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The other pirates

von

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A family?!

Langsam kam er wieder zu sich, hatte den Schlaf der Gerechten endlich besiegt. Doch noch hatte Hizumi keine Lust die Augen zu öffnen. Da waren sanfte Streicheleinheiten auf seinem Oberarm und er lag, wohl wieder einmal, eng an Tsukasa gekuschelt, seinen Kopf auf dessen Brust gebettet. Zumindest konnte er dem ruhigen Herzschlag lauschen.

Selten konnte er die Chance nutzen, diese Nähe zu genießen. Meistens schmiss der Pirat ihn aus dem Bett oder er musste sich beeilen um das Deck zu schrubben. Doch diesen Moment jetzt ließ er sich nicht nehmen. Es fühlte sich zu gut an, zu richtig.

Von Zuhause kannte Hizumi das nicht. Ganz selten wurde er in die Arme genommen, schon als Kind nicht. Sein Vater hatte immer gesagt, dass ihre Familie etwas besonderes wäre und Zuneigung nur gegenüber Hunden und Pferden zeigen dürften. War natürlich ein tolles Gefühl, wenn der dumme Jagdhund mehr Liebe bekam als der Sohn.

Wie hatte er sich darüber gefreut, wenn sein Vater ihm mal über den Kopf streichelte. Zero und Karyu zeigten ständig wie sehr sie sich liebten, wie viel sie einander bedeuteten. Für Tsukasa war er zwar nicht mehr als ein Spielzeug, aber selbst der schenkte ihm mehr Zuneigung, wenn auch auf andere Art und Weise. Diese Nähe zu anderen Menschen würde ihm fehlen.

Traurig entließ er ein leises Seufzen.

„Na, wieder wach?“, hörte Hizumi den Kapitän. Beinahe wäre ihm noch ein Seufzer über die Lippen gekommen. Der Kuschelmoment war wohl vorbei, denn die Finger auf seinem Oberarm hielten an, streichelten ihn nicht weiter.

„Ja, ein bisschen…“, murmelte der Kleinere und setzte sich langsam auf. Wie spät es wohl war? Noch leicht verschlafen wuschelte er sich durch die Haare, kletterte über den Verletzten rüber, um sich anzuziehen.

„Ich werde uns mal etwas zu essen holen“, brubbelte er und ging aus der Kajüte.

Draußen roch es noch stärker nach Salz als sonst, auch der Himmel war übersät von dunklen Wolken. Auf einen Sturm hatte er jetzt absolut keine Lust.

Auf dem Weg zu Shun begegnete er Zero, welchen er einmal liebevoll an sich drückte. „Na, wie geht’s der Krankenschwester?“, gluckste der Grünäugige.

„Mach dich nicht lustig! Mir geht es soweit ganz gut, ich hoffe gerade nur, dass kein Sturm aufzieht.“ Schief lächelnd deutete Hizumi auf den Himmel.

„Keine Sorge, es wird sicherlich nur regnen und zur Not kannst du dich an Tsukasa kuscheln. Übermorgen sind wir auch wieder bei meiner Mutter im Dorf.“

„So schnell?“

„Ja, wir haben bisher günstigen Wind.“

„Sag mal Zero, läuft das denn gerade alles? Ich meine, bis vor kurzem wurdest du noch ziemlich rumgeschubst an Deck und jetzt, plötzlich, hast du das Kommando. Ist das nicht problematisch?“ Er machte sich da wirklich so seine Gedanken.

Doch der Andere schüttelte nur den Kopf.

„Tsukasa hat mir heimlich schon immer viel beigebracht und erklärt, daher geht es eigentlich ganz gut. Das jetzt ist sogar so eine Art Chance mir den Respekt der anderen einzuholen, selbst wenn die eigentlich nicht so wollen. Die Crew will aber auch, dass ihr Kapitän schnell wieder auf die Beine kommt, also tun sie, was ich sage. Nur Karyu schmollt etwas, weil ich gerade keine Zeit für ihn habe, aber ich bin mir sicher er wird es überleben.“

Hizumi legte den Kopf in den Nacken und sah zum Krähennest hoch, wo die Beine des Riesen ins Freie ragten. Karyu nahm seine Arbeit wohl gerade nicht so ernst…

„Ich bring Tsukasa mal lieber etwas zu essen“, erklärte er dann und ging weiter zur Kombüse.

„Wieso? Hat er dich noch nicht genug vernascht?“, hörte er Zero frech fragen. Mit knallroten Wangen ignorierte er das und ging zu Shun. Der hatte sogar schon ein Tablett vorbereitet. Es fehlten nur noch ein paar Kleinigkeiten.

„Hi Kleiner! Wie geht es deinem Retter in der Not?“, erkundigte sich der Blonde und stellte die letzten Sachen auf das Tablett.

Hizumi ließ kurz den Morgen Revue passieren, ehe er auf die Frage antwortete. „Ich würde meinen, dem geht es immer noch zu gut…“, grummelte er und nahm schon mal das Tablett.

„Ja, das hab ich mir schon fast gedacht, als ich dich heute Morgen so in voller Ekstase gehört hab. Du bist sonst auch nicht gerade leise, aber vorhin hat man dich sicherlich ein paar Seemeilen weit gehört.“

Er spürte förmlich, wie die Hitze schnell in seine Wangen schoss. Bisher hatte er noch nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass er auf dem Schiff zu hören wäre.

„Das stimmt nicht“, murmelte Hizu kleinlaut und schnappte sich dann das Tablett. Von seinen Wangen mussten kleine Wölkchen aufsteigen, weil diese so heftig glühten. Während er über das Deck lief, kicherten viele Piraten. Scheinbar hatten alle das von vorhin mitbekommen.

Mit einem Knall schloss er die Kabinentür hinter sich und lehnte sich kurz an diese.

„Ich geh heute nicht noch einmal raus“, schnaubte er und erntete einen skeptischen Blick.

„Wieso, hat dich wer angepackt?“ Nicht das Tsukasa sich das vorstellen könnte, schließlich hatte dieser sein Eigentum ja markiert. Aber dennoch wollte er eben fragen, aus Höflichkeit oder so ähnlich.

Sofort schüttelte Hizumi den Kopf. „Nein, das nicht…. Ich werde nur aufgezogen, weil…. Weil…“

„Weil du so laut bist, hmm? Ja, die anderen haben mir schon gesagt, dass man dich noch besser hört als Zero, wenn der gerade von Karyu in die Bretter genagelt wird. Gibt schlimmeres“, meinte der Kapitän nur und starrte auf das Tablett mit Essen.

„Du hast das gewusst?“, hakte er empört nach und blieb weiterhin an der Tür stehen.

„Natürlich! Und jetzt beweg deinen knackigen Arsch hierüber, ich hab Hunger! Alles andere können wir später ausdiskutieren“, knurrte der Größere, den Blick noch immer nicht vom Essen abwenden könnend.

Sein Körper bebte vor angestauter Wut. Wie konnte man ihm das antun? Wusste Tsukasa eigentlich wie peinlich das war? Womöglich interessierte diesen das nicht, da das bestimmt zeigte, was für ein ach so toller Hengst dieser im Bett wäre. Knurrend übergab er das Tablett an den Augenklappenträger.

„Ich hoffe du erstickst dran!“, zischte Hizumi und dampfte wieder ab. Ihm war der Appetit vergangen. Wieso musste der Idiot das immer mit ihm machen? Gab es nicht noch andere Leute, die Tsukasa ärgern konnte?

Die Hände in die Hosentaschen vergraben stapfte er über das Deck, setzte sich am Bug auf die Reling, wo er sich an einem Mast festhalten konnte. Eigentlich wäre er jetzt lieber irgendwo anders hingegangen, aber auf einem Schiff war man eben eingeschränkt. Seufzend starrte er hinaus auf das endlose Meer. Die tiefschwarzen Wolken beunruhigten ihn immer noch, aber gerade war es ihm egal. Hizumi wollte etwas Abstand.

„Du solltest aufhören immer gleich alles persönlich zu nehmen. Piraten hocken Tag ein, Tag aus aufeinander, du glaubst doch nicht im Ernst, dass das gehen würde, wenn wir jeden Scherz, den man macht, persönlich nehmen.“

Verwirrt drehte Hizumi sich um, weil er Karyu hinter sich gehört hatte. Der Riese setzte sich neben ihn. „Auch wenn du es vielleicht nicht wahrhaben willst, du bist ein ziemlich verwöhntes Drecksbalg. Klingt gemein, ist aber so. Egal, was dir bisher in deinem Leben passiert ist, es ist nichts im Vergleich zu einem der unsrigen. Du wirst bald zurückgehen in dein feines Leben, weit weg von der brutalen Realität. Während jeder einzelne von uns Tag für Tag um sein Überleben kämpfen muss.“

Hizumi wollte etwas sagen, sich verteidigen, aber Karyu zeigte an, dass er die Klappe halten sollte.

„Keine Angst, es ist nicht so, dass ich dich nicht leiden kann. Ich will dir nur sagen, dass du mal lockerer werden sollst. Im Vergleich zu uns, geht es dir nämlich bestens.“

„Mag ja sein, aber … ich mag es eben nicht so, wenn man mich ärgert.“

„Kleiner, werd einfach erwachsen und steh über diesen Dingen. Oder stänker zurück!“

Noch bevor er etwas erwidern konnte, wuschelte der Größere ihm durch die Haare und ging dann. Super, jetzt hatte er aus irgendeinem Grund auch noch ein schlechtes Gewissen.
 

Hizumi hatte sich zwar wieder eingekriegt, er war auch nicht mehr beleidigt, aber dennoch saß er auf der Reling, starrte hinaus aufs Meer. Irgendwie war sein Leben kompliziert geworden, sehr kompliziert. Er war sich auch noch nicht sicher, ob ihm das gefiel oder nicht.

„Zwerg hör auf hier so Trübsal zu blasen und komm wieder ins Zimmer. Ich denk, du wolltest mich pflegen.“ Irritiert drehte er sich um und starrte Tsukasa an.

„Sag mal, was machst du hier draußen? Du sollst doch liegen bleiben! Was wenn die Wunde wieder aufreißt? Ich hab dir gesagt, dass ich das nicht nähe!“, pampte er den Kapitän an und eilte zu diesem, um ihn zu stützen. Sowas unverantwortliches.

Zwar hörte er wie der Größere irgendwas brubbelnd erwiderte, aber er führte ihn zurück in die Kajüte. Hizumi war froh gewesen, dass er die Blutung hatte stillen können und nun watschelte der Augenklappenträger hier so munter durch die Gegend. Dachte der denn nicht nach? Hing der Typ nicht an seinem Leben?

„Land in Sicht!“, hörte man Karyus Stimme aus dem Krähennest. Sofort suchte auch Hizumi das Wasser nach der Insel ab. Waren sie schon da? Viel konnte er nicht erkennen, aber er hoffte einfach mal, dass es die Insel war, wo Zeros Mutter lebte.

Natürlich dauerte es noch etwas bis sie anlegen konnten, aber danach ging alles ziemlich fix. Zero ging von Bord und holte seine Mutter, da Tsukasa nicht wirklich transportfähig war. In der Zeit sorgte Hizumi dafür, dass der Größere den Oberkörper freimachte und alles um sie herum sauber war. Frisches Wasser und saubere Laken.

Megumi hatte auch noch ein paar Sachen dabei, darunter eben auch Nadel und Faden.

Schwer seufzend betrachtete diese die Wunde. „Was hast du gemacht? Bist du in eine Säge gelaufen?“, fragte Zeros Mutter und bereitete alles vor.

„Nicht ganz, aber fast. Kriegst du es hin, dass es eine kleine Narbe wird?“

„Kleine Narbe? Vergiss es, dazu ist die Wunde zu groß. Ein Wunder das du nicht verblutet bist, du hast wohl einen Schutzengel gehabt mein lieber Tsukasa.“ Megumi schüttelte den Kopf und sah dann zu Hizumi. „Wenn du magst, kannst du rausgehen.“

„Ich dachte, der kleine setzt sich zu mir, damit ich meinen Kopf auf dessen Schoß betten kann“, mischte sich der Pirat ein, weshalb Hizu nur seufzte.

Im Endeffekt saß er wirklich auf dem Bett, den Kopf des Kapitäns auf seinen Beinen, während Megumi die Wunde nähte.

Vorsichtig beugte Hizumi sich vor und tupfte mit seinem Taschentuch die Stirn von Megu ab. Lächelnd sah sie ihn an und bedankte sich. Es dauerte eine Weile bis sie fertig war, dann reinigte sie noch einmal die Stelle, stockte dann aber.

„Hast du diese Stelle schon immer gehabt?“, fragte Zeros Mutter und deutete auf eine Stelle an Tsukasas Bauchnabel. Der Kapitän versuchte auf die Stelle zu schielen.

„Ach das meinst du. Ja, das ist glaube ich etwas wie ein Muttermal, aber sicher bin ich mir nicht…“

Megumi rief nach ihrem Sohn, welcher folgsam, aber irritiert den Raum betrat. „Was ist denn? Gibt es Probleme?“

„Nein und jetzt komm her!“, grummelte Megumi und schnappte sich ihren Sohn, schob dessen Hemd hoch. „Ma, was soll denn das?“, beschwerte sich der Grünäugige. Allerdings half alles wehren nichts. Megumi betrachtete Zeros und dann Tsukasas Bauchnabel.

„Eure Muttermale sind identisch… mit meinem…“, wisperte sie und starrte auf den Boden.

„Tsukasa,… wie alt bist du…?“

Hizumi war sichtlich überfordert mit der Situation. Das war doch nur ein Muttermal oder nicht? Gut, war schon komisch, dass die drei jetzt das gleiche hatten. Zufall? Entfernte Verwandtschaft vielleicht?

„32 oder so. Ist das so wichtig? Ist doch nur ein Muttermal, nichts Besonderes“, meinte Tsukasa abwertend und legte die Hand auf die Stelle.

Megumi allerdings bekam feuchte, glasige Augen und kurz darauf schluchzte sie herzzerreißend.

„Ma, was ist denn los?“, erkundigte sich Zero besorgt und hockte sich sofort zu Megumi, nahm diese in den Arm.

„Es passt alles zusammen, … das Muttermal… das Alter… das Aussehen… einfach alles…“, schluchzte die Frau, während sie sich an ihren Sohn klammerte. „Tsukasa ist mein Sohn, den man mir gleich nach seiner Geburt weggenommen hat. Er sieht aus wie sein Vater.“

Verdattert sah Hizumi zu Zero, der ziemlich geschockt zu seiner Mutter und dann zu seinem wohl nun älteren Bruder.

„Ich hatte Sex mit meinem Bruder…?“

„Jetzt hört aber mal auf! Es gibt doch gar keine Beweise dafür, dass das stimmt. Vielleicht hat mein Vater ja noch irgendwen anderes geschwängert und ich seh ebenso aus wie er. Das Muttermal sagt nun wirklich nichts aus“, polterte der Augenklappenträger. „So und nun würde ich mich gerne etwas ausruhen, also raus, alle Mann!“

Hizumi verließ als erster die Kajüte, ihm folgten die anderen beiden.

„Zero, wäre es in Ordnung, wenn ich Megumi nach Hause bringe und noch etwas bei ihr bleibe?“, erkundigte er sich und erhielt ein zögerliches Nicken.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So da mir das Autoren-Nachwort heute gezeigt wurde, muss ich das doch gleich einmal testen. XD
Das ist jetzt Kapitel 20 und insgesamt werden es 25 sein. Sie sind alle schon getippt und gebetat. ^^ Nach und nach sollte ich sie also hochladen.
Ich möchte natürlich noch andere FFs schreiben und ein paar Specials zu alten FFs schwirren auch noch in meinem Kopf herum. Allerdings kann ich noch nicht sagen, wann das alles etwas wird, momentan ist alles etwas stressig bei mir. Vielleicht könnt ihr ja warten. ;3
Bis zum nächsten Kapitel!!! ♥ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2013-10-29T15:26:49+00:00 29.10.2013 16:26
..endlich hat jemand mal Hizumi gesagt, dass er sich zu schnell aufregt ^^"
(auch wenn ich das selbst ungeheuer lustig finde, wenn ich mir vorstelle, wie er das ganze Schiff gleich mal eben mit unterhält mit seinen Lauten XD)

aber dann
das war echt eine überraschende wendung mit der ich so nicht gerechnet hätte :O
also, ich meine, es war ja klar, dass iwas besonderes an Tsukasa dran is (wobei wir was das angeht ja immernoch nich schlauer sind, auch wenn das meine bisherige theorie bestätigt ^^)
..und dass da iwas geheimes dahinter sein muss, wieso er ausgerechnet Zero als nachfolger wollte, dachte ich mir auch schon
..aber so.. :O wow..
Antwort von:  ZERITA
02.11.2013 18:25
XDDDD Wenn Hizu sich nicht immer so aufregen würde, wäre es doch nur halb so lustig. XD Aber ja, einer musste es ihm mal sagen. :<

Hihi, dazu sind die Wendungen da, du sollst sie nicht erahnen können ;) Ach die Tsukasa-Sache. XD Die bleibt ein Geheimnis. XD Vorerst auf alle Fälle. Tut mir leid, darauf wirst du wohl noch warten müssen.
Oh das mit Zero war eher ein Zufall als Nachfolger ^^ Das wusste er ja noch nicht zu dem Zeitpunkt. ^^
Von:  Phoenix_Michie
2013-10-29T12:46:33+00:00 29.10.2013 13:46
Whoa, was für eine Überraschung am Ende ôo
Aber vor allem so: ICH HATTE SEX MIT MEINEM BRUDER?!
und die Mutter so.. *pfeif* war was? das hab ich mal überhört *summ*

oh je oh je, wenn sich das bewahrheitet...oah die armen Jungs ey x'D Trauma!
Antwort von:  ZERITA
02.11.2013 18:21
XDDD Na ja, mittlerweile habe ich dir ja schon erklärt, dass die Mama ja im gleichen Bordell wie Zero gearbeitet hat oder besser gesagt, Zero ist dort aufgewachsen und hat dann da gearbeitet ^^

Haha Trauma? Ach die sollen sich mal nicht so haben. xDDD


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