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Silent Ship

-without any words-
von

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Dunkle Welten I

ゼロ:
 

Ich konnte nicht schlafen, ich wollte es auch gar nicht. Etwa eine Viertelstunde lag ich in Satsukis Bett, dann entschied ich mich dazu, doch aufzustehen. Ich ging zum Kleiderschrank, den ich langsam öffnete. Mir war kalt und ich wollte nicht in meinem T-Shirt umher laufen, und schon gar nicht nackt ins Bad gehen um mir meine Shorts zu holen, also streckte ich die Hand eher zögerlich nach dem Stapel Unterwäsche aus, um mir eine schwarze Boxershorts anziehen, zog mir dann einen grauen Pullover heraus, um ihn überzuziehen. Er war schlicht, aber wunderbar kuschelig. Lautlos seufzend ging ich vergnügt aus dem Schlafzimmer hinaus und durchstreifte leise das Haus. Es war das erste Mal, dass ich von Satsuki unbeobachtet war. Ich schaute mir einige Fotos auf einer Kommode an, auf jedem waren mir unbekannte Menschen abgebildet, aber manchmal war auch Satsuki selbst darauf. Er sah jünger aus, war vielleicht im Teenager-Alter.

Ich sah mir die Romane in seinem Bücherregal an, betrachtete das schwarze Klavier, das in der Ecke des Wohnzimmers stand, bevor ich an eine geschlossene Tür kam. Ob das das Arbeitszimmer war? Ich lauschte für einen Moment, doch da es still blieb, öffnete ich die Tür und warf unsicher einen Blick hinein. Es war ein kleines Zimmer, ausgefüllt mit 3 großen und breiten Bücherregalen, einem Holztisch mit Lampe und Stuhl sowie einem Lesesessel. Die Fensterbretter waren voller Pflanzen und Blumentöpfe… Neugierig ging ich hinein und sah mir die Bücher stirnrunzelnd an. Es schienen alles Sachbücher zu sein. Doch ich verließ das Zimmer nicht sofort wieder, sondern besah mir die einzelnen Titel genauer und suchte mir ein paar Bücher raus.

Ein Fehler.
 

砂月:
 

Ich verließ das Arbeitszimmer, um mir etwas zu trinken zu holen, warf aber vorher einen Blick ins Schlafzimmer. Ich bekam einen kleinen Schock, als ich Zero nicht mehr im Bett liegen sah. Ob er abgehauen war? Wieder einmal…?

Rasch drehte ich mich um und begann mich umzusehen, auch im Wohnzimmer war Zero nicht, allerdings fiel mir die geöffnete Tür zu meinem Lesezimmer auf. Stirnrunzelnd ging ich näher und bekam den nächsten Schock. Zero hockte in der Nähe der Regale vor einem Stapel aufgeschlagener Bücher – und schien zu weinen.

Kurz blieb ich reglos stehen, dann kniete ich mich neben ihn. „Zero? Ist alles in Ordnung?“ Erschrocken zuckte er zusammen und sah mich an, nachdem er sich über die Augen gewischt hatte. Er zog die Nase hoch und wandte den Blick wieder ab. Wahrscheinlich sollte mir das zeigen, dass nicht alles in Ordnung war. Was war los? Mein Blick fiel flüchtig auf die Bücher, die er sich rausgesucht hatte. Sie handelten von Kommunikation, Körpersprache, Linguistik, Psychologie, Traumdeutung, Traumata und ähnlichem. Ich hob die Augenbrauen. Was zur Hölle…? Er hätte sich Bücher zum japanischen Recht nehmen können, das hätte ich vielleicht weniger merkwürdig gefunden.

„Kann ich dir helfen?“, wollte ich leise wissen, woraufhin er sich zögerlich an mich lehnte. Ich schlang die Arme um ihn und drückte ihn sanft an mich, streichelte ihm tröstend über den Rücken. „Ist was passiert..?“, fragte ich nach einer Weile, doch Zero schüttelte nur leicht mit dem Kopf. Eigentlich konnten doch nur die Bücher daran schuld sein, dass er jetzt weinte. Der Inhalt musste ihn aufgewühlt haben. Was genau? Und warum?

„Es sind die Dinge, die du gelesen hast, oder?“, wollte ich wissen, woraufhin er sich leise schluchzend von mir löste und begann, die Bücher zu schließen und aufzustapeln. Fragend schaute ich zu ihm, als er aufstand und sie wieder in die Regale einordnete. Für einen Moment blieb er stehen und starrte die Bücher an, vielleicht sah er aber auch nur ins Leere, so genau konnte ich das nicht erkennen. Langsam stand ich ebenfalls vom Boden auf, doch unvermittelt sah er mich aus großen, panischen Augen an und drängte sich an mir vorbei. Er verließ das Zimmer so rasch, dass ich kurz verwirrt stehen blieb, bevor ich ihm hinterher ging. „Zero?“ Ich sah mich im Wohnzimmer um, aber er kam aus dem Bad und hatte seinen Mantel übergestreift sowie seine Jeans angezogen, seine Shorts und sein Oberteil, die wir vorhin im Badezimmer liegen gelassen hatten, in den Händen haltend. Ich runzelte irritiert die Stirn. „Zero, was ist denn los? Willst du etwa gehen…?“

Er warf mir einen kurzen Blick zu und nickte knapp, bevor er in den Flur ging und sich die Schuhe anzog. „Jetzt warte doch mal! Du kannst ruhig bleiben. Warum hast du es denn so eilig?“, wollte ich wissen, woraufhin er mich schwach anlächelte und den Kopf schüttelte, bevor er aus der Haustür war. Völlig perplex sah ich ihm hinterher.

Was war denn jetzt wieder passiert!?
 

ゼロ:
 

Ich war völlig durcheinander. Ich hatte schon vorher gezweifelt, bevor ich die Bücher geöffnet hatte. Bevor ich zu Satsuki gegangen war. Bevor ich ihn und Karyu zusammen gesehen hatte. Schon vorher war ich mir unsicher gewesen.

Was machte ich da eigentlich?

Doch erst seit ich Satsuki kannte, stellte ich mein Verhalten bewusst infrage. Es gab Dinge, die ich ihm erzählen wollte… Aber ich konnte nicht. Aus verschiedenen Gründen. Vielleicht ließ sich das ändern, vielleicht auch nicht. Ich würde alles noch mal durchgehen und neu durchdenken müssen. Das hieß auch, alles noch mal zu durchleben. Und das wollte ich nicht, dafür hatte ich keine Kraft.

Und würde es sich denn lohnen? Nein, wahrscheinlich nicht. Es war ein Fehler gewesen, sich auf Satsuki einzulassen. Wenn Karyu davon erfahren würde, wäre er sicherlich verletzt. Er empfand offensichtlich mehr für Satsuki, und ich wollte ihm nicht dazwischen funken. Karyu war mein bester Freund. Er war immer für mich da, wenn ich ihn brauchte und er verstand mich, auch ohne Worte. Niemals würde ich ihn verlieren wollen. Er war mir wichtiger als alles andere. Wichtiger als JEDER andere.

Lautlos seufzend steckte ich die Hände in die Manteltaschen, während ich weiter trottete. Flüchtig hob ich den Blick und hielt verschreckt inne. Oh nein. Nicht schon wieder. Diese 3 Männer da vorne waren mir nur allzu bekannt. Hastig sah ich mich um und versteckte mich in einer Seitengasse. Die durften mich nicht sehen, sonst würde es nur wieder Ärger geben. Ich griff nach meinem Handy und schaute durch meine Kontakte, aber dann steckte ich es doch wieder weg. Ich konnte nicht jedes Mal Karyu anklingeln, wenn Ärger im Anmarsch war.

Ich holte tief Luft und wartete ein paar Minuten ab, bevor ich die Seitengasse wieder verließ. Meine drei Freunde jedoch waren noch nicht an mir vorbei gegangen.

Sie standen nun so gut wie direkt vor mir.
 

4 Tage später…
 

砂月:
 

Etwas niedergeschlagen saß ich neben Karyu an der Bar und starrte ratlos meinen Drink an.

„Wie geht’s Zero?“, wollte ich beiläufig wissen, woraufhin er kaum merklich zögerte und mir schließlich einen Blick zuwarf. „Geht so. Hatte wieder Ärger“, antwortete ebenso beiläufig, wie ich gefragt hatte. Ich runzelte die Stirn und sah ihn fragend an. „Wie…ist das denn gemeint? Ist er in Ordnung?“

Seufzend griff Karyu nach seinem Glas. „Es..es geht ihm schon wieder besser“, antwortete er ausweichend und zuckte mit den Schultern.

„Karyu. Bitte…ich…“ Kurz zögerte ich und seufzte dann. „Ich hab ihn vor einigen Tagen das letzte Mal gesehen, er war bei mir und ist plötzlich einfach weg gerannt. Ich hab bis heute keine Ahnung, was ich falsch gemacht habe.“ Ich sah Karyu an. „Und dann erzählst du mir, dass er Ärger hatte. …bin ich daran schuld?“

Nun bekam Karyu große Augen und hob eine Augenbraue. „Nun mal langsam, Satsuki. Warum solltest du daran schuld sein?“ Er runzelte die Stirn. „Zero war also bei dir…? Warum denn? Wann genau, wenn ich fragen darf? Du weißt ja, aus ihm ist nicht viel herauszubekommen…“

Ich brummte leise und leerte meinen Drink. „Er war vor 4 Tagen bei mir. An dem Abend, an dem wir beide was trinken gegangen sind.“ Ich seufzte. „Er hat neben meinem Busch draußen im Kalten geschlafen. Ich hatte schon geschlafen und nicht mitgekriegt, dass er gekommen war und als ich morgens aufwachte und aus dem Fenster schaute, sah ich ihn in meinem Garten schlafen.“ Ich schnaubte. Ich fand es immer noch verrückt. „Ich hab ihn ins Haus geholt, damit er ein heißes Bad nehmen konnte…alles war ganz normal…und irgendwann später saß er vor meinen Bücherregalen, schmökerte in ein paar wissenschaftlichen Bänden und fing an zu weinen.“ Verwirrt sah ich Karyu an. „Ich weiß nicht, was ihn so mitgenommen hatte. Ich hab versucht ihn zu trösten, aber wenig später ist er aufgestanden und aus dem Haus verschwunden.“ Ich rieb Karyu nicht unter die Nase, dass ich mit Zero geschlafen hatte, das war mir einen Tick zu privat…

Nachdenklich legte der Blonde den Kopf schief. „Mach dir nicht so viele Gedanken. Zero ist schwer zu verstehen. Was hat er denn für Bücher gelesen?“, wollte er wissen, woraufhin ich überlegte und versuchte mich zu erinnern.

„Etwas zur Kommunikation, Psychologie…Traumdeutung… solche Sachen…“

Karyu hob misstrauisch eine Augenbraue. „Muss ich nachfragen, warum du solche Bücher hast?“

Ich sah ihn beleidigt an. „Ich hab auch Bücher zum Recht, oder zu verschiedenen Sprachen. Ich hab auch Kochbücher.“ Ich brummte verletzt. „Ich halte eben viel von Allgemeinbildung. Ich bin sehr interessiert an der Welt.“

Diese Worte zauberten ein Lächeln auf Karyus Lippen. „Okay, gut. Dann will ich nichts gesagt haben. Ich find das toll“, beteuerte er und sah wieder etwas ernster drein. „Wenn ich mir das so anhöre, was er gelesen hat…kann ich schon verstehen, dass er etwas durcheinander war. Er wird sich fachliche Meinungen zu seinen ganzen Problemen durchgelesen haben.“, meinte er trocken.

„Hm…ich weiß, dass er Alpträume hat…“, begann ich, doch Karyu unterbrach mich, schien überrascht.

„Hä? Wie das denn?“

„Er hat mal bei mir übernachtet, sehr spontan, und deswegen hab ich das mitbekommen. War ganz schön heftig.“

Karyu nickte. „Ja, da merkt man, wie ihm der Schock noch immer den Knochen steckt.“ Seufzend bestellte er sich einen Cocktail und wandte sich wieder mir zu. „Was immer damals passiert ist, es lässt ihn nicht los. Es verfolgt ihn bis in seine Träume. Deswegen das Traumdeutungsbuch. Und ich denke, dass er selbst ahnt, dass er ein Trauma davon getragen hat. Deswegen die Psychologie-Bücher. Und was die Kommunikation angeht…ich denke, das erklärt sich auch von selbst. Er hat aufgehört zu reden, und es ist schrecklich schwer, sich irgendwie mit ihm zu unterhalten…“

„Findest du?“

Verwirrt sah er mich an. „Ja, finde ich. Siehst du das anders?“

„Sicher ist es gewöhnungsbedürftig, aber…man muss einfach nur die richtigen Fragen stellen, dann klappt das schon. Ein Nicken oder Kopfschütteln reicht ja manchmal schon. Und wenn ich was erklärt haben will, dann schreibt er es eben auf.“ Ich musste lächeln. „Ich finde es immer wieder interessant, mit ihm SMS zu schreiben. Selbst da lerne ich immer wieder neue Seiten an ihm kennen.“ Ungläubig starrte Karyu mich an. „Was ist?“

„Uhm…wie oft schreibt er dir denn die Dinge auf, die ihm am Herzen liegen?“

Ich zuckte verwirrt mit den Schultern. „Na immer wenns nötig war. Und das so ziemlich jedes Mal, wenn wir uns gesehen haben.“ Ich seufzte. „Karyu, mir ist es egal, dass er nicht redet. Wenn ich ihm was zu sagen habe, tue ich es. Wenn mir eine Frage auf der Seele liegt, frage ich. Irgendwie kommen wir beide immer ins Gespräch, wenn auch nicht auf die herkömmliche Art und Weise.“

Stirnrunzelnd betrachtete Karyu mich, während ich seinen Blick unschuldig erwiderte. Was war?

Schließlich leerte er seinen Drink mit einem Zug. „Also pass auf. Denk mal genau drüber nach. Zero ist ein ganz normaler Mensch gewesen. Dann ist irgendetwas Schreckliches passiert, etwas, was ihn im Folgenden dazu bringt, mit dem Reden aufzuhören. Ich denke, es war seine freie Entscheidung. Aber ich glaube nicht, dass es eine Angst ist, aus derheraus er das macht. Denn er verhält sich auch immer noch wie ein normaler Mensch. Er weigert sich nur zu sprechen, allerdings kommuniziert er ja weiterhin mit dir. Am Anfang war es so, dass er uns völlig ignoriert hat. Aber schnell hat er sich immerhin so weit gefasst gehabt, dass er uns wieder in die Augen sah. Aufs Blicke austauschen beschränkte es sich sehr lange, zumindest was seinen Umgang mit Tsukasa und Hizumi angeht. Mir hat er schon recht schnell mit dem Kopf Andeutungen gemacht, bis er das bei Hizumi und Tsuka gemacht hat, hatte es auch wieder lange gedauert. Das hat er erst gemacht, als sie ihn mehr oder weniger wieder normal behandelten.“ Eindringlich sah er mich an. „Es kommt sehr, sehr selten vor, dass er mir eine Nachricht oder einen Zettel schreibt. Niemand anderem als mir hat er bisher den Gefallen getan und selbst wenn, beschränkt es sich vielleicht auf einmal im Monat. Sehr oft sind wir alle im Ungewissen, was er eigentlich will. Aber das stört keinen, weder ihn noch uns.“ Er machte eine Pause und ließ die Worte wirken. „Verstehst du, dass ich sehr überrascht bin, dass er regelmäßig mit dir Nachrichten und Zettel austauscht? Das tut er mit niemandem sonst. Er hat sich wohl dazu entschieden, dir mehr zu geben als allen anderen. Er muss dir unglaublich vertrauen.“ Er zögerte. „Ich würde furchtbar gerne wissen, was in ihm vorgeht. Meine Theorie bisher ist, dass er das Sprechen als sinnlos empfindet. Aber warum sollte das so sein? Weil niemanden seine Meinung interessiert? Dann bräuchte er komplett nicht mehr zu kommunizieren, aber wenn es um mich oder dich geht, lässt er mehr zu. Was soll das alles nur? Was hat das für einen Sinn? Er kann genauso gut endlich wieder den Mund aufmachen.“
 

Nach diesem Monolog seinerseits herrschte lange Schweigen. Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Es waren viele Informationen auf einmal.

„O-okay…jetzt bin ich komplett verwirrt“, meinte ich schließlich und blinzelte ihn an. „Da du gerade so schön im Redeschwung bist, erzähl mir doch nun bitte, was ihm passiert ist. Du sagtest, er hätte Ärger gehabt.“

Langsam nickte er. „Es gibt Menschen, die kommen nicht damit klar, dass er schweigt. Und es gibt Menschen, die haben keine anderen Probleme und machen ihm welche. Sie lassen ihren Frust über die Welt oder was weiß ich an ihm aus, denn er liefert einen perfekten Grund. Er ist..das perfekte Opfer. Man kann nur allzu leicht etwas an ihm aussetzen. Und er kann sich nicht gut wehren.“ Er seufzte. „Zero ist körperlich nicht sonderlich stark. Er prügelt sich nicht. Keine Ahnung, ob er nicht will oder wirklich einfach nicht kann, weil er…“ Er zuckte mit den Schultern und lächelte verlegen. Tief seufzend schüttelte er den Kopf. „Es gibt so einiges, das ich nicht verstehe…“

Ich starrte ihn aus großen Augen an. „Willst du mir etwa sagen, dass er öfter verprügelt wird?!“

„Ja, das will ich“, antwortete Karyu leise und sah mich bekümmert an. „Es kommt nicht häufig vor, aber leider auch nicht sehr selten. Mehrmals im Jahr. Ich versuche auf ihn aufzupassen, aber ich kann ja nicht ständig bei ihm sein.“

Ich schluckte. „Als er als vor 4 Tagen mein Haus völlig durcheinander verließ, wurde er zusammen geschlagen? Vielleicht sogar noch auf dieser Straße?“, hakte ich mit ungewöhnlich hoher Stimme nach, woraufhin er den Kopf schüttelte.

„Satsuki, bleib ruhig. Mach dich nicht verrückt. Es war doch nicht deine Schuld. Und er wurde nicht zusammen geschlagen, okay? Er hat was abbekommen, aber er konnte weg rennen. Zero ist ziemlich flink und wendig…“, sagte er und versuchte zu lächeln, aber es missglückte ihm.

Ich legte eine Hand an die Stirn und schüttelte langsam den Kopf. „Ich glaub das einfach nicht.“, murmelte ich leise und sah Karyu an, nahm die Hand runter. „Was macht er jetzt?“

„Ihm geht’s ganz gut, glaub mir. Mach dir keine Sorgen.“, versicherte er mir, woraufhin ich langsam nickte.

„Okay.“
 

Später am Abend, als ich zu Hause war, griff ich nach meinem Handy. Ich dachte darüber nach, ihm eine Nachricht zu schreiben. Aber ich entschied mich anders.
 

ゼロ:
 

Verwirrt hob ich den Kopf. Mein Handy klingelte. Und es war nicht der SMS-Ton. Wer rief mich denn bitte an? Irgendwie neugierig tastete ich nach dem Gerät und warf einen Blick auf den Display. Satsuki. Satsuki?! Warum rief er mich denn an? Er wusste doch, dass das nicht brachte. Dennoch ging ich schulterzuckend ran.

Für einen Moment blieb es still. „Zero? Ich wollte hören, wie es dir geht. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht, nachdem du so plötzlich gegangen bist…“, fing er zögerlich an und ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus, was mich gleich daran denken ließ, dass es keine gute Idee gewesen war, den Anruf entgegen zu nehmen. Ich wollte Satsuki eigentlich möglichst vergessen, für Karyu. Aber…irgendwie vermisste ich ihn. „Ich hab gehört, was passiert ist“, fuhr er zögerlich fort, weswegen ich die Luft anhielt. Hatte Karyu mit ihm gesprochen? Alles ausgeplappert? Wie peinlich. Es war mir unangenehm. Dennoch legte ich nicht auf. „Es tut mir leid, ich hätte dich nicht so einfach gehen lassen sollen, dann wäre das bestimmt nicht passiert. Jedenfalls…hoffe ich, dass es dir wieder besser geht und alles in Ordnung ist. Wenn…wenn mal irgendwas ist, dann kannst du auch zu mir kommen okay? Ich bin für dich da, wenn du jemanden brauchst. Wenn Karyu mal nicht kann oder so…“ Völlig unsicher, so klangen Satsukis Worte. Ich war überrascht, dennoch legte sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen und ich nickte, auch wenn er das nicht sehen konnte. „Tja, also…mehr wollte ich eigentlich auch nicht sagen.“ Er schwieg für einen Moment, Stille trat ein. So leise wie möglich atmete ich ein und aus, warum auch immer. Hatte ich Angst, die nächsten Worte zu verpassen? „Meld dich doch bei Gelegenheit bei mir. Ich würde dich gern wiedersehen.“ Und schon hatte er sich verabschiedet und aufgelegt.

Wie in Zeitlupe legte ich das Handy beiseite, mein Herz klopfte wie wild. Im ersten Moment freute ich mich so sehr über seine Worte – aber in der nächsten erstarb das Lächeln auf meinen Lippen. Langsam wurde mir klar, dass Satsuki es mir sehr schwer machen würde, ihn zu vergessen…
 

---

tbc~
 

Und im nächsten Kapitel versucht sich Satsuki als heldenhafter Retter.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ZERITA
2012-11-11T07:48:03+00:00 11.11.2012 08:48
Ich bin auch sehr stark dafür, dass Satsuki es Zero schwer macht mit dem vergessen!!! Auf so eine Idee zu kommen ><
Aber armes Zero-Bärchen QQ einfach so verprügelt zu werden und das auch noch so häufig QQ Armes Hasilein *ihn plüsch*
Will ich eigentlich wissen was dem Schnuffie passiert ist? QQ
Von: abgemeldet
2012-11-10T15:18:17+00:00 10.11.2012 16:18
oje, oje, oje >____<

grob zusammengefasst:
jetz will Zero Karyu einerseits glücklich sehen, hat aber eingesehen, dass er Satsuki mag...
...und Karyu weiß jetzt, dass Satsuki für Zero jemand besonderes ist, weil dieser so viel mit ihm kommuniziert...

...dann mal los Satsuki, du heldenhafter Ritter bringe alles in Ordnung!! >o<"


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