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In the year 4545

von

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Sasukes Ja

Ich saß auf einem grauen Stuhl oder besser einer Liege, nun, auf einer Mischung aus beidem und sah nach oben in das grelle Licht. Wenn ich ein wenig nach rechts unten sah, konnte ich die beiden blonden Zöpfe auf dem Rücken der Ärztin sehen. Wie hatte es nur passieren können, das ich hier gelandet war? Um es kurz auszudrücken – die Schuld trug Naruto, der meine Schwäche schamlos ausgenutzt hatte.

Eine Bewegung aus dem Augenwinkel ließ mich wieder zur Ärztin sehen. Sie hatte meinen Chip und auch das Sprachbehinderungsgerät von Sasori entfernt um mir Narutos Antikörper einzuimpfen.

Jetzt drehte sie sich mit einer Spritze zu mir um und ich konnte sehen, das sie eine goldgelbe Flüssigkeit enthielt.

„Ist das das Zeug?“ fragte ich einfach nur um etwas zu sagen.

„Das Zeug? Das ist die letzte Hoffnung auf ein Überleben unserer Art.“ Irgendwie klang alles was sie sagte schnippisch.

Ich hatte überlegt, ein Gespräch mit ihr anzufangen, aber das konnte ich mir eigentlich sparen. Also sah ich wieder hoch zur Lampe während sie näher kam.

„In den alten Filmen glauben sie, wir hätten später eine Technologie die Spritzen vermeiden würde,“ hörte ich mich nun doch sagen.

„So ein Unsinn.“

Auf sehr unangenehme Weise spürte ich, wie sie mir die fette Nadel in die Vene schob. Von dem Serum selbst merkte ich nichts, nur wie sie wieder entfernt wurde.

„So das war´s. Nun können wir wirklich nur noch hoffen.“

„Aha. Und was, wenn es nicht klappt?“

„Dann überlegen wir uns etwas anderes.“

Soviel zur letzten Hoffnung der Menschheit.
 

Ich stand auf und machte mich auf den Weg nach Hause. Mir war schlecht. Nicht von dem Serum, aber von der ganzen Prozedur, die ich über mich hatte ergehen lassen müssen. Nachdem ich alle Riegel gesichert hatte, ging ich ins Schlafzimmer und ließ mich auf unser Bett fallen. Zum Glück war die Farbe überstrichen worden in einem neutralen Weiß und auch unsere Bettwäsche war nun braun kariert. Etwas, was Naruto zwar nicht gefallen hatte, aber sogar er fand es besser, als das was wir da zuvor hatten.
 

Tsunade, so hieß die Ärztin, hatte mich darüber aufgeklärt, das man den Chip und alles andere nicht biologische aus meinem Körper entfernen müsse, nur zur Sicherheit. Jetzt könnte ich im Prinzip zur Regierung rennen, aber ohne Identitätschip? Nebenbei hatte ich mich hierzu mehr oder weniger frei entschieden, wenn ich auch keinen Eid oder sonstigen Schwur geleistet hatte. Ich war nun einer dieser Widerstandsrebellenarmee oder was auch immer. Nein, im Grunde war ich nicht mehr als ein wertvolles – das blieb noch abzuwarten – Versuchskaninchen.

Narutos Antikörper waren komplett aus seinem Blut gefiltert worden, und man hoffte nun einfach, das mein Blut sie vermehren würde. Letztendlich war der ursprüngliche Virus doch als zu gefährlich eingestuft worden, auch im Hinblick auf körperliche Veränderungen die er bei mir verursachen konnte, und das hatte mir ein Ja sagen ungemein erleichtert. Entweder mein Körper reagierte auf Narutos Zellen oder er stieß sie ab.

Ich schloss die Augen und dachte daran, wie ich mit Naruto zum ersten Mal zu unserer Arbeitsstätte kam. Naruto hatte auch einen weißen Kittel bekommen und den Status eines Assistenten. Meines Assistenten. Mit der Fahrröhre waren wir in den Untergrund gefahren und von dort aus mit einem bommähnlichen Fahrzeug zur unterirdisch gelegenen Arbeitsstätte. Ich war sofort als wir den Raum betraten begeistert gewesen.

Erde. Massenhaft Erde befand sich in einzelnen Behältern, die mich an Terrarien erinnerten, wie ich sie schon im Fernsehen gesehen hatte. Sie standen auf einem Laufband und ich musste verschiedene Mineralien hinzufügen. Naruto kontrollierte danach ob die Menge die ich hineingegeben hatte auch stimmte. Was keine Kunst war. Die Mengen an Mineralstoffen die ich hinzufügen musste waren abgepackt. Danach musste ich die Erde mit den Händen gut durchkneten und durchrühren und dieses Gefühl war einfach unglaublich. Unbeschreiblich. Tja, und Naruto hielt danach nur noch ein Messgerät in die Erde, gab sein okay und der nächste Behälter kam angefahren.

Natürlich waren noch andere Arbeiter da. Sie alle waren gut gelaunt und machten ihre Witze. Natürlich waren wir als Neuankömmlinge besonders interessant. Ich hingegen interessierte mich nicht so sehr für diese Leute. Mich interessierte viel mehr eine Tür, vor der ein rotes Licht brannte, mit der Aufschrift Betreten strengstens verboten.

„Ach, Doktor Sasuke ist in einer Aufzuchtstation großgezogen worden,“ hörte ich Naruto sagen. „Glück für ihn, das er mich getroffen hat.“

Aber es gab auch Leute, die Naruto kannten. „Ja, stimmt, früher hab ich für die Zeitung gearbeitet, aber die Sache wurde irgendwann zu heiß, also bin ich abgehauen.“

Also wusste hier keiner, was wirklich gespielt wurde.

Während der Pause hielt ich mich also lieber zurück und überließ das Reden Naruto. Dabei erfuhr ich dann so ganz nebenbei, dass meine Studien über Pflanzen der Regierung nicht gefallen hätten, sie mich daher überwachten und Naruto habe mich quasi gefunden und gerettet. Dank Sasori hätten wir hier nun erst mal eine sichere Unterkunft und natürlich Arbeit. Und zwar solange, bis die Regierung mich nicht mehr suchen würde. Was ja eigentlich auch stimmte. Aber das einzige was mich wirklich aufhorchen ließ waren die Studien über Pflanzen. Ansonsten beschränkte sich mein Beitrag zu diesen Gesprächen nur auf meine Arbeit die ich hier machte und über die ich mich wirklich freute.

Trotz meiner Begeisterung für die Arbeit und das die acht Stunden im Nu verflogen waren, war ich froh, als ich endlich wieder zuhause war. Ich ließ mich von Naruto sogar zu einem Bad überreden und wäre fast dabei eingeschlafen.

Mit Müh und Not schaffte ich es gerade noch so ins Bett. Irgendwann in der Nacht wachte ich auf, weil ich Hunger hatte. Als hätte Naruto das schon geahnt war er kurz darauf mit einem belegten Brot da. Eine Pille wäre mir lieber gewesen, ich wollte eigentlich nur schlucken und weiterschlafen und nicht kauen. Zurückschicken wollte ich ihn aber auch nicht.

„Sag mal, was ist hinter dieser Tür, diese streng geheime?“ fragte ich ihn.

„Och, nichts Besonderes. Pflanzen eben. Und auch Tiere.“

Ich verschluckte mich fast. „Tiere? Etwa lebende?“

„Ja. Käfer und Würmer. Das ist Shinos Reich. Die Würmer lockern die Erde auf für die Pflanzen und die Käfer – tja, die haben auch irgendeinen Zweck.“

„Es gibt Tiere hier und du sagst mir nichts?“

„Hm.“

„Die will ich unbedingt mal sehen. Glaubst du, das geht?“

„Wie gesagt, es ist Shinos Reich. Aber – wenn du uns hilfst und ja sagst – ich glaube, Sasori könnte ihn überreden, dich einen Blick hineinwerfen zu lassen.“
 

Ja, und so war ich in diesen Schlamassel geraten. Ich hatte nicht mehr schlafen können und noch in der gleichen Nacht Sasori mein Ja gegeben.

Im Augenblick fragte ich mich, wie viel von diesem Ja von mir selbst kam und wie viel davon von Naruto manipuliert worden war, aber – es fühlte sich trotzdem richtig an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-09-19T20:13:21+00:00 19.09.2014 22:13
Super Kapi^^


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