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Schlaflos

PaulyxLucci
von

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Kanonenkugeln, eigentlich prasselten kleine Kanonenkugeln gegen sein Fenster.

Völlig durchnässt war Pauly heim gekommen und zog sich erst mal etwas Trockenes an, machte sich eine Kleinigkeit zu Essen und schmiss sich anschließend auf sein Bett um zu dösen. Inständig hoffte er dabei, dass das Wetter morgen besser war, er wollte seine Ablenkung bei der Arbeit wieder haben.

Das Regenwetter ließ ihn schläfrig werden und nun hatte er auch zu viel Zeit um seine Gedanken schweifen zu lassen. Seufzend strich er sich über den Kopf, hielt aber in der Bewegung inne und riss ungläubig die Augen auf. Erneut strich er sich über den Kopf und dann begann er sich hektisch umzusehen.

Seine Brille, wo war seine Brille?

Die, die Eisberg extra für ihn hatte reparieren lassen, nachdem sie nach den Kämpfen auf Enies Lobby schon auseinanderfiel. Pauly hatte bereits das Badezimmer und seinen Kleiderschrank auseinander genommen, als es an der Tür klopfte. Fluchend machte er sie auf, bereit den ungebetenen Gast schleunigst wieder zu vertreiben… und da baumelte sie vor seiner Nase, seine orange getönte Fliegerbrille.

Gehalten wurde sie von einem gewissen Schwarzhaarigen mit einer weißen Taube auf der Schulter, die ihn abwartend musterte und schließlich den Schnabel öffnete. “Die hast du liegen gelassen. Dachten uns, du würdest sie vielleicht gern wieder haben.”, gurrte sie ihm zu und wies mit einem Flügel auf das besagte Stück.

“D-Danke.”, nuschelte Pauly etwas überrumpelt und langte zögerlich nach seiner Brille. Die beiden achteten aber schon nicht mehr auf ihn, sondern auf das Chaos hinter Pauly, der gerade noch seinen Schrank leer geräumt hatte bei seiner Suchaktion. “Wurde bei dir eingebrochen? Sieht ja schrecklich aus.”, merkte sein unangemeldeter Besuch an, doch Pauly winkte nur ab, wusste er ja wie es bei ihm immer aussah. Aber nun hatte er zumindest eine Ausrede dafür.

“Ich hab meine Brille gesucht.”, gab er deswegen knapp als Erklärung zurück. Gerade wollte er sich nun von Lucci verabschieden, wurde aber diesem, oder besser Hattori unterbrochen.

“Können wir kurz reden?”
 

Erst sah Pauly etwas perplex zur Taube, dann zu ihrem Besitzer, der ihn immer noch völlig unbeteiligt anstarrte. Gerade ihn wollte er nun nicht unbedingt bei sich haben, aber dennoch ging er einen Schritt zur Seite und ließ sie herein. Ganz wohl war ihm dabei nicht. Er atmete tief durch, drehte sich zu dem anderen um und versuchte so selbstsicher wie möglich zu wirken. Früher hätte es ihm nichts ausgemacht, Lucci in seiner Wohnung zu haben, aber jetzt...

“Was willst du?”, brachte er etwas patzig hervor und Lucci seufzte schwer auf. Allein, dass er so einen Hauch seiner wahren Stimme preis gab verschaffte Pauly einen wohligen Schauer. Doch dann nutzte Lucci doch wieder seine Bauchrednerfähigkeiten um mit ihm zu reden.

“Wir wissen beide, nein, alle, dass du Lucci wegen dieser Sache nicht verzeihen kannst. Du wirst keine Entschuldigung deswegen bekommen. Eigentlich würden wir dich nicht darauf ansprechen, aber Eisberg wünscht sich, dass wir das klären. Zumindest soweit, dass es unsere Arbeit nicht behindert.”

Wieder diese Taube, wieder dieses Theater, jedes Mal. Pauly spürte wie er zu zittern begann, doch diesmal nicht wegen Nervosität oder gar Angst, sonder vor lauter Wut auf seinen Gegenüber. Hielt Lucci es nicht für nötig selbst jetzt mit ihm zu sprechen, richtig zu sprechen? “Wenn das alles ist, dann geh bitte wieder. Ich rede mit Eisberg und…” “Pauly…”, gurrte die Taube wieder, doch das war zu viel für die angespannten Nerven des blonden Schiffbauers.

“HÖR ENDLICH AUF MIT DIESEM VERDAMMTEN THEATER!!! Wenn du mir was zu sagen hast, dann mach endlich die Klappe auf, aber erspar mir diese dämliche Bauchrednernummer! Bei den anderen schaffst du es doch auch!”

Stille herrschte nun zwischen ihnen, nur der Regen, der gegen die Fensterscheibe prallte war zu hören. Angestrengt versuchte Pauly Luccis Blick stand zu halten und sicherlich hätte er gleich klein bei gegeben, wenn Lucci dies nicht endlich beendet hätte. “Wieso willst du meine Stimme hören?”

“Ich… bin schließlich jetzt dein Vorgesetzter und als dieser hab ich etwas mehr Respekt zu erwarten. Wenn ich mit DIR rede dann auch mit DIR und nicht mit Hattori.”, wies er ihn zurecht und versuchte dabei so streng und ärgerlich zu klingen wie es ihm möglich war. Dass es sich dabei nicht um die Wahrheit handelte, sollte der andere ja nicht wissen.

Lucci reagierte natürlich mal wieder sehr emotional auf diese Standpauke. “Verstehe.”, gab Lucci von sich, sogar mit eigener Stimme und ging dann wortlos auf die Tür zu. Pauly konnte ihn nur irritiert ansahen und ehe er sich versah, plapperte er auch schon drauf los. “W-Wenn du magst, kannst du auch gerne noch ein bisschen bleiben.”
 

Hatte er das gerade wirklich getan? Er wollte Lucci doch wieder los werden!

Lucci, die Türklinke bereits in der Hand haltend, sah synchron mit Hattori zu Pauly, hielt inne, ehe er die Tür doch losließ. Vielleicht würde er dann herauskriegen, was mit Pauly los war. Er streifte seinen Regenmantel ab und stellte ihn mit seinem Schirm beiseite, Pauly schien sich ja nicht großartig an einer Pfütze zu stören.

Pauly lief bereits in die Küche um für sie beide ein Bier zu holen, auch wenn er für heute eigentlich genug hatte, aber das war ihm gerade egal.

Lucci folgte ihm, blieb aber beim Türrahmen und lehnte sich dort an, während Pauly noch nach dem Bier kramte. Ganz kaufte Lucci seinen Gegenüber natürlich nicht ab, dass dieser sich nur an der Bauchrednernummer störte. Allerdings hätte ihm Pauly auch direkt ins Gesicht gesagt, wenn es an dem Attentat läge.

Schon damals als von Eisberg bekannt wurde, dass er die Verräter wieder in seine Reihen aufnahm, war Pauly nicht gerade zurückhaltend gewesen und hatte lautstark kund getan, was er davon hielt. Lucci verübelte es ihm nicht. Mittlerweile hatte er sich wieder einigermaßen eingekriegt, jedenfalls halbwegs.

Lucci nährte sich dem Blonden und nahm die Bierflaschen entgegen. Auf seinem Arm bildeten sich Leopardenflecken und mit den langen Krallen öffnete er die Flaschen für sie beide. “Praktisch.”, murmelte Pauly nicht zum ersten Mal und nahm sich ein Bier zurück.

Erinnerungen kamen dabei vom letzten Traum in ihm auf, die ganzen Kratzspuren an seinem Körper und Luccis Fangzähne an seinem Hals. Hastig trank er einen Schluck, an so etwas wollte er gerade jetzt nicht denken. Nicht wenn Lucci ihm so nah war.

“Wäre es dir lieber, wenn ich die Stadt verlasse?”, durchbrach plötzlich die Stimme des Schwarzhaarigen die aufkeimende Stille zwischen ihnen. “Du bist nun Vize, du kannst mitbestimmen ob ich dabei bin oder nicht. Der Angesprochene sah seinen Gegenüber einen Moment lang schweigend an, schüttelte dann aber nur den Kopf.

“Eisberg ist der Chef und er wollte euch wieder hier haben.”, war die knappe Antwort des Blonden. “Und aus Treue zu ihm schluckst du deinen Frust runter. Die Fassade kann man dir nicht abkaufen, Pauly!”, entgegnete Lucci etwas ungehalten.

“Pauly, was ist los mit dir? Wenn du nicht mit mir redest, kann ich dir nicht helfen.”, brachte er etwas gefasster über die Lippen

Was sollte er auch schon sagen? Dass er vom Sex mit ihm träumte und deswegen sich deswegen so seltsam benahm? Dass er zwar nicht auf Männer stand, aber sich nichts Schöneres vorstellen konnte, als mit ihm zu schlafen?
 

Tief atmete der Blonde durch, schloss die Augen um auch ja zu verhindern, Lucci anzusehen.

“Ich… hab Alpräume und, naja…”

Er konnte ihn jetzt einfach nicht ansehen, spürte aber den stechenden Blick auf sich. Würde er ihn jetzt auslachen oder gleich beschimpfen? Als verrückt erklären? Konnte Lucci überhaupt darauf kommen, von was diese Träume handelten? Pauly hoffte nicht!

“Du träumst also schlecht von mir? Das soll es sein? Schon klar.”

Damit wand sich Lucci von dem anderen ab, er fühlte sich gerade ziemlich verarscht. Natürlich bekam er es in den falschen Hals, was nun auch Pauly einleuchtete und er schnappte Lucci an der Hand, ehe er außer Reichweite kam.

“Du verstehst das falsch. Das ist nicht nur seitdem, sondern schon vorher, aber… ich kann es dir nicht genauer erklären.”

Kurz trafen sich ihre Blicke wieder, ehe Pauly erneut den Blick ab wand und zu Boden starrte. Wie konnte er auch erwarten, dass man ihn verstand? Er verstand sich ja selbst nicht mehr.

Erneut ging Lucci auf Pauly zu und hob sein Kinn an, damit dieser ihn ansah. “Tu ich dir weh?”, fragte er knapp und kurz musste Pauly über die Frage nachdenken.

Als er verstand, zuckte er die Schultern. Eigentlich stellte Lucci ja teilweise wirklich schlimme Dinge mit ihm an, aber es störte ihn nie während er träumte.

“Hast du Angst vor mir?” Wieder brauchte Pauly einen Moment, doch schüttelte er diesmal den Kopf. Nein, er hatte dabei nie Angst vor ihm gehabt.

“Ist es dann so schlimm von mir zu träumen, wenn dir diese eigentlich nichts ausmachen dürften?”, fragte der Schwarzhaarigen nach und Pauly wusste nicht, was er sagen sollte. Er wollte nicht sagen, um was die Träume wirklich handelten, das schaffte er nicht, noch nicht jedenfalls. Aber so gesehen, war eigentlich alles halb so schlimm und er durfte nicht vergessen, es waren ja nur Träume.
 

Verschämt blickt er auf zu Boden und wusste nicht was er sagen sollte. Er hatte sich zum Idioten gemacht und gerade Lucci musste es sein, der ihn darauf hinwies.

Eine große, raue Hand umfasste seine und veranlasste ihn wieder aufzusehen, woraufhin ihn ein sanftes Lächeln erwartete. Von diesem hatte er schon so oft geträumt, aber nie im wachen Zustand sehen können.

“Wollen wir noch mal von Vorne anfangen?”, wurde er gefragt und musste seinen Blick von diesen einladenden Lippen losreißen um antworten zu können. Mehr als ein Nicken brachte er aber nicht zustande.

Lucci erhob sich und dann wurde Pauly eine Hand vorgehalten, die er erst verwirrt musterte, ehe er ihren Besitzer ansah, dessen Blick ausdruckslos wie immer war.

“Hallo. Das hier ist Lucci und ich bin Hattori. Angenehm.”, gurrte Hattori nach alter Manier und wies mit dem Flügel erst auf Lucci, dann auf sich selbst.

Einen Moment reagierte Pauly gar nicht, musste dann aber schmunzeln. Es war wie am Tag ihres ersten Zusammentreffens, nur hatte er Lucci dann wegen der Taube erst einmal blöd angemacht. “Freut mich. Ich bin Pauly.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2013-01-03T12:52:20+00:00 03.01.2013 13:52
o.O??
hast du das zweite Kapitel nun in zwei und drei aufgeteilt o.O
Lucci ist voll lieb zu dem Blonden -^.^-
auch wenn er es äußerlich nicht zeigt XDD

*.* ich will lucci auch mal sanft lächeln sehen *.*


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