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One Year in Paradise

von

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Jänner Kalenderwoche 4

Kalenderwoche 4
 

Mitsunari verbrachte nun schon fast jeden Tag und beinahe jede Nacht bei Ieyasu und konnte sich des Gefühls nicht erwehren das sein Leben durch das Wiedersehen mit dem alten Klassenkollegen nicht mehr dasselbe war als zuvor.

Er hatte durch ihn neue Leute kennengelernt, fing an sich langsam aus seinem Schneckenhaus zu bewegen und die Mauer einzureißen die er um sich gebaut hatte.

Und das passte Mitsunari gar nicht.

Wenn jemand seine Mauern einreißen und ihn verändern würde dann nur er selbst und sein Wille, und obwohl er wusste wie sehr er sich damit selbst belog redete er es sich weiter ein.

Wie konnte der andere es nur wagen?

Der BMW kam wie immer in der Auffahrt zum Stehen.

Drinnen würde er wieder warten…das Essen, mehr schlecht als Recht würde auf ihn warten, sie würden nach einem Bissen feststellen das sie wieder bestellen mussten oder Essen gehen würden.

Verschiedenste Szenarien und Gedanken kreisten im Kopf des Silberhaarigen.

Waren die Veränderungen so schlecht die der andere betrieben hatte?

Nein, darum ging es nicht, es war die Tatsache das dieser sich anmaßte über ihn Bescheid zu wissen.

Müde und mit sich selbst unzufrieden blickte Mitsunari zu der Haustür, zu dem kleinen Häuschen das ihm soviel mehr Zuhause geworden war als sein eigenes.

Sein Blick legte sich wieder auf das das Armaturenbrett des Autos.

Im Radio begrüßte irgendein DJ gerade mit ein paar altbackenen Sprüchen seine Zuhörer und draußen begann es wieder zu schneien.

Schnee…so hatten sie sich wieder getroffen, wäre dieser eine Moment nicht gewesen, hätte Mitsunari sich nur nie verlaufen.

Der Mann bemerkte erst das ihm Tränen aus den Augen liefen als er spürte wie etwas warmes und feuchtes von seinem Kinn lief.

Er strich sich über die Augen.

„Er macht mich weich…“

Er wusste wie ihr Abend sein würde, er kam rein, sie aßen, redeten über dies und jenes, meistens unsinniges Geschwätz über Arbeit und Pläne fürs Wochenende.

Danach gingen sie in der großzügigen Wanne des anderen baden, setzten sich vor den Fernseher, Nachrichten und ein Krimi für Mitsunari und die darauf folgende Comedyshow für Ieyasu. Dann war es 22:30 und sie gingen schlafen, die Futons die Ieyasu besaß waren nicht die neuesten und rochen auch nach vielem Waschen immer nach dem anderen.

Was sollte das für ein Leben sein? Sollte es ihn glücklich machen?

„Gut gemacht Leben…“, zischte er.

„Das tut es nämlich.“

Mit zitterndem Kiefer atmete er tief ein und aus.

Wenn er jetzt fuhr, wenn er jetzt nicht ausstieg und einfach fuhr, hätte sich alles erledigt.

Der Schwarzhaarige würde wissen an was er mit Mitsunari war und dieser musste sich keine Gedanken mehr machen, konnte sein einfaches, einsames Leben weiterführen.

Mitsunari startete den Motor und legte den Rückwärtsgang ein.

Sein gesamter Körper zitterte wie von Sinnen.

Was sollte er tun? Was war richtig oder falsch.

Die violette Augen zuckten unruhig umher und richteten sich auf ein bestimmtes Ziel als plötzlich Ieyasu vor der Tür stand und ihn mit schief gelegtem Kopf anschaute.

Knurrend drückte der Silberhaarige aufs Gas, schob zurück und fuhr weg, die roten Lichter auf der Hinterseite des Wagens entfernten sich langsam und ließen einen verwirrten Ieyasu hinter sich der ins Haus zurück ging und sein Handy hervorkramte.

Er rief den anderen an, jedoch meldete sich umgehend die Mailbox.

Eine leichte Kälte breitete sich in dem anderen aus.

Er war allein, dabei war Mitsunari seit Anfang des Monats hier gewesen, würde er jetzt wieder alleine sein?

*******

Der Wagen fuhr die Auffahrt hoch und verstummte, die Tür öffnete sich und fiel wieder zu während das typische „Bip-Bip“ Geräusch erklang das den Wagen schließen ließ.

Ein Schlüssel wurde im Schloss gedreht und die Person trat in Haus, streifte die Winterstiefel ab und stieg in ihre hauseigenen Pantoffeln.

Der Mantel und der Schal wurden auf den Haken gehängt den sich die Person ausgesucht hatte.

Danach folgten Schritte in Richtung Wohnzimmer aus dem lautes Lachen von Fernsehpublikum zu hören war.

Mitsunari wurde von dem geisterhaften Licht des Fernsehers beleuchtet als er ins Wohnzimmer ging und Ieyasu schlafend auf der Couch vorfand.

Er setzte sich in den großen Sessel den er sich ausgesucht hatte und sah die Zeitung die wie immer vorbereitet für ihn da lag, sowie zwei kalt gewordene Schalen Tee.

„…“

Ieyasu schlug die Augen auf als er die Präsenz spürte.

„Huh…Mitsunari-kun!“, rief er aufgeregt und der andere hob beschwichtigend die Hände.

„Ich dachte mir…“

Er stellte zwei große Plastiktüten auf den Tisch.

„Ich nehme heute gleich etwas aus dem Restaurant mit…was du kochst kann man nicht essen, nicht wenn man sich keinen zweiten Darmausgang wünscht.“, lachte er und der andere schnaubte.

„Ich sollte mir weniger Mühe geben.“

Mitsunari und er griffen beide jeweils zu einer Tüte und berührten sich.

Schlagartig durchfuhr ein Schauer den jungen Anwalt als er die Finger sah.

„Nimm deine Finger weg…“, flüsterte er und ballte die Hand zur Faust.

„Aber, ich dachte.“

„Denken…damit könntest du mal anfangen…“

„Nein, bitte nicht, nein!“, schrie Ieyasu aufgeregt.

„Das gibt nen Flug zum Mond!“, schrie der Silberhaarige als sein Freund schon durch die Wohnung flog und im hinteren Teil des Bads landete.

Mit sich und der Welt zufrieden öffnete Mitsunari sein Mahl und langte richtig zu.

Er wartete bis der andere wiederkam und ebenfalls begann zu essen, sie schauten die Comedysendung , auch wenn der Silberhaarige nicht viel damit anfangen konnte.

Sein Freund, dieser einfach gestrickte Bauarbeiter amüsierte sich köstlich während die Reiskörner um seinen Mund verteilt waren.

Seufzend ließ sich Mitsunari in seinem Sessel, mit seiner Tasse nieder und schaute aus dem Fenster raus in den Schnee.

Sein Leben, anders wollte er es nie wieder haben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Bryan
2013-09-24T14:02:29+00:00 24.09.2013 16:02
omg Q_Q es is so schön <3 ich mag das Kapitel voll so many feels XD
und von wegen es gibt nixzu lachen XDDD Allein die Vorstellung wie Ieyasu geschlagen wird erheitert mir den Tag ;3


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