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In the year 4545

von

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Unheimliche Berührung

Noch während ich unter der Dusche stand, entschied ich mich dagegen heute auf die Arbeit zu gehen. Ich wollte lieber bei Naruto bleiben. Also schaltete ich den Lüfter ein, zog mich dann an und ging an den Computer. Ich tippte die Symptome einer Krankheit ein und sandte sie ins Ärztezentrum. Kurz darauf bekam ich auch schon die Diagnose, Medikamente und den Bescheid, dass ich acht Tage das Bett hüten solle. Alles klar, dachte ich und sah wieder zu Narutos Zimmer.

Es war immer noch dunkel, aber plötzlich sah ich ein Licht kurz aufblitzen. Hatte Naruto etwa sein Nachtlicht eingeschaltet? Ich wusste, er hatte eines eingebaut. Auch schon Standard bei den Gamianos heutzutage. Warum machte er nicht Licht, solange es noch nicht hell war? Langsam stand ich auf. Ob er deprimiert war, konnte das sein? Vor seiner verschlossenen Tür blieb ich stehen und klopfte vorsichtig.

„Naruto?!“

Keine Antwort.

„Geht es dir gut, Naruto? Du machst mir Angst.“

„Wieso?“ seine Stimme klang seltsam dumpf.

„Na ja. Weil – weil, ich mag dich, darum.“ So. Jetzt war es draußen. Es stimmte. Ich mochte ihn. Nicht nur als Gesellschafter.

Ich hörte wie er zur Tür kam, dann öffnete er einen Spalt und sah mich durchdringend an.

„Wirklich?“ fragte er misstrauisch.

Ich nickte nur, irgendwie hatte ich einen Kloß im Hals. „Und,“ räusperte ich mich, „ich werde alles tun, damit du – na ja, zufriedener bist.“

Narutos Gesichtsausdruck wurde weich, er öffnete die Tür und lehnte sich an mich.

Was für eine seltsame Berührung. Ich fühlte, wie sich mein gesamter Körper versteifte und ich hatte keine Ahnung, wie ich darauf reagieren sollte. Gerade wollte ich ihn auffordern, dieses seltsame Verhalten bitte sein zu lassen, als er anfing sich an mich zu kuscheln, als sei ich sein Kopfkissen.

Ein Beben ging durch meinen Körper von Kopf bis Fuß.

„Naruto. Was soll das? Was machst du da?“ fragte ich leicht panisch.

„Wieso? Was meinst du denn, Sasuke?“

Er schien wirklich einen Fehler zu haben. Ich hob meine zitternden Arme und drückte ihn von mir weg. Obendrein hatte ich auch noch eine Erregung bekommen. Gott, wie peinlich. Und ich wusste noch nicht mal, wieso überhaupt.

„Was hast du denn?“ fragte er mich und sah mich an, als sei er derjenige, der verwirrt sei.

„Ich – also – so berührt man sich nicht, verstehst du?“ versuchte ich ihm zu erklären.

„Du hast einen Ständer,“ stellte Naruto mit Erstaunen fest.

Okay, beruhig dich Sasuke, nicht so schlimm, nur eine Fehlfunktion. Nichts, wovor man Angst haben müsste. Naruto war noch sehr jung. Und obgleich er ein Gamiano war auch neugierig. Es war an der Zeit ihn aufzuklären.

„Mein Ständer braucht dich nicht zu interessieren oder zu kümmern, das ist nicht deine Sache,“ endlich klang meine Stimme wieder normal und nicht mehr so zittrig oder barsch wie zuvor. „Wenn zwei ähm Menschen Sex haben, dann passiert das bei einem Mann.“

Naruto sah mich jetzt mit einem leicht ironischen bis gelangweilten Blick an. „Aber, wenn du so unbedingt ausprobieren willst, wie das ist, ob du vielleicht etwas dabei fühlen könntest, dann ist es nicht nötig meinen ganzen Körper zu berühren, oder den eines anderen. Es genügt vollkommen, wenn man die Unterhose auszieht und die Genitalien zusammen bringt.“ Puh, hoffentlich hatte er verstanden.

„Wie?“

„Man muss sich nur mit der Hüfte berühren. Mein Gott,“ herrschte ich ihn an.

Anscheinend nicht, stellte ich gleich darauf unglücklich fest. Denn er legte den Kopf schief und meinte, „das war keine sexuelle Berührung.“

„Nein, war es nicht,“ bestätigte ich.

„Das war keine Frage,“ sagte Naruto. „Ich sagte, das ich keine Absicht hatte, dich sexuell zu berühren, oder so was.“

„Aber – was sollte das dann?“

„Hm,“ nachdenklich lehnte er den Zeigefinger an sein Kinn. „Ich hab das oft bei meinen Eltern gemacht.“

Ich glaubte mich verhört zu haben. „Das ist ja lächerlich. Jedes Baby kommt in das Aufzuchtzelt. Du auch.“

„Was ist das? Dieses Zelt?“

„Na, alle Neugeborenen, die ärztlich gesund sind, oder eine Chance haben zu überleben kommen in ein spezielles Zelt. Dort sind sie geschützt vor Krankheiten. Die abgepumpte Muttermilch wird mit verschiedenen Substanzen gemischt, die ein besseres Wachstum und auch die Intelligenz fördern sollen. Natürlich sind auch Chemikalien darunter gegen Krankheiten. Alle vier Stunden bekommt das Baby diese Nahrung durch eine Magensonde zugeführt. Auf diese Weise kommt auch keine unnötige Luft in den Magen. Du erinnerst dich nicht, wie? Na ja, ich auch nicht,“ gab ich zu.

„Woher weißt du es dann?“

„Als unsere Arbeitsmoral auf dem Tiefpunkt war, hatte der Vorstand die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten. Entweder uns alle auszutauschen oder einen Tagesausflug zu machen. Er entschied sich für Letzteres. Wir haben einen guten Vorstand,“ verkündete ich stolz.

„Allerdings,“ ich zögerte kurz, „sind sie dennoch alle drei verstorben.“

„Wer?“

„Na, die Babies. Und jetzt nerv mich nicht länger mit komischen Bewegungen oder Fragen.“ Ich nahm meine Medikamente und brachte sie ins Bad. Der Medikamentenschrank war so versiegelt, dass weder Sand noch Wasser durchdringen konnte.

Narutos Berührung schien immer noch auf meiner Haut zu brennen. Besonders dort, wo sein weiches Haar meinen Hals berührt hatte. Ich sah in den Spiegel, ob ich vielleicht eine Krankheit bekommen hatte. Rote Schwellungen, möglicherweise war ich allergisch gegen ihn.

„Du hast mich auch angefasst,“ ertönte Narutos Stimme direkt neben mir, so dass ich zusammen zuckte.

„Wie bitte? Das hab ich nicht. Nie im Leben.“ Wieder ein Traum.

„Doch. Du hast deinen Arm um meine Taille gelegt.“

„Das war doch keine Berührung. Nicht so eine, wie du sie eben gemacht hast.“

„Was dann?“

„Es war eine besitzergreifende Berührung. Schließlich bist du mein Eigentum. Vergiss das mal nicht.“

„Hm, und das soll auch so bleiben, oder?“

Oh Mist, da hatte er einen wunden Punkt getroffen.

„Bekommst du keinen Ärger auf der Arbeit, wenn du nicht erscheinst,“ fragte er weiter.

Ich musste mich getäuscht haben. Deprimiert kam er mir nicht vor, mit dieser ganzen Fragerei.

„Nein.“

„Aber was ist wenn sie dir nicht glauben, dass du wirklich krank bist?“

„Unmöglich. Niemand würde im Ernst krank spielen, wenn er es nicht wäre.“

„Wieso nicht?“

„Naruto,“ ich ging an ihm vorbei zum PC. „Überleg doch mal. Die Arbeit ist das einzige Vergnügen das wir haben. Wer bleibt schon freiwillig zuhause wenn es nicht sein muss?“

Ich konnte wirklich nur den Kopf schütteln über Naruto, aber ich tat es vorsichtshalber nur innerlich, sonst hätte er sicher gleich gefragt, warum ich das tat. „Komm jetzt lieber her und sieh dir an, was ich herausgefunden habe.“

Ich öffnete das Textblatt mit den Namen und Adressen. Naruto trat an meine Seite.

„Kennst du einen dieser Namen? Kommt dir einer bekannt vor?“ fragte ich ohne große Hoffnung.

Naruto überlegte eine Weile. Schließlich meinte er, der Name des verschwundenen Mannes käme ihm bekannt vor.

„Verstehe. Um ehrlich zu sein, hatte ich auch vor mir seine Wohnung als erstes anzusehen.“ Ich nickte.

„Warum nicht meine?“

„Deine wurde doch in Brand gesteckt. Da wird es nichts mehr geben was uns weiterbringt. Wobei auch immer.“

„Vielleicht doch.“

„Meine Güte, wie kann man nur so stur sein.“ Aber vielleicht sollten wir uns das Disaster wirklich mal ansehen. Vielleicht konnte Naruto sich dort an etwas erinnern. „Aber gut, von mir aus.“

Ich suchte Narutos Adresse. Dabei fand ich wieder den Artikel, der auch in der Neveralone-Anlage bekannt gegeben worden war.

„Du wurdest zuletzt in 73520294834 gesehen. Naruto, was hattest du denn dort verloren? Dort leben die, die keine Arbeit haben. Nur Gesindel. Das Allerletzte.“

Ich sah ihn fragend an, aber Naruto zuckte nur mit den Schultern.

Und dann kam seine Adresse. Naruto Uzumaki, Einwohner von Block 11 in 73520294833. Oh mein Gott. Er hatte in dieser Gegend gelebt? Aber er hatte doch Arbeit. War sogar bekannt.

„Das ist komisch.“

„Sasuke, lass uns dorthin fahren,“ rief Naruto mit fröhlicher Stimme. „Ich habe ein gutes Gefühl.“

Ich dagegen hatte ein ganz schlechtes Gefühl. Welcher anständige Mensch ging schon freiwillig in so eine Wohngegend?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2013-02-20T22:09:23+00:00 20.02.2013 23:09
Super Kapi^^


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