Ein Morgen in der Wohnung 27/3
„Sasuke, aufstehen,“ hörte ich Narutos Stimme, gleichzeitig fühlte ich einen Stoß an meiner Schulter.
Ich blinzelte zu ihm hoch. Ach ja, ich hatte Naruto ja gebeten, mich zu wecken bis wir einen anderen Wecker hatten. Es wunderte mich schon, das dieser hier und nur ein einziges Geräusch machen konnte, bis ich beim Herumprobieren festgestellt hatte, das Ding war kaputt.
„Danke,“ krächzte ich mit meiner morgendlichen Stimme und setzte mich auf.
„Nix zu danken,“ kicherte Naruto und sprang aus unserem Bett. „Ich freu mich, das ich was für dich tun kann und noch mehr freue ich mich darüber, das wir zusammen in einem Bett schlafen.“ Naruto strahlte.
„Ja, aber auch nur weil die Couch zu unbehaglich war,“ versuchte ich erfolglos seine Freude zu dämpfen.
Er war schon los gelaufen in die Küche. Irgendetwas schepperte im Wohnzimmer aber ich hatte keine Ahnung was und Naruto blieb auch nicht stehen um es aufzuheben. Na egal. Ich schwang jetzt auch meine Beine aus dem Bett. Mein Ziel war das Bad. Also würde ich gleich wissen, was Naruto herunter geworfen hatte.
Genau wie alles war auch die Wohnung sternenförmig angeordnet und der Mittelpunkt bildete das Wohnzimmer. Ah, nur seine Denkhilfe lag am Boden. Ich hob sie auf.
„Ach Sasuke, sag mal, wie fühlst du dich?“ rief Naruto von der Küche her.
„Gut, wieso?“
Verwundert fragte ich mich, wieso ich mich nicht gut fühlen sollte.
„Nur so. Freut mich.“ Dieses aufgekratzte Getue schon am frühen Morgen. Es war sogar noch schlimmer mit ihm geworden seit wir hier waren. Ja, ich war mir sicher das er als lebender Mensch schon so gewesen war. Wahrscheinlich war er sogar noch übler drauf.
„Weißt du, Naruto,“ überlegte ich laut, „eigentlich hat es doch auch was positives, das du ein Gamiano bist.“
Naruto streckte seinen zerzausten blonden Kopf durch den Eingang. In der Hand hielt er eine Pfanne. Er kochte also?
„Oh nein, bitte nicht wieder so etwas fettiges am frühen Morgen.“
„Nein?“ Er sah auf die Pfanne in seiner Hand, als hätte er sie vorher überhaupt nicht bemerkt. „Magst du keine Mehlkuchen?“
„Die sind auch von Pflanzen oder?“
„Mehr oder weniger.“
„Das Öl auch, aber nein, ist mir zu fettig, bin ich einfach nicht gewöhnt. Naruto es reicht wirklich völlig, wenn ich morgens eine Nahrungspille nehme. Also mach dir keine Mühe. Außerdem hab ich ja schon zugestimmt bei diesem verrückten Experiment mitzumachen.“
„Glaubst du etwa, das ist der Grund, weshalb ich dir Frühstück machen will?“ schnaubte er und ich hätte schwören können, das ich tatsächlich weißen Dunst aus seinen Nasenlöchern kommen sah. Aber – das war ja unmöglich. Er musste nicht atmen.
„Nein, nein natürlich nicht,“ wiegelte ich schnell ab. Mittlerweile dachte ich, das es egal war ob Naruto ein Gamiano war oder nicht, hoffentlich hatte er meine diesbezügliche Aussage vergessen.
„Was meinst du mit, es hätte auch was Gutes, das ich ein Gamiano bin?“
War klar, er hatte es nicht vergessen. „Nun, ich meinte, sonst hätten wir uns nicht kennen gelernt, weißt du?!“ erklärte ich schnell und betete, er möge sich damit zufrieden geben.
„Da hast du recht,“ lachte er und verschwand wieder in die Küche.
Ich atmete auf und machte mich auf den Weg ins Bad. Ähnlich wie in der Küche und auch in den anderen Räumen gab es hier ja auch eine Sanddusche. Was soll ich sagen, ich war dieses – zugegeben – unnatürliche Zeug nun einfach mal gewöhnt und fühlte mich irgendwie wohler damit. Es war mir vertraut, ich war damit aufgewachsen.
Nachdem die seltsamen Schlafkittel in Schlafanzüge getauscht worden waren, zog ich diesen vor der kleinen Tür aus, die vom großen Bad zur Sanddusche ging und mangels einer Ablage ließ ich ihn auf dem Boden liegen, bevor ich in die Dusche ging, die hier die Größe einer Abstellkammer hatte.
Während wir mit der Fahrröhre in den Untergrund fuhren befestigte Naruto mehrfach seinen Assistentenanstecker an dem weißen Kittel.
„Meine Güte, ist es nicht egal, ob er hier steckt oder dort?“
„Schon, aber er muss gerade sein. Damit ihn jeder lesen kann.“
Ich griff mir an den Kopf. Die Fahrröhre stoppte und wir wurden nach draußen befördert. Hinter uns schloss sich sofort wieder die Plastiktür und sie surrte wieder nach oben.
„Ne Menge los hier. Am Morgen.“
„Klar.“ Naruto setzte sich schon in einen kleinen Bomm, diese hier hatten zum Glück nur zwei oder sogar nur einen Sitz. Kein ungebetener Mitfahrgast mehr. Ich setzte mich neben ihn und freute mich bereits auf meine Arbeit. An diese Dinger gewöhnte ich mich auch langsam, vor allem da die kleineren Bomms nicht so gefährlich aussahen und ständig gewartet wurden.
Naruto rutschte unruhig auf seinem Platz herum, kannte ich gar nicht von ihm. „Was ist denn mit dir?“
„Ach, nichts, es ist nur – du weißt ja, du musst zuerst hoch in die ärztliche Abteilung?“
„Das hab ich glatt vergessen, stimmt ja. Nur keine Angst, es ist bestimmt alles in Ordnung. Mir geht’s gut.“
„Echt jetzt?“
„Ja. Wirklich.“