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Geliebtes Haustier

Was eine verzweifelte Liebe alles in Gang setzen kann...
von

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Kapitel 3 (ohne Adult)

Hallo.
 

Weiter geht`s.
 

Kapitel 3
 

6. Monat
 

Severus klopfte sich den Ruß von der Robe bevor er sich vor seinem Lord verbeugte und sich sofort zu dem bewusstlosen Einhornfohlen wandte, welches auf dem kalten Stein in der Mitte der Eingangshalle lag. Sein Gesicht verfinsterte sich.

„Was ist los?“, fragte Voldemort während die beauftragten Todesser unauffällig einen Schritt zurück traten.

„Das ist ein männliches Jungtier, das kann ich nicht brauchen. Ich brauche das Blut eines weiblichen Jungtieres“, erklärte Severus.

Man hörte das geschockte Einatmen der Todesser während sich das Gesicht ihres Lords vor Wut verzerrte.

„Wir haben noch drei Stunden und zweiundzwanzig Minuten um ein weibliches Tier aufzutreiben“, sagte Severus.

„Ihr habt es gehört, verschwindet und ihr solltet diesen Fehler nicht nochmal machen“, zischte Voldemort. Die Todesser flohen förmlich zum Kamin um zu verschwinden doch auch Severus begab sich dorthin.

„Wo willst du hin?“

„Das Blut besorgen, diese unfähigen Trottel werden niemals rechtzeitig wieder da sein“, gab Severus zurück, er griff nach dem Flohpulver und warf es in die Flammen.

„Lucius, du begleitest ihn.“

„Sehr wohl, mein Lord“, gab der Blonde zurück während er zu Severus trat und ihm kurzerhand eine Hand auf die Schulter legte.

„Severus Snapes Büro in Hogwarts“, knurrte Severus in die grünen Flammen und kurz darauf waren sie verschwunden, einen sehr wütenden Lord zurück lassend.
 

„Wo willst du hin?“, fragte Lucius während sie das Schloss durch einen Geheimgang verließen und sich völlig unentdeckt über die Ländereien bewegten.

„Verbotener Wald, dort gibt es genug Einhörner. Da werden wir wohl ein weibliches Fohlen finden. Los, schneller“, knurrte Severus. Sie bewegten sich wesentlich schneller vorwärts, sie mussten schließlich den ganzen Weg noch zurück.
 

Voldemort, der es sich mit dem Tränkebuch von Severus in einem Sessel bequem gemacht hatte, sah auf als sich die Flammen grün verfärbten. Severus und Lucius traten hinaus, mit leeren Händen und völlig verdreckt.

„Ihr wart nicht erfolgreich.“

„Doch, mein Lord“, gab Severus zurück während er eine Phiole aus seiner Tasche holte.

„Kein lebendes Tier?“

„Das konnten wir nicht durch Hogwarts tragen“, sagte Lucius.

„Mein Lord, wir sollten so schnell wie möglich ins Labor.“

Voldemort erhob sich sofort und folgte ihm, das Buch nahm er mit.
 

Die Flüssigkeit verfärbte sich golden und schien augenblicklich dicker zu werden, die Blasen platzten zögerlicher auf und ein beißender Geruch machte sich breit. Unbeirrte ließ Severus das erforderliche Blut in den Kessel tropfen bevor er umrührte und die Flammen etwas höher stellte.

„Deine Notizen sind sehr aufschlussreich“, sagte Voldemort plötzlich.

Etwas verwirrt drehte sich Severus rum bevor sein Blick auf das Buch fiel und er nickte.

„Und es erklärt warum du dich nach einem Cruziatus so schnell erholst. Nur ist es dann ja keine wirkliche Strafe mehr, oder?“

Severus verfluchte sich innerlich, warum hatte er dieses Buch auch mitgenommen doch jetzt war es zu spät, er sah seinen Lord lediglich ausdruckslos an.

„Wer bekommt diesen Schmerztrank noch?“, fragte Voldemort.

„Nur Lucius.“

„Warum nur er?“ Severus überlegte, er wollte nicht antworten doch er würde nicht drum herum kommen. „Severus, warum nur er?“

„Weil er seit der Schulzeit mein einziger Freund ist“, sagte Severus schließlich.

„Soso, dein Freund.“ Rote Augen starrten ihn noch einen Moment an bevor Voldemort das Buch einfach auf den Tisch legte und sich zum gehen wandte. „Wage es nicht den Trank an Andere weiterzugeben, verstanden?“

„Ja, mein Lord.“
 

7. Monat
 

Der Tränkemeister war gespannt darauf, was sein Lord sich diesen Monat ausgedacht hatte. Er rechnete nicht wirklich damit, dass er einen kompletten Drachen anbringen würde doch was dann? Er warf der Standuhr einen genervten Blick zu, er wartete bereits seit zwei Stunden in dieser verfluchten Halle und das auch noch allein. Mit Mühe unterdrückte er ein Gähnen, der Tag war lang gewesen und dieses rosa Knallbonbon namens Umbridge machte ihm das Leben in Hogwarts so langsam zur Hölle. Ihre sinnlosen Anweisungen waren langsam aber sicher lästig, dazu noch der Terror mit Potter und seiner kleinen Widerstandsarmee. „So ein Trottel“, flüsterte er bevor er den Blick zum Kamin wandte, grüne Flammen loderten darauf empor. „Mein Lord“, sagte er mit einer Verbeugung, die der Andere nicht mal einer Antwort würdigte.

„Deine Drachenschuppen. Vier Stück, norwegischer Stachelbuckel, männlich, ausgewachsen“, erklärte der Dunkle Lord.

„Perfekt.“

„Gut, dann los, ich habe heute noch besseres zu tun.“

Damit drehte sich Voldemort schon rum und ging zu der Treppe, die in die Keller und damit ins Labor führte, Severus beeilte sich ihm zu folgen.
 

8. Monat
 

„Ob sie es geschafft haben?“, fragte Lucius leise.

„Keine Ahnung. Diese Zutat ist am Schwersten zu besorgen.“

„Warum musste es auch so was sein?“

„Weil damit der endgültige Zeitraum der Wirkungsweise festgelegt wird. Die Zutaten ab dem 9. Monat sind für die Stärke da und für die Tiefe. Ohne die Asche kann ich den Zeitraum der Wirkung nicht festlegen“, sagte Severus.

„Das wäre sehr schlecht“, zischte eine kalte Stimme. Beide Todesser drehten sich zu ihrem Lord um, der gerade die Halle betrat, einen kleinen, verdeckten Käfig in den Händen.

„Ein Phönix?“, fragte Severus.

„Natürlich.“

Das Tuch verschwand und ein verdammt hässlicher Vogel kam zum Vorschein, er schien in einer Art Stasis zu liegen. Doch auf einen Blick erkannte Severus, dass der Vogel kurz vor seiner Wiedergeburt stand.

„Ab ins Labor“, zischte Voldemort, Severus folgte seiner Anweisung sofort.
 

„Wie willst du vorgehen?“, fragte Voldemort, der den Käfig auf einen Tisch stellte und seine roten Augen auf Severus richtete. Dieser holte den Vogel raus und legte ihn auf ein vorbereitetes Nest aus Blättern.

„Hebt bitte den Zauber auf.“

Ein Schwenk mit dem Zauberstab und das Tier bewegte sich wieder, schnell kuschelte es sich in das Nest. Schon züngelten kleine Flammen aus dem Körper, das Feuer breitete sich aus und hüllte den Vogel schnell ein. Innerhalb weniger Sekunden war der Vogel verschwunden und ein Häufchen Asche blieb zurück. Blitzschnell packte Severus zu, er hatte nur wenige Momente bevor der neue Phönix auftauchen würde und dann war es zu spät. So schnell er konnte warf er die Asche in den Kessel, eine grellrote Stichflamme versenkte ihm die Hände weil er sie nicht schnell genug wieder wegziehen konnte. Er zischte ungehalten, griff aber dann nach dem Dolch und ritzte erneut die blasse Hand seines Lords ein, danach folgte sein eigenes Blut.

Erst dann trat er an eines der Regale, sah kurz über die Phiolen bevor er eine hellblaue Flüssigkeit nahm und sich damit die Hände wusch. Sofort verschwanden die oberflächlichen Verbrennungen bevor er sich zu Voldemort umdrehte.

„Wenn ich dich vorhin richtig verstanden habe, wirkt der Trank jetzt für immer, oder?“

„Ja, mein Lord. Das ist richtig.“

„Was bewirken die anderen vier Zutaten?“, fragte Voldemort während er sich setzte.

Severus konnte sich ein Stöhnen gerade noch verkneifen, er war müde, geschafft und absolut nicht in der Stimmung für Smalltalk. Dennoch setzte er sich seinem Lord gegenüber und erklärte, „das Werwolfherz, die Mandibeln und die Zähne sind für die Stärke. Je stärker diese Zutaten umso stärker der Trank. Der Thestralschädel vervollständigt den Trank, er verbindet alles und außerdem ist er für die Tiefe.“

„Warum dann der Schädel eines Jungtieres?“

„Weil er unberührt ist. Ein erwachsener Thestral ist nutzlos für diesen Trank, ein weibliches Jungtier ist perfekt.“

„Du wirst es bekommen. Was sagst du eigentlich Dumbledore warum du jeden Vollmond verschwindest?“, fragte Voldemort.

„Todessertreffen.“

„Jeden Vollmond?“

„Ja, bis jetzt glaubt er es. Nur langsam wird es schwer ihm zu erklären warum es diese Treffen gibt aber sich nichts tut.“

Voldemort grinste leicht und meinte, „das können wir ändern. Es wird in vier Tagen einen Überfall auf die Winkelgasse geben, gegen Mittag. Gib ihm den Rat, dass er seinen Orden dahin schickt um es zu verhindern.“

„Sehr wohl, mein Lord.“

„Dann wäre das ja geklärt.“ Der Dunkle Lord erhob sich und ging. Der Tränkemeister seufzte erleichtert auf, er war in den letzten Monaten um jede Strafe herum gekommen und er hoffte, dass es weiterhin so blieb. Mit einem herzhaften Gähnen verließ er das Labor um nach Hogwarts zu flohen, er wollte einfach nur noch ins Bett.
 

9. Monat
 

Voldemort war wütend und das musste auch schon zwei Todesser schmerzhaft erfahren. Der gefangene Werwolf, der an einem Kreuz fest geschnürt war, knurrte lautlos, Stillezauber sei Dank doch Lucius war sich sicher, dass der verwandelte Werwolf gerade ihr geringstes Problem war. Wo zum Teufel blieb Severus? Es war bereits halb zwölf und von dem Tränkemeister fehlte jede Spur. „Wo bleibt er?“, zischte Voldemort wütend.

Keiner antwortete, keiner wollte seinen Zorn auf sich ziehen. Sie konnten nicht nach Hogwarts flohen, die Kamine waren versiegelt und nur bestimmte Personen konnten sie benutzen. Lucius sah wieder zu seiner Standuhr, zweiunddreißig, und dann wieder zum Kamin. *Severus, beeil dich wenn du die Nacht überleben willst.* Als wenn sein Gedanke der Ausschlag gewesen wäre, flammte der Kamin grün auf und spuckte einen sehr gehetzten Tränkemeister aus. Dieser hielt sich nicht lange mit Ehrbezeugungen aus sondern zückte einen Dolch und rauschte zu dem Werwolf. Ein schneller Stich, eine schnelle Bewegung und mit einem Knacken legte er das pochende Herz frei. Wenige Schnitte später lag es in seiner Hand während er an dem Lord vorbei nach unten rauschte, dieser folgte ihm schweigend und vor Wut kochend.
 

Erst als Severus' Blut im Kessel gelandet war und er sorgfältig umgerührt hatte, wandte sich der Tränkemeister zu seinem Lord. Er verbeugte sich lediglich.

„Ich hoffe für dich, dass du eine sehr plausible Erklärung für deine Verspätung hast“, zischte Voldemort.

„Mr. Potter hat sich in sehr gekonnte Schwierigkeiten gebracht und nachdem ich ihn in der Krankenstation abgeliefert habe, wurde ich von Albus aufgehalten“, sagte Severus.

„Was ist passiert?“

„Er hat sich im verbotenen Wald rum getrieben und ist den Zentauren begegnet, sie waren von dieser Begegnung nicht sehr erfreut. Es geht ihm gut, nur ein paar blaue Flecken und ein paar Wunden, die bereits geheilt sind.“

„Solltest du nicht auf ihn aufpassen?“, knurrte der Dunkle Lord.

„Es gab eine Lehrerversammlung, da konnte ich nicht fehlen“, sagte Severus mit normaler Stimme. Er versuchte gar nicht erst entschuldigend zu klingen, er wusste, dass ihm das nichts bringen würde. Er konnte nur die Fakten dar legen und hoffen, dass es reichte.

„Woher wusstest du dann, dass er im Wald ist?“

„Draco hat es mir gesagt, er hat ihn am Waldrand verloren und hat mich dann um Hilfe gebeten.“

„Draco Malfoy?“

„Ja, mein Lord.“

„Wieso sollte er so was tun?“

„Sämtliche Slytherins haben ein Augen auf Mr. Potter. Ihr wünscht schließlich einen lebenden Sklaven.“

Voldemort fixierte ihn noch einen Moment bevor er sich erhob und wortlos den Raum verließ, Severus starrte ihm nachdenklich nach. Sollte er sich so in seinem Lord geirrt haben? Er hatte mit einer saftigen Strafe gerechnet.

„Severus?“, fragte eine Stimme vorsichtig.

„Komm rein. Er ist weg.“

„Warum bist du so spät gekommen?“, knurrte Lucius sofort.

„Potter.“

„Keine Strafe?“

„Nein, seltsamerweise nicht. Ich hatte mit einer gerechnet.“

„Mit welcher?“ Lucius ließ sich in den Sessel sinken, Severus ihm gegenüber.

„Er weiß, dass ich den Cruziatus schneller verkrafte als die Anderen. Es hätte wohl in einer Einladung in sein Bett geendet“, sagte Severus leise.

Der Blonde schüttelte sich angeekelt, er war um solch eine Einladung bis jetzt drumherum gekommen doch er wusste, dass sein Freund diese zweifelhafte Ehre schon öfters gehabt hatte.

„Deinem Sohn habe ich zu verdanken, dass ich überhaupt noch lebe“, sagte Severus jetzt.

„Wieso?“

„Weil Potter sich aus dem Schloss geschlichen hat und auf die Zentauren getroffen ist. Wäre ich nicht gekommen, wäre er jetzt Matsch und ich wusste nur davon weil ihn Draco verfolgt hat, leider verlor er ihn am Waldrand“, erklärte Severus.

Lucius sah ihn lediglich an bevor er fragte, „hast du das unserem Lord auch so gesagt?“

„Ja, was soll ich ihm sonst sagen? Er könnte es genauso gut in meinen Gedanken lesen.“

„Ja, wenn du die Okklumentikschilde fallen lässt“, grinste Lucius. Sein Gegenüber hob nur fragend die Augenbraue und Lucius meinte, „du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass ich nicht wüsste, dass du als Einziger deine Gedanken vor unserem Lord abschirmen kannst, oder? Das ist allgemein bekannt.“

„Toll.“

„Severus, selbst unser Lord weiß das. Er ist ein mächtiger Legilimentiker aber gegen deine Schilde hat er keine Chance. Du hast sie ja in jeder Situation oben.“

„Man lernt sich halt zu schützen, vor allem mit meinem Aufgabenbereich. Dumbledore dringt regelmäßig in meine Gedanken ein und sieht, was er sehen soll“, sagte Severus mit einem Achselzucken bevor er sich erhob, „ich werde nach Hogwarts zurück flohen. Gute Nacht Lucius.“

„Gute Nacht.“
 

10. Monat
 

Er hasste Spinnen und der Anblick der riesigen Acromantula vor sich trug nicht gerade dazu bei seine Meinung zu ändern. Er schüttelte sich, diese Viecher waren einfach nur eklig und er war froh, dass er sich dem Vieh nicht weiter nähern musste. Sein Blick wanderte zu seinem Lord, der wieder einmal auf Severus wartete und langsam aber sicher wieder sehr wütend wurde. *Warum kommt der eigentlich immer zu spät?* Auch Voldemort schien sich das zu fragen denn er packte plötzlich seinen Arm und drückte den Zauberstab auf das dunkle Mal. „Da braucht wohl jemand eine Extraaufforderung“, knurrte er. Lucius nickte lediglich, das Mal brannte und er wusste, dass es bei Severus jetzt zu unerträglichen Schmerzen führen würde. Nur wenige Momente später kam der Tränkemeister aus dem Kamin gestolpert, er verbeugte sich vor Voldemort.

„Welche Ausrede hast du diesmal?“

„Dumbledore. Er wird misstrauisch und es hat gedauert bis ich ihn los geworden bin“, erklärte Severus.

„Erst erledigen wir die Angelegenheit mit dem Trank und dann klären wir deine Verspätung.“

„Jawohl mein Lord.“

Ein Stupor und zwei schnelle Schnitte später hielt Severus die Mandibeln der Riesenspinne in den Händen und sah seinen Lord auffordernd an. Dieser folgte ihm in den Keller, Lucius rief nach den Hauselfen um den Kadaver beseitigen zu lassen.
 

Eine knappe halbe Stunde später saß Severus seinem Lord in dessen Büro gegenüber und versuchte seine Verspätung zu rechtfertigen. Doch Voldemort war heute nicht sehr gut drauf und er war in ungnädiger Stimmung.

„Also, nochmal.“

„Dumbledore wird langsam misstrauisch. Er weiß, dass ich jeden Vollmond verschwinde und erst nach Mitternacht wieder auftauche. Ich tische ihm seit knapp einem Jahr die Ausrede mit den Todessertreffen auf doch er glaubt es nicht mehr. Zudem macht Potter immer mehr Ärger, genau wie dieses rosa Knallbonbon“, knurrte Severus leise.

„Rosa Knallbonbon?“

„Dolores Umbridge, Großinquisitorin von Hogwarts, sie hat das Sagen aber sie ist zu dämlich um mein Verschwinden mitzukriegen. Dumbledore ist leider nicht so beschränkt.“

„Ist dir deine Aufgabe etwa zu schwer?“, fragte Voldemort höhnisch.

„Natürlich nicht, mein Lord.“

„Gut. Hast du schon eine Idee wie du Potter den Trank verabreichen willst?“

„Ja, mein Lord.“

„Sprich.“

„Ich werde Dumbledore von einem ultimativen Angriff erzählen, nächsten Vollmond, nach dem nächsten Todessertreffen. Doch die genauen Informationen wird mir mein Lord erst in zwei Monaten geben. Deswegen wird es notwendig sein ein Ordenstreffen einzuberufen, gleich nach dem Todessertreffen, natürlich muss Potter daran teilnehmen denn es geht ja um ihn“, erklärte Severus.

„Und wie willst du ihm den Trank dann geben?“

„Das ergibt sich.“

„Was wenn Dumbledore nicht darauf eingeht?“

„Er wird.“

Voldemort sah ihn fragend an, nickte aber dann und winkte ihn weg, „du kannst gehen.“

Der Tränkemeister erhob sich, verbeugte sich nochmal und ging dann zur Tür, allerdings ließ sie sich nicht öffnen. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in seinem Inneren breit, er drehte sich langsam zu Voldemort um, der ebenfalls aufgestanden war und mit dem Zauberstab auf einen andere Tür deutete. „Du bist zu spät gekommen“, zischte Voldemort.

Mit zitternden Gliedern setzte sich Severus in Bewegung, das würde eine lange, schreckliche Nacht werden.
 

„Ausziehen“, knurrte Voldemort.

Sofort kam der Tränkemeister der Aufforderung nach, blasse Haut kam unter der schwarzen Robe zum Vorschein. Rote Augen glitten über den nackten Körper bis der Blick an den schwarzen Augen ankam, absolut emotionslos sah er ihn an.

„Knie nieder.“

Severus sank auf der Stelle auf die Knie, den Kopf erhoben und seinen Lord ansehend, dieser ging an ihm vorbei und öffnete einen Schrank. Severus begann zu zittern, er wusste was jetzt kommen würde denn zu oft hatte sein Herr schon in diesen Schrank gegriffen.

„Du weißt, dass du eine Strafe verdienst“, zischte Voldemort.

„Ja, mein Lord“, gab der Tränkemeister zurück.

„Gut, dass du das einsiehst.“

Kurz darauf fraß sich die Peitsche das erste Mal in die blasse Haut, Severus biss die Zähne zusammen während Voldemort die Peitsche in einem langsamen Rhythmus schwang.
 

Severus brach zusammen als sich Voldemort aus ihm zurückzog und seine Hände sich von seinen Hüften lösten.

„Steh auf“, befahl der Lord kalt.

Zittrig erhob sich Severus und bevor er sich umdrehte, wischte er sich fahrig übers Gesicht, vernichtete die Tränenspuren.

„Sauber machen.“

Severus musste sich ein Würgen verkneifen, ging aber dann vor ihm in die Knie.
 

„Du kannst gehen“, zischte Voldemort.

Severus erhob sich elegant, von den Schmerzen in seinem Hintern war ihm nichts anzusehen, verbeugte sich und wandte sich zum gehen.

„Warum?“, fragte Voldemort hinter ihm.

„Ich habe euch zum zweiten Mal bei Vollmond warten lassen, es war meine Strafe“, sagte Severus ohne sich umzudrehen, er wollte ihn nicht ansehen.

„Ich müsste dich wahrscheinlich tot prügeln um zu erfahren an wen du gedacht hast, oder Severus?“

„Ja, mein Lord.“

„Wie würde sich mein Sklave in dieser Situation verhalten?“, fragte Voldemort.

„Es wäre für ihn die ultimative Belohnung, er würde alles tun um weiter bei euch zu bleiben.“

„Gut. Geh.“

„Sehr wohl, mein Lord“, sagte Severus bevor er den Raum verließ.

Voldemort sah ihm kurz nach, schüttelte dann den Kopf und beschloss diese Sache einfach zu vergessen, der Tränkemeister war schon immer seltsam gewesen und das wurde im Alter wahrscheinlich nicht besser. Er beschloss duschen zu gehen und dann ins Bett, das Treffen mit den anderen Todessern würde er kurzerhand verschieben.
 

11. Monat
 

Dieser Tag war eine Katastrophe gewesen, warum musste dieser Bengel auch ins Ministerium gehen? Gut, um Black wäre es nicht schade gewesen aber dieser verfluchte Kerl hatte mal wieder mehr Glück als Verstand. Bellas Fluch hatte ihn nur gestreift und statt durch den Schleier zu fallen, war er daneben die Treppen runter gerollt. Severus knurrte leise, dieser Black konnte auch gar nichts richtig machen, noch nicht mal richtig sterben konnte er. Und dieser inkompetenten Todesser haben es nicht mal geschafft sich gegen eine Handvoll Kinder zu wehren, hoffentlich hexte der Lord sie ins nächste Jahrtausend. Aber nein, ihr Lord musste selber eingreifen um seine Leute da raus zu holen, sonst hätten sie alle einen Freifahrtschein nach Askaban bekommen. Und jetzt?

Jetzt musste sich Severus mit ein paar minderbemittelten Todessern des äußeren Kreises rum schlagen um an seinen Basilisken zu kommen. Gut, dass er noch wusste wo er so ein Vieh herbekommen würde.

„Wie weit noch?“, fragte ein Todesser hinter ihm.

„Bis wir da sind und jetzt halt die Klappe“, knurrte Severus. Sie bewegten sich durch die Höhle, hier hatte damals eine ganze Basiliskenfamilie gelebt und er war sich sicher, dass sie noch hier lebten. Die Lebensbedingungen waren einfach perfekt und schnell fanden sie die ersten Spuren. „Haltet euch bereit. Seht ihnen nicht in die Augen, schockt sie aber bringt sie nicht um. Wir brauchen das größte Weibchen. Verstanden?“

„Ja, verstanden“, kam von den fünf Todessern.

Severus knurrte leise, sein Griff um den Zauberstab verfestigte sich während er weiter ging.
 

Ihr erstes Opfer war ein junges Männchen welches von gleich drei Stupors ins Land der Träume geschickt wurde. Sie bewegten sich weiter, zwei weitere Jungtiere fielen ihnen zum Opfer bevor sie plötzlich einem ausgewachsenen Basilisken gegenüber standen. Severus senkte sofort den Blick während er den Zauberstab auf das Wesen richtete und schrie, „Sectumsempra.“ Vier weitere offensive Flüche trafen das Tier und unter dem vereinten Beschuss sackte der tote Basilisk zu Boden. Schnell trat Severus an das Tier rann, ein wunderschönes, schillernd grünes Tier mit einer scharlachroten Federkrone und eindeutig ein Weibchen. Männchen waren in der Grundfarbe wesentlich dunkler während die Federkrone fast dieselbe Farbe wie der Körper hatte, nur die Weibchen waren so schillernd.

„Perfekt. passt auf, das Männchen muss hier noch irgendwo sein“, sagte Severus während er das Maul des Tieres öffnete. Mit einem Dolch schnitt er die zwei größten Zähne aus dem Kiefer, wickelte sie in Tuch ein und steckte sie vorsichtig weg, er musste aufpassen, dass er sich nicht daran schnitt. Etwas wehmütig sah er auf den Kadaver, man könnte viele wertvolle Trankzutaten daraus machen doch sie hatten keine Zeit. „Weg hier“, befahl Severus doch nur vier Gestalten folgten seiner Aufforderung. Er ließ den Blick kurz über den Boden schweifen, dort lag der fünfte Todesser. Schnell kniete er neben ihm nieder, fühlte nach dem Puls und als er keinen fand, erhob er sich achselzuckend. „Wir gehen. Nehmt die drei Jungtiere mit.“

Die Todesser bückten sich nach den drei Jungtieren und machten sich zusammen mit Severus auf den Weg aus der Höhle, die Zauberstäbe erhoben und aufmerksam die Umgebung im Auge behaltend. Schließlich musste hier irgendwo noch ein ausgewachsenes Männchen sein.
 

Sie verließen die Höhle unbehelligt und disapparierten sofort nach Malfoy-Manor. Sie landeten außerhalb der Ländereien, der Apparierschutz um Malfoy-Manor war zu stark um direkt hinein zu apparieren. Schnell eilten sie die Auffahrt hinauf, Severus ließ eine magische Uhr erscheinen um einen Blick darauf zu werfen. Es war einundzwanzig Minuten vor zwölf, seine Schritte beschleunigten sich, er rannte jetzt als würde sein Leben davon abhängen. Hm, bei genauerer Betrachtung stellte er fest, dass sein Leben davon abhing.
 

Voldemort erwartete ihn in der Eingangshalle, schloss sich ihm allerdings sofort an als der Tränkemeister durch die Halle Richtung Keller rauschte. Sie hatten noch siebzehn Minuten und benötigen eine weitere Minute um das Labor zu erreichen. Weitere zehn Minuten benötigte Severus um die Zähne zu reinigen, im Mörser zu zerstoßen und in den Kessel zu befördern. Die Masse blubberte sofort hoch, ihre Farbe veränderte sich zu einem dunklen Lila während er etwas barsch nach der Hand seines Lords langte und sie anritzte. Genau fünf Minuten vor Zwölf fiel der letzte Tropfen seines Blutes in den Trank, die Masse beruhigte sich und köchelte friedlich vor sich hin. Erleichtert stieß Severus den Atem aus bevor er sich seines Lords bewusst wurde und er sich zu ihm umdrehte. „Mein Lord.“

„Du kommst spät.“

*Angesicht der Tatsache, dass ich erst vor zwei Stunden aufgebrochen bin, komme ich genau richtig*, dachte Severus, sagte aber, „ja, mein Lord.“

„Gab es Probleme?“

„Ein Toter.“

„Egal. Du reist in zwei Stunden nach Hogwarts um unseren Plan durchzuführen. Das nächste Todessertreffen wird zum nächsten Vollmond stattfinden um den endgültigen Angriffsplan für Hogwarts zu besprechen, natürlich mit unserer Geheimwaffe“, zischte Voldemort belustigt.

„Sehr wohl, mein Lord.“

„Hast du mittlerweile einen Plan wie du ihm den Trank gibst?“

„Nein, mein Lord, das wird sich ergeben.“

„Ich wünsche, dass er den Trank bis Monduntergang trinkt. Ich habe nicht die besten Zutaten gebracht damit sich die Wirkung dann abschwächt weil er ihn zu spät bekommt.“

„Natürlich mein Lord. Er wird den Trank rechtzeitig bekommen.“

Voldemort nickte nur und wandte sich zum gehen, vor der Tür wartete ein Todesser mit drei toten Basiliskenjungen. Er hörte wie Severus hinter ihm das Labor verließ, die Jungen entgegen nahm und wieder in seinem Labor verschwand. Ohne den Todesser weiter zu beachten, verließ Voldemort die Kellerräume.
 

„Zitronensorbee“, zischte Severus dem Gargoyle das Passwort entgegen, der auch sofort die Wendeltreppe frei gab. Mit mühsamen Schritten erklomm Severus die Treppe, klopfte nochmal an der Tür an und trat dann ein. Er war nicht überrascht, dass sich außer Dumbledore noch andere Personen hier befanden. Black, Moody, Potter und Minerva saßen vor dem Schreibtisch und sahen ihn jetzt fragend und misstrauisch an. Ohne auf sie zu achten, schleppte er sich zu einem freien Stuhl und ließ sich darauf nieder, warum musste sein Lord auch auf solche Detailtreue bestehen?

„Severus, mein Junge, wie geht es dir?“, fragte Albus sofort mitfühlend.

„Wie soll es mir nach einem Cruziatus wohl gehen?“, schnappte Severus zurück.

„Was ist passiert?“

„ER war wütend wegen dem Desaster in der Mysteriumsabteilung und hat es an uns ausgelassen. Es gab noch eine Versammlung nachdem ER wieder da war und da hat ER seiner Wut Luft gemacht“, erklärte Severus leise, ihm tat alles weh und er verfluchte seinen Lord innerlich für den Befehl, dass er den Trank erst nach dem Treffen nehmen durfte.

„Was hast du erfahren? Und wo warst du überhaupt?“, knurrte Moody.

Severus sah ihn an, das rotierende Auge war verschwunden, wahrscheinlich im Kampf verloren gegangen doch das echte Auge funkelte ihn misstrauisch an.

„Ich wurde für heute Abend zu IHM bestellt doch ER kam nicht weil ER sich mit euch im Ministerium geprügelt hat. Danach gab es noch ein Treffen um über den weiteren Plan zu reden.“

„Welchen Plan?“

„Ich weiß es nicht genau, ER vertraut mir nicht mehr richtig. Aber was ich erfahren konnte, ist, dass es nächsten Vollmond ein neues Treffen geben wird um den Angriff auf Hogwarts zu planen“, sagte Severus, seine letzten Worte gingen in den protestierenden Aufrufen der Anwesenden unter. Er spürte sofort wie Dumbledore vorsichtig in seinen Geist eindrang, um nach der Wahrheit zu suchen. Er schickte ihm Bilder der Versammlung, ein sehr wütender Voldemort, verängstigte Todesser und ein, sich unter dem Cruziatus windender Tränkemeister. Dazu die Ansage des Dunklen Lords, dass sie Hogwarts angreifen würden und eine neue Geheimwaffe gegen Potter hätten. Er spürte die Beunruhigung des alten Weißmagiers bevor er sich aus seinem Geist zurückzog, in der Annahme unbemerkt geblieben zu sein. Severus grinste innerlich, wandte sich aber dann wieder dem Streitgespräch zu.

„Das kann nicht sein, ER würde niemals Hogwarts angreifen“, maulte Sirius gerade.

„Doch, ich trau es IHM zu. Wir sollten uns verteidigen“, warf Harry ein.

Moody stimmte ihm zu und wandte sich an Severus, „was weißt du genaues?“

„Nichts. ER will uns erst nächsten Monat in seine Pläne einweihen. Und in seine neuste Geheimwaffe gegen Mr. Potter“, schnarrte Severus.

Grüne Augen richteten sich erschrocken auf ihn. „Wieso gegen mich?“

„Weil sie, Mr. Potter sein erklärter Feind sind und ER sie vernichten will“, gab Severus deutlich und langsam zurück als würde er es einem Kind erklären und keinem Sechzehnjährigen.

„Was hat ER noch gesagt?“, fragte Albus jetzt.

„Nicht viel. Lucius weiß wahrscheinlich mehr aber er redet nicht mit mir. Ich werde wohl warten müssen bis zum nächsten Treffen, dann erfahre ich mehr. Wir sollten den Orden noch in derselben Nacht zusammenrufen.“

„Warum?“, fragte Moody misstrauisch.

„Weil wir dann gleich reagieren können. Ich weiß nicht wann ER angreifen will aber so wäre der Orden versammelt und könnte geschlossen reagieren“, sagte Severus bevor er mit schmerzverzerrten Gesicht abbrach.

„Mein Junge, du solltest in die Krankenstation, den Rest können wir allein besprechen“, sagte Albus.

Der Tränkemeister nickte dankbar, erhob sich langsam und trat zum Kamin. Er warf eine Handvoll Flohpulver in die Flammen und verschwand in den grünen Flammen, „Krankenstation.“
 

12. Monat
 

Er seufzte leise auf, der Mond war vor wenigen Minuten aufgegangen und er war froh, dass es der letzte Vollmond war. Heute würde er den Trank vollenden dann dem Bengel irgendwie verabreichen und dann hatte er hoffentlich seine Ruhe. Sein Blick wanderte zu Lucius, der fragend eine Augenbraue hob. Severus schüttelte nur den Kopf, er wollte nicht reden, er wollte diesen verfluchten Trank beenden also wo blieben diese Vollidioten?

„Wir haben noch Zeit“, sagte Lucius, der sich ihm genähert hatte und jetzt neben ihm stand.

„Ich weiß.“

„Warum bist du dann so nervös?“

„Weil ich diese Nacht noch zu einem Ordenstreffen muss und dem Bengel das Zeug noch einflößen muss, deswegen bin ich nervös“, knurrte Severus ihn an.

„Du schaffst das.“

„Ich muss sonst bin ich tot.“

Lucius nickte, dessen war er sich bewusst doch er konnte ihm nicht helfen. Er konnte das Hauptquartier des Phönixorden nicht betreten, selbst wenn er mit Severus apparieren würde, könnte er es nicht betreten. Die Flatterdinger waren zu misstrauisch seinem besten Freund gegenüber, er war mit Bannen belegt und konnte das Hauptquartier nur alleine betreten und er konnte nicht davon sprechen. Er musste allein da durch und allen Beteiligten war klar, welche Strafe er bekommen würde. Das Öffnen einer Tür ließ die zwei Männer aufsehen, sie verbeugten sich vor ihrem Lord, der leise zischte, „wo sind sie?“

„Noch nicht da.“

„Sie haben noch Zeit, der Trank wirkt sowieso erst ab Mitternacht“, sagte Severus.

„Nun, wenigstens bist du heute pünktlich“, zischte Voldemort.

Lucius sah wie sich sein Freund versteifte und schließlich nur schweigsam nickte. Er warf ihm einen fragenden Blick zu, Severus deutete mit den Augen ein 'Später' an.

„Hat der Phönixorden für heute Nacht ein Treffen angesetzt?“

„Ja, mein Lord. Potter wird anwesend sein.“

„Gut.“

„Sie kommen“, mischte sich Lucius jetzt ein, „sie haben soeben die Schilde passiert.“

„Hoffentlich haben sie das Richtige dabei“, knurrte Severus plötzlich. Er fing den fragenden Blick des Dunklen Lords auf und erklärte, „sie haben schon bei dem Einhorn das falsche Geschlecht gebracht. Ein männliches Jungtier bringt mir nichts.“

„Sie werden diesen Fehler nicht nochmal machen.“

„Ihr habt dieselben geschickt?“, fragte Lucius jetzt deutlich überrascht.

„Eine letzte Chance“, sagte Voldemort gleichgültig bevor wenige Momente später die Eingangstür aufging und vier Todesser eintraten, zwischen sich ein bewusstloses Thestralfohlen.

„Solche hässlichen Viecher“, knurrte Lucius.

Severus ignorierte den Einwurf, trat an die Männer rann und nahm das Tier in Augenschein.

„Und?“, zischte Voldemort, sein Blick war auf die Todesser gerichtet, die ängstlich zu dem Tränkemeister sahen. Sein Urteil würde über ihr Leben entscheiden.

„Genau das richtige Alter und erstaunlicherweise sogar das richtige Geschlecht. Einfach perfekt“, sagte Severus, die Todesser entspannten sich sichtbar bevor er einen Dolch zückte. Mit drei eingeübten Schnitten trennte er den Schädel vom Körper ab, dem restlichen Körper widmete er keinen weiteren Blick sondern wandte sich zu seinem Lord. „Wir können.“

„Nach dir“, sagte Voldemort belustigt, ihm waren die Reaktionen seiner Todesser aufgefallen und es amüsierte ihn, ja, seine Untergebenen hatten Angst vor ihm und das sollte auch so sein. Er folgte seinem Giftmischer in den Keller, es war Zeit den Trank zu vollenden. Schließlich war seine Geduld langsam aber sicher aufgebraucht.
 

Der Schädel war schnell zerkleinert und in den Trank befördert. Das Blut der Beiden folgte und dann begann die Veränderung in dem Trank. Die zähe, purpurfarbene Flüssigkeit wurde geschmeidiger, verfärbte sich zu einem hellen Silber. Severus gestattete sich ein feines Grinsen während er die blauen Flammen nochmal verstärkte.

„Ich gehe davon aus, dass er perfekt geworden ist“, zischte Voldemort hinter ihm.

„Ja, mein Lord.“ Er rührte gerade dreimal im Uhrzeigersinn und dann viermal dagegen bevor er die Flammen löschte.

„Fertig?“

„Er muss noch bis Mitternacht ziehen, eine Minute nach ist er einsatzbereit.“

„Wann ist das Ordenstreffen?“

„Der Orden ist bereits versammelt, sie warten nur noch darauf, dass ich von dem Todessertreffen komme“, erklärte Severus.

„Nun, dann werde ich das Treffen gegen halb eins auflösen, du hast dann noch genug Zeit um ihm den Trank zu geben“, sagte Voldemort bevor er sich umdrehte und ging. Der Tränkemeister warf der magischen Uhr einen Blick zu, es war kurz vor halb elf und er hatte noch ein bisschen Zeit. Nach einem letzten prüfenden Blick auf den Trank verließ der das Labor und begab sich zur Bibliothek der Malfoys, hier würde er Entspannung finden.
 

Lucius hob fragend eine Augenbraue als er seine Bibliothek betrat und seinen besten Freund schlafend in einem der Sessel fand, ein aufgeschlagenes Buch lag auf seinem Schoß. Eine magische Sanduhr schwebte neben ihm, der Sand war fast komplett durch gerieselt. Leise setzte er sich ihm gegenüber und wartete bis der Sand durchgelaufen war. Er wusste zwar nicht mit was der Zauber ihn weckte doch Severus schlug fast augenblicklich die Augen auf und blinzelte mehrmals.

„Guten Morgen“, grinste Lucius ihn an.

„Morgen.“

„Du bist noch immer so gesprächig wenn du gerade aufgewacht bist.“

„Warum sollte ich an Jahrzehnte alten Gewohnheiten etwas ändern?“, fragte Severus während er die Sanduhr verschwinden ließ.

„Stimmt. Wann musst du los?“

„In einer halben Stunde. Halb eins löst unser Lord das Todessertreffen auf und ich flohe erst mal zurück nach Hogwarts. Dann weiter zum Ordenstreffen.“

„Hast du schon einen Plan?“

Severus zuckte mit den Schultern und meinte, „es wird sich ergeben. Ich muss erst mal sehen wer alles da ist und ob ich den Bengel alleine erwische.“

„Was wenn nicht?“

„Dann schnappe ich ihn mir kurz vor Monduntergang und flöße ihm den Trank mit Gewalt ein.“ Lucius hob wieder eine Augenbraue, „dann musst du aber sehr schnell weg sein.“

„Oder ich stelle mich dem Avada von Black.“

„Willst du wirklich so sterben?“

„Lucius, ich hätte schon seit Jahren tot sein müssen. Ich habe mit meinem Leben abgeschlossen als ich das Dunkle Mal bekommen habe und ich mache mir keine Illusionen darüber“, sagte Severus.

„Du bist ein Pessimist. Seine Laune hat sich doch beruhigt und wenn er Potter erst mal hat, wird er sich mit ihm beschäftigen.“

„Das ändert nichts an der gesamten Situation.“ J

etzt verzog Lucius das Gesicht, er wandte den Blick in den Kamin und murmelte, „ich kann deine Gefühle nicht erwidern.“

„Ich weiß, das hast du mir bereits klar gemacht und ich habe es akzeptiert. Lucius, mach dir keine Gedanken um mein verkorkstes Leben, es war schon vorbei bevor es wirklich begonnen hat. Ich muss langsam los“, sagte Severus während er sich erhob.

„Severus...“

„Lass es. Wir sind Freunde, seit unserer Schulzeit und das wird sich nie ändern. Wir sehen uns später, naja, oder auch nicht.“

„Du schaffst das. Bis später“, sagte Lucius mit einem Grinsen, er war sitzen geblieben.

Severus nickte ihm nochmal zu bevor er die Bibliothek verließ und seinen Schritt in den westlichen Flügel lenkte. Auch wenn er es gerne vermieden hätte doch er musste nochmal zu seinem Lord.
 

„Herein.“

Schnell folgte Severus der Aufforderung, blieb aber dann mitten im Schritt stehen und starrte die gewaltige Würgeschlange an, die vor ihm über den Boden schlängelte.

„Komm rein und ignoriere Nagini einfach“, forderte Voldemort ihn auf.

Unsicher trat Severus über die Schlange hinweg und setzte sich, nach einer auffordernden Handbewegung, auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch.

„Ich erwarte eine Nachricht wenn er den Trank bekommen hat“, sagte Voldemort ohne von den Dokumenten aufzusehen.

„Reicht eine Eule oder soll ich persönlich kommen?“

Voldemort hob den Blick, ein gefährliches Glitzern in dem tiefen Rot bevor er leise zischte, „Du versuchst doch nicht etwa mir aus dem Weg zugehen, oder Severus?“

„Nein mein Lord.“

„Warum dann diese Frage?“

„Um einen Fehler zu vermeiden.“

„Du wirst dich persönlich hier wieder einfinden, egal wann, ich warte. Du kannst jetzt gehen“, sagte Voldemort.

Der Tränkemeister nickte, erhob sich und verließ den Raum. Sein nächstes Ziel war sein Labor um den Trank abzufüllen. Dann nach Hogwarts und dann weiter.
 

Severus wurde schon erwartet, viele fragende und misstrauische Blicke empfingen ihn als er die Küche im Grimmauldplatz betrat. Seine Augen schweiften über die Anwesenden und registrierten alle. Albus, Minerva, Potter, Black, Mad-Eye, Tonks, Arthur und Molly Weasley und zu seiner großen Überraschung auch Charlie Weasley.

„Severus, du kommst spät“, sagte Albus mit einem großväterlichen Lächeln.

„Das nächste Mal beschwere ich mich bei IHM, dass er so lange macht“, schnappte Severus sofort zurück.

„Setz dich und erzähl.“

Der Tränkemeister ließ sich nieder, zu seinem Frust genau neben dem Weasleybengel, der ihn freundlich angrinste. „ER ist wahnsinnig.“

„Erzähl uns was, was wir noch nicht wissen“, knurrte Black.

Ein vernichtender Blick traf ihn bevor der Tränkemeister kalt schnarrte, „das würde ich gerne wenn ich nicht immer unterbrochen würde. ER hat wirklich vor Hogwarts anzugreifen doch es ist nur ein Ablenkungsmanöver. Sein eigentliches Ziel ist das Ministerium.“

„Das ist Wahnsinn, du musst dich irren.“

„Ich habe es selber gehört, der Angriff auf Hogwarts ist nur eine Ablenkung.“

„Aber warum das Ministerium?“, fragte Arthur.

„Das hat ER nicht gesagt. ER hat nur gesagt, dass ER in den Tiefen des Ministeriums eine neue Waffe gegen Mr. Potter gefunden hat und die will ER holen“, schnarrte Severus.

Harry zuckte zusammen und fragte, „also wird ER beim Ministeriumsangriff sein?“

„Ja, genau wie der Innere Kreis. Ich werde wohl auch teilnehmen müssen. Hogwarts wird von niederen Todessern angegriffen, ihr Verlust ist einkalkuliert“, sagte Severus. Schock machte sich auf den Gesichtern der Umsitzenden breit, Severus grinste innerlich als er plötzlich spürte wie jemand versuchte in seine Gedanken einzudringen. Erst dachte er, es wäre Dumbledore doch von dieser Seite kam nichts. Unauffällig schielte er nach rechts, der Weasleybengel sah genauso geschockt aus wie seine Eltern doch die Verbindung kam eindeutig von ihm. Severus überprüfte seine Okklumentikschilde nochmal bevor er die Verbindung zuließ.
 

Es war Nacht, der Vollmond stand hoch am Himmel. Er sah einen Mann auf sich zukommen, eine verhüllte Gestalt und verbeugte sich vor dieser.

„Hast du sie?“, zischte die Gestalt und er erkannte die Stimme seines Lords.

„Natürlich. Gerade frisch geholt“, antwortete er. Worum ging es hier eigentlich? Sein Ich holte einen kleinen Beutel aus seinem Umhang und reichte ihn dem Lord. Dieser warf einen Blick hinein, der Inhalt schien seine Zustimmung zu finden denn er nickte und sagte, „du wirst ihm helfen. Dir vertraut der Bengel.“

„Ich soll meine Tarnung aufgeben?“

„Nur vor Severus, der Rest wird nichts davon erfahren“, zischte Voldemort.

Er nickte nur, verbeugte sich nochmal bevor der Lord verschwand. „Ausgerechnet er“, grummelte sein Ich bevor er sich umdrehte und auf eine Art Holzzaun zuging, dahinter erhoben sich die Umrisse von mächtigen Tieren. Er erreichte den Zaun, legte die Arme auf die unterste Stange und beobachtete aus blitzenden Augen die zwei Wesen. Severus keuchte in Gedanken auf als er sie erkannte, zwei männliche, ausgewachsene Norwegische Stachelbuckel.


 

Severus blinzelte überrascht, diese Erinnerung war echt, er hatte es fühlen können und vor allem hatte er die Schuppen wenig später verarbeitet. Er ließ seinen Blick scheinbar angespannt über die Anwesenden schweifen bis er an dem Weasley hängen blieb, dieser zwinkerte ihm unbemerkt von den Anderen zu. Er nickte mit den Augen um ihm zu signalisieren, dass er verstanden hatte bevor er sich wieder zu Dumbledore umdrehte. „Was hast du vor?“, fragte er.

„Wie sehr misstraut er dir?“, fragte Albus zurück.

„Ich werde von zwei Todessern flankiert und muss mich in SEINER Nähe aufhalten.“ „

Meinst du, ER hat dir etwas Falsches erzählt um uns zu verwirren?“, kam von Mad-Eye.

Severus lachte leise und rau auf und meinte, „wenn ER denken würde, dass ich ein Verräter bin, würde ich nicht hier sitzen sondern mich bereits im Magen dieser verfluchten Schlange befinden.“

„Da stimme ich Severus zu. Würde der Dunkle Lord vermuten, dass Severus für uns arbeitet, wäre er längst nicht mehr am Leben. Wir brauchen einen Plan, wer wo kämpft.“

„Ich will ins Ministerium“, sagte Harry sofort.

„Du wirst schön hierbleiben, du bist zu jung zum kämpfen“, knurrte Sirius.

„Ich habe nicht die ganze Zeit trainiert um mich jetzt zu verstecken, Siri. Ich komme mit. Vielleicht ist es der letzte Kampf, vielleicht können wir es endlich beenden.“

„Potter, du redest bevor du denkst“, schnarrte Severus plötzlich.

Alle sahen ihn verwirrt an, bis auf den Angesprochenen, dieser funkelte ihn wütend an und knurrte, „was wissen Sie schon?“

„Ich weiß, dass du ein sechzehnjähriger Bengel bist, mit mehr Glück als Verstand und nicht in der Lage einem Zauberer gegenüber zu treten, der seit Jahrzehnten die dunkle Magie praktiziert. Auch wenn ich es nicht gerne zu gebe aber laut Prophezeiung sollst du uns von ihm befreien auch wenn ich das bei deiner eingeschränkten Auffassungsgabe immer wieder anzweifeln muss. Wir werden nicht jahrelange Vorbereitungen aufs Spiel setzen nur weil du in deiner pubertären Phase fest steckst und denkst den Helden spielen zu müssen. Wir setzen nicht unzählige Leben aufs Spiel nur weil du dein Heldenimage aufpolieren willst“, schnarrte Severus so kalt und überheblich wie es ihm möglich war. Und es funktionierte, die Wut in den grünen Augen verschwand und machte Trauer Platz.

„Aber ich dachte...“

„Sie können denken, MR. Potter? Das wäre mir neu. Was bei deiner letzten Idee rauskam, wissen wir ja alle. Unzählige Verletzte, dein eigener Pate wäre beinah durch den Schleier gefallen und wie viele Todessern konnten wir gefangen nehmen, hm, lass mich nachdenken - null“, knurrte Severus.

„Das ist nicht fair“, nuschelte Harry, Tränen in den grünen Augen.

„Ach, und der Dunkle Lord kämpft fair oder was? Potter, wach endlich auf, das hier ist ein Krieg und kein Kindergeburtstag“, zischte der Tränkemeister.

Harry starrte ihn einen Moment an, Tränen liefen über seine Wangen bevor er aufsprang und den Raum fluchtartig verließ.
 

„Musste das jetzt sein, Severus?“, fragte Albus.

„Verflucht, Schniefelus, was sollte das?“

„Ich habe ihm nur die Wahrheit gesagt. Kann ich was dafür wenn er sie nicht verträgt?“, fragte Severus betont unschuldig.

„Das kann man auch anders, der arme Junge“, seufzte Molly.

Der Tränkemeister verleierte die Augen und höhnte, „klar, wir halten ihm alle das kleine Patschehändchen wenn er dem Dunklen Lord gegenüber tritt. Und wenn er ihn angreift, sagen wir, das ist nicht fair, das darfst du nicht.“

Albus lächelte leicht, wurde aber dann wieder ernst und sagte, „Severus hat in einem Punkt Recht, Harry ist noch nicht so weit um gegen IHN zu kämpfen. Er wird hierbleiben, genau wie du Sirius.“

„Was? Nein, ich komme mit.“

„Irgendjemand muss auf Harry aufpassen.“

„Das kann ich machen“, sagte Charlie plötzlich und auf die verwunderten Blicke fuhr er fort, „ihr wisst, dass ich kein guter Duellant bin, ich würde euch nur behindern. lasst mich hierbleiben und auf den Kleinen aufpassen.“

„Gute Idee“, sagte Molly sofort, froh ihren Sohn aus der Schusslinie zu haben.

„Dann geh ihn gleich mal beruhigen“, bat Albus.

„Hat der verehrte Professor Snape vielleicht einen Beruhigungstrank für mich?“, fragte Charlie höhnisch.

„Warum sollte ich Ihnen den geben?“, schnarrte Severus zurück.

„Weil du daran schuld bist, dass es ihm jetzt so schlecht geht“, rief Sirius, der aufgesprungen war und mit dem Zauberstab vor seiner Nase rum wedelte.

Der Tränkemeister hob nur fragend und skeptisch eine Augenbraue bevor er theatralisch aufseufzte und in die Falten seines Umhanges griff. Es dauerte einen Moment bis er eine Phiole mit silbernen Inhalt rausholte.

„Seit wann ist ein Beruhigungstrank silbern?“, fragte Mad-Eye.

„Seit ich ihn verbessert habe“, gab Severus ungerührt zurück.

Mad-Eye sah kurz zu Dumbledore doch dieser nickte nur lächelnd und schon nahm Charlie die Phiole aus seiner Hand.

„Vielen Dank, Professor“, sagte der Rotschopf sarkastisch bevor er den Raum verließ.

„Und wir sollten einen Plan ausarbeiten. Severus, wann soll dieser Angriff sein?“

„In drei Tagen.“

„Dann sollten wir uns beeilen.“
 

Charlie bekam von der Unterhaltung nichts mit, er suchte Harry und fand ihn in der Bibliothek im ersten Stock, zusammen gekauert auf einem Sessel und mit verquollenen Augen in den Kamin starrend. Sein Griff um die Phiole verstärkte sich, er überlegte ob er sie ihm so geben konnte oder ob er sie in ein Getränk schütten sollte. Er entschied sich für die erstere Variante, er wusste schließlich nicht ob der Trank irgendeine Gegenreaktion mit Tee oder Kakao hatte. „Hey Kleiner“, begrüßte er ihn schließlich und ließ sich im Nachbarsessel nieder.

„Hallo Charlie.“

„Harry, jetzt nimm dir doch die Worte dieser alten Fledermaus nicht so zu Herzen. Du weißt doch wie er ist“, sagte Charlie leise.

„Aber er hat doch Recht. Ich bin ein Kind und soll gegen einen alten Schwarzmagier kämpfen. Soll ich ihn zu Tode kitzeln? Oder ich erzähl ihm ein paar Witze, vielleicht lacht er sich tot.“

„Hm, schwierig. Willst du überhaupt gegen ihn kämpfen?“, fragte Charlie.

Der Junge sah ihn an, erneut liefen ihm Tränen übers Gesicht.

„Hey, was hab ich Falsches gesagt?“ Charlie stand auf und hockte sich vor ihn, legte einen Arm um seine Schultern und meinte, „du willst nicht kämpfen, oder?“

„Nein aber ich muss.“

„Warum musst du?“

„Weil alles es erwarten.“

„ER würde sich bestimmt freuen wenn du nicht kämpfst“, grinste Charlie.

Harry erwiderte das Grinsen leicht bevor er wieder traurig ernst wurde, „wahrscheinlich. Aber ich werde wohl kämpfen müssen, wenn nicht jetzt dann später.“

„Hm, dann solltest du weiter trainieren und jetzt ins Bett gehen. Es ist fast zwei und du solltest schon längst schlafen“, schlug Charlie vor.

Der Jüngere schüttelte den Kopf, „Ich kann jetzt nicht schlafen, ich bin viel zu aufgeregt.“

Jetzt grinste Charlie ihn verschwörerisch an und holte die Phiole hervor, „Tata, das habe ich unserem Giftmischer abgenommen, ein Beruhigungstrank.“

„Die sind immer so eklig.“

„Aber sie helfen. Komm schon, trink ihn und dann schaff ich dich ins Bett.“

„Ich bin kein Kleinkind mehr, ich kann alleine ins Bett gehen“, maulte Harry, griff aber nach der Phiole und entkorkte sie.

„Ich hab aber sonst nie die Chance meinen kleinen Bruder ins Bett zu bringen“, grinste Charlie. Von seiner äußerlichen Ruhe war in seinem Innersten nichts zu sehen, der Junge sollte endlich den Trank schlucken sonst würden sie die Nacht nicht überleben.

„Naja, die Zwillinge sind schlimmer. Prost.“

„Prost und die sind ja auch zu Zweit.“

Harry setzte die Phiole an und ließ die silberne Flüssigkeit seine Kehle runter laufen, etwas verwirrt guckte er dann auf das leere Gefäß. „Das schmeckt gar nicht so schlecht, vielleicht macht Snape doch langsam Fortschritte“, grinste Harry.

„Vielleicht. Komm, ich bring dich hoch und sag dann den Anderen Bescheid“, meinte Charlie grinsend, hielt ihm eine Hand hin und zog den Jüngeren hoch. Er legte ihm während des Laufens einen Arm um die Schultern, sie schwiegen sich den Weg nach oben an.
 

„Charlie?“, fragte Harry leise als er schon im Bett lag. Er gähnte verhalten, er hatte nicht gewusst, dass er so müde ist.

„Ja?“, fragte der Rotschopf während er im Schritt inne hielt. Er drehte sich nochmal um und sah ihn fragend an.

„Was würdest du an meiner Stelle machen?“, fragte der Junge leise.

Es folgte eine Stille, in der Charlie überlegte und dann wieder an sein Bett rann trat. Er ließ sich auf die Kante sinken und seufzte leise, „ich weiß es nicht. Ich bin nicht in deiner Situation.“

„Was wäre wenn?“

„Das kann ich nicht sagen. Ich habe England früh verlassen um in Rumänien zu arbeiten.“

„Warum bist du dann im Orden?“

„Weil alle Weasleys im Orden sind“, grinste Charlie.

Grüne Augen sahen ihn fragend an, „also wolltest du es gar nicht?“

„Ich wurde etwas hinein gedrängt, ich bin lieber bei den Drachen. Kleiner, mach dir nicht so viele Gedanken und schlaf jetzt. Manchmal bringt die Zukunft Dinge, die man selbst nicht voraussehen kann und nicht jedes Schlechte ist immer ganz schlecht. Es gibt nicht nur schwarz und weiß“, sagte Charlie, wuschelte dem Jüngeren nochmal durch die Haare und erhob sich dann.

„Was meinst du damit?“, fragte Harry gähnend.

„Schlaf endlich, du Quälgeist. Denk später darüber nach.“

„Mach ich. Gute Nacht, Charlie.“

„Gute Nacht, Harry.“ Damit verließ Charlie das Zimmer endgültig, seine Hand fuhr in seine Hosentasche und legte sich um das kühle Glas der leeren Phiole. Ein schlechtes Gewissen hatte er nicht, zu lange arbeitete er schon für den Dunklen Lord und er wusste, dass nicht alle seine Brüder sich wirklich mit der weißen Seite identifizieren konnten. Doch noch war es zu früh um sie darauf anzusprechen, erst mal musste er mit Severus reden. *Der hat bestimmt einige Fragen*, dachte er kichernd während er die Treppe runter lief und sich in die Küche begab. Dort übergab er Severus die leere Phiole mit den Worten, „Danke, er hat sich beruhigt und schläft jetzt.“

Der Tränkemeister nahm es mit einem knappen Nicken zur Kenntnis bevor er sich wieder der Besprechung zu wandte.
 

Die Besprechung dauerte noch bis weit in die Morgenstunden bevor sich die Versammlung auflöste und sie entweder in die Gästezimmer gingen oder in die Eingangshalle um weg zu flohen. Schließlich saß Severus in der Küche, Charlie, der seine Eltern verabschiedet hatte, betrat sie gerade wieder und sah sich einem erhobenen Zauberstab gegenüber. Zornige, schwarze Augen blitzten ihn an bevor Severus leise schnarrte, „was geht hier vor?“

„Sollten wir das nicht woanders bereden?“, fragte Charlie mit einem Grinsen zurück. Er erntete ein Schnauben bevor sich eine blasse Hand wie eine Stahlkralle um seinen Oberarm legte und ihn in die Eingangshalle zerrte.

„Ich kann selber laufen“, protestierte der Rotschopf doch Severus steckte im Laufen seinen Zauberstab weg, griff nach dem Flohpulver und warf es in die Flammen, „Severus Snapes Büro in Hogwarts.“ Er zerrte den Jüngeren hinter sich in die grünen Flammen.
 

„Also, was ist hier los?“, zischte Severus, kaum dass sie den Kamin verlassen hatten. Er ließ Charlie los und fixierte ihn mit schwarzen Augen. Charlie sah sich flüchtig um, das düstere Büro war noch immer so wie er es in Erinnerung hatte, der Mann vor ihm hatte sich seit Jahren nicht verändert und würde es wohl auch nicht.

„ Was genau meinst du?“, fragte er schließlich.

„Seit wann arbeitet ein Weasley für den Dunklen Lord?“

„Seit etwas sechs Jahren, warum?“

Severus stutzte und überlegte kurz, der Weasley hatte die Schule vor sechs Jahren abgeschlossen also musste er kurz darauf den Todessern beigetreten sein. „Da war der Dunkle Lord noch nicht zurückgekehrt, wieso hast du dich den Todessern angeschlossen?“, fragte Severus immer noch misstrauisch.

Charlie zuckte ausweichend mit den Schultern und wechselte das Thema, „Musst du nicht noch jemanden Bescheid sagen?“

„Und du kommst mit.“

„Warum? Ich sollte nur hier helfen und nicht noch mit zu ihm kommen. Außerdem soll meine Zugehörigkeit zu den Todessern ein Geheimnis bleiben.“

Severus hob amüsiert die Augenbraue und fragte höhnisch, „Hast du etwa Angst?“

„Ja.“

Überrascht sah ihn der Tränkemeister an, so eine ehrliche Antwort hätte er nicht erwartet. „Du kommst trotzdem mit, ich will eine Antwort auf die Frage.“

„Welche Frage?“

„Warum du dich den Todessern angeschlossen hast“, zischte Severus. Er hob den Zauberstab, murmelte einen Spruch und sofort waren sie in die typischen Todesserroben gehüllt, Silbermasken verhüllten ihre Gesichter. „So, und jetzt Abmarsch“, zischte Severus während er ihn wieder am Arm packte, nach dem Flohpulver griff und ihn in die grünen Flammen schubste. „Malfoy-Manor“, zischte der Ältere, beide wurden von dem magischen Sog ergriffen und verschwanden.
 

So. Er hat den Trank getrunken, sogar freiwillig. Naja, ein bißchen Lug und Trug muß ja dabei sein. Tut mir Harry leid? ...ja, tut er. Vorallem weil ich weis wie es weiter geht. Und Sev tut mir immer leid. So, ein Weasley ist also schon auf Voldemorts Seite, werden es noch mehr? Ob es Charlies Familie weis?
 

*Kaffee und Kuchen hinstell* - Mahlzeit
 

Tata.



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