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Lost in Darkness

The Dark Side Inside Me
von

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Alone

Panik. Furcht. Schwarz.

Ich bin mir sicher, das ich mein Bewusstsein wiederhabe, weil ich diese Gefühle verspüren vermag. Aber warum seh ich dann nichts? Alles um mir herum ist wie ein schwarzer weiter Raum und je mehr ihr mich mit meinen Gedanken dazu zwinge meine Augen zu öffnen, desto größer wird meine Angst gelähmt zu sein. Liege ich immer noch auf dem Boden? Selbst meine Wunden fühle ich nicht mehr, auch nicht mehr die Anwesenheit von dem antiken Monster. Alles was mich umgibt, ist diese überwältigende Aura des Wolfgeistes, dessen gelben Augen, die geöffnete Schnauze mit den langen Zähnen und die langen schwarzen Klauen an seinen Pranken, ich gesehen habe. Nun so wie ich darüber nachdenke, fällt mir ein, dass ihm die Beine gefehlt haben. Mir sind noch nicht viele Geister unter die Augen gekommen und ohne Beine sicher erst Recht nicht.

Wie aus einem Koma erwacht, strömen erst nach und nach weitere Eindrücke auf mich zu. Zuviele auf einmal, sodass ich gar nicht wissen vermag welche ich zuerst ergreifen soll, um mich zu orientieren. Immer weiter wird mein Kelch des Bewusstsein mit Erinnerungen und Gefühlen überschüttet, bis sie letztendlich überlaufen, während ich mit meinen Händen versuche sie aufzufangen. Vergebliche Liebesmüh. Noch immer habe ich die Kontrolle meines Körpers nicht zurück, stattdessen werde ich gequält mit Eindrücken und Bildern, die das Schwarz allmählich ersetzen. Zuordnen kann ich sie jedoch immer noch nicht. Nur eines weiß ich nun ganz genau: Nicht die Wunden meines Körpers nehm ich wahr, sondern die aufgerissenen Narben, die Löcher in meiner Seele, die zu einem tiefen Abgrund führen, wenn ich zulange hineinblicke und die frischen Wunden, durch die immer noch meine Kraft nach außen dringt und mir immer weiter abhanden kommt. Selbst wenn ich mich darauf konzentriere diese Wunden zu pflicken, so verletz ich mich an den scharfen Rändern dieser Wunde, die mir nur Neue zufügen.

Urplötzlich durchfahren mich brennende und stechende Schmerzen zugleich, als würde mich etwas beflecken wollen, sodass nichts mehr von mir übrig bleibt. Wie eine dunkle Säure, die alles von mir verschlingen und auflösen will, keimt diese Frucht des Unheils weiter in meinem... Körper? Nein, meine Seele.

Nun spüre ich es deutlich: Etwas versucht mich auszulöschen, meinen restlichen Widerstand zu vertilgen. Wie schwarze unlöschbare Tinte, die ein weißes Blatt befleckt und sich weiter ausbreitet, bis nichts mehr von der reinen Farbe zu sehen ist.

Mein Widerstand ist ohnehin schwach, weil es sich mir nicht erschließen will von wo ich angegriffen werde. Wo ist oben, wo unten? Wo ist der Himmel, wo die Erde? Und das Wichtigste: Wo befinde ich mich? Wie soll ich mich gegen etwas wehren, wenn ich nicht einmal weiß was es ist und... was ich bin?

Diese Frage lässt mich kurz in meinen panischen Gedanken einhalten. Die Frage nach dem Sinn des Lebens und dem Sinn seines eigenen Lebens war schon immer etwas, was man für sich beantworten soll. Ich beantworte sie mir ebenfalls immer wieder aufs Neue, aber in diesem Moment gelingt es mir nicht einmal einen Teil von den Erkenntnissen aufzurufen. Mir gelingt es nicht einmal, die Frage neu zu beantworten. Warum bin ich hier, was mach ich an solchen Ort, wie bin ich hingelangt? Keines kann ich mir beantworten. Nichts! Ein stummer Hilfeschrei entkommt mir. Aber entkommt er auch aus meiner Kehle? Nicht einen Körperteil vermag ich von mir aufzuspüren. Es ist als würde ich von der Kontrolle meines Leibes entzogen worden. Dafür setzt man mich in diese Leere aus!

Aber selbst die Leere trifft es nicht einmal ganz. Ich bin allein mit meinen Schmerzen. Sind es wirklich die Meine? Kann ich überhaupt atmen? Solange ich diese Fragen nicht klären kann, wie soll ich gegen diesen unsichtbaren Feind kämpfen, der mich nach und nach auffrisst?

Ein Gedankenblitz durchfährt mich und bringt etwas bildlich vor meinen geistigen Auge. Das Maul des Wolfsgeistes. Frisst er mich auf? Das würde seine Präsenz erklären, die mich umgibt wie eine Haut, die ich momentan nicht zu sehen vermag. Angestrengt versuche ich mich zu erinnern was geschehen ist. Aber wie soll ich sowas aufrufen können, wenn ich sichtlich bewusstlos geworden bin und dieser Zustand irgendwo immer noch hält? Zwischen der ätzenden verbildlichten Säure und den Gedankenstrom fällt es mir immer schwerer einen klaren Gedanken zu fassen. Dabei brauch ich doch nur eine bestimmte Erinnerung. Aber wie soll ich sie finden? Alles ist dunkel und verworren. Bilder, Erinnerungen und Gefühle verschwimmen, umkreisen mich, ziehen sich zusammen, dehnen sich aus, drehen sich im Kreise, sodass sie groteske Gemälde erschaffen. Erneut ist mir das Schreien verwehrt und es erklingt nur in den tiefsten meiner Seele und prallen wie bei einem Echo in einer Höhle an den Wänden meiner seelischen Wunden ab und schlagen mit voller Wucht zurück. Unter wievielen seelischen Qualen kann sich ein Mensch aussetzen? Ob sowas mal erforscht wurde? Und wenn nicht, dann erlebe ich es selber an mir und es ist bereits ein Wunder, das ich nicht verrückt geworden bin. Selbst in dieser kurzen Zeit meine ich immer mehr den Verstand und den Anhang zu meinem wahren Ich zu verlieren. Wie an einem Farnenhalm versuche ich mich an das einzige Schöne zu klammern, das das letzte Fleckchen weiß vor der Übernahme bewahrt.

Mir stockt es. Wer sind diese Personen, die mich davor bewahren? Ihre Gesichter verschwimmen vor mir und tauchen in das Meer der Erinnerungen ab, während ich vergeblich versuche nach ihnen zu greifen. Wer seid ihr... wer bin ich?
 

~
 

Es gibt Berichte über Menschen mit einer Identitätskrise, vielleicht kennt einer solch eine Person, aber Jun erlebt diese Qual mit einer Intensität, die ihr nach und nach alles raubt, was sie noch besitzt. Verloren in ihren Gefühlen und Erinnerungen ist sie sich ihren tiefsten Inneren ausgesetzt, der sich einen Körper mit jemand anderen teilen muss. Zwar hat sie bemerkt, das der Wolfsgeist sie weiterhin umgibt, doch vermag es sich ihr nicht zu erschließen, wo genau sich dieser aufhält. Diese Erkenntnis würde ihr vielleicht den allerletzten Verstand rauben.

Obwohl sie verloren zu sein scheint, kämpft sie weiter um das Leben, was sie einst führte. Das weiße Tuch ist noch nicht gänzlich befleckt von dieser dunklen Flüssigkeit. Noch trägt sie ihren Glauben und die Liebe in ihrem Herzen. Aber solang sie dieses Herz unter dem wirbelnden Chaos nicht zu finden vermag, sieht sie keine Lösung Widerstand leisten zu können. Aber die Kazama weiß, es existiert noch und solange gibt sie nicht die Hoffnung, nach der Suche, auf.
 

Ihr fragt euch bestimmt, was geschehen ist. Was hat die friedvolle Freiheitskämpferin dazu veranlasst in solch eine Situation zu kommen? Es ist ihre Wahl gewesen, den verseuchten Weg zu gehen, anstatt den der sie in die friedvolle Welt des Todes geleitet.

Der Wolfsgeist hat somit ihren Wunsch auf Überleben verspürt und ist dieser Spur gefolgt, wie ein Spürhund der den Duft eines vermissten Menschens folgt. Man kann nun sagen, dass er darauf hinaus gewesen ist, ihr das Leben zu retten. Aber eher hat ihn genau die Tatsache, das sie in Lebensgefahr schwebt, dazu verleitet den Ort des Geschehens aufzusuchen. Nur Menschen, die am Rande des Todes stehen, entscheiden sich dafür weiterzuleben oder zu sterben. Es muss also ein geschwächtes Geschöpf sein, welches darum ringt am Leben zu bleiben, aus welchen Grund auch immer. Was er aufgefunden hat, sind Ogre und eine junge Frau, die verzweifelt um ihr Bewusstsein ringt. Das verteufelte Wesen interessierte ihn nicht. Viel mehr ist es diese Aura, die die Frau mit den rabenschwarzen Haar, umgibt. Sie verletzt ihn und widert ihn an, doch zugleich bekommt er das Bedürfnis diese reine Seele beflecken zu wollen. Ein Grinsen steht in seinem Gesicht und gibt ihn einen furchterregenden Anblick. Genau in diesem Moment sackt auch das Bewusstsein der Frau weg und es bleibt dem Räuber nun frei die Beute an sich zu reißen. Er wird ihr das Leben gewähren- unter seiner Fittiche! Ogre scheint jedoch eher drauf und dran zu sein, das Leben dieser Frau zu beenden und genau das will der Wolfsgeist verhindern. Er ist mächtig, aber nicht vollkommen. Nur mit einem Körper vermag er es das gänzliche Potenzial seiner Macht ausschöpfen zu können und dieser zierliche Körper scheint da wie geeignet. Zumal sie etwas Mysteriöses umgibt. Er spürt sogleich das sie kein normales Menschlein sein kann.
 

Genau in dem Moment als Ogre die Frau hochhebt, schoss der Geist hervor und durchdringt attackierend den Körper des Monsters, das ihn zurücktaumeln lässt. Die Frau entgleitet dem Griff und fällt immer noch ohne Bewusstsein zu Boden.

Die drohenden Augen, die eine wahnsinnige Intelligenz ausstrahlen, durchbohren den knieenden Feind. Wie bei zwei Aasfressern, die sich um eine Beute streiten, kämpfen die beiden übernatürlichen Wesen um das Leben oder den Tot der Frau. Beide haben ihre eigenen egoistischen Gründe, warum sie ihr Ziel erreichen wollen. Das Duell verläuft nur auf mentaler Ebene, die Ogre mehr zu schwächen scheint als jeden physischen Angriff von Jun und Jin. Er ist es auch gewesen, der seinen Rückzug antritt.
 

Kaum ist sein Gegner verschwunden, bestürmt der Wolfsgeist die Kazama, wie vorhin Ogre, nur das er nicht durch ihren Körper dringt, sondern sich in ihrem Inneren ausbreitet, sämtliche Funktionen ihres Leibes an sich reißt und somit die Kontrolle davon übernimmt, indem er sie sich immer tiefer in seinem Körper verschlingt und dabei ihren Zierlichen dabei in sich aufnimmt. Immer weiter verschwindet ihr eigener Leib, während sich der Wolfsgeist immer weiter verfestigt und selbst Beine, aus seinem vorherigen feinstofflichen Körper, bilden lässt.
 

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Kazama. Jun Kazama. So ist mein Name, das kann ich anhand der Bilder erkennen, die hin und wieder aufblitzen wie ein Blitz des Gewitters. Was muss ich noch wissen? Ich muss die Personen kennen, für die ich weiterleben will. Ohne sie verliere ich jeglichen Sinn zum Leben. Mein Widerstand würde sich auflösen und diese alles verschlingende Macht vollkommen meiner Besitz ergreifen lassen. Wolfsgeist. Du bist es. Ich weiß es. Du bist es, der mir dies hier antut, mich in einem Spinnenetz gefangen nimmt, wie eine Fliege, die nicht mehr aus der klebrigen Substanz entfliehen kann. Aber sei dir eines Gewiss: Ich werde wieder leben. Ich werde die Personen finden, dessen Leben so wichtig ist, das ich selbst nachdem ich ihre Namen und Gesichter vergessen habe, immer noch an sie denke und weiß, dass sie existieren. Ich werde sie finden und du wirst mir helfen!
 

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Die geballte Entschlossenheit der Frau trifft den Wolfsgeist unerwartet. Dieses schädliche Etwas, was er vorher an ihr verspürt hat, greift ihn unvorbereitet an und stößt ihn von seiner Kontrolle. Ein Brennen auf seinem Oberarm zieht bis in seinen Kopf und er fasst sich reflexartig mir einer Pranke dort hin. Als er jedoch merkt, dass es nichts bringt, schielt er mit den Augen zu seinem Oberarm, wo sich ein Zeichen ausbreitet. Krampfartig fasst er sich an den Kopf. Er hält dieses Gefühl nicht aus. Was auch immer die Frau im Unterbewusstsein treibt- es fügt ihm Schmerzen zu. Der ganze Körper entpuppt sich für ihn wie eine Folterkammer, doch er will diese Kontrolle nicht verlieren!

Kurzerhand spuckt er ihrem Körper aus sich heraus und bleibt doch mit ihr im Kontakt, während er die Stränge der mentalen Verbindung verstärkt. So ist es ihm möglich ihren Körper selbst von außen steuern zu können und dabei auch jegliche Abwehr des Menschens weiterhin zunichte zu machen, auch wenn sie nun wohl einiges mehr mitbekommen dürfe.

Nicht nur innere Wandlungen vollzieht die Frau die nun den Wolfsgeist an ihrem Rücken trägt, sondern auch Äußerliche. Eine violette Flüssigkeit, breitet sich unter der mysteriösen Frau aus, die sie umschlingt und ihre Körperteile in die Sülze hineinzieht, solange bis sie endlich aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht und ihre Lider aufreißt, die starrende gelbe leuchtende Augen preisgeben. Ihre Kleidung verschwindet wie weggeätzt und ihre Haut umschlingt nur noch die finstere Flüssigkeit, die sich wie eine zweite Haut an sie schmiegt. Erst auf allen Vieren abstützend versucht der Wolfsgeist sie zu erheben. Ihre Bewegungen verlaufen noch ein wenig ungelenk, wie eines Neugeborenen und so fern liegt der Gedanke nicht einmal. Doch der Wolfsgeist bezieht sich der Erinnerungen der Frau und erhebt den Körper gänzlich, sodass sie auf beiden Beinen steht. Selbst die Gesichtsmuskeln beherrscht er, sodass sie sich die Mundwinkel zu einem Lächeln heben. Er hält eine Hand von ihr gestreckt, die ebenfalls von der seltsamen Substanz umschlossen ist. Das wundersame Zeichen ist nun wie ein Schutzsymbol auf der Haut des unbekannten Menschens eingebrannt. Etwas, was selbst der Wolfsgeist nicht versteht. Soll dieses Mal vor düsteren Wesen schützen? Vollkommene Übernahme verhindern? Wenn ja, dann muss er herausfinden wie er es auslöschen kann!
 

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Ich kann mich nicht entscheiden, was quälender ist... Eine Finsternis, die mich nicht sehen lässt was ich verrichte, oder sehen zu können was ich anderen antue, ohne etwas dagegen unternehmen zu können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ling-Xiao
2012-10-16T11:40:49+00:00 16.10.2012 13:40
Hey ich finde diese Geschichte echt hammer.
Ich hoffe dass du bald weiter schreibst.

LG Ling-Xiao


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