht mehr geschehen als ein flüchtiger Kuss zur Begrüßung und zum Abschied und leichtem Kuscheln am Abend!

Dabei…wollte Mitsunari doch mehr…

Die dunkelvioletten Augen flatterten als der Anwalt erwachte und auf den Wecker in Katzenform blickte der ihn von seinem Nachtkästchen aus angrinste.

Ein Geschenk des anderen…niemals hätte sich der Silberhaarige solchen Kitsch angeschafft…ihm fiel bei einem kurzen Blick durchs Zimmer auf das er die meisten seiner Habseligkeiten noch in seiner Wohnung in der Stadt beherbergte.

Murmelnd grub er sich wieder in die Decken und schloss die Augen.

Sollte er die Sachen holen und danach die Wohnung verkaufen oder…nein, nein dafür war es noch zu früh, zudem war die Wohnung ein guter Rückzugsort den er auf jeden Fall in Anspruch nehmen würde müssen.

Was wenn es nicht hielt? Wenn Mitsunari schlussendlich doch zu feige war und alles über den Haufen warf?

Dann war so eine Festung der Einsamkeit deren Adresse Ieyasu nicht kannte, genau das richtige…aber er wusste das es nicht lange gut gehen würde.

Er würde ihn finden, alleine oder mithilfe von Yukimura dem kleinen Plappermaul.

//Er hat ihm sowieso schon zu viel verraten…//

Er öffnete wieder die Augen und der Katzenwecker kam wieder in sein Blickfeld.

Der Mittzwanziger liebte Katzen. Nur hatte er sich selbst keine gehalten, wann hatte er die Zeit?

Und jetzt?

Jetzt ließ er sogar manche Fälle liegen um mit diesem Idioten Zeit zu verbringen.

Die Sonne schob sich nur gemächlich und langsam, als wäre sie verschlafen am Horizont nach oben und Mitsunari streckte sich.

„Es ist noch zu früh…“, nuschelte er und meinte damit die Uhrzeit sowie den Stand ihrer Beziehung.

//Aber du liebst ihn doch…//

„Schnauze…ist auch noch zu früh…“

//Du belügst dich mal wieder selbst Ishida-san…//

„Jetzt hör mal zu! Wenn der Typ es schafft meinen messerscharfen Verstand gegen mich aufzubringen muss ich wohl wirklich langsam Konsequenzen ziehen!“, knurrte er und drückte sich das Kissen auf den Kopf um die Stimme abzutöten.

//Geh zu ihm rüber…du willst es doch…in seinen Armen liegen oder? Es ist sicher schön warm…//

„Schnauze…“

//Und sein Körper der dich umfängt…die lieben Worte die er dir zuflüstern wird…//

„SCHNAUUUUUZEEEE!!!“, schrie Mitsunari und warf das Kissen gegen die Wand.

„Elender Verräter!“, schrie er und packte die Decke samt dem geschändeten Kopfkissen, riss seine Tür auf und ging den Gang entlang.

„Wenn du glaubst das du mich besiegen kannst dann hast du dich geschnitten!“, grummelte er und blieb vor der Tür am Ende des Ganges stehen.

„…“

Er senkte den Kopf und legte die Stirn an die Tür.

//Da drin ist er…nur noch eine Scheibe Holz mit Metallstücken trennt euch voneinander…//

„Als wüsste ich das nicht…“

Er stampfte mit dem Fuß auf und holte tief Luft.

//Und worauf wartest du dann?//

„Auf die Stimme der Vernunft…“, murmelte Mitsunari.

//Viel Vergnügen…//

Mit dieser Antwort rechnend trat er die Tür zum Zimmer seines Freundes auf und betrat den Raum wo ihn ein verschlafener Ieyasu anblickte.

„Mitsunari?“, fragte er und blinzelte kurz aus verschlafenen Augen.

„Wie spät ist es?“

„Zu früh…“, murrte der Silberhaarige nur, das Kissen und die Decke in einem eisernen Griff.

„Zu früh? Du meine Güte Mitsunari! Es ist erst kurz vor fünf! Es ist Sonntag! Kannst du nicht schlafen?“, fragte er und hatte plötzlich einen Fuß auf dem Kopf.

„DU bist schuld! Du bist schuld! Stirb du Bastard! Stirb,Stirb,Stiiiiirb!“, schrie Mitsunari und klopfte den anderen auch noch mit dem Polster ab ehe er inne hielt und zur Seite blickte.

„Ich…ich finde wir könnten…ruhig…“, murmelte er und schien etwas rot zu werden.

„Achso…“

Ieyasu lächelte und rückte nach.

„Komm nur rein…“, lächelte er sein unwiderstehliches naives Lächeln und Mitsunari bequemte sich zu ihm.

Nachdem sie es halbwegs gemütlich hatten begann der andere wieder zu sprechen.

„Wir nehmen dieses Zimmer…“

„Zimmer , für was?“, fragte Ieyasu.

„Na was glaubst du wohl?“, fragte Mitsunari und blickte ihn im Halbdunkel an, ihre Gesichter waren einander zu gewandt.

„Das Zimmer hier ist größer! Das andere wird zu meinem Arbeitszimmer…wenn ich ein paar Sachen aus meiner Wohnung geholt habe!“

Der Bauarbeiter war kurz ruhig.

„Du willst bei mir einziehen? Jetzt ganz ernst?“, fragte er euphorisch und wollte den anderen küssen wurde jedoch von einer Hand zurückgehalten.

„Halt! Ich habe aber auch ein paar Regeln!“, sagte er.

„Ok?“

Mitsunari räusperte sich als sie beide sich im Bett aufgesetzt hatten.

Er hatte seine Brille geholt, ein Blatt Papier und seinen persönlichen Kugelschreiber für wichtige Dinge.

Er ließ die Miene hervorschnellen und schrieb beide Namen auf.

„Das wird unser Vertrag…“

Ieyasu nickte etwas schlaftrunken wurde jedoch durch die Aktionen seines Freundes immer wacher.

„Schön...und die wären?“

„1. Wir bekommen ein Doppelbett, nimm es mir nicht übel aber ich brauche den Platz…schlafen werden wir gemeinsam…“

Danach blickte er ihn an.

„Hör auf mich so anzusehen!“, keifte er und boxte ihn leicht.

Ieyasu lächelte und drückte ihn nur an seine Brust, strich durch sein Haar.

„Ich konnte seit dem Wochenende nicht mehr richtig durchschlafen Mitsunari-chan…“, flüsterte er und der andere zuckte.

„Ich…“

Er errötete und drückte sich unvermittelt an die kräftige Brust seines Freundes.

„Ich auch nicht…“

Er schloss die Augen und fühlte wie er dem Grab in dem sein Stolz lag erneut eine Schaufel Erde zufügte.

„Wir sind noch nicht mit dem Vertrag fertig…“

„Ich will sowas nicht…“, flüsterte Ieyasu.

„Wie bitte?“

Er nickte.

„Ein Vertrag bedeutet das man dem anderen nur soweit traut wie man ihn vor dem Gesetz zur Rechenschaft ziehen kann…das will ich nicht. Meine Gefühle für dich sind nicht durch Vereinbarungen oder Unterschriften regelbar.“, sagte er und der andere blickte ihn mit großen Augen an.

„Ieyasu…“

Er hob das Kinn des Silberhaarigen und dieser ließ sich schlussendlich doch widerstandslos küssen.

Danach schauten sie sich an und Mitsunari zog eine Schnute.

„Du bist so ein Idiot…wenn du mit der Einstellung weiter machst verlieren wir irgendwann Haus und Hof…“

„Ist doch nicht so schlimm…“

„Was?“

Was meinte er damit? Mit welchem romantischen Gefasel kam er jetzt? Nicht das der Anwalt es nicht hören wollen würde!

„Du bist Anwalt, du hältst uns über Wasser!“, lachte er und der andere konnte es nicht fassen.

„Oh! Dir werde ich zeigen wer hier wen über Wasser hält! IIEEYASSSUUUUU!“

„Hahaha!“

Lachend fiel Ieyasu in die Matratzen und zog den anderen mit sich.

„Schlafen wir noch ein wenig…ok?“, fragte er.

„Hmpf…“

Mitsunari hatte es sich auf der Brust des anderen gemütlich gemacht.

„Und hast du schon überlegt was wir an meinem freien Tag machen?“, fragte der Anwalt bockig.

„Wie wärs mit dem Zoo? Er eröffnet nächste Woche…“

„Zoo…na…gut…“

Und damit kehrte die Stille die das Haus vor einer Stunde noch umgeben hatte wieder zurück währen die goldenen Sonnenstrahlen einen erneuten Tag einläuteten, einen Tag im Leben zweier verschiedener Männer die sich lieben gelernt hatten…

März Kalenderwoche 8

März Kalenderwoche 8
 

Der junge Anwalt lehnte genervt am Beifahrersitz des Autos und blickte zur Seite.

Dort saß sein, seit kurzem fester Freund, Ieyasu Tokugawa und fuhr ihren Mazda die Straße entlang, er erwischte sich dabei das er oft mit seinen Blicken an dem andern hängen blieb.

Dann schaute er schnell wieder zur Seite und zog eine Schnute, nur nichts anmerken lassen!

Diesmal jedoch galt seine Aufmerksamkeit eher etwas anderem das sich am Rücksitz abspielte.

„Als du sagtest wir fahren in den Zoo...dachte ich das wir das alleine tun...“, murmelte Mitsunari missgelaunt und schaute in den Rückspiegel.

„Ich will Zuckerwatte und ich will Erdnüsse und...“

„Wir fahren in den Zoo um Tiere zu füttern nicht dich du kleine Tunte...“

„Hey!“

Yukimura Sanada und sein Freund Masamune Tokugawa waren mitgekommen nachdem Ieyasu mit ihnen über ihren Ausflug gesprochen hatte.

Eigentlich wollte Mitsunari, auch wenn Yukimura sein bester Freund war, eher Ruhe mit seinem Freund haben und einen schönen Tag in der Natur verbringen.

Nun fuhren sie über Land, die Sonne schien, keine Wolke am Himmel, der perfekte Tag, und dennoch ruiniert von den beiden Spaßvögeln die sich am Rücksitz zankten.

„Du weißt genau das ich immer der beliebtere von uns beiden war! Zu dir sind doch immer nur alte Hennen gegangen...“, grinste der kleine rote Tiger und hatte umgehend die Daumen seines Freundes im Mund.

„Sag das nochmal du kleiner Homo...“, murrte Masamune mit irrem Grinsen und Ieyasu lachte laut während sie so dahin fuhren.

Manchmal fragte sich Mitsunari ob seinem Freund überhaupt etwas die Laune verderben konnte, das war ja nicht mehr auszuhalten.

„Schau lieber auf die Straße du Depp...“, murrte er und ließ sich nicht wirklich von der heiteren Stimmung anstecken.

Schlussendlich war die Fahrt oder wie Mitsunari es auffasste, Tortur, vorbei und die jungen Männer machten sich auf in Richtung Eingang.

„Ich will die Tiger sehen!“, rief Yukimura und packte Masamune am Handgelenk.

„Wuah! Wir sehen uns später!“, rief der und schon waren die beiden um eine Ecke verschwunden.

Mitsunari blickte erstaunt auf.

Allein? Endlich allein?!

Da spürte er einen Arm der ihm angeboten wurde.

„Na?“

„Tz...davon träumst du wohl Tokugawa...“, murrte er und ging die Nase rümpfend ein paar Schritte vor dem anderen.

„Schau mal...Kraniche...“, sagte Ieyasu da und lächelte.

„Ich weiß nicht...irgendwie..erinnern sie mich an dich...“

Der Dämon mit den Silberhaaren blieb stehen und wandte sich um.

„Wie bitte? Wenn du an mich denkst, denkst du an irgendwelches langbeiniges Federvieh? Ich sollte dich...“

„Aber nein, sie sind so elegant und wunderschön...wie du.“, murmelte der andere verträumt und Mitsunari hielt in der Bewegung seines Schlages inne.

„...yasu....“, brachte er noch zustande ehe ihm die Luft ausging.

„Komm gehen wir weiter...“

Er packte ihn und hakte sich schlussendlich bei ihm unter.

Der Bauarbeiter lächelte.

„Das hab ich mir immer gewünscht...“

„Was denn bitte?“, knurrte der Anwalt.

„Naja mit einem Menschen den ich von allen am meisten mag einfach nur den Tag zu genießen.“

Mitsunari nickte.

„Ja...das ist es in der Tat...“

Wieso sollte er auch lügen?

Hier und da konnte er sich kleines Schwächeln erlauben immerhin war auch er nicht aus Stein.

So gingen sie weiter und plötzlich spürte er wie er ruckartig mitgezogen wurde.

„Schau mal! Die Robben!“, rief Ieyasu und stand am Geländer des Käfigs das zu einem großen Wasserbassin und Felsen führte.

Dort saßen einige der schwarzen Tiere und ließen sich von der Sonne braten.

Eines der Männchen hüpfte herum und versuchte einen Ball auf der Schnauze zu balancieren der ihm jedoch immer wieder entglitt.

Doch er ließ sich dadurch nicht entmutigen sondern begann immer wieder von neuem.

//Wie Ieyasu...//, dachte sich Mitsunari und stellte sich den andern als Robbe vor, da wurde er plötzlich kirschrot und blickte zu Boden.

//S...so...süß...//

„Mitsunari?“, fragte Ieyasu verwirrt und der andere schüttelte den Kopf.

„Nichts...ich hab Durst. Und suchen wir lieber unsere beiden Schwachköpfe bevor etwas passiert...“

Sie fanden die beiden am Tigergehege wo zwei kleine Tigerbabys neben ihrer schlafenden Mutter miteinander spielten.

„Die sind so niedlich! Ich will eines haben Masamune! Biiiitteeee!“

„Klar doch...“

„Wirklich?“

„Wenn du keine Dangos und Mochis mehr isst...“, grinste er und der andere zog eine Schnute.

„Na gut, dann nicht...das ist es mir nicht wert...du bist total gemein...“

„Ach sei doch nicht so...ich zieh dich nur auf...“, meinte der mann mit der Augenklappe.

„Nein! Ich will dich nicht mehr sehen!“, maulte Yukimura und drehte sich um.

Ieyasu und Mitsunari fungierten erneut als die Beobachter.

Sie sahen nur das der blaue Drache den anderen an sich zog und ihm etwas ins Ohr flüsterte.

Danach war der Braunhaarige aufgesprugnen und hatte sich an den anderen geschmiegt.

„Wie macht Masamune das nur...“, murmelte Ieyasu und Mitsunari blickte ihn kurz an dann wieder auf die beiden anderen.

„Ich...ich hätte... nichts dagegen...“, murmelte er.

„...“

Ieyasu verstand.

„Aber...ich kann sowas nicht...“

„Versuchs doch einfach du dummer Idiot!“, murrte Mitsunari und schmiegte sich an ihn, hob sein Ohr zu dem anderen.

„Sag...was...“

Ieyasu schluckte und beugte sich nach unten.

„Ich hab dich lieb...“

PATSCH!

„Nicht sowas du Idiot! Sind wir hier im Kindergarten?“, fragte Mitsunari fauchend während sich Ieyasu den schmerzenden Kopf hielt

„Itai...itai...ist ja gut!“, sagte er und atmete tief ein und aus.

Mitsunari lehnte sich wieder an ihn.

„Sag mir was...“, hauchte er und Ieyasu beugte sich zu ihm.

Zitternd presste der Silberhaarige die Lippen aufeinander.

//Oh Gott...Oh gott...wieso hab ich nur zugesagt?! Sag mir jetzt ja etwas romantisches...vielleicht etwas schmutziges...//

Und dann spürte er den warmen Hauch auf seiner Ohrmuschel und...das Tröten eines Elefanten.

„War das gut genug?“, fragte Ieyasu und der anderen blickte ihn an.

„Ich hab nichts gehört! Hast du nicht den Elefanten mitbekommen?“

„Ich hab dir aber was gesagt...“

„Dann sags nochmal!“, forderte der Dämon mit den Silberhaaren.

„Echt jetzt?“

„Ja echt!“

„Krieg ich dann auch was dafür?“

„Was sollst du denn dafür kriegen?“

„Mindestens einen...“

Er schloss die Augen und deutete auf seine gespitzten Lippen.

Mitsunari schmollte und seufzte dann, dem andern nicht in die Augen blickend.

„Ok...schön...aber nur wenn es wirklich gut ist!“

Der Bauarbeiter nickte und beugte sich zum Ohr des anderen.

„M...“

„Hey was tut ihr denn da?“, grinste Masamune der Yukimura im Schlepptau hatte und der genüsslich an einer Zuckerwatte knabberte.

Mitsunari biss die Zähne zusammen und stieß Luft daraus hervor.

„Verdammt nochmal hat man denn nicht mal im Zoo seine RUHE?!!!!!“, schrie er so laut das alle Tiere darauf begannen wild zu schreien, zu trompeten und zu kreischen.

Nachdem sich Ieyasu und Mitsunari bei der Zooleitung entschudligt hatten fuhren sie nach Hause.

Masamune und Yukimura schliefen aneinander gelehnt am Rücksitz während Ieyasu gähnend durch die nacht fuhr.

„Möchtest du etwas essen?“, fragte Mitsunari.

„Hm, gern...“

Er streckte eine hand aus.

„Ah! Es ist unverantwortlich die Hände vom Lenkrad zu nehmen...“

Er brach ein Stück des Mochis ab und steckte es seinem Freund in den Mund.

Dieser bedankte sich lächelnd und kaute an dem leckeren Teil.

„Sag mal...was war es eigentlich was du mir da zugeflüstert hast...“, sagte Mitsunari dann leise.

Ieyasu lächelte.

„Mein Geheimnis...“

„Was?! Du bist doch ein...“

„Ich habe ja auch nicht meine Belohnung bekommen...“

„Oh...“

Mitsunari knurrte.

„Aber nur weil ich es wissen will...“

Er beugte sich rüber und küsste die Wange des anderen.

„Sagst du es mir jetzt?“

„Ich dachte einfach nur an ein Wort...

„Das wäre?“

„Das Wort an was ich jeden Tag denke...fast jede Minute.“

„Rück endlich raus!

Ieyasu grinste.

„Mitsunari...“

März Kalenderwoche 9

März Kalenderwoche 9
 

Sie waren nach ihrem Ausflug spät ins Bett gekommen und hatten demnach auch spät zu Abend gegessen, Mitsunari fühlte sich unwohl und aufgebläht als er neben seinem Freund die Augen schloss um die lang ersehnte Nachtruhe zu finden.

Sein Freund hatte ihn vorhin auf der Autofahrt ganz schön in Verlegenheit gebracht.

„Idiot...“, murrte er und Ieyasu schmatzte kurz.

„Anwesend...“

Danach fielen Mitsunari die Augen endgültig zu und er begann zu träumen.

„AAAAAAAAAH! Verdammte Scheiße nochmal! Wo ist er?! Wo ist der Mistkerl ich töte ihn! ICH TÖTE IIIIIIIHN!“

„Beruhigen sie sich Ishida-san...es ist bald vorbei..nur noch ein paar mal pressen!“

„AAARGH! Wo bleibt der Idiot!“, fauchte er und wand sich herum, helles Licht blendete ihn, Ärzte standen um ihn herum und sein Unterleib fühlte sich an als würde er mit Stahlketten auseinander gerissen.

Da ging die Tür auf und ein...seltsamer Ieyasu tauchte auf, er hatte einen Bademantel an und trug einen Schnauzer, sein Haar war mit gel nach hinten gekämmt.

„Ohoho...da ist ja meine wunderschöne Frau!“, lachte er süffisant und stellte sich zu Mitsunari.

„frau?! Ich geb dir gleich...argh! Du hast mir das angetan du Hurensohn! Du wirst bluten! DU WIRST BLUUUUTEN!“

Der seltsam geckenhafte Ieyasu lachte als der andere ihm die Hand zerquetschte.

„Aber mein Liebling das ist doch unser achtes kind!“

„Acht?!“

Da bemerkte er plötzlich wie hinter Ieyasu ein Haufen jungen und Mädchen mit schwarzen beziehungsweise silbernen haaren auftauchten.

„Mama! Mama!“, riefen sie alle und liefen aufgeregt herum.

„Kommt Mama bald heim?“

Mitsunari schluckte.

„OH GOTT!“

„Es ist da!“

„Was ist es?“, fragte ieyasu und lachte wieder sein aufgesetztes Lachen.

„Es ist ein wunderschöner Junge!

„Oyakata-sama!!!!!“, rief das Tigerbaby als Mitsunari einen spitzen Schrei von sich ließ und plötzlich in einem großen Bett, in einem noch größeren Zimmer erwachte.

„Was...zum...

Er stand auf und sah sich plötzlich in einem großen Spiegel, sein Haar war lang und glänzend, sein Gesicht dezent geschminkt und er trug ein langes, weißes Abendkleid.

„Was...“

„Mama!“

Die Kinderschar stürmte herein.

„Oh Mama, wir haben dich so vermisst! Ich hab Hunger! Ich muss aufs Klo! Ichi haut mich immer! Gar nicht wahr! Mamaaaaa!“

Mitsunari brach zusammen und robbte von der Kinderschar weg.

„Weg! Weg mit euch!“, kreischte er und wedelte mit einem Teddybären vor seinem beziehungsweise ihrem Gesicht rum und rutschte in die Ecke des Zimmers.

„Machen die Kinder etwa wieder Schwierigkeiten? Husch, Husch Kinder! Ab in euer Zimmer, Mama und Papa wollen allein sein!“

„Bekommen wir ein neues Geschwisterchen ?“, fragten die Bälger neugierig und Ieyasu grinste.

„Nun, das will ich hoffen...und jetzt mein Frauchen...komm zu Daddy...“, grinste er und hob beide Hände wie zum Sprung bereit.

„Geh weg! Lass mich du Perverser! Du Sexsüchtiger! Sind acht Bälger und ein Tigerbaby nicht genug?!“, schrie Mitsunari und schloss die Augen.

Plötzlich stand er auf einer weiten Ebene, die Sonne schien und der Wind trieb das hohe Gras immer wieder in Richtung Osten. Er spürte das es ihn kitzelte, denn er trug keine Kleidung.

Danach bemerkte er das vor ihm an einem Baum eine Gestalt stand.

„Wer bist du?“, rief Mitsunari und die Gestalt trat hervor.

Es war eine riesige Robbe mit einer gelben Weste.

„Was...zum...“

„Ich bin Ieyasus Seelentier! Ich muss wissen ob du es ernst mit ihm meinst und bereit bist zu kämpfen!“

„Na hör mal! Ich wüsste nicht was ein altes, blödes Walross das angehen würde!“

„Seerobbe!“, knurrte das Tier und stubste Mitsunari immer wieder mit der Schnauze.

„Na was ist? Bist du ein kerl? Wehr dich. Komm schon Mann! Ich kann das den ganzen Tag machen! Soll ich etwa Ieyasu an so ne Pussy übergeben?“, lachte das Tier und Mitsunari knurrte.

„IEYASSUUUUUUU!“; schrie er und holte mit der Faust aus als er plötzlich über dem Tier stand das besiegt am Boden lag.

„Du bist...seiner würdig...sorge gut...für ihn...achja Mitsunari...ich muss dir noch etwas sagen...“

„Hm? Mach schnell du blödes Vieh...“

„Aufmüpfig...bis zum Schluss...was?“, fragte er und lachte.

„Aber das war mir klar...immerhin bist du mein Sohn...“

„Was ist los?!“

„Glaub mir es ist war...deine Mutter und ich trafen uns damals im Aquarium...auch wenn sie ein Mensch war und ich nur eine Robbe war es Liebe auf...“

Der Fuß des anderen beendete das Gespräch.

„Spar dir den Scheiß!“

Er blickte sich um.

„Ieyasu! Wenn du dahinter steckst dann bring ich dich um!“, schrie er und die Wiese samt Himmel löste sich auf und machte einer Dunkelheit Platz.

„Was ist denn jetzt los?“, fragte sich Mitsunari und sah einen alten Mann der Blumen auf ein Grab legte.

„Wessen grab ist das ?“, fragte er und der alte Mann blickte auf, diese Augen...Mitsunari kannte sie.

„Ich wüsste nicht was Sie das angeht junger Mann und jetzt verschwinden Sie vom Grab meines Mannes oder ich verklage Sie!“, sagte der alte Mann ruppig und Mitsunari zuckte zusammen.

Er schubste ihn beiseite und fiel vor dem Grab auf die Knie.

Ieyasu Tokugawa. 1989-2070

Tränen liefen die Wangen des jungen Mannes hinab.

„Ie...yasu...“, keuchte er erstickt als der alte Mann ihn packte und wegzerrte.

„Gehen Sie da weg! Niemand darf zu dem Grab! Ich erlaube es nicht!“, schrie er.

„Du Mistkerl hast mich verlassen und lässt nun andere Männer an dein Grab...sieht dir ähnlich!“, schrie der alte Mann und trat gegen die Grabeinfassung.

Mitsunari konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.

„Er...ist...tot...“, murmelte er.

„Tot...“

Der alte Mann blickte ihn an.

„Ich habe ihn in all den Jahren nicht einmal gesagt das ich ihn liebe...aber er hat es immer wieder gesagt...jeden verdammten Tag und ich war so stur...habe ihn oft links liegen gelassen, doch er war immer da, egal wie schlecht es mir ging...“, seufzte er und hielt sich die Hände vor das Gesicht.

„Wie ich mir wünschte das ich die Zeit zurückdrehen könnte...von neuem anfangen...ohne meinen Sturkopf...“

„Ieyasu...Ieyasu...IEYASSUUUUUUUU!“

Mitsunari schreckte hoch und blickte sich um.

Es waren keine Kinder da, Ieyasu hatte keinen Schnurrbart und vor allem war er am Leben!

Er war auch nicht das Kind einer Robbe oder schon über achtzig...

„Mir neun Kinder andrehen wollen hmmmm...“, knurrte er und plötzlich spürte Ieyasu wie sich etwas von hinten an ihn drückte.

„Ich liebe dich...“, nuschelte eine Stimme in der Dunkelheit und der junge Bauarbeiter schlief mit einem Lächeln ein.

März Kalenderwoche 10

März Kalenderwoche 10
 

Mitsunari, Dämon mit den Silberhaaren, Schrecken jedes Gerichtssaals trug eine Schürze.

Und nicht nur das, er stand auch in der Küche und kochte!

Mit festeren Bewegungen als es wohl nötig war spaltete er die Karotten und den Rettich für die Suppe während er auf die Uhr blickte.

"Zwanzig Uhr Ieyasu...du hast noch genau zehn Minuten...", knurrte er und ließ die Klinge die bedrohlich im Licht funkelte immer wieder auf das Schneidbrett fahren.

Der Grund für die Misslaune des jungen Mannes war schnell gefunden. Sein achso toller Freund, Ieyasu Tokugawa, ein Idiot vor dem Herrn hatte versprochen heute um acht uhr Abends zuhause zu sein.

Der junge Anwalt hatte nichts verraten aber sich insgeheim auf ein Abendessen zu zweit vorbereitet das er gerade zubereitete, natürlich hätte er das nie zugegeben, darum musste es heimlich geschehen und den Überraschungseffekt beinhalten.

Und jetzt? Jetzt verspätete sich dieser Trottel! Oh der würde sich etwas anhören können!

Ein gemütliches Abendessen zu zweit? Dem würden Karotten und Rettiche um die Ohren fliegen das es nur so schepperte.

Immer wieder blickte Mitsunari auf die Uhr und bemerkte das es schon zwanzig Minuten nach war!

Wütend nahm er sein Handy, oh der sollte ihn noch kennen lernen, so ging das erst mal gar nicht!

Doch als er sich das Handy gekrallt und die Nummer gesucht hatte hielt er inne und stellte sich gerade selbst mit Lockenwicklern und einem Nudelholz bewaffnet an der Tür vor.

Nein! Soweit durfte es nicht kommen...er hatte seine Freiheiten, sollte der andere auch die seinen haben.

Außerdem intressierte es ihn sowieso nicht, er hob also seine elegante Nase in die Höhe und machte einen etwas beleidigten Ton während er in der Brühe rührte.

Dennoch...etwas in ihm war seltsam...etwas traurig...enttäuscht, das der andere nicht zur verabredeten Zeit kam.

Er wusste das er sich heute mit den Arbeitskollegen und seinem Chef traf um die neue Arbeitssaison zu diskutieren, das dort mehr gebechert als gesprochen werden würde, war ihm schon klar.

Seufzend schüttelte er den Kopf, er hasste diese Trinkrunden nach Feierabenden...beziehungsweise...wenn er wenigstens dabei sein könnte...

Was war denn jetzt los?

Wütend hackte er weiter auf das Brett ein bis er die Karotten zu feinem Mehl gemacht hatte und schwer atmend da stand, die blauen Adern schimmerten durch die weiße Haut wie durch Pergament und er bemerkte das seine Augen plötzlich verschwommen waren.

“Tsk...”

Er wischte sich einmal über das Gesicht und kochte weiter...

23:00

Ieyasu kam die Tür zu seinem Haus raufgewackelt und musste kurz ein Rülpsen unterdrücken.

“Ohje...was für ein Abend...und die haben mich nicht gehen lassen...”

Er öffnete die Tür und blickte ins innere des Vorzimmers.

Zuerst war sein Handyakku flöten gegangen und dann hatten sie ihn schon betrunken gemacht.

“Mitsunari?”, flüsterte er denn er wusste das die Rache des anderen schrecklich werden würde.

Wenn er die heutige Nacht überleben sollte, würde er gleich am nächsten Tag eine Kerze in der Kirche anzünden.

Er zog seine Schuhe aus und blickte in die Küche.

Ein paar Töpfe standen auf dem Herd und auch im Backrohr schien sich etwas befinden.

Der junge Bauarbeitet biss sich auf die Unterlippe und blickte die Stufen nach oben.

Seufzend ging er in die Küche und schaltete das Licht ein.

Ein Zettel lag auf dem Tisch.

ICH HOFFE DU BIST ZUFRIEDEN!

Dort standen zwei Teller mit kaltem Essen.

Mit schlechtem Gewissen warf er das kalte Essen weg und wärmte den Rest der am Herd stand.

Es schmeckte köstlich, wie er es von dem anderen gewohnt war, leider kochte Mitsunari zu selten für ihn und brachte eher etwas von unterwegs mit.

Wie würde das werden wenn er auch wieder arbeitete?

Er zog seine Jacke aus und lehnte sich zurück.

Mitsunari war jetzt sicher oben...sollte er lieber unten bleiben um das schlimmste zu vermeiden?

Nein, er musste sich dem ganzen stellen, denn er wollte seinem Freund zeigen wie ernst es ihm mit ihm war.

Mit leisen Schritten ging er nach oben und öffnete die Tür zu ihrem Schlafzimmer.

Tatsächlich befand sich sein Freund dort und hatte sich in die Decken eingewickelt sodass er in der Dunkelheit wie eine riesige, schwarze Katze wirkte.

Er schien zu schlafen, vielleicht konnten sie es auch erst morgen bereden...

Ieyasu ging leise aus dem Zimmer um sich unten zu duschen und kam dann auf genauso leisen Sohlen wieder nach oben, öffnete die Tür und schloss sie wieder leise hinter sich.

Danach kroch er in das Bett neben den anderen und schloss die Augen.

“Wo warst du...”

“Ich...

“WO DU WARST!”

Die Decken flogen weg und im Halbdunkel erkannte er die wutentbrannten Züge des anderen.

“Mitsunari bitte...”

“Halt den Mund!”

Der Silberhaarige stürzte sich auf ihn und schaute ihn mit stechenden Augen an.

“Ich sagte du sollst um zwanzig uhr zuhause sein! Keine minute später!”

“Jetzt hör mir doch mal zu!”

“Ich bin kein idiot! Ich weiß genau wenn mich jemand für dumm verkauft Ieyasu! Lass dir das gesagt sein!”

Schmerzende Erinnerungen kamen plötzlich in dem Anwalt hoch und ihm wurde kotzübel.

“Mitsunari!”, schrie der Tokugawa und richtete sich auf.

“Ich weiß das ich dich verletzt und mein Wort nicht gehalten habe, aber so kommen wir in unserer Beziehung nicht weiter!”, sagte er ernst und der andere zuckte kurz zusammen.

“Aber...”

“Kein, Aber, Mitsunari! Wir sind ein Paar aber wir haben unsere persönliche Freiheit. Es tut mir so leid was passiert ist, glaub mir das aber ich bin kein Hud den man an die Leine nimmt!”, sagte er ernst und Mitsunari blickte ihn erschrocken an.

Sein Magen krampfte und seine Augen füllten sich mit Tränen.

“Nein! Nein! Nein! Bleib bei mir! Bleib bei mir!”

Er warf sich dem andern an die Brust und schrie, weinte hemmungslos sodass das Shirt des anderen bald komplett durchnässt war.

“Mitsunari...”

“Lass mich nicht allein! Ich tue alles aber lass mich nicht allein! Ich mach es wieder gut, bitte, bitte geh nicht weg!”

“Mitsunari beruhige dich!”

Er schüttelte den anderen doch dieser klammerte sich noch mehr an ihn.

“Bitte geh nicht...geh nicht weg...ich kann mich ändern...ich ändere mich...”

Zitternd und bebend hing er im Arm des anderen und klammerte sich an ihn wie ein kleines Kind an seine Mutter.

“Mir...ist so schlecht...”

Da war es schon passiert und kurze Zeit später saß Mitsunari in neuem Shirt vor der Tür der Toilette und lauschte dem anderen während dieser sich alles aus dem Leib warf.

“Es tut mir so leid...”, murmelte er nur und Ieyasu schüttelte den Kopf.

“Ist doch schon gut...”

“Es geht wieder...”

Ieyasu nickte und kam rein, naja die Sauerei würde man ja morgen wegmachen können.

Er blickte seinen Freund an.

“Komm, wir waschen dich erstmal und bringen dich ins Bett...”

Er nahm einen Waschlappen und zog seinem Freund das Hemd seines Pyjamas aus.

Immer wieder liefen Tränen über das Gesicht des anderen.

“Ich will nicht das du mich so siehst...”

Ieyasu schaute ihn nicht an sondern wusch ihn weiter.

“Ich will es aber...”

“Was?”

“Ich will alles an dir kennen lernen...deine Freude, deine Trauer...alles was es an dir zu entdecken gibt.”

“Hasst...hasst du mich jetzt nicht? Ich bin doch vollkommen durchgedreht...”

“Wieso sollte ich dich hassen? Jeder Mensch hat vor irgendetwas Angst, ich habe Angst vor Spinnen!”, lachte er und Mitsunari schaute ihn nur kurz an.

“Pff...Weichei...”

Ieyasu grinste und machte weiter.

“Das wichtigste ist ...das wir uns von Tag zu Tag besser kennen und vor allem lieben lernen...du sagtest doch ich solle dich nicht alleine lassen...das werde ich nicht...niemals...”

“Nein..ich meine...wehe dir! Aber ich...Ieyasu da ist...ich meine da war...”

“Sch...”

Er legte ihm einen Finger auf die Lippen.

“Irgendwann...in Ruhe...ich bin müde und will nur noch neben dir einschlafen...”

Mitsunari schaute ihn an und senkte den Kopf, küsste plötzlich die Stirn des anderen.

Ieyasu war perplex...das war gerade die allererste Liebesbekundung des anderen in ihrer ganzen Beziehung, wenn man den Kuss im Onsen nicht zählte.

“Mi...Mitsunari-kun!”, sagte er erschrocken und der andere schaute ihm in die Augen.

“Nicht jetzt...”

Er schmiss sich ihm in die Arme und beide landeten auf den Fließen des Bades während Mitsunari ihm einen stürmischen Kuss raubte den Ieyasu nur zu gern erwiderte.

Mit allem was er hatte griff der Silberdämon an und streichelte die Haare seines Freundes, intensivierte den Kuss von sich aus und rieb seinen feuchten Oberkörper gegen den des anderen.

Ehe sie atemlos abbrachen spürte Ieyasu die Erektion des anderen gegen seine gleiten und stöhnte kurz in den Kuss.

“Du bist ein verdammter Idiot...aber ich glaube ich bin auch kein unbeschriebenes Blatt...”

Sie erhoben sich und mitsunari zog sein Hemd wieder an.

“Du...darfst nach der Abend trinken gehen...aber! Du rufst mich immer an! Du kommst nicht nach Mitternacht und...”

“Und?”

Mitsunari blickte zur Seite.

“Nimm...nimm mich hier und da mal mit...”, murmelte er.

Ieyasus linkes Auge zuckte kurz und er fing laut an zu lachen.

“Was?! Was ist los? Was lachst du, du Knalltüte!”, fauchte Mitsunari und zur Abrundung des Bildes hätte er nur noch Katzenohren gebraucht.

“Du bist so süß...wie sollte ich dich verlassen!”

“Oooh...na warte...Ieyaaasuuuuu!”, rief er und tackelte ihn erneut an diesem Abend, diesmal jedoch in ihr warmes, weiches Bett...

März Kalenderwoche 11

Ishida Mitsunari fand keinen Schlaf.

Die Augen weit geöffnet starrte er in die Dunkelheit des gemeinsamen Schlafzimmers das er sich mit seinem Lebensgefährten Tokugawa Ieyasu, einem Bauarbeiter, teilte der zufrieden neben ihm vor sich hindöste.

//Ja…du kannst natürlich schlafen…//, murrte der silberhaarige in Gedanken und legte sich erneut auf die Seite, spürte den breiten, warmen Rücken des anderen und versuchte dort etwas Beruhigung und Trost zu finden.

Mit einem Seufzen schloss er die Augen, das Gefühl dieses warmen Rückens an seinem…er kannte es, und als ihn schließlich ein leichter, unruhiger Schlaf überkam erinnerte er sich wieder wieso…
 

„Also schön. Ich muss dann mal wieder los, man sieht sich Freitag?“

Mitsunari, Klassensprecher der 6. Klasse und gerade 15 geworden nickte stumm und krümmte sich auf dem hochklassigen Bett des Lovehotels zusammen.

Er sah im Spiegel zu wie der dickbäuchige Mann, sein Hemd und seine Hose anzog, das Sakko überstreifte und seine Krawatte band.

„Das Geld liegt am Tisch.“, sagte er und beugte sich nach vorne wo der ekelhafte Atem des anderen die Wange des Silberhaarigen streifte und diesen kurz frösteln ließ.

Fette, verschwitzte Lippen pressten sich auf seine Wange.

„Du bist so süß…da will ich gleich nochmal…“, hauchte der Kerl gierig und fasste unter die Decke.

In diesem Moment wandte sich der Mittelschüler um und verpasste dem Kerl eine schallende Ohrfeige.

„Wenn du nicht mehr zahlst, bekommst du auch nicht mehr.“, sagte er kalt und seine stolzen violetten Augen funkelten.

„Kleiner Bastard!“, schrie der Kerl und stürzte sich auf den Jüngeren, schlug immer wieder auf ihn ein und würgte ihn.

Mitsunaris Gesichtsausdruck veränderte sich nicht.

„Warum tust dus nicht einfach du ekelhaftes Arschloch…“, röchelte er während seine strahlend weiße Haut langsam einen Blauton annahm.

Der Mann biss die Zähne zusammen und ließ von dem Jungen ab der hustend und keuchend in die Laken zurückfiel.

„Denkst du wegen so einem beschissenen kleinen Stricher wie dir wander ich in den Knast?! Ich habe Frau und Familie. Und heute Nacht werde ich wieder bei ihnen sitzen und von meinem Tag erzählen.“, sagte er und richtete sich erneut die Krawatte.

Mitsunari erholte sich langsam und blickte den andern scharf an.

„Wo wirst du sein…kleiner einsamer Silberfuchs?“, lachte er spöttisch, nahm seinen Mantel und verließ das Zimmer.

Als er gegangen war blickte ihm Mitsunari lange nach ehe er aufstand, seine Kleidung anzog und das Geld nahm.

Er betrachtete sich im Spiegel.

Also wieder einmal krank schreiben…

Sein linkes Auge zeigte erste Anzeichen einer Schwellung, getrocknetes Blut lief von seiner Unterlippe und die roten Streifen auf seinem Hals würden bald blau werden.

Er nahm seine Schultasche und warf sie sich über die Schulter ehe er das Hotel verließ.

Hier kannte ihn niemand, ein Bezirk am andern Ende der Stadt, Rotlichtmeile…

Mitsunari zückte sein Handy.

Wie es aussah musste er ein Taxi nehmen, die letzte Bahn war gefahren, und er musste sich erneut eine Ausrede einfallen lassen weshalb er nicht in die Schule konnte.

Donnern erklang und Regen setzte ein als der Schüler aus dem Gebäude trat und nach oben in den Himmel blickte wo der Mond und die Sterne sich langsam den dunklen, dicken Wolken ergeben mussten.

//Bin ich genauso wie der Mond?//

Er seufzte und spürte das die Schwellung stärker wurde, bestieg ein Taxi und ließ sich nach Hause bringen.

Seit dem Tod seiner Eltern war der junge Mann auf sich allein gestellt, das Jugendamt sandte hier und da etwas Geld damit er auskam, jedoch musste er sich alles andere allein verdienen, so auch sein Studium, für dessen Erwerb er schlussendlich keine andere Wahl mehr gesehen hatte als seinen Körper zu verkaufen.

Seit Mitsunari denken konnte, hatte er Männer bevorzugt, jedoch nicht auf diese Art und Weise, jedoch war es ein lukratives Geschäft, man glaubte nicht wieviele Perverse unter dem Deckmantel tüchtiger Geschäftsmänner und liebevoller Familienväter lebten, das heute Abend war noch einer der normalen Aufträge gewesen.

Nicht selten fand sich Mitsunari gefesselt oder an seltsamen Stellen seines Körpers berührt vor nur um sich Geld für seine Zukunft zu sparen.

Er stieg bei seiner Wohnung aus und seufzte. Der Regen war intensiver geworden, manchmal, wenn man genau hinblickte konnte man die helle Scheibe des Mondes durch die dicken Wolken erkennen, wie ein Beweis, das der stumme Beschützer noch hier war.

Mitsunari lächelte kurz und betrat seine Wohnung, legte seine Sachen ordentlich zusammen, stellte heißes Wasser für seine Instantramen auf und ließ sich ein Bad ein.

Das erfrischende Nass tat ihm gut und er blickte nach vorne.

Wie lange würde er durchhalten bis er endgültig brach?

Müde entstieg er dem Wasser, nahm sein kärgliches Abendessen zu sich und ging mit knurrendem Magen zu Bett, fast alles was er vom Amt bekam und nebenbei verdiente wanderte in seinen Studienfond.

Er legte sich in die kühlen Laken und deckte sich zu.

Der Regen war nun zu einem wahren Strom aus Tränen geworden die der Himmel vergoss und die seltsamerweise auch auf Mitsunaris Matratze erschienen als dieser eingeschlafen war.

Am nächsten Tag war die Sache mit der Schule schnell abgewickelt, es war immer gleich, Mitsunari war ein Mensch mit guter Konstitution, das musste jedoch keiner wissen, für die anderen Menschen spielte er den blassen, kränklichen jungen Mann der unter dem Tod seiner Eltern litt, was zum Teil auch stimmte, aber die ganze Lüge war ein äußerst gutes Alibi für seine nächtlichen Aktivitäten.

Er kam gerade aus dem Bad und wollte sich mit einer Tasse Tee zu seinem Algebrabuch setzen als die Türklingel schellte.

Mitsunari seufzte und öffnete die Tür, wünschte sich jedoch gerade zutiefst, noch geschlafen zu haben.

„O-Haiyoooo! Mitsunari-kun!“, sagte der aufgeweckte junge Mann mit den schwarzen Haaren und stockte sogleich.

„Mitsunari-kun! Was ist denn passiert?“

Der Silberschopf senkte genervt den Kopf.

„Erstens sollst du mich nicht kun nennen und zweitens geht dich das nichts an!“, fauchte er.

Tokugawa Ieyasu schüttelte den Kopf.

„Ich soll dir die Hausaufgaben und Lernmaterial vorbeibringen, aber ich hab ja nicht geahnt…hast du ein Problem mit Schlägern, Mitsunari-kun? Soll ich mal ein Wörtchen mit denen reden?“

Ieyasu, Mitglied im Boxclub, kräftig gebaut und dennoch ein freundlicher, äußerst naiver Mensch schaute seinen Schulkameraden ernst an.

„Ach halt die Klappe und gib her. Je schneller das vorbei ist umso besser.“

„Warte doch! Ich dachte wir…“

„Wir was?“, murmelte Mitsunari genervt und winkte mit dem Material vor Ieyasus Nase herum.

„Ich hab meine Zeit nicht gestohlen, musst du wissen.“

Der andere biss sich kurz auf die Zunge.

„Ich bräuchte etwas Nachhilfe…“

Mitsunari hob eine Augenbraue.

„Schon wieder? Du bist ja vielleicht eine Nullnummer…“, stöhnte er und hielt sich den Kopf.

Ieyasu kratzte sich beschämt am Hinterkopf.

„Dicke Rübe, aber nix drinnen.“, grinste er nur und der andere seufzte.

„Seis drum, komm rein. Ich will nicht verantworten das deine fehlerhaften Leistungen den Klassendurchschnitt ruinieren…“, sagte der Silberhaarige und ließ den andern hinein.

„Oh, du hast wieder umdekoriert?“

„Lenk nicht ab.“, sagte Mitsunari und ging das Lehrmaterial durch.

„Schön!“, sagte er nahm seine Brille aus der Tasche und warf einen Berg Bücher auf den Tisch.

„Fangen wir an?“

Ieyasu fiel erschöpft nach hinten und hielt sich seinen Kopf.

„Aua…mein armer Schädel…“

Mitsunari saß mit seiner üblichen Tasse Tee vor ihm und und blickte ihn nicht an während er nebenbei schrieb.

„Wir haben erst fünf Stunden gelernt und du bist jetzt schon fertig?“

„Erst?“, fragte Ieyasu und schüttelte den Kopf.

„Wie schaffst du das nur immer?“, fragte er und der andere blickte weiterhin in die Bücher, betrieb Multitasking vom feinsten.

„Schaffe ich was?“

„Schaffst du es so gut im Lernen zu sein?“

„Nun, Tokugawa, dazu habe ich zwei einfache Worte: Richtigen Ehrgeiz.“

Ieyasu zog eine Schnute.

„Das sagst du so einfach.“

„Natürlich, wenn man studieren und was aus sich machen will, braucht man diesen Ehrgeiz.“, sagte Mitsunari unverblümt.

„Ich glaube ich gehe nicht studieren, mir ist das nicht so wichtig.“, meinte Ieyasu und plötzlich hielt Mitsunari in seinem Schreiben inne.

„Nicht so wichtig…“, hauchte er.

„NICHT SO WICHTIG?!“, schrie der Schüler dann und stürzte sich auf den liegenden Ieyasu

„Was weißt du davon was wichtig ist…und was nicht?! Es gibt nichts wichtigeres als sich zu bilden und im Leben voranzukommen!“, schrie er und Ieyasu schaute ihn an.

„Mitsunari-kun, beruhig dich!“

„NENN MICH NICHT SO!“

Hysterisch kreischend packte er seinen Mitschüler am Kragen und zerrte ihn hoch, seine Augen schienen die eines Wahnsinnigen zu sein.

„Was weißt du schon davon wenn man sich alles selbst erarbeiten muss, immer zusehen zu müssen wie es anderen besser geht während man selbst für alles kämpfen muss, hm?“, fragte er.

„Dir ist das scheißegal! Du lachst immer und hast Spaß! Machst dich über mich lustig, weil du alles hast und ich gar nichts!“

Ieyasu blickte ihn an.

„MITSUNARI!“, sagte er laut und seine tiefe Stimme hallte im Raum wieder.

„Reiß dich zusammen! Das ist nicht der Mitsunari Ishida den ich kenne.“, sagte er und hielt die Hände des anderen fest die langsam aber sicher ihre Spannung verloren.

Da bemerkte Ieyasu leichte rote Striemen an den Armen des jungen Mannes.

Er versetzte ihm eine Ohrfeige und blickte ihn vorwurfsvoll an.

„Schau mich nicht so an!“, knurrte Mitsunari.

„Ich kann mit meinem Körper tun und lassen was ich will! Und wenn ich dabei draufgehe! Was intressiert es dich oder irgendjemand anderen? Ich weiß nur das meine Schmerzen so nachlassen…“, sagte er und erste Tränen formten sich in seinen Augen.

Ieyasu biss sich auf die Unterlippe.

Bitte, hör mir jetzt ganz genau zu…Ich…ich weiß, ich bin nicht der schlauste, das geb ich auch zu, aber als du die Nachricht bekamst, das deine Eltern gestorben sind, da werde ich niemals den Ausdruck in deinem Gesicht vergessen…“, sagte er.

„Ich konnte mir nicht vorstellen wie sehr du leiden musstest, wenn…wenn meinen Eltern etwas geschehen würde, ich wüsste nicht was ich tun sollte. Und ich wollte versuchen dir zu helfen, dir zuzuhören, vielleicht dein Freund zu werden. Und ich versuche es noch…wirklich glaub mir das, lass uns Freunde werden, Mitsunari. Ich merke doch das etwas nicht stimmt und ich will nicht das du weiter leidest, du bist doch unser Klassensprecher, du bist so stolz und intelligent, dafür bewundere ich dich! Sei wieder der Mitsunari Ishida den wir alle kennen!“, sagte er.

„Und wenn du Probleme hast, egal welcher Art, gib mir Bescheid und wir finden eine Lösung, ist doch klar oder?“, fragte er und lächelte.

„Du…“, keuchte Mitsunari.

Danach fiel er geschwächt in die Arme des anderen.

Kurze Zeit später erwachte der Silberhaarige in seinem Bett, Ieyasu saß auf einem Stuhl neben seinem Bett und war eingeschlafen.

//Was tut dieser Idiot noch hier…//

Da merkte er das er ihn komplett umgezogen und sich um seine Blessuren gekümmert hatte, die die er von seinem Freier erhalten und die die er sich selbst zugefügt hatte.

„Verdammter Idiot…“, hauchte er und blickte ihn wütend an.

Danach wurde sein Blick sanfter und er beugte sich nach vor.

Seine weißen Lippen, strichen nur leicht über die Wange des anderen.

„Verdammter…Vollidiot…“, murmelte er und sank zurück in die Kissen, schloss seine Augen nur um im hier und jetzt zu erwachen.

Der junge Anwalt blickte sich um. Schemen, Schemen aus seiner Vergangenheit. Und da war auch er schon gewesen.

Und da wurde Mitsunari bewusst das dieser naive, verblödete, primitive Bauarbeiter vielleicht seine erste Liebe war.

„…melancholisches Gelaber…“, murrte er nur und beugte sich dennoch nach vor um den anderen sanft auf die Wange zu küssen.

Dieser schmatzte und ein Lächeln erschien auf seinen Zügen.

„Verdammter…Vollidiot.“, lächelte Mitsunari und legte seine Arme um den andern nur um endlich friedlich einschlafen zu können…

Am nächsten Morgen stand Mitsunari in der Küche und machte Frühstück.

„Na los! Komm in die Gänge! Du musst doch heute schon um halb sechs auf der Baustelle sein!“, sagte der junge Anwalt knurrend.

„Aber Mitsunari…du hast doch frei, wieso…“, fragte sein Lebensgefährte der sich gerade in seine Arbeitsjacke geworfen und in die Küche gekommen war.

„Denkst du ich lasse zu das du wieder die halbe Küche versaust?“, fragte der Silberhaarige und Ieyasu begann zu lachen.

„Was gibt’s da zu lachen du Nullstromleiter?“

„Ach…gar nichts.“, sagte Ieyasu, trat näher und gab dem anderen einen stürmischen Kuss.

„Nur das ich dich liebe…“

„Pah! Na..ich…gut…ich tu es wohl auch…“, sagte der Anwalt ertappt und Ieyasu grinste während er den andern hochhob.

„Hey! Lass mich runter! Die Pfannkuchen werden schwarz!“, schimpfte er und trommelte spielerisch auf dem anderen herum ehe er sich dem lauten Lachen des anderen mit einem dezenten Lächeln anschloss und seine Stirn an die seines Liebsten legte.

//Ich verdanke dir mein Leben…//

April Kalenderwoche 12

Kalenderwoche 12 April
 

Ishida Mitsunari betrat das große Bürogebäude im Herzen der Stadt, er war etwas in Eile da er durch den Verkehr nur schwerlich vorangekommen war.

Erneut…

Schon einige Male hatte er sich solche kleinen Schnitzer geleistet, besser gesagt seit er in die Außenbezirke gezogen war.

Wegen einem ganz besonderen Trottel…

Hechtend grüßte er kurz die Empfangsdamen und ließ sich vom Aufzug in den zehnten Stock bringen.

Sein Büro war gleich neben dem seines Vorgesetzten, dem Topanwalt der Firma von dem er alles gelernt hatte und dem er alles verdankte.

Wirklich alles.

Auf leisen Sohlen machte sich der junge Mann auf dem Weg zu seiner Tür, ein Auge immer auf das Büro seines Vorgesetzten gerichtet.

Ein Mann mit dem klingenden Namen „Hideyoshi Toyotomi“.

Als sich Mitsunari sicher fühlte und seine Räumlichkeiten betrat erschrak er kurz als er den breiten Rücken von Hideyoshi ausmachte der ihm, das Gesicht Richtung Fenster gewandt gegenüberstand.

Mit langsamen, herrschaftlichen Bewegungen wandte sich der Topanwalt Japans um und blickte seinem Protege tief in die Augen.

Toyotomi war ein beeindruckender Mann von über zwei Meter Körpergröße, breiten Schultern und einem nicht minder imposanten Backenbart der sich in seine haselnussbraunen, gut geschnittenen Haare zog.

Seine feinen Lippen passten kaum zu diesem Bild eines Mannes, der wohl eher auf ein mittelalterliches Schlachtfeld gepasst hätte und seine Augen deren Farben an Kastanien im Herbst erinnerten blickte ernst auf Mitsunari hinab.

„Hideyoshi-sama ich…“

„Du bist wieder zu spät.“, sprach der Ältere ruhig dennoch lag in seiner Stimme ein Ton der keine Widerworte zuließ, keine Worte um genau zu sein.

Er stieß sich vom Schreibtisch des anderen ab und ging mit festem Schritt auf ihn zu, das Hemd und der schwarze Anzug des Mannes spannten sich um seinen breiten Brustkorb als er sich vor seinem Schüler aufstellte.

„Mitsunari. Das muss aufhören. Das habe ich dir nicht beigebracht.“, sagte der Anwalt ernst und Ishida Mitsunari, sonst so kühl und taff schluckte.

„Es tut mir leid. Ich werde mich bessern.“

Er wollte erst gar nicht anfangen etwas vom Verkehr zu erzählen, immerhin wusste sein Vorgesetzter und Ziehvater nicht das er, nun, unter neuen Umständen war.

„Mitsunari. Du warst lange nicht mehr in deiner Wohnung.“

Den jungen Anwalt durchzuckte ein Blitz.

Natürlich wusste der andere Bescheid, er wusste immer Bescheid.

„Wo treibst du dich seit Anfang des Jahres rum? Wo liegt der Ort der dich anscheinend so unzuverlässig werden lässt?“

„Ich…“

„Mitsunari…“

Der Tonfall des anderen war ruhig aber dennoch ernst, Mitsunari wusste das er ihn nicht belügen konnte, beziehungsweise wollte.

„Ich habe einen Freund.“, gestand er.

„Wir wohnen seit einiger Zeit zusammen…in den Außenbezirken.“, gestand er frei heraus wie ein Schuljunge der seinem strengem Vater Rechenschaft leistete.

Toyotomi atmete tief ein und wieder aus.

„Wieso hast du mir nichts davon erzählt?“

„Ich dachte…

„Du dachtest was, Mitsunari?“

„Das es nicht wichtig wäre…“

Hideyoshis Aura wirkte bedrohlich und erdrückend und Mitsunari stand, so ganz untypisch er, mit gesenktem Kopf und geballten Fäusten vor seinem Vorgesetzten und presste die Augen zusammen.

„Du sollst mir doch immer sagen wie es dir geht.“, kam die weitaus ruhigere Antwort des Größeren während sich die große, dennoch feingliedrige rechte Hand des anderen auf die Schulter von Mitsunari legte.

Dieser blickte verwundert auf.

„Ich weiß.“, sagte er kleinlaut und schob seine Brille zurecht.

„Es kommt nicht wieder vor. Ich verspreche es.“

„Ich will den Mann kennen lernen. Wie wäre es Samstag Abend. Ich lade euch zum Essen ein.“

„Hideyoshi-sama!“, sagte Mitsunari und schien plötzlich ganz aufgeregt.

„G…Gern! Wirklich!“, sagte er lächelnd.

Der junge, sonst so kalte und berechnende Mann verhielt sich seinem Ziehvater gegenüber komplett anders als man es von ihm gewohnt war.

Mit einem Lächeln verbeugte er sich kurz.

„Ich werde es ihm sagen. Ich…Ich freue mich!“, sagte er aufgeregt und Hideyoshi seufzte kurz.

„Ich habe mir schon Sorgen gemacht.“

„Du…du machst dir zuviel Sorgen! Er ist ein wunderbarer Mensch! Zugegeben hier und da ist er ein echter Trottel aber…er ist unglaublich liebevoll und er schafft es mich glücklich zu machen, zu den Zeiten wo ich es am meisten brauche!“, sagte er.

Natürlich würde er das Ieyasu niemals sagen, soweit kam es noch.

Nein,Nein, der konnte zappeln, immerhin hatte der „Silberdämon“ einen Ruf zu verteidigen, aber nicht vor seiner einzigen Familie, seinem geliebten Ziehvater Hideyoshi Toyotomi…

Es war vor zehn Jahren gewesen…

Mitsunari war kurz davor auf die Highschool zu wechseln als vor seiner Tür ein Mann gestanden war und sich als alter Freund seines Vaters vorgestellt hatte.

Der junge Mann hatte natürlich sofort den Verdacht das ein Stricher sich Zugang zu seiner Wohnung verschaffen wollte und versuchte ihn zu verjagen. Doch als dieser ihm ein Bild von seinem Vater und sich zeigte brach Mitsunari in Tränen aus und ließ sich von diesem ihm unbekannten Mann trösten.

Sie redeten, lange, bis in die Nacht. Und schlussendlich kamen sie zu der Übereinkunft das Mitsunari nicht nur zu dem Mann ziehen würde sondern das er ihn als seinen Sohn adoptieren und sein Studium bezahlen würde.

Mitsunari wusste nicht wohin mit seiner Dankbarkeit und schenkte seinem neuen Vater Liebe und Treue die es stärker wohl nicht geben konnte.

„Zehn Jahre.“, sagte Mitsunari lächelnd.

„Zehn Jahre.“, erwiderte Hideyoshi und der junge Mann senkte betreten den Kopf, lächelte jedoch und wischte sich einmal über die Augen.

„Danke…Vater.“, flüsterte er und der Ältere nickte zufrieden.

„Jetzt aber an die Arbeit.“, sagte er ernst und deutete auf den Schreibtisch hinter sich.

„Jawohl!“

Damit war Mitsunari im vollen Arbeitsmodus und Hideyoshi verließ das Büro seines Schülers und Sohns.

Als er draußen stand wurde sein Gesicht eine Maske aus Kälte und Härte.

//Ich lasse das nicht zu. Nicht du Mitsunari…//, schwor er sich in Gedanken und setzte seine Schritte in Richtung seiner Räumlichkeiten.

Er würde es nicht zulassen.

Mitsunari würde sich von diesem Mann trennen, wer immer es auch war.

~~~~

Mitsunari lag in Ieyasus Armen, er gönnte sich manchmal die Schwäche einfach nur die Wärme des anderen zu fühlen und seinen Körper fest an sich zu pressen.

Sie saßen auf der Bank und Ieyasu hatte sein Gesicht in das Haar des anderen gedrückt, seine starken Arme um den schlankeren gelegt.

„Hey…“, sagte Mitsunari plötzlich.

„Hm?“

„Mein Vorgesetzter hat uns zu sich zum Essen eingeladen…“

Ieyasu fiel beinah aus allen Wolken.

„D…der große Hideyoshi Toyotomi?“, flüsterte er.

Auch wenn Ieyasu nicht gerade die hellste Birne im Raum war, so las er doch viel Zeitung und schaute Nachrichten und Hideyoshi Toyotomi war wohl einer der bekanntesten wenn nicht der bekannteste Mann Japans.

„Wir sind eingeladen…auf seinem Anwesen…“, flüsterte er.

„Mhm. Und benimm dich bloß anständig. Ich hab sogar…“

Mitsunari wurde rot.

„Ein gutes Wort für dich eingelegt.“

„Tatsächlich?!“

„Tu nicht so als würde ich die ganze Zeit nur auf dir rumhacken!“, maulte der Silberdämon und blickte dem andern in die Augen.

„Naja…“, grinste Ieyasu und Mitsunari riss die Augen auf.

„Idiot!“, murrte er und klapste seine Brust und seinen Arm.

„Ich geh baden!“

„Oh nein! Nicht ohne mich!“, grinste Ieyasu und zog ihn wieder auf seinen Schoss.

„Lass mich! Du Dummkopf! Blödmann!“

Sein Zornesausbruch wurde je unterbrochen als Ieyasu das Gesicht des anderen zu seinem drehte und ihm die Lippen auflegte.

Wärme und Glückshormone stiegen in dem anderen auf als er so zärtlich geküsst wurde und sanft versank er wieder in den Armen des anderen der sanft seinen Rücken streichelte.

„Du musst zum Friseur…“, murmelte er nur um noch eine abschließende Bemerkung zu machen.

„Mitsunari?“, fragte Ieyasu doch der junge Mann hatte nur die Augen geschlossen und lauschte dem starken Herzschlag seines Freundes bis er eingeschlafen war…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (11)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Bryan
2015-01-05T21:14:13+00:00 05.01.2015 22:14
yeaaaah endlich kommt Hideyoshi-sama vor *-* und ich bin schon so gespannt wie das essen wird XD drama, drama überall D: aber wie Mitsunari sich freut es is so süüüß <3 freu mich voll auf das nächste chap und muss dir öfters auf die nerven gehen ;3 -knuddl-
Antwort von:  Crown_of_Thorns
05.01.2015 22:17
Das wird wohl anstehen xD Hahaha!
Von:  Bryan
2014-12-06T06:08:55+00:00 06.12.2014 07:08
Owwwww TT^TT much love aber armer Mitsunari D: wieder ein sehr sehr tolles kapittel XD
Von:  Bryan
2014-09-17T08:28:42+00:00 17.09.2014 10:28
verstörend also so nen Alptraum will ich auch ned haben D:
Von:  Bryan
2014-09-17T08:20:35+00:00 17.09.2014 10:20
owwwwww wieder mal voll süß^^ aber an irgendwas erinnert mich die story XDD
Von:  Bryan
2014-09-02T21:56:19+00:00 02.09.2014 23:56
so much feels,... can't handle... gnnnn liebe einfach nur liebe <3
Antwort von:  Crown_of_Thorns
02.09.2014 23:57
Danke,danke,danke x3
Von:  the-cooky-girl
2014-02-26T23:30:07+00:00 27.02.2014 00:30
Au mein Gott !!!!!
Deine schreib Weise und diese Geschichte sind der Hammer *p*
Und ich liebe diese Stelle wo mitsunari immer ieyasu schlegt. Und durch deine Schreibweise kann man das sich richtig vorstellen wie ieyasu weg fliegt xD
Aber wie geil die Stelle ist mit "haben sie aale ins Backen rein getan?" xD einfach nur herrlich. Ich habe mich weggeschmissen vor lachen x'D
Aber das Mitsunari ein Anwalt ist hat mich überrascht :D ich hatte ihn as auftragskiller eingestuft xD

Ich freue mich schon wenn die Geschichte weiter geht ;-)
LG Svenny
Von:  Bryan
2014-02-21T21:19:22+00:00 21.02.2014 22:19
IEEEEEEK That cliffhanger D: aber es ist so toll wie immer XDDD hach Mitsu ist einfach genial und erst Yukischnucki der nach Mochi schmeckt XDD wie immer wechsle ich zwischen Mooo ^-^ und Mooo T-T und jetzt auch noch Mooo °/////° herum es is so toll^^ bin gespannt wies weiter geht :3
Von:  Bryan
2013-09-24T14:02:29+00:00 24.09.2013 16:02
omg Q_Q es is so schön <3 ich mag das Kapitel voll so many feels XD
und von wegen es gibt nixzu lachen XDDD Allein die Vorstellung wie Ieyasu geschlagen wird erheitert mir den Tag ;3
Von:  Bryan
2013-09-24T13:53:48+00:00 24.09.2013 15:53
owwwww <3
wie immer lachen pur XDD ich sehe Mitsunari praktisch vor mir wie er im Erhabenheits-Modus diesen Typen jagt XDDD einfach herrlich^^
und der Schluss *3* mau soooo süüüüüüüß <3
Von:  Bryan
2013-03-06T20:00:04+00:00 06.03.2013 21:00
<3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3
omg dieser Schluss XD Líebe,... einfach liebe <3


Zurück