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Paladin Buch 2

Fortsetzung von Buch 1
von

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Der Altar

Kapitel 28

Der Altar
 

Sosuke lag in seiner halbdunklen Kabine und Suchte nach Schlaf. Er hatte sich bis auf die Unterhose komplett ausgezogen und betrachtete seine Köper. Er war übersäht mit Narben und Brandwunden. Das letzte Jahr hat seinen Körper nicht gut getan. Sie verfügten zwar über übernatürliche Heilkräfte, doch das machte sie nicht Immun gegen Narben. Und weil sie so schnell wieder Gesund waren, bekamen sie vergleichsweise mehr Verletzungen ab als Polizisten oder Soldaten, die nach einer Messerattacke Wochen oder gar Monate im Krankenhaus lagen. Sosuke betrachtete seinen rechten Arm. An der Rückseite der Schulter war eine der Brandwunden zu sehn. Der Oberarm hatte mehrere Einschüsse abbekommen. Dazu hatte er in der Innenseite eine breite Narbe von einen Explodierten Bildschirm seines MgÜKPA. Im Handteller hatte er eine weitere Nabe. Dort hatte ihn einer mit einem Messer angegriffen. Und das war nur sein rechter Arm. Iwanov hatte ihm schon Prophezeit, das wenn er so weiter macht, er seine geplante Lebensspanne nie erreichen wird. Aber wenigstens waren sie nun im Krieg. Im Gegensatz zu dem letzten Jahr hatte der Feind nun eine Uniform. Jetzt sah man, wer Freund und wer Feind war. Jetzt endlich konnten er und seine Leute zuschlagen. Zuschlagen ohne, dass sie Angst haben mussten, Unschuldige zu treffen, oder schlimmer noch, dass am Tag darauf ein Anwalt ihnen schrieb.

Jetzt war er da, wofür er geschaffen wurde. Krieg zu führen, das war seine Bestimmung. Und bei jeder Gelegenheit merkte Sosuke, das er und seine Leute für den Krieg geschaffen waren. Kaum ein anderer kam mit ihren gleich, was Taktik und Kampflust betraf. Und er selbst… JA er genoss es, im Kugelhagel zu steh, das Feuern von Raketen zu hören und den Geruch von Sprengstoff in der Nase zu haben.

Dazu hatte er nun einen echten Grund, sich aus der Politik rauszuhalten. Gut, über die Hälfte des Parlamentes stand absolut hinter Sosuke. Wenn er es gewollt hätte, hätte er einen Staatstreich begehen können, und der Senat hätte zugesehen.

Macht… Bei aller Möglichkeit, Macht auszunutzen, hat er doch absolut kein Interesse dran. In seinen alten Leben hätte er sich nach diesen Möglichkeiten die Finger abgeleckt. In seinen alten Leben…

Sein altes Leben schien so unendlich lange her zu sein, das er sich kaum zu erinnern vermag. Auch die Leute, denen er begegnet war. Die Freunde. Armado… Hina… Erinnerungen die immer mehr verblassten.

Ryo hingegen… Ryo war was anderes. Selbst über ein Jahr später schlief er immer mit dem Selben bild ein. Er bekam das Bild, wie Ryo blutend in seinen Armen lag nicht aus dem Kopf. Wegen Ryo machte er das ganze doch eigentlich. DAS war seine Motivation. Er betrachtete die Narbe in seiner Hand, als sein Wecker zum aufstehen zu fiepen begann.
 


 

Esteban blickte auf die brennende Kleinstadt Moortahl. Sie hatten sie eben erst unter unerwartet hohen Verlusten eingenommen. Zinke stand neben ihn auf der Kommandobrücke und sah grimmig zu, wie die gesamte Flotte alles an Feuerkraft aufbot, um die Kleinstadt komplett einzuäschern. Auf der Brücke war geschäftliches Treiben.

„Ob wir genug Feuerkraft haben, um hier alles zu vernichten?“ fragte Zinke.

„Ich lass noch gut 20 Stunden weiter feuern. Was dann noch steht, ist nur eine verbrannte Ruine.“ Sagte Esteban. Zinke sah in den Augen seines Kommandanten eine Mischung aus Wut und Ekel. Was sie in dieser Stadt gefunden hatten. War jenseits aller Vorstellungen.

Esteban hatte eine Komplette Nachrichtensperre verhangen. Kein Ton drang seit nun gut 4 Stunden von der 1. Invasionsarmee an die Heimat. Langsam wurde man im Hauptquartier unruhig. Doch Esteban rückte von seinen Befehl nicht ab. Wenn auch nur ein Bild in der Heimat bekannt wird, wären die Folgen nicht auszudenken.

Zuerst sah es nach nichts besonderen aus. Eine Kleinstadt, 20000 Einwohner. Keine nennenswerten Kampfverbände. Wie schon eine Weile. Esteban hatte mit viel mehr militärischen Widerstand gerechnet. Doch ganze Landstriche wurden kampflos aufgegeben. Einen Schiffskampf hatten sie seit 2 Wochen nicht mehr gehabt. Esteban rechnete deshalb nun jederzeit mit einem massiven Gegenschlag der NA. Doch dies, dies hatte ihn überrascht. Die Zivilbevölkerung hatte die Truppen angegriffen. Männer und Frauen, auch Kinder stürzten sich in den Kampf.

Absolut lebensverachtend warfen sie sich auch auf Panzerfahrzeuge. Doch das Schlimmste, Mütter warfen ihre schreienden Säuglinge auf die Soldaten, eh sie sich selber meist nur mit Messern bewaffnet hinterher stürzten. Es schien als sein jeder in der Kleinstadt komplett wahnsinnig. Die Soldaten mussten sogar Kinder erschießen, die mit Sprengsätzen bewaffnet auf sie zu rannten. Die Zivilisten hatten keine wirkliche Chance gegen Panzer und Vollautomatikwaffen. Doch der Moralschaden war eine Katastrophe.

Und was die Soldaten dann in den Tempeln fanden, lies sogar gestandene Soldaten kotzen. Die Tempel waren mit Menschenopfern entweiht worden. Wahrscheinlich hatte man hier all jene geopfert, die nicht bei dem Wahnsinn mitmachen wollten. An den Wänden der Tempel hingen Ausgeweidete Körper. Die Gedärme hingen von der Decke herab. Frauen waren die Kinder aus dem Leib geschnitten worden… Beim vollen Bewusstsein. Sie hatten eine Überlebende auf der Krankenstation. Als ein Stoßtrupp einen weiteren Haupttempel der Kleinstadt erstürmte, fand gerade eine weitere Opferung Stadt. Sie kamen zu spät, um es zu verhindern, das sie der jungen Frau Gewalt antaten. Sie wurde zwar sofort Medizinisch versorgt, doch, würde sie die Nacht wohl nicht überleben. Als Esteban den Tempel betrat, musste sogar er sich übergeben. Der Tempel war mit Kinderleichen übersäht. Das Blut war bis an die Decke geschmiert. Widerliche Prophezeiungen und Blasphemische Zeilen hatte man groß an die Scheiben geschrieben.

„Die Dunkelheit wird kommen. Und die wird Blut trinken.“ Stand an dem Altar in der Mitte.

Esteban hatte darauf den sofortigen Rückzug aus der Stadt befohlen. Noch während des Rückzuges, gab er der gesamten Armader den Befehl, den Stadtkern zu bombardieren.

„Wie kann die NA so etwas zulassen?“ fragte Zinke.

„In der NA darf man glauben was man will. Da mischt man sich nicht ein. Aber dies… dies kann man nicht tolerieren.“ Brummte Esteban.

„Eine Komplette Nachrichtensperre aber auch nicht.“ Ertönte plötzlich eine stimme hinter ihnen. Die beiden Männer drehten sich um und sahen ein Offizier des Geheimdienstes.

„Was meinen sie damit?“ fragte Zinke.

„Dass man im Flottenkommando sich doch sorgen macht. Oder besser. Man flippt schon aus, weil sie sich nicht melden.“ Antwortete der Mann mit einen Breiten grinsen.

„Was wollen sie nun machen?“ fragte Esteban trocken.

„Sein sie nicht so verstimmt. Nur weil ich vom Geheimdienst bin, heißt das nicht das ich ihre Lage nicht verstehe. Aber alles weitere sollten wir unter 4 Augen besprechen.

„BRÜCKE RÄUMEN!“ befahl Esteban. Darauf verließen fast alle die Brücke. Doch Zinke, Kommunikationsoffizirin Rothel. Geschützoffizier Schulz sowie Steuermann Marlow

„Ähm… Ich meinte nur sie.“ Stellte der Geheimdienstoffizier fest.

„Dies ist mein Vertrauensrat. Was sie mir sagen, können sie auch hören.“ Erklärte Esteban.

„Sie haben aber nicht die Nötige Sicherheitsstufe.“

„Erlass 271. Ein Flotten/Armeekommandand kann sich aus sein Offizieren einen Vertrauensrat zusammenstellen. Diese haben dann die gleiche Sicherheitsberechtigung wie der Kommandant. Also können sie bleiben.“ Stellte Esteban fest.

„Nun gut. Aber das ist Streng Vertraulich. Wir hatten schon lange Berichte über obskure Sekten, die überall aufkeimen. Jedoch hatten wir nie einen Agenten einschleusen können. Dazu kommt nun diese radikale Nachrichtensperre. Wir haben faktisch jeglichen Kontakt zu unseren Leuten in der NA verloren. Letzte wirre Berichte handeln von Straßenkämpfen und Bürgerkrieg. Es ist nicht ganz klar was passiert ist.“

„Und sie haben diese Sekten im Visier?“ fragte Rothel.

„Nun. Die Verbindungen sind sehr naheliegend. Kaum nach dem ersten auftreten dieser Untergangspropheten. Begannen Unruhen und politische Konflikte, wo vorher Harmonie und Eintracht war. Wir wissen also auch nicht genau, was in der NA vor sich geht.

„Könnte das was mit dem eigentlichen Kriegsgrund zutun haben?“ stellte Zinke plötzlich fragend in den Raum. Darauf sahen der Offizier und Esteban sich an.

„Das wäre eine Möglichkeit. Aber wenn es so große Kreise schon gezogen hat, dann weiß ich nicht ob wir das Aufhalten können.“ Stellte Esteban ernst fest und drehte sich wieder zur Brennenden Stadt.
 


 

Sosuke betrat mit Salmar den Kleinen Kommandoraum. In der Hand hatte er eine Tasse mit seinen schon berühmten Tütenkaffe. Im Kommandozentrum war sehr geschäftiges Treiben. An den Wandtafeln hingen Landkarten auf Die Bildschirme zeigen ebenfalls Geländeformationen an. Immer wieder verschob jemand an den Tafeln diverse Magnetpfeile.

Als die Anwesenden Sosuke bemerkten, Stoppten sie und standen Stramm.

„Weitermachen.“ Sagte Sosuke und sah sich die Karten an. Bisher lief alles noch recht gut. Die Schlacht um die Stadt und die 30 Kilometer dahinter konnte an im voraus planen. Aber alles darüber musste man auf Grund der Gegebenheiten im Feld planen.

„Meldung.“ Befahl Sosuke und stellte sich vor eine Karte. Darauf kam ein Offizier zu ihm an die Große Karte. Dies war der Kommandostab der Paladine. Durch das voreilige Vorlagern des Militärkommandostabes hatten nun die Paladine die komplette Kontrolle über die 1. Armee. Zumindest vorerst.

„Ordensmeister, das sind die neuesten Meldungen. Der Feind hat auch im Hinterland diverse Verteidigungsstellungen, die unseren Truppen schwer zugesetzt haben. Doch durch eine Finte konnten wir mit einer Flankenbewegung die Front aufbrechen. Aktuell stehen wir an mehreren Punkten. Dort in diesen Wald ist Leilas Panzerdivision in KSK mit feindlicher Infanterie.“ Erkläret der Offizier und zeigte auf ein ausgedehntes Waldgebiet. Sosuke nahm einen Schluck aus seiner Tasse.

„Das Kommando unter Oberst Barm meldet schwere Gefechte um dieses Raffineriegebiet. Der Feind leistet erbittert widerstand. Bram hat schon angekündigt, das die Raffinerie nicht zu gebrauchen sein wird. Kampfkommando 4 meldet, das ein verzweifelter Vorstoß von Norden kommt. Man bereitet sich darauf vor, sie in dem Dorf Arkon abzufangen. Dazu haben wir immer wieder mit schweren Artilleriefeuer aus dieser Region zu rechnen. Luftaufklärung wurde abgeschossen.

Dazu haben wir Meldung von der Nordfront, das Spähpanzerdivision 15 auf einen Konvoi schwerer Haubitzenpanzer gestoßen ist. Panzerzug wurde fast komplett ausgelöscht, eh der Feind ein Gegenschlag ausführen konnte. Die 15. sitzt nun dort in diesen Dorf fest und hat gewaltige Verluste erlitten. Sie brauchen dringend entsatz. Luftaufklärung hat einen Konvoi schwerer Geschützpanzer entdeckt die in Kampfformation auf das Dorf zuhalten.“ Berichtete der Offizier. Sosuke kannte ihn von der Abschlussverleihung auf der Militärakademie der Paladine. Dort war er durch brillante Taktiken aufgefallen. Ein Grund, warum Sosuke ihn in seinen Stab haben wollte. Seine Ideen waren neu und brillant. Auch wenn es ihm etwas an Erfahrung fehlte. Doch die würde er hier bestimmt bekommen.

„Was Schlagen sie vor?“ fragte Sosuke offen und nahm ein langen schluck aus seiner Tasse. Die anderen, Erfahrenen wussten, das Sosuke diese Frage nur Leuten stellte, in denen er immenses Potenzial sah, Normalerweise. Er hatte schon mit dem bloßen Blick auf die Karte eine Strategie entwickelt.

„Nun, Ich hab da mehrere Ideen, wir ziehen Panzertrupp Leila zurück, wir fallen in einen Bogen hier zurück, und bringen uns unter den Radius der eigenen Ari. Dann bomben wir ihn raus.“

„Und Division 15?“ fragte Sosuke nach.

„Nun, ich hab schon die 16. wie auch die 17. Mobilisiert. Die 16. wird in schneller fahrt die Belagerung durchbrechen und der eingeschlossene 15. unterstützen. Wenn der Besagte Feindkonvoi angekommen ist bricht die 17. aus der Deckung und Attackiert den Konvoi von hinten. Danach wird in schneller Zangenbewegung ein Loch in den Gürtel geschlagen, durch das dann die 15. wie die 16. entkommen können. Wir müssen dann spontan entscheiden, ob Rückzug oder weiter kämpfen ratsamer währe.“ Erklärte der junge Offizier.

„Das ist ne gute Idee, mit der 16. und 17., das muss ich sagen. Aber bei Panzerkommando Leila werden sie damit scheitern.“ Äußerte sich Sosuke monoton.

„Wie kommen sie darauf?“ frage der Offizier überrascht.

„Prinzipiell nicht schlecht. Aber der Feind kennt unseren Aktuellen Artillerieradius. Er würde dem Trupp nie soweit folgen. Dazu kommt, das auf dieser strecke den Hang hinab führt. Die würden unsere Panzer von hinten leicht über das freie Feld angreifen können.“

„Und was haben sie geplant?“ Fragte der Offizier spontan. Darauf stellte Sosuke seine leere Tasse weg.

„Wir ziehen die Kompanie nach westen zurück. Hierüber haben sie bessere Deckung. Dann soll die Truppe an diesen Punkt eindrehen, wir lassen die gesamte Front eindrehen. Wenn der Feind dann denkt, er ist uns in die Flanke gefallen, dann mach fällt das 12 Reservekontingent Kampfhubschrauber über den Feind her. In diesen Moment bricht die Panzerkompanie hier durch. Somit haben wir den Feind überwunden, und freie Bahn zu der Luftabwehrstellung in dem Bereich.“

„Aber Sir, bei allen Respekt. Das ist Wahnsinn. Die Panzer sollen sich durch Sumpfgebiet zurück ziehen? Wir werden mindestens die Hälfte an den Sumpf verlieren. Dazu wäre es Selbstmord, unsere Helikopter dort einzusetzen. Sie wären im Bereich der Luftabwehr.

„Nicht wirklich. Der Sumpf ist Kategorie 2. Wir hatten die Letzten Wochen

Trockenheit. Somit ist der Sumpf trocken. Da können unsere Panzer einfach durchfahren. Und an der Stelle, haben unsere Helis den Berg dort zwischen sich und der Flak. Der Feind wirt so kein Ziel bekommen, und die Helis sind zu Mobil, als das sie mit ein Laser Markiert werden können. Somit können unsere Helis im Bodenflug gefahrlos angreifen.“ Erklärte Sosuke. Derweil hatte Salmar sich einen der Nahrungsriegel gegriffen und sich hingesetzt.

Und wieder bekam er diese Gedanken. Wieder fragte er sich, wenn die Menschen soviel Elan wie sie in das Kriegführen legen würden, doch nur aufbringen könnten um sich zu helfen, dann wären Kriegen nicht nötg. Aber dann… Dann wäre auch er nie nötig gewesen.



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