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Paladin Buch 2

Fortsetzung von Buch 1
von

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Mobilmachung

Kapitel 20

Mobilmachung
 

Sosuke und Salmar fuhren auf ihren Motorrädern über die leeren Straßen von Burg Drachenstein, der Hauptstadt der imperialen Liga.

Es war schon nach 0 Uhr und die Stadt war fast wie ausgestorben. Die beiden saßen auf schwarzen Motorrädern. Es waren jene Maschinen, die nur für Paladine bestimmt waren. Hinten klemmte auf der einen Seite ein Gewehr in der Halterung, auf der anderen das Schwert und zwischen dem Lenker war ein Bildschirm zur Kommunikation mit der Basis. Zudem schaffte die Maschine es auf 400km/h. Ihre Mäntel flatterten im Wind, ihre Gesichter waren unter Integralhelmen verborgen. Seit Stunden hatten beide kein Wort gesagt. Die Anderen hatten Sosuke wegen Salmar angesprochen. Er hatte so viele schon diszipliniert und an ihre Pflichten erinnert. Warum konnte er das mit Salmar nicht. Irgendwas hinderte ihn, Salmar zusammen zu falten, ihn an ihre Mission zu erinnern. Zumal die Anschuldigungen absurd waren. Salmar würde ihn NIE verraten. Er konnte sich nicht vorstellen, das Salmar ihm... ihrer Mission den Rücken zu kehren würde. Jedem anderen. Aber doch nicht Salmar. Er doch nicht.

„Lass uns was essen.“ Sagte Sosuke. Ihre Helme waren mit Lautsprecher und Mikrophone ausgerüstet.

„Okay.“ Knackte es aus dem Lautsprecher. Mit essen bekommt man Salmar überall hin, dachte sich Sosuke und grinste ungesehen.

Bei einem Schnellimbiss hielten sie an. Sie Parkten ihre Motorräder. Salmar ging Essen holen, während Sosuke sich auf die Bordsteinkante setzte. Dies war seit langen das erste Mal, das er sich im Voraus überlegte, was er sagen sollte. Selbst große Reden hatte er sich erst Minuten zuvor überlegt. Aber dies, was er sagen würde, das überlegte er schon seit mehreren Tagen.

Nach kurzer Zeit kam Salmar mit einer Isolierkiste wieder, die sonst nur Essenslieferanten benutzten, um das essen warm zu halten.

„Gut mitgedacht.“

„Ich wollte nicht mehrmals rein gehen müssen.“ Brummte Salmar und setzte sich neben Sosuke. Dieser machte die Kiste auf, und nahm das erste von diversen Nudelgerichten. Sie waren in Plastikschalen und mit Alufolie überzogen.

„Was haben wir?“

„Alles.“

„Wo ist Ente?“

„Glaub irgendwo unten.“ Sagte Salmar und nahm sich die oberste Plastikschale. Sosuke suchte sich von unten eine Schale aus, auf der ein E gemalt war.

„Genau.“ Brummte Salmar, während er zu essen begann.

In wenigen Minuten waren die ersten Schalen leer, als Sosuke stoppte.

„Salmar... Was soll ich nur mit dir machen...“ seufzte Sosuke.

„Was meinst du?“ fragte dieser ohne mit dem Essen aufzuhören. Nach kurzen zögern antwortete Sosuke.

„Mir... Mir ist was über dich zu Ohren gekommen. Einiges ernstes.... Das wir klären müssen.“

„Das meinst du.“ Brummte Salmar und hörte auf zu essen.

„Schön dass du es selber schon weißt. Dann hab ich aber nur eine frage... Warum?“

„Warum...? Die Frage sollte eher lauten, warum sollte ich nicht zweifeln?“

„Weil wir das richtige tun.“

„Das ist eine billige Ausrede!“ blaffte Salmar. „Wir tun es, weil man es uns befahl. Ohne den Befehl hast DU doch auch kein Interesse daran gehabt!“

„Ich hatte nicht die Mittel.“ Erwiderte Sosuke.

„Ja klar...“

„Glaub mir, es ist das richtige. Ich hab in meinen Leben soviel Leid und Schmerz gesehen. Und so viel Ungerechtigkeit. WIR bringen Ordnung in das Chaos. Gerechtigkeit in eine rechtslose Welt. Es ist das Beste... für alle. Und wir erfüllen unsere Bestimmung. Millionen verbringen ihr ganzes Leben damit, nur nach ihrer Bestimmung zu suchen. WIR kennen dafür unsere Bestimmung.“ Versuchte Sosuke Salmar für sich zu gewinnen.

„Mein Leben gehört dir. Und ich tue was du mir aufträgst.“ Sagte Salmar leise.

„ICH WILL DEIN LEBEN NICHT!“ blaffte Sosuke zurück. „Ich will dass du mir vertraust.“

„Ich habe dir immer vertraut. Egal was du tust, ich stand, und WERDE immer hinter dir stehen. Und ich vertraue auch in die Richtigkeit unserer Mission. Daran habe ich auch nie gezweifelt. Ich zweifele jedoch an den Menschen. Haben sie unsere Mission denn VERDIENT? Sind sie dessen denn Wert? Sind denen UNSERE Opfer wert? WIR leiden, WIR bluten, WIR sterben, für WEN! Sie verachten uns... Sie fürchten uns. Und bei jeder Gelegenheit würden sie uns verraten. Ich habe NIE an dir gezweifelt. NIE!“ sagte Salmar bitter. Darauf legte Sosuke ihn den Arm auf die Schulter.

„Ach du... Ich kann dich verstehen. Und du hast nicht Unrecht. Doch glaube mir, sie haben die Kraft zu so viel Guten, so viel Ehrbarem. Du musst ihnen Zeit geben. Zeit, und vertrauen. Und wenn du ihnen nicht vertraust, dann vertrau mir. Dann vertrau nur mir, und sei stets an meiner Seite. Was auf uns zukommen wird, das weiß ich nicht. Aber eines kann ich dir sagen… der Weg wird immer steiler und steiniger.“ Sagte Sosuke. Darauf tippte Salmar ihn gegen die Stirn.

„Ich hab es dir schon mal gesagt, ich werde immer an deiner Seite sein. Seit damals hab war ich immer bei dir. Du hast und bisher weise und umsichtig geführt. Und wenn du meinst, du vertraust diesen … Normalen, dann kann ich nur dir vertrauen.“

Da fingen die Funkgeräte der Motorräder an zu fiepen.

„Wir sind wichtig.“

„Dann sind wir es nachher auch noch. Nun essen wir erst mal zu Ende.“ Sagte Sosuke, und griff sich eine weitere Schale.
 

Ryo lag in ihrer Werkstadt unter einen Auto, und schraubte gerade am Ölverschluss, als sie fühlte, wie jemand den Raum betrat. Sofort strich eisiger wind in die Halle.

„Miau?“

„Schraubst du immer noch?“ fragte Sosuke und hockte sich neben das Auto.

„Ja. Die Familie will noch in den Winterurlaub fahren. Darum will ich das noch hin bekommen.“ Antwortete Ryo und öffnete den Verschluss, so dass das Öl in die ausgelegte Wanne laufen konnte. Darauf kam sie unter dem Auto vorgerollt.

„Ich hab was für dich.“ Sagte Sosuke freundlich und hielt ihr einen dampfenden Becher hin.

„Oh, danke.“ Sagte sie setzte sie sich auf. Dankbar nahm sie den Becher entgegen und roch an ihm, es war heiße Schokolade.

„Meeeeeewoooo.“ Sagte sie uns schlürfte vorsichtig an der Tasse.

„Wird es wenigstens was?“ fragte Sosuke.

„Oh ja, oh ja. Ich bin in kürze fertig, ich mach nur noch schnell den Ölwechsel. Dann ist das Auto für jede Bergtour bereit.“ Schnurrte Ryo und sah den sanft lächelnden Sosuke an.

„Heute Abend kommen Natascha und Karsten vorbei.“

„Ich weiß. Ihr könnt ihr euch wieder über eure Politik unterhalten.“

„Und ihr über eure Filmhelden und Kochrezepte. Ach mist, du kannst ja nicht kochen.“ Stichelte Sosuke.

„Miau!“ sagte Ryo und stubbste ihn.

„Dafür kann ich kein Auto reparieren.“ Beschwichtigte Sosuke sie.

Darauf umarmte er sie mit den Worten, „Ach komm her.“ Ryo fühlte sich bei ihm geborgen. Doch so sehr sie es wollte, Sosuke fühlte sich seit langen nicht mehr Warm an. Er war zwar immer da, lies sie nie alleine, doch irgendwie fehlte seinen Berührungen die Wärme.

Weit weg, jenseits ihrer Wahrnehmung piepten die Überwachungsgeräte der Komastation des Krankenhauses.
 

„Das sind unsere gesamten Erkenntnisse.“ Sagte Tony.

„Dann gibt es für uns nur eins, Mobilmachung.“ Sagte Sosuke und stand auf. Dabei sah er sich im ganzen Raum um. Alles was von Rang und Namen bei dem Paladin war, war ebenfalls hier. Sogar Bühler war hier. Eigentlich hätte auch der Innen-, sowie der Verteidigungsminister anwesend sein sollen. Doch um freier reden zu können und um die Geheimhaltung zu wahren, hatte Sosuke nichts gesagt.

„DAS ist der Moment, in dem wir uns beweisen können. In dem WIR handeln können.“ Fügte er hinzu.

„Aber was ist mit der Polizei?“

„Die hat diesen Fall komplett an uns übergeben. Sämtliche Strafverfolgung in diesen Fall obliegt uns. Aber wir werden es genau nach Vorschrift machen. Wir werden Manfred Gurna festnehmen, und ihm einen Prozess machen.“ Erklärte Sosuke und glitt wieder auf seinen Stuhl zurück.

„Festnehmen? Das ist Wahnsinn. Wie willst du das hinbekommen, und selbst WENN. Was wenn er sich rausreden kann?“ wand Phillip ein.

„Wir haben so viel gefunden, das wir ihn locker 5 mal hinrichten lassen können. Er wird nicht davon kommen. Doch das bedarf genauer Vorbereitung. Wie sieht der Plan aus?“ fragte er, worauf alle zu Theresa schauten. Sie war in diesem Falle die Analytikerin. Sosuke war der Kommandant im Feld, und dort konnte er die besten Pläne machen, doch dies… dies war keine normale Schlacht, Anschleichen und Herumspionieren, das war nie seine erste Wahl gewesen. Er hätte lieber einen massiven Großangriff auf die FAP gestartet.

Doch hier war List und Tücke gefragt.

„Nun…“ begann sie in ihrer monotonen Stimme. „Wir haben durch Paladin Alander ausgezeichnete Aufklärungsdaten bekommen. Wir haben es mit einer schweren Situation zu tun. Zum einen haben wir das Gebiet an sich. Das Flussdelta vom Taurus ist in weiter Umgebung besonders schlammig. Schweres Gerät kann dort nur mühsam hin gebracht werden. Das eigentliche Delta ist ein äußerst dichter Mangrovenwald. Und sehr Verschlungen gewachsen. Dort sind konventionelle Fahrzeuge nicht zu gebrauchen. Durch die geringe Wassertiefe sind dort nur sehr leichte Boote zu verwenden.

Das zweite Problem sind die Wachposten der FAP. Paladin Alander sendete uns eine Karte zu, die diverse Wachposten zeigt. Es ist nahe liegend, dass dieses feste Raster sich auch in den unerforschten Gebieten erstreckt. Nach eigenen Angaben sind diese Wachen zudem auf höchste Sicherheit bedacht, und kontrollieren sehr aufmerksam. Dadurch hat die FAP eine sehr gute Ausgangslage. Über Land kommt man nur sehr schwer ran, und über den Luftweg, wird man sehr früh von der FAP entdeckt.“ Erklärte Theresa.

„Und wie sollen wir dann da ran kommen?“ fragte Marcus.

„Genau. Alle Vorraussetzungen sind gegen uns, und du willst, das wir den Arsch lebend gefangen nehmen?“ fragte Marie.

„Wir haben diverse Pläne durchgespielt, und haben einen effektiven Weg gefunden.“ Schnitt Theresa die aufkommende Debatte ab.

„Der Plan besteht aus zwei Phasen.

Phase 1. Eine große Anzahl an Teams aus Fußsoldaten bewegt sich ungesehen durch das Delta, jedes Team hat einen Radarposten. Zeitgleich überfallen dann die Teams die Radarposten, neutralisieren die Wachen und ermöglichen den ungesehenen Anflug diverser Lubokets wie auch Flugzeugen. Die besten Chancen haben wir, wenn wir massiv und in großer Zahl angreifen. Bisher zeigte die Beobachtung, dass der Feind kein Kriegsgerät besitzt. Und da sind wir bei den großen Unbekannten. Wir wissen A) nichts über den Aufbau der Hauptbasis. B) Die Feindstärke ist uns unbekannt. C) die Verteidigungsmöglichkeiten der Hauptbasis sind uns ebenfalls nicht bekannt. Doch dank Alander haben wir eine Vorstellung, wie die Radarposten aussehen. Es sind sehr einfache primitive Einrichtungen. Nur tertiär auf verteidigbarkeit ausgelegt. Die richtige Abstimmung ist in diesen Plan das wichtigste.“ Beendete Theresa ihren Vortrag.

„Das ist irrwitz! Das ist viel zu riskant.“ Wand Kai ein.

„Wenn es funktioniert, ist das egal.“ Widersprach Sonja.

„WENN es funktioniert. Es kann soviel dabei schief gehen.“ Erwiderte Kai.

„Hast du Angst?“ fragte Sosuke grinsend.

„Nein. Wie… wie kommst du darauf?“

„War nur so eine Frage.“ Sagte Sosuke und kreuzte die Finger vor dem Gesicht.

„Also, hat nun jemand noch wirkliche Einwände oder gar Gegenvorschläge?“ fragte er in den Konferenzraum. Gut 50 Leute waren hier zusammen gedränkt. Doch keiner sagte etwas.

„Dann ist es entschieden. Der Orden macht Mobil. Salmar, Nimm dir wen du brauchst, du stellst Team 1 zusammen, Theresa, Tony, Marcus, wir stellen Team 2 zusammen. Und das wichtigste bei allen, keiner darf was davon erfahren. Sowie bekannt wird, dass wir mobil machen, wird der Typ türmen. Und dann werden wir ihn ewig nicht mehr finden können. Also, alle Paladine, die direkt irgendwo eingebunden sind, bleiben wo sie sind. Das freie Personal hat sich auf die Luftstützpunkten zu melden. Wir haben ein verdammt engen Terminplan, und sehr viel zu tun. Einer der schwersten punkte, wird das Freischaufeln von Luftwaffenkontingenten sein. Die schulden uns aber noch was. Das sollten wir hinbekommen.“ Stellte Sosuke fest.

„Mit was für einer Truppenstärke rechnen wir?“ fragte Daniel trocken.

Sosuke sah zu Theresa. „Ich denke wir sollten mindestens das 1. und 2. Battalione in den Kampf werfen. Wenn nicht sogar mehr. Wobei von denen dann halt nur die Infanterie. Und die Mechs. Gehen wir von 100 Flugzeugen aus, wovon mindestens 20 KPA Transporter sein müssen. Eventuell sogar mehr. Wir Mobilisieren ALLES an Servorüßtungen, was wir auftreiben können. Dies wird ein blutiger Bunkerkampf.“ Erklärte Theresa trocken.

„Also wir haben mindestens 50 Truppentransporter frei, die in 8 Stunden überall sein können. Dazu bekommen wir so um die 30 Helikopter. Und schweres Luftgerät haben wir nicht. Dazu sollten wir die Luftwaffe ansprechen. Immerhin, die schulden uns einiges, nachdem wir ihnen ihr Flugzeug wiedergebracht haben.“ Stellte Daniel fest.

„Gut. Wir werden so was brauchen. Das wird ein schneller Hammerschlag. Zuerst schalten wir die Radaranlagen aus. Dann bombt die Luftwaffe die

Verteidiger in Stücke, sofort danach springen unsere Truppen ab, und wir stürmen den Bunker. Ich selbst werden dabei sein.“ Sagte Sosuke, worauf etliche ihn erschrocken ansahen.

„Das ist viel zu gefährlich. Überlass das den Profis.“ Mahnte Kai.

„Und mir das Vergnügen nehmen lassen, wenn wir ihn in Ketten legen? Niemals.“



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