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Mukashi Mukashi

Once Upon a Time (Takari)
von

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Omoi (Erinnerung)

Author’s Note: Mit diesem Epilog ist Mukashi Mukashi abgeschlossen. Wer aber noch mehr über das Schicksal von Hikari, Takeru, Ken, Daisuke, Miyako und Iori in meinem DigiVerse erfahren möchte, kann sich an folgenden Geschichten austoben:
 

Ashita wa kitto

Zwei auserwählte Kinder - eines wird der Dunkelheit trotzen, eines ihr verfallen. Manchmal ist auch die Liebe nicht stark genug, um die Dunkelheit zu besiegen...
 

Digimon 24

Die folgenden Ereignisse finden am 31.Mai 2002 zwischen 12 Uhr mittags und 12 Uhr mittags des folgenden Tages statt: Eine seltsame Macht entführt Hikari ans Meer der Dunkelheit. Zur gleichen Zeit ereilt die DigiRitter aber ein Hilferuf. File Island wird vom Digimon Kaiser angegriffen.
 

* * *
 

Epilog: Omoi

(Erinnerung)
 

“Koko wa doko?“
 

Er sah sich um, konnte aber absolut nichts erkennen. Dies war keine natürliche Dunkelheit, nicht die Schwärze des Nachthimmels, der selbst bei Neumond noch auf irgendeine Weise Licht aussendete. Nicht das warme Schwarz der Erde, das nach dem Frieden des Todes roch und Geborgenheit schenkte.
 

Genaugenommen war es überhaupt kein Schwarz, eher eine Art Grau. Aber das würde bedeuten, daß es irgendwo eine Lichtquelle geben mußte. Und hier war kein Licht. Er konnte die Hand nicht vor Augen erkennen.
 

Unwirklich! Das war das treffende Wort. Er befand sich nicht in der Wirklichkeit.
 

Unwirklichkeit? Aber wie war er hierher gekommen? Und warum?
 

“Wo bin ich?“
 

Er rief es ein zweites Mal, nur um den Klang seiner eigenen Stimme zu hören. Ein Geräusch war etwas Bekanntes, etwas Wirkliches in dieser unwirklichen Welt. Aber hier klang selbst seine Stimme unwirklich. Verzerrt.
 

Würde es ihn beruhigen, wenn eine zweite Stimme ihm antworten würde? Oder würde er noch mehr Angst bekommen, Angst vor einem unbekannten, möglicherweise gefährlichen Wesen? Er gab sich selbst die Antwort, es war eigentlich vollkommen gleichgültig. Er war immer allein gewesen, solange er sich erinnern konnte. Warum sollte es ausgerechnet hier anders sein?.
 

“KOKO WA ANKOKU NO SEKAI. DIES HIER IST DIE WELT DER DUNKELHEIT.“
 

Aber offenbar war es hier anders. Eine zweite Stimme, ein anderes Wesen. Das konnte doch nur ein Trick sein. Eine Sinnestäuschung. .
 

“KEINE ANGST, DU BIST NICHT IN GEFAHR.“
 

Nun spürte er deutlich die Anwesenheit einer zweiten Person, eines anderen Wesens. Es war wirklich da. Was für war ein seltsames Gefühl, zum ersten Mal nicht mehr allein zu sein und im ersten Moment wollte er nicht so recht daran glauben. Eine Erinnerung wurde in ihm wach. Wesen, die keine Körper hatten, sondern nur Stimmen. Stimmen, die außer ihm niemand hören konnte.
 

Aber das war lächerlich. So etwas gab es nicht.
 

“Was willst du von mir? Warum bist du hier? Was könnte ein Wesen wie du ausgerechnet von mir wollen?“
 

Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als er ein leises amüsiertes Lachen zur Antwort bekam.
 

“IN DIESER WELT GEHT ES NICHT DARUM, WAS ICH WILL, SONDERN UM DAS, WAS DU WILLST. NUR AUS DEINEN WÜNSCHEN KANN SIE ENTSTEHEN. WAS WÜNSCHST DU DIR?“
 

“Das ist doch Blödsinn,“ schrie er zurück. “Das ist doch nur ein blöder Traum, nichts weiter! In Wirklichkeit gibt es dich doch überhaupt nicht. Außerdem, was soll das mit den Wünschen? Als ob meine Wünsche irgendwas zu bedeuten hätten.
 

Immer nur Nii-san ist wichtig. Immer nur Nii-san. Ich wünschte, Nii-san würde verschwinden, dann würden sie vielleicht endlich mal sehen, daß ich auch da bin. Aber ich darf ja nicht mal mit der Playstation spielen, wenn Nii-san zu Hause ist, weil sie zu laut ist, und er dann nicht lernen kann.“
 

WAS WÜNSCHST DU DIR?
 

“Also schön, ich will Playstation spielen.“
 

Im ersten Moment passierte gar nichts, aber weil er nicht wirklich daran glaubte, hatte er wohl auch nicht stark genug gewünscht. Aber dann, als er sich vorstellte, wie er bei Ridge Racer die Rennbahn entlang brauste, geschah etwas Sonderbares. Nicht die Konsole erschien vor seinen Augen, nein, er selbst saß im Rennauto und raste schneller, immer schneller die Strecke entlang.
 

Jubelnd riß er die Arme hoch und stellte überrascht fest, daß sich der Wagen auch dann noch steuern ließ, wenn er das Lenkrad gar nicht berührte. Allein seine Gedanken reichten dazu schon aus. Er konnte sich gemütlich zurücklehnen, während Bäume, Felder und ganze Städte einfach so vorüber sausten. Ob man mit diesem Auto auch fliegen konnte?
 

Im nächsten Moment hob es auch schon vom Boden ab.
 

So aufregend das Ganze war, wirklicher wurde es trotzdem nicht. Die Landschaft war aufwendiger gestaltet als in den Computergraphiken, aber die Geräusche waren monoton und er spürte keinen Flugwind, der an seinen Kleidern und Haaren zerrte.
 

Egal. Als nächstes wollte er FIFA International Soccer spielen. Fußball war das einzige, worin Nii-san nicht gut war und er schon, aber im Grundschulteam durfte er nicht spielen, weil seine Eltern sagten, das sei Zeitverschwendung. Lieber sollte er lernen, damit seine Noten endlich richtig gut würden. So gut wie die von Nii-san.
 

Dann wünschte er sich Süßigkeiten. Ganz viele. Mehr als er essen konnte.
 

“Kann ich welche von denen mitnehmen? Für später zu Hause. Oder für Nii-san. Er knabbert gern ein bißchen nebenbei beim Lernen."
 

“WOZU BRAUCHST DU DIE WIRKLICHE WELT, WENN DU HIER ALLES HABEN KANNST, WAS DEIN HERZ BEGEHRT? UND WARUM WILLST DU DEINEM BRUDER ETWAS SCHENKEN, WENN ER DOCH DARAN SCHULD IST, DASS DU KRANK GEWORDEN BIST? HAST DU DAS SCHON VERGESSEN?“
 

“Ich bin krank?“ Verzweifelt suchte er in den Tiefen seines Gedächtnisses nach einer Erinnerung.
 

Ein Bild erschien vor seinen Augen. Er lag reglos zu Hause in seinem Bett, zusammengerollt unter seiner Decke. Lange Zeit hatte er nicht einschlafen können wegen der Schmerzen.
 

Allein der Gedanke daran schüttelte ihn. Und doch, jetzt wußte er alles wieder. Er wollte nicht zurück dorthin, wo es ihm so schlecht ging. Hier war alles besser.
 

“SIEHST DU ES JETZT,“ sagte die Stimme eindringlich. “IST DIR BEWUSST, WELCH UNGLAUBLICHE MACHT WIR ERST BESITZEN WERDEN, WENN WIR UNSERE SEELEN VEREINIGEN! DANN KANN ICH SOGAR MIT DIR KOMMEN, WENN DU IN DIE WIRKLICHE WELT GEHST UND KANN DORT DEINE WÜNSCHE ERFÜLLEN.“
 

Seelen vereinigen? Was meinte dieses Wesen damit? Das war gruselig, nein das wollte er nicht. Vor allen Dingen wie sollte er das Oka-san und Otoh-san erklären. Und würde Nii-san es ihm dann nicht einfach wegnehmen? Er wollte doch sicher auch ein Wesen, das Wünsche erfüllen konnte.
 

“DU BIST ETWAS GANZ BESONDERES,“ flüsterte die Stimme, “ABER AUSSER MIR SCHEINT DAS NIEMAND ZU ERKENNEN! DU HAST FÄHIGKEITEN, DIE ANDERE KINDER NICHT BESITZEN, ABER NOCH WEISST DU NICHT, WIE DU SIE NUTZEN KANNST. LASS ES MICH DICH LEHREN! DU WIRST ES NICHT BEREUEN!“
 

“Kannst du mir beibringen, ebenso klug zu sein, wie Nii-san?“
 

“ICH KANN DIR DIE KRAFT GEBEN, DINGE ZU VOLLBRINGEN, VON DENEN DU NICHT ZU TRÄUMEN GEWAGT HÄTTEST. DU WIRST ES BESSER VERSTEHEN, WENN MEINE MACHT IN DIR LEBT UND DEINE SEELE ZU MEINER GEWORDEN IST.“
 

“Gut. Dann bring’ mir das bei. Ich will, daß meine Eltern endlich stolz auf mich sind.“
 

“WILLST DU MIR ALSO DEIN HERZ ÖFFNEN UND DEINE SEELE IN MEINER AUFGEHEN LASSEN?“
 

“Ich will es.“
 

Schweißgebadet fuhr er hoch. Er war wieder zu Hause, in seinem Zimmer, und langsam verblaßten die Bilder des seltsamen Traums.
 

Er kletterte die Leiter seines Hochbetts hinunter und stellte fest, daß er sich schon viel kräftiger fühlte. Auf dem Schreibtisch lagen seine Schulbücher mit denen er sich in der letzten Zeit nicht viel beschäftigt hatte. Bestimmt war seine Klasse im Stoff jetzt schon viel viel weiter und er würde nicht hinterherkommen.
 

Aber was vorhin noch so kompliziert und unlösbar erschien, war plötzlich ganz einfach. Warum war er nicht schon längst darauf gekommen?
 

JETZT KANN ICH DIR AUCH WÜNSCHE IN DER WIRKLICHEN WELT ERFÜLLEN.
 

“Nii-san? Schau mal, Nii-san, dort steht ein Sportwagen. Das ist ein amerikanischer, nicht war? Kannst du mir sagen, was für einer das ist?“
 

“Wo soll der sein?“
 

“Dort unten an der Straße. Du mußt dich noch ein bißchen weiter rüberlehnen, damit du ihn sehen kannst. Schau dort!“
 

“Ja, jetzt seh’ ich ihn. Das ist ein tatsächlich ein amerikanischer, ein Pontiac Firebird. Wow, der ist ja cool... hey, verdammt, was soll das... was tust... ahhhhhhhhhh......
 

Owari



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